Pester Lloyd, Juni 1860 (Jahrgang 7, nr. 126-149)

1860-06-03 / nr. 128

dervollbrachten Annexionett von allen Mächten»wes-pel­­iirt««werde. Was kann Piemont mehr verlangen.s Mit einer feldbereiten Armee von 200.000 Mann und einem Ge­­schwader von zehn großen Kriegsschiffen ist es immerhin im Stande,auf der Bahn der Annexionen noch ein gutes Stück vorzuschreiten,wenn der Westen die Halbinsel gegen jede auswärtige Intervention unter seinen Schutz stellt.An der Spitze einer solchen Macht wird Victor Emanuel das Anschlußvotum Palermo’s ebenso ruhig abwarten und ent­­gegennehmen,wie seinen Zeit das Resultat der allgemeinen Abstimmung in den Herzogthü­mern und­ der Legationen— und so wird sich,um uns des klassischen Ausdrickes der »Opinione«zu bedienen»die Annexion Siciliens allmälig von selbst vollziehen.««Der Sardenkönig braucht nichts, als die ungestörte Fortdauer des anglogallischen Bü­ndnis­­ses,und daß diese durch die sicilianische Verwicklung nicht im entferntesten bedroht wird,das lehren am besten die Landung und die Erfolge Garibaldi’s.Wer es ü­berhaupt je für denkbar gehalten,daß Garibaldi ohne Victor Emanuel’s Connivenzs einen kühnen Streich ausfüh­­ren konnte,und daß diese es eine Einwilligung gegeben­ hätte,ohne der Zustim­­mung Napoleon’s sicher zu sein:dem wird mindestens die spätere Haltung der officiösen Pariser Presse bewiesen haben,daß in den Tuilerien die Erbitterung­­gegen den,,Seeräuber«nicht gar so tiefe Wurzeln geschla­­gen!Daß andererseits die Landung von Marsala einun­­ging war,wenn nicht England stillschweig und sein«Ja!« hinübergenickt hätte,wird Jedermann von selber klar sein. Du­rch Nichts gedeckt,als durch die britische Flagge,trotzten Carl Emanuel II.von Piemont und Ferdinandv.von Neapel volle 17 Jahre lang auf ihren Insularbesitzungen dem Zorne Napoleon’sI.Auf Sardinien und Sicilien lebten und herrschten sie,nicht blos in Sicherheit,sondern völlig unangefochten­ bis zu dem Sturze des Allgewaltigen. Wenn Napoleon III.heute bei der Neugestaltung der Dinge auf Sizilien ein Wort mitzureden haben wird,so verdankt er diesen Einfluß an einem der wenigen Punkte Europa’s, welche den Herrschergeboten seines Oheims durchaus ver­­schlossen geblieben-einzig und allein der englischen Allianz­ R.Wien,1.Juni.Der türkische Botschafter Fü­rst Kallimaki,welcher vorgestern eine lange Konferenz­ mit dem Grafen Rechberg hatte,ist gestern Vormittags von Sr.Majestät dem Kaiser in besonderer Audienz empfangen worden.—In Börsenkreisen betrachtet man es nunmehr als sicher,daß die Staatsbahngesellschaft zur Ausfü­hrung der von ihr projektirten Verbindungsbahn schreiten wird.Auf welche Weise sie sich mit der Nordbahn, die sich auf ihre Privilegien sti­tzst,abfinden wird,das ist bis­ jetzt nicht bekannt geworden,man zweifelt indessen nicht daran,daß sich eine Vereinbarung finden lassen wird,welche beide Theile befriedigen wird, tionalen Lebens wieder zu erlangen, namentlich dahinzumirken , daß unsere politische Sprache in allen Schulen und Universitäten unserer Provinz die Unterrichtssprache werde, ohne welche meder die Reinheit der Sprache unserer Räter bewahrt, noch wahre Aufklärung im Lande erzielt werden kan­n, daß auf unserem heimatlichen Boden ae Schäfte der gerichtlichen und administrativen Behörden in der Lan­­dessprache verhandelt werden, — daß alle von der Regierung in oben bezeichneter Richtung troffenen Verordnungen, gegen die bis­­herige Uebung der Behörden, sowohl fundgemacht als vollzogen wer­­den, — daß bei allen Versammlungen, welche dur die für unser Land angeflindigte Organisirung der Gemeinden, der Bezirke und der ganzen Provinz in’s Leben gerufen werden sollen, nur unsere Muttersprache als die eigentliche Amtssprache zugelassen werde, — bag u­fere auf Förderung der nationalen Bildung, Literatur und Kunst gerichteten Bestrebungen, Freiheit jn Fürsorge und Unter­­stüfung der Regierung geriefen, und mag die Sorge für Erhaltung unserer nationalen Traditionen und Denkmäler nicht als Anzeichen subversiver Tendenzen dargestellt werden. Wir beschränken uns auf diese Darlegung unserer Wünste, die wir als übereinstimmend mit jenen aller unserer Landsleute, und den Eurigen halten, und wir übergehen mit Stiftschweigen andere Bewürfnisse, sowie die traurigen­­ Zustände der materiellen Existenz In unserem Lande. Durch­ diesen an Euch gerichteten Schritt wollen wir Cure persönliche Freiheit in Rath und That nicht im geringsten beschrän­ken, noch Euch Schwierigkeiten bereiten ; wir ber­absichtigen vielmehr, wie wir schon oben erwähnten, Eure Lage durch offene Meinungsäußerung Eurer Mitbürger zu erleichtern, welche hier mit der Euch geehrte Herren, schuldigen Achtung ihre eigen­­händigen Unterschriften besfegen. Im Mai 1860, (Folgen die Unterschriften,) Adresse an die galizischen Reichsräthe. T Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht der»Man­­derer«folgende,aus dem Polnischen wörtlich übersetzte Zu­­schrift,welche von der Bevölkerung Krakau’s,mit zahlreichen Unterschriften versehen,an die fü­r Galizien zu zeitlichen außerordentlichen Reichsräthen ernannten Herren Krainski, Polanski und Starowiejski, gerichtet worden it. Dieselbe lautet : Geehrte Mitbürger ! Die hohe Stellung, welche Ihr, geehrte Herren, durch den Willen Sr, Majestät einnehmet legt Euch die Verpflichtung auf, Fürsprecher der unter österreichischer Herrschaft befindlichen polnis­­chen Provinz zu sein. Wir sind überzeugt, daß das Bewußtsein dieser Verpflichtung. Euch bewogen hat , einen Posten anzunehmen, von welchem Ihr die Bedürfnisse des Landes und seine Leiden, offen vorzutragen, som wie seine Interessen zu fördern im Stande sein wer­­det. Da hr nicht Abgeordnete des Landes fehl, erkennt hr wohl an, daß Euch jene Stube ermangelt, welche Die Wahl und die fund­­gegebenen Wünsche des Landes verleihen. Wir, Eure hier unter­­zeichneten Landsleute fühlen mit Euch­ die Schwierigkeit Eurer Lage ; deshalb beschlossen wir auch, durch eine ansprüchliche, wiewohl ver­­trauliche Mittheilung eines Shetleg Eurer Mitbürger Eu­ über eine der wichtigsten Landesangelegenheiten zu Hilfe zu kommen. Wir wissen nicht, welcher Wirkungskreis und Einfluß den Mitgliedern des Neidherathes eingeräumt werden wird ; ob und im­siefern die in den Provinzen ernannten Räthe im Interesse ihrer bezüglichen Heimathländer werden sprechen können. Gleichwohl glauben wir, jedenfalls Euch, geehrte Herren, unsere Gedanken offen aussprengen zu müssen, damit Ihr, wenn Ihr ,derselben Meinung seid, ihn als Ausgangspunkt Eurer Bestrebung und Thätigkeit in Eurem amtli­­chen Vorgehen annehmt. Nach unserer innigsten und ung Allen ge­­meinschaftlichen Mederzeugung werben für unsere, dem österreichischen Kaiserstaate einverleibte Provinz alle organischen Einrichtungen, sie mögen ein größeres oder geringeres Maß politischer Freiheiten in sich fchltefen, für und so lange von geringer Bedeutung sein, als nicht die Lebensbedingung unseres Daseins in dem Wesen und den Merkmalen der ung von Gott gegebenen Nationalität unversehrt er­­halten bleibt. Die Nationalität ist das Mark des Lebens, die Exi­stenz eines­ jeden Volksstammes und wurde sogar aus Polen durch besondere internationale Beiträge gefictert. In dieser Mederzeugung glauben wir, daß Ihr, geehrte Her­­ren, seine Gelegenheit werdet vorübergehn lassen, um für unser Land die im bisher durch Die Behörden verfagten Bedingungen eines na­­r Meneite Boft. “ Met, 2. Sunt. Briefe aus Paris betätigen, daß gegenwärtig England und Stanfred­ über ein gemeinschaftliches Vorgehen in Ita­lien verhandeln, um die Verhältnisse daselbst dauernd zu regeln. Den Einzug Garibaldis in Palermo berichtet eine voin 31. Abends datirte offizielle De yerche des Ministers Carafa in Neapel an den Fürs­­ten Petrulla in Wien folgendermaßen : Garibaldi ist in Palermo.Unsere Truppen sind vor Palermo und auf verschiedenen Punkten der Insel konzentrirt.Garibaldi hat Viktor Emanuel als König von Italien ausgeru­­fen.Das Kastell von Palermo und alle festen Plätze sind in unse­­ren Händen.Das Bombardement Palermo wurde auf Befehl des Königs unterbrochen.­­­­ Ale übrigen Telegramme sind natürlich nur das, in unserem Abendblatte mitgetheilte weit überholt worden; nur nachstehende Depesche aus Mailand vom 1. enthält noch einige neue Details : Berichte aus G­en­u­a vom 30. 9. M. schildern Die Lage der In­­surgenten in Palermo als eine sehr fehmwierige. Die königlichen Truppen umgeben die ganze Stadt. Die Infurgenten sind wahr­­scheinlich durch jene Breite, am Abhange eines Hügels gelegene Straße eingedrungen, durch welche die Aufständischen im Jahre 1848 in die Stadt gelangten. Zwei neapolitanische Tregatten m wurden der Art im Hafen postirt, daß sie einen großen Theil der langen und geraden via del Cassero bestreb­en können, wo die Snfure­genten Barrikaden errichtet haben werden. Castellamare, nahe der Stadt, am Meeresufer gelegen, beherrscht Palermo vollständig. Man weiß jedoch noch nicht, ob sich die Truppen nach Castellamare oder auf die Schiffe zurückziehen werden. Die Mühlen und Wasserleitungen, welche Palermo mit Trinkwasser versehen, sind zerstört , es oft eine Hungers- und Waffennoth, zu befürchten. Daß auch Diese Depesche älteren Datums ist, geht schon daraus hervor, daß sie von der Unterbrechung, ja, eigentlich sogar von dem Beginne de Bombarde­­ments noch gar nichts weiß, sowenig wie Davon , Daß Garibaldi bereit im Mittelpunkte von Palermo sein Haupt­­quartier aufgeschlagen hat. Auch ist nicht leicht zu enträth­­feln, was es heißen soll, daß die Tage der Insurgenten eine „sehr fehmwierige" fer — wenn es andrerseits noch nicht ein­­mal gewiß ist, ob sich die Truppen in die Forts oder gleich auf die Schiffe zurückziehen werden. Das "Pay 8" bringt das Gerücht, es habe am 29. in Neapel eine Bee­gung unter dem Rufe: „es [ebe Garibaldi! es Iebe Par­lermo !* stattgefunden, die jedoch ohne Folgen geblieben sei. Die Nationalites veröffentlichen folgendes Manifest, das Garibaldi erlassen hat: „An die guten Priester! G­leichviel, wie auch Italiens Ge­­hide sich immerhin gestalten mögen, dieser Klerus, der gegenwärtig mit den Unterbrüdern aller Länder gemeinschaftliche Sache macht, dieser Klerus, der ausländische Soldaten Faust, damit sie gegen seine italienischen Brüder kämpfen, hat sich selbst den Verwünschun­­gen künftiger Geschlechter geweiht. Aber es ist ein großer Trost und wie eine Verheilung zu betrachten, daß die wahre Religion Christi noch nicht verloren gegangen, wenn man in Sizilien Prie­­ster an der Spite des Dorfes erblicht, um gegen die Tyrannei zu kämpfen, Ugo Baffi! DBerita, Gusmarcki! Brandt, ihr feld noch nicht gänzlich ausgestorben ! Zuheure Märtyrer, gemweihte Kämpfer für die Nationalsache! An dem Tage, wo euer Beispiel Nachah­­mung findet, hat der Fremde aufgehört, unser Land unter die Füße zu treten, hat er aufgehört, den Herrn und Meister über unsere Söhne, unsere Weiber, unser Erbtheil und über uns selbst zu spielen. ‚©. Garibaldi. Wie man aus Paris meldet, sind 3000 Paffe an Italiener , welcher in Frankreich sich aufhielten, verabfolgt. Diese Italiener haben sich sämmtlich nach Sardinien bege­­ben, um von dort nach Sizilien zu gehen. Taufend ver­­selben haben sich bereits in Genua, vom 26. bis 27. Mai, auf einem jonischen Schiffe eingeschifft. " Aus London vom 30. wird geschrieben.: Ein in Limerich erscheinendes katholisches Blatt , the Munster­­ gretvy" berichtet (mabrifiheintte sehr Überteieben), daß nicht weniger ‚denn 6000 Mann von der­ irischen Polizei , ihren Dienst aufgeben wolle, um sich für den Pap­st anwerben zu Tasfen. Schon sollen 250 Konstabler von der Grafschaft Limerid diesen Borfah ausge­­führt haben, und Andere in Clare, Cork und Kerry auf dem Punkte stehen , ihrem Beispiele zu folgen. — Bestätigt sich diese Nachricht, deren Bestättigung wir erst abwarten müssen, dann allerdings würde den päpstlichen­ Truppen aus Irland ein nicht zu verachtendes Kon­tingent erblühen. Die irische Polizeimannschaft besteht nämlich durchaus aus tüchtigen Leuten , die solständig wie Linientruppen bewaffnet und eingefäult sind. — Die Telegraphenrettungen in SHand haben Alle durch den Sturm der festen Tage mehr oder weniger gelitten. Do­rh das unterseeische Kabel unbeschäßigt, und auf diesem Wege ist heute die Meldung eingetroffen, daß in der Stadt Dundalf am Sonnabend vi­ele Personen verhaftet worden sind, die in eine geheime Berfdwörung vermwidelt sein sollen. Ob sie zu den alten Bandmännern oder den Mitgliedern des neueren Phantz- Klubs gehören, weiß noch Niemand zu sagen. Die Verhaftungen wurden in aller Stille vorgenommen, und das Veriihht geht dahin, daß die Regierung Beweise gegen sehr angesehene Leute in Händen habe. Die Voruntersuchung sol heute in Dundalf beginnen. Aus Marseille, 30. Mai, wird telegraphirt, daß, laut Konsantinopler Briefen aus guter Duelle, wer Sultan fortwährend Frans­fer und sein­ Bruder strenger als je im Serail bewacht werde, da ein zu seinen Gunsten an­gezettelter Revolutionsplan wieder entdeckt worden sei. Meinungsaffitenten 3. Klaffe, Sofebh So Mo­ffy, zum grossfo­­ssigen Reinungsafsistenten 2. Klaffe ernannt, .­­­ Literarisches.Im Verlage von Robert Lamper ist die erste Lieferung der von Ignaz Friedmann herausgegebenen­­ Charakterbilder aus der in­dischen Geschichte«· erschienen.Der Herausgeber hat sich die Aufgabe gestellt­,,die wichtigsten und bedeutsamsten Momente der jüdischen Geschichte­ von der Erbauung des zweiten Tempels bis auf die neueste Zeits in einer­ Reihe von Carakterbildern hervorragender Persönlichkeiten zur­ Anschauung zu bringen­ und hiedurch für das weitere und tiefere Studium der jüdischen Geschichte vorzubereiten und anzuregen.«« Tageswenigkeiten. Deft, 2. Sunt. *z Wie wir hören hat das mit der Kettenbrüde­­gesellschaft getroffene Uebereinkommen,, wonach das Aerar die Radstände für die Passage des F. Ef. Militärs mit 600,000 fl. vergütet und sich für die Zukunft ein jährliches Bauschale von 40.000 fl. zu entrichten bereit erklärte — die Genehmigung Sr. Majestät erhalten, und wird der oherwähnte Madstand an die Gesellschaft in Grundentlastungsobligationen beglichen werden. * König Mathias ist nach dem Geschichtewerke des­­ Grafen Telefy nicht — wie „Hirndk“ jüngst bemerkte — am achten, sondern am sechsten April 1490 in Wien gestorben, *z Bei einem hiesigen Geldinstitute sind heute Durch einen Beamten aus Beriehen 1000 fl. zuviel hinausgegeben worden. Es ist umso mehr zu wünschen, daß dieser Betrag zu­­rüdgestellt werde, als sonst der betreffende Beamte den für ihn allerdings bedeutenden Schaden tragen müßte.­­ Am verfroffenen Dienstage ist einer der bekanntesten Advokaten Ungarns, der frühere Tablabird Rezsü-Enfel Sándor, mit dem Tode abgegangen . Das Leichenbegängniß des Heimgegangenen, der 74 Lebensjahre zählte, war von einer großen Anzahl seiner trauernden Freunde und Verwandten be­­gleitet. * z Im Nationaltheater trat vorgestern der Biolínspiez­ler, Herr E. Neményi, nach seiner ersten Rundreise aber­­mals konzerttrend auf, und empfing von­ dem zahlreich versam­­melten Publik­um die üblichen Kranz und Beifallsspenden. Auch diesmal haben die Transskriptionen ungarischer Bestg­­lieder den größten­ Erfolg erzielt. Außerdem spielte der Künst­­ler Spohr’s „Gesangspiece“ und den „Karneval von D Vene­­dig." Unter den Mitwirkenden hat Fräulein Iva Huber bei dem Vortrage des „Egressy-Emlek” sich dur Präzision und Ausdruch bestens hervorgethan. * Die Gebrüder Doppler werden in Butureft auf einen Gastrollenzyklus erwartet. * 7 Der flimmgewaltige Bariton , der Hofopernsänger Herr Be­d eröffnet morgen (Sonntag) im städtischen Theater einen Gastrollenzyklus als , Carlos" in Berdvs „Hernani”, + Wie wir in der , Bar, Újfág" seien, wird die berü­hmte A­­nt elt fer Höhle von nun an einer geordneten und systematischen Leitung anvertraut. Dieses Naturwunder ist lei­­der sehr vernalässigt ge­wesen,­ indem der Eingang in die Höhle somohl, als auch die inneren Passagen so ziemlich hals­­brecherisch waren. Das dortige Komposterforat beabsichtigt nun, diesen Mängeln kräftig zu fteuern, und durch Herstellung von geeigneten Wegen und Stegen, so­wie dur Negulirung der Semwäsfer, den Besuch dieser Höhle möglicher zu machen. Die­­selbe liegt bekanntlich im Gömüzer Komitate, und ist von Mis­­folcz nur 6, von Kafhau aber 8 Stunden Weges entfernt. + In Raab is am 27. Mai die Dampfmühle des Johann Sarkas abgebrannt. Man weiß noch nicht, wie das Feuer ausgenommen. Das Gebäude war afgefüh­rt. „ Eine Verordnung des Ministeriums des Innern vom 23. Mai bestimmt, daß, von nun an die durch die Dienstbo­­tenordnung eingeführten Dienstbotenbücher in der ganzen Monarchie mit Ausnahme der Militärgrenze und des venetianischen V­erwaltungsgebietes, als Legitimationsurkunden zu gelten haben. Die mit der Ausstellung von Legitimations­­urfunden betrauten Behörden haben Das Buch zu dem Anrede mit der laufel : , Giltig als Legitimationsurkunde für Reifen im Innern des österreichischen "Kaiserstaates auf die Dauer eines Jahres" zu versehen. Ernennung. Die Finanzlandesdirektionsabtheilung in Große­nwardein bat den Rechnungsassistenten 1. Klasse, Karl Stern­berg, zum provisorischen Amtsoffizialen 3. Klasse und den Steuer- Tel.Depeschend.,,Pe­ter Lloyd.­« Neapel,1.Juni.Die Garibaldianer und die Köö­­nigstruppen fahren fort,einen Waffenstillstand zu beobachten, welcher bis Sonntag Mittag dauern soll. Paris,2.Juni.Man versichert,Neapel habe eine Garantie seines Besitzstandes und die Intervention der See­­mächte verlangt,Piemont aber gegen jede Intervention protestirt. Varna,1.Juni.Der Großvezier ist auf der Reise nach Rumelien hier angekommen­. V Die aus der»Opinion Nationale«in mehrere anderen Blätter ü­bergegangene Notiz-daß Garibaldi seinen einzigen Sohn mit sich nach Sizilien genommen habe,ist insoferne unge­­nau als er noch einen zweiten jüngeren Sohn hat.Dieser ist 13 Jahre alt,und wir­d in einer bei Liverpool gelegenen Schule eiss­zogen,wo er unter der Leitung des hochw.Dr.Poggi steht.­­Die»Petersburger Polizeitzeitung«enthält folgende Auf­­klärung über einen Vorfall,der vor nicht langer Zeit in­ St.Pe­­tersburg viel von sich sprechen machte Am 18.März nach Mitternacht begaben sich der Fähnrich Baron Wrede,der Fü­rst Wittgenstein,der Kollegien-Registrator Raisky und der Bürger Fe­­dotov in einen öffentlichen Billardsaal zu K­atherinenhoff.Sie hat­­ten den Abend im Vauxhall verbracht,und waren in heiterer Stim­­­mung.Fedotov schlug vor,daß,wer in einer Partiegarkeit den Ball mache,von den Anderen geprellt werden sollte,und die»Mo­­zion«ward sofort mit Stimmeneinhelligkeit angenommen.Der erste­ den das Los traf,war Baron Wrede.Willig legte er sich auf die Arme der Anderen und ward mehrmals in die Höhe ger fchnellt. Zulegt fuhr ihm sein Säbel aus der Scheide in den Bauch und tö­tete ihn.­­ Der neue Bischo­f von Durham, Dr. Montagu Billiers, welcher bisher Bischof von Carlisle gewesen war, ist ein Bruder Lord Blarendon’s. Sein Nachfolger — dessen Name wo nicht bekannt ist — kann erst dann im Oberhause erscheinen,, bis ein­zig auf der bischöflichen Bank erledigt ist. Einstweilen hat der neue Bischof von Rocester, Dr. Wigram, den Vortritt.­­ Der zwischen den beiden Preisbarern Sayers und Hseenan glücklich zu Stande gekommene Frieden — schreibt man aus London vom 30. Mai — mird heute Abend öffentlich in der Algambra , einem der größten Lokale Londons, für öffentliche Schaufeilungen aller Art, ratifizirt werden. Unter Pausen- und Trommetenschall werden die beiden Kämpen einander die Hände reihen, und die Ehrengürtel in­ Empfang nehmen, die der Sub­­stription für sie angeschafft worden sind. Dabei wird wahrscheinlich ein gut Stn­d Geld für je abfallen, denn die Eintrittspreise zu die­­sem Schauspiele sind auf 272 Shilling für die oberste Gallerie, auf eine Cuinee für jeden gesperrten Sig festgefecht. * Kaufmannsbriefen aus Newport zufolge ist der Post­­meister daselbst, Namens 5. 39. Torcolor, durchgebrannt, und hat ein Defizit von 31,090. 8, zurückgelassen. Er war ein volfstümmisc­­her Politiker gewesen, und Hatte sieben Jahre lang sein Amt vere­inwartet. Auch diesen Mann sollen Börsenspekulationen zum Ber­­brecher gemacht haben. Seine Freunde wollen­ das Defizit deden. Er selbst, so haben sie ausgesprengt, befindet sie 300 Meilen weit von Nemwyork in Sicherheit. » EBon der Liebhaberei der Irländer jede Be­­rühmtheit ihrer Race einzuverleiben bringt ein englisches Blatt fol­­gende Beispiele.Ein Irländer bat er ist unl­ingst ein(übrigenasehe langweiliges)Buch geschrieben um zu beweisen-daß Shakespeare aus Wales warz das Hauptargument lautet echti­ct­ch dahin,daß ja nur ein Celte solches Genie besitzen konnte.Odillon Barrot wurde in der Zeit sein­en Ruhmes von irischen Blättern O’Dillon Barrot geschrieben.General Cavagna h hieß ursprünglich Cavanagh; und General Niel eigentlich O’Neill.Der kaiserlich chinesische Be­­vollmächtigte Sin stammte,als sein Name in Aller Munde war, von Brian O’Stmnab,und der famose Taes Ping Wang war ein irischer Auswanderer der aus Versehen in Ehina anstatt in Ame­­rika landete und natü­rlich sogleich eine Rebellion anstiftete.Daß Nena Sahib von dem Lord of Nenagh und Lamoricière von Larry Morrissey,einem Ahnen des Boxers,welcher John Heenahschlug, abstammt,versteht sich von selbst.Zwei der berühmtesten irischen Abkömmlinge stehen sich jetzt auf italienischem Boden halb und halb feindlich gegenüber.PioNovo(mit dem Familiennamen Mastai Ferretto hatte einen Massen O’Tetraghty zum Großvater,während Garibaldi­ nach einem Limericker Blatt­ kein Anderer als bekleid­­liche Enkel jenes Mr.Garret Baldwin ist­ der zur Zeit der Unru­­hen von 1789 glücklich nach Italien entkam und seinemitischen Namen einen mehr südlichen Klang zu geben suchte. * Aus Penig (Sachsen) meldet das dortige Wochenblatt fol­­genden entseglichen Vorfall : In der eben zur Schau anmesenden Menageriebude des Herrn Kallenberg waren am 24. Mai die beiden Mädchenlehrer mit ihren Schülerinen anwesend, um Die Thiersammlung in Augenschein zu nehmen. Bereits hatte man die Löwen pafiert, als mit einem Male ein gräßlicher Schrei ertünte. Schauder und Angst ergriff ale Anwesenden, als sie erblichen, wie einer der Löwen durch den Zwischenraum seines Käfiges mit beiden Tagen gefahren war und ein Mädchen von 10 Jahren (die Tochter des Gärtners Tischinger), melde vom zweiten Plage durch die Barr ritte gefrochen und so dem Käfig zu nahe gekommen­ sein mußte, dein Hinterkopfe gefaßt hielt: „Die Wärter sprangen zu , der eine hielt den Kopf des Kindes, während der andere den Löwen in die Ohren Eniff . Der Löwe [eß aber nur eine Klaue 108, mit derselben nach dem Arme des Wärters schlagend, wobei dieser ebenfalls so yerwun­ Vortregung in der Beilage: nie Sean de K­­rain gi Lebe­ald, Kapitaliens, Menten­, den billigsten Prämien, durch die gefertigte General: fomwie durch ihre Haupt: und Bezirks: Agentsehaften im ganzen Lande, Ansftener: und ie Gemerz»al-Agentse Die Pester Clogegesellschaft DBafe im Poese BB. Weis «ee­d GDHRA MB. 5 große Brüdgasfe Sr. 12. Frühere Bichung! Die nahe Berlofung der Ofner Ansehens=Lose erfolgt anstatt am 15. August schon am 16. Juni 8. S. wird am 16. Juni 1. 3, Nachmittags um 4 Uhr, In ihrem großen Saale eine außerordentliche Generalversammlung abhalten, wozu­ die­­ P. T. Herren Mitglieder hiemit gezienend eingeladen 2—3 Pastilles sind stets in frischester Füllung sorräthig Die Gewinnstrumme von 4,6%9,675 20,000 fl. ze. vertheilt. Der geringste welcher muß, beträgt 60, 70, 75, 80 fl. 5. 23. In Pest Gewinn, fl. ift STETTEN U RE Re­BEN Mile­­­nseersicherungen, alle in diesen Zweig fehlagende Versicherungen, leistet Die I. G. W. in Treffer von 20,000, 30,000, ohne­ Ausnahme auf ein jedes Kiefer Lofe sind, derlei Lose einzeln wie auch partienweise billigst zu haben bei Ludwig Hosz u. d.­­ 40 fl. fallen 1333 7—9 Wechselstube­ am „‚K­ohlplat,“ der evangelischen Kirche gegenüber, woselbst an alle anderen Gettungen Lose, Staatspapiere, Gold: und Silbermünzen gekauft und verkauft werden, 1461 4—4 Epstein, Heft, große Brüdgaffe Nr. 9. Echte Numburger, Holländer, Creas­­und Ssrländer Leinwand, Leinen= u. Batist-Sadtücher, Damast-Tischzeuge, Handtücher u. |. w. sind in bester Dualität und billigst zu ‚haben bei Einrichtung einer Sammlung zu Uhr abhalten, werden, 4. priv. MBiumiome werden. 1526 Gegenstand der Verhandlung: Waarenbörfe nach gefeglicher Vorschrift, mit Rücksichtnahme auf die hiesigen Plagverhältnisse, beziehungsweise Modifikation der betreffen­­den SS, der Kornhallestatuten, Balaton-Füred am 12. Lunt I. 3. Vormittags 10. wozu die P. T. Herren Aktionäre geziemend eingeladen Programm: 1. Berichterstattung über den Betriebszustand und über die Gebahrung B im Jahre 1859, 2.Verfügung über die Einnahmen des verstossenen Jahres. 3.Berathung und Schlußfassung über etwaige Anträge im Interesse des gesellschaftlichen Unternehmens. «­est,im Mai 1860. Die Plattensee-Dampfschiffahrts-Gesellschaft wird ihre Generalser- RRÄEEFUTE TASTE UNSER: Ära eat unten SET ET IT Rn RÄT ET AR aler ET Adrintiern I Sieckmumrtz zu 1522 1—* und bilfigst zu haben bei Nikolaus König, „su den 2 Matrosen‘, Herrngafe 1505 ME. 194 .. 3—6 r Sprudel-Sal; In Originalflaschen mit dem Brunnensiegel versehen,, dann frische Fater und Kur-Mineralwäfer ald Marienbader Kreuz, und Ferdinandsbrunn, Eger: E­franzendbrunn, Salz: und Wiesenquelle, Carlsbader Sprudel­, Schloß: und Mühltrunn, Gleichenberger Stahl: und Constantinsquelle, Waräder, Luhatfehos vitder, Szuliner, Rohitscher und mehrere andere Säuer­­linge, von den bilfigst zu haben bei betreffenden Brunnen briefte Kundmachung. 1545 1-3 Alle Gattungen In- und Ausländer e o. Mineralwässer, Carlsbader Sprudelsalz und Biliner 1545. 2-3 Der Ausschuß der Plattensee-Dampf­­schiffahrte-Gesellschaft. 1329 5-8 bezogen sind 8. Wilfinger „zum Mohren", Sosephsplas in: Pest, e --«:» M ssksxn3---:«sz REN EN N

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