Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1860 (Jahrgang 7, nr. 226-252)

1860-10-10 / nr. 233

,10.Oktober. Mr. 238 (Die einzelne Nummer Eostet 3 Er, 5. W.) Pest, 1860. endblatt as Pester Lloyd. Politische Rundschau,10.Oktober.Üc­er die Schlacht am Volturno sind noch folgende De­­tails eingelaufen: Eine Depesche Bixio­ i vom 7.Nac­hmittags spricht von 7000 Gefangenen,unter denen auch eins­ kindlicher General.Auch zahlreiches Geschütz soll den Garibaldianern in die Hände gefallen sein.Die Königlichen haben Nishi­, 1200 an Todten und gegen 3000 an Verwundeten verloren. Die Verluste der von den Piemontesen unterstützten Garibali­dianer waren ebenfalls sehr bedeutend.Garibaldiertheilt in einem Tagesbefehle von Memontesen,die sich an der Schlacht von apua betheiligten,große Lobsprüche.—­Aus­ Caserta vom 2.geht der,,Triest.Ztg.«nachstehende-übersichtliches Resumå des Kampfes zu:,,Gesteano­gens zogkniie Kö­­niglichem ungefähr 20.060 Mann stark,in drei Abtheilungen von Capua aus.Eine griff S.Maria,die zweite S.Angelo an und die dritte schnitt die Verbindungen zwischen diesen bei­­den Punkten ab.Die aus Sizilianern bestehenden Vorposten der Garibaldianer bei S.Maria wurden überrumpelt und muß­­ten zurückweichen.Die Königlichen drangen in S.Ma­ia ein und um sie zurückzuschlagen,mußten acht Bajonettangriffe gemacht werden.S.Angelo,das von der ersten Brigade des­ Division Medici vertheidigt wurde,leistete hartnäckigen­ Widerstand. Gleichzeitig gingen die Königlichen bei Catazzo über den Bols­tum­o und griffen die äußerste Linke der Garibaldianer bei Luis­satala und Bastel Borrone an,wo sich Bixio und die 3.Bri­s­gade Medici befanden.Nachdem sie die Garibaldianer auf allen Punkten zurückgedrängt,griffen sie die Stellungen der Letzt­man.Diesem-ren aber inzwischen durch die­ Reserven verstärkt worden und zählten gegen 12.000 M.in Schlachtord­­nung.Sie ergriffen nun ihrerseits LIES an Uht Nach Mittags die Offensive und ums Uhr waren die Königlichen auf allen Punkten zurückgeschlagen und mußten sich,eiligst nach Capua zurückziehen.Der­ König kommandirte in bürgerlicher Kleid­­ng und wurde mehrmals im Feuer gesehen.Der Verlust der Königlichen wird auf soeo Mann an Todten und Verwundes­ten,jener der Garibaldianer auf 1280 angeschlag.Auf den Höh-u von Caserta wurden 2000 Manannigliche mit Waff­fenuanepack zu Gefangenen gemacht.Nach Depesche, die in Neapel eingetroffen waren,hatte am­ Morgens das Bombardement von Capua begonnen und die Bastion der Palombara war fast zerstört.Den Garibaldianern mangelte es an Munition.Tür versucht den Kriegsminister um solche fürspfündige Haubitzen.Frater Pantaleo,Garibaldi’s Ka­­plan,berichtet an Cosenz,die Garibaldianer seien schon seit dem 1. Abends unter den Mauern von Capua," Der Protest der neapol­itanischen Regierung gegen die Dek­ete Garibaldi’s lautet, wie folgt : „Saeta, 16. September 1860. In der Fortlegung seiner unerhörten Usurpationen hat Garibaldi nach seinem Einzug in die Stadt Neapel unter anderen Verfügungen Drei Dekrete erlassen, auf welche der unterzeichnete, mit der prosiforischen Rettung der auswärtigen Angelegenheiten beauftragte Kriegsminister im Auftrag seines erlauchten Souverains die Aufmersamkeit des Herrn außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Mi­­nisterss. Sr. Majerät des... zu senken die Ehre hat. — Eines dieser Dekrete, vom 7. b. M. datirt, enthält wörtlich Folgendes: , Ae zum Staate, beiderd Sizilien gehörenden Kriegs- oder H­andelsfähifte, Arsenale und Marinegegenstände sind dem vom Admiral Persano befehligten Geschwader Rittor Emanuel 's, Königs von Italien, aggregirt, " Die beiden anderen, vom 9. batirten Defrete­­au­ten­ , Ae Akte der öffentlichen Autorität und der Sufizverwaltung werden im Namen Gr. Ma­­jestät Ritter Emanuel, Königs von Italien, erlassen und überschrieben. — Die Staatssiegel der öffentlichen werben mit dem Wappen des Tf. Hauses Savoyen mit der Umsch­rt: Viktor Emanuel, König von Italien, versehen sein.‘ — Als im Beginne der Expedition, welche das er­­staunte, aber unbeweglich gebliebene Europa­fett vier Mona­­ten mit anfhant, die neapolitanische Regierung Erklärung von der piemontesischen verlangte, entgegnete Graf Cavour im Namen Sr. fardinischen Majetät, daß jene Attentate gegen das Völkerrecht gegen seine Befehle geschahen , er er­ Härte ausdrüclich, daß Garibaldi mit der Führung der far­dinischen Fahne und der Annahme des Namens Viktor Ema­­nuel einen Akt offener und völliger Usurpation begehe. Trot dieser ausführlichen Erklärungen wurden jedoch die Piraten-­­ Unternehmungen nach wie vor auf piemontesischem Gebiete vorbereitet. Vom 6. Mat b. 3, bis auf den heutigen Tag sind über 25.000 Mann, sind Segelschiffe, Dampfer und an Artillerie vor aller Welt Augen aus den Häfen von Genua, Borno und Cagliari abgegangen, Offiziere der piemontesi­­schen Armee, Mitglieder des Turiner Parlaments retteten die militärischen und politischen Operationen des Führers der Invasion. Zahlreiche Komitee s agirten unverholen in Turin wie in Genua, um die Insurrestion auf unserem Gebiete zu prospeiren und permanent zu erhalten. Die fremde Macht vereinigte ih mit der Inneren, durch diesen Beistand mächtig angeregten Revolution. Die Okkupation Siziliens und die Suuasion eines Theiles der fesländischen neapolitanischen Be­wigungen waren die nothgedrungenen Konsequenzen der unbe­­greifligen Toleranz Piemonts, namentlich nach der vom 26. Mai b. 3. batirten Erklärung des Grafen von Cavour. Während nun die piemontesischen Häfen dieser ffan­­kalchen Piraterie zum unverleglichen Asyl dienten, während die Saline Piemonts die Banden, Befestigungen und Schiffe der Piraten bebte, waren die Bezieh­ungen zwischen den Kabineten von Turin und Neapel friedllch , und ein bei Sr. Majestät affrebttirter Minister des Königs von Sardinien gab Tag um Tag und bis auf die legte Stunde dem König beider Sizilien Versicherungen der freundlichen Dispositionen seines Souveräns. versöhnlich Bis zum legten Moment, wünschend, Italien vor abermaligen Konflikten zu bewahren, geflaßt auf sein unbestreitbares Recht hoffte Se, Majestät der König von Neapel die Invasion zurück­­werfen und den Krieg beendigen zu können, ohne zu den inneren Schwierigkeiten no internationale Fragen hinzufügen zu mössen. Die Dinge sind jedoch auf einen Punkt gekommen, von wo aus nothwendig an das Reit, an die Gerechtigkeit und an die legitimsten­­­ Interessen Europa’s appellist werden muß. Die in den Häfen eines befreundeten Staates orga­­nisirten Banden haben einen bedeutenden Theil dieses Reiches und dessen Hauptstadt befept. Die Revolution ist dem Zuge dieser Banden nicht vorangegangen ; sie unterstüßte sie aber und folgte ihnen. Der Chef der Invasion hat, indem er die Diktatur übernahm, dem König von Sardinien die neapolitanische Flotte zum Gefdern gemacht und sie unter die Befehle eines sardinischen Admirals gestelt ; er befiehlt, daß die Geretigkeit in wefsen Namen gehandhabt werde, und Test ihm ale Nechte der Souveranietät in einer alten Monarchie bei, die nach solernen Verträgen gebildet einen T­eil der unabhängigen Staaten Europa’s ausmacht. .., indem der Unterzeichnete aufs Entfchiedenste und Aus­­drücklichste im Namen des Königs seines erlauchten Souve­­räns gegen diese Akte der Usurpation und Gemaltthätigkeit protest ist, hält er es für seine Pflicht die Aufmerksamkeit Em, Erzellenz auf das neue Völkerrecht zu lenfen, das­s solche Thatradjen in dem gebildeten und zivilisirten Europa festzulegen flieben. Noch hofft die Regierung Sr. Majekat, der König von Sardinien werde sich beeilen, mit jener Ent­­rüstung, die der Loyalität zusteht, das seine Ehre verlegende­ Gefdient der Flotte und des Gebiets eines befreundeten Sou­­veräns zurüchzumeisen, das ihm von einem Manne gemacht Administrationen und die offiziellen Publikationen­­­worben ist, den er selbst einen Nsurpator genannt hat. Die e emezt

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