Pester Lloyd - Abendblatt, August 1860 (Jahrgang 7, nr. 176-200)

1860-08-04 / nr. 179

blicken ließ.Alle Welt rief ihn an und wie­ mit Flinger auf­­ihm die englischen­,,Policemen«,durch die er sich geleiten ließ,waren außer Stande Schweigen zu erlangen.Diese uns versöhnlichen Quäleteien brichten Campagnasmr Verzweiflung,» sodaß er sich eines schönen Morgens in größter Heimlichkeit nachEokfu einschiffte,doch nicht heimlich genug,denn ein­ Emissär bestieg dasselbe Schiff mit dem Flüchtlinge,um in Eokfu ähnliche Demonstrationen hervorzurufen.—EinYea­s politanisches Journal hat,,Garibaldi«zum Titel gewählt. Aus Sizilien wird berichtet:Garibaldi hat für 460.000 Fres.in Ench und einen neuen Schraubendampfer von 300 Pferdekmft und 800 Tonnen Gehalt gekauft.Außer­­dem besitzt er bereits die«Helvetia«,den,,Amsterdam««­und den,,Balzuuze­«sowie zwei Remorqueuks,abgesehen von den Verstärkungen,­z welcheiie neapolimanische Marine ihm geliefert hat,und den sizilianischen Schiffen.Cottrau,Mi­­eastw und andere junge Seeoffiziere,die in Neapel ihre Demission eingereicht,sind in Palermo angelangt,wo Verm­ Erhaben­ auf jeden Grad verzichten undtil­ einfache Bolontatró eintreten zu wolen. Jedenfalls wird man die Dienste dieser ausgezeichneten jungen Männer indes in einer anderen Stellung als in der gemeiner Soldaten verwenden. Baribaldi’s Verwundung bei Milazzo bestätigt si ent­­schieden nit. General Eorenz wurde, bei dem Angriffe auf den Pag von einer Kugel am Halse getroffen; Mepdict war" ein Pferd "unter demt Reihe getöbtet.. Garibaldi hat verordnet, das die Begräbnißfoften für Rosolino Pilo, der bei den­ jüngsten Kämpfen in Sizilien gefallen, vom Staatsfonde zu leisten sind. Zu seiner Erinnerung wird in der Kirche des heiligen Dominikus in Palermo „an der Seite jener Männer, die sich um das Vaterland“ verdient gemacht, ein Monument errichtet. “ Der „Prodiktator” Depretii, dem am 26. der Senat (das Munizipium in Palermo) seine Aufwartung machte, febte demselben seine Speen über die in Sizilien einzuführenden Reformen auseinander. Ferner er­ Härte er, Rom müsse die Hauptstadt des Königreichs Italien werben; Malermo , Neapel, Florenz, Mailand, Venedig und Turin fi um dieselbe reihen , wie die Planeten um die Sonne. Ein Bericht in der " Nazione" führt folgende T­ru­p­­pen an, die bis zum 17. Juli ausgerüstet waren und bereits im Felde standen : 3 Brigaden Linieninfanterie zu je 4 Bat taillonen (unter Birio, Medtet und Epfenz), 4 Bataillonen Hennajäger (sizil. Freiwillige), 1 Kompagnie gemuetzte­r­ä­­ger, 2 Batterien Befhng, 1 Geniebataillon, 1 Guttenschwa­­dron, 2 Bataillone Alpenjäger, 1 Bataillon­e‚Freiheitsfahne‘‘ von ungefähr 900 Mann, unter denen viele Fremde, befehligt von dem Engländer Dunn. In den näcsten Tagen sollen dazu kommen: 2 Brigaden Rinteninfanterie, 1 Kavallerieregi­­ment, 6 Bataillone Yetnajäger, 2 Batterien. Ferner gibt es 200 M, innere Wade, eine Schwadron Compagni al armi, und­rei Bataillone Miliz erster Kategorie. Für das erste Regiment Papartillerie, für das Marineregiment, 2 reguläre Bataillone und das fill. K­arabinierkorps ist die Werbung eröffnet. Für ein zweites Kavallerieregiment und mehrere Batterien Ge­ faját werden die Cadres gebildet. Gente und Artillerie sind uniformirt wie in Pimontz; die Linie trägt eine rothe Bloufe, rothe Müge und Beinfleider von ungebleichter Lein­­wand ; die Alpenjäger haben rothe Bloufe, scwarze Bein“­kleider und Kalabreferhut mit schhwarzen Federn ; die Netna­­jäger Kaffeebraune Bloufe, rothes Kopf und Beinkleider von ungebleichter Leinwand ; die „Sretheitsfahne“ weiße Jade und Beinkleider, rothes Bes mit weißer Einfassung ; we Ka­­sallerie rothe Blouse mit blauen Aufschlägen, rory-grünes kept in Silber gesüicht, und weite blaue Beinkletter. — Am­ 21. trafen mit einem französischen Schiffe 800, am 22. mit dem „Torino“ (welcher der transatlantischen Gesellschaft ge­­hörte und fest Eigenthum des Turiner Credit Mobilier­s) 1600, und am 24. mit dem „Franklin“ gegen 600 Sretfärler ein. Gegen 20.000 sollen noch auf Transportm­itteln in Genua und Livorno warten. Garibaldi hat angeordnet, das die neuen Zuzü­ge von Genua und Livorno in Milazzo zu landen haben. Wie der „U.R. 3." aus Rom geschrieben wird, wäre dem revolutionären Komitato daselbst, von Gari­­baldi im Geheimen angekündigt worden, daß er am 20. August in der­ Hauptstadt des Kirchenst­aates zu sein ge­denkt. , Ein Brief aus Ancona vom 29. Juli erwähnt des­ Gerüchtes, Daß. die französische Regierung,dem Gene­­ral © oHon den Befehl ’ertheilt habe, im Falle eines Aufstandes nit einzuschreiten, sondern fi mit den Trup­­pen zurückzuziehen, und das Gogon deshalb seine Demis­­sion verlangt habe. Aus Belgrad vom 1. d. wird der „Tem. 3." getrieben : In Nish sol der Örosvetter den Pafdha nicht allein von der Stelle entfernt, sondern auch zur Haft gebracht haben. Auch der griechische Bischof in Pirot sol verhaftet worden sein. Eine große Zahl von Beamten und Zídorbadíátja (Vorsteher der christlichen Gemeinden) in allen vom Großwetter bis fett besuchten Kreisen sind ihren Stellen entrüdt und erwarten in den Gefängnissen ihre wohlverdiente Strafe. — Der Fürst-Nachfolger Mi­ch­a­el rettet morgen nach Banfabrefiovagia zum Fürsten Milofd. Alle An­­zeichen deuten dahin, daß die Stunden des Irbischen Daseins srog aller Ärztlichen Hilfe und Pflege, dem alten Franken, dahinstehenden Fürsten nunmehr Tärglich zugemessen sind. Man ist des Aeufersten gewärtig. Weber Syrien finden mir in der "ZTh­eft, Ztg." folgende, nur theil­­weise durch das Telegramm uns übermittelte Detaile : Die Maroniten, heißt es, waren fett lange auf einen Kampf mit den Drusen vorbereitet, auf einen Kampf freilich, der sich mehr innerhalb der Grenzen einer, wenn man 10 sagen darf ehrligen Parteifehde bewegt; daß die Sache eine andere Wendung nahm, bag im Verlaufe der Begebnisse die Drufen und die mit ihnen sompathifirenden ungezügelten Ammwohner des Libanongebietes es auf eine gänzliche Ber­ich­­tung der Schristen verschiedener Konfession abgesehen, sei der Haltung der türkischen Militär- und Zivil­­autoritäten zuzuschreiben, Die mit den Drusenhäupt­­lingen seit Beginn der blutigen Wirren im Einverständnisse waren. In Hasbaya, Deirc el-Kammar und Rafaya, wo die erfütterndsten Greueligenen verübt worden, hätten die Maroniten jeden Angriff der Drusen mit Erfolg zurückge­­wiesen, wenn nicht Bervath vor Seiten der türkischen Mili­­tärbehörden im Spiele gewesen wäre. Unter eitlen Vorwän­­den und Versprechungen entwaffneten Legtere die Christen und überlieferten sie später, als sie ohne­­ Vertheidigungsmittel waren, der Racje und dem Blutdurst ihrer Erbfeinde. In der Nähe von Gibon haben die türkischen Truppen und die dortigen mittelmännischen Einwohner im Morden , Plündern und in der Berűhung der grauenhaftesten Schandthaten mit den Drusen gewetteifert. Die zuständigen türkischen Autoritäten müssen deshalb zur Verantwortung get0­­n anders, als dies in Djeheddah geschehen , bestraft werden. Neber den Anlaß der Vorgänge in Damaskus wird berichtet : Eine Rotte junger fanatischer Araber habe einige Schristen auf der Straße beschimpft und sol dafür von dem Gouverneur eingesperrt worden sein. Darauf hätten sich die Maffen vor dem Gefängniß versammelt und die Befreiung derselben verlangt. Als dies verweigert wurde, sürzten sie Ad auf Die Ehristen, mordeten und verheerten 6000 Häuser im Christensiertel. Die Damaskus ummwohnenden Stämme sollen von­­ der Stadt fürmich Bells genommen, und den Gouverneur mit seinen 800 Mann und die in die Zitadelle geflüchteten Christen eingeschloffen haben. Weiteren Berichten entnehmen wir: Die Pforte trifft die energischerten Mairegeln. Das syrische Armeekorps, dessen Stärke auf 20.000 Mann angeschlagen wird, wurde vermehrt, und eine D Verstärkung von 6000 M. war bereits nach Damaskus auf dem Wege. An 18­20 Bataillone Re­­serve sind aufgeboten worden, und das „S. de Konstantinople” versichert, die an der syrischen Küste versammelten türkischen Streitkräfte seien mehr als hinreichend, um die Ordnung her­­zustellen. Gleichzeitig fielt es die Herbeirufung eines egy­p­­tischen Kontingents von 10,000 9, in Abrede. Die Dampfkorvette , Begrut"" wurde mit wichtigen Depeschen für Ruadh Pasda nach Syrien gefiliet, an dessen Kite sich gegenwärtig 2 türkische Schraubenlinienschiffe von je 90 Ka­­nonen, zwei Schraubenfregatten von 44 und 33, eine Räder­­k­a von 14 und vier Schraubenkorvetten von 20 b­­efinden, auf der bildenden Künte beginnt der Studienkurs am 1. Oktober. Die Aufnahme der Schüler wird theiligung am roten Schriftfa­den unter der 9. Die „OR­­Deutsche Post, deren gestrige Nummer uit­erfehlenen if, zeigt an, daß dieselbe wegen des darin enthaltenen Reit­­artiteld Konfiszist worden ist. — Eine eigentlamít die. Benach­­Stempelmarken ist Untersuchung einen Höhe von beinahe 1000 Schlußverhandlung und Austausc­hen ausgefolgt, so. Daß der Mißfhbrang von gerichtlichen Militär, Baron M., hat nämlich im Bereine von bereits erledigten Duittungen Die pelmarten sorgfältig anderen Personen, überschriebenen Stem­­dieselben dann auf neue Pa­­pierbogen aufgeflebt biese Duittungen ohne Unterfrift und Datum diesen werth­ Tf. Stem­­pelamt, dort Marken begehrend, umschreiben müsse. Keinen Betrug ahnend, wurden ihm stets neue Mare bis h­$t erwiesene Schade die bezügliche wird in den nächsten Tagen stattfinden. Telegraph. Deperchen b. „Mester Lloyd“. Merlina, 30. Juli. Die Landung B­a­­ribaldi’s auf dem Feslande is nahe bevorstehend,. Maris, 4. August. Der ‚„‚Confitutionnel‘“ meldet, der Befehl zur Einschiffung der Truppen sei abgegangen. Konstantinopel, 2. August Ahmet, der Generalgouverneur von Damaskus, wurde, nach dem er, hier angekommen, abgefegt und nach Syrien zu­­rückgefliet, um daselbst gerichtet zu werden. Rurshiod, der Gouverneur von Begrmt, wurde arretirt. London , 4. August. In der gestrigen Unter- Hausfigung erwähnte Lord Ruffel, das nach dem in Paris redigirten Protofole, auf Requisition der Pforte 12.000 Soldaten, wovon die Hälfte Franzosen , nach Syrien abgeschidt werden, doch solle die Hilfe ich nicht länger, als auf ein halbes Jahr ausdehnen. Ein ande­­rer Protofoll , das unterzeichnet worden , Tonstati­e, daß daraus, daß die Pforte zur Ausübung der im Jahre 1856 eingegangenen verbindlichkeiten aufgefordert werde, fünfzighin kein Interventionsrecht hervorgehen werde, 7 Wien, 3. August. An der heutigen Vorbörse wur­­den Kreditastien mit 191,60, und 191,90 gehandelt. Den Pa­­riser Notizungen folgend , waren Staatsbahnaktien etwas höher, mit 258 begehrt. Für Westbahnaktien war 191,25, für 1860er Lore 95,25 , für Nationalanlehen 79,90, Geld, Nordbahnaktien haben sich nicht verändert. An der Börse wurden 5pCt. Met. mit 70,20—70,40, 5p&t, Met. in d. W. mit 65,50 und Nationalanlehen mit 79,90—80 bezahlt. Anlehenslose vom Jahre 1860 waren mit 95% Yu, Lofe vom Sahre 1839 mit 128,50, Lofe vom Sahre 1854 mit 94,50 und Kreditlose mit 108,75 im Berfeht. Die Spekulations­­effekten, welche während der ersten Börsenhälfte viel Ferig­­felt zeigten, sind um ein Geringes zurückgegangen, und zwar Kreditaktien von 192 bis 191,20 und Korbbahnaktien bis 1879. Karl Ludwigsbahn verhandelte man mit 142,50­-143, Restbahnaktien mit 191.25 und Pardubigeraktien­ mit 125. Stundentrasungsobligationen behaupteten den gesirigen Stand, ebenso Bankpfandbriefe, Desiren und Komptanten haben um eine Kleinigkeit angezogen, London wurde bis 126%, Augs­­burg bis 108144, Frankfurt bis 10812, Napoleons d’or. big 10 fl, 14 fr. bezahlt. Schluß fill : Kreditaktion 191.10, Nordbahn 1879, Staatsbahn 257,50 , National 80, ungar. Grundentlafungen 73.25, Augsburg 108.25 , fonton 126,25. Verantwortlicher Redakteur : Karl Weisskircher. Aus Wien vom An der F. des Borgabe, 3. wird uns geschrieben : & Akademie E T Oktober Rerars dag­er geworben, abgelöst, verfügte der geschloffen. — dud Gegenstand Ein ehemaliger mit zwei er fid ff, erreicht. Die einer aufgefegt. Mit die in das Dulttungen E hierauf­­ Sánel greffendrud von Emil Müller, Dorotheagafe Nr. 12. PeR, 1860 0— Verlag der Vetter Lloyd gesenschaft,

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