Pester Lloyd - Abendblatt, August 1860 (Jahrgang 7, nr. 176-200)

1860-08-02 / nr. 177

3 oder sechs Leuten eingeslemmt.Der General greift ihm in die Zügel mit dem Rufe:«er­ geb­ucht«Statt aller Antwort haut der Offizier nach Garibaldi:dieser parkert und schneidet ihm mit einem Gegenhiebe die Gurgel ab.Der Offizier schwankt und fällt.Drei oder vier Läbel erhoben sich über dem Hauptedeo General­,ver einem der Angreifer einen Stcch versetzt.Nissori(?!)tödtete mit drei Revolverschüssen zwei Andere undvasterd eines Dritten. Statella ist seinerseits auch nicht müssig und strack einen An­deren zu Boden. Ein aus dem Sattel geworfener Soldat springt Niffort (2) an die Burger, der ihm seinen Revol­­ver auf den Kopf fegt und mit einem vierten Schuffe der selben den Schädel zerschmettert. Während dieses Riesenkampfes vereinigte General Bart baldi seine zerstreute Mannschaft, greift mit ihnen an, und während er die 50 Netter vom ersten bis zum legten, töbtet oder gefangen nimmt, verfolgt er von dem Reste des Zen­­trums unterfrügt, mit dem Bajonnete, die Neapolitaner, Batern und Schweizer. Die Neapolitaner fliehen, die Batern und Schweizer halten wohl einen Augenblic Stand, dann fliehen auf sie, der Tag ist entstehen, der Si­g tst es noch nicht, aber er wird es sein durch den Helden von Italien ! Die ganze neapolitanische Armee fest sich gegen Milazzo in Bewegung; sie wird verfolgt bis zu den ersten Häusern , hier mengen sich die Kanonen des Forts in Den Kampf. Sie ren­­nen die Rage von Milazzo, welches quer über eine Halbinsel gebaut is. Der Kampf, welcher am üfllichen Meerbusen entbrannte, 308 fid allmälig nach dem messlichen ; hier stand die Fregatte ‚‚ZTnkdrt‘‘, früher , Beloce." General Cart baldt erinnert si, daß er suerst als Seemann bebutirte, er schwingt sich an Bord des " Tafort", springt auf Die Rane, um son dort die Schlacht zu beherrschen. Eine Rettertruppe, von neapolitanischer Infanterie unterflügt, macht einen Ausfall aus dem Fort, um den königlichen Truppen zu Hilfe zu eilen. Garibaldi richtet gegen sie die Mündung eines Sec­hzigm­ünders und sett ihnen eine Kartätschenladung aus; die Neapolitaner fliehen, ohne einen zweiten Schuß abzuwarten. Da entspinnt sich ein Kampf zwischen dem Fort und der Fregatte. Gart- Baldt fießt nun, daß es ihm gelungen war, das weiter beg Forts auf sich zu ziehen, und er schwingt sich mit 20 Leuten in eine Chaloupe , die da geht und kommt unter den Mus­­fetenfeuer von Milazzo. Noch eine volle Stunde dauert das Musfetenfeuer, worauf die Neapolitaner , von Haus zu Haus gedrängt, ich nach dem Schlosfe zurückziehen. Ich blieb Aufbpauer des Kampfes an Bord des Fahrzeuges, ungeduldig, den Sieger zu umarmen. Die Nacht brach herein, Ich mußte an’s Land fleigen, und während der legte Musfetenschuß ere­inallte, betraten wir Milazzo. Es ist unmöglich, ich eine Spee von der Unordnung und dem Schreden zu machen, welche die Stadt beherrschten, von der es heißt, das sie nur im ge­ringem Grabe patriotisch sei. Die Zodten und V­erwundeten lagen in den Straßen umher, das Haus des Französischen Konsuls war von Sterbenden gefült. General Eorenz befand sich unter den Verwundeten. Niemand wußte mir zu sagen, wo Medici und Garibalbi sich befinden. Unter einer Gruppe von Offizieren ernannte ich den Major Cennt , der sich anbot mich zu dem General zu führen. Wir fanden den General von seinem Generalstabe umgeben am Eingange einer Kirche. Er lag unter dem Reftibul ausgestreeft, das Haupt auf seinen Sattel gelehnt, erschöpft von den Mühen des Tages war er eingeschlafen. Sein Nachtmapi fand vor ihm, es bestand aus einem Stol Brot und einem Trunt Waller, Mein Stebher Carint, ich war zurückerfegt in die Zeit vor 2500­ Jahren, und fand Antik gegen Antlig vor Cincinnatus. Gott er­ balte ihn euch, meine braven Sizilier, denn wenn ein Unglück ihn euch raubte , könnte die ganze Welt Euch einen geben, der ihm gliche. Ich habe Ihnen noch viele Dinge zu sagen, ich werde Ihnen dieselben persönlich mittheilen. Der General öffnet die Augen, er hat mich erfannt und fleht mich an. Auf Morgen. Vom Herzen der­uhrige Alexander Dumas. 1 Die Bedeutung der Militärkonvention zwischen Ca­ribaldi und Clary halten wir für eine ganz loyale und ohne Einfluß auf die et­waigen Operationen Garibaldi’s gegen das Festland. — An sonstigen Nachrich­ten sind heute eingelaufen . Nach einem aus Beyrnt in Wien eingetausten Pertdjte hat der französische Dampfer ee ekone table” die Truppen, welche er an Bord hatte, in Satda ausgefrifft. Wenn sich dieser Bericht bestätiget,, hätte die Landung französischer Truppen faktisch begonnen. (Satda hat 6000 Einwohner, und ist bekannt durch die heldenmüthige Erfürmung durch Engländer und Oesterreicher im Jahre 1840.) — In Konstantinopel fürchtete man, daß die Kunde von einer Landung der Franzosen in Syrien das Signal zu einer Megelei in der türkischen Hauptstadt sein würde, und nu­ blos die Pforte hat auf eine solche Eventualität hinge­­wiesen, sondern an Herr 9. Lavalette hat um Kriegsschiffe gebeten, um die Türken möglich in Respekt zu Halten. Xelegeaph. Depefde­d. „Peter Lloyd.“ Paris, 2. Augus. In Marseille angelangte Berichte aus Damaskus vom 13, 9. Mts. melden, daß die Anarchie fortdauert: Das „SZ. de Konftantinople" gesteht zu , daß 2000 Individuen als Opfer gefallen und sagt, daß das Demebel am 13. v. noch­ fortdauerte. Zwanzig Reicif-Bataillons waren angekommen, große Militärmaßregeln getroffen ; im Ganzen sollen 26.000 türkische Truppen nach Syrien gehen. — In Ko­n­­santinopel wurde die Brücke zwischen Pera und Galata des Nachts ausgehoben, und mehrere Christen mißhandelt. Die Truppen erhalten ihren Sold ausbezahlt. “M Wien, 1. August­. Bei ih­rem Leshaft verkehrte die heutige Vorbörse in ziemlich fester Haltung, Kreditaftien wurden­­ 190.10-190.30 , Nordbahnaftien & 1885—1837, Nationalanleihe mit 79,80 gehandelt. Die Börse verharrt e in Geschäftslofigrett für fast alle Effettengattungen, mit Aus­nahme von Kreditaftien, welche einigen Umfag veranlaßten und bis 191,10 stiegen, ferner Kreditlose bis 108.75. Die Spekulation an genannten Effekten wurde vornehmlich durch die Bestätigung der Macricht von einem Waffenstillstande in Sizilien ermuntert, Bonds und Schranfenpapiere fest ber­hauptet, aber ohne wesentliche Kursveränderung. Für 5pEt, Met. zeigte sich zu 70 bis 70.10, für 5pCt, Met, in ő. |, u 65,50 bis 75 und für Nationalanlesen zu 79,80 bis 79.90 Regehr. Karl Ludwigsbahn waren wieder Höher begehrt bis 133,50, Nordbahnaktien blieben zwischen 1886 und 1889 sta­­tionäl, Egkomptenktien stellten si um 2 fl, per Stüc höher, &ofe 9, 93. 1839 wurden um '/ pCt. und ¡ofe vom Jahre 1854 um Yı- Ya 'Va beffer bezahlt. Die besten andereen Effekten zeigten feine umerkliche Veränderung, Devisen und Kom­panten fehloffen beinahe wie gestern. Die Börse f­loß fest und mit Effektenmangel ; Kreditaktien 190,80 Nordbahn 1887, Staatsbahn 256,50 National 79,90, ung. Grundent­, 73, Augsburg 108.25 London 126. Bei der heute Vormittag vor­genommenen ersten Serienziehung des 1860er Ansehens erschienen die Seriennummern : 1129 1405 1095 2494 2776 3021 3819 3330 4470 5161 5384 6898 8615 9524 10071 10289 10330 10467 11467 12562 13387 13403 13571. 138639 14613 14657 15229 1589 15948 16183 16209 16399 . 16732 16880 17258 17054 18004 18470 18810 19352. Heute Vormittag wurden von der älteren Staatsschulle die Serien Nr. 159 (Hoffammer­) und 302 COBU’sche Oblig,) gezogen. Verlosung. Bei der sechzehnten Verlosung der Fürst Edmund Claryschen Anleihe am 30. Jul­i wurden gezogen : Nr. 24465 mit 12,000 fl.; Nr. 2421 3852 3921 8453 30131 22251 22844 23987 24773 24962 25337 25703 28232 32537 15142 35635 und 36362 mit 100 fl.; Nr. 8860 9719 11354 11864 21966 12016 13517 14407 20278 20362 231592 23035 23176 23761 24015 24613 28713 28918 29413 32708 37699 und 41000 mit je 60 fl. Die Auszahlung erfolgt in sechs Monaten bei &. Epflein, Am 30. November b. 5. findet die 17. und 18. Ziehung statt. Verantwortliger Redakteur ı Karl Weisskircher. Schnellreifendrud von Emil Müller, Dorotheagafse Nr. 12: Veit, 1860, — Berlag der Perler Kloybgesellschaft, nn e sattE

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