Pester Lloyd, August 1861 (Jahrgang 8, nr. 179-203)

1861-08-04 / nr. 182

m _—_—— SZETT we Gohon und Merode. Pest,3.’Agust. Als vor Kurzem Gerüchte von Mißhelligkeiten zw­i­­schen dem päpstlichen Kriegsminister,Kardinal v.Merode, und dem Kommandanten der französischen Besatzung,Gene­­ral v.Gouyon,durch die Zeitungen liefen,beeilte sich der französische,,Moniteur««zu erklären,diese Gerüchte hät­­ten seinen Grund, und das Einvernehmen zwischen den bei­­den höchsten Militärautoritäten in Rom wäre das beste. Mit einem Male überraschen uns aber zwei Regierungsblät­­ter, die „Patrie” und der „Pays“, welche sonst gewöhnlich im Ableugnen offenfundiger Wahrheiten ihre Stärke ent­­wickeln, durch die Erzählung einer Szene zwischen dem Ge­­neral und dem Kirchenfürsten, wie sie zwischen Personen die­se Ranges selten vorzufallen, niemals aber veröffentlicht zu werden pflegt. Aus einem unbedeutenden Unlaffe, — es handelte sich darum, ob Goyon oder Merode befugt sei, einen päpstlichen Soldaten abstrafen zu laffen — waren die Ver­treter von Kaiser und Papst so hart aneinander gerathen, daß nur das priesterliche Kleid den Kardinal vor persönlic­her Mithandlung schütze. Aber die Aufmerksamkeit des Kefers gleitet nothwendig von den handelnden Personen auf jene über, welche den Vorfall erzählen. Wenn eine so­­rgerliche Szene wirklich im Zimmer de Goyon’s vorfiel, wer hieß „Pays“ und „Patrie" als hinfende Teufel das Dach des Hauses abhe­­ben und ganz Europa zu Zuschauern machen? Es ist uns von den bonapartistischen Organen zum Weberbruß versichert worden, daß die beste aller möglichen Bejagungen , welche die beste aller möglichen Regierungen in Rom unterhält, mit dem päpstlichen Hofe in wahrhaft idyllischer Eintracht lebe. Woher nun dieser Blik aus heiterem Himmel ? Wie fommen die „Patrie”, die zwar unlängst verleugnete, aber doch leibliche Tochter des Kaiserthums , und der „Pays“, dessen rechtmäßiger Sohn, der täglich unter seinen Namen „Journal de TÉmyptre“ schreibt,, wie fommen sie darauf, ung zu enthüllen, was man sonst, wenn es ja durch ein unabhängiges Journal verrathen worden wäre, unter einem Haufen von Dementi’S begraben hätte? Offenbar, schließt der Leser, wollte das Kabinett ver Tuile­rien, OMK Ver Sfanoval befannt werde und Wuffehben mache. Daran ist denn freilich sein Zweifel, und brauchte diese Deutung noch eines Beleges , so wird er durch die nachträglich bekannt ge­worbenen Umstände zum Ueberflusse geliefert. Man hielt die Publizität der „Patrie” und des „Pays“ noch nicht für hinreichend , wenn alle mit der Mer gierung irgendwie in Verbindung stehenden Journale erhiel­­ten denselben Tag die Weisung , den Bericht des „Pays“ nachzuprufen. Und Tags darauf bringt „Pays“ einen zweiten Artikel über den Handel, worin Goyon’s Benehmen höchlich belobt wird ; der Artikel ist von dem seit Kurzem im Preßbureau angestellten Paulin Limayrac unterzeichnet. Jene, welche den Abzug der Franzosen und die Kon­solidirung des Königreich Italien durch­ den Erwerb seiner natürlichen Hauptstadt wünschen, haben vorschwer geschlossen, Louis Napoleon wolle mit der Verbreitung des Rotfalles die nahe Räumung des Kirchenstaates durch seine Truppen einleiten und vor den Augen Europas motisiren. Der „Pays “­ersichert aber in verselben Nummer, wo er Goyon’s Lob singt , die französische Regierung wenfe nicht an so etwas, und diesmal, glauben mir, spricht er die Wahrheit. Viktor Emanuel wird seine Hauptstadt sehwerlich erhalten, bevor er den Preis für sie gezahlt hat. Allein dag­iert fahren der französischen Negierung ist geeignet, die Entste­­hungs­weise des ganzen Vorfalles errauben zu lassen. Wir trauen dem General Goyon , einem Manne von altem Adel und wer in ver Stelle , welche er seit Jahren beflei­­det , sich täglich in den höchsten Kreisen von Rom bewegt, so viel Einn für Anstand zu, um einem Kardinale nicht in der Hupe des Zornes mit Ohrfeigen zu proben. Und auf der anderen Seite glauben wir, daß wer Graf, wer Staats­­mann, der Priester Merode Selbstbeherrschung genug ber­eiten wird, um nicht gegen den französischen Kater in Gegenwart­ seines Generals in die gemeinen Schimpfworte auszubrechen, durch welche man jene äußerste Beleidigung von Seiten Goyon’s rechtfertigen will. Wir sind über­­zeugt, Sloyon hatte den Auftrag,einen Stranval zu machen. Niemandem ist es entgangen, daß die Stellung Stanf­­reichs in Nom in der besten Zeit unhaltbar geworden it. Nach den offiziösen Broschüren gegen die weltliche Macht des Papstes, nach dem Einschreiten der Regierung gegen den Theil des Klerus, welcher diese Macht zu vertheidigen wagte, nach der Anerkennung des Königreiches Italien durch Frankreich, fragt man, aus welchem Grunde diesem alien seine Hauptstadt vorenthalten wird, also Pfand für welche noch unbekannte Forderung­en in Frankreiche Hän­­den bleiben sol. Ricaroli, als das Organ des offiziellen Italiens, die Unterzeichner der Petition um die Räumung Noms im Namen der Bewegungspartei, das englische Par­­lament im Sinne der Diplomatie haben diese Frage er­ hoben, und jede dieser Stimmen hat in Europa ein weite­rin schallendes Echo gefunden. Aber die Umstände prani­gen noch mehr von einer anderen Seite. Die italienische Reaktion hat in Rom, wo die französische Berasung sie un­angreifbar macht, ihr Hauptquartier aufgeschlagen, und die Gräuel, welche ihre Werkzeuge im Neapolitanischen ver­­üben, rufen die Entrüstung aller zivilisirten Länder wach. Ueber die Verbindungen zwischen Rom und den Abruzzen haben wahrscheinlich die­lesten Verhaftungen in Neapel ein helleres Licht verbreitet, als in den Tuilerien erwünscht ist. Bereits fragt man nicht mehr, warum Rom nicht den Pie­­montesen übergeben ist, sondern warum unter dem Schuße der französischen Bajonette die Banditen Unter=Stalieng angeworben und besoldet werden ; selbst französische Oppo­­sitionsblätter haben schon die moralische Mitschuld für die Mord- und Brandgeschichten in den Abruzzen der franz­­ösischen Regierung zugemässt. Einen so schreienden Wi­derspruch der öffentlichen Mei­­nung kann Louis Napoleon ohne eigene Gefahr nicht länger zulassen, den Abzug der Franzosen aus Rom, will er wenigstens für den Augenbsi nicht ergreifen. Er bleibt aljso nichts übrig, als von der anderen Seite von Drud zu vermindern und die Gemüther in wenigstens einigermaßen zu beruhigen. Man muß also die Duelle verstopfen , aus welcher die Banden, gegen die Cialvini im offenen Felde kämpft, bezahlt und auf­­geheist werden. ES muß die Partei gestürzt werden, welche am römischen Hofe die Umtriebe des Königs von Neapel befördert, und zu ihr gehört vor Allen ver Kardinal v. Me­­rode. Wahrscheinlich erfahren mir in nächster Zeit, was wer Kriegsminister auf sein Ansuchen enthoben worden is, und bald darauf, daß die Pazifizirung Interitaliens einen auf­­fallend schnellen Fortgang nimmt. Die ungarische Frage im englischen Unterhauffe. Wie ung der Telegraph berichtet, hat Rich­ord Dal­merston in­ der Unterhausfisung vom 30. v. M. über das zwischen Ungarn und der Österreichischen Regierung fehme­­bende Zerwürfung ausgesprochen. Er liegt und nun über die betreffende Debatte der ausführliche Bericht vor, und wir entnehmen demselben Folgendes : Mr. Griffith beantragt Aufschriften der von Mr. Dunlop aus West eingesandten Depeschen. Die gegenwärtige Regierung, sagt er, hat, ehe sie ans Ruder Fam, die Allianz mit F­rankreich und Mißtrauen gegen Oesterreich als ihr polis­tisches Programm aufgestellt, aber der edle Lord an der Spibe hat seit zwei Jahren bei mehr als einer Gelegenheit eine Hinneigung zu der legteren Macht bliden halfen. Welcher An­­fit die Minister über den Streit zwischen der österreichischen Regierung und Ungarn sein mögen, so bleibt es Doch ihre Pflicht das Haus von den in Pet und anderem­ vorfallenden Ereignissen in Kenntnis zu Halten, und dieses kann nicht wirfsamer al­ Durch­h Vorlegung der von Mr. Dunlop abgefaß­­ten Depeschen geschehen. Es gibt gegen die Vorlegung seinen Grund auf Erden, außer etwa die Meinung der Regierung, da­ Mr. Dunlop liberalere Ansichten ausb­rach, als Ihrer Majestät Minister gut finden. Lord Palmerston erwidert: Ich kann dem Antrage des ehrenunwerthen Gentleman nicht bei­­pflichten. Mr. Dunlop war der Gesandtschaft in Wien beigege­­ben und hatte eine geriisse Zeit seinen Posten in Pest, um der Regierung vertrauliche Berichte abzustatten über die Stellung der Parteien, die Wendung der Ereignisse, den Charakter und die Ansichten von Individuen und verschiedene andere Dinge, über die es der Regierung sehr interessant und näglich war unterrichtet zu werden, die jedoch solchen Inhalts sind, daß­ es sehr unrecht sein würde sie zu veröffentlichen, insofern dies jede andere mit einer solchen Sendung betraute Person abschieden würde, eine wirklich nägliche Auskunft zu geben. Es liegt auf der Hand, da­ ein Mann in Mr. Dunley’s Stellung, wenn er eine ver­­tenuliche Depesche an seinen Vorgefesten abfaßt. seine Zurückhaltung beobachtet ; er geht auf viele Einzelnheiten über Menschen und Dinge ein, die zu willen für die Regierung von großem Naben ist, die aber Niemand dem Papier anvertrauen würde : wenn er zu erwarten hätte, daß sie in Die Oeffentlichkeit gelangen, und Daß die Persönlichkeiten, über die er sich äußert, seine Ansicht über sie erfahren werden. Ich muß daher die Vorlage mit Bedauern verweigern. Was die allgemeinen Bemerkungen des ehrenwei­­b­en Gentlem­an betrifft, so muß ich sagen, dag wir die hohe Bedeutung der Ereignisse, die jegt zwischen Oesterreich und Ungarn vorgehen, eben­so wie er zu mitrbigen wissen. Adresse des Graner Komitates in Angelegenheit der gewaltsamen Steuereintreibung. Em. Eatf. kön. Majestät , unser allergnädigster Herr! Wir können unmöglich glauben, bag Em. Majestät, den die Vorsehung als Bater auf den Thron eingefegt hat, um der Berehliger Ihrer Völker zu sein, und Dieselben unter Ihrer weifen Regierung al’ jenes gei­­stigen und materiellen Wohlseins theilhaftig zu machen, auf das sie mit Recht Anspruch machen können, — es ist uns zufolge unserer Ehrfurcht vor Ew, Majestät unmöglich zu glauben, daß Sie von all’ dem Kenntniß haben, was gegenwärtig im Baterlande durch die ge­­­waltsame Eintreibung der Steuer in himmelschreiender Weise verübt wird, denn wir glauben, daß Ihr väterliches Herz sich mit Abscheu von dem Anblick abwenden würde, wie Gefeß, Gerechtigkeit, Sicher­­heit der Person und des Vermögens leidenschaftlich mit Füßen getre­­ten, und unsere Konstitutionellen Verhältnisse,, welche Em. Majestät­en toieber hergestellt haben, zum Gegenstand des Hohnes gemacht werden. Wenn mir Parta’s wären, aus dem "reife der Gesellschaft ausgestoßen, und nicht eine rechtschaffene Nation, die unter den Bel­­fern Europa’s eine lange Reihe von Jahrhunderten hindurch einen Fat eingenommen hat, wenn wir nicht das Zeichen, daß wir nach dem Ehrenbilde Gottes geschaffen sind, an der Stirne, und das Ge­fühl dessen im Herzen trügen, — selbst dann noch wäre das alle menschliche Würde erniedrigende Verfahren unbegreiflich, welches Dir a­lle ganzen Lande wirkenden Y. F. Steuereinnehmer gegen uns ausü­ben. Sechs Monate sind vertroffen, seitdem wir auf bag vom .16. Jänner b. 3. batirte allergnädhafte Restript Em. Majestät aus un­­serer Generalversammlung vom 21. Jänner mit Kindlichem Vertrauen an Em. Majestät eine Adresse mit der Bitte richteten, Em. Majestät möge, für eine geiegliche Eintreibung der Steuern Sorge tragend, überzeugt zu sein geruhen , daß die Nation das ihrige thun werde. Seitdem sind Tage des Leidens Über­ung genommen, Em. Majestät haben Ihr königliches Antlig von uns gewendet, und — mir willen es wohl — nicht aus der Eingebung des eigenen Herzens. Seitdem posaunen unsere Feinde vor Europa aus, das Ungarn, die Steuern verweigernd , die Tragung der Staatslasten auf die Erbprovinzen mälzen möchte ; sie bestrebten sich, die öffentliche Meinung gegen une aufzubringen, die ung mit Recht getadelt hätte, würde je nicht ein­sehen, daß das ungarische Bolt seinem Charakter gemäß Sieber gibt als nimmt, die Karten Anderer lieber theilt als durch seine eigenen vermehrt, und das der Grund, wegen bessen die Steuern nicht ein­­gezahlt werden, nicht im Mangel an Bereitwilligkeit, sondern in der Abweichung vom gefeglichen Konstitutionellen Weg zu suhren is. Zur Aufzeichnung unserer Klagen über die,­­diesem gefeglichen konstitutionellen Weg zuwiiderlaufende, mit Gewalt der Waffen im ganzen Lande durchgeführte Eintreibung der Steuern müßten mir Bogen vollschreiben, wenn wir sie alle Ew. Majestät unterbreiten wollten; es wäre auch nicht von geringfügigen Ausschreitungen die Nede, sondern von TIhatfachen,, welche an die beiden unseres Bater­­landes im Yesten­viertel des 17. Jahrhunderts erinnern, und an deren Möglichkeit das 19. Jahrhundert flaunend zweifelt. Aber wir verschweinen fest unsere Klagen, es sind Landesbes­chwerden, und wir beschränken uns nur auf eine Thatfadhe,, melde iwar sein Blutvergießen, Feine Verwüstung, noch­ die alltäglich ge­­wordene Verlegung der individuellen Freiheit enthält, aber wegen ihrer möglichen Folgen gerechte Aufmerksamkett verdiente. Diese That­­sache geht aus dem in Abschrift beiliegenden Schreiben des f. f. Steuereinnehmersadjunkten in Gran, eines gewissen Mud, und Ste­­fula, in welchem der zu unserem Komitat gehörigen Ortschaft Dorogh die Zahlung der Domestifalfteer verboten, und dieser Gemeinde gegen das Komitat, wenn es die Domestifalftener eintreiben wollte, in empörender Weise bewaffnete Hilfe angeboten wird. Als wir im Sinne desl. §. des 64. Artikels des II. Gefeg­­len des Königs Matthias­ T., beg 37, Art. 1647, des 63. Art. 1723, ge­­füst auf unsere Statutarrechte in Betreff der Aus­wertung und Ein­­treibung, unserer eigenen Ausgaben, unserer gefeglichen Kompetenz gemäß unsere Domestifatsteuer aus­warfen, b­aten wir nichts Anderes, als das Mir eine während des aufgegebenen Systems aufgehobene beiegliche Surtspiktion ausübten, welche Em. Majestät in dem alfer­­gnädtigsten Restrikt vom 20. Oktober durch Die Herstellung der Auto­­nomie und des alten Organismus der Komitate in voller Ausdeh­­nung, anzuerkennen die Gnade hatten — nur die Behandlung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Monarchie (zu welchen die Domestikalsteuer nicht gehören kann), dem Reichsrathe vorbehaltend. In Betreff der Ausführung hielten wir am alten Gebrauch fest, welchen gemäß das Komitat das Budget anfertigte und unter­­breitete, und den Betrag auswarf und eintreiben Tief. — Obschon fest, wo die Amtsfähigkeit auf Alle ausgedehnt ist, in den Komi­­tatsberathungen alle Belfeflaffen repräsentirt sind, wo wir Alle die Steuer nach Berhältung zahlen, und so nit zu fürchten ist, daß irgend iwer ungerecht belastet, oder die gemeinschaftlich getragene fast über Gebühr hinauf nesehraubht werde, die Unterbreitung des Budgets einigermaßen seinen 3wed mehr hat, so haben wir das doc gethan, und bastellte der tőn. Statthalterei, als der das Ministerium des Innern derzeit erregenden Behörde unterbreitet, und außer den darin ag Posten weder mehr noch weniger neue Steuern ausge­­worfen. Aber wenn wir uns auch zu diesem Wenigen nicht berechtigt gefühlt hätten, so mußten wir das doch unbedingt deshalb thun, weil wir jene 10,000 fl., meldhe uns bei unseren auf 50,000 fl. sich be­­laufenden Jahresausgaben für ein halbes Jahr vorgeschrieben wur­­den, fir nichts Anderes als einen Hohn auf unsere autonome Selbst­­ständigkeit, oder für eine herabfegende Bevormundung angehen kön­­nen, als ob wir nicht im Stande wären mit imnferem­­ Gelbe zu wirthschaften, und weil uns zugemuthet wurde, die untergeribitete Role zu spielen, und die Komitatsgebühr, vierteljährlich bei einem Amt aufzunehmen, welches nebst wem, daß es unser eingestandener Gegner, and­ noch der Gegenstand allgemeinen Abichenes ist. Ein Majestät selbst drückte im Diplom vom 20. Oktober den Wunsch nach einer unwohlfeileren Administration der Komitate aus, und obgleich die annte Verwaltung unseres Komitates, mit­­ Inbe­­griff der Erhaltung der politischen, der juniziellen, der Kaffaämnter, der Sanitätsinstitutionen, der Straßen, der Gefängnisse, der Bauten, des Sicherheitsdienstes und des Grundbuchtwesens, nur eine Summe von 50.000 Gulden erfordert, so erheben die Steuererofutoren Em. Maje­­stät dennoch­ die ganze Steuer, von welcher doch die für die Admi­­nistration unter dem früheren Sysem erforderlich gewesene,­­dreimal so große Summe hätte abgezogen werden müssen., Während nun die Steuern auf diese Art, statt vermindert zu werden, um eine bedeu­­tende Summe erhöht werden , während sein so gan ie Verhältnis, seine Gerechtigkeit beo­bachtet wird, sondern im Segentheil einige andere Steuergattungen zum Gegenstande des­ Beilchens , gemacht werden , während das Bolt, welches die Produkte der vorjährigen Ernte schon aufgezehrt hat und hinsichtlich der neuen Ernte nur erst Hoffnungen hegt, durch jene Erpresfungen zur Verzweiflung gebracht wird , würdigen die Steuererofutoren die zu edleren 3weden berufe­­nen Krieger Em. Majestät zur Durchführung dieser verabscheuten Erpresfungen herab, und indem sie einen Staat­ im ‚Staat bilden, und Souveranietätsrette usurpiren, Irtum­en­te das Verfahren der Komitate und h­emmen es in mehreren seiner Zweige. Das Resultat eines solchen unerhörten Verfahrens iut es dann, daß z. B. der f. E Stenerkaffter unseres Pärkinger Bezirkes, — ein Inpoliviouum,­ wel­­ches wegen seines Privatlebens und Wegen seines Betragens zum Gegenstand der allgemeinen Verachtung herablanf, welches nach dem Beugniß eines in unseren Händen befindlichen Dokumentes von seiner eigenen Finanzbezirksdirektion zur Amtsentfegung designirt­ war, ( wo­ immer die 100 000 Gulden enthaltende Waffenkasse verwaltet. Die Medergabe verfehlen troß derfontimate des für. ungar. Statthalfteret­­rathes, troß der Weisungen der Finanzdirektion Monate lang über den bestimmten Termin hinaus verweigert, unsere amtlichen Auffor­­derungen achselruchend aufnimmt und das Komitat, von dessen Suris­­­ Wir legen gebührendes Gewicht auf die Aufrechthaltung Defter­­reiche als einer Großmacht im­ Herzen Europa’s, die zwischen entgegengefechten und ftreitenden Interessen gewiissermaßen die Wage hält, und wir mürben es als ein großes Unglück für Europa ansehen, wenn der Saiserstaat in Folge einer inneren Zerrüttung, deren Abwendung möglich wäre, auseinanderfallen sollte. Die Regierung hat es anderseits nicht für recht oder paffend oder für ihre Pflicht gehalten, bei dem zmilchen der österreichischen Regierung und dem ungarischen Volke waltenden Berwürfniß eine oder die andere Partei zu ergreifen. Es sind dies Angelegenheiten, bei denen unsere Einmischung wirklich nichts Gutes stiften könnte. Wir fühlen uns nicht einmal berufen eine Meinung darüber zu äußern, welcher heil Recht und welcher Unrecht habe. Wir begnügen uns die leb­­hafte Hoffnung auszusprechen, daß eine gütliche­ Schlichtung dieser Zwistigkeiten erfolgen werde und zwar so, daß Dester­­res als großer, mächtiger und blühender Staat im Herzen Europa’s fortbestehen kann. Wenn der ehrenwerthe Gentle­­man sagt, er wünsche zu wissen, ob wir für die Freiheit ge­­gen die Obrigfeit, oder für die Obrigkeit gegen die Freiheit Partei nehmen, so antworte ich, Daß wir Freiheit und Obrig­­keit ihre Streitigkeiten mit­einander ausmachen Tasfen. (Las den.) 34 nehme mir nicht heraus zu urtheilen, welcher Theil Recht oder Unrecht hat. Welches auch immer unsere­­ Meinung über die Sache sei, so erachten wir es nicht für die Das natürliche Mittel, um dem Uebel abzuhelfen, Schuldigkeit der Regierung jene Meinung auszudrücken, noch glauben mir, daß es irgend etwas frommen würde sie zu erkennen zu geben, ihr Geltung verschaffen zu wollen. Ich habe daher nur zu sagen, daß wir den unglückkeligen Zmiftig­­keiten in Ungarn gegenüber­­ dieselbe Halung wie gegen die Streitigkeiten jenseits des atlantischen Weltmeeres beobachten — daß wir nämlich eine Stellung völliger Neutralität einneh­­men, und ich sollte hoffen, daß der ehrenwerthe Gentleman nicht auf die Vorlage von Depeschen dringen wird, Die ohne Nahtheil für den Staatsdienst nicht veröffentlicht werden konn­­ten. (Hört! Hört) Mr.White kann nur bedauern,daß die vom edlen Lord jetzt in Bezug au­f Ungarn ausgesprochene Politik nicht in den auswärtigen Beziehungen Englands zu allgemeiner­ Ein­­wendung gekommen ist.Es mag ganz richtig sein,daß wir bei jedem auswärtigen Kampf zwischen Freiheit und Obrigkeit uns neutral verhalten sollte:c,aber ich begreife jene bequeme Poli­­tik nicht,die das Prinzip der Nichteinmischung aufstellt,wenn uns daran gelegen ist,den Despotismus gegen die Volkssache zu unterstützen,und die doch ohne Bedenken zu Gunsten von Volksrechten sich einmischte,wo die Vertheidigung solcher­ Rechte von vermeintlichem Vortheil für­ die britische Interessen war. Wenn es je einen Anlaß zur Dazwischenkunft gab,so ist dies in Ungarn der Fall,weil wir in vertragsmäßigen Beziehungen zu diesem Lande stehen,und England die Rech­te,für diese ist tapferes Volk im Kampf begriffen ist,gewährleistet hat.Ich sehe mit Bedauern,daß der Wiener Vertrag,bei dessen Ab­­fassung man mehr die Interessen der Fürsten als der Nationen im Auge hatte,heutzutage von entarteten Whigs angerufen­ wird,während Männer wie SirJ Mackintosh und andere ausgezeichnete Mitglieder jener Partei in­ frühern Zeiten­ jenen Vertrag verdammt haben.Die Einstimmigkeitt,mit der die Ungarn an ihren theuersten Nechten und alten Freiheiten ge­­gen die österreichische Usurpation festhalten,ist ein gußartiges Schauspiel,das die Sympathie aller Freiheitsfreunde erwecken muß­ und keine unwü­rdige Eifersucht auf Frankreich sollte uns bewegen eine Macht zu unterstützen,welche das Aufstreben ringender Nationalitäten zu unterdrücken bemüht ist. Hierauf erklärte Mr.Griffith,er wolle nicht auf seiner Motion bestehen,sondern sich auf die vom edlen Lord gegebenen Zusicherungen verlassen.—Die Motion wird darauf zurü­ckgezogen. | - ...-... Tagesweuigkeiten. geft, 3. August. * p Wenn anders die Sache glücklich zu Stande kommt, so stehen unserem Stapfwälpdrähen bedeutende Verän­­derungen bevor, welche das Angenehme mit dem Nüblichen verbinden sollen. Herr Ludwig Berger, der namentlich durch seine großartigen Schöpfungen im Domner Kaiserbade ge­­zeigt hat, daß er für den Komfort und die Bedürfnisse unseres großstädtischen Publikums Feine Rotten scheut, hat der Pester Stadtkommune einen Antrag gemacht, dessen Annahme uns in vieler Beziehung münschenswerth erscheint. Herr Berger will nämlich den Stadtwäldchenteich mit einer der darin befindlichen Inseln auf die Dauer von 15 Jahren pachtweise an sich brin­­gen und gedenkt zunächst aus dem Teich einen förmlichen See zu machen. Vermittelst einer Baggermaschine sol derselbe ge­­reinigt, beziehungs­weise tiefer gemacht werden ; ein Abzugs­­kanal soll bag­rodte Wasser nach der Donau leiten, dagegen für eine möglichst große Menge Duellwassers dur die Erwei­­terung und Tieferlegung des Teichbettes gesorgt werden. In dem solchergestalt zu einem , See" avandirten Stadtwälncchen­­teiche gewennt Herr Berger ein geräumiges elegantes Seebad mit Wesenschlag (!) zu etabliren. Auf der Insel soll ein großer prachtvoller Kiest aus Gußeisen nebst anderen Erfri­­e hungsetablissements zu stehen kommen. Endlich sol ein Feines Dampfbot die Kommunikation nach verschiedenen Richtungen unterhalten und auch die Ruderschifffahrt mittelst Kähnen­­ ent­­sprechend organisirt werden. Das sind die Hauptpunkte des Projektes, welches Herr Berger mit Aufwand eines Kapitals von 30— 40.000 fl. auszuführen hofft. Die Stadt-Zurispa­­­tion hat darüber noch keinen Beschluß gefaßt, doch ist der An­­trag bei der Wirthcchaftskommission in Berathung gezogen worden.­­ Die­ Produkte der vaterländischen Porzellan­­fabrik des Herrn Fischer in Herend sind noch fortwährend in dem gräflich Georg Karolyischen Palais in der Universi­­tätsgasse zu sehen, und jeder Besucher zeigt eine­ sichtliche Freude über den Sortschritt der h­eimatlichen Industrie, nach­­dem diese Fabrikate den besten ähnlichen des Auslandes gleich­­gestellt werden können. Als Kuriosum wollen wir erwähnen, daß die zwei größten Protektoren dieser Fabrik der verstorbene Fürst Metternich und­­ Koffuth waren, welche beide ausge­­zeichnete Kenntnisse in diesem Fache besaßen. Es mag wohl dies einer jener wenigen oder vielleicht der einzige Punkt ge­­wesen sein, wo sich die Ansichten und Neigungen dieser beiden Männer nicht sehr oft gegenüber standen. * D Dem Vernehmen nach beabsichtigt unsere Stadt­­hauptmannschaft die Inhaber der nach dem Stadtwälndchen ver­­fehrenden Sesellschaftswägen zu veranlagen, an Sonn- und Feiertagen von der üblichen, — übrigens durch nichts motivirten — Erhöhung der Fahrtare abzustehen und diese gleich wie an Werktagen auf 10 fr. zu belasten. Ge­­gen diese Türenerhöhung, welche noch eher an den M Wochenta­­gen gerechtfertigt wäre, sind die Klagen allgemein, da sie aı­­nächst den minder bemittelten Bürger trifft, der eben nur an Sonn- und Feiertagen sich eine Erholung gönnen kann. * Wir seien im „Wanderer : Graf Johann Bar­­tócszy At­geflern (den 1.) von Pest angekommen. Dem Bernehmen nach ist derselbe mit der Einleitung der nöthigen Schritte Hinsichtlich der von Ungarn nächstes Jahr zu befceiden­­den Londoner Weltausstellung von dem betreffenden Pest-Ofner Zentralsomite betraut worden. Die günstige Lösung seiner Aufgabe dürfte mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden sein, da man an maßgebender Stelle gegen die in Bezug auf die Modalitäten der Bek­eidung von dem Komite geäußerten Wünsche vielfache Bedenken erhebt. Die königlich ungarische Statthalterei hat nicht unterlassen, das Begehren des Komite’s warm und kräftig zu unterflüsen, während in Kreisen, welche in jeder patriotischen Regung jenseits der Leitha erflusive Ten­­denzen mitteln, nicht zugegeben werden wuss, mag die Interes­­sen des Königreiches Ungarn in der fernen Weltstadt nach Wunsche der Betheiligten (Ungarns) vertreten werden. Wir hoffen, Diese Angelegenheit in einigen Tagen näher beleuchten zu können, sprechen aber schon fest die Befürchtung aus, daß ein rücksichtsloses Vorgehen in dieser Richtung dem gedeihlichen Zusammen­wirfen zum gemeinsamen Staatszwerde auch hier hin­­dernd entgegen treten, und die Londoner Weltausstellung eben­so wenig, wie der Wiener Reicherath ungarischerseits beschidt werden könnte ! * p Morgen , Sonntag , findet im Ofner Kaiser­­bade Nachmittage 5 Uhr. ein großes Bolktsfest zum Beten des im Bau begriffenen Ofner Bolfsthea­­ters stat. Musif, Tanz und später ein Feuerwerk bilden die anziehenden Theile des Zeltes, dem wohl auch die Gäste nicht fehlen werden. Dampfschiffe und Gesellschaftsmägen wer­­den bis Mitternacht verkehren. * c Das Kaffeehaus in dem neuerbauten Kovacs’schen Hause auf dem Sosephplas dürfte die erste Loyalität sein, welche in dem großen Häufervierer bezogen wird, indem dieselbe be­­reits mit Möbeln versehen wird, und man vor dem Hause selbst Teottoir legt. Das neue Etablissement trägt gegen den Sorephplag zu die Aufschrift „Nem­zeti kávéház", gegen die Dreißigfigarfe „Cafe national". + Das Honter Komitat hat folgende Vertrauens­­adresse an den Reichstag gerichtet : „Bochgeehrtes Repräsentantenhaus ! Nachdem unser theures Baterland gegen das Ende des verfloffenen Jahres wieder den Boden seiner angestammten Rechte und Gefebe betrat, Pflanzten die von den Sicherstodten wieder auferstandenen Jurisdiktionen, und die auf dem­ Reichstag versammelten oberen Stände und Repräsentanten der Na­­tion eines Herzens und eines Sinnes jene heilige Fahne auf, auf welche unsere mit Blut erworbene Konstitution geschrieben is. In erster Linie kumpft unter dieser Sahne unser Repräsentantenhaus ; es wird kämpfen, so lange es nicht durch rohe Gewalt verdrängt werden wird; es kämpft darunter sett Monaten mit solcher Ent­­schloffenpu­r, daß — wenn aug noch sein Erfolg seine Bemühungen frönte, — wir fon daraus Trost für unsere Leiden in der Vergan­­genheit, und neue Kraft für die uns vielleicht bevorstehenden Prü­­fungen fyöpfen können. Indem dabei das Honther Komitat, auf die jüngste Vergangenheit zurüdblidend, für die bisherige Haltung beider Häuser der Legislative, und für das Benehmen der zwei Präfidenten vor dem Angesicht Sr. Majestät seine kaufbare Anerkennung, für die Zukunft aber sein unbegrenztes Vertrauen ausspricht, letstet er Angesichts des Vaterlandes das heilige Versprechen, daß es den von der Legislative bezeichneten Weg nie verlassen werde.­­ Die wir ficri­­gens mit vollkommener Sodhadtung bleiben, gegeben aus unserer am 29. Juli 1861 zu Spolyfag abgehaltenen Generalkongregation, die Gesammtheit des Hontber Komitates. r7 Am Epyeriefer protestantischen Kollegium wird twieder ein Auristatheder errichtet, und zur DBefebung desselben wurde vom Inspektorat ein Konkurs ausgeschrieben. Außerdem zerfuh­ren zur besseren Detirung der Stelle Subskriptionsbögen. +p Ein praktischer alter Land­wirth, der soeben von einer Reise aus den um den Plattensee liegenden Kos­mitaten zurückkührte, bringt die Nachricht mit, daß die Wein­­berge jener Gegenden sich eines Segens erfreuen, wie Dies seit langer Zeit nicht der Tal war. Die Weinernte wird dort eine überaus weiche und auch in der Divalität eine gute sein. “ Aus Szerencs wird dem „P. N.” geschrieben „Am 28. 9. M. kamen die Steuerkommissäre Mieske und Proffe in Begleitung von 180 Soldaten hier an und verlangten vom Stadtrichter, daß er die Publikation ergeben lasse, daß , hin­­fort ich Niemand mehr unterstehe die von der Komitatskommission repartirte Domestikalsteuer zu bezahlen”. Der Stadtrichter weigerte sich dies zu thun, und nun verbieten sie es hierfanli jedem Inpt­­viduum, mit dem sie bei der Steuerevolution in Berührung kommen, die Konstitutionellen Steuern zu zahlen. Am Tage vor dem Ein­­laden des Militärs war in der Stadt Feuer ausgebrochen, mohet ein gemeister Novotnyil, der ohnehin in ih­rem Ruf sieht, gegen den Stadtrichter und gegen den hier wohnenden Sicherheitskommissär des Komitates Schimpfworte ausstieß. Als nun NR. am folgenden Tag für Diese Injurten zur Verantwortung gezogen werden sollte, flüch­­tete er zum Hauptmann , der die Evolutionsmannschaft kommaıt­­dirte, dem er die Sache so vorstellte, als würde er vom Stadtrichter deshalb verfolgt, weil er ein Anhänger des alten Systems , ein „Sutgesinnter” sei. Der Hauptmann erklärte hierauf dem Stuhl­­richter Emerich Lancyy und dem Sicherheitskommissär Paul Fa­y ganz kategorisch, daß N. hinfort­ unter „‚militärischer Protektion " stehe, und wenn sie etwas gegen ihn unternähmen, so werde er sie in Ketten an das Generalkommando in Kafchau abliefern. Es gelang wohl später dem Stuhlrichter den Hauptmann davon zu überzeugen, dob das Vergehen N.S Tein politisches sei und jeden­­falls bestraft werden müsse, aber wohin soi es wohl führen, wenn die zur Steuerevolation entsendeten Soldaten sich auch in Angele­­genheiten ganz anderer Natur mischen und ermächtigt sind, wen immer zu verhaften, in Ketten zu Legen und den Militärkormmanden auszu­­liefern, während tod selbst unter Bach’s System selbst in Hochver­­ratssprozessen nicht mehr die Auditoren urtheilten ! 7 „Magyar Drfiág" entnimmt einem Privatschreiben, das am 27. 9. M. im Badeort Bartfeld, die dort zahl­reich sich aufhaltenden Polen für die in Warschau Gefallenen einen Trauergottesdienst abhielten, mel dhem auch die ungaris­chen Gäste beinnahnten. Während der Messe fangen die Po­­len ihren Hymmisz nach Beendigung derselben stellten sich die gleichfalls in Trauer erschienenen ungarn Vorder-Kirche an und empfingen die herauskommenden polnischen Damen un­d Herren mit dem Szczat.Nachmittags fand zu Gunsten des Honve­dunterstü­tzungsvereine ein Konzert statt,bei welchem­ sanch mehrere von danavegästen geschenkte Gegenstände ausgespielt wurden.—Der Tag wurde mit einem Ball beschlossen,bei welchem die Polen zwar erschienen,aber nicht tanzten. §Einer­ Nachricht aus Bukarest zufolge wurde in Pi­­tcsi,am­ 50.Juni,der Grundstein zu einer ungarischen re­­formirten Kirche gelegt. §Der»Presse«w­ird aus Lemberg vom SL Juli geschrieben: Seit einigen Tagen schon war hier eine Traueranwacht für den im Jahre 1847 wegen Hochverraths hingerichteten Theophil Wisentewski in der hiesigen Karmeliterkirche angesagt gewe­sen.Heute Morgens strömte eine zahllose Piasse von Lemen gegen das Barfüßerthor,vor welchem diese si­cie gelegent is.Da be­­schränkte Raum der Krche konnte die Andächtigen gar nicht fassen, eine große Zahl derselben füllte die Terkassen vor der Kirche.Nach­­dem die Trauerandacht vorüber war,fielen die Veksmtmelten auf die Knie und stimmten das..Bozecos Polikess an,trotzdem daub­­singen dieses Liedes in letzterer Zeit bei uns durch verschiedene Weis­sungen verboten wurde.Ein Student,welcher das Schliessen der Handlungen während der Trauerandacht ansagte,wurde polizeilich verhaftet.Für Abends erwartet man eine Massendemonstration auf dem sogenannten»Schinderberg«,wo Wiszniewski durch den Strang hingerichtet wurde.Das früher sehr verbreitet gewesene Bild Wiszn­­i­ewski’s taucht wieder auf,und daß man Traueranzüge abermals beliebt,ist wohl selbstverständlich­ Mit Wiszniewski wurde am 31. Juli 1847 auch ein­ gewisser Kapuszci­nsky hingerichtet,aber da auf letzterem neben dem Hochverrath auch noch ein Raubmord haftete. (Kapuszcinszky war angeklagt den Bürgermeister Matthaus Tamow ermordet zu haben,d.Red.)wur­de er von der Vol­ksmeinung nicht kanonisirt.Bemerkenswerth ist jedenfalls,daß unter den­ zahlreichen Hochverrathsprozessen,die in Galizienfett Anfang dieses»evan­­derts abgeführt wurden,dieser der einzige gewesen ist,welce­ Todes­­strafe durch den Strang wirklich vollzogen wurde. ». Y Der ungarische Oberst Stephan Dunyöj befindet sich gegenwärtig in den Bädern vortlichin,um«die,«S­chmer­­zen zu lindern,die ihm seine alten Enden verursachen.»M. S.«Veröffentlicht einen Privatbrief,den der Oberst an seine Freund richtete,und an dessen Schlupsel heißt:,,Es gewährt mir besondere Beruhigung,daß unsere Nation sich endlichh er­­nüchtert.Die ungarische Nation soll sich nie aqundere ver­lassen,dieser Fehler war die U­rsache vieler ihrer unglückliche Niederlagen.Die Nation vertraue nur sich selbst und bewirlt ihre Wiedergeburt durch eigene Kraft.Auf also,Ungarn Vertrauen wir Niemandem,verlassen­ wir uns a­uiemand aber vertrauen wir uns selbst,verlassen wir uns auf unser eigene Kraft und das Vaterland wird gerettet sein.« Ernennung­ i­ Zufolge von St.Majest­·iterha­ltener Er­mächtigung bate.Exzellenz der HektJtt des Cutiaeve vrovisorischen Rathssekretär der königlichen Tafel,Felix To»t­,bvv Mihålybåza,zum ersten Konzipisten der Präsidialkanzleidegsude Curiae mit dem Range eines wirklichen Hoftonzipisten et­mt.

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