Pester Lloyd - Abendblatt, September 1860 (Jahrgang 7, nr. 201-224)
1860-09-12 / nr. 209
enablatt diskester How- Mittwoch,12.Septemb. Nr. 209 eft, 1860. (Die einzelne Nummer Foftet 3 Er. ő. MB.) *, Die telegraphische Mittheilung in unserem Morgenblatte über die gestrige Siäung Des verfärten Reichsfarths Tonnen wir jebt, nach Der. , Desterr. 3.*, einigermaßen ergänzen, — es handelte sich dabei um das Militäcbudget in die Breffe Der Bericht des genannten Wiener Blattes lautet : Holanztymante: Borfuflage zur Wenderung in der Militärverwaltung. Der Leiter des Finany ministerium 8 erklärte, daß die Mitlitärverwaltung nur immer nach Bedarf verlegt Werde. Graf Stodan weist darauf hin, daß der Krieg vor der Thüre sein könne ; man möge dieser Eventualität bei Zeiten vorsehen, um etwaige Auflage für eine Kommission nach Billigkeit vertheilen zu lassen. Sul Salm und Dr. Hein sprechen gegen eine solche Kommission, Graf Barktösczy tadelt das System der Pensionirungen und fielt einen Bergleich zwischen dem Etat in Frankreich und Oesterreich an. Manger spricht ebenfalls über die Höhe des Pensionsstandes, der 10 Millionen Übersteigt, und namentlich gegen Die Art der Pensionirungen da Offiziere oft im röfigsten Mannes» aler gegen ihren Willen pensionirt werden , und beantragt eine Modifikation des Komitsantrages dahin, dad man trankte, Daß der Pensionsstand im Frieden eine geringere Höhe erhalte. Graf Bartócszy tritt dem Antrage bei und berragt die häufigen Toftspieligen Dislochrungen, Graf hatessen ft fhr Manger’s Antrag und präzisirt ibn sdérfer, Graf Hartig is ebenfalls Dafür und macht mehrere eingehende Bemerkungen Über einen besseren Modus der Militär‚Verpflegung: Manger stellt den weiteren Antrag, das Militär in Friedenszeiten zu Eisenbahn- und anderen Bauten zu verwenden. Szersen, Hartig und Firf Liechtenstein sprechen sich gegen einen solchen Antrag aus, . Bericht erstattee Graf Clambesi die einleitenden Besmerkungen des Komiteis über die Positionen der Ministerien der Polizei,deannetn und der Justiz.Der Ministerpräsident ergreift das Wort, um die Regierung gegen den Vorwurf,als habe sie am alten System zu verwahren ze verblässt,daß das Ministerium auf Grundlage der Handbillen vom 19.April sssst und der Ansprache des Kaisers vorgehen werde.Der Justizminister lehnt den Vorwurf,daß durchzethapte der Wille des Kaisers,Bespaungen zu wachem nicht beachtet worden sei in Bezug auf sein Ministerium ab.stesenrechts fertigt den Bericht des Komites.Hartigttimmt mit Vefniedigung Akt von der Erklärung des Ministerpräsidenten, weist aber darauf hin,daß schon durch das a.h.Handschreisben von 181.Dezember 1851»Reformen in Aussicht gestellt worden,neun Jahre hindurch aber nichts geschehnisch Beibeersitten über das Polizeibudget weist Manger auf den trostlosen Zustand der Presse hin,die von der Laune der Administrativbhörde abhänge.Das seeie Wort sei verpönt und müsse sich in’6 Ausland flüchten.Verwarnungen werden ertheilt,ohne daß der Beklagee gehört werdez erstellt daher ein Antrag,der Presse den gesetzlichen Boden des Strafgesetzes wiederzugeben.Mailatd stimmt für Maggisis und beauntragt,Berichterstatter der Journale zuzulasse.Toperczer ist gegen den Antrag als nichthiebergehörig. Barkóczy bekämpft Toperezew Ansicht,stimmefie Mans ger und für eine freie Presse.Der ErzherzogsPräident erklesrrt,ie Zulassung von Berichterstattern sei gegen die Geschäftsehnung.Hein und Graf Auersperg treten dem Antrage Mangers bei.Cum-Szenen und Apponvi erkennen die Wichtigkeit des Gegenstandes, wollen jedoch den Antrag vertagt wissen,um später bei Bestattung der politischen Fragen sich über den Gegenstand auszusprechen.Die Beetagung wird angenommen.Der Miniterpräsident meist eine von Barköczy ausgesprochene nfit, als fet die "Ag, Big." subventionirt, ab. Das Institut der Genbasmerte gibt zu einer langen Debatte Veranlassung, in der sch Bartóczy, Andraffy,Toperczer gegen das Institut aussprechen, während Graf Hartig, Sírt Schwarzgenberg, Tutttedtenstein und Trentler dessen Näslig- Test anerkennen. Graf Elam einigt die Anfiten darin, der während der Reorganisation des Institutes diese Frage schwebend bleiben müsse. Wir erwarten von den heutigen Wiener Morgenblättern, Die uns des Abends zugehen, ausführlichere Mittheilungen über diese Sibung und werben Dieselben, entsprechend dem hohen Interesse, das sie für sich in Anspru nehmen, wiedergeben, Politischbe Nundsehau, 12. September, Die Bortfritte, welche die Bewegung im Kirchenstaate macht, wird am besten durc folgende Deposihen veran[Saulicht : Bologna, 9. September. Zweitausend Mann päpslicher Truppen sind in Stntgaglia eingetroffen ; dieselben gehen nach Urbindg, welches sich zum Widerstande vorbereitet. — Bologna, 10. September, Urbino hat sich befestigt und Annerlon proklamist. Die päpstlichen Truppen ziehen sich ohne Widerstand zurück. Zu Sano, Sint gaglia und Hefaro wurde der Belagerungszufand vererängt. Der sardinische Konsul wurde genolthint Ancona zu verlassen. — Turin, 10. September, Die Deputation aus Umbrien und den Marken is hier angelangt und wird vom Könige empfangen mwirben, Pesaro, Sano, Sinigaglia gegen , von Nord nach Süd in obiger Reihenfolge und in ziemlich gleichen Entfernungen von einander und von Cattolien, dem Grenzpunkte des sardinischen Reiches, lang der FKüste des adriatischen Meeres . Urbing liegt landeinwärts auf halbem Wege zwischen Pesaro und der toskanischen Grenze. Sonst beziehen sich auf die neue Katastrophe, die sich in Italien vorbereitet, noch folgende Nachrichten : Die , Opinion nationale” will willen, bab nicht weniger als 135,00 Mann piemontesischer Truppen vom Gardasee bis gegen Arezzo im Toskanischen staffelförmig aufgestelt sind und Florenz zum Hauptquartier Biltor Emanuel’s ausersehen sei. 1800 Freischäfter wurden außerdem von Rofelt geführt, der 1849 die revolutionären römischen Streitkräfte unter Mazzini’s Triumvirat befehligte. Garibaldi hat damals unter ihm gedient. Der unter Roseli stehende Ma ft war Sekretär des Prinzen von Canino , als dieser der römischen Konflituante präsitiirte, — Mach einer Korrespondenz der „OÖ. Di Parma“ Hätte die piemontesische Regierung von der päpstlichen freien Durchzug für ihre Truppen verlangt. Der Herzog von Drammont sol dem Kardinal Antomeliti in diesen Tagen eine Note der farbinischen Regierung Überrest haben, worin dieselbe gegen die Anwerbung fremder Soldaten protefligt. Der Nuntius in Parts, deshalb befragt, habe erwiebert, das Thouvenel damit einverstanden sei, da der Kaiser das Prinzip der Nichtintervention verkündet habe und geachtet mwissen wolle. — Auch das Gerücht, 2 Napoleon Werbe, bevor er sich nach Algerien begibt, mit Darihaldt eine Zusammenkunft auf offener See haben, taucht Neuerdings auf. — Die Wiener „Autogr, Korresp.’‘ meldet : , Se, f, Hoh, der Herzog 903 Modena ist nach Italien abgereist, um seine Truppen, welche der yäpstlichen Armee einverleibt werden, zu inspiziren,‘’ Grantreiä flimmt feptbeharlich Friedens-