Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1861 (Jahrgang 8, nr. 225-251)

1861-10-18 / nr. 240

griff­beschlagene und Knotenstöcke,oder dicke Knittel zu tras­gen.8.5J nach 9 Uhr Abendg darf Niemand,mit Ausnahme des Militärs,eine brennende Laterne auf der Straße geben. 9. Das Umhertreiben verboten. Die von wohnen, sind verpflichtet, sowohl in­­auf den Straßen wird Verantwortlichkeit dafü­r Fälle auf die Eltern und Bormünder, sowie auf die Wirthe und Meister, bei denen ih jene Kinder befinden. 10. Den Studenten und Schülern der Lehranstalten wird ebenfalls das unnöthige Verweilen auf den Straßen und der Besuch öffentlicher Orte verboten. El­tern, Bormünder und Personen, bei denen solche junge Leute als außerhalb des Hau­­ses strenge Aufsicht ü­ber dieselben zu führen. 11. Fabrikanten und Meister, die Landwerksgesellen haben, sind verpflichtet, von Gesellen allen unnöthigen Aufenthalt außer dem Hause, nach Ausgehen zu verbieten. wandten tource, sind geschloffen, die Branntweins dieinen 9 Uhr Abends 12. Begräbnissen dürfen nur Die Wer­­der Verstorbenen beimohnen. 13. Massenhafte Ver­­sammlungen auf den Kirchhöfen sind verboten. Mit dem Ein­­brechen der Dunkelheit müssen die Kirchhöfe geschloffen werden. 14. Beide Ressourcen, die Kaufmanns- und und geschloffen. 16. Restaurationen, Kaffeehäuser, dürfen nicht vor die zu die , alles Bürger-Ref­­werden auch Unterhaltungsorten der niedern Klaffe dienenden Säle, sowie die sogenannten Kom­­pletten Säle d Úr des Abends geschlossen gebrochen, Orthographirten und gefehrtebenen der­ u. verboten. hen, farben, sowie Knöpfe, Ringe­n­ aufs Strengste bei Strafe des Schließens der Läden verboten, in denselben zum Beilauf Trauerzet ungewöhnliche Kostüme, Konfederatken, Ishamarken, Kontusche, Gürtel, Schärgen und Kofarden in den National­­ad­ern oder Litthauens mit Polen in und Abreisende aus der Bauern Stadt — mit Ausnahme der zu Markte kommenden — muß mit dem Nag Ablauf von 8 Stunden vom madung an müfflen von allen Einwohnern die befindlichen Waffen, Schieß- und Sturmwaffen, an abgeliefert werden ;­doch bezieht ei dieser die­ Militärs und Zivilbeamten bis zur sowie Postfondutteure. — Der neur, General-Adjutant Gerstenzweig, anwischen sind heute Plakate vertheilt­ worden, welche zur Begehung des Koszingko-Tages auf morgen den 15. in allen Kirchen und Synagogen, sowie zur Schließung der Läden während dieses Gottes­­dienstes auffordern. Dagegen macht der neue Oberpolizei­­meister Visdulsft bekannt, daß jeder Kaufmann, der mor­­gen . ohne­ genügende Rechtfertigung den Laden geschlossen hal­en wird, mit 100. Nubel Geldstrafe und mit Milis­tärerelation bestraft werden sol. Die Stadt ist militärisch befet, die Zeltlager wieder aufgerichtet, die öffentlichen Gärten, wie der sächsische, Krafinsti­c­e u. a. mw. ,geschlos­­sen und nur für Militärpersonen zugänglich.­­ Unmittelbare Veranlassung zur Proklamation des Kriegezustandes seinen die Demonstrationen bei dem Begräbnisse des Erzbischofs gegeben zu haben. Das Komitee­ welches Die Besorgung der Feier­­lichkeiten übernahm, hatte sich auf Verlangen der Behörde verbürgt, Daß jede politische Demonstration fern bleiben würde (so verfigert der , Moro"). Dies­e wurde­ jedoch nicht eingehalten. Die Fahnen der Zünfte waren mit Bändern in den v­olnischen Farben und mit dem Wappen Polens und Litthauens verziert, bei einigen fa man­­ auf den Bändern die Worte geft­t : Freiheit und­ Unabhän­­giglett. Voi dem Garge trugen weißgefleivete Mädchen mit u. f. w. |. w. 18. Ebenso Kindern die sogenannte Herbergen aller Art auf den Straßen die Zolle, Kofumtions- und ist dem Wappen der au außer Dienst, nicht 15. Bis auf die und auf sein. Bereinigung Warschauer 17. aber unbedingt Weiteres Weinhandlungen zu füfchen Militärs Konditoreien, Gärten müffen um Befannt­­in ihrem Befis die Volizei Bairtihbierlofale und 6 Uhr des Morgens geöffnet und 19. jeder Ank­ommende vorgeschriebenen Palfe Das Berlaufen von Liie­­Nadeln Datum Brodhüren, auszustellen, mit versehen dieser Befehl sein, nicht . 20. auf 5. Klasse einschließlich, und Beamten Tabassauseher und General-Kriegeguu ver­­ein rothes Kiffen, darauf eine Königskrone, von einer Dor­nenkrone und von Palmen umgeben. In der Kirche wurde der Sarg auf den Katafalt niedergelasfen, und die Fah­­nen mit den Wappen rund herumgestellt. Der verstor­­bene Prälat hatte mehrere russische Diven beselsen, welche aber hier, gegen den allgemeinen Gebrauch, nirgends zu sehen­­ waren. Aus zuverlässiger Duelle erfährt Die „Kreuzztg­", daß­ der frühere Statthalter, S Kriegsminister v. Lud­o- Tanett, aus dem Auslande und General Tottle­­ben aus Petersburg hier zusammentreffen sollen, um, wie man sagt, die fünf polnischen Festungen gemeinschaft­­lich zu inspiziren. Graf Lambert ist unwohl. — Die Ur­­sache der Arretirung des jungen Grafen Starbef soll seine Betheiligung an der Bauern auf Zwiegelei sein. Ueber die Bewegungen in Petersburg schreibt man vom 9. “. der „„Kreuzzig.“ : Aufrührerische Proklamationen einer geheimen Gesells­­chaft — welche sich die „Groß-Russen“ nennt — werden auf unerklärliche Weise vertheilt und befinden sich in Ledermanns Händen. Es wird darin die sofortige Einfüh­­rung einer Konstitution gefordert und von vorn­herein der Gedanke zurückgewiesen, daß man mit einer vom Saffer verliehbenen zufrieden sein sönnes sie müse von Der putirten der ganzen Nation festgestellt werden. Jedenfalls müssen viele pfiffige und zugleich verschwie­­gene Versonen ihre Hand bei der immer noch fortdauernden Bertheilung mit im Spiele haben ; denn von allen Seiten hört man die sonderbarsten Dinge über die Art der DBer- Breitung. Man findet sie beim Zuhausekommen in der eige­­nen Tasche, in das Schlüsselloch gesteckt, auf dem Site einer Droidtte, Furz auf die räthselhafteste Weise, — Uebrigens scheint fest auch die Zeit der Tendenzbilder gekom­­men zu sein. Die Besucher der Kunstausstellung stehen shaa­­renmweise vor einem Arrestantentransport ins Innere Ruß­­lands, und wenn das Bild treu is, so muß der Zustand der Transportirten allerdings ein furchtbarer sein. Andere stehen vor dem Bilde einer russischen Kirche, in welcher ein Pope predigt, — Niemand hört auf ihn, mehrere schlafen ! Endlich aber zieht ein politischer Reichstag die meisten Schaulustigen an. Ein König von Polen sitt auf dem Throne, Bischöfe und Magnaten füllen den Saal. Einer der Magna­­ten steht vor dem Throne und spricht zum Könige. Der Har­talog sagt aber ganz einfach : Graf Samsyskft schildert dem Könige die Klagen des Bolfes. Ueber die okonomische Lage der höheren Klassen in Rußland enthält eine Korrespondenz der „SR. 3." aus Petersburg vom 9. 9. folgende Angaben : Neben der Nachricht, daß der Kaiser über acht Tage wieder hier eintreffen werde, taucht das Gerücht auf, daß die allerhöchsten Herrschaften möglichenfalls den Winter über im­ Süden des Reiches verbleiben werden. Von der Kaiserin behauptet man mit großer Bestimmtheit , sie wolle über den Winter in Xivadia bleiben, und führt als Gründe dafür das schöne Klima und ökonomische, Küdfichten an. Die Ersparnisse, melde daraus hervorgehen künnten, müßten aller­­dings erkledkt sein. Die Anforderungen einer gewissen Desoe­nomie werden immer unab­weislicher, auch in den hohen Krei­­sn der Gesellschaft. An 12.000 Adelsfamilien, die oast in Petersburg zu refiviren pflegten, haben ss auf ihre Gü­­ter begeben, um selbst nachzusehen, wie es mit Haus und Hof fleht. Die Gerüchte, daß der apostolische Nuntius Erzbis­chof de Luca, dann der­­ englische Botschafter Lord Bloomfield von ihren Posten am Tf. £. Hof abberu­­fen worden wären, werden von einer Wiener Korrespon­­denz als unbegründet bezeichnet. Z Telegraphisch wird ung­­emeldet : B­iotefpalt mit Serbien scheint geschlichtet. Nashiv Vajda, früher in Tult- Ida, wurde nannt, zeichnet­ zum Gouverneur von Scutari in Albanien er. Der belgisch-türkische Handelsvertrag wurde unter­­­ gelegr. Deperchen Des „Mester Lloyd.“ Magufa, 18. Oktober. Ein türkischer Bericht meldet , daß 3000 Aufständische und Montenegriner am 13. 9. bei Gipacina von den Türken geschlagen wurden. Königeberg, 17.Oft. Der König sagte beim Empfang der Landtagsvertreter : Die Herrscher Preußens empfangen ihre Krone von Gott; ich werde deshalb mor­­gen die Krone som Z Tifche des Herrn nehmen und auf mein Haupt eben. Dies die Bedeutung des Königthums von Gottes Gnaden. Darin liegt die unantastbare Delr­ligkeit der Krone. Ich weiß, Daß sie selbst den Sinn des Altes so verstehen, zu dessen Zeugen ich sie berufen habe. s rt * Wien, 17. Oktober. In Folge der Berichte aus Barshau eröffnete die heutige Vorhörse in sehr gedrüdter Stimmung ; das Aufgebot war vorherrschend. Kreditaktien, mit 179 eröffnend , erreichten 179.80 und hielten sich dann wischen 179.80 bis 179.30. Nordbahn, von guter Seite ge­ fauft, wurden mit 2002—2006 umgelest. Der Schranfer war HH, Staatsfonds wurden Y, pCt. billiger abgegeben. Devisen und Baluten stellten sich 14 bis Y, pCt. theuerer. Die zweite Börsenhälfte war für Kredit matt gestimmt, sie wichen auf 178.50. Esfompte sehr schwierig, für erstes Papier 6—7­% pCt. , für längere Sit 712—10 pCt. Schluß fill. Kreditaktien 178.90, Nordbahn 2002, Bantattien 743, Serebit- Iofe 118.60, National SO, London 133.30, Silber 137.75. Berant­wortlicher Redakteur : Karl Weißfircher. Sánefyreffendruch von Emil Müller, Dorotheagafe Ar. 12, He, 1861, — Verlag der Peer Hoybar­"”" Mailand, foerden 3000 Sarabintert Etaldint zentrirung Unterwerfung der vertrieben, Oktober, Im Monate Nodember” neavolitanischen Provinzen wird heute von Neapel abreisen. Der „Efverp” berichtet nach Briefen aus Kalabrien und Apu­lien, dag bei­ Manfredonia eine mächtige Truppen von­­zahlreichen Insurgentenbanden­­ unter­­nehmen, welche aus den Abruzzen, Terra di favaro und dem­ Avellino-Bezirk fi) auf Die­haltene Stände fest war Äußerst Höhen des Berges Gargano geflüchtet haben. Königsberg, 17. Oktober. Das gestern eigens erbauten erleuchtet, Ihre Uhr und wurden mit einem Tufh empfangen. gin von Weimar fremden und laut brachte den 1174 Uhr die Säle. in Sicherfefften beschloß die Kämpfe Ichantn mit waren reich befor­rt und­ tageshell den bei Hof erschtenen um 814 Ihre Majestät die Königin und Se. F. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig, dann Se. Majestät der König und Ihre £. Hoheit die Großherzo­­gall. Auf einer Erhöhung war für Ihre Majestäten, Anwesenden gelungen, den Königs, die Minister das Speyer errichtet. Graf Dohna den Rufen dauern Majestäten verließen um Das preußische Lied „Heil dir im Ster­geríranz" wurde beim Abgange Ihrer 1 Uhr empfängt der König vom fort­­hoben Dinjertäten von allen Krönung.­­Auch heute ist das Wetter prachtvoll. Die neue ste levantinische Post bringt auf Konstantinopel 12.­ Die Erzbischöfe von Nicomedien, Philippopoli und Eghesus wurden vom Patriarchen aus der Hauptstadt verwie­­sen. Sigungen des sardinischen Konsular Tribunals sol­­len am 10. beginnen. Ueber die Ausbeutung der Bergwerke Der Stamm der Dogatis des Sflasenhandels ; Ghalid Yale, früherer Gouverneur von Sofia und Ibrahim Pasda, KRi­ 3408 Sohn wurden wieder zu Gnaden abgeshicht, die ift vom Die zeugen. 17. Toaft in die organisirt wird, Räume, Majestäten eröffneten SKuetphoffchen ist nach Belgrad und aus. Ihre um eine glänzend. Heute um Sunkerhofe ein neues Reglement erschienen. die Abfassung zurü­ckgeführt; der Operation Die für berufenen zu Hof, die aufgenommen, zur abge­­dasselbe Gara­­

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