Pester Lloyd, September 1860 (Jahrgang 7, nr. 201-225)

1860-09-11 / nr. 208

N —­ u , — Erxspeditionsbureau, wer Mir beehren uns unsere pl. t. Abonnenten aufmerksam zu machen, daß mit erstem Oktober 1860 ein neues Abonnement beginnt. Die Pränumerationspreise sind, mit Postversen­­dung : ganzjährig 19 fl., Halbjährig 9 fl. 50 Er., vierteljährig A fl. 75 Er., z­weimonatlich 3 fl. 20 Er., einmonatlich 1 fl. 60 Er., — für Pest-Ofen : ganzjährig 17 fl., Halbjährig­es fl. 50 Er., vierteljährig % fl. 35 Er., z­weimonatlich 2 fl 90 Er., einmonatlich 1 fl. 45 Er. 5. Währung. Die Beträge sind in frankischen Briefen einzusenden an das —­­ > Re Zur Situation & Einer Depesche vor „Hamb. Nachr." zufolge wäre Saeta, wohin König Franz II. sich am 6. zurück­­gezogen, mit Lebensmitteln für 18.000 Mann auf vier Mo­­nate verproviantirt : allein wenn Die neapolitanische Marine sich weigert, nach jener Festung zu gehen, erscheint er troß­­dem mehr als zweifelhaft, ob der König an einen längeren Aufenthalt innerhalb ihrer Ringmauern wenfen kann. Die übrigen Nachrichten der heutigen Abendpost sind natürlich durch die Telegramme unseres Abendblattes somnweit überholt worden, daß sie jedes Interesse verlieren — nur die auf den Ku­henstaat in die Haltung Piemonts gegen denselben bezüglichen Depeschen wiederholen wir noch je­mals in ausführlicherer Saftung : Mailand, 9 September. Die "Perseveranga" meldet aus Foren; vom 8.: Eraldini soll die papyrische Grenze bei Cattolica übersch­rit­­­ten haben, um Pesaro zu Hilfe zu eilen, welche Stadt seine Intervention ansuchte. Dasselbe Blatt behauptet ferner wiederholt, daß die piemontesischen Truppen die päpstliche Grenze überschritten haben, um die Marfen und Umbrien zu offupiren, weil die päpst­­iche Regierung die fremden Truppen un­ter Lamorielere nicht entfernen wollte Turin, 9. September, Nachb­aten aus Bologna vom heutigen Tage zufolge ist zu Monte Geltro und in anderen Städten der Aufstand ausgebrochen und die drei­­farbige Sahne aufgepflanzt worden. Auch die Stadt und der Direk­t Pergolati aufgestanden; von Sini­­gaglia und aus anderen Thrilen des Landes eilen Be­­waffnete herbei, um Die Bewegung zu unterflüchen,, aus den Marten sind Deputirte abgegangen, um den Shup Bittor&manuel’s anzurufen. Florenz, 9 September. Lamoricie&re droht Perugia, im Falle 13 revoltiven folte, in Brand zu flehen. Terni, 8. September. Ein Komplott der ita­­lienischen gegen die fremdben Offiziere, welche Tebtere in ernstlicher Gefahr fermwebten, ist entwedt worden. Auch die „Patrie“ vom 9. meldet, eine Inter­vention der piiemontestischen Armeer im Kirchenstaate sei bevorstehend Ja, die „I. 5," erwähnt sogar des Gerüchtes , nicht Cialvini, son­­dern Ritter Emanuel in Person werde die Offus pirung Umbrien’ und der Marken leiten ; die neapolitani­­sche Flotte aber, und Garibaldi’8 Streitkräfte sollen für einen andermweitigen Kriegsschauplas Disponibel bleiben. Eine neapolitanische Depesche der „Times“ berichtet: „Mr. Edwin James, der Ehren­werthe Mr. Ashley und andere Engländer sind auf einem farbinischen Schiff abge­­segelt, um Garibaldi in Salerno einen Besuch abzustatten.” Unsere Leser wissen,, daß James als Kronapsofat ver Kö­­nigin Bistoria eine Mission in­ Italien hat. Nach dem Turiner Korrespondenten der „Lt. b." bestände Kieselbe darin, auf die Bereinigung von ganz Italien, mit alleini­­ger Ausnahme der Stadt Rom und Benetiens , unter dem Szepter Viktor Emanuel’8 hinzuwirken. Ja, jenem Briefschreiber zufolge hätte England diesen Plan in Paris vorgeschlagen , und Napoleon 11. vemselben seine Zustim­­mung gegeben. Auf eine abermalige Annäherung der We­st­­mächte aneinander deutet auch eine Notiz de „Evo­n= ffitutionnel” hin, worin die Nachricht vor „I. b.", daß der Kaiser am 20. August mit Lord Clarendon eine gereizte Unterhaltung über die Stellung Englands zu Frank­­reich gehabt habe, in das Reich ver „abgeschmachten Zabeln, die Feiner Widerlegung bedürfen“ , verwiesen wird. Der „Barifer“ Korrespondent des „Herald“ schreibt in Bezug auf Same 9 Reife: Mr. €. James Tam vergangenen Freitag dur Paris und auf dem Bahnhofe kam er mit Mr. Jules Gapre­­ und andern Berühmtheiten des Pariser Barreau zusammen. Er sagte ihnen, er gehe nach Sizilien, um Garibaldi zu besuchen, und fügte hinzu, daß er vor der Abreise von Lon­­don eine Unterredung mit Lord Palmersion gehabt und daß dieser ihm gesagt habe, Garibaldi würde durch einen un­­mittelbaren Angriff auf Rom oder Benetien alle seine Siege “wieder auf das Spiel stellen, und er Palmersion­ ermächtige ihn (James) diese seine Ansicht dem italienischen Häuptling mitzutheilen. Nach Privatreperchen der „Indep.“ ist die Gesundheit d­es Sultans sehr erschüttert. Die Besorgniß, daß sein Top plöslich eintreten künnte, hat die C­hronfolge­­frage in den Vordergrund gerückt. Wird Murad, der folger sein? das Aft die Frage, welche den Würdenträgern des Reiches und dem Serail fest fehmere Sorge macht. Aber noch fehmwerere Sorge bereitet die immer schlimmer serbende Zerrüttung der F­inanzen. Die Anbahnung der Bakuffäfularisation hat dem bodenlos gewordenen Kre­­dit seinen neuen Boden geben kannen,, weil man an der Durchführung jener Maßregel verzweifelt. In Tirnova hatte eine Meuterei stattgefunden, und n Philippopel, wo eine flamwische Propaganda sehr thätig ist, fürchtet man ebenfalls einen Aufstand. Die serbische Deputa­­tion ist nach Belgrad zurücgereist. Es heißt, daß Fürst Milotch sich endlich noch entschlossen habe, mit den Zugeständ­­nissen der Pforte vorlieb zu nehmen. Ueber die Reise des französischen Kaiser­­paares wird aus Paris vom 6. geschrieben : Gefern Morgens haben Ihre Majestäten, bevor sie Chambery verließen, noch den Generalrath und den Munizipalrath empfangen. Dem Maire der Stadt war es vergönnt, der Kaiserin zu betheuen, daß der kaiserliche Prinz „die einzige Hoffnung unserer Zukunft geworden” sei, und hinzuzufügen : „Eins werden Sie von uns sagen, was unsere ehemaligen Könige fasten: „Braves Sapoyen !" Am Thor von Grenoble Überreichte der Maire dem Schaffer die Schlüssel der Stadt und bat­te, Majestät,. Diesen begeisterten Empfang an allen Orten als das Urteil der Geschichte, als die Bürgschaft für den Erfolg seiner großen providentielen Thätigkeit und zugleich als Pfand und als Belohnung anzunehmen. An der Kotferlige Prinz, „heute die Hoffnung, später der Stolz des Bater­­landes“, wurde nicht vergessen. Zunächst begaben sich ihre Mäje­­täten vom Thor nach der Kathedrale, an deren Portal der Bischof Msgr. Otnouithae sie empfing. „Mitten in der Trübsal der Gegen­­wart," sagte der Drälat, ,‚den Siechheiten des revolutionären Geistes und den Barbareien eines immer blinderen Fanatismus gegenüber gereicht es und zu großer Tröstung, au sehen, daß überall, wo es in der Welt eine gereute und heilige Sache gilt, das Ban­­ner Brantreichs ich erhebt, um sie zu unterlügen oder zu rächen. Ihre Armen , Iire, dienen im Äußersten Orient den heiligen In­­teressen der ristlichen Zivilisation. Auf dem von ihnen wieder hergestellten Throne fügen sie die so sehr bedrohte Sicherheit des Hauptes der Kirche, und auf einem in den größten Erinnerungen stahlenden Boden rächen sie die namenlose Beschimpfung , welche Religion und Humanität Dasel ist erlitten. Das, Site, gehört zu dem lautersten Nahme Ihrer Regierung, Ste haben gefühlt , wie das Bolf, das Ste an seine Spike gestellt hat und stolz ist, unter Sprer mächtigen Anführung die Befhüberrofe wieder zu Übernehmen, welche er in den fünften Zeiten seiner Geschichte so herrlich geführt hat. Führen Sie, Sire, mit dem hohen Berflande und der Fertig­­keit, w­ide Sie charakterisiren, diese Fatholifgen und nationalen Weberlieferungen mehter fort! Diejenigen, welche Stanfreichs Stwert rät und fhübt, M werden fortan jeder Furcht enthoben, und der, den es bewacht,, wird unwohlbewahrt sein.’ Von der Ka­­thedrale begaben sich Ihre Monjestäten nach der Präfektur, wo die Behörden und Deputationen ihnen vorgestell wurden. Am Abend fand ein großes Festmahl und auf einer der Sierebrüden ein Teuer­­wert statt. Schweizer Blätter — und es .ist Dies als ein Zeichen der in der Schweiz herrschenden Verstu­mmung gegen Frankreich zu betrachten — Schweizer Blätter liefern zur Kaiserreife einen Kommentar, welcher gar nicht mit den Mittheilungen der französischen Hofpublizisten stimmen will. Die Besölkerungen Falt und gleichgiltig, der Herrscher aber auch Falt und frostig — das ift das Bild, welches uns Die Schweizer Blätter geben. Nur In Einem Punkte stimmen sie mit den französischen Beri&terstattern überein, in der­ Anerkennung der an Verschwendung grenzenden Freigebigen­ fest, mit welcher fabelhafte Summen vertriban werden. Für den einen Tag in Chamsunir soll 3. DB. für das katserliche Quartier allein die Summe von 10.000 Fr. ausgegeben worden sein. K. Konstantinopel, 31. August. Der Militärs fehulpriester Hu­ssein Pasda­ft nach Rumenien zum Großsezir abgegangen; derselbe ist Träger eines kaiserlichen Schreibens, demzufolge der Großvezir seine Aunpreife fehlen= night zu beenden und sich ehemöglicht nach Konstantinopel zu begeben hat, wo sehr wichtige Regierungsangelegenheiten­­ seine An­wesenheit dringend nothwendig machen. Die Geld­­verlegenheit unserer Regierung ist so groß, daß man Man hofft, daß Küprüsli im Stande sein wird Geld zu schaffen, und in vertraulichen Kreisen spricht man sogar davon, daß Küprüsli nur wenige Tage in der Hauptstadt zu bringen, sodann aber eine Reise nach London und Paris unternehmen sol, wo er Sohn, over Aziz, der Bruder Abdul-Mepschir’s, sein Nadı­­als Stellvertreter des Sultans theils wichtige politische Tragen bereinigen bhei­d aber auch eine neue Geldanleihe zu negoziren haben würde. Die Ernennung des erst vor­­ kurzem vom Tanzimatrathe abgelösten Beli Pafda’s zum Generalgouverneur von Adrianopel soll diesen Finanz­­operationen nicht ganz fremd sein. Güratli Musta­­ph ba Pafdha, der Vater Veli’d, ft ver­reichste Mann der Türfei, der alte Herr soll blos in der englischen Bank gegen 7 Millionen Pfund Sterling Hegen haben, sein Kre­­dit könnte zur Realisirung einer Anleihe in London wesent­­lich beitragen. Für Couza wird täglich in Konstantinopel erwar­­tet, wo er als Fürst der Moldowalachei dem Sultan feier­­lich huldigen wird. Sein Botschafter Herr Negri und eine Menge Moldowaladen, die sich hier befinden, machen groß­­artige Vorbereitungen zum Empfange ihres Fürsten. Män­­ner, die mit den inneren Verhältnissen der Donaufürsten­­thh­mer vertraut sind, und die dortige türkenfeindliche Stim­­mung zu fennen glauben, meinen, daß diese Reife den Fürs­­ten Couza ganz und gar um den Nest seiner Popularität bringen und die Tage seiner Herrsgaft gezählt sein dürften. lieber die Reife des Prinzen von Z­ales berichten Blätter aus Quebec Der Prinz bezog am 21, den für ten hergerichteten Palast, und empfing den­ gefeggebenten Rath (legislative council). Als der Sprecher die Adresse vorgelesen, wurde ihm von dem Herzog von Newcassle bedeutet, daß er zum Ritter geschlagen werden solle. Mr. Belleau trat demnach vor, ließ sie auf beide Knie nieder, der Prinz ergriff das blaufe Schwert des Herzogs und berührte damit des Knienden K­nie und rechte Schulter mit den Worten : „Stehen Sie auf als Sir Narcisfe Beleau. Die Mitglieder der V­ersammlung schritten dann nach­­einander am Prinzen vorüber, während Eps, S­pine und der Earl St. Germant ihre N­anten laut nannten. Hierauf erschienen die Semeinen von Canada. Der Schprecher verlag die Adresse, die in englischer und französischer Sprache abgefaßt war. Der Prinz ant­­wortete englis. Er finde kaum Worte, Ihnen für die Überschweng­­lichen Beweise von Anhänglichkeit, die tum unter Ihnen zu Theil geworden, zu danken: „Ich erkenne in diesen Manifestationen als Engländer mit Stolz Ihre Sympathie mit der großen Nation, von der die Meisten unter ihnen abflammen und mit der Ete die Ehre einer rubhmreichen Gesßichte theilen. Sabem ich Sie aber als Eng­­länder anrede, vergeffe Ich m­it, daß einige meiner Mitbürger hier nit meines Blutes sind, Ihnen ganz besonderen Dank. Ich empfange die Beweise ihrer Anhänglichkeit an die Krone Englands mit beson­­derer Freude. Sie sind mir ein Zeichen ihrer Zufriedenheit unter den gleichmäßigen Geiegen, unter Denen sie leben, und ihres gerechten Vertrauend, das, was auch immer ihre Abst­immung sei, alle Ca­­nabter gleichmäßig G­genstände der Theilnah­me für ihre Herrsgerin und das englische Wolf seien. Canata kann stolz darauf sein, das innerhalb seiner Grenzen zwei Racen verschiedener Sprache und Sitten in derselben Legislatur der gleichmäßige Loyalität ver­­einige, und an diefelde Konstitution durch gemeinsamen Patriotis­­mus gebunden sind, Ihnen Allen und den 3.000.000 britischen Un­­terthanen, die Sie vertreten, meinen herzlichsten Dank für die Auf­­nahme, die Sie mir haben angedeihen lassen. Ich werde sie nicht so bald vergessen. Ich werde der Königin von Ihrer Mede und Dank­­barkeit gegen sie erzählen.” Dem Sprecher, Sir Henry Smith, wurde darauf gleichfalls die Ehre des Ritterschlags zu Theil. Einige der Gemeinen boten, da sie am Prinzen vorbeidefilirien, einen so sonderbaren Anbl­t, daß sich dieser des Lächelns nicht erwehren konnte, E83 maßten kann einige der Garnisongoffiziere ihre Auf­­w­artung, und ihnen folgte in vollem Donate die Synode der angli­­kanischen Kirche der Diörese Quebec, der Bischof an der Spige. Am Abend des 23. nahm der Prinz an einem Balle in der Musif­­rolle Theil, tanzte jeden Tanz und blieb bis Halle fünf Morgens. Der Korrespondent widerspricht dem Gerichte, daß ein­ seiner Tän­­zerinen gefallen sei. Der Prinz, von einem vorüberlaufenden Haare angestoßen,, fiel aufs Knie. Das war Alles. — Der Prinz besuchte die Universität, und es wurden ihm auch hier Adressen in französi­­sch wie in englischer Sprache überreicht, auf die der Prinz eng­­liidh antwortete. Seine Fünigl. Hoheit begab er sodann nach dem Kloster der Ursulinerinen, das reizend zu seinem Empfange herge­­richtet war. Eine der jungen Damen in Weiß mit Blumen ge­­schmüct, überreite ihm eine Adresse, die dem Bringen ganz außer­­ordentlich zu gefallen fehlen. Er antwortete überaus verbindlich: — Aus seiner Erwiderung auf Me Abriffe der Bischöfe Heben wir fol­­ge nicht mehr weiß, wo aus und wo sin­­gende Stellen hersor : Ich freue mich zu sehen, daß Gehorsam ge­­gen das Geieg und Treue gegen die Obrigkeit, die das Band aller Gesellschaft und die Bedingung aller Zivilisation­et, durch Ihre Lehre und Ihr Beispiel unterfragt und gekräftigt werden. Die Ver­­sißerung , daß sie die freie Ausübung Ihrer Religion genießen und daß sie an den Woplidaten und dem Schuge der britischen Konstitu­­tion theilnehmen,, It Bürge, daß Ihre Herzen und die Ihrer Mit­­bürger,, melden Ursprungs sie auch seien, stets in den Gefühlen der Anhänglickeit an die Krone Srofbritanniens verbunden bleiben werden.‘ — Bei dem Feuerwerf, das dem Prinzen zu Ehren am Abend gegeben wurde, kam ein nicht unerheblicher Unfall vor. Die Zulängerbänte, unnatürlich gedrängt, gaben nach und es fanden mancherlei Verlegungen statt. Am 23. schiffte sich der Prinz bei f­önftem Wetter und unter ungeheurem Zulauf der Bevölkerung am Bord des ‚„Kingston‘‘ ein. Der Spezialkorrespondent der „Times“ gibt heute in einem Briefe aus Durbee vom 23. einige Ramentationen pro domo zum Besten. Das Wetter sei entfeglich, und der Prinz führe jeden Buchstaben des endlosen Programmes aufs Gemissenhafteste aus; ver­arme Journalist und Korre­­spondent, der überall mitgehen, Alles sehen, den ganzen Zug reifen und die ganze Nacht schreiben müsse, dann nicht immer auf’3 Zusorfommenorte behandelt werde, sei daher in einer traurigen Lage. E83 wäre unwünschenswerth, Relais von Journalisten wie von Postpferden auf der ganzen Route bereit zu halten. Er gibt darauf in seinem Unmuthe eine enggeprufte Spalte von Programmen vom 20. August bis zum 19. September, worin Levers, Dejeuners, Diners, Spapers, Bälle, Adressen, Exkursionen u. s. w. mit großer Regelmäßigkeit abwecseln. Von Hamilton aus begibt sich der Prinz direkt nach dem Niagarafalle, wo ihm die Cana­­dische Regierung auf ein paar Tage Nähe waffen wird, ehe er nach den Vereinigten Staaten hinübergeht. — Den Schil­­derungen der amerikanischen Blätter nachh — fährt der Kor­­respondent fort — muß der Prinz die außerordentlichste Mischung von Ritterlichkeit, Unverschämtheit, Würde und Narrheit sein, die je Amerika betreten. Man fennt den ameri­­­anischen Journalismus, aber er überschlägt sich jet fürm­­lich in dem Tödlichen Bestreben, sein Publik­um mit immer neuen überraschenderen Enthüllungen über den Gast in Athem zu halten. Den von halbromantischen, halbstandaldfen, duraschnittlich unverschämten Privatanefooten, wie sie die Pfeffe fest schodweise gebärt, möchte ich beispielsweise mur anführen, daß der Prinz es sich zur Aufgabe macht, feinen Tängerinen fistd die linke Hand zu geben — “eine absicht­­ige und rohe Beleidigung. Daß er beim Effen zum Zeitvertreib dem Herzog von Newcastle, seinem Mentor, die Korfftöpfel an den Kopf fliegen läßt und was dergleichen mehr ist, doch kann ich dafür bürgen, daß durchaus nichts Wahres an diesen Geschichten ist. Die „Newyork Evening Post“ sagt, daß die Canadier, unbeschadet ihrer Loyalität gegen den Thron Großbritanniens, nicht Luft hätten ewig bloße Kolonisten und ohne Aussicht auf Würden und Armter im Reiche zu bleiben ; sie wollten sich nicht ewig Canadier, Neubraunschweiger, Nova-Skotter, Prinz Eduards Insulaner, Neufundländer u. s. w. u. s. w. nennen lassen, sondern wünschten einen Nationalcharakter zu haben. Die „Post” fügt Hinzu: Wir haben Grund zu glauben, daß der Besuch des englischen Kronprinzen­ in Canada unter andern den Zweck hat, auf die Erfüllung die­­ser Wünsche vorzubereiten, und tag die Erfüllung bald nach der Nachfehr der königlichen Hoheit nach England­ eintreten wird. Wenn wir nach dem bereits ruchbar Grwordenen ur­­theilen dürfen, so wird der ganze Kämplex der britisch-ame­­rikanischen Staaten einen neuen Namen erhalten und unter die Herrschaft des jungen Gentleman, den Die Canapier jegt ‚mit solchen Aufmerksamkeiten empfangen, und wer den Titel nebst den Vollmachten eines D Vizekönigs haben wird, gestellt werden. Daß etwas dieser Art im Werke ist, kann seinem Biweifel unterliegen. Hätte seine Neffe nach Amerika, gleich den Ausflügen in Europa, einfach seine weitere Ausbildung zum Zweckk, so würde man ihm nicht erlaubt haben von den Unterthanen der Königin größere oder kortspieligere Auf­­merksamkeiten, als er auf den britischen Inseln empfing, an­­zunehmen ; statt­dessen begegnet man ihm in Canava als dem unmittelbaren Vertreter der Majestät, und bei allen Ge­­legenheiten ist ihm gegenüber dieselbe Etiquette und Huldi­­gung wie vor der Königin streng vorgeschrieben, während Be er De ee er SE LE ee Sabres Kotizem * Eine Kriminalgeschichte aus Sardinien. Vor län­­gerer Zeit einmal war erwähnt worden, daß ein Geschäftsmann auf der Stasel Sardinien ein ganz einfaches Mittel erfunden habe, si­­eb­er Konkurrenten zu entledigen : er habe sie nämlich erworden haffen. Die Details und der weitere Verlauf der Geschichte waren damals nicht bekannt geworden. Die Saden gefänden folgender­­maßen : Vor einigen Jahren ließ sie in Saffart­­ ein geborner Ge­­nuese Namens Ardison als Deldefilleteur nieder, zu welchem Btvede er den Abfall aus den Olivenmühlen kaufte. Er war ein ungebildeter Mann von geringer Herkunft, aber durchtrieben, thätig und geizig, und erwarb er bald ein ansehnliches Vermögen. Sein Geschäft blühte, aber sein Beispiel fand Nayahmer, er bekam einen Konkurrenten nach dem andern, und sein früher so ansehnli­­cher Gewinn nahm mit jedem Jahre mehr ab. Er kam auf den teuflischen Gedanken, fi seiner Konkurrenten durch Mord zu ent­­ledigen, und fand ein berreitwilliges Werkzeug in seinem Faktor Coffa, der sr erbot, jeden der gehaßten Konkurrenten Stüd für Stüd für 510 Lire um’s Leben zu bringen. Der Kontrakt wurde abgetroffen, und von beiden Seiten erfüllt, aber für Coffa be­­gann jeit ein neues Geschäft. Wie sie bei der Unterfalhung her­­ausstellte, gehörte er, der ebenfalls erst von dem festländischen Ita­­len nach der Sinsel gekommen war, einer Mörderbande an, welche er Brüderschaft des heiligen Paulus nannte. Er fand in Saffari einige Genossen und fing an, mit ihnen Ardison sptematisch auszu­­beuten, aber nicht in der gewöhnlichen Weise, Furcht, entdeckt zu werden, wirkte, sondern zwei Seiten Geld einbrachte. März biefes der Welt In­er auf dessen ganz neuen und sinnreicheren Weise, welche den Vortheil hatte, daß sie Ihm von Mit feinen Genossen entwarf er eine Liste von Gewerbsleuten, die wohlhabend genug waren, zu bezahlen und furchtsam genug, sich der Drohungen einflüchtern zu lassen. Einer von diesen erhielt nun die anonyme Meldung, zu stoßen, so fannst Du Dir daß Ardison es auf sein Leben abgesehen und dafür 250 Lire geboten habe. Der Erfähredene frug nach dem Grund und erfuhr, daß Arbison ihn als Konkurrenten aus Das Sie dauerte 17 Tage schaffen wollte. Beiläufig kam die Frage, was er geben würde? Nun kam folgender Brief zurück: Selbsterhaltung i­­ niger alg 40 Perforen, erfle Naturgefeg, fun vergiftet babe, fehlte und gern . Sollte Ardifon SPhiester und gefand mit feinem legten Athemzuge woffen, die gesammte Bande, wurden etwas bei mir 500 Tire holen. Mit dieser bloßen Aussicht war aber der anonyme Belüger nicht zufrieden, sondern verlangte Vprausbezahlung, die er denn fSl­epih­auf er­­hielt. Nun ging der Faktor zu Ardison. € 3 b­at ihm Teid, seinem verehrten Prinzipal mittheilen zu müssen, daß Signor Sp und So gewisse Dinge Über ihn erfahren hat und auf Rache behagt ist. Er it so fdicht gewesen, 500 Xire für den Kopf des Prinzipals zu bieten, und wird ihn haben , denn er ist reich und wird ganz gewiß den Prinzipal ermorden lassen, oder dem Ger­ät anzeigen. Darauf gibt Arbison seinem Baster die von dem Anderen versproche­­nen 560 re und verspricht eine gleiche Summe, im Falle Signor Sp und En von diesem Leben Abschied nehmen sollte. Noch in der­­selben Nacht stirbt Signor So und Ev eines jähen Todes, Ardison aber darf leben bleiben, als die Gans, welche die goldenen Eier Irgt. Er wurde so gänzlich die Beute der Verworfenen und den so volständig in das Neß ihrer Verbrechen verwidelt, daß er In beständiger Surt des Meutelmordes schte. Diese Male kaufte er für enorme Sum­ nen sein Leben von neuem und veranlaßte zum Theil nie gesehen hatte, Entredung des Verbrechens ges­ah auf eigenthümlie Weise. Die Ein­getwiffer Sach­t wurde wegen Zoctschlags eingezogen und schrieb aus dem Gefängniß an Arbifon um Geld, theils für seinen Lebensun­­terhalt, theils für Vertheiligungef often. Geld fehdete Arbifon nicht, wohl aber täglich mehrere Male Effen, welches dem Berhafteten so gut befam, daß er fierbensfrant ward, MUeberzeugt, bap Arbifon Gefangenwärter und dem die Berbrechen, die er für Archifon die Brüderfast begangen hatte, 11 © e­­und Mitte die Sade zur öffentlichen Verhandlung, 300 Zeugen wurden abgekürt. Archifon hatte den berühmten Mailänder Advokates Maneini zum Vertheidiger, dem selbst für den Fall eines Todesurtheils 12,000 Stancs nebst allen Kosten zugesagt waren. Kam sein Klient mit dem Leben davon, so sollte er 45,000 Lire erhalten. E83 gelang ihn auch, die Deweise grg­n Arbison so zu Durchlöchern, daß er blos zu 15 Jahren Galeerenstrafe verurtheilt ward. Coffa, der Bastor, und zwei Andere wurden zum Tode und noch zwei Andere zu den Galessen verurt­eilt,­­ aber freigesproch­n. Ardison hat appellirt, und binnen Kurzem wird seine Sache vor dem obersten Gerichtshof in Genua zur Verhandlung kommn. Die Regierung hat bereits einen Dampfer gem­eidet, um die 300 A­ugen dorthin zu bring’n. * Sp Arsenal von Woolwich traf am 17. aus der Arm­­srong’schen Kanonengießerei eine 5 Tong frere, an der Mündung zu ladende Kanone ein, aus der, wie man jagt, so pfündige, längliche Bomben und Rolkugeln gefeuert werden kün­­ren. Diese Geschoffe werden gezogen, d­. h. mit Rinnen versehen sein, während das Geschüh längs seiner ganzen Bohrung 3 hersch­­stebende,­ in jene Rinnen passende Tinten hat. In Shoeburyneß solen damit nägstens Versuche angestelt werden. * Ein Bericht aus Portsmouth Über das Scheibenriff „Sirius lautet eben nicht günstig für die Brauchbarkeit der stahl­­gepanz­erten Kriegsschiffe, von denen man in Trank­­reich so viel Aufhebung gemacht hat. Der „Sirius wurde mit drei eisernen Platten gepanzert und aus einer Entfernung von etwas über 100 Ellen mit Szölligen Fregattenkanonen betroffen. Die Platten haben si bewährt, der Panzer I hat seine Dienste, aber wie gi­bt es dahinter, im S Innern des Fahrzeuges aus? Auf der ganzen Schiffsseite sind die Bolzen aus den Platten gesprungen, und ein eisernes ‚‚Rnte‘/ in rein entzwet, Hinter den Platten, da wo sie von den Kugeln gebrochen, aber nicht burbohrt wurden, sind die Falken und alles Holzwerk zerschmettert und in wirrer Masse einwärts getrieben — obgleich nur einzelne Schiffe nach­ein­­ander auf die Scheibe gefallen waren. Man fließt daraus, daß die Erspütterung „ die ein konzentrirtes euer auf ein ähnliches Schiff hervorbringen müßte, auf das Gefährliche wirken würde. Der Schaden wäre auf der See unheilbar und träfe der Schuß in der Nähe der Wasserlinie, so müßte, bei irgend hohem Wellenschlag, das gepanzerte Schiff Wasser schluden und sinken.­­ Seit einigen Wochen arbeitet­e das englische Sappeur­­und Mineurforps an den Vorbereitu­gen, um eine bei Cur­­zon in der Nähe von Chatham emporragende ungeheure Klippe zu sprengen. Vom Gipfel der Klippe aus sind zwei Foloffale Schachte in die Tiefe gegraben worden, und vom Grund der Schachte aus laufen horizontale Ränge bis an die Peripherie. Die BVoltaische Batterie, welche diese Pulverkammern anbinden sol, wird über eine halbe englische Meile von den Schad­en stehen. Die Klippe enthält 20,000 #18 30,000 Zons Kreide, und die zum Springen erforderliche Masse Schiefpulver beträgt 1900 Pfund , die in Ladungen von 400 und 500 Pfd. vertheilt sind.­­ Am 4. fließen unweit von Manchester zwei Dahn­säuge aufeinander , eils Personen wurden getö­tet, 19 bis 20 lebensgefährlich verwundet und die Zahl derer, die mehr ver­min­­der füngere Verlegungen erhielten, wird auf hundert geschäßt, Die­se Pafsagiere kehrten von einer Exk­ursion nach Mande­­er zurüc. "Um 4 früh wurde in London Joungman, der Mörder von vier Personen, seiner Mutter, seiner Geliebten und seiner zwi Brüder, hingerichtet, Das Schauspiel 309 ein noch größeres Publikum als gewöhnlich an, Man schäft die Zahl * Wie das Londoner Garibaldi- Komite­­e der Anmwesenden auf circa 30,00 Personen, die Meisten wieder Weiber aus den allernieb­igsten Schräten, Biere hatten si schon am Abend volber eingefunden und verbrachten die Nacht auf dem Pflaster. Die Taschendiebe machten wie gewöhnlich reiche Beute. Daß mancher Arm- und Peinbruch vorgenommen und daß viele Zuschauerinnen ohnmächtig vor dem Alte fortgetragen wurden, ver­­steht Ih­nen selbst, doch is von einem größeren Unfall nichts ge­­hört worden. Der Pühel begab sc­­hließlich noch vor den Laden des Rruders des Hingerichteten und vor das Haus, in dem die Morde begangen warden, wurde aber von der Polizei heimgeschiät. Tannt macht, hat sich eine größere Zahl­ von Luftfahrenden (excur­­sionists) nach Stalten gemeldet, als mit den bisher gesammelten Fonds befördert werden könnte, so daß Ni­mand mehr angenommen werden wird, der die Equie­rungs- und W Reifeforten nicht selbst be­­reiten kann. Beim Glasgo­wer Garibaldi-Komite haben ich 409 Mann eintreiben lassen, aber wahrscheinlich, beißt es, werden nicht üicher 300 erwählt werden, Mode sich mit den Londoner Reifekameraden vereinigen und zusam­­men absegeln. * In Sudien ft eine abermalige Revolution im Gange, die fs indeß auf Die Ausübung des p­afsiven Widerstan­­des gegen die neue Einkommensteuer beschränk­t. Die Gehalte der Beamten für Suli haben bereits den entsprecgenden Abzug zu erleiden gehabt, und obwohl diese nicht laut werden dür­­fen, so ist doch ihre Indignation nicht geringer als die der Kauf­­leute,­die sich zu einer offenen Ligue gegen die Steuer verbunden haben. Die Tuchhändler — Hindus wie Mohamedaner — betroffen, alle Geschäfte bis zus Wiederzurü­cknahme der Steuer ruhen zu lassen, schlosfen ihre Läden und trugen die Bücher heim. Die K­ischer er­­höhten die Fleischpreise um’s Dritfache, und es war davon die Rede, eine Fünfliche Hungersnotd hervorzurufen, um die Regierung auf andere Gedanken zu bringen. Die Tuchhändler haben allerdings ihre Läden inzwischen­ wider geöffnet, da­ss die Stimmung bie­­felbe. In Mofuffil dürfte die Eintreibung der Steuer sogar mit Gefahren verbunden sein, wiewohl die Regierung fi Fenneswegs einschüchtern lassen wird. Ihre Maßregeln sind energisch genug. Die Eigentüümer der „Dubde Gazette“ sind für die Veröffentlichung der Verhandlung­­ eines Prozesses gegen einen Steuereinnehmer, der Erpressungen und starrer Unredligkeiten agefragt war, zu einer wilfürlichen Strafe von 200 vs. verurtheilt worden und der Oberbevollmächtigte fol einen Befehl erlassen haben, wonach Leber, Europäer oder Eingeborner, der Öft nil­ über die Steuer sprechen sollte, summarischer Strafe verfäll. * Die bedeutende Meternsteinsammlung des pen­­sionirten Straßenbaudirektors Herrn Braumüller in Brünn ist von der oftatischen Gesellschaft in Kalkutta angetauft worden. Die Sammlung erstreckt si auf 29 Lokalitäten und enthält ausgezeich­­nete Exemplare.­­ Die englischen Th­eaterzettel und Theaterreferate geben nur sehr selten den Ursprung der aus dem Französischen oder Deutschen Überlegten Stüde an, die sie dem englischen Publikum ankündigen. Mit Bezug darauf rief man in mehreren Blättern heute folgende Zuschrift­­ :„„Monfleur ! Erlauben Sie mir, Ihr Rechtsgefühl auf einen Studium aufmerksam zu machen, den die Direktion des M­elphitheaters in Ihren Anzeiger begeht. Der Ber­­faffer von „Ludwig XL“ is­t. Karlmair Delavigne , der Berfaffer der ‚‚Korfilarischen Brüder‘ IN M, Alexandre Dumas, Es ist Zeit, daß ein solcher Stand der Dinge aufhöre, und daß die modernen Tpesterdichter Englands fi ihrer berühmten Vorfahren endlich würs­tig zeigen, Ohne das­­ Verdienst eines gewandten Ueberfegers be­­streiten zu wollen, muß man de Caesar geben, was Caesar ge­­hört, Empfangen Sie Ic, Je, Um Auteur Dramatique Francais,’ Wir haben hinzuzufügen, daß die Zutrift im original frangösischen Gemwande erscheint — weder Überfegt, noch bearbeitet, * &g gibt in London eine „„Droffenfutsher-Sonntags-Raft- Assoziation‘‘, deren Programm auf das Artom gegründet ist, daß Droschkenfutsher ein ‚natürliches und ein „‚Hiblisches‘ Necht auf Sonntagsruhe haben, einen sogenannten „Sechs-Tagesgrin‘ zu entnehmen, so richten sich die Bestrebungen des Vereines zumeist­ dahin, alle Glieder des Standes dahin zu bringen, die Ruhe dem Verbien sie vorzuziehen. Bei einem gesirigen Meeting kamen mancherlei sonderbare Fakten zur Sprache. Wenn es nir der frommen Leute wegen wäre, die nach den Kirchen und Chapels gefahren sein koollten, so brauchte man gar Feine Cabs am Sonntage. Am meisten seien es die 90» pulären Prediger, welche die Leute von großen Entfernungen an­­zögen. Das Aler schlimmste dabei aber sei, da diese frommen Leute „nicht mehr als die Tore bezahlen wollen.‘ Der Missionär, früher Jeld Cabmann, erzählt darauf folgende „empörende‘’ Geschichte : „Eine Lady ersten Ranges, die ein großes Haus und gepuderte Lafaien befigt, ‚pflegte jeden Montag, wenn das Wetter schlecht und der Weg fmugig war, einen Cab zu engagiren. Sie bezahlte dem Kutscher jedesmal einen Stypence voraus und ließ sich nach der Marplebone-Kirche, genau eine je­glische­ Meile fahren (Belächter). Bisweilen war bister Stypence von einem Traftätchen begleitet, das der Kuffier, mitunter an der­ „‚Woffermann” an der Cab Station , erhielt. Eines Tages gab sie diesem ein Traktat, das von der Hei­­lgung des Sabbaths handelte. Dieser aber sagte, als sie abge­­fahren war, zu seinem Freunde: „Ich reißefi­re Religion, aber eine folge Entwicklung beiselben vera­rbeite ih’, und zerriß den Zraftat, indem er Solches sprach. Diese Erzählung erregte große Intigration gegen die Dame, die 8 fi herausgenommen hatte, nur einen Slypence zu geben und ihn noch obendrein dur einen seweren Vorwurf über die Entweihung des Tages zu verbittern. In der That sagt ihnen nicht bald so viel daran, Leute zu Amusements und Zerstreuungen zu fahren, denn sie wüßten ganz gut, daß foi­n Personen das Seelenheil Ihrer Nachbarn gleichgiltig sei, aber von frommen Leuten sei das zu arg. Die Meltlichen seien auch keineswegs so fümusig in der Bezahlung. — Der ‚Globe‘, der darüber einen Leitartikel hat, meint, e8 Tiefe sich gegen die Sabbathruhe der Leute nichts sagen, falls sie sich nur nicht beirinfen, wie das Yeider so oft der Kal sei. Die Assoziation hat übrigens Preise für Arbei­­ten von Droföfenkutfgern ausgef­rieben und der glückliche Kan­­didat hat die seine diemal auf dem Dache seines zweirädrigen Hantom’s ‚in der freien Luft’ verfaßt.­­ In Shadwell im Ostende Londons brach vor einigen Ta­­gen eine Teuersbrunst aus, die binnen 2 Stunden einn Werth von 50,000 t, zersörte und 200 Arbeiter auf geraume Zeit um das täglige Brod gebracht hat. Das niedergebrannte Gebäude war die Tau- und Zwirnfabrik von Mifıs. Frost Brothers und voll son SHanfsor räthen Man glaubt, das Feuer sei von rachsüchtiger Hand angelegt gewesen,, so daß auf die Entdeckung des Thäters 209­8, gefegt sind. * Die Sprengung der großen Kreideflippe bei Burton wurde begonnen, 8 dauerte Über zwei Stunden, bevor die Pulverfammern Feuer fingen Erst als die Volta’sche Batterie den beiden Schächten auf 50 Yards (Een) nahe gebracht wurde, gelangen die Erplosionen. Es wurden dann einige tausend Tons Kreide weggesprengt, * Daß auch in unseren Tagen — schreibt die ‚„„Spener’sche Zi’ — noch ein Dichter, und ein begabter Dichter, ver­­h­ungern kann, davon wird uns ein bedauernswerthes Beispiel berichtet. Mittwoch Brüh starb in Berlin im Katholischen Kranken­­hause an Abzehrung, hervorgegangen aus Außerstem Mangel an Nahrung und an allen Lebensbewürfnissen , ein Mann , Namens­los,­betit­et „Sobanna Oray‘“, (Als Manuskript gebrud­enn 1854,) Wir haben leider von der Ernftung dieses Mannes erst ge­­hört, als er schon doct war, und auch einige andere edelmüthige Hilfeversuche sind zu spät gekommen. Die Dichtung zeigt von ganz außerge­wöhnlier Begabung. Auch sol­lo im Manuskript reine „Dipbigente‘‘ desselben Berfaffers vorhanden sein, ein Drama, wel­­chem Professor Beth gelegentlich einmal ein sehr rühmendes Zeug­­nis ausgestellt haben sol. Das katholische Krankenhaus hatte sie­ces Unglücklichen angenommen, als derselbe seine Hilfe ansprach, nachem er, wie es scheint, aus Übertriebenem Ehrgefühl allen An­­deren seine furchtbare Lage verheimlicht hatte. BORN SIE * Während die Sar­baldikfomittes in London und Glasgow nicht die nöthigen Geldmittel Sar­baldisten werben und eine Subskription selben veranstalten. Die Londoner mußte Derselbe i­ Verfasser eines a rf sie­­zusammenbringen können, um ihre „„Eskursionisten““ nach Italien zu befördern , will­iegt ein Kapitän Hampton in Liverpool neues Korps zur Ausrüstung des­­und Glasgower Eskursionisten sollten von Mitte oder Ende dieser Woche abgehen, britischen Race an, aus der Zeitpunkt um wenigstens 8 Tage verschoben werden. Wie man Grund zu glauben hat, gehören nicht alle Geworbene der bie Fam und er er nach beinahe dem indem einer Tod von nicht we­­fofort_verhaftet.­­ Diese sollen Im Laufe nächster Da es aber jedem Droschkenkutscher freisteht,­­ ' | Burgparkt, D4 Jahre alt, finanziellen Gründen und Manchester ein a’er |

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