Pester Lloyd - Abendblatt, September 1861 (Jahrgang 8, nr. 200-224)

1861-09-17 / nr. 213

— . »V. Fikn«jsagsl7-Septe­mber. Nr.213. MZMSR CDie einzelne Nummerkossetä­ r.ö.W«­ --l-.,«.-—-» -knab Infruttion an die Obergespäne und Königlichen Kom­­missäre ein leichtes Spiel; Kiefelbe gibt sich ja selbst als nichts Anderes denn, als eine Deträgerung in optima forma und richtet sid somit selbst. Und wenn es noch eines Beweises tanzen Thatfachje, bag fid bisher Niemand gefunden, der als tönigíiger Kommissár zu fungiren würfdt. Daß die Herren Sombas und Torkos es abgelehnt, tolffen unsere tefer bereits ; heute erfahren wir durch , Napló­, bag auch Rapy ‚Eduard fid. weigert, die verfassungswidrige Mission anzuneh­­men. —­­Stößt so die neueste Infenition diesseits der Leitha auf energispen Widerstand, so erscheint es wahrhaft Tomifch, dab Graf Borgág­au von zentralisti­ger Seite fid Fein Lob. hund ‚sie. errungen hat. Die „Deflerr. Ztg., die es selbstvetständlich ganz in Ordnung findet, daß unsere Komi­­tatskommissionen Insgesammt­ aufgelöst werden, stellt gleich­­wohl die Frage: War es aber auch nothwendig, eine Art “der Zusammenlegung zu oftroyfren ? Das zentralistische Blatt antwortet : . Blatte: Man ist hier der Ansicht, dag das Staatsministe­­rium von den Verhältnissen gezwungen werden wird,hinsicht­­lich mehrerer und bag zwar der wichtigsten Punkte feine Dro­­geammes besonders in Bezug auf Ungern nachzugeben. bedürfte, wie sehr die Infrastion den Restsanfhauungen des­ B­­ pub au "na Ban BeIREDenn der Landtag d desbd dreieinigen Kön­igreges ebenso wie jener von Unnarn seine altererbtin Nackte nicht eifersüchtig wahren würde , so künnte das Weberprent vielleicht durchgeführt werden. Da aber die eine Hälfte des Reiches , und zwar die bedeutendere Hälfte dagegen immer, so if die Durchführung dessilben weder bezüglich der Post noch bezüglich der Interessen rathsam. Und was sollen ix mit unseres theuren Bojwodina machen, wilde jest hi­n s choß des nihhtverantwortlicen Ministeriums Er­mt? Meiner­­ Meinung nach tst es nit rathsam, in irgend etwas und folg­ ld aug in dieser großen Angelegenheit Hebereilungen zu be­­geben­­; wohl scheint es aber rathfam auf die Land­esvertretun­­gen in Ungarn und Kroatien zu blic n und mit ihnen Gíad und Unglück zu tretlen. Wer da glaubt, bag die Woiwortnefen sich auch ohne Konstitution und Freiheit glücklich Fühlen können, der täuscht sich sehr. Wir dürfen nicht vergessen, hab die Ein­­wohner der Mojwodina und wäre diese au noch so groß, köcít unglücklich sein würden, wenn Über ihre zwei Haupt­­fräge,, über ihr Vermögen und Blut, Fremde will­­kürlich verfügen dürften. Schaffen wir uns daher sor Allen ein konstitutionelles Leben und erwirfen wir auf dessen Grund die Entwicklung unserer Nationalität und unserer nationalen Rechte, denn nur auf gefegligem und konstitutionellem Wege künnen wie die Zukunft unserer Nationalität sichern. „Magyarorf­, indem er diese Zeilen zitirt, begleitet sie­ mit den Worten: Die Augen Europas sind jeßt auf unsere serbischen Brüder gerichtet. Es ist jeßt die Frage, ob fle wit­ung für die auch mit ihrem Blut errungene Konstitution kämpfen, oder der Zentralifarton zum Siege verhelfen wollen, damit ein Mind­erprogramm über die­ gute Sache Ungarns trium­­phire? Wenn sie treue Anhänger der Konstitution,, ja wir töngen sagen, der Freiheit bleiben, wenn sie nicht den Sieg­et impera’’ befördern, dann wird Eu opa die in Ungarn ansäßigen Serben für wür­­dige Brüter ihrer jenseits der Donau und Save wohnenden , fertischen Blutsverwandten ansehen, jener h’ldenmüthigen Be­­­­wandten, die unter ihrem aufgeklärten und hochherzi­­gen Fürsten auch fegt am Werke der Freiheit arbeiten. Erwägt eg Brüder, nicht von der Wojmodina, sondern vom Reiche­­rat b­­ fl­iegt Die Rede, Konstitution,, Freiheit und Die freie Entwickklung eurer­ Nationalität könnt ihr nur unter der bei­­gen Krone genichen. Seid wachsam ! Der neue Bahlelmodbus für den Karlsbur­­ger Landtag wird von Kemeny treffend Fommentext ; er sagt : Hi­nschtlich der Wahlberechtigung wurde der von den 1848er Gefesen festgelegte Steuerzensus von 8 fl. angenom­­men, nur daß darunter fest nicht blos die Grundsteuer, son­­dern die Gesammtsumme der zu zahlenden Steuern verstanden wird. Die Wahlen erhalten also Durch diese Ausdehnung einen Äußerst demokratischen Charakter, worüber sich diejenigen genug wundern können, die es willen, dag bas den deutsch­­franischen Provinzen oft roph­te Wahlsystem nicht eben im Licht demokratischer Ideen glänzt, die ferner willen, daß in Ungarn bei der provisorischen Reorganisirung der Komitats­­konmissionen die Großgrundbefiger,, die Höchstbesteuerten den entfeidenden Einfluß zuget­etlt erhalten sollen. In dem nach Ei­pett flichenden Staat ist also in Ungarn der Artfig­ . Die ungarische Presse hat­ gegenüber der jüngsten ganzen­ Landes­­entgegentritt, so fünden wir ihn in der efla­­Wir glauben nit! Wohl konnte man den Wahlmo­­dus­ nicht wieder einführen, der 9.0 r dem Jahre 1848 bestand, weil „die Wälle der ungarischen Konstitution ich erweiter­­­ten , aber warum for jener v on 1848 nit eingehalten werden können? @r ist eine Art suffrage universel, aber ‚das allgemeine Stimmrecht kann eben­so regierungsfremnd­­­ de Resultate haben, als es Elemente der Negation und der Zersörung emporhebt, wenn man den Stürmern und Drän­­gern das Wort und die Führung überläßt. Wir fürchten nicht das ungarische Bolt. Es it in seiner Totalität eben­so biegsam und dem einfachen gesunden Menschenverstand zugäng­­lich wie jedes Bolr. Die Negation , die hartnädige Oppo­­­­sition, sie hat ihre Wurzel nicht im Volke, sie hat sie in der­­ ungarischen Aristokratie, und gerade dieses Element ist es, welches der Graf Gorgád zur Berathung in die Komitats­­munizipien beruft, dadurch lein aus den Höchstbesteuerten zusammengefegt sein , wird aber Die Komitatskommissionen sollen vor Al­­in den magyarischen Komitaten ver alt­­e Konservative,magyarische, in den nit von Magyaren bewohn­­ten Gespanschaften der magyaronnige Adel in den Komitats­­ausfällen das Uebergewicht erlangen. Die Gemeinde­­abgeordneten werden zu den großen Grundbeflgern im Ber­ Hältnis, wie 20 .­ 50 oder 40 , 100 stehben, demnach der Minorität sein. Wir haben bisher feine Proben gehabt, daß der magyarische Adel sich widerlege hätte, und wie willen nit. Über das nichtmagyarische sid ben Zerreißungsgelüsten ernst­ melden Vortheil­e$ bringt, wenn man in dem einen Komitate dem ariflofra­­tifpen, in dem anderen dem magyarisch gesinnten Elemente das Uebergewicht verschafft. Dem magyarischen Standpunkte aus kann man das Rundschreiben­­ des Grafen Borgach vertheidigen, als österreichischer Politiker muß man es anfechten. Die Zmedmäßigkeit recht­­fertigt hier die Verlegung der konstitutionellen Formen durch­­aus n­icht. Man geht über die konftituttonelle Sapung uf hinaus, diesem Wege wird man kaum zum Ziele gelangen. Doch, überlasfen wir die ‚öffentlich aber harmlose Instrustion ‘,vom Schiäfal und wenden wir uns zur — Reubildung der 43­9 j­­wobina, welche­ die Serben in den Neidsrath loden soll, der ohne stets in aus diesem Schritte Borthetl zu ziehen, gelingt dies mit Der Korrespondent | | | | | ferbiigen Zeitung „Sthobran‘ s­reibt nänig diesem ‚des satanisten Prinzipes : „‚divide Ktatismus, ín bent beutig-flasiischen­ Provinzen der beschränkte,­­ bild ge­ffe Formen defiillirte Demofrattemus , in Steben« bilrgen aber die Demokratie auf breiterer Grundlage das bilibringende Prinzip. Die von gewissen Grundlagen aus­­gebenten Politiker des Auslands werden die Ursache dienen wahrscheinlich darin sucjen , daß in Ungarn nur die Arifig­­rentie, in den deutsch-franischen Provinzen ein wohlausge­­wählter Theil der Demokratie, in Srebenbü­rgen aber die kreisspurige Demokratie politische Bildung besigt , und dem­­zufolge wird das Ausland auf den Gedanken kommen düssen, das der intelektuelle und politische Schwerpunkt des Staates in Siebenbürgen fest. Auch in Kroatien darf die Schmerling’sche Politik kaum auf Erfolg regnen. Das septe Föntglige Re­sertat an den kroatischen Landtag legt uns regt vollständig vor und lautet : Wir Franz Joseph I. Kalser son Desterreig 2r, 2c. Da der Landtag der Königreiche Dalmatien, Kroatien und Slawonien, wie es aus der allerunterthänigsten Repräsen­­­tation vom 16. August 1861 ersicht hi ft, feine Deichlüffe "über jene faatsrechtlichen Fragen bereits gemacht hat, die Wir in Unseren N.ftripten vom­­ 6. Feber 1861 Nr. 152 und 12. April 1861 Nr. 204 bezeichnet haben , und die Wir in Unserem Königl. Resfripte vom 9. Mai 1861 Nr. 407 dem Landtage zuge­wiesen haben, damit er sie unter Mitwir­­kung der Vertreter der froatitch-flavontjajen Militärgrenze er­­lebige : so ift es jegt nicht nothwendig , dab die nach Hause entlassenen Vertreter des Ervatiich-flavantigen Miltitär­­grenze zum Landtage surü­kberufen werden. Aber auch dar­­in, da­ die Grenzvertreter nicht am Landtage sind, finden wir kein Hindernis, welches Buch abhalten könnte, die allerun­­terthänigste Ad­re­sse zu verhandeln, mit welcher Shre be­­absichtigt habt, die bereits geschaffenen Be­­schlüffe Unserer a. g. Fönigs, Sanktion zu unterbreiten, denn der 3wed der Adrese­ann nur die genauere­­ Auseinan­­derlegung und nicht Aenderung des Inhalts der betreffenden Befál­fe sein; die Berathung der Grenzvertreter darüber ist­­ demnach nich nur nicht nöthig, sondern geradezu Überflüssig. Da Wir jede bei Kiefer , Gelegenheit und­ fir. Eure Treue den Beweis Unserer Mehlgeweistheit und Gnade geben mußen, finden Bir E ua von Überlinterbret­­tung der beabsigtigten Adresse a. 9. zu entbinden, und Cud­ag. zugeflatten, damit Sir Eure bisherigen Beschläffe von Wort zu Wort nach dent­al­en Lan­­tansgebrauche im Dege der allerunterthänigsten Reprä­­sentation der königl. Sanktion unterbreitet, Wir­ erwar­­ten giverläsfig, daß Ihr dieser Unserer a..g. Aufforderung, mit "der größten Bereitwilligkeit und­ mit möglichster Beschleunt­­urg genüge Icksten werdet , und indem Wir Euch mit Mid út auf den bereits vier Monate dauernden Landtag darauf enflich und väterlich erinnern , behaften Wir Uns vor, die nötleinen Anordnungen zu treffen, damit die Grenzvertreter toleder berufen werden, wenn bei einer ‚th­ielichen Zeit sielle ich es wiederholt die flantsredtichen Fragen in Ver­handlung genommen werden soltn Die Wir Euch mit Unfe­­et uf pi A REF koche 19338­egeben In Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien In Deflerseih 4. September 1861. i ki Jvan Mazutauic,Franzstyrnvta Nun, Wie uns ein Telegram aus Agram, gemeldet, wurde im ber gefirigen Sigung beschlossen, bei der Form der Abdreffe zu Fefjar­­en ! "— — . Unsere Morgenblätter beschäftigen Noah-zeitweilig mit der Rede Schmerling’s und den darauf-geeogenen Folgern-wendet offiziellen Blätter: per Sp sagt Kemény im , Napló": Mile Herr von Schmerling dem Absolutismus eine Lobrede hielt,, da aben die Defterreicher ein­ Stüc „Zukunftsmusli”‘ gehört, und % Fann fügen, sie haben die Töne verselben nicht sehr wohl­­ingend gefunden. Nach Herrn. Schmerlings Ansicht­t mar Ungarn, welches unter dem sil­her bestandenen Spyrten ent­­teden gewonnen hat.’ Wir stimmen mit ihm überein, Un­­am hat unter dem früheren Eyfem sehr viel gewonnen ; ann die Unterbräcung sehrte ung einträßtig fein, und machte dranzdJosepb.m. p. ·«s

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