Pester Lloyd, Oktober 1859 (Jahrgang 6, nr. 234-259)

1859-10-18 / nr. 248

...sp9..«. 1 äh d rufe Sie an, sich an die Sorge einer nationalen Revolution zu stellen. . . Halb Europa wird der Erhebung Italiens zujubeln, wie es der Erhebung der Vereinigten Staaten, Griechenlands. .. jedem großen providentielen Ereigniß zujubelt und hilfreich wird. Die andere Hälfte wird sich fern Halten, vor Mißtrauens aber zitternd. Die Diplomatie ist gleich den Schemen der Mitternachtsstunde, dro­­hend, riesig in den Augen des Furchtsamen, in Nebel zerfließend vor dem, der ihr entschlossen auf den Leib geht, Wagen Sie, Sire! entfernen Sie von sich jeden, der fürchtet oder Ihnen Furchtsamkeit predigt. Umgeben Sie si mit wenigen Männern, deren Leben fer­­tigkeit der Prinzipien, ehrliche Liebe zum Vaterlande und Willens- Kraft befindet. Geben Sie dem Bolfe ein Pfand der Freiheit; Taj­fen Sie der Presse ihr Leben, der Assoziation, der öffentlichen Rede , Presse, Vereine, Versammlungen werden um Ste her die Währung, die Begeisterung erzeugen, aus der Ste Kräfte ziehen­­, so viel Ste wollen. Die Freiheit ist gefährlich nur für den, der damit umgeht, sie zu verrathen. DBerleugnen Ste auf eine Zeit den König, um nichts zu sein als der erste Bürger, der erste bewaffnete Anostel des Volkes. Seien Sie groß, mie die Aufgabe, die Gott vor Sie gestellt, erhalten wie die Pflicht, tun wie der Glaube, Wollen Sie und sagen Ste eg. Sie werden Alle, voran uns selber, mit sich haben. Gehen Sie vorwärts, ohne rechts oder­­ inte zu sehen, im Namen der ewigen Gerechtigkeit, im Namen des ewigen Rechts, iu der gekreuzigten Heiligen, Stalia. Und Sie­werden siegen mit ihr,­­ In Turin erzählte man,daß Graf Cavour den Wieder­­ausbruch des Krieges im nächsten Frühjahr für nicht unwahr­­scheinlich halte.Einige junge Leute aus dem Militärvor­­bereitungskurse von Ivrea,die dem Grafen zu Leti einen Besuch abstatteten, wurden von ihm ermahnt, mit Eifer ihren Studien abzuliegen, denn man werde ihrer vielleicht binnen einigen Monaten zu ernsten Tagemwerfen bedürfen. Zur Anschaffung von Flinten hat das Banfierhaug No­­feba in Mailand 100.000 £ íre subfiziiert, wird in Paris bereits als eine so ausgemachte Sache aus gesehen , daß man versichert, es würden e­lf Kabinette (Spanien, Portugal, Schweden, Rom, Neapel, Sardinien und die fünf Großmächte) auf demselben vertreten sein. Medrigens macht Oesterreich, den umlaufenden Nachrichten zufolge, wegen der Annahme eins Schiedegerich­­tes in der Schuldfrage Schwierigkeiten. Er will, daß vorher ein Maximum und ein Minimum festge­­feßt werde. Die Stellung, welche der Papst dem Kon­­gresse gegenüber einnehmen wird , erregt gleichfalls einige Befürchtungen. Man glaubt nicht, daß er einem solchen Gerichtshofe sich zu fügen geneigt If. Mit welchen Hoff­­nungen man zu Paris índer im Großen und Ganzen dem Zusammentreten des Kongreßes entgegensieht, mag nachstez­hender Artikel der "Patrie" zeigen. Das offiziöse Blatt schreibt nämlich : Cs is offenbar der­­ Widerstand der mittelitalienischen Bevöl­­kerungen, welcher die diplomatische Intervention Europa’s nothwen­­dig macht. Diese alten Regierungen bestanden stast der Beiträge von 1815 : die Einberufung eines Kongresses kann seinen anderen Zuwed haben als den, die legteren, so weit sie die in Italien kon­­stituirten Souveränetäten betreffen, abzuändern. Sollten die Traf­­tate von 1815 beibehalten werden, so hätte Europa nicht nöthig in Berathung zu treten , dann hätten vielmehr Oesterreich und Stanf­­reich einfach die Klausel von der Rückehr der Herzöge, worüber sie sich in Billafranca geeinigt, zu erequiren. Allein die Verpflichtung Stanfreichs ging nicht über die Diplomatische Intervention hinaus , und diese ist an dem sehr entschieden ausgesprochenen Willen des Bol­­tes gescheitert. Seitdem waren die auf die Rückkehr der Herzöge bezüglichen Stipulationen von DBillafranca nur noch ein tobter Buche­stabe (21). Man mußte dieselben einem höheren Tribunale vorlegen : dies Tribunal ist Europa. Europa muß demnach neuerdings zusam­­mentreten, um das öffentliche Recht, das es 1815 festgelegt hat, ab­­zuändern. Nicht zum ersten Male wird seiner entscheidenden Ju­risdk­tion das Prinzip der Volkssouveränetät unterbreitet werden. Schon 1831 bat Europa sich über dasselbe aussprechen müssen und es durch die Trennung Belgiens von Holland, durch die Konstitut­­rung eines unabhängigen Staates, der doch aus einer Revolution hervorgegangen war, anerkannt. Dies Präledens ist für die Bevöl­­kerung Italiens von um­so größerem Nugen, als die gegenwärtige Lage jenes Landes offenbar viel weniger revolutionär­er (21), als es diejenige Belgiens vor 28 Jahren war. Europa wird das Recht Italiens eben­so wenig bestreiten, als es das Recht Belgiens bestritten hat (9), und die Boltssouve­ränetät als staatenbildendes Prinzip wird dur­chie Entscheid­ung des Kongresses eine neue Autorität empfangen. Europa wird ent­­scheiden, ob die von den mittelitalenischen Versammlungen begehrte Annerion mit der algemeinen Ordnung verträglich is. Bernimmt der Kongreß dies, so wird man ohne Zweifel nochmals die Bevöl­­kerungen über diejenige Lösung zu Rathe ziehen, die man für die beste hält. Das halten wir für den Zweck des Kongresses , und wir glauben nicht, daß Branfreid etwas wenig­ensinwertheres begeg­­nen konnte. Europa wird heute zusammenberufen,, um den Prinzi­­bien und den Siegen Frankreichs eine feierliche Weihe zu erhheifen. In die Beiträge von 1815 wird eine neue Bresche gelegt ; das alte monarcstische Recht wird aufgegeben (?!) und das Recht der Bolts­­souveränetät, auf welchem die Legitimität der napoleonischen Dynastie beruht, sol von dem alten Europa auf's neue anerkannt werden. Gleichzeitig äußert sich der „Constitutionnel“ über die weltliche Macht des Papstes und schreibt u. A.: „Weit entfernt davon, diese für die u­nab­­hängigkeit der Kirche, für die Freiheit Italiens und selbst für das Gleichgewicht Europa’s so nothwendige Macht zu erschüittern, beschäftigen sich alle verständigen und denkenden Männer vielmehr damit, derselben neue Grundlagen für ihre Sicherheit und Dauer zu geben. ES m würde eine ver­hängnisvolle Kurzsichtigkeit sein, den gefahrvollen Zustand zu verrennen, in welchem sich jene Macht heute befindet. Auf den Einwand, bag doch der Papst sich nicht füglich einem europäischen Tribunal unterordnen Fünne, „antwortet der „Constitutionnel" : vom Papste ab­ dem Haupt;der Kirche werde das auch gar nicht verlangt, sondern nur vom Papst, dem weltlichen Spuverain. Da künne dann auch nichts darauf ankommen, daß in dem europäischen Kongresse au zwei protestantische Staaten, England und Preußen, und ein griechisch katholischer, Rußland, vertreten seien ; denn der Kongreß sei Fein Coneil, in welchem religiöse, sondern ein Tribunal, vor welchem politische Tragen gelöst werden sol­­len. Dle Mächte Europa’s sind dabei interessirt, das das Haupt einer Kirche, die 200 Millionen Gläubige zählt, seine unabhängige Stellung in der Welt bewahre ! Zu man während hatte. Der Kongres der Stellung, welche französische Regierung den Prälaten gegenüber einnimmt, liegen heute noch stehende Notizen vor: Der Kaiser hat, wie man in Bors deaur nicht unbeachtet gelassen hat, am Abende des Ta­­ges , an welchem geantwortet hatte, mit demselben gehabt, jagt worden sein, an der religiösen Polemik für und wider sich zu bethetligen und die Hirtenbriefe der Doifhöfe zu veröffentlichen. Endlich zu thun erfahren, daß Menge französi­­ser Beichöfe, welche, ungleich Ihren Kollegen, ihre Ces­­innungen 618 jett noch nicht beabsichtigen , indem Wünsche zugehen leßen.“ durch den Präfesten von die sämmtlichen Journalen unter Iieft man Im „Amt eine große Öffentlich fie ihren Befürchtungen BR­ERIER EH TE REERE RN DE BER und ihm lange Unterredung la Reli»­aud sprachen, Die­ Diözesen von der jüngsten päpstlichen Adolution Mittheilungen machen. Wir glauben auch zu uwissen, daß mehrere Prälaten der Negie­­rung den Anspruch ihrer und Ihrer heißen Beiläufig sei hier erwähnt, Da ver Anwesenheit des Kaiserd In Bordeaur die Nanricht erhalten vier Italiener nach Bordeaur begeben, und si für diese Reise falsche Wäffe zu sehfhaffen gewußt. Man dachte wohl gleich an irgend ein beabsichtigtes Attentat und weshalb noch gien“ er den Ferner fol es den : „Wir es hätten sich Erzbischof empfangen Algter von dort aus eine war de BB­RE ER RR­EN mehr als gewöhnlich vorsichtig.. Die um die Person der ER bie, wenn einig und geführt, Herren ihrer Gefchide sind. Kaisers beschäftigte Polizei entwickelte eine ganz besondere Rührigkeit, allein es hat sich nichts Verdächtiges Fonftat­­­ren lassen , weder Italtener , noch die Wahrscheinlichkeit eines Attentate. Das Ganze war wohl durch einen sehr lödlichen, aber übbelberathenen Amtseifer zu einer solchen Wichtigkeit gebracht worden. Der sardinische Gesandte ist am 9. Ok­­tober von Rom abgereif. Die päpstliche und die fran­­zösische Gensv’armerie war aufgeboten, doch fiel seine Stö­­rung vor. Die Menschenmenge stand leichtgedrängt da und grüßte. Der­ Herzog von Grammont hatte an demselben Tage eine anderthalbstünnige Audienz beim heiligen Baz­zer in Castel Ganpolfo, wo er mit dem Papste und Kardi­­nal Antoneli war. General So­yon hatte in Bezug auf die Abreise della Minerva unter dem 5. folgende „Note für die Herren Offiziere“ erlassen : „Der Geschäftsträger Piemont’s hat von der päpstlichen Regie­rung seine Pässe zugestellt erhalten. Man sinnt auf eine sympathische Kundgebung, die ein politischer At wäre. Unsere Pflichten hier gestatten und nicht, amtliche Manife­­stationen zu dulden. Die adlige Gesinnung seiner tapfern Untergebenen fennend , hat der Divisionsgeneral selber ge­­stern den Herrn Grafen della Minerva in Kenntniß davon gefest, daß jede öffentliche Kundgebung verhindert oder un­­terbrüct werden wird. Wird diese Warnung nicht beach­tet, so muß unser Auftreten um so strenger sein, da man geneigt scheint uns zu beargmöhnen, was meder geschehen darf noch sol, ohne das man auf der Stelle die Folgen zu fühlen bekommt.“ Mazzini hat bekanntlich an Viktor Emanuel ein öffentliches Schreiben gerichtet, und, wie wir gemeldet, sind die Blätter, welche in Piemont v dasselbe veröffentlichten, konfiszirt worden. Weshalb diese Beschlagnahme des Brie­­fes erfolgte, erfahren wir índei erst heute, nachdem uns ein ausführlicherer Auszug des Schreibens vorliegt, das den König von Sardinien zu einer „nationalen Revolu­­tion” drängen will. Die betreffende Stelle lautet, mit ge­­ringen Auslassungen: Das Lob des Vaters zu hören, fann Ste nit Tränfen, Sire, an wemn ein Vorwurf für Ste darin siegt, Sie haben Zeit zu einer glasreichen Entgegnung. Ihr Vater, Sire, würde nicht seinen Namen unter den Frieden von Billafranca gefegt haben. Auch ihrem Vater fehlte in seinem Leben voller Kämpfe und Wechselsäle That­­fraft, Entfehlun und Vertrauen zu dem italienischen Volke. Als er aber nach der verhängnißvollen Niederlage von Nonara begriff, daß ihm nichts übrig bleibe, als beslegt und unterwürfig zu regieren und seinen Namen unter demüthigende Verträge zu fegen, so warf er die Krone mit Verachtung von sich und ging freiwillig ins Ert­. Sie haben den demüthigenden Vertrag gezeichnet, aus drei, vier Schlach­­ten als Sieger hervorgegangen. Einen Vertrag, der Venedig, Ita­­lien, ihre Bersprechungen und die Männer verrathen wird, die im Vertrauen auf Ihre Bersprechungen aus allen Gegenden Italiens herbeigeeilt waren unter Ihnen zu kämpfen ; einen Vertrag, der Ihnen aufgezwungen war, aufgezwungen von dem Fremden, aufgeswungen von einem, der als ihr­­ Verbündeter gekommen und sich auf einmal zum anma­ßenden Schugheren machte, aufgezwungen, ohne mag man Ste aufgefordert an der Verhandlung Theil zu nehmen, aufgezwun­­gen mit der N­üdsichtslosigkeit, die Ste für nichts achtete und für unfähig zum Widerstande hält. Und wie um vor Europa mehr begierig nach Beute als nach Ehre zu erscheinen, nahmen Sie es bin — eine tödliche Beleidigung für Italien und für Sie,— daß die Lombardei Ihnen aus zweiter Hand von dem fremden Oberherrn zu Lehen gegeben wurde, Gire, ein Privatman­n heutzutage würde sich die Inmulte nicht gefallen lassen, Ich weiß nicht, aus welchem Stoff die Seelen der Könige geformt sind ; aber das weiß ich, daß, wenn ich in ihrer Stelle wäre, ich nit eine Nacht schlafen künnte, ohne daß mir im Schlafe Die Gestalt des armen, heiligen, helden­­müthigen, verrathenen DBenedigs erschtene­n furchtbaren Barmwurfs ; noch könnte Ich am Tage den Blick über die Reihen der Meinigen geben und auf die Freiwilligen von Perugia und von Rom gehen lassen, ohne mas die Schamröthe mir auf Die Wangen träte. von der bedingten Annahme des Beschlusses der mittel­ ttalienischen Provinzen rede ich nicht; sie ist die traurige Folge der erst­en That. Sie gehören nicht mehr sich selbst. In Billafranca zum Basallon des katserlichen Frankreichs gemacht, sind Sie gezwun­­gen zu der Antwort, die Sie Italien zu geben haben, die Eingebung aus Paris zu holen, Sire, Sire! Im Namen der Ehre, im Namen des italienischen Stolges, brechen Sie den verhaßten Pakt, Fürch­­ten Ste ni­, daß die Geschichte von Ihnen sagen werde : Er vershadherte Die leichtgläub­ige Begeisterung der Italiener, um seine eigenen Befigungen zu vergrößern? Der italienische Krieg ist nit zu Ende; er hat erst begonnen. Für Sie dürfen die Stege in der Bombardei nichts als der erste Feldzug sein. Ihre Sade ist es, daß er wieder ausbricht , die Sade Italiens, ihn zu unterhalten und zum Abschluß zu bringen. Aber mit Zeit­gewinner künnen Sie den Zmweg nicht erreichen. Die zehn, zwanzig, dreißigraufenn Mann, die Sie zu Ihrem Heere heranziehen mögen, sind nichts, verglichen mit dem, was Sie durch Zögern ver­­steren. Italien verzehrt sich in Zweifel und Unbehagen, die Begei­­sterung erli­egt,, die Diplomatie ftreut die Keime der Zerfegung aus, die Fragen so fah­firen sich, die Bewegung verliert ihren nationalen Charakter, Sire, was fürchten Ste? — Oesterreich? — England? — den Verbündeten ? Er stieg nach Italien hinab und verbündete sich mit ihnen, um dur­ die Befchüsung einer edlen Sache die geb­orene­ Bollsgunft wieder zu gewinnen. Er kann nicht heute nach Italien geben, um dieselbe Sache zu bekämpfen. Er kann den Franzosen nicht sagen : Gestern vergeudete ih Euer Gold und das Blut Eurer Söhne gegen Desterreich für Italien, heute vergende ich es für Desterreich gegen Italien. Der Verbündete beeilte den Friefen, weil er sich in seinem eigenen Lande von einer Invasion der Deutschen bedroht wußte, und die Invasion hängt, eine immerwährende Dro­­hung, über seinem Haupt. Gestern konnte er für seine 3wede die Role des Befreiers spielen ; die Rolle des Tyrannen in ihm von fett an außerhalb der französischen Grenzen untersagt von Preußen, Deutschland, England, von den Tendenzen, die in Frankreich nich­t wieder zu regen beginnen, Nein, der erste Krieg Louis Napoleon’s wird nicht gegen Ste, Sire, er wird zwischen ihm und England und Deutschland sein, Aber was gebe ich Ihnen von Dingen, die Ihnen besser als mir belaunt sind oder fein solten ? 94 rufe Ste im Namen Italiens zu einem großen Unterneh­­men, einem von denen, bei denen der Brave die Freunde, nicht die Feinde zählt. Ich rufe Ste zum Bündnis mit 26 Millionen Ita­­­­R. Wien, 16. Oktober. Man erschöpft sich hier be­­reits­ in Kombinationen über die Stellung , welche die Großmächte in dem bevorstehenden Kongresse einnehmen werden. Ich binÄ in der Lage, in dieser Beziehung einige verläßliche Details mittheilen zu künnen. Zunächt ist es gewiß, daß der Kaiser Napoleon auf die Stimmen Eng­­lands und Piemonts, welches letztere dem Kongresse bei­gezogen werden sol, rechnen kann. BZwischen dem Kaiser und dem englischen Kabinett soll während der rechten An­­­wesenheit es Lord Comwley in Biarris eine förmliche Ue­­bereinkunft rüesichtlich der Italienischen Frage zu Stande gekommen sein. Was Rußland betrifft, so waren noch vor kurzem Anzeichen vorhanden, daß es wenigstens in der Restaurationsfrage die von Oesterreich vertretenen Ansichten unterflagen werde , in neuester Zeit ist man jedoch in Die­­ser Hoffnung wieder schwankend geworden, jedenfalls ist so viel gewiß, daß der Kaiser Napoleon auf die Majorität der Stimmen im Kongresse mit Sicherheit rechnen kann. Das man unter solchen Umständen hier in Wien nur mit Widerstreben eingewiligt hat, den Kongreß zu befleiden, bedarf Feiner weiteren Bemwetsführung. Nur die Gewiß­­heit, daß auf diesem Wege allein eine definitive Gestaltung der italienischen Zustände möglich­ sei, konnte das diesseitige Kabinet bewegen, seine Einmwiligung zu geben. Der kürzlih durch den „Bourr. du Dimandhe” ver­­öffentlichte angeblich offizielle Entwurf einer Konfö­­derationsarte für Italien ist nichts weiter als eine Mpystifikation (wie mir vorhergesagt, d. Red.). Weder Defters­reich noch Stanfreich würden einem solchen Entwurfe ihre Zustimmung geben. Uebrigens ist es gewiß, daß ein Ent­­wurf besteht, und zwar ist verfelbe auf Grundlage zweier Projekte, von welchen eines von Oesterreich, das andere von Frankreich ausgearbeitet wurde, in Blarris verfaßt worden. Ob derselbe Aussicht hat, allferti­g angenommen zu werden, wer möchte Das voraussagen? In diplomatis­­chen Kreisen bezweifelt man es übrigens sehr und wie es scheint nur mit zu gutem Grunde, daß das seiner Zeit mit so großem Pompe angekündigte Konföperationsprojekt überhaupt realifirbar sei. Aus dem Gerichtesaale. * Wien, 15. Oktober. Das Drama, welches Heute vor dem hiesigen Landesgerichte einen traurigen Ausgang er­­fuhr, hat wie manches andere an der Börse seinen Anfang ge­­nommen, und es ist dieses Mal der Leidenschaft zum Spiele ein Mann als Opfer gefallen, der, ehe er dieses gefährliche Weber nannte,, einen lebendigen Sinn für redliches Streben an den Tag gelegt. Der des Verbrechens der Veruntreuung durch­hRaffadefraudation Angeklagte, ist Moriz T., Beamter bei der Pester Bankfiliale. Die Anklage wider ihn lautet : Moris T. aus Baden, 39 Jahre alt, verheirathet,, kon­­troler der Nationalbank, der Bankfiliale in oft zugetheilt , erschien bei der hiesigen Polizeidirektion mit der Selbstauflage, daß er von den durch seine Amtsmanipulation ihm zugenommenen Geldsummen seit mehr als drei Jahren sich mehrere bedeutende Beträge zugeeig­­net und durch Börserpofulationen verloren habe. Er frägt den von ihm in verschiedenen Angriffen veruntreuten Betrag auf 130­ bis 140.000 fl. Daß er sein verbrecherisches Treiben dur­ch lange Zeit fortlegen konnte, ohne entdeckt zu werden, erklärt der Angeklagte dadurch, daß er sich von Briefpapier Blätter genau in der Größe der Banknoten von 5 und 10 fl. schneiden Sie, diese statt der herausge­­nommenen Banknoten in die Pakete gelegt , die regieren oben und unten mit je einer Banknote beliebt, und sodann die betreffende Stäleife darüber gezogen habe; auf ganz gleiche Weise sei er auch bei ganzen Bänden von 10 Paketen zu Werke gegangen, die er, oben und unten mit einer Banknote belegt , verflegelt, und so gerichtet, anstatt der ursprünglichen Banknotenbänke bei der zu gefliehenden Redeponi­ung in die Hauptkaffe abgegeben habe. Die in Folge die­­ser Selbstanzeige vorgenommene Kaffendurchsicht in Pet betätigte das Geständnis des Angeklagten. In mehreren Bänden, in welchen 10 Pakete je mit 100 Stüd Banknoten zu 5 oder 10 fl, sid) befin­­den sollten, waren nur oben und unten ein paar wirkliche Bankno­­ten, der Rest bestand aus leeren Papierblättern, und der auf diese Weise herbeigeführte Abgang stellte sich mit 131,240 fl. 25 fl. 8, 98. heraus. Die Staatsbehörde fragt demnach den Mortz, T. der Veruntreuung nach den SS. 181 und 183 St.-©.-B. an, und bean­­tragt mit Nachsicht auf die besonders exiltierenden Minslände, ver­längeren Sortregung und Wiederholung des Verbrechens, der Hüpe des Betrages , und die Stellung des Angeklagten als Beamten der ac­hi Strafbemessung nach dem höchsten Straftage des RR­­G.B. Der Angeklagte, welcher in elegantem Anzuge im Ges­ichtesaale erscheint , trägt in seinem ganzen Wesen den Stem­­pel eines ernsten, soliden Charakters, und nichts laßt in ihm den verzweifelten , leichtsinnigen Spieler durchbliden. Weder seine Lebensverhältnisse macht er folgende Angaben : In seiner Jugend erhielt er eine merkantile Ausbildung, praktizirte einige Zeit in einem hiesigen Großhandlungshaufe, kam sodann als Praktikant in die Sparkasse, und wurde im Jahre 1843 in der Nationalbank zum Einfaffi­er mit einem Zahlgehalt von 500 fl. angestellt. Im Jahre 1847 wurde sein Gehalt um 200 fl. erhöht, und in derselben Zeit erbte er von einem Unter 8000 fl. Für diesen Betrag kaufte er Bankaktien. Als er sie jedoch im Jahre 1848 fast um die Hälfte des Einkaufspreises verkaufen mußte , verlor er den größten Theil seines Vermögens. Ein Jahr später erhielt er eine weitere Zulage von 100 fl., wurde 1849 zur Pester Filiale überlegt , und avancirte einige Jahre später zur Stelle eines Kontrolors, wobei sich sein Gehalt mit Zuschlag der übrigen Einkünfte, wie Remumerationen, Dienst­­jahreszulage und Holzrelatum, auf circa 2000 fl, belief ; nebst­­dem genoß er im Amtsgebäude eine freie Wohnung. Im Jahre 1850 Heirathete er die Täter des Freiherrn v. £., mit der er sein Bermögen , sondern nur nur wenige Jahre eine Rente von 400 fl. erhielt. Er is gegenwärtig Vater von 4 Kindern, von denen das älteste 8, das jüngste 3 Jahre zählt. Durch den Borfigenden über die ersten Motive des Ber­­„Wie ich bemerkt pefuniäre Lage sat er eine Mitgift von 8000 nicht ausgezahlt wurde; do erhielt verstorbe­­nen Bruder, einem Hauptmanne, Unterflüßung, indem ihm die­ser 1000­er später duch Testament geerbt, der Angekragte, „daß häusliches Leben führte, wem Steife und Eifer vorschlugen, welche Stelle ditanstalt bewilligt wurde." Er fährt vom Fahre angefangen, 1851 Börse spielte , aber im Jahre 1855 wieder zurückzugewinnen, neuerdings auch anfänglich gewonnen ; doch Kreditaktien glaubte er, in diese mit dem Siegel versehen, Karla sei der an, eine Partie, oder auch bei der Kreizung der Kre­­isch redliche Gedanke, mit Hilfe als er Wien­er von seinem ein feinem Schwieger­­mit­tel­­seines Schwiegervaters erst FTleine­re der hiesigen Börse die ihm aber bei dem rapiden Steigen die Kontremine gegangen, und habe nun und seine Schulden zu bezahlen, ich nach dieser Zeit Diese 1000 fl. hat „Ich muß gestehen”, äußert Meine Borgefegten waren so zufrieden, daß sie mich zum Kontroler auch von es müßte eine Reaktion wie er sehr fort darzulegen, das in ihm erwacht, in folgender Weise er zufrieden es verließ, nicht mehr in Kreditaktien den Rest zu seiner Manipulation zurückebhielt. Aber all die von den Subalternen nicht verwendeten Summen flofen wo am selben Tage endlich die neuen Hünfernoten heraustamen, habe er sich nicht mehr helfen Aus auf bei diesen Paketen der Fünf- und Zehnguldennoten nahm nun der Angekragte entwe­­der nur 98 Noten, nämlich bis auf die unterste und oberste heraus und füllte den feinem Briefpapier aus, welches natürlich nicht ten. Mehr neuen Noten sei wurden so lange unentdeckt zu verdecken, auch immer seine ohnehin er genau nur Kaffa befindlichen Banknotenbände und Pakete in der Ordnung waren; wenigsten unten und oben mit einer Pakete selbst wurde nie gesehen,­heitshalber dur; 14 Tage Instruktionen nah er in und der hiesigen Bankdirektion durch Jo Tam blieb. Moriz T. Jo das ihm auch unverfälschte in der Eile des Geschäf­­tes nie das Malhern eines Mißgriffes widerfügt, wahre Fügung Gottes" — sagte er — „daß Angefragte Seite seines Stellvertreters der Geschichte mit ereignete, vom Amte Manipulationen etwas erschwerten, aber die Enge gerathen­­ können ; er sah die Entdefung vor sich, bei verlorene Kapital sich als abwesend­er Er habe gibt weiters an, daß ihm die verschärften amtlichen Murmann in Österreichischer Währung, und ale ist eine dies auch er Krant­­wohl Der nicht unmöglic machte der Emission der brechens befragt, erwiderte der Angekragte , hatte, habe ihh mein Vermögen von 8000 größtentheils sich, und da ich durch meine Erbfaft von der Börse bekannt geworden lor nit nur den hundert Gulden darüber. Das mar ich später dem verlorenen Gelde­gen wurde ihm vom Amtsvorstande Gulden übergeben, wovon beiden Kafsen zurüc. Diese Banknoten erhielt zu Fünf­­oder Zehnguldennoten, war mit von ihm unterschlagenen Noten zu schneiden desmaligen Skontinung fen daß gibt weiters verleiten, theils fhafte nahm, sorgte sie für mich und je an deshalb in Geld verloren. Die , fraubation gefällten Pakete von verloren, an, flets daß er zu verbessern, fich Art und Weise, der Angeklagte in bin, da ihm fl. zugesichert war, fl. sorftrechte, um theils zu feinem Zweife 10 Paketen; jedes Paket gibt so mit von fl. im Sabre verehelicte wieder 100 Zwischenraum in der Größe Dieser Verlust schmerzte mich die Veranlassung nachgelaufen zu machen , 1848 unend­­einigen Männern rief ich mich von die­­seine Defraudationen Bors an: Seven Mor­­ Die Summe von 200,000 ver­­ eine Schleife umgeben melde nach dem Inhalte der bebeiten mic) dem Börsenspiele zu ergeben. Allein ich ver­­lieft meines Vermögens, sondern wo einige dazu, Er der Absicht zu verwenden, enthielt siets Tief, blos bin." , feine in Bänden Gtűd „Es wie eintreten, Bei der die subalternen Beamten er die gezählt, wirklichen Note es, daß mußte war, habe feine ber fet mit der enormes je in feiner die De diese in feiner reichlich dotirten fich­er 8. Wie die Robert Stephens­on­s, nachdem Humboldt Heimgegangen, Karl Ritter ihm bald ins Zenseits nachfolgte, so fand Robert Stephenson sehr kurze Zeit nah aus dieser Welt geschieden, Beide Hatten, Begabung, das mit einander gemein, daß gezeichneter Väter waren, Eng­­Jahre seines Alters Brunel abgesehen von ihrer sie die Söhne aus­­ge­arbeitet hatten, an dem als 9. M. farb, Freunde wohl noch bitterer empfunden werden, großer Ingenieur, was davon erfuhr. Namentlich bhat Freunde, glücten Mann, als Er verausgabte die ihm in der Jugend Wohlwollen er­wiesen­ hatten. Er fehierte reichlich mit den erforderlichen Geldmitteln aus. Seine Schüler beteten ihn förmlich an, und er wußte sich durch sein freies Wesen bie einem Leber leiden, vor etwa 2 Jahren zu leiden begonnen Hatte. Auf seiner festen Reise in Norwegen waren die Symptome ber venflicher geworden , ihm zur raschen Radred­e offenes, Zuneigung zu nem Heirathöfontralte vom Jahre 1802 drängend, und , daß er von seiner Yacht nach dem Bahnhofe, und von diesem nach seinem Hause in London tragen lassen mußte, wo ale von seinen Berufsgenossen; denn er war nach allem, was man über ihn vernimmt, in noch höherem Grade ein guter Mensch, als ein viel für die Kinder ab­er sie auf die besten Schulen und stattete sie Sein Vater, George Stephenson, betrachtete am 12. unwohlthätigen Zmeden jährlich Tausende von Pfund Sterling, ohne mag die Welt Aller, mit denen glänzenden feiner er in nähere Berührung kam, zu erwerben. Vielleicht gab es in ganz London seinen angenehmeren geselligeren Kreis, als den in seinem Hause. Unter seinen Kollegen und Nebenbuhlern, selbst die Förderer des Suezkanals nicht ausgenommen, scheint er sei­­nen einzigen persönlien Widersacher gehabt zu­­ haben. Robert Stephenson war nicht unter Umständen geboren, dochbe­­er mit einem wöchentlichen Einkommen von Hübsche Magd auf einem Pach­thofe, Banni Hender­­son, als Gattin heimführen konnte, Die Unterschrift unter feis ein Lebens­beschreiber meldet, erst schreiben gelernt hat. Am Sahres ward sein einziger Sohn Robert zu Willington­­quay, auf dem Nordufer des Tyne, etwa eine deutsche Meile unterhalb Newcastle, geboren. Der Vater war damals Schuh­­macher, wie Hans Sachs und Jakob Böhme. Die Beschäfti­­gung mit dem niedrigsten Theile des menschlichen Körpers hielt ihn aber eben so wenig, wie jene beiden Deutschen, davon ab, den Blick nach oben zu richten. In den Mitteflunden fertigte er fühne Entwürfe an, die mit der Fußbekleidung nichts zu thun hatten. Seine eigene mangelhafte Bildung tief empfinden, verwandte er alles, was in seinen Kräften fand, auf die Er­­ziehung seines Sohnes und bewußte dessen Fortschritte zu seiner eigenen Weiterbildung. Im Alter von 15 Jahren verließ Robert Stephenson die Schule und arbeitete dann drei Jahre lang in einer Kohlen­­grube zu Killingworth. Im Jahre 1820 ward er von seinem Vater auf die Universität Edingburgh gesdeiet, wo er Natur­­geschichte, Chemie und Mathematik studirte, jedoch nur ein Ge­mester lang. Im Jahre 1822 trat er als Lehrling in die Dienste seines Vaters, der mittlerweile eine Maschinenfabrik in Newcastle gegründet hatte, und ein paar Jahre später veran­­laßte ihn seine leidende Gesundheit, eine Sendung zur Unter­sagung der südamerikanischen Cold und Gilberminen anzu­­nehmen. Nachdem er die Silver Mining Company von Col­­umbia gegründet hatte, fohrte er im Dezember 1827 über die Vereinigten Staaten und Kanada nach England zurück und half seinem Vater bei den Vorbereitungen für die Liverpool- Manchester-Eisenbahn, indem er die Direktion der Zabrit in Nemweastle übernahm. Die Berrefferungen zu beurteilen, welche der junge Ingenieur während der nun folgenden Jahre seiner Wirksamkeit im Lokomotivenbau bewerfstelligte, müssen wir Sachlen­­nern überlassen. Wir erwähnen hier blos, daß kaum eine einzige Bahn in England gebaut wurde, bei der Greph, nicht betheiligt oder zu Mathe gezogen worden wäre. Gleiche Ehre widerfuhre ihm auf dem Fifllande. Beim Bau der belgischen Bahnen zu Rathe gezogen, erhielt er vom König Leopold (1844) das­ Kreuz der Ehrenlegion, und 2 Jahre später in gleicher Andicht von Schweden das Grofkreuz des Gt. Dlafordbens,­­ & betheiligte sich, mehr oder weniger unmittelbar, bei vielen­­ Eisenbahnanlagen der Schweiz, Dänemarks, Deutschlands, Tog­­o Tanas, Kanadas, Egyptens ging aus zwei großen Kämpfen, welche dazumal alle Ingenieure in zwei La­­ger spalteten, als Sieger hervor — er wurde der Lokomotive gegen die flehende Dampfmaschine (Steigerungen und atmosphe Bahnen) und dem engen gegenüber dem weitspurigen Geleise der Vorzug eingeräumt. Brunel, den er nur um wenige Mo­­den überlebt hat, war überwunden, und er selbst die größte Autorität im Eisenbahnfache, zumal seitdem der Bater gestorben war. — Größer war er vielleicht noch in seinen Brücken­­bauten, Gerne aus Holz und Eisen ausgeführte Heberbrü­­fung bei Newcastle, die aus Stein und Ziegel gebaute von Berwic, die Eisenbrüde über den Nil, die Britanniabrüde über die Menaistrage, und die von ihm entworfene größte Brüde der Welt, deren Vollendung er nicht mehr [bauen solte — die Viltoriabrüche über den St. Lorenz in Kanada — werden emig sehöne Monumente für ihren Schöpfer bleiben. In jedem dieser Bauwerke findet sich irgend­ein neuer Gedanke verkör­­pert, am schlagendsten allerdings in der Britanniabrüce, wo die größere Tragkraft des Nohrs zum ersten Male in riesiger Aus­dehnung erprobt werden sollte. Das System ist seitdem viel­­fach, und mit verschiedenen Nenderungen, angewendet worden, so am Damiettaarm des Mil und beim großen Kanal nahe an Bestet-al-Sabn. Doch führt bei beiden der Fahrweg über dem Rohre weg, nicht nur das Rohr, wie bei der Britannia­­brüde. Noch wären seine verschiedenen Wasserwerte und Tunnelarbeiten zu erwähnen. Als Politiker gehörte Steph. der konservativen Partei an und ward zuerst im Jahre 1847 als Abgeordneter für Waitby ins Parlament gesandt. Als Beweis seiner S Freigebigkeit, wo es sich um missenschaftliche Untersuchun­­gen handelte, mag angeführt werden, daß er seine vortreffliche Yacht , Títania" dem Professor Piazzi Smyth, welcher mit sehr beschränften Mitteln nach Teneriffa gesandt ward, um daselbst wissenschaftliche Beobachtungen zu machen, zur Verfügung stellte, und daß er im Jahre 1855 für die literarische und philoso­­phische Gesellaft in Newcastle 3100 8%. Schulden bezahlte „aus Dankbarkeit für die Wolthaten, die er selbst in seiner Jugend von dieser Gesellschaft empfangen, und in der Hoffnung, daß sie anderen jungen Leuten gleich ersprießlich sein möge", "Das Komite der Schillerfeier in London hat sich dafür enttrieden, Dasselde im Keruftalpalast zu begehen. von den anwesenden Komitemitgliedern wurden 2500 Karten gezeichnet. Bei einem Abfat von 5000 Karten sind nicht nur alle Kosten gebecht, sondern bleiben der Schillerstiftung schon 185­9 ab. * „Eine wahre Jagdbgefich­te” soreibt man aus Schleusingen wie folgt: In den ersten Tagen des Deftober geht ein Arbeitsmann auf einem ziemlich oft betretenen Wege dur das kö­­nigliche Sorftrevier Brernau (in Thüringen). Nahe am Wege steht er auf einer Heinen Wiese zwei starre Nothhirsche heftig mit­einander kämpfen, läuft so schnell er dann nach dem Y. Stunde vom Kampf­­plat gelegenen Städtchen Shmwarya und macht daselbst einem königlichen Borst­beamten von Diesem Kampfe Anzeige. Der Korft­­beamte ergreift seine Büche und eilt nach dem bezeichneten Orte, um dem Kampfe noch zuzusehen­­; doch er kommt zu spät, der schwä­­here der beiden Hirsche, ein Zmwölfender,, hat bereits geendet, der stärfere, ein Vierzehnender, hat ihm mit dem Geweih den Kopf aus dem Rücken­wirbel gedreht, sich aber selbst dadurch dem Tode geweiht, denn seine Gewalt kann die beiden stattlichen Geweihe wieder tren­­nen. Der Biergehwender steht gefesselt von dem getödteten Feinde und stirbt durch die mehlgezielte Kugel des Herbeigeeilten Jägers. Die beiden Gehweihe sind noch nicht getrennt und, werden es auch nicht werben, es sei denn , daß man die Stangen einzeln zersägte. Die beiden Hirsche sind ausommen nach Suhl geschafft und dort photographirt. * Das Urtheil in Sadhen des Bantnotenfäl­gungs­­progesifes if von dem St. Galler Kantonsgericht nun auch in zweiter Instanz gefällt worden. Der Hauptangeklagte, Keil, erhält 6, Haus­­ammann 51, Mübhlebach 44, Ammann 21%, DÖN 2 Jahre Zuchthaus, Studerus ist mit Berbacht und Näf als nichtfeuldig entlassen worden. * Der Rabbiner Enoch zu Fulda hat den Antrag bei dem furfürstlich hefflichen Ministerium gestellt, von Suden an Sabbat­­und Festtagen Die von jeher auf dem Lande und in kleinern Städten üblichen Tanzbelustigungen zu untersagen. Das Ministerium hat dem Antrage gemäß entschieden. So Fünnen von nun an die Suden und Christen Sonntags zusammen tanzen, * Ein Zensor in Warschau sirict kürzlich in einem Hand­­buch der Chemie den lateinischen Namen der Blausäures Acidum borussicum (preußische Säure), weil es sich nicht gezieme, ein Gift mit dem Namen eines Staates zu bezeichnen, der mit Rußland ver­­schmwägert sei, * In SHirshberg (Preuß.-Schlesien) wurde am 10. b. eine Partie frisch gepflückter&ärdpbeeren aus den waldigen Höhen des Stangenberges zum Verkaufe gebracht. Auch reife Him­­­­beeren kommen in einem Garten daselbst vor, in Deutschland, er fichen feinem die im 56. Dem er sich tít in berühmten Fachgenossen in demselben Sache, wie sie, Stephenson erlag Sein Tod wird von in Somertoft ankam, fühlte er sich so fdwvad flieht, wie er großen NKreife ei­­n wohlmollendes, als so aus, wie die 16. eines Mannes, der September des so eben folgenden und Indiens, und

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