Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1860 (Jahrgang 7, nr. 226-252)

1860-10-19 / nr. 241

3 . Schnellpreffendend von Emil Müller, Dorothengasse Nr. 12, Her, 1860, — Berlag der Befles Lloydgesellschaft, Gebiet eingefallen war und aquneon a marschirte,begab sichIetehre Gesinnuungen dem Königeschildeen werde,der in diese Kardinal Antonell­eiligst zu Hrn.v.Grammont, um ihn an seine förmlichen Versprechungen zu erinnern,be­­treffenden Falls diese,,unerhörte Aggression«'zu verhindern. Er zeigtern­r­ Grammont seine schriftlichen Verpflichtun­­gen und rief ihm seine Worte zurück.Der Gesandteanks reich-leugnete nichts,und zum Beweise wie fehlt er seine Versprechungen zu halten wünsche-fertigte er an den franzöi­sischen Konsul in Ancona die Ordee aus­ sich zum General Cialdini zu begeben,und ihm im Namen des Kaisers zu bes deuten,daß er seine Vorwärtsbewegung aufgebe.Der Konsu­l reiste sofort nach dem piemontesischen Lager mit dem franzö­­sischen Offizier,welchen Hr.v.Grammont nach Ancona ge­­schickt hatte.General Cialdini antwortete dem seine Missione auseinandersetzenden Konsul unter Lachen,daßen Hrn.v. Grammont für,,seinen Ratt­·­vielmals dank er»denn«, setzte er hinzu,,es kann nur ein Rath(avis)sein,da ich besser ab­er die wahren Absichten des Kaisers dee Franzosen kenne.««Und dae übergab Bialdini im Beisein des erstaunten Konsuls die Ordre,vorwärtszumarschiren.Der Konsul ging nach Ancona zurück und der Offizier ging nach Rom , wo er Hrn. 9, Grammont das Vargefallene erzählte. Dieser, wil­­cbend über die Antwort Etaldini’s Chenn­er fühlte sich dadurch bei dem Papste in die falsehefte Stellung verfeht) expedirte auf der Stelle eine telegraphische Depesche nach Paris. Die Antwort kam an; sie tadelte Herrn v. Grammont und bese avouirte sein Verfahren. Man wird darnach ermefsen können, was von der „Seritation‘’ der latserlichen Negierung über den Einmarsch der Piemontesen in die Staaten des Papstes zu halten it. Mittlerweile fordert Lemoinne in den „De­­bats" die Italiener auf, nur unbeirrt vorwärts zu ge­­ben; feben sie ihre Sache durch, so werde dann alle Welt ihnen Recht geben und das Ergebnis anerkennen. Gleic­­zeitig zieht sie, der französischen Regierung zugethane „Resue europeenne" gegen die flek­fale Agitation zu Felde. Der römisge Hof habe alles Unheil selbst herbeigeführt : Melden NRNath — ruft das Blatt aus — hat Rom­an gehört , welche Pläne hat es verfolgt? Was hat­­ es seit dem Tage, an dem die französischen Waffen den Pag in den Batk­an wieder einfehten, zur Wiederausführung des Stuhles Petri mit dem italienischen Patriotismus gethan? Wo sind die Zugetändnisse, die Reformen, wo nur bie Berspredden ? Wo ft jenes mächtige mit den Dingen der Gegenwart innig verwebte Leben, das Jahrhunderte hindurch das Papsthum zum Schiedsrichter der europäischen Gefühide gemacht hat? Die Trauer der gegenwärtigen Stunde verwehrt uns die Ant­wort­ auf tiese Tragen; sie werden durch die grausame Ber­iechtsamkeit der Thatfaden gelöst. Eben weil wir tief von dieser Lage der Kirche durchdrungen sind, sehen mir es als ersprießlich für den Pag an, dem Urtheile Europa’s die Entscheidung über eine Sade anheimzugeben, die hiergestellt, aber nicht zu Grunde gerichtet werden kann. Aus Italien selbf [egen folgende Nachrichten vor : Ritter Emanuel ist am 17. früh in 9es car­ra (Itarfe neapolitanische Festung an der adriatischen Küste) "angelangt. In Neapel wurden seit dem 14. von der a­ne­ti-anner­onisc­hhen Partei viele Bersuche ge­­macht, Garibaldi zur Einberufung eines Parlaments zu­ be­­wegen, unter dem Borgehen, die Bevölkerung wolle die Kon­­sttution. Kaum wurde dies ruchbar , als die Annem­oniten sich in der Straße Toledo zu einer Demonstration versammel­­ten, auf den Hüten das Rofungsmort Sa" tragend. Palla­­vicino hatte am 11. Abends zu Caserta eine heftige Dis­­tussion mit Garibaldi über Brispi’s Politik. Kaum erfuhr man in Neapel Pallavicino’s Demission, als sich daselbst eine große Aufregung fundgab, und Garibaldi gezwungen wurde, die Fortberafung Vallavieino’s als Prodiktator dem Bolte zu versündigen. In Giulianosa fand am 14. aus Anlaß der Durchreise des Mardese Billamarina abermals eine Demonstration zu Ehren B. Emanuels satt. Die Bevölkerung rief, mit einem Si auf dem Hute, den Mar­­dese auf den Balkon, mit Lebehodhs auf den König und Cavour, Dillamarina hielt eine Ansprache, In der er den Leuten im Namen des Königs dankte und ihnen versprach, daß Re Provinzen einlu­de, um ihnen den Frieden, die Sicherheit und die Treihen­ zu bringen, Viktor Emanuel helfe König­ Ehren­­mann, und werde sich Allen gegenüber als solcher zeigen. Sein Name bedeute überall Loyalität, Muth und­­ Selbstver­­leugnung. — Aus Turin isi am 14, bie Ambulang.der 14. Division zur Einschiffung nach Neapel nach Ge­nua abgegangen. Am 16. sollten alle Seite, welchen die Ner­gierung hohe Aemter in Sizilien und Neapel verlieh, sich auf ihre Posten begeben. Die sizilianischen Despotirten werden je begleiten. Ein Kriegsschiff iR ihnen zur Verfügung gestellt. Im Kirchenfrante haben die Franzosen and in Roneiglione das päpstliche Wappen wieder aufgerich­­tet. Dort stellten ei dem Oberst des 25. französischen Mer­giments, das nach Viterbo marschirte, zwei Abgeordnete des Herrn Pepoli vor, die Erklärungen über diese Befehung ver­­langten und den Wunsch aussprachen , das an die Stelle des sardinischen Schuges der französische trete. Der Ober er­­wieberte, daß seine Berhaltungsbefehle nur die militärise Befesung betreffen, daß er jedoch den Auftrag habe, die päpst­­ichen Wappen wieder aufzurichten. Obst Matt, der mit feiner Schaar in Poggio Mirteto war, zog fr­­eilends nach Montefiascone zurück. Aus Wien vom 18. wird uns geschrieben: Mit dem heutigen Zuge der Nordbahn ist aus Kre­m­­nt eine Sendung geprägter Münzen von Gold , Silber und Kupfer im Werthe von einer Milion Gulden hier einge­­langt. — Aus Anlaß der vorgenommenen Anfrage , wie bei der Abfertigung von Pflegebefohlenen mit ihren Antheilen an den Inder Waffentaffn erliegenden, ihnen gemeinschaftlich gehörigen öffentlichen SondsohYtigni­tionen vorzugeben sei, hat das Ministerium eine Wetsung erlossen, nach welcher , wenn die mehreren Theilnehmern ge­­hörige Obligation theilbar­st und wenn bei dem abzuferti­­genden Sflegebefohlenen Bieran gebührende Antheil minde­­tens ven Betrag, auf welchen eine solche Obligation umge­­t­rieben oder umgewechselt werden kann, erreicht, so hat die Erfolgsaffung in Natur in einer berlei Obligation an­gesche­­ben. Wenn aber die, Mehreren gemeinschaftlich gehörige und zuge­wiesene Obligation nicht theilbar, oder der dem abzufer­­tigenden Pflegebefohlenen hieran gebführende Antheil so ge­­ring ist. Daß dessen Erfolgsasfung mit einer berlei Obligation in Natur unthunlichh erscheint , dann ist die börsenmäßige Veräußerung der Obligation im Neguisitionswege durch die Landeshauptfalle oder nach Umständen dur­ das Wiener Fate­besgericht mittels­ des Gerichtsdepositenamtes in Wien einzu­­leiten und sodann die Abfertigung mit dem Antheile an dem erzielten Erlöse zu beiwerkstelligen. Das auf 18.500 fl. geschähte, der Bank überlassene Staatsgut St. Katalin im Baranger Rom trat, hat am 24. 9. M. Herr Mor Fuchs um 21,000 fl. gekauft. Das Gut befeht aus 1250 Joch Waldungen und 18 Sec Geldern, nebst Zugehör. — Da in der legteren Zeit sich Die Fälle häufig wiederholen, hag © esdärtere und andere Heine Sendungen im einfagen Maschinenpapier schlect verwahrt zur postamtlichen Aufgabe gebracht werden, so Daß diese zwecwidrige Emballage oft schon bei der ersten Hinterlegung in den Beriehfuß zerreißt, so wurde das die Postanstalt be nüsende Publikum in seinem eigenen Interesse aufgefordert, die postamtlich aufgegebenen Sendungen mit Rücksicht auf den Spalt, Werth und Transport jederzeit fest und swedmägig zu verpaden, tm man inVenign une nnn

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