Pester Lloyd - Abendblatt, April 1860 (Jahrgang 7, nr. 77-100)

1860-04-20 / nr. 92

(Die einzelne Nummer Bostet 3 Er. 5. WS.) —­­Me ESZT STEVEN TED Freitag, 20. April. Nr. 92. eft. 1860. Abendblatt as Pester Lloyd. Politishe N Mundfdban, 20. April. Den Mit­­theilungen, Die ung heute von Außen zugehen, entneh­­men wir 5108 folgende Korrespondenz: z;WwIie­­fden Bistor E manuel und Piol X. Yıltor&Emanuel an den Yapypf. Heiliger Bater ! Mit Ihrem verehrten Schreiben vom 3. Dezember 9. 9. hat mir Em. Helligkeit aufgetragen, die Rechte des bh. Stuh­­les vor dem Kongresse zu vertheidigen, Ich muß vor Allem Ew. Heil, für die Gefühle danken, welche Ihnen riethen, Sich unter solchen­­ Verhältnissen an mich zu wenden. 34 hätte auch nicht geräumt es zu thun, wenn der Kongreß, wie es bestimmt war, sich wirklich versammelt hätte. 34 wartete blos ab, daß die Versammlung der Bevollmächtigten definitiv befahloffen sei, um Ihnen auf die geeignete Art über den wich­­tigen Gegenstand zu antworten, von dem der Brief handelt, den an mich zu richten Sie mir die Ehre erzeigten, Em, Hell, scheint, Indem Sie meine Mithilfe zur Wiedererlangung der Legationen anrufen, mir die Schuld hessen beizumeffen, was in diesem Theile von Stalten geschehen ist. Ehe Sie ein so strenges Urtheil bestätigen, bitte ich ehrfurchts sens an, N­as folgende Thatfachen und Betrachtungen prüfen zu wollen: Ergebener Sohn der Kirche, aus einem, wie Ew. Heil. wohlbekannt, religiösen Stamme herkommend, habe ich immer Gefühle der treuesten Anhänglichkeit, der Verehrung und der Ehrfurcht gegen die b. Kirche und deren hohes Oberhaupt gewährt. Nie war es und noch ist es nicht meine Absicht, meinen Pflichten als katholischer Fürst untreu zu sein, in so weit es an mir Liegt, die Rechte und die Autorität zu ver­­ringern, welche der b. Stuhl der göttlichen Befehl vom Himmel auf der Erde übt. Aber auch ich habe heilige Pflich­­ten zu erfüllen, vor Gott und vor den Dentschen, gegen mein Vaterland und gegen die Belfer, welche die Beziehung mei­­ner Regierung anvertrauen wollte. Ich habe immer versucht, die Pflicten eines katholischen Fürsten und eines unabhängi­­gen Souveräns einer freien und gebildeten Nation sowon­ bei der inneren Regierung meiner Staaten als bei der äuße­­ren Politik zu vereinigen. Italien ist seit mehreren Jahren durch Ereignisse be­­­egt, die alle auf denselben 3wed hinauslaufen , nämlich die Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit. Dazu trug zum großen Theile mein edler Bater bei, welcher, folgend den Impulsen, die vom Batícan gegeben wurden, den berü­hm­­­ten Spruch Julius I. zur Devise nahm, unser Vaterland von der Fremdherrschaft zu befreien fuhrte. Sterbend ver­­machte er mir das b. Unternehmen als Testament. Indem ich eg annahm, glaubte ich mich nicht von dem göttlichen Millen zu entfernen, der sicherlich nicht billigen Tann, daß die Belfer in Unterdränder und Unterdräidte eingetheilt seien. An Italienischer Fürst wollte ich Italien befreien, und hielt es für meine Pflicht, für den Nationalkrieg den Beistand aller Völker der Halbinsel anzunehmen. Die Legationen, lange Sabre hindurch unterdrückt durch fremde Soldaten, er­­hoben sich also gleich, nachdem diese sich zurü­ckzogen; sie boten mir gleichzeitig ihren Beistand während des Krieges und die Diktatur an. Ich, der nichts gethan hatte, um die Insur­­restion hervorzurufen, verwarf Die Diktatur aus Ehrfurcht vor dem heiligen Stuhl, nahm aber ihren Beistand für den Unabhängigkeitskrieg an, weil dieses heilige Pflicht eines jeden Italieners war. Als der Krieg aufgehört hatte, hörte auch alle­ Einmi­­schung meiner Regierung in die Regationen auf, und als die Gegenwart eines kühnen Generals dem Zustande der Provin­­zen, welche von den Truppen Em. Heil. befest waren , Ge­fahr bringen konnte, wendete ich meinen Einfluß an, um den­­selben aus jener Gegend zu entfernen. Diese Völker, welche nun vollkommen frei blieben,keinem äußeren Einflusse unter­­worer waren Ja im Widerspruche mit den Rathschlägen des mächtigsten und edelsten Freundes standen,det hal­e n je ge­­habt,verlangten mit bewundernswerther Spontanität und Einstimmigkeit ihre Einverleibung in mein Reich. Diese Stimmen wurden nicht erhört,denno haben jene Bevölkerungen,welche vorher so offenbare Zeien der Unzufriedenheit gaben,und dem römischen Hofe fortwährende Verdrießlichkeiten machten,seit mehreren Monaten in der lyse­benswerthesten Weise sich regiert.Es wurde für die öffent­­lichen Bedürfnisse,für die Sicherheit der Personen,für Auf­­rechthaltung der Ruhe,und für den Schuh selbst der­ Reli­­gion gesorgt,es ist eine bekannte Sache,und ich habe Sorge getragen,sie zu verificiren,daß gegenwärtig in den Legatio­­nen die Diener des Kultus geachtet und geschützt­ und die Kirchen mehr besucht seien,als je vorher. Es ist ferner bekannt und allgemeine­rePeraengung, daß die Regierung Em. Hell, diese Provinzen nur, mit­ Ge­walt der Waffen, und zwar durch die Waffen Anderer wieder erwerben könne. Das kann Em, Heil, nicht unwollen­, Ihr großmüthiges Herz, Ihre evangelische Liebe werden si da­­gegen sträuben, Christenblut zu vergießen, um eine Provinz wieder zu erlangen, die, welches auch die Resultate des Krieges sein mögen, immer doc moralisch für die Regie­­rung der Kirche verloren wäre; das Interesse der Kirche verlangt Dieses nicht. Die gegenwärtige Zeit ist Schlefalreich , es kommt mir, dem ergebenen Sohn Em. Heil, nit zu, Ihnen den sichersten Weg anzudeuten, um unserem Baterlande die Ruhe wieder­­zugeben, und das Wrestige und die Autorität des b. Stuh­­les auf fester Grundlage wieder herzustellen; dennoch­ glaube zu mich verpflichtet, Em. Heil. eine dee zu unterbreiten, von der ich ganz durchdrungen bin, daß, wenn Ew. Hell­ den Drang der Zeit in Betracht ziehen wollten, bie­­tete wach­­sende Gewalt des Nationalitätsprinzips, den unwiderstehlichen Impuls, welcher die Belfer Italiens drängt, sich zu einigen und sich nach der von allen gebildeten Wölfern angenommenen Wette zu Konstitutren und demgemäß meinen offenen und roya­­len Beistand in Ansprug zu nehmen, daß es einen Modus gebe, um nicht blos in der Romagna, sondern auch in den Marken und Umbrien einen solchen Stand der Dinge herbei­­zuführen, der, indem er der Kirche ihre hohe Herrschaft be­­wahrt, und dem höchsten Priester einen ruhmvollen Play an der Spibe der Italienischen Nation anmeist, dennoch die Bäl­­fer dieser Provinzen der Wohlthaten theilhaftig machen würde, die ein starkes und durchwegs nationales Königreich im größ­­ten Theile von Mittelitalien sichert. 34 hoffe, bag Em. Heiligkeit jene Betrachtungen, die aus einem Ihnen volkommenen ergebenen und treuen Herzen kommen, gütigft beachten und mit Ihrer gewöhnlichen Güte mir Ihren Segen spenden wollen, Turin, 6. Geber 1860, Biftsvorämanuel. Der Kaplan Biltvr&manuel, Ep, Majestät ! Die Idee, welche Ew, Majestät mir auszudrücken ge­dachte, ist weder wetfe, noch eines katholischen Königs, eines Königs aus­ dem Hause Savoyen, wirdig, Meine Antwort ist bereit durch den Drud bekannt geworden, in meiner Enegeliea an das Fatholische Episcopat,­ welche Sie reicht­refen können, Medrigens bin Ich sehr betrübt, nicht meiner­­halben, sondern wegen des Unheils Ihrer Seele, indem ich Sie von der Zensur getroffen fühle, die Sie in noch größe­­rem Maße treffen wird, nachdem Sie einmal den Firdenräu­­bern­ den Ast vollbracht haben werden, den Sie und die Ihri­­gen zu vollbringen gedenken. Ich bitte aus ganzem Herzen Gott den Herrn, daß er Sie erleuchte und Ihnen die Gnade zu Theil werden laffe, die Sfandale und die großen, Nebel­­­n a METESZ OTET TT tt

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