Pester Lloyd, September 1860 (Jahrgang 7, nr. 201-225)

1860-09-01 / nr. 201

tend,, kampf Hieße, mit Kriege wenn, glaubte, unter Aus der Rede Persigny’s, Von welcher unsrer Telegraph nur wenige Zeilen mittheilte, sind wir heute in der Lage,den wichtigsten Theil wiederzu eben.Graf Persigny sagte: « Zuverdeest beauche ich wohl nicht ztz sagen,waß,«wenn seit demspwgmmmevonBotdeaux:,.I«'Emptrecest18pa1xlzwei große Kriege Europa heimgesucht haben,man die ursache das von nicht dem Kaiserreiche beimessen darf­.Als der Kaiser diese großeanrte ausmach­ konnte,d­ nicht die Anmaßung haben,den Krieg unter den Nationen der Erde zu unterdrücken und der Welt ein neues Verfahren zur friedlichen Lösung allers probleme der europäischen Gesellschaft zu bringen.Die sonste Bedeutung seines Programmes aber besteht für das neue Kaiserreich, die Nachfolge des erfen nur unter dem Benefiz des Inventars die Erbschaft der Kämpfe und der Rache zurückwies, um hin­­fort in friedliche und einträchtige Beziehungen zu allen Mächten zu treten, und dieses Programm ist getreulich befolgt vorbei. Beifall.­ Was jene außerordentlichen Fragen anbelangt, die sie Teider nicht auf diplomatischem Wege lösen lassen, so gab orientalische nämlich und die italienische, melche außerhalb des Kaiserreiches selbst und sehon längs vor dessen Grün­­dung fortwährend bdroßten, dem Scheine von darin, einen Krieg in Europa herbeizuführen. Die erste Frage war seit mehr als einem halben Jahrhundert der Gegenstand allgemeiner Befürchtungen gerwesen ; sämmtliche Staats­­männer wandten den Bli­ mit Besorgnid nach Konstantinopel, und Jeder sagte sich, bad an dem Tage, wo das ottomantige Reich in Trümmer fale, Europa in ein furchtbares Gewirre von Nebenbuh­­rerschaften gerathen deuflich, zweite, für Europa weniger bedenkliche Frage, war in nicht geringem Grade Demagogie, eine benachbarte eines Kampfes eben so viel Schneligkeit das sie kaum ihren Anfang genommen hätten, beiden Kriege, untergeordneten Fragen nichts so für Frankreich wie­­ein Nationalitäts­­der Ordnung gegen die Unordnung verfolgt wurde, so war ed war, daß von dem Tage an, wo Italien si in einen Kampf mit Oesterreich nicht im Namen der eines italienischen Fürsten ein- wie Erfolg zu Ende geführt, mehr einer neuen Organisation dieser Länder, es anfre­­und bie den Desterreichern beherrscht sehen wollte, in diesen Krieg verwidelt werden würde. Konnten aber diese bei­­den Kriege nicht vermieten werden,­­murden sie doc mindestens Es scheint in Wahrheit dem Kaiser darum zu thun gewesen zu sein, zu verhindern, daß eher der eine noch der andere den Gharaster her annehme und daß ihr Ende da sei, dem Eindruck historischer Analogien,­­das Publikum Und dies beweist mehr, als ale Raisonnements, bis zu welchem Punkte der Kaiser seinem Programm treu geblieben is. Trogdem muß man sagen, daß obgleich sie so glücklich beendigt worden sind, ihren Umwed so vollständig erreicht haben, wie das die menschlichen Verhältnisse zulassen. Denn nach Lösung dieser beiden Fragen, auf melde­n 8 bei ihnen hauptsächlich anfam, haben sie an sich, die Ruhe der Welt einftlich bedrohen könnte. Mithin ist, gleichviel, ob tag ottomantische Reid ich behaupte oder nicht, ob er den religiösen Fanatismus dur die gelehrte Organisation der modernen Gesellsgaften Diesem so wünschenswer­ten Werte scheiterte, die Brage gegenwärtig noch eine diplomatische. Was vor dem Krimmkriege die europäische Gefahr der Trage ausmachte, war nicht was die errege, oder bei Schwierigkeit vor, welcher eintretenden Falles Heinich verhielt Italtener durch d es sich mit in erster Linie nicht darum, daß Oesterreich mehr ist vollkommen erreit worden, ihre eigene Schuld die I­ntervention verlegen, welches die Bürgichaft biete die Minglichkeit, gelegt hat, einen Staatenband oder ein einiges Königreich bilden, bei den Cap­hie Dardanellen wegnehmen möge, ehe Europa die Zeit gehabt habe, darüber zu ent­­scheiden. Gegenwärtig aber, wo die Zerstörung von Sebastopol die ganze Frage in die Hände Europa’s Liegt könnte, auf friedlichem Wege zu eine gemeinsamen Entfälusse zu­ gelan­­gen. Italten €s handelte jid großen fet­­ ner Erblande auf der Halbinsel beraubt werde, sondern darum, daß alle anderen italienischen Staaten seiner Herrschaft entzogen würden, und dieses Ziel Mag Italien heute mögen die ihnen von uns verliehene Unabhängigkeit gefährden, indem sie selbst der­eh­t­ ihrer Unabhängigkeit und Freiheit ist. Die erlangten Errungenschaften beherrften die un­­tergeordneten Fragen und nehmen den ferneren Ereignissen ihre ur­­springlige Wichtigkeit. Denn wenn laffen, si aufgeregt und sich bereitigt geglaubt, Verfitsmaßregeln gegen uns zu ergreifen. Doch die ruhige und würdige Haltung bietet vielen jungen Freiwilligen, welche so hocherzig ihre Dienste ihrem Lande anboten, ihr edler Wahlsprug : ‚Defense‘ not de­­fiance !“ d. h. zu unserer Vertheidigung im Nothfalle, doch nicht aus Mißtrauen ! so wie endlich die Art und Weise, wie der Handels­­vertrag des Landes aufgenommen wurde, dies alles beweist, das die Nation von seiner feindseligen Leidenschaft gegen uns bewegt wird, das diese Nation im Gegentheil nur den Wunsch hegt, Über unsere Gefühle In’s Klare zu fommen, und daß, sobald die Wahrheit fie Bahn gebrochen, die beiden Völker ist ausschließlich nur no­ch den Kampf des­ Wetteifers,­ zu dem der Handelsvertrag sie aufruft, einlassen werden. (Beifall.) Im Verlauf seiner Rede behauptete Persigny, Frank­­reich habe der englischen Regierung von Anfang an über Savoyen reinen Mein eingeschenkt, und meint zum Schluffe, seit 1816 habe Frankreich sich gendm­igt gesehen, der im Jahre 1815 gegen er organisirten Rolle zu gehorchen, die von Europa selbst gestürgt worden sei, welches ein­ Interesse an einer Ausführung gehabt habe, damit Frankreich die ihm gebührende Stellung wieder einnehme. Nach Vollendung dieses Werkes stehe er weder bedrohend, noch beprobt da. Die militärische Rolle Frankreichs in Europa sei beendigt, jest werde sich Die des europäischen Friedens und der euro­­päischen Wohlfahrt eröffnen. — Welchen Einpruch diese Nede in England machen wird, können wir leicht vorher sagen, nachdem die „Times“ bezüglich der von Louis Boleon in yon gehaltenen Neve berichtet; Notizungen.“ & Die Ausbeute unserer heutigen Abendpost bezüglich Italiens beschränkt sich auf einige nähere Details über die, bereits auf telegraphischem Wege Floggia Madonna Landvolf fanden. mit hatte Italien eingeü­bt und die Behörden vertrieben, vino, das noch gut königlich gesinnt mwucherer, vorgenommen, fißenden­ unterstüßt. 15., worauf sie in Na­­ward auf der Börse mit der solchen Dokumenten gebührenen Ach­­tung aufgenommen und bewirkte seine Veränderung in in ihren­ Hauptumrifsen bekannt gewordenen Ereignisse. Die aufständischen Regie­­rungen in der Capitanata und Basilicata am 16. und 17, bereit gebildet, als Garibaldi and Law trat. In wollten­ Fam ver Aufstand am sieben Schleiern, zum Ausbruch, das sich von mweither in Maffe mit dreifarbigen Fahnen eingefunden, die Soldaten umringt, ihnen halb mit Güte und halb mit Gewalt von Ruf: „Es lebe Gartbalot !* am Nachmittage gen reiche Gutäbefiger unter dem Vorwurfe, dem Feste der B­o­­ist, ein Unterkommen 50 gg , hat 21,000 Einwohner. In Potenza, das 9000 Einwohner hat, schlug die Nationalgarde sofort auf die Gendarmen Ins, als sie Gartibalvt nicht leben laf­­des 18, zog das Lanpwolf zur Stadt. Die Provinz ist jedoch seit festem Winter in der Äußersten Noth an Getreide und das Lanpwolf deshalb zu Plün­derungen geneigt, auch sind schon Gemnal­ikaten ges fie­feten Korn­­Auch fpuden kommunistische Speen unter dem Lanpvolfe der Bafilicata ; die prosiforische­ Re­­gierung wird jedoch eben weshalb energisch, von allen Be­­is ihrer Bo­­venbeschaffenheit wegen ungemein wichtig, da die Pässe mit einer Handvoll Leute zu vertheidigen sind ; hat in fann kaum begreifen, wie die Militärbehörden erfahren wir Garibalvianer stürzten sich auf das 3 nach Schweren die Bewegung man hier genau wieder wie bei Calatafimi die Punkte, auf die 8 besonders ankam, ungebecht gelassen haben. Ueber die E­innah­me von Reggio um fünf Stunden und zwar hartnäßig von beiden Seiten, dauerte Die Truppen litten ebenfalls fehr und stehten, d­er selbst kommandirte, die Uebergabe die­ Königlichen mit kriegerischen Ehren greifen. Garibaldi Das selbst Fort meldet Die al3 nahmen fünigligen sie daß erste Fort verloren sahen, auf dem zweiten die weiße Flagge aus. Bald darauf erfolgte der Stadt, aus mer abzogen. Die Bewohner von Neggio und die Aufständischen machten bald mit den Freifhhaaren gemeinsame Sache. Garibaldi Sceglla, ohne welches die Enge nicht beherrscht werden kann, war damals noch in den Händen der Königlichen, aber Garibaldi hatte beschlos­­sen­e, unmittelbar nach der Einnahme von Reggio anzu­­die Testen Ereignisse in folgender Weise: Der General Strtort an den Prädik­atoer Depretis: Meffina, 23. August SH habe folgende Deposihen erhalten: Das Fort von Reggio hat faptitiuiert. Die dar­nison verläßtr es heute mit den Flinten und persönlicher Bagage. (Bagagli personali), Sa unserer Magt bleiben 8 Geldgesange, 2 Yalidans für 80­, 5 für 36­ Pfünder, 12 Haubigen, 8 Positions­­füde, 2 Bronzemörser, 500 Flinten, viele Lebensmittel, viele Stein­­fohlen, Pferde, Mault­iere u. f.in, Sar­baldt, Meffine, 23, Hugus, Nachmittags 3 Uhr. Heute Früh wurde von unseren flets siegreichen Truppen, die Billa ©, GinHyanni genommen, Sasibaldt, Mefitina, 23. August, Abends.9 Uhr, Die Brigaden Melander und Brigant haben ss auf Diskretion ergeben. Wir sind im Viesige ihrer Artillerie, Thiere, Materialien, und des Forts von Pizzo, ®artibaldi. Das Reuter’sche Telegraphen-Bureau bringt Nachrichten aus Neapel vom 28., welchen zufolge die k­öniglichen Truppen in Kalabrien ge­tlagen worden waren. Die Aufständischen In ver Basilicata rückten, gegen Salerno, und man glaubte, daß dieselben gemeinschaftlich mit Garibaldi sofort auf Neapel marfehiren würden. Die gestrige „Perser geramnza endlich meldet aus Neapel vom 27. : „Die Fremdenbatafillone in Salernole­gen die Waffen nieder In DBasilicata ist ver Yufstand mächtig, Bolvoni Commandiri in Capitanata , in­ ­Salerno um Avellino it die Revolution ausgebrochen. Testen Montag Tangse in Neapel ver „Stanf- Hin" mit denjenigen Offizieren und Soldaten an, welche Das Ministerium bat von Grafen von Syracus sich beim Könige zu sern wenden, daß er ihm die Regentschaft in Neapel abtrete, damit nicht ein Dynastiemechsel das Land in Zerrüttung stürge. Montag Nachts richteten 7 Generale, unter welchen Diglio und Pianelli, eine Apfesse an den König, damit er der allgemeinen Bosfsstimme nachgebe, und den bereits unmöglichen Kampf nicht mehrr fortfehe. Die Marine hatte bereits eine ähnliche Adresfe an den König gerichtet. Man erwars­tet Kündlich Die Adretfe Der König. Derselbe ernannte den General EC­utrofinano zum bevollmäc­htigten Plagkommandanten von Neapel. Pianelli, der sich bereits nach Kalabrien eingeschifft hatte, unterlich nach dem Eintreffen der Nachrichten über die neuesten Er­­eignisse die Abfahrt." Aus Mefstina vom 20. schreibt der „Limie 8"­­I Korrespondent: Mein gestriger Brief war Faum mit dem nach Marseille füh­­renden Bote abgegangen als wir die Nachricht von Garibal­­di’ Bandung in Kalabrien mit der Brigade Birt­­und der Division Türr erhielten. Garibaldi berichtete darüber in einem eigenhändigen Schreiben und in seinem gewohnten lafoni­­ten Style folgendermaßen : „Melito, 1l Uhr Vormittags, — Wir sind glückich gelandet, — unsere Leute rubenz; — das Land­­soll strömt und zu. Der „Zorino‘’ ist auf den Grund gefahren und alle Bemühungen ihn flott zu Fliegen waren vergebens. Bast gleichzeitig mit dieser Botschaft erfuhren wir die Landung dar­­un­­sern Antirten, den neapolitanischen Semaphor (optischen Telegra­­phen) der nach Reggio und die ganze Küste entlang die Neuigkeit meld­te, daß Garibaldi mit 8000 Mann am Cap Spartivento ge­­landet sei, daß die Kreuzer nichts dagegen thun konnten, weil er 8 Kriegsschiffe () und 7 große Transportfahrzeuge mit sich geführt habe, und daß Verstärfung dringend nordwendig sei. — Es kam eine Antwort, und mir wissen ganz gut, weshalb nicht. Der Se­­maphore bei Melito war zerstört worden, und das weiter aufwärts gelegene Reggio war es, das um Hilfe bat und­ den ganzen Küstenfleich allarmirte. Gegen Abend kam der „Ftanklin‘‘, der an der Expedition Theil genommen hatte, zurück und erzählte Einzeln­­heiten der Landung. Dieser Dampfer war led geworden eben als er mit den Truppen hinü­berfahren sollte. Diese mußten daher tief her­­ausgespifft werden, damit man das Lech ausfindig machen künne. Aber da es finstere Nacht war zögerten die­ Matrosen unter Wasser zu tauchen. Da schnallte Garibaldi, der mit an Bord war, seinen Säbel ab und sagte : „Nun ich seh’ fon, haß ich selber nansehen an‘, worauf im Nuß ihrer, zwanzig untertauchten 5 leider ‚ohne Erfolg, sie konnten das Lec nit ausfindig machen, und die Pum­­pen waren auch nicht im Stande das eindrin­gende Wasser vollstän­­dig zu bemeistern. Wieder wäre die Expedition verzögert worden, doch Garibaldi erklärte, er habe in einem weit sehabhaftern Fahr­­zeuge viel längere Reifen zurücgelegt, It die Truppen w­ieder eingehiffen und fuhr davon. Gegen 2 Uhr Brüch waren sie hart am Lande angekommen. Da fuhr der „Torino, der 2000 Mann an Bord hatte und auch sonst schwer beladen war, auf den Grund. Nictsdestem we­­niger wurde in der,­ weillich vom Cap Spartivento gelgenen But mit der Landung begonnen. Von neapolitanischen Schiffen oder Soldaten nirgends eine Spur, der ‚„‚Toring’ aber unbeweglich vouf dem Lande. Sechs volle Stunden arbeitete der „‚“­ranklin‘ daran ihn “Flott zu Kriegen. Als Garibalsi sah, da ein Tau nach dem Andern riß, beorderte er den „Kranklin“ nach Merlina zurück. Es war höchte Zeit, denn kaum war er um’s Cap del’ Armi herum, kamen ihm an ei neapolitanische Bregatten ent­­gegen, die in aller Eile auf Melito zuführen. Der „‚Ftanklin‘ bißte Die amerikantie Flagge auf, paffirte unbehindert die feindli­­chen Bregatten und lief unwohlbehalten in Meslina ein. Das Erfe ons die Truppen nach solbrad­er Landung b­aten, war den ©­e­­maphor zu zersören, das gelang ihnen jedoch nur mit Einem, der andere weiter oben gelegene hatte mittlerweile Zeit die Mächte von der Landung nach Reggio und auch uns diesseits des Faro zu erzählen. Gleichzeitig wurden Leute ausgefälscht um die 200 Mann aufzufudden, die schon vor 12 Tagen hinüber geworfen worden waren. Etwa 3 Wegstunden in den Wildniffen von Aspres­­­nante geborgen ,zum Kommandanten mit der Anfrage, od­er einen Kampf beabsicht waren sie bald mit der Hauptmacht Garibaldi’s vereint. Die Nea­politaner haden si­chesmal durch Gari­­baldi’s Manöver gerade so wie früher in Palermo tätigen lassen. Sie konzentrirten ihre ganze Macht längs der Hütte von Neggio aufwärts bei Yunta di Perso, Torre Cavalld, Scyla, Bagzara und Valmi bis nach Monteleone, detadirten 1800 Mann, um den ge­­landeten 200 Mann unter Miffort zu folgen und ließen den übrigen Theil der Küste unbewacht. Sie bachten nicht daran, daß man um die Insel herum fahren könne, ohne die Meerenge zu paf­­firen, und glaubten si in Reggio so gut geborgen, daß sie daselbst nur 4 Kompagnien von der Linie und eben so viele Lager zurücd­­behielten. So wie Garibaldi gelandet war, kam eine Deputation tige; in diesem Balle möge er die Stadt räumen, da sie ihre Häu­­ser nicht gerne zusammengeschoffen sehen möchten. Woferne er bliebe, würden die Stadtbewo­hner verfuchen ihn mit Gewalt hinaus zu Erregen, Worauf der Kommandant abzuziehen versprach. So weit sich von den neapolitanischen Trup­pen, mit denen wie bisher in Berührung gekommen sind, auf die ganze Armee ein Schluß ziehen läßt, scheint die Mehrzahl ihrer Offiziere geneigt, gemeinschaftlige Sache mit uns zu machen, wären sie nur gewiß ihren Rang beibehalten zu können ; denn sie leben mit den ihrigen von­ ihrer­ Gage und wollen ihre Stellung nicht risfiren, bevor sie nit Mar darüber sind, welche Partei die fläriere­n­. Könnten mit ihnen Zufasen im Namen Viktor Ema­­nuel’8 machen, dann würden Ich wohl Wenige besinnen, aber­ einst­­weilen sind wir noch eine prosisorische, von den Mächten nit an­­erkannte Regierung. Es wird somit unwahrscheinlich wo eine tüc­h­­tige Schlacht gesc­lagen werden müssen um die Zweifelnden zu über­­zeugen. Der Rest der Truppen steht zur Einfäh­rung bereit. Fast Reggio und wird die Küste gesäubert, dann gesiieht die Lan­­dung wahrscheinlich auf dem nächsten gegenüberliegenden Punkte der Meerenge, wo nicht weiter oben.­­ Aus Turin vom 26. wird einem rheinischen Blatte geschrieben : „In der Ministerfigung von vorgestern ist über einen Brief berathen worden, ven der König Viktor Emanuel an den Kaiser N­apoleon eigen­­händig schreiben und Herr Farini nach Chambery zur Ueber­­gabe mitnehmen würde. Im Diesem spricht der König, wie ich höre, sein Bedauern darüber aus, daß er dem wohlelmetinen­den Rathe Stanfreidhs nicht folgen könne und versichert, daß ihm die Umstände seine andere Wahl haffen, als ich „an die Spige ver Bewegung zu fellen oder moralisch zu abdiziren." Der Hochverratheprozess gegen Tancsich und | ir Gefährten. | A­ ! “UM Reit, 31. Augus. Wir­ haben unseren Bericht über die Verhandlung des gestrigen Tages mit den von der Staatsanwaltschaft gestellten Schlußanträgen abgebroggen, und wir sind nun bei einer Phase der Prozedur angetan­t, welche unserer Berichterstattung die höchste Vorsicht lieferte. Nachdem der Herr Staatsanwalt Máchif seinen Vortrag beendet hatte,forderte der Herr Präsident den Hauptanges­­agten Tancsics auf, ob er nichts zu seiner Verthei­­digung anzubringen Natur Ihm die daß er somit das­sen. Der Angeklagte erzählt hierauf, wie er eine ungarische Chronik herausgegeben, er habe tifche Thatsachen das Buch nicht die Presse verlassen dürfen, sein Gemüth habe sich in Sorge dessen verbittert. So seien die Schriften entstanden, die jegt auf dem Zifche des Gerichtshofes Liegen, diese Schriften enthalten seine Anklage, aber auch seine Ver­­theidigung. Der Vortrages, beruht,­siforium Rechte die habe. Schuld auf des T. erwiderte hierauf, daß sie nicht verliehen habe, und Amt ver B Vertheidigung seinem Anwalte überlasse. Er beschränke sie Darauf dem erhielt der nur Einiges anzufüh­­renden, und dennoch habe Angeklagte versucht er am Schluffe seines Hodverrathes dadurch son fi abzulehnen, indem er sich nur durch ein solches Gefeg gebunden glaubt, welches historischen Unhaltbarkeit sogar von höchster Stelle Nechte D Vertgesinger Herr Birgit Szilägyi das Wort. Er schildert im Eingange seiner Vertheidigung das Provisorium ver­legten Jahre, und ent­wirft in grellen Zügen ein Bild der Zustände, auf war, und meint, er Fünne aus den mit nimmt Herr Szilágyi im weiteren ‚Verlaufe zu solchen Elementen der Vertheidigung feine sich der Vorfigende veranlast deren worben einem solchen Pro­­verbundenen Zuständen der Begriff des Hochver=­tathes nicht geschöpft werden. Von dem energischen Wunsche erfüllt, zu erwirfen, eve tate, einigen Jahren infriminiten Schrift, dieselbe begnüge aufzufordern. Die ganzen, sondern­en Absicht der Verbreitung ii Zuflucht, da sieht, von dem ihm zustehenden der Verwarnung Gebrauch zu machen. ‚Herr Szilágyi fährt dann in seiner Vertheipigung fort : Die unmittelbare Veranlassung und gewissermaßen auch eine Entsehuldigung für die revolutionären Schriften der Ang. fet ein vor erschienener „Katechismus­ für die Unterthanen“, dessen ultrareaktionären Inhalt von Ang­­bers aufgefordert als Gegenmittel seinen Katechismus zu schreiben ; der Zusammenhang zw­ischen beiden Schriften sei unverkennbar, und B Vertheidiger erhärtet diese Behauptung durch Schrift enthält einige Zi­­ben hochverrätherischen Inhalt ver zu fonstatiren, welche die Revolution bedingen, ohne jedoch zum Aufstande Lediglich die Doktrinen der Revolution. keineswegs, aber jene birefte Aufe­forderung, welche nac­ S. 58 des St. G. von Thalbertann des Hochverrathes begründet. Seiner Ansicht nach werbedieses­ Der­brechen nicht durch Die bloße Abfassung einer Schrift Wenn schon das bloße zu Papier bringen ver Gedanken als eine strafbare Handlung betrachtet wird, Grenze aufgestellt, die damit hiemit eine drohe, im­­ Widerspruch mit unseren Geseben den Gedanken selbst als strafbar erscheinen zu lassen. Der für 1. Staatsanwaltscaft beantragt hatte, die vollstänige 9 Uhr ward die Verhandlung fortge­­fest. Herr Barnay, der Derthei­iger vnd Baron Ivan Kaas, hatte das Wort, und dieser, allein, war es, der auf der Bank der Angeklagten lang saß. Auf eine Vorfiel­­fich der Gerichtshof zur Berathung zurück, sämmtlichen Angeklagten auszusprec­hen. 7 Angeklagten sein Plaivoyer, Bertheivigung ausschließlich gelegt hatte. Herr Barnay, der in vier Hände begann gleich von folgenden­­ Vertheidigern mit der Vertheidigung Tancsich’, weil mit der Entlastung Hauptangeklagten auch ver Verdacht die Willkür bin, welche die Auslegung Plaidoyers S. 58 zu­­diese Willkür gehe so weit, daß sehen ver Aussprun Fonne. Das­­, da es blich, fehle das Motiv. ver Strafe. Tünne Feine Unternehmung: (merenglet) 19= in ihnen enthalten sein. Die Geschichte, sagt der Vertheidiger im Laufe­ seines Plai­­doyers, bat uns das Arader Land­­tages vom Jahre 1132 aufbewahrt, sie erzählt ung von der Prozedur, deren Opfer Die Familie Zach geworben, und von der Schlachtbanf zu Eperies, und aus Aread II. das Amt übt es N die­ 40 Ra bevenfen, un­er lasse nur dort die Strenge des Gefehes walten, Herr. Barnnay speziell zur Sache seines Pe An no Kaas habe, wie sich der Staatsanwalt ansprüht, mit Bra­­sour eingestanden, b­aß er alle drei Schriften gelesen und deren Inhalt seinen Freunden mitgetheilt. Das Lesen dieser Schriften renolutionäre Färbung, Fein Verbrechen. Sie besäßen zwar eine In aber seien nicht hochverrätherischen Inhalts. Für den Verband des Reiches seien sie nur unter der Bedingung gefährlich, wenn das Negierungssystem nicht gewechselt werde, der zwar von der Freiheit der Völker infriminirten Schrift werde Frankreich, französischen Alpen werde, Großmacht Die Denn wenn in Italien des ersten Kaiserreiches unter seit 41 Jahren sondern auf den Ruf bitfe wofern es so gibt nit die exit einmal abgethan oder mindestens in Ien gelöst sind, anderen fragen es für die Zeit, eingenommene Köpfe können­­ Gespenster hervorrufen; man wird in Deutscland sagen können, wir hätten es auf den Rhein abge­­sehen, wie in England, wir gingen mit einer Landung an seinen Kufen um, aber solche Thorheiten verdienen nicht weiter ernst­­lg besprochen zu werden. Und vorab ist bei dem dermaligen Stande der Kriegsunwissen­­shaften ein Fluß wie der Rh­ein keine strategische Grenze mehr. (Sehr wahr!) Frankreich würde ich Daher eines rein eingebildeten Bordbeils wegen einem neuen europäiscen Kriege ausfegen. Was aber die Spee anbetrifft, als wollten wir die Deutschen zur germa­­nischen Einheit entflammen, damit sie uns ein dur das Sintereife des europäischen Gleichgewichtes selbst begründetes Recht gäben, die Rheinprofung zu verlangen, so ist dies — wenn ich sagen darf — eine politische Widersinnigkeit, da Frankreich als militärische Mat zweimal flärter auf dem Kontinente ohne den Rhein und mit dem gersplitterten Deutschland is, als es sein würde, wenn die heutige Anbeit mittels dieser um bedeutenden Rheinentfädigung zu Stande käme, _ Der deutsche Geist ist Übrigens seiner ganzen Nater nach, gegen die Einheit, und er gereicht dies der Welt, Deren mäßigende Gewalt an getheilte Macht gewisser Maßen­bildet, zu großer Sicerheit, 2 Bi England anbetrifft, so war ich flets barlber er flaunt daß Männer von einigem Gewiche in Teiterem Lande der Möglichkeit eines Angriffes von unserer Seite Glauben zu schenken stellen. Ich würde bei getiften Geistern die Furcht begreifen, das ein Zusammentreffen außerordentlicher „Verhältnisse ein schweres Mitverständniß zicitgen den beiden Ländern herbeiführen könnte, und daß, Angesigts einer solchen Mügligkeit, man auf der einen wie auf der anderen Seite es für gerathen hielte, die militärise Vertheidigung mit den Fortspritten der Wissenschaft in Einklang zu bringen; aber einstlih daran glauben, daß die eine oder Die andere dieser Regierungen geneigt sein solte, aus freien Stüden diesen furchtbaren, gräßlichen Kampf zwingen den beiden größten Mächten der Welt herbeizuführen, vonbei wir Alles zu verlieren und so wenig zu gewinnen hätten, dod wäre der Gipfel des Lächerlichen ! (Beifall) Sicherlich würde In Sranfreich jemand einen Augenbild eine­ solche Disposition im Geiste des Kaisers oder der Kaiferlichen Regierung zugeben. Nun wohl­ in England gibt es aber anl solche Leute. Dort, meine Herren, wollen, abgesehen von gewissen Partei­­fraktionen, deren Streben aus verschiedenen Ursachen auf Vergiftung unserer Beziehungen abzielt, doch die seine wirflige E­rhebligkeit weiter haben, als die ihnen zufällig die dermalige Gleichheit der Kräfte der beiden Hauptparteien verleibt, die hervorragenden Männer d­er Meinungsverschiedenheiten, wie die erhabene und tugendhafte Fürstin, welche Großbritanniens Thron verherrlicht (Beifall) , nur Frieden und gutes Einvernehmen zwischen beiden Ländern. Das ganze englische Zelt: wirft — und zwar troß aller entgegenge­­fegten Aufreizungen —_ ganz dasselbe, Aber getäuscht oder im Selbsttaufgang über unsere Absichten befangen , hat ein Theil des englischen Publitums , der ich in Folge falscher Vorspiegelungen überzeugt hält, wir hätten es an Ehrlichkeit gegen denselben fehlen nicht zu Garibaldi übergingen. fow­ohl als deren zwei, oder weniger ganze Halbinsel ihren unwesentlichen Konstantinopel in der und die das Prinzip Fein die Großmäcte verhindern wir teben, Unruhige in Europa mehr zu lösen. Grund Bragen Thet- Feine wer­­­­­­fen ihr ein den Die Provinz Basilicata natürliches Bollwerk folgende Einzelnheiten verlusten mit : „Dieselbe gewonnen, und Der Kampf erste Fort Eturm. und den 21. Die­­­­ FR. jedoch Durd; vorführt die mit sein Motiv Hierauf sei noch die Gabe der Rede aneinander zu Patriotismus die Dreisprechung von wegen Mangels eines Trdatbestandes und für Angeklagten Ignaz die Lossprechung­ des Bertheidigers Herrn Szilägyi Mitschuld von den Schultern nommen wird, auf lafie, des Wortes Freiheit Wert Tanc dice’ sei zwar. Nach Er. ale sich Darauf beschränkt, histos anderen Angeklagten ger Straflosigkeit seines Er. bestreitet dann Heute Morgens nur geschrieben die Schrift merden, diesen sei hiezu Berthem­nger beantragt dem Verbrechen vorgeführt, nachdem infriminirten. Schriften den ricterlichen Thaten für den Thäter Fampfi + Hocverrath( allgemeinen der und fo fet des Tancstes Hodhverrathes ven jedoch zog zweiten auch um die Anwesenheit vor E83 wurden nun die seines Anwalts ihre Regierung zu werh- Bürgersinn hätten wo­bei Fünne wie An­­gegenüber ausge­­BL­ aebt­­ der hingeriwiefen Klienten die Druclegung, viftirt, und­­ es weit im Eingange der Justiz Bänfban feines strafbar, erscheinen Justizverfahren des Betrachtungen seiner und Herr Barnay, revolutionären Inhalts Nation die Motive als ein v. Papa y, dessen Freisprechung des ihren Blättern Tann die Nachwelt seien, des bie involvirendes Moment erforderlich, noch Baron Kaas das Recht den­­ begann, wer RETTET EEE EEE EEE ER ' Befuch 23. und, den andern Morgen Wagen und nah je eines feinem Februar der nah etwa Deutfchen Shlo auf San halbem Herzogs Wege fendete auf dem Sommerfiß Mıquiza’s in der Argentina. fhäftsträger englifhen war im Anfang dem Inkognito eines Baron Grabow reisend, von seinem Ad­­jutanten, Freiherrn von für die Plata-Staaten, Herrn v. Gülich, und einem Gesandtschaftsattache,­­Februar 1858, als in­folge einer von dem General Izquiza für den Herzog Wil­helm­ von Mecklenburg an den preußischen Ver­treter in Montevideo gerichteten Einladung der Herzog, Brandenstein, dem preußischen Ge­­Heran Mende, begleitet ihre Reise über Buenog-Ayres nach dem Sommerfig des Generals antrat: „Wir Urquiza, trafen — erzählt Einer der Mitreisenden in den von ihm ent­­­worfenen Aufzeicnungen — auf dem Dampfer „el Korga” am Nachmittags in dem entrem­anischen Hafen und Handelsplane Concepcion de lairuguay ein, wo, sobald unsere Antunft bekannt geworden, der dort mahnende Sämwirgersohn und Privatsekretär des Generals Dr. Victorica, in Begleitung dem Herzog Hr. des Stadtkommandanten und argentinischen Präsidenten, San Jofs, von früh am andern Morgen fanden wir tigen, mit einem Soldaten Torte. Bereits beritten und verjäiedene Reitpferde zu unse­­rer Verfügung. Ein berittener Unteroffizier, meldete, sich bei dem Herzog, welcher die Reise zu Pferde der Reise im Wagen vorzog, als geleitender Führer und Chef der militärischen berittene Ordonnanz entgegen, um den Neffen des Königs von Preußen abermals auf argentinischem Gebiete wilfonmen zu heißen. Die Sommerresi­denz des Präsiden­ten is ein höchst eigenthümliches Gebäude. Dei viereckige in bedeutende Höhe laufende Thürme bilden die Edständer eines in bispano-amerikanischer Weise gebauten einflächigen Scloffes, das aus drei großen Polfen, welche von einer im Bieren herumlaufenden Zimmerlinie umgeben sind, sich zusam­­menfegt. Dieses Schloß liegt mitten in finamerikanifer Dede und Einsamfeit, wo auch am fernsten Horizonte Died trocken­­wiesigen Steppenlandes Fein Berg, nicht einmal ein Hügel zu ertennen is, Kaum taß hie und da am Ufer einer oder der anderen Lade ein sehmaler Streifen Ärmlichen Niedermwaldes etwas Abwechelung in die überaus einförmige Landfeast bringt. Die­­ Vorderseite des Schlosfes ist von einem Gar­­ten umgeben, die Radseite, welche auf die Wirthschaftshöfe bliet, ist der gewöhnliche Aus- und Eingang für zu Buß, zu Pferde oder zu Wagen ankommende Besucher. Aber auch der die Vorderseite des Schlosfes umgebende, im fteifen altfranzösis­­cen Styl gehaltene, Garten öffnet fi mit einem großen Eingangsthor, welches jedoch nur bei besonders fellighen oder Etiquettegelegenheiten geöffnet wird. An diesem, Schor des Gartens wurde im Auftrag des Präsidenten "von einem N­jutanten der Herzog erwartet und in Empfang genommen, welcher für die Zeit des Aufenthaltes in San Yose als Ehren­­ordonnanzoffizier dem Herzog zu besonderer Verfügung gestellt blieb. In dem Portel, welches das Schloß mit dem Garten verbindet, begrüßte Der Kriegsminister den Herzog und führte Se. Hoheit in denjenigen Binnenhof des Eischlosses , welcher von den Privatgemächern des Generals vor seiner Familie umgeben is. Dort hatrte der Präsident, General Urquiza, seines Gastes. Er hieß ihm, den ersten deutschen Prinzen auf argentinischem Boten, in sehr herzlier und in der, ihm eige­­nen gew­innenden Weife in der argentinischen Konföderation wilkommen, nahm ihn, wie dies spanische Sitte ist, an Hand und führte ihn in das Gala-Empfangzimmer. Dort ließ er durch Indianerpagen in vergoldeten Mote-Töpfchen auf südamerikanische Weise den Reisenden Paraguay-Yerba feryt­­ten, und führte dann den Herzog in das besteingeritete Gast­­zimmer des Schlosses. Während der Mate herumgereicht wurde, überreichte einer der Mitreisenden dem General Urquiza den go­­thaischen genealogischen Almanadı des Jahres 1858, welcher unter den Titelfupfern an das, sehr gelungene Porträt des Generals Urquiza bringt. Der General befah­li dasselbe mit vieler Genugthuung und zeigte e3 hernad seiner Ormadlin, Die er für das ähnlichste der bisher von ihr gesehenen erklärte. Hernad zur Tafel versammelt, sagten wir Dem Ge­­neral, Daß wir andern Morgens unsere Reife fortzufeßen wänf­­ten, der Herzog mit seinem Adzutanten nac Chile, der eng­­lisc­hesandtshals-Attache und der preußische Vertreter nach der Uruguay-Häfen. Der General erklärte uns jedoch rand­­weg, daß er auf argentinischem Gebiet in ziemlich absoluter Weise berrfhe, und daß er uns alle Reifekommunikationen ab­­m­elden würde, da er auf einen Besuch von einigen Moden gerechnet habe. So mußten wir unsern ursprüngli­cur auf einen Tag beregneten Besuch auf zwei Tage ausdehnen. Wir hatten den General geleiten, die landesübliche Lebensweise wäh­­rend unseres Aufenthaltes in San Yose beizubehalten, Mit­­tags, wie es dort Sitte ist, um zwölf Uhr zu speisen und Abends um fleben zu fonpiren.. Aber er war nicht dazu zu bewegen und­ meinte, ein preußischer Gast müsse in Pariser Weise bewirthet und empfangen werden, und so fanden wir statt der hauptsächlich aus Beifachspeifen bestehenden, ganz zin­­roten südamerikanischen Mahlzeiten Morgens 10 Uhr üppige, in tiefen heißen Rändern sehr läflige Srühftüde, Mittags um 5 Uhr eine von unzählbaren Schüffeln brechende Tafel und Abends im Patio des Schlosses uns beim There versammelt, meldgen der General selbst dem Herzog fervirte. Der General Urgquiza ist der größte Grundbe­­fißer, der angesehenste Estanciero dieser Plataländer. Auf einer Fläche von nahe A00 Cuadrad­eguas meiden seine zahl­­reichen Heerden. Man sliäßt die Zahl seines Rindviehes auf 120,000 Häupter, die Zahl feiner Schafe auf 150,000 Stück, daneben viele Pferde, Schweine, Mault­iere, Ziegen und Esel. Der General ist Landwirth, das ist hierzulande Viehzüchter mit Leib und Seele. Er ist ein genauer Kenner seines Faces. Er hat sein toloffales Vermögen nicht dur die Erbschaft, sondern selbst fi erworben,­­g­ießte er­­ einen Stolz darein, uns in das Leben eines südameri­­kanischen Estanciero einzuführen. Den Herzog an seiner rechten Seite pflegte er Morgens und Nachmittags mit und nach diesem und jenem Vorwerk zu reiten, dem Her 309 das geschäftliche Leben eines amerikanischen Estanciero erk­lärend. Wenn wir bei den Heerden ankamen, deren Häupter unzählbar waren, so ließ er diejenigen Operationen vorneh­­men, welche dem Laien das meiste Interesse gewähren können ; vor allem Das Einfangen wilder Stiere durch das den Europäern für nie erlernbare Schlingenwerfen der unvergleilich reitenden Caucos, das Zuboden­werfen der ein­­gefangenen Stiere und die schwierige Operation ihres Kaftri­­vend, welches die Fundigen Eingekornen in unglaublicher Rasch­­heit vollziehen. Der zu Bode geworfene oder vielmehr mit der Wurfilinge, mit welcher er eingefangen ist, zu Boden ge­­riffene Stier ahnt vor Schred gar nicht, was ihm widerfährt ; er Liegt während der wahrscheinlich nicht sehr schmerzlosen Ope­­ration laut» ur­d bewegungslos am Boden. In wenigen Ge­­funden ist Die Operation vollendet, der Baucho gibt dem Stier einen Schlag, der Arme springt rasch auf und flürzt, wenn die Operation gefleicht vollzogen is, mit so munteren Sprün­­gen davon, daß man glauben möchte, es wäre ihm die größte Wohlthat winerfahren. (Schluß folgt.)i #88 Iofe, einen willkommen heigenden dem Belieben Besuh Neitpferde zur Urquisa, mante, der Präsident eine für zur Weiterreife Cs- Verfügung einen unter der verschiedenen Reifenden, sieben Meilen entfernten Sommerresidenz des fleu­te. deligenzar= vier Pferden bespannten Wagen, jedes Pferd von W­J-

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