Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1860 (Jahrgang 7, nr. 26-49)

1860-02-23 / nr. 44

der,»»ft"abg­eschweichte Wiederabdruck der,weiter oben ange­­siwhiken Bestimmungen des alten Staatsrechtes.Ich’beschränke mich darauf die Thaten und Gedanken der Vergangenheit zu e­r zählen-ohne ein Uktheil darüber zu fällen.So muß ich wenn auch einräumen,waß der päpstliche Stuhl zu verschie­­denen Epochen lebhaft,bald gegen die gallikanischen,bald gegen die neuen Gesetze Proteste und­ Einwendungen erhob­­selbst in Betreff gewissersprincipien,die in Frankreich als absolut not­wendig für die weltliche Unabhängigkeit des Souverän’s gelten.­Aber mit derselben Gewißheit füge ichs bizvau,­dass weder die Könige,noch die neuen Regierungen sich davon trennen wollten Um s­ich rufe bei di­eser Gelegen­­h­eit­ in’s Gedächtniß zurück,daß selbst die Restauration es ni­ch­t­ fragte,bei dem Concordatsentwürfe von 1817,der das Gesetz vom 18.Germinal des Jahres­ annullirte,zu beharren. «­­ Dieser kurze Ueberli­k unserer französischen Gefese, denen man noch diejenigen an die Seite fielen müßte, welche die­ religiösen Genossenschaften beherrsehen,, zeigt zur Senüge, von welchen Geiste die dem gegenwärtigen Kaiser­­thume vorangegangenen Regierungen befeelt , von welchen Not­wendigkeiten sie angetrieben wurden. Die Gesellschaft hat auf ihrem Gebiete frei bleiben und mit ausreichenden Waffen wider die, aus dem Zusammenstoß der Kirche und des Staates entspringenden Mißbräuche und Aufregungen verse­­hen sein wollen, Je hat der Kaiser diese Fragen aufgefaßt, und m­el­­cher Art ist sein Benehmen gegenüber der Welt des Glau­­bens ge­wesen ? Hier, Monseigneur, nehme ich Die solle Auf­­merksamkeit des französischen Klerus in Anspruch, den man gegen die, ihn fohügende und ehrende Regierung aufzumwiegeln sucht. Als aufgeklärter und von seinen Ueberzeugungen durchs­prungener Fürst hat der Kaiser in der Religion nicht ein Werkzeug seiner politischen Pläne erblickt; er richtete den DBIEE auf ein höheres Ziel, um sowohl den göttlichen Ur­­sprung als­ auf die sociale Bestimmung der Religion richti­­ger zu würdigen. In seinen Augen stand die Sache also , wenn die Gefege zum Schuße der­ weltlichen Macher ihren Umweh und Grund hatten, um die Verwirrung der Gewalten und die Trübung der Geister zu verhindern, wenn sie bei wichti­­gen Veranlassungen eine zur Aufrechthaltung der Unabhän­­gigkeit des Staates noth­wendige Waffe waren — so ge­stemte es sich doch, inmitten der Wohlthaten des öffentlichen Friedens, dem religiösen Elemente so viel Vertrauen und Freiheit zuzugestehen , wie das einer starren und nationalen Regierung nur immer möglich war. Die ruhige Entwicklung der wahrhaft hriftligen Gedarken und Werfe mußte vielen Besorgnissen die Wage halten. Bon so erhabenen Gefühlen befeelt, überdies auf die Umsichr und Treue der Geistlichkeit so­wie nicht minder auf die Weisheit des päpstlichen Stup­­pes­ zählend,, hat der Kaiser der Religion seine Toyalsten Sympathien zugewendet. Er hat sich nicht auf Die Berbote unserer Spezialgefege berufen; er hat sich frei von Borurthet­ Ten gezeigt, und das Land, überzeugt von den reinen Ob­­ficgten und der sittlichen Kraft seines Fürsten, hat ohne Miß­­trauen dem Schauspiele dieser freieren Entfaltung beigewohnt, son­dern fch berichte und das man noch heute betrachten kann. Barum also sollten die, im Hinblickk auf das Ge­meinrecht und die­ Eintracht zugestandenen Freihetten fest in ein Agitationsmittel verwandelt werden , warum durch ge­­waltsame Kundgebungen in den Augen des Landes jene Frei­­heiten kompromittiren . Ohne Zweifel, der Kaiser gestattet das aufrichtige Aussprechen religiöser Besorgnisse, selbst dann, wenn dieselben auf einem Irrthume beruhen , aber die Na­ton wird immer den Lärm und die Gefahren der Teiden- Thaftlichen Aufregungen von sich stoßen und Nieman­dem die Fürsorge für ihre Ruhe, so wie die Würde ihrer Regierung zum Opfer darbringen wollen.­­ Um was handelt es sich in der That Zist zwischen dem Kaiser und dem Papst eine jener religiösen Fragen schwebend,welche die Tiefe der Gewissen bewegen.Hat der Kaiser die Absicht,»die Dogmen der katholischen Religion anzugreifen,oder die Kirche und die geistliche Gewalts des heiligen Vaters z­u stürzen.Nein.Nichts von Alleindem ist vorhanden.Der Kaiser ist keineswegs im Kampfe mit dem Napste,der nur unter dem Schutze der französischen Truppen Mel­lich in Rom regiertz es handelt sich um keine Verleug­­nung seiner zeitlichen Rechte-noch weniger um eine Verleug­ Imagie zur religiösen Autorität,aber es gibt politische Er­­­eig­nisse,ü­ber welche von der es noch und der anderen Seite die Würdigung eine verschiedene ist;es gibt Rathschlä­ge, die von der einen Seite in loyaler Weise gegeben sind,und dient an von der anderen Seite nicht annehmen zu sollen glaubt;es gibt diplomatische Un­terredungen,die vollkommen außerhalb der Dinge der göttlichen Ordnung stehen­ und diese Unterredungen,welche von Seiten des Kaisers stets das Gepräge der Ruhe und der Achtung trugen-stützen sich auf die Nothb­en­­digkeit:Italien der Unterdrückung und fremde Inkupation zu entziehen, und dabei, so wett es die menschlichen Bemü­­­­hungen ermöglichen, die zeitliche Souveränität des heiligen Stuhles zu retten, rückzurufen, wie oft seit mehreren Jahrhunderten die Päpste in Unterhandlungen und in S­riege verwidelt waren, die aus Gründen des Einflusses der Souveränetät oder an des Ter­­ritoriums unternommen worden waren ? Die in ihrer Zucht und ihren Gefegen geehrte Kirche glaubte, sie r sich mit diesen Verwidelungen ver­zeitlichen den fi ber Papst nicht dessen ungeachtet den aló Dicar Berechnungen erst in’s Sepächtnis zu­­Christi unterworfen ist. Die Könige von Frankreich, oft in den Kä­pfen betheiligt waren, tende Papstthum (la papauts militante) solida­­Politik, an wel­­chei heiligte, son­­dern als italienischer Fürst, der den Forderungen, der Hand­­lungsweise und weltlicher Gewaltthaten Söhne der Kirche, die Fürsten der Erde, ob sich in dem Kreise ist, und sie sept die Tiara oder die Krone trugen, bewegten rein menschlicher, In­­teressen. Wir verlangen Daher vom Papste, ohne seiner Eigenschaft die Ereignisse so boten haben, spiel die entscheiden, ob aejtinen Politit‘ als Souverain eines Italienischen betrachten, wie auf die In dem Falle, sie wir die Vorsehung Staates selbst in der langen Geschichte der Menschheit fid entrollen Täpt. Wir bitten ihn, allem Nehmung zu tragen, was einen nothiwen= Ordnung der Angelegenheiten dieser Welt übt; wir beschwören ihn, der Ruhe Europa’s und der Ehrittenheit materielle Opfer zu bringen, wenn diese unser­­meidlich sind. Wir bieten ihm, wie wir sie ihm stets ange­­aufrichtigste Hilfe zu den möglichsten Ad­­fnungen, welche dem zeitlichen Souserain am m wenigsten schäd­­lich sind, das unsere Rathschläge nochmals zurückerviefen würden, werden nicht das traurige Bet­­mahrhaften U­nteressen des römischen Hofes zuwiderliefen. Aber wenigstens Gott, welcher In ven Ger­iffen eft, regiti­­men Rechte des­ heiligen Stuhles verlegen Mäßigung wü­rde Dieser Verdacht Gehäffigkeiten der Parteien an­ wollte, dag er seinen Angriff gegen das moralische und religiöse Ansehen desselben beabsichtigt. Hagen, der Todten zu unsinnige flören, an, Monseigneur, Das gehen, das man gegen die Religion gehört der Sache des heiligen Th­eaters in Grant­reich bessere Dienste hetften, wie der Geist ver Agitation, den man zu weden versucht. Es thut dieser Angelegenheit nicht Noth, weder den Eifer der Lebenden zu entflammen, noch die Alche das befragenswerthefte des Klerus durch ein Musterhaftes Betragen ähnliche Ber­­wäre die Erregung bürgerlicher Unruhen in ihrem Namen. Gerte erkenne ich es die immense Majorität Klippen zu verm­eiden verstanden hat; aber es sei mir und gestattet, mit lebhaften Bedauern zu sagen, daß einige Ecclesiasten, Ordens­­und Land verdammt, nicht ermehren konnten, und die Freiheit der Kanzel mißbraucht haben, um sich verlegenden Anspielungen und fräglichen Herausforderungen hinzugeben. So tehne, Monseigneur, auf die Gefühle der Klug­­heit und der s christlichen Nebe, melde ausgezeichnet, daß es die Menschen, Wolfen das Episkopat die si davon stets entfernt haben, auf den Weg des Evangeliums­­ und der Pflicht zurück­­führen werde. Sie verselben alle Dienste ins Be­leűdgtnik rufen, welche der Kaiser der Religion geleistet, und die er noch dem heiligen Stuhle leisten wird. Sie mögen sich erinnern, daß wir Alle, Priester und Laien, Bürger des­­‚selben Vaterlandes sind, und mag, wenn der Klerus auch dem ‚im Vatikan residirenden Haupte der katholischen Kirche eine hohe Verehrung schuldig­et, so gehört seine’ Ehrfurcht und Treue dem Souperaf­ Stanfreid’s , der in den Tuilerten den nachzulaffen, digen ; Zum Einfluß so Braucht man es den Titel und wie auf den son Nefriminationen geben, ist es wohlbekannt, Weltgeistliche, nicht die der in welchen auftrat, Glauben Die Zukunft ungeflümer Ausbrüche, ihrerseits ftrei­­bewahrten ältesten welche das das So gab man Gott, was Gottes daß wir gute Katholiken sind, die Gefühle und die Bemirhungen der Boraussicht entbehrten, In dem Glau­­er möge in und wird der ob daß der Kaiser niemals die begehen und redinglich die sich auf vermessene Koalitionen verstehen­ sönnte, es tran­­sie den den - An- Die

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