Pester Lloyd - Abendblatt, August 1860 (Jahrgang 7, nr. 176-200)

1860-08-07 / nr. 181

Bat­keneinsiel.Ein J Theils suchte Schutzhinter unserexr«.Gye­­lettezwel­ig ein schwacher Schutz,kaum h­inreichends um vor einer Musketens oder Revolverkugel sicherzustellen.Mitten uns­terbiesen Backen,welche sich aufgescheucht wie eine Schaar Vögel flüchteten,segelte eine einzige gerade vorwärts—uns beugsam wieder-welcher sich nicht befand we dies war General Garibaldi.Das Fort fuhr fort auf das Packet bot zu feuern,aber die Kugeln gingen entweder zu hoch oder zu tief,keine traf.Erst bei derachten Kugel zog es seine Flagge auf,sie war englisch.Aber trotz der englischen Flagge ertönte ein neuer Schuss vom Fort,freilich war es und­ verletzte­ Wir befanden uns damals kamnsste tres vom Packetbot,auf dessen Vordertheil wir»City of Ab­er­­deen«lasen.General Garibaldi bestieg es undkief uns,als wik vor ihm vorüberfuhren,noch einen letzten Abschied­s­wunsch zu,um sich mit vollem Dampfe zu entfernen.Zwei Minuten später verschw­anden hinter der Spitze von Milazzo.«' nicht irren, die wendung Kanals, menn erst gesche­­hen : Man wird eine­ andere Sprae führen. Man wird dem zahlenden DBolfe Redenídaft ablegen müffen Jn der orientalischen Angelegen­­heit liegen folgende Meldu­ngen vor" Der gestrige­ Moniteur«'veröffentlicht die beiden am 3.d.M.unte­rzeichneten Protokolle über die Spe­­dition nach Syrien.Dieselben stimmen mit der durch Lord John Russel im unterhause abgegebenen Erklä­­rung überein.—Der preußische Konsul in Das­maskus hat an den preußischen Generalkonsul in Beyrut nachstehende Depesche geschickt:,,Dam­askus,10.Juli,4 UhrNachm.­Ich beeile mich,Sie durch einen Expressen zu benachrichtigen,daßgestemn umL UhtNachmittag ein an sich unbedeutende­,aber vielleicht nicht zufälliger umstand die Plünderung aller christlichen Stadttheile vernlaßt hat.Um 4 Uhr hat sich die Brandlegung zur Plünderung gesellt,beides dauert bis jetzt,da jedoch die Flammen bereits die letzten Gassen erreicht haben,so dürfte auch die Plünderung bald zanbesen.Das preußische und englische Konsulat,der Palast Abd-el-Kader’s und die Zitadelle der Stadt sind die vier großen Asyle der christlichen Bevölkerung.«Das fran­­zösische,österreichische,russische,belgische,holländische und amerikanische Konsulat sind niedergebrannt. Dank dem besseren Sinne der Bevölkerung,überstieg die Zahl der Plünderer gestern nichtö vor in der Nacht waren 700 dazugekommen,heute am Mittag,nachdem sich die Be­­duinen und Srufen hinzugesellt haben,welche,ohne zu plün­­dern,blosmorden ist die Zahl auf 2400 gestiegen.Die große Masse der Bevölkerung der Stadt stand unter Waffen am­ Eingange der türkischen Stadtviertel,um dem Plünderern den Einsand Ausgang zu wehren.Die Regierung hatte jedoch viel wie anderwärts den Ruin des christlichen Stadttheils beschlossen-denn die 5000 Mann Militär,die ohne Gewalt­­anwendung die Exzesse verhindern­ konnten,zerüirten das christliche Stadtviertel,ließen die Plünderer ausi und einges ben,metzelten die fliehenden Christen nieder und jagten sie in die Flammen zurück.Nichtsdestoweniger ist durch die Güte vieler Movamedaner der Stadt die Mehrzahl der christlichen, 25.000 Seelen zählenden Bevölkerung gerettet worden.Hund bette türkischer Familien haben Flüchtlinge bei sich aufges­nommen. D. Weßleben“ Das „Journal des Deabats“ veröffentlicht abermals einen Artikel über die französische und englische Marine als Antwort auf Palmer­stons Rede. Der unwesentliche Inhalt des Artikels ist fol­­gender : Der Verfasser zweifelt an der unbedingten Niederle­­genheit der englischen Marine und sagt: Weder unter Lud­­wig XIV., noch unter Ludwig XVI. habe man Tranfreidh eine untergeordnete Stellung auf dem Meere zum einen Fünnen. Wenn es in Folge von Unglücksfällen heruntersteige, so err­­­ann, lebe es sich immer bald wieder. Eine Regierung, welche einen­­solchen Beifall anders als blos vorübergehend zulasse, könne nicht leben und verdiene ihren Sturz. Seit 60 Jahren arbeite die Marine daran, wieder eine Marine ersten Ranges zu wer­­den. Um dahin zu gelangen, wünscht der Berfasjer des Ar­­tifelg eine Vermehrung des Offiziertorps , vollständige Stäbe im Kriege wie im Frieden und eine Neserve von einem Drittel­ der Endlhigen Offiziere. „Sianfrei , fchlieht er, darf sich Teinenfalls überraschen Taffen, Wenn wir uns wollen, Marine Ausgang Sieger eben Geld haben , bie englife fet son gestern auf heute der französisigen weit über­­legen, geworben; sie habe ganz andere Hilfsquellen als Die französische, und Nights von ihr zu fürchten? Wer weiß, ob das englifge Bolt, sich seiner früheren Angst schämend, und in der Hoffnung, Diese unverständigen Schreden für lange Zeit befestigen, dann nicht versucht sein wird, gegen Branfreich eine jener fürstbaren Partieen Frankreich wagen, deren in der Hand der Beziehung liegt, aus der aber der so übel zugerichtet hervorgehen würde, wie der Pesiegte 2" Bis jest sei der Ausbruch eines Krieges zivilden England und hauptfählig immer nur weshalb verhindert worden, weil beide­ Nationen das Bewußtsein von den unseligen Folgen eines solchen Kampfes hätten. Aus Wien vom 7. wird uns geschrieben : Das ich. Finanzministerium hat erläutert, daß die Nace­ahmung und Derfälschung der Brief und Stempel­­marken und überhaupt alle bezüglich dieser Marken als­­ Gefällsverkürzung erklärten Handlungen, welche unter die Bes­timmungen des allgemeinen Strafgefeges fallen, neben der dur­cie­ Gefällsnorfchriften ausgesprochenen Strafe auch noch der Ber­­trafung nach dem allgemeinen Strafgefege unterliegen. Die Re­daktion der Zeitfrift , Czytelnia dia mlodziezy‘’ (Lesehalle a) in Lemberg hat eine schriftliche Verwarnung e e. Ein Mord und Selbstmord wurde heute Früh 1928 Abt in der Bodendorfer’schen,Fortepianofabrik in der Roßater.377 ver­übt.Der Fabrikswerkführer Joseph Schmaber hatte dem Hilfsarbeiter Wenzel Posptschill am Samstag von seinem Sohne einige Gulden in Abzug gebracht, womit sich Letzterer nicht einverstehen wollte und heute kurz nach dem Beginne dner Arbeit die Sache im aufgeregteme­stande wieder zur Sprache brichte.Während des dadurch entstandenen Wortwechsels ergriff Pospischill den halbfertigen Fuß eines Fortepianos und schlug den Werkführer derart auf den Kopf,daß diese kleblos­ zu Boden stürzte.In der Ver­­zweiflung über die vollbrachte schauerliche Tha t eilte nun Pospischill zu einem Fenster des dritten Stockwerkes und stürzte sich in den gepflasterten Hof­arm,wo er mit zerschmettertem Kopfe liegenblieb.Diese gerichtliche Kommission ist zur Erhe­­bung des Thatbestandes und der näheren Umstände gegen 11 Uhr an Ort und Stelle eingetroffen, und wurden beide Rei­­hen Mittags in das T. F. allgemeine Krankenhaus gebracht, * Wien, 6, Y August. Bei wenig belebtem Geschäft wurden an der heutigen Vorbörse Skrebitartien mit 191,70 bis 192,20, Nordbahn 4 1876 gehandelt. Die Börse war fer und lebhaft in Kreditiosen, welche für auswärtige Neuie­rung bis 111 und darüber gekauft wurden, ihnen zunächst hielten sich Skrebstartten, dann einige junge Bahnen, sie Karl Ludwigshahn, die bi 1 43.50, und Westbahn, die bis 191.75 verhandelt wurden. Alle Fords waren gut behauptet, und 5pCt, Metalliques mit 70,60 bis 70,80, 5pCt, Metalliques in österr. Währ. mit 66,25 und Nationalanlehen mit 80,40 bis 80,50 in Nachfrage, Anlehensipfel vom 3. 1839 waren mit 131, $ofe vom 5. 1854 mit 95,25 und 1860er Kofe mit 95,35 im Verkehr. In Nordbahnaktien wurden Anläufe zwich­­­en 1876 und 1880, in Kreditaktien zwischen 192 und 192,40 Grundentlastungsobligationen und Banfpfandbriefe waren um eine Kleinigkeit besser begehrt. Sür Devisen und Komptanten wenig Bedarf; sie fehloffen un­wesentlich verkne bert, Schlupfurfe : Krebitastien 192,10, Nordbahn 1877, Staatsbahn 257,50, National 80,40, ungar, Grundentlastun­­gen 73, Augsburg 108,40, Kondon 126,40, Berantwortlicer Nepakteur : Karl Weisskircher. | | 300 zu fo Wird Könnte denfells man Es ihm bei Millionen­ votirt sind, Teiht der Gelder. Folgendes von der Ber­­wird Etwas für fein dann nicht sagen zu. Schnellpreffendent von Emil Müller, Dorotheagaffe Nr. 12, Per, 1860, — Berlag der Bester Lloydgesellscaft, zzz zEENZONOTNOTN . mee enem Zeztsntszzsze

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