Pester Lloyd, November 1859 (Jahrgang 6, nr. 260-284)

1859-11-01 / nr. 260

Die rain) „Petersburger Zeitung“ meldet unter Vak ein son ben a sées gegen das an der Moldau Ralachei, Zehen des Fürsten Treue der Soldaten gefeheftert sei. Aus Washington Mittheilung, das die englische Regie­­rung sich von der amerikanischen eine Erklärung über das Auftreten des General Harney in San Juan ausge­beten habe, aufs Bestimmteste habe im Gegentheil einen Ausgleichsvorschlag daß dem „Newport Sun“ zufolge „Newport Abrede gestellt. Sie überreichen tatjen, in dem sie jedoch an ihren Ansprüchen auf den Ber­eis festhält. Diese Ansprüch aber habe Sekretär Cap in seiner Radantwort durchaus nicht gelten lassen wollen, und von den ferneren Schritten Englands werde die Lösung dieser Frage abhängen, die dur Harney’s fattti die Ber­­egung der Insel natürlich um so verwidelter geworden ft. eine neuere Post vom 17. Oktober erfährt man, in Paris werden, die Regierung das Be­­nehmen von Mr. Ward und Kapt. Tatnall am Petho nicht billigt, weil dieselben eine strenge Neutralität hätten beobachten sollen. " Floyd for Mr. Masion’s Nachfolger Herald" gemachte Durch EC­ouza gerichteter wird in die IS Anfrag vom ZKT me­s Tageswenigfeiten. Pest, 31. Oktober, * Am 29. b. Abends sind Se. T. Hoheit der burdlaud­­tigste Herr Erzherzog Ferdinand Maximilian und Höchst dessen Gemahlin, die burchlaudtigste Tran Erzherzogin Charlotte, nach Triest abgereist und heute Früh in Mi­­ramare angelommen, * Meber die in der Provinz abgehaltene Kazinczy­feier liegen uns bereits ausführlichere Mittheilungen vor. So wurden in Debreczin die Manen des großen Par­trioten dur) einen im geräumigen Bibliotheksaale der Haupt­­schule abgehaltenen deflamatorisch-musikalischen Vortrag gefeiert ; diesem folgte ein vom bürgerlichen Kasinoverein veranstaltetes Leftbankett, auf welchem über Antrag des Kasinoausschusses eine Substription zu dem Zwerke eröffnet warb, um die Kar­zinerpfeier aljährlich in Debreszin begehen zu können. Ueber 700 Gulden, schreibt man dem „Pefli Napló", waren alsbald gezeichnet, welche Summe der Kasinoverein auf 1000 ©ulven erhöhen zu wollen sich bereit erklärte. Ebenso wird zu Un­­garisch-Altenburg, dem Grte des Wieselburger Komitates, die Kazinczyfeier im großen Saale des Stadthauses und zwar am 5. November begangen werden, während die an der U-Altenburger Tandm wirt­schaftlichen Lehranstalt sludierende Jugend dieses Fest bereits am Borabende beg 27. 9. In dem großen Lehrfaale feierte. Zu Szegedin ward eine mufl- Tal­ fehl deflamatorische Borstelung unter einem solchen Anprange des Publitums im festlich geschmückten Theaterfaaale gegeben, das Hunderte von Menschen, die die Hallen des Musentempels nicht mehr zu rafen vermochten, zurücgehen mußten. — Schließlich sei noch erwähnt, daß die ungarische Akademie dem Herrn Szäf Nicároly für sein zur Erinnerung Kazinczy’s abgefaßtes Gericht anstatt der vordem zugesprochenen zehn, fünfundzwanzig Stud­iuraten zuerkannte, w. Das Komité der Handelsak­ademie hat in sei­­ner legten Sipung auf den wiederholten dringenden Wunsch des seitherigen Präses, Herr Rudolph Fuchs, dessen Stelle vertreter, den Herrn Friedrich Kohmeister, definitiv zum Präses erwählt, so aufrichtig es auch die Niederlegung eines Amtes von Seiten des Herrn Fuchs bedauerte, welches derselbe mit Liebe und Hingebung führte und wobei er seine vielseitige Bildung von neuem bewährte. Obschon die Han­­delsakademie noch bedeutende Geldzuschüsse verlangt, da ihre Klassenzapf­mus und die Ausstattung der verschiedenen Samm­­lungen besonders aeispielig ist, so wurden diese Mehrausgaben doch gern bewilligt, da die Frequenz der Anstalt im erfreuli­­hen Zunehmen begriffen is. Die Schülerzahl hat sich mit dem dritten Jahrgange verdoppelt und übertrifft sie bes­uchten Kursus um den fünften Theil. Eben­so hat das Gebiet zuge­­nommen, von woher ihr Schüler zugeführt wurden. Aus YVest gebürtig sind 59 Schüler, aus den 5 Verwaltungsgebieten Ungarns 27, aus dem Banat 13, aus der Militärgrenze 3, aus Slawonien 2, aus Kroatien 1, aus der Bulomwina 1, aus der Moldau 1, aus Italien 1, aus Siebenbürgen 1, aus Schlesien 1, aus Mähren 5, aus Böhmen 1, aus Preußen 1. Die Zahl der Hörer der Abendschule hat ss während der drei Jahre so ziemlich gleich erhalten, denn wenn sie auch im zivel­­ten Sabre flieg, so ist ihr sebiger Stand nur um einige Zahlen verändert, dagegen die obere Klasse besonders zahl­­reich besucht. sz Der Nachricht eines Wiener Blattes gegenüber, als wären deutsche Professoren der Hiesigen Universität durch Ziehen von Seite ihres Auditoriums zum Sälieren der Vorträge ges­nöthigt worden, können wir nach den genauesten Erfundigungen bin jeden derartigen Vorgang aufs Entschievenste in Abrede stellen.. Die Studirenden der Hiesigen Hochschule Haben sich vielmege während des ganzen bisherigen Verlaufes des gegen­­wärtigen Studienjahres ohne irgend­eine Ausnahme in den Hör­­sälen den alareinischen Geseben entsprechend benommen.­­ Nachdem die erste Ausgabe der Gebiete von Arany János bereits gänzlich vergriffen ist so Hat der Dichter soeben eine zweite Auflage derselben bei Hedenart veranstaltet. * Der jüngst Tautgeworbene Wunsch , daß unsere pa­­triotischen Damen sich entschliegen mögen, dem Prunffanle des Nationalmuseums 52 Prachtfeffel zu spenden, sol, wie das nd N." glaubwürdig erfährt, in der That bereits realisiet sein. * Das projek­ttte neue ungarische politische Blatt "az idő tanuja" wird täglig zwei Mal erleinen, und ist somit das erste ungarisce Blatt, welches eine Morgen- und Abendausgabe veranstaltet. * z Herr Zimay Lapid veröffentlicht eine Pränume­­rationseinlanung auf eine dem Andenken der verblichenen 9 es gedüs gemwm­mete musicalische Komposition, die er bem Zerte des bekannten Gebiätes „kel a szellő bus sohajjal" („es regt sich, der Lufthauch mit trauerndem Geuster") von Loronczy Laglo, angepaßt hat, welches Opus, mit dem unwohlgetroffenen Hortrait der Berewigten geschmüct, gegen Ende Dezember in prachtvoller Ausstattung erscheinen sol. Der Neinertrag d­ieses, nur einen Neugulden hoftenden musikalischen Werkes ist vom Derfaffer für die, auf dem Grabe der Künstlerin zu errichtende Denksäule gewidmet, * z Her Bulyováty Gyula wird den Abonnenten des „Ne­felejts" eine gelungene, nach dem bekannten Bilde von Telepy angefertigte Photographie der fraßverflohenen Degebüs als eine Gratisbeilage zusormen lassen. * z Die Bewohner der Dorotheagaffe­l werden fi viel­­leicht ao eines Postillions erinnern, der bei einchreihen­­der Dunkelheit an ihren S Fenstern vorüber nach der Ketten­­biűde zu reiten pflegte. Im fröhlichen Trab ging es dahin, und dabei sehmetterte der Postf­echt sein Lied so mohlgemuth in die Lüfte, daß man ein Stüd­k Sehnsuht nach der guten alten Zeit empfand und von N­etfeluft ergriffen wurde , aber nicht von der Luft mit eilender Dampfkraft dahinzufagen, sondern im Schoße der alten unwohlbefannten Postfutsche sich der Landstraße und ihren romantischen Abenteuern anzuvertrauen. Besagter Postillion war aber auch ein Birthose auf seinem Instrumente, und wenn er die „schönen Augen“ blies, pafierte es dem Manne ni­ selten, daß er auf der Straße von einem Kunstmäzen an­­gehalten wurde, um mit einem Geschenk der Nufmunterung be­­dacht zu werden, das denn nach alter Postillignenfitte in eine Slüffigkeit zur Labung der ausgetrockneten Kehle umgefeßt wurde. Hätte Budapest seinen Barnum, der Bartuose auf dem Posthorn wäre ihm gewiß nicht entgangen, und er hätte dem begabten Bläser den Weg vom Stalle zum Konzertsaal geebnet. Zeit freilich ii es schon zu spät, denn der Mann, dem mir diese Zeilen mwinmen, hat bereits sein Schwanenlied geblasen. An jenem Abend der vergangenen Woche, wo der Donner so dumpf grollte, der Regen in schweren Tropfen zur Erde fiel, und der feurige Strahl die Zinsterung der Nacht durchzuchte, hat an ein Blisstrahl den auf der Strafe von Promontor in Teteny reitenden Postillion mit sammt feinem Pferde ge­töbtet. + Die man dem "M. NEpl." schreibt , sol auch im Radnaer Stuhlbezirke im Arader Komitate , das Institut der vormals bestandenen sogenannten „Sicherheitskommissäre" wieder ins Leben gerufen werden, und bieses zwölf Mann starte Korps sollon mit 1. November seine Tätigkeit beginnen. +7 von kompetenter Seite erhalten wir folgende Zeilen : „Im „Pester Lloyd“ Nr. 255 heißt es, der Aomini­­strator der Superintendenz diesseits der Donau habe den Se­nioren die Wertung ertheilt, ihre Stimmen für die Wahl eines Distribtualinspektors nach dem ministeriellen Provisorium einzu­­senden. — Diesen Bericht müssen wir berichtigen, Für's Erste bemerken wir, dag­eg felt der Publikation des kaiserlichen Pa­­tentes Feine Superintendenz diesseits der Donau, folglich auf seinen bergleichen Administrator, wohl aber einen der „Preß­­burger“ Superintendenz gibt. Zweitens : der "Diftriftualinspettor" wird von nun an passender „Superintendentialinspettor" und der „Diftriftualfonvent" „Superintendentialfonvent”" genannt. Der in Frage stehende Administrator hatte in seinem ersten Nunchreiben den bei der bevorstehenden Belegung der vasan­­ten Inspektorsstelle einzuhaltenden Wahlmodus , wie er vor 1848 üblich war, fierthümlicher Weise vorgezeichnet, im zweiten Schreiben je­doch Diesen Zehler berichtigt und auf die Ministe­­rialverordnung vom 2. September und namentlich auf §­ 69, Abfab 12, lit. a) Hinge­wiesen, nach melchem die Wahl auf einem Superintendentialkonvente vorzunehmen is. Ehe dieser Konvent abgehalten werden kann, müssen sich im Sinne des abbelebten Patentes die Gemeinden und die Seniorate organi­­sirt haben, was ziemlich viel Zeit erfordert." + Steph. Ef., 31 Jahre alt, aus Járberény gebürtig, röm.stath., verheirathet, ohne Kinder, verabschiedeter Soldat, Hirtenknecht, ist in Folge rechtlich erwiesenen Thatbestandes, wornach derselbe in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober, d. h. auf der zu Jágberény gehörigen Mégyfálláffer Weide den Stephan Czigány im Schafe überfiel und durch mehrere auf den Kopf geführte Arthiebe ermordete, denselben sofort feiner Stiefel, des Hutes, Mantels, Leibels und der Unterhose beraubte, und dann in einem Brunnengraben den Leicnam begrub, am 25. zu Iaßbereny hingerichtet worden.­­ Bei der Dieser Tage in Leipzig gefeierten Hochzeit zweier Töchter des Bankiers Math. Rosen aus Warschau wurden nach einem von Berthold Auerbach ausgebrachten Trinfspruch von den versammelten Gästen 1002 Talr. für die Schillerstif­­tung gesammelt.­­ Die Taiferliche Akademie der Wissenschaften hat in ihrer Gesammteigung am 27. Dft. beschlossen , bei Gelegenheit der Säkularfeu­er von Fri­edrich Schillers Geburtstag einen Preis von 200 Tf. F. öfter. Münz­­dukaten für die beste Beantwortung der nachstehenden Preis­­aufgabe auszuschreiben: Würdigung Schillers im Verhältnis zur Wissenschaft überhaupt und zu den philosophischen und hi­­­torischen Doktrinen Insbesondere: Der Termin der Einsendung ist am 10. November 1860. Die Ertheilung des Preises findet statt in der feierlichen Sitzung am 30. Mai 1861.­­ In Rom ist auf Antrag des Prima von Ungarn, Kardinals Scitomsty , von der Kongregation der Heil. Riten eine Kommission bestellt, welche die Selig- und Heiligspiefung des Domherrn Markus Erisinus von Oran, wie der Sesuiten Stephan Pongrácz und Melchior Grodecz vorbereitet. $ Zur Frage der Bücherrevision teilt wie „Dr." berichtigend mit, daß bis jeht Feine Eingabe von Geste der Buchhändler an Se. Erzellenz den Herrn Polizeiminister gelangt, und dem Herrn Minister Daher weder privatim noch auf offiziellem Wege Veranlassung gegeben worden, über das Fortbestehen des Bücherrevisionsamtes eine Meinung üder eine Entscheidung auszusprechen.­­1. Musikalisch : Literarisches. Choralbuchlihes Heren Karl Nagy, Die Wichtigkeit des Choralgesanges in der protestantifgen Kirche hat schon seit Jahrhunderten zur Herausgabe von Choralsammlungen geführt. Die deutsche pros­testantische Stiche Besigt­ieren eine Menge, und nicht die geringsten Meister haben darin die Hauptfräge ihres Meissens und ihrer Kunst niedergelegt. Die im Laufe der Zeiten durch provinziellen Geschmach verballhornisirten Melodien sind von ihnen gereinigt worden, alle verunzierenden Schnörkel, alle überflüssigen Dehnungen sind befestigt, und für die verfriedensten Gegenden Deutschlands ist allmälig eine Gleichheit des Choralgesanges erzielt worden, deren Bedeutung ge­­wi Steiner in Zweifel ziehen wird, der da weiß, welchy ein wesent­­licher Raktor im Gottesdienst der Gemeinde gelang is. Für die re­­formirte Kirche Ungarns fehlte bisher ein solch? gemeinschaftlicher Leitfaden im Ehoralgesang, denn die verfehlten Bersuche eines B o­ 108, in einer unserer Zeit fernliegenden, volltändig unpraktischen Notenschrift eine Choralsammlung zu veröffentlichen, und andere un­­volständige, Harmonissch sogar unbrauchbare Werke rechnen wir ja nicht Bíieber. Da ist es denn ein nicht geringes Berbienst des Herren Karl Nagy, Kantor und Organisten an der Der­brecziner reformirten Hauptkirche, wenn er im Laufe des Jahres eine Sammlung von 166 Chorälen seiner Kirche veröffentlichte. Er hat sie vierstimmig ausgelest, so daß sie an von einem gemisch­­ten Chore gesungen werden können, und sie mit den nöthigen Zicke fhenspielen für den Organisten versehen. Nederall ist der gründliche Harmoniker zu erkennen, der mit großem Gefechte die häufig in den Melodien vorkommenden eigenthümlichen Härten zu behandeln wußte und sind hie und da noch einige harmonische Steifheiten bemerkbar, so laßt sich doch aus dem­ vorhandenen Trefflichen Die Gewißheiti ent­­­­nehmen, daß der als Berfaffer auch diese in einer strel­en Auf­­lage beseitigen wird. Wir machen daber in voller Welterzeugung von der Brauchbarkeit der Nagy’ schen Choralsammlung alle reformirten S Kirchenbehörden auf dasselbe aufmerksam, Indem wir noch­ hinzufligen, daß dem Berfasser von den ersten Autoritäten Deufflants, von Lehrer, Schneider Mars, Haupt­­mann und Anderen die besten Zeugnisse ausgestellt sind. Gleichzeitig mit dem Choralwerke­­ hat Bits Karl Mag u­nd eine Sammlung von So v­ierstimmigen Begräbnißliedern aus 26 fei­­neren und größeren Motetten,­darunter mehrere von­ seiner eigenen Komposition, veröffentlicht und damit gewiß vielen Kantoren eine willkommene Aushilfe geboten. Auch die Sammlung der Orgel­­präludien in angehenden Organisten wegen ihrer großen Zweck­­mäßigkeit sehr zu empfehlen. *Graffranz 9. Koll­reig-Wallsee, Die "Wien. 3." bringt über den plönlich verstorbenen Bevollmächtigten in Züri folgenden Nekrolog: Im seiner nahezu dreisigjährigen diplomatischen Wirksamkeit hat ich der Dahin geschiedene große Ver­dienste um das Allerhöchste Kaiserhaus und um den Staat erworben und sein Andenken wird ehrenvol fortleben in der Geschichte Oester­­reiche. Für heute sei uns vergönnt, die wichtigsten Daten aus dem Öffentlichen Leben des verdienten Staatsmannes hervorzuheben. Im Jahre 1820 betrat Lieutenant Graf Colloredo als Botschaftsfnvalier zu London zuerst die diplomatische Laufbahn, 1823 Gesandtschafts­­sekretär in Stockholm, 1825 in eine Eigenschaft in Kopenhagen verfegt, wurde er im Jahre 1829 zum außerordentlichen Gesandten an dem Tüniglichen, dem großherzoglichen und den herzoglichen Ho­fen von Sachsen ernannt, welche Posten er bis zum Februar 1837 bekleidete, wo er den Gesandtschaftsposten in München erhielt. Im April 1843 berief ihn das Vertrauen des Monarchen zu der Stelle eines Tf. F. Botschafters in St. Petersburg. Auf sein bringendes Ansuhen wurde Graf Colloredo im Oktober 1847 dieses Postens enthoben und erhielt einen unbestimmten Urlaub, den er nach seiner Vermählung mit der Gräfin Severina Potoda, verwitweten Gräfin Soiranska, zu einer Längeren Reise nach Frankreich und Italien zu verwenden, gedachte, die jedoch wegen diplomatischer Missionen, die ihm zugedacht waren, unterblieb. Im März 1848 bekleidete er kurze Zeit das Bundespräsidium zu Frankfurt, im Jahre 1849 einige Mo­­nate den Posten eines kaiserlichen Gesandten zu London, von dem er auf sein bringendes Ansuchen enthoben wurde. Im April 1852 neuerdings zum Gesandten am 1. großbritannischen Hofe ernannt, verblieb er daselbst , bis der Befehl des Kaisers ihn zu Anfang des Jahres 1856 in gleicher Eigenschaft nach Rom verlegte , woselbst Graf Colloredo im Monat April desselben Jahres mit dem Rang eines kaiserlichen Botschafters bekleidet wurde. Ende Märi dieses Jahres von dort zurückkgekührt, wurde er mit der Mission eines ersten Österreichischen Bevollmächtigten bei den Züricher Friedenskonferenzen betraut. Dort, in der treuen Erfüllung seiner Dienstpflicht, wider­­raschte ihn der Tod. * Eine sondierbare Bifite In Kroatien Ein Herr, welcher ein Gut in Kroatien befigt, befreite vor Jahren einen seiner Untergebenen vom Militärdienste. Später kam ihm der Mann aus den Augen, er hörte lange nichts von seinem Sciügling, und hatte ihn für schon vergessen. Eines Abends — er war Tags zuvor erst von Wien in seinem Schlößlein angeimmen — saß er allein, fößreibend, in seinem Schlafzimmer, Pldsich Hörte er ein sonder­­bares Geräusch in der Nähe des Ofens. Er hordet und kann es sich nicht erklären. Endlich bricht der Lehm aus den Fugen des Ofens und eine Hand hebt Seife und vorsichtig ein Stück heraus. Gleich darauf wird ein Kopf an dem Loche sichtbar.­ Der Herr springt auf, und eilt auf den bewohnten Ofen zu, aus dem mit Täcelndem Ge­­fichte der Bursche fleigt, den er vom Militärdienste befreit hat. „Was sol denn das?“ fährt ihn der Gutsbeflger an, und will ge­gen die Thüre schreiten: „Ob, Euer Gnaden! ich bin ja nur ge­kommen, um mich für Ihre damalige Gnade zu bedanken.” Die Dankbarkeit hat eben auch ihre totalen Verschiedenheiten. * In der Gemeinde Caudsran in Frankreich hat sich vor etwa acht Tagen ein furchtbares Ereig­nis zugetragen. Mehrere junge Leute waren in der Wohnung eines Herrn­s... . versammelt, als sich eine Diskusion erhob über die Frage, wer von ihnen am besten schieße. (Es war für den nunächsten Morgen eine Laienjagd verabredet worden,­ „Antonin”, rief der junge “..., „ich wette 10 $r., daß Du mich auf 10 Metres Entfernung nicht trifft.” — „Ich halte die Wette, aber 10 Metres Art nicht genug; Ich wette auf 30,* — Unbegreiflich, wenn man erwägt, hat die Diskussion keineswegs Leidenschaftlich geführt worden und daß keiner der jungen Leute betrunfen war. Die lustige Schar begab sich nach dem Cours de ’I­mperatrice. Dort­­ wurde ein Gewehr geladen und die Entfer­­nung mit einer Genauigkeit abgemessen, als handle es sich um ein Duell. Antonin nahm die Flinte, legte an, schoß und traf den unglücklichen­­,... mitten auf die Stirn, Der Getroffene fürgte lautlos nieder. Der Mörder und die Zeugen dieses tragischen Er­­eignisses trugen den Unglücklichen in eine Wohnung der Rue de alles Nr. 3 und holten mehrere Aerzte herbei; aber der Schuß war tücht­­ich und am folgenden Tage hauchte X , , , , seinen legten Athenzug aus, Antonin und die Übrigen jungen Leute, welche dem Verbrechen zugesehen Hatten, sind, wie die ,, Gironde" meldet, verhaftet, zt Aus einem mährischen Orte wird ein Vorfall gemeldet, der von mancher Seite als ein Beweis betrachtet wird, Daß es im mensch­­lichen Leben Ah­nungen gibt, die von der Wirklichkeit bestätigt werden. Dieser Tage starb in Battelau nach kurzem Staufenlager der dortige Wundarzt. Während des am dritten Tage stattgehabten Leichenbegängnisses kam dem Trauerguge jantmernd und Händeringend ein Wanderbursche entgegengelaufen, der die Aufmerksamkeit aller Theilnehmenden auf sic) 309, und der Yeidtragenden Witwe des Ver­­storbenen weinend um den Hals fiel — es war der Sohn des zu Grabe Getragenen, der als Sattlergeselle, mehrere Tagreiten ent­­fernt, in Oesterreich in Arbeit fand, und dem in der Nacht, gerade in der Sterbestunde seines Vaters, in einem Traume die ganze Sterbeszene sich lebhaft darstellte. Von der peinlichen Unruhe ge­drängt, verließ der Arme gleich am frühen Morgen seinen Meister, lief ohne Raft Tag und Nacht seiner Heimat zu, und kam noch eben recht, um der Leiche seines Vaters das Geleite zu geben, * Für den Schillertag im­ Riga ausnahmsmeise eine Aufführung des „Wilhelm Verl“ geslattet. (Das Stück wird unter dem Namen „Gehler’s Tod“ gegeben.) 2529 Offener Sprechsaal,Y 1-1 Die Verwaltungsvorstelung des isr. Spitals Hier findet sich, angenehm verpflichtet, dem wohlgebornen Herrn Theaterdi­­veftor Georg v. Molnár und seiner ehrenwerthen Gesellschaft, für die dem genannten GSpitale wohlnwollend ge­widmete halbe Theatereinnahme vom 14. b., so wie nicht minder dem pl. t. publitum für seine Theilnahme den innigsten Dant hiermit aus­zusprechen, Miskolcz, im Oktober 1859, Die­ter, Spitalsverwaltung. *) Für das unter dieser Rubrit Folgende ist die Redaktion nicht verantwortlich: x ‘ Eofal-Anzeiger. Heute Dienstag 1. November 1859 große Vorstellung im CIRCUS FOURAUX, unter Mitwirkung des Herrn zZzUWELLE WI­EAL, ersten Komikers von Europa. Der Schauplan ist im Circus des Belegnaygartens, Nähe­­red die großen Anschlagzettel, Ra, Mittwoch Feine Vorstellung, Bonnerstag am "3. b. Beneficenorstellung des Boltigenrs und Kunstreiterd Herrn Karl Hinz. Fouraux , Direftor. . . Nemzeti szinház. Bérlet 176. sz. , Zsidó", eredeti szinmü 4 szakaszban népdalokkal, irta Szigligeti, zené­­jét szerkeszté Erkel F. Kezdete 7 órakor, Pester Stadttheater. Zum ersten Male : „Ein Haus­­dieb" oder "Sterzl’s Liebesfatalitäten", neues Original Wie­­ner Lebensbild mit Gesang und Tanz in drei Aufzügen, nebst einem Borspiele, betitelt "In der Jägerzeile", von Johann Grünn, Mufik vom Kapellmeister Julius Hopp, Anfang 7 Uhr. Ofner Stadttheater, „Der Müller und sein Kind“, Bollsbrama in fünf Aufzügen von Dr. Ernst Raupach, Anfang um 7 Uhr. F­remdenliste, Königin von England, Heinrich Graf Zichy, Gutsb, 9. Preßburg, Al. Graf Haller, Ontschef. aus Siebenbürgen, Sof. Graf Bethlen, Gutsb, von ABch B, 9. Marlsffy, Gutsb, v. Bény, P. Burtts, Ady, v. Waigen, Sof. Staniek, FH, Miliz,­Berpfl, Offiz. 9, Melodiarch, N. Sun, Te, Ing.-Assistent von Neuhaus, I ©, Spirta, Großhändler von Wien­ett. DW, Stern, Metingbi, v. Kremsler, €. Scheler, Kfm, v. Wien, 8. Schwarz, Babr. v. Wien, 3. Falcione, Holem, 9. Zombor, Gt. Barga, Notar 9. Bapkert, A. Lüttge, Kfm. 9. Düren, El, Kazila, Kanim, aus Maze­­donien, P. 9. Kiss, FE, Kämmerer von MRI , J.v.P6ch,kk.Kreiskommiss.u. F.Freiherr v.Szentkerepti von Klausenburg.s K.o.Rauch-Rent.a.Rußland. Maria d’Olixinoka,troff-Ritt­­meistersgattin v.Warschaft. St.Ralli,Konsul v.Ovessa. B.Forsboom.Dir.b.Jmmob.­­Ges.v.Wien. Baron Puchner,kk.General von al, Sr. Graf Spanoght , Fi. Ritt, 9. Wien, K. Mather , ER, penf. Major ©. Bilal. Gräfin 3. Spanoghi, Gutsch, v. Bien. Gr. Szezersarom, Gutscher, von Hetersburg. &. Kertay, Adv. v. Gyula. 9. Kovács , Advok,­Konzip, von Bílák. 3. Kii­fold, TE, Hof-Gold- und Silberwaarenfabr, v. Wien. 93. Smwoboda, Zum. v. Wien, 3. Gábor, Apoth. v. Mals,­­Karl. Lewinger u. Aug. Dinsky, Agenten 9. Wien. Sat. Entf, Seifenfieber von Eisenerz. S. Libigty, Wolphl 9.4 Brandeis, G. Unger, Kfm, v. Plauen. Sof. Krauß, Mobi, von Rei­­chenberg. Ernest Schwender, Kauf, von Stuttgart. 9. Luises, Ing, v. Sy. Miklós, 3. Rabafosics , Delonomieamt. 9. F.­Bül, 3. Reitter, El, Ger,­Adjunkt von Neufat. 3. Jaff, Kfm, v. Wien, A. Vetrovits , Hhlem, v. Papa. A. Eulen Gutspächter von NR.­­Th. Buresh, Ing. v. Arab. Herm. Pi. Wonholl. von Junge bunzlau. 9. Lufe, Fabr, v. Wien. Mm. Ulhssy, Del, 9. Zenta, KR, Schreiner, Kfm. v. Augsburg, Europa, 93. SÁhwanfelder , Domherr von Alb ds Graf Eastellengo, Major und Graf Sartirana , Rittmilr. von Zurin. I . Kiss, Priv, 9. Szaba, Gelfa Graf Festeties , Gutsbef., Karl Reifenstein , Priv, und Mid. Winkler, Fabriksh, von Wien, N. Keppich, Handelsm, und 9. Unger , Bruchthpl. von Wie­selburg, N. Lofer, Dt, 9. Wien. A. v. Sagafits, Fi. kom,­­Borft, 9. Gran. £, Dsbournof­f. Fam, Rent. v, Philadelphia, 93. Terleff, Kim, v. Oheffa, Baron Freyberg, FE. Hpim, von Munfats, Baron Groß, El, Oberlieut, von Szegebin, 9 ee Handeldagent von en, 3. Taubeles, Wollppl. v. BYarts, Erzd. Stephan, Gräfin B. Zichy, Gutshof, von Kafkau, ae Graf Subna , Priv, von ten, H.Endlicher,ll.­Hauptm.von Wien, €, mn, Eisenwertsch, 9, mör, Soh. Scheffelder, Kris, von Te­­mesvar, 3. Kamm, TE, Bmt, von Zala- Egerfeg. Karl Self, Zuderbäder von Semlin.: Steph. Szucs­y, Handelsnt. von Klefura, $. Richifelner, FE, Lient, K. Lemele, Fabr. 9. Schönlinde, St. Safener, b. Färbermfir, von Gran. I. Won­dral, tt, Hauptmann, verantwortlicher Redakteur : Karl Weisskircher, DTngerhorn, Sophie Zichy, Gutöhefik, von Preßburg, s Arn, Bítisánffy, IT, Bmt, von Groswardein, W. Csapó, Gutsch, v. Wien, St. Depithy, Apoth. v. Effegg, Sof. Horváth, Defonomieamt, u. Ant. Koller, Grundbef. von Sárfány, 3. Thiel, ft, MB. Offiz. von Bambor, Maria Józsa, T­. Offig- Gattin 9. Zemplin, mM. v. Pecy, ER, Lieut. v. Kaye­fenburg. Marta Boinits, Grundfrau von Theresiopel. M. Neher N­TE, Bt. von Já:­berény, Em.Minich,Arzt v.Szőc­sny. J.Fischbein,Oek.v.Nivudoar, Tiger, Steph. Befe, TE, Hauptnt. von Skafdhau, 9. Hervay, FE. Oberst v. Alba, A. Bauer, Kfm. 9, Szegedin, K. Olah, Grundb. 9, T.­Bűb, I. Füfter, Grundb. v. Gulántba, 5. Deutsch, Holsm, 9. Bukarest, D. Gold, Holsm, 9. Munfats, I. Druder, Bürgermfir. v. Alba, of. Legardb,, Eymn.­Prof. von Elisabethstadt, Mor. Berger, Gutspächter von Arad, Sof. Wapel, Wagnermfer, von Kirchberg, Weifed Schiff. 2, 9. Matfovidg , Priv. v. Halt. 2. Körös , dipl, Apotheker von Kecstemet, 38. et DBorftenytebhbi, v. aab, M. 9. Nagy , ‚Baubolzädl, von Tet B. Bellezay,, Bautolzkbi, von Komorn, 3. Poober, Ing. 9. Solmsr, 6. Rablended, Kfm. dv. Iserlohn, 8. Sarfas , Mufticompost, von Domony, M­E. Pellar, Eymnaf,­BHrof, von Wien T. Stanifits, Hhlem, 4. Gert, ®. Panits, Hölsm. v, Bulovár, Goldener Adler, Stadt Wagen, 8. Mayerffy , 3. u. 2. Marzfó, Grundb, 9. T.­­S4.­Cyörgy, 9. Tóth, Grundb. v. Kecssemet, ©. Nyizsnyay , Örundbbef, und I. Nyizenyay, Dr. b. R. von N Körds, 8. v. Belbszy, Oekonomiehmt, 9. Kalocsa, N. Nedbeczty, Grundb. v. Barva, N. Sankoyits, Brundb. u. Runya, 99. Dapfy, Ad, 9. Yutnok, &. Barcza, Grundb. 9. Syimoly, Sof, Melegbegyi, Grundb. von £, Nagy, Grundb. u. Debreczin. Bilg. Külkey, Grundb. v. Birk, 2. Stíder , Delonomieamt. von Kis-Terenye, A. Kubik, Ing. 9. Erlau. a­be Dr. b. Med, von €, Winkler, Landelsmann von Wien. I. Barisch , Apoth, v. Csálvár, A. M. Heller, Kfm. v. Wien, SH ELERANNS , Priv. von Sie­­gedin, 8. Hofmann v. Donersberg, FE, Major v. Verona, Sof. Csermenyi, Adv. von Ter­megvár, hg 20 9. Konad, Adv. von Szer­gelin, ©. Martinez , Oelonom aus b. Banat, N. Weißwarter, FE. Oberlieut, u. Th. v. Dvesfovics , KH. Majors­gattin v. Klausenburg, g, nich ft, Sing.­Afift, 4, Wien, Joad. Scheff, Handelsm, von Grolnot, So. Birchpan, Handelem, von Kony, Sa. Popper, Kaufm, von He Dorogh, 3. Bafing, Borstenstehholl, von Arad, A. Jay, Grundle, 4, Emöb. Stadt Paris, In meiner Spezereihandlung ,, Hlag in Heft it Schönft spiegelflares zum Mohren‘ am Josephs- 2320­5—M oderateur-Lampen=Del zu dem herabgefebten Preis á 26 Nfr. das Wiener Pfund in jeder beliebigen Quantität zu haben. — Bei größerer Abnahme räume ich auch einen entsprechenden Rabatt ein. 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Gebisse ohne Federn, Gebisse oder einzelne Zähne auf Grundlagen von Hippopotamus, vulcanisirtem Cautschoup nach amerikanischer Art, alle verbesserten Zahnplombe,­ englische und französische Amalgame, vegetabilische Kitte, überhaupt alle Erfindungen und Verbesserungen der Neuzeit bis in die kleinsten Details, werden von mir,­­wenn selbe wahrhaft praktisch und zweckmässig sind) gleich bei ihrem Erscheinen mit der grössten Genauigkeit und auf das vortheilhafteste in An- S. Willinger. Zahnarzt, Josephplatz Nr. 3 vis-à-vis der Filialbank. Fahre Staatspapiere, Gold- und Silbermüngen gekauft und M An­­­­­­­­wendung gebracht. Ludwig MN BE. 2032 7—25 Gi. Helkssec­, in Ein anständiges Haus einer Erziehung einiger Mä­dhen eine ges­ bete Person, weile au in der fran­­adischen Sprache um­ im Klavi­rspiele Unterricht an eribedlen befaßigt ist ge­gen freie Kot, Woonuna, Bedienung und 30-350 fl. Gehalt aufzunehmen. Provinsstädte wirft zur Mäherss in der Expedition d­eses 2495 3-3 Blattes. Ein solides Mädchen, te sehr angenehmem A­ufern, 18 Jahre alt, Sprache vollkommen findig,, wan dt in eine Konditorei ode­r in eine grafit als Beinwleißerin unterzukommen, wo­ selbst vollkommen eingeweiht is. Nähe­­res In der Expedition dieses Blattes. werben. 5— 2526 1—3 der deutschen und iltissen

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