Pester Lloyd, November 1861 (Jahrgang 8, nr. 256-280)

1861-11-01 / nr. 256

1861. — Nr. 256. Pränumeration: Mit tägl, Postversendung Morgen- und Abend­­ blatt ganzjährig 20­ fl,, halbjährig 10 fl,, viertel­­jährig 5 fl, 7 monatlich 31. 40 kr,, 1 monatlich 1 fl. 70 kr. österr. Währ, — Für PEST-OFEN, in’s Haus gesandt , ganzjährig 18 fl,, halbjährig 9 fl,, viertel­­jährig 4 fl, 50 kr. österr. Währ. Man pränumerirt für Pest-Ofen im Expeditionsbureau des „Pester Lloyd‘; ausserhalb Pest-Ofen mittelst frankiscter Briefe durch alle Postämter. — Einzelne Morgen­­blätter 10 kr. bei Giro zu zu Aa.IW, PESTE­LLO Achter Jahrgang. die vierspaltige S Br Freitag 1. November. S Insertion: Der Raum einer siebenspaltigen Petitzeile wird bei einmaliger Insertion mit 11 Nkr., bei zweimaliger mit 9 Nkr., bei mehrmaliger Insertion mit 7 Nkr., an Sonn- und Feiertagen um 2 Nkr. theurer berechnet. Inserate aller Art werden im Expeditionsbureau an­­genommen ; fürs Ausland übernehmen die Herren KARL GEIBEL u. HEINRICH HÜBNER, Buchhändler in Leipzig, die Inserate. Expeditions-Bureau: Dorotheagasse Nr, 121m 1, Stock, Einladung zur Pränumeration auf den „PESTER LLOYD.“ Pränumerationsbedingnise Zur 18612. Mit täglicher Postversendung: Zweimonatlich"." wer.) , kés 3 fl. 40 kr. Hinmonstlich. 4 rög má jog ins 1 fl. 70 kr. Die Pränumeration beginnt immer am 1. des Monates. Me Bei der grossen Verbreitung des Blattes im In­­und Auslande ist dasselbe auch für Inserate aller Art vorzüglich geeignet. Der Raum einer siebenspaltigen­­ Petitzeile wird bei einmaliger Insertion mit 11 Nkr., bei zweimaliger mit 9 Nkr., bei mehrmaliger mit 7 Nk. ö. W. berechnet. Inserate aller Art werden im Expe­­ditionsbureau aufgenommen. Für’s Ausland überneh­­men Herr Karl Geibel und Herr Heinrich Hüb­­ner, Buchhändler in Leipzig, die Inserate. Im­­„Offe­­nen Sprechsaal“ wird die vierspaltige Petitzeile mit 25 Nkr. berechnet. Im „Offenen Sprechsaal“ wird Petitzeile mit 25 Nkr. berechnet. Der Inseratenstempel beträgt 30 Nkr . . Ab. : « " · . = A . Protokollirte Fruchtpreise der Veiter Kornhalle.­ ­ Wasserstand. Tokay, 26, Dft.: —/ 104 über 0 abn. 5 VE = —— —­ arme in Bee = Szegebin . . Mbf. AU. SM 11.10 m Mitt. B.Ladung. ° ab. 1u.43M NM. IEWEBR Sc­ zegle ati " nm ÖL, " " . okker " " mon LA " Plész ast sót a ae re, Tea au Tune ar hei a a er EN 7 ae s­­·'«’·’«·". en VTNS 3 Vat náclás létem; Mu SILVA Not IN AST SL 4.96. mien APf.tgl.241—MNm.[Báztás AB tgl.5104— MM. | Csaba Bf 99m Ab. || Temesd., » 10,35, Ab: | Mezd-Tur „3,30% » 1,4, Nahe. Auf der fünfigen Ornatskapn ae allgemeine Affeturanz­, Auf. und Ablabe- AR En Ai 30%), Zuschlag von Bet nad a ae A­u A vas u a. . fl. 2 in Eure „oT, 5 . » .. .« ej Ra , 004 1012, Nachts, 1, 2u Si, nam 1 ja at ee Tieft ... . nt. 720, Br 6.54, b. Fe, 1 72 te, 2 ff. 79 Pr, Auflig 1 A. 44 tt. . . Abf. TU.IHMAD, TULOM.Br. rg a er ER; Ser. Saibah ... u Inlis ringe De Sambnglist 200 222 250 ; Bragerhof­­ „ 6515, Be, 20:7: 7 ns i k a ER hi FE ur u. Donn.| * - -·« · B..Xadány. Debreczin .. dumm BET u BL Een, u di Mi in 2 «» sachau3·,»21;k,10j,x,0j,gkats»3,«,38»NM« Stoßwarbein » Ann mn And Br . Abf. III.LOMBM., TU.ZEM.UG. Szolnot... „ 10,10, s 9,19, , Mezö-Tur.. „ 11,24, Mitt, 11, 28 „ Radıte, GÖGDA u sztk 1.31, NM,, 2,23» " rad... Ant. 3,220 n 5.100, 8. Kaschau—Miskolez—Grosswardein—Gzegled. Rafdjan . . . Abf. AUIOM.Er, LOU.IEM IM. nk Babe un Baer . Abf. 9U.2M.Er, TU.20M.AD. | » Bogbany täglich gr. Sgainse 27. ION, n 80. Miskolez.. . NEE ő In vn En . "’ »»,8»2»Ah» 7,57,,k« f 2 “ a, « » Ei­ergfahrt. Neu.Szöny ... n 2 u 30 „ NM. Breslau 1 fl. 50 Er., Kkrafan 1 fl. 37 Er. fes­ ea­­Stuhlweißenb..,519« Stuhlweißenburg Anl. „ Du m r Scheifbahn Czeglöd-Arad. , 173 u NM, 1240 „ Nachts. „ 1550. NM, 1.17 , Nachts. " fi­n Pp ta > 2 " ganze Nafab beschränkte sich auf ca. 2000 My. Kufuruz zum Be­darf der Eisenbahnarbeiter zwischen Agran und Siffer. Man zahlte bosnischen 4­3 fl. 70—75 Er, und­ bessere Sorten & 3 fl. 80—85 Fr. Wenigfeiten von­ Halbfrucht fanden für den totalbedarf Ablag, Weizen und Braugerste gesucht, mangeln aber gänzlich. Alter Ha­­fer 1 fl. 70 fl, ohne Nehmer. Zur Leferung an das Nerar sind 25.000. Mg. neuer Hafer a 2 fl. 5 Ér, bis Monat Sulz lieferbar von einem biesigen Haufe kontrahert worden. Witterung mit­ star­­ren Stoffen fast aber schön. Stoffe unfahrbar, Landfracht nach Steinbrüch 55—60 fr. pr. BIT. Brünn, 28. Oktober, (Tuchmarkt.) Der heutige Tucje­markt war ungemein belebt, Streife höher. Sehr zahlreiche Käufer aus allen Gegenden , Wien, Ungarn und Galizien kauften sehr viel ; fast Alles wurde abgefeßt, ZTrübau, Zmittau, Wildenschwert, Polna, Bistris und Trebitsch verfauften viel, bios Reichenau blieb ebiens Rimanenz.­s Stettin, 28. Oktober, Nachts haben wir schon 1—20 N, Trof gehabt, Tags stieg der Thermometer noch auf ca. 109 R. 4. Sonst blieb das Wetter unverändert, trocken und sehen. Heute MWestwind, trüibe, bewölkt. Die Feldarbeiten haben bei dem gün­­stigen Wetter rasch gefördert werden künnen und ist man mit dem Stande der Saaten im Allgemeinen zufrieden ; von vielen Seiten wird aber über ausgedehnte ÜBerwüslungen der Mäuse geklagt. Weizen. Die Zufuhren drängen auf den Eisenbahnen heran und würden auf diesem Wege noch stärker sein, wenn Die Bahnen die Ansprü­che befriedigen konnten, daß bei den mangelhaften Einrich­­tungen des hiesigen Bahnhofes bei einer Ablieferung von über 3000 W. Getreide wöchentlich auf einer eingeleisigen Bahn wegen verspäteter Ablieferung 20, Klagen vorkommen ist nicht zu verwundern. Der Wassermangel an der Oder dauert fort und damit die Nothwendig­­keit, von Schlesien: 2c. pr. Bahn zu beziehen. Wenn mehr Wägen vorhanden wären, schreibt man aus Ungarn, würde man das Drei­­fache fehiden. Hätten wir anhaltendes Regenwetter gehabt, so wide eine große Menge Getreide, welches Wochen an auf einigen Hun­­dert Bahnhöfen und Wägen von U­ngarn bis an die Ost- und Nordsee. Bis an das adriatische Meer und bis nach Frankreich hinein sehlecht oder gar nicht gegen die Witterung gefhügt,, dem V­erberben aus­­gefeßt war und noch ist, statt ent­werthet sein. Die Weizenpreise haben in den Testen Tagen ferner etwas nachgegeben und stehen fest ca. 2 Thlr, unter dem höchsten Standpunkt, da die englischen und französischen Marktberichte wenig ermut­igend lauten. Die Bei­­ladungen fanden in den lesten Tagen in größter Ausdehnung statt. Es sind von Bromberg 20, wieder größere offen unterwegs und bei der Fortdauer der Eisenbahn zu fuhren werden wir wahrscheinlich In diesem Jahre im Ganzen über 100,000 93, Weizen herangenommen. Roggen blieb bei schwachen Geschäft ziemlich gut behauptet, Vorpommern zeigt verhältnismäßig starken Bedarf, welcher neben dem schwacen Ertrage der Roggenernte dem Mifrathen der Kar­­toffeln in jener Provinz zugeschrieben werden muß. und gleichzeitig zu größeren Anläufen von Delkuchen für dort führte. Unsere Zu­­fuhren fetten bei den gesteigerten Preisen aus der Provinz und aus dem Großherzogt­um Posen in nächster Zeit etwas größer zu werden. In ® erste, Hafer und Erbsen blieb das Geschäft fi­lfe. Rübdst. Die Preise sind bei schwachem Geschäft langsam tieiter gemwichen. Spiritus ist in den legten 8 Tagen um circa 11% bír. gewichen. Die Zufuhren nehmen zu, das Geschäft bleibt file. Nach­ Berlin sind in legter Zeit große Quantitäten verladen, so daß unser Lager nicht bedeutend is. An der Börse s­et­zen flau, Iofo pr. 85. Pfd. gelber S2—85 Thies bez. , weißbunter 85—851/2 T­hlr. bez. , SApfdg. ungar. 81, geringer 79 Thirs bez., 83—85prog. gelber October 85%, 8574 T­hlr. bez., 851 bír. Br., 851% Thlr. © d., Frühjahr 841% Thlr. Br., 84 There. Go. Rog­­gen wenig verändert, Iofo pr, 77 Pd, alter geringer 49 Thlr. bez, neuer 50—51 Thlr. bez. , 779109. October 501% Thlr.­ Br., DE. —NoH. 501 Thlr. bez., Frühjahr 5042 Thlr. bez. u. Br. Gerste Dderbr, Br. 70 Pfd. 40-40, The, nach Qualität bez. , 69—70pfdg. Dt. 41 Thle. bez. Hafer 47—50pfdg. Frühjahr 28 Thlr. Br., 27 Z4fr. Gb. RübsL matt, Sofo 127­, 12%/ T­hlr. bez., 12: Thlr.­ Br., Oft. 12%, Thle. bez u. Br, 12% Thlr. Go., April— Mat 131% Thlr. bez. u. Ch. Letndt Info inkl. Taf 121% Ihe. Br, Dt. 12% Ihle, des. Spiritus file, Info ohne Faß 21%, 2175 bír, bez, mit Faß 21%: Ihr, bez, Dit, 21Ys, 21Yız Ihlr, bez, 21% Thlr, Br, Of— Nov, 20% , 20Yıs Thlr, bez,, 2045 Ihlr, Br., N09.— Des, 1974 Ihlr, Br, Brühjahr 20412 Thlr, Br, Verloste Grtmdenklastungem 1.0fner.Bei der a­m 30.und 31.Oktober stattgehabten Ziehung wurden folgende Obliga­­tionen gezogen und zwar­ mit Kouponsäb0fL Nr.173 568701770908106611231719180918771953178100sfl. Nr.471924122112561653181418962053264629673014 3078 3189 3485 3591 3810 4084 4394 4437 4483 4660 4943.5471 5496 6017 6247 6897 7021 7151 7230 7359 7579 7608 7925. 7989 8479 3578 8631 8742 83984 9061 90773 á 500 fl. Mr. 207.257 323 479 495 15773 & 1000 fl. Nr. 63 315 389 570 705 975 1001 1434 1456 1737 1869 2035 2092 2178 2344 2364 2724 3091 3110 3174 3186 3609 3617 3758 4121 4343 4537 5182 5235 5305 5633 5720 5721 6154 6379 67145 & 5000 fl. Nr. 69 271 4915 + 10,000 fl. Nr. 37 162 5365 ferner ohne Koupons Litera A Nr. 363 690 fl. En­dlihh die Obligation mit Koupong Nr. 93 pr, 10,090 fl, mit dem Zhetlbetrage von 600 fl. Börjen- und Hamdels - Nadridten. & Mest, 31. Oktober. Die gesirige Wiener Abend­­börse bewegte sich in engeren Grenzen , doch zeigte sich gleich bei Beginn derselben eine feste Haltung für Kreditaktien, welche durch Spekulationsläufe eine Besserung von 177,40—178,20 erfahren ha­ben. Nordbahnaktien wurden mit 2029 und 2033 verhandelt. An­dere Papiere ohne Umfag. Die Rente wurde besser, mit 68.05, ge­meldet. Um bald 7 Uhr notirten Nordbahnaktien 2028--2030, Kreditaktien 177,90—178 , Nationalanlehen 79,60—79,70, Heu­­­tige Kurse ohne erhebliche Veränderung. Bei der heute erfolgten Beruofung des Ofner Anlehens wurden folgende­­ Haupttreffer gezogen : Nr. 12990 geminnt 30,000 fl., Nr. 48885 1000 fl., Nr. 8148, 11319, 14110, 35420, 44026 je 200 fl. — Zum Ultimo schreibt „Werth, Geldler," : Geflern wur­­den sehr gute Mechtel in Mittelfichten mit 10 pCt. gemacht, auf Häuser, die nach Millionen zählen, konnte man mit 9%, ankommen , eine Masfe guter und reeller Wannenwechsel war aber zu gar feinem Disc. unterzubringen. Alle Veronnenen fragen, wohin man mit solchen Zuständen gelangen will , gelangen wird. Zu einer Verbes­­serung der DBaluta vorerst wohl nicht, denn unter der dringendsten Geldnoth ging London nicht um Yo­pCt, zurück. Das erklärt sich auch leicht , denn gerade diejenigen, die Geld zum Ultimo brauchen, haben ihre Portefeuilles mit inländischen und nicht mit ausländischen M Wechseln angefüllt ; jene aber, bei denen der lebtere Fall eintritt, sind eben so wenig genöthigt , sich derselben zu entäußern,­ als eine höher verzinste Geldanlage sie diesfalls zu verladen vermag. Dazu würde es solcher Verschlechterung des Geldmarktes gar nicht bedurft haben, schon der gewöhnliche Discont, Prolongations- oder durch Anlagen in foltdeften Papieren zu erzielende Zins, gewährte hin­­reichende Marge (?) gegen den in D­aluta erreichbaren, wofern die betreffende Maßgabe bei den Kapitalisten des erwähnten Schlages zur Geltung kommen konnte. Wenn aber das Mittel — jedwedem 3wede gegenüber verwerflich — au­ch­ das geringste Gute zu Tage fordert, so hat es tiefeingreifende Uebel in seinem Gefolge, Das an der Oberfläche davon sichtbar wird, in so oder so viel Fir­­men, die dem Ultimo zum Opfer fallen, ist wohl das Wenigste­­ weit demopralisizender wirken die Stodungen und daran geknüpften Nachrchten , die nicht an­ die große Einöde gehängt werden. Damit wird die Sicherheit alles Verkehrs auf der einen Seite, das kauf­­männische Ehrgerfühl auf der andern Seite gründlich untergraben. Ueberhaupt scheint man auf dem besten Wege die Abstumpfung eines solchen Ehrgefühls — dieses fortbarsten aller Kaufmannsgüter — in ein ordentliches System zu bringen. Es ist schon schlimm genug, wenn achtbare Firmen genöthigt werden, ihr Papier zu einem Zins herumtragen zu lassen, vor welchem sie nichts anders als erreihen können , wie denn, wenn man ernstlich im Sinne hätte, den Ted­feleinreiher die Zinshöhe für Die zu dissonierenden Wechsel selbst bestimmen Yasfen (es bezieht sich Dies auf ein von der „A. E" zuerst und nach derselben an) von uns mitgetheiltes Projekt, welches auch in hiesigen Kreisen die allgemeinste Deifbiligung gefunden hat, D. Red.) , und bei sonstiger Erfüllung der gestellten Bedingungen, dem Höchtbietenden den Vorzug einzuräumen ? Da wären diejenigen, welche die geringste Meidung von dem Werth des eigenen Papiers fundgeben, am sichersten, wenigstens — zu nach und nach ruinirenden Zinsen — Geld zu bekommen , und ein Prämiengeschäft auf eine Art moralischen Selbstmords in den schönsten Gang geleitet. Hoffen wir , daß über Dinge so eingreifender Natur, wenn sie wirklich in Verhandlung kommen sollten, auch die berufenen Organe unserer Handelswelt, die Handelskammern — gefragt oder ungefragt — ein maßgebendes Wort darein sprechen werden. Haben sie mit Recht ihre angelegentliche­nürsorge gegen die mißbräuchliche Verkürzung des Ellenmaißes gerichtet ,­ so dürften sie sich gewiß nicht mit gerin­­germ Eifer auch der Vorsorge widmen, daß an der großartigen Ent­­wicklung unserer industriellen und kommerziellen Zustände nicht wei­­terhin die Krämerelle angelegt werde. — Von kompetenter Seite berichtet man der „Breffe‘, daß die Vorwürfe, Die wegen der langsamen Beförderung der nach aus­­wärts bestimmten Getreidemengen »ielfach den österreicht­­[den ‚Bahnen gemacht werden, nicht diesen gebühren, sondern zum größten Theil auf Die auswärtigen Bahnen zurückfallen, wie wir aus schon früher einmal andeuteten. Insbesondere die Staatseisenbahn ist bemüht, selbst mit Hintanregung des eigenen Interesses, den Ansprüchen der Exporteure zu genügen. Die Ge­sellschaft besigt die Hinlänglichsten Mittel, um, was nur an Getreide zur Berfrac­htung übergeben wird, zu befördern; als der Getreide­­erport immer mehr zunahm, entstand eine Stollung in Wien; der Transport des Getreides vom Nordbahnhofe zur Westbahn W wurde der Srad­tfahrwert billiger besorgt als auf der Verbindungsbahn ; aber diese Beförderungs­weise reichte nicht aus, Die täglich ankommen­­den Massen unwetterzu schaffen. Deshalb übernahm die Staatseisenbahn bab auch den Transport auf der Verbindungsbahn, ungeachtet sie höhere Gebühren für Diese Strecke zahlen mußte, als sie dafür anrech­­nen durfte. Nun fand auf dem Westbahnhofe in Folge vesten sofort ein Andrang von Getreide statt, daß wieder Die dortigen Fahrmittel nicht Hinreihten. Um das Geschäft auf den eigenen Bahnen nicht in’s Stoden zu bringen, erlaubte die­ Staatsbahn weiter, daß ihre Wagen bis Salzburg gingen. Auch dies genügte nicht, da es auf den bateristen und württembergischen und schließlich selbst auf den französischen und belgischen Bahnen an Fahrmitteln gebrach. Die österreichische Staatsbahn sah bald ihre Wagen bis Bordeaux und bis Brüssel rollen und hatte Waggons in Darmstadt, Bruchsal, Köln , Ulm, Stuttgart u. s. w. stehben , und nur dadurch , daß sie ihre Fahrmittel in der liberalsten Welle zur Aushilfe weitergehen ließ, wurde es möglich, daß nicht auf den deutschen Bahnen eine totale Stodung des­­­erkehrs stattgefunden hat; die Sta­ats­­bahn hätte Mittel genug gehabt, um die Getreidebewegung auf den eigenen Linien vollkommen zu bewältigen. Gleiches gilt von der Nordbahn; beide Gesellschaften lassen zusammen noch secht Tag für Tag 30—40 Waggons auf der Westbahn und nach aus­­wärts mitlaufen, und die Staatseisenbahn hat einen eigenen Ber­amten ermittlet, der­­ den außerösterreichischen Bahnhöfen für die möglichst rasche Racsendung der Waggons zu folgen hat. — Mir können diesem hinzufügen, daß auch das Transportmaterial der Südbahn in ähnlicher Weise wie bei der Staatsbahn von frem­­den Bahnen in Anspruch genommen wurde und selbst bis Marseille entführt wurde. Die Otsatrung der Frachtenaufnahme allerdings an den beiden Aufnahmestationen Dfen und Teteng fällt dieser Gesell­­schaft zur Last, aber man darf nicht übersehen, daß die Konjunktur in diesem Jahre eben eine außerordentliche if, und ein so massen­­hafter Giterandrang wohl sednerlich sobald twiederkehren wird, auch nicht erwartet werden durfte; berücsichtigt man Dies, so wird man einer jungen und hoffnungsvollen Bahn gegenüber bei einer fast un­­vermeidlichen Kalamität Nachsicht zu üben sich gestimmt fühlen. Die Beseitigung der Nebelstände, über die unser Handel mit Recht Be­­schwerde führt, liegt so sehr im Interesse der Anstalt selbst, daß sich dieselbe auch mit Sicherheit erwarten Läßt. — Die „Presse” schreibt : In der rechten­digung der Bank­­dii­ektion ist dem Vernehmen nach der Beschluß gefaßt worden, beim Finanzministerium wegen der Staatsnofe einzufareiten. Die Bank verlangt, der Finanzminister möge die rechten Wertungen ergehen lassen, damit am 1. November mit dem Verkauf der vom Staate der Bank verpfändeten 123 Millionen Gulden 1860er Staats­ Iofe begonnen werden könne , wie dies die Generalversammlung des Zansausschusses beschlossen und das Finanzministerium damals selber gebilligt habe. Man sieht der Erledigung dieses Antrages mit Span­­nung entgegen, da sich daraus erkennen lassen wird , inwiefern der Finanzminister, in dessen Plänen befam­ilie, jene 123 Millionen Gulden Staatslose als ein Mittel zur Bededung des Defizits im Staatshaushalte, eine wichtige Rolle spielen, an seinem Bankrefora­- Projekt festhält. — In Bezug auf die auch in unserem Blatte ausgebotenen schwedischen 10 Thl­.-Lose werden folgende Mittheilun­­gen von SInteresse sein: E3 sollte nämlich nach Beschluß des reichen Händischen Reichs- Schuldensomptoirs in Stocholm ein Theil des fundirten Schwedischen Staatsansehens vom Jahre 1860 zum Bau von Staatseisenbahnen in Form von Prämien-Obligationen aus­­gegeben werden. Hierzu wurde nun der Nominalbetrag von 2.400.000 Thlr, bestimmt und dafür 240,100 Stüd Prämienobligationen, jede zu 10 Thlr, und rückzahlbar in 38, Jahren, nach einem Tilgungs­­plane , der zweimal im Jahre, nämlich am 1. Mai und am 1. No­­vember eine Prämienziehung mit Prämien von 25,000 Thlr, abwärts, bestimmt , ausgegeben. Die Einlehtung dieser Obligationen erfolgt stets drei Monate nach der jedesmaligen Ziehung fortenfrei in Ham­burg oder Frankfurt a. M. Gegen die Solidität dieser Lofe läaßt si­chwerlich irgend­etwas ein­wenden, da sie von den Ständen Schwedens garantirt sind ; zudem sind es die einzigen Lofe in Schwe­­den, und dürfen andere Lofe dort nicht ausgegeben werden. Auch stehen dieselben zur Zeit im Bergleid zu ähnlichen­­ Staatslotterier­effekten noch entschieden niedrig , da z. B. £ urbeffische 40 Thlr.-Lofe augenbildisch 531%, badische 50 fl.-Lofe 90, badische 35 fl.=Lofe 54 , fardinische 36 Francs-Lofe 51%, Anspady-Dunzenhausener Ei­­senbahn-Lofe & 7 fl. 11 fl. fiehen, während schwentsche 10 Thlr,­­$£ oie zur Zeit noch ihren Nominalpreis nicht überstiegen haben. — Eine neue Erfindung, die sch In England bereits Ein­­gang verschafft Hat, ist die Dampfzugmaschine für ge­­wöhnliche Landstraßen, mit welcher dieser Tage auch in Zürich Berruhe gemacht worden sind. Es ergab sich dabei, daß die­­selbe für gewöhnliche Kieswege alle Vortheile einer raschen und billigen Beförderung bietet, ohne irgend­welche Nachtheile oder Gefahren im Gefolge zu haben, welche von einer allgemeineren Anwendung derselben abrathen kühnten. Die in Rede stehende Maschine war aus dem Etablissement von Efher, Wyss u. En. in Zürich hervorge­­gangen und dazu bestimmt, zum Gütertransport über den St. Gott­hard zu dienen. Dieselbe war zunächst mit einem angehängten Per­­sonenwagen, in welchem sich neun Personen befanden , später mit Transportwagen, die gegen 400 3tr. Güter enthielten, belastet. Die Berfuchje waren von sehr günstigen­ Resultaten begleitet. Die Maschine war leicht zu lenken und hatte einen sehr­­ sicheren, ver­hältnismäßig sehr geräuschlosen Gang; sie überwindet Steigungen mit Leichtigkeit und kann nach Belieben angehalten, langsam oder fopnell bewegt werden. Ihre mittlere Gesch­windigkeit war Die eines trabenden Pferdes und der Konsum an Betriebsmaterial sehr mäßig. Diese Erfindung p­ürfte auch für Diejenigen Theile Ungarns, welche sich im Besise guter Randii­aten befinden , oder in denen sich sole mit verhältnismäßig geringen Kosten leicht herstellen Lassen, als Erlas fü­r mangelnde Eisenbahnlinien oder Wasserstraßen alle Beachtung verdienen und geeignet sein. Die noch bestehenden Mängel in­ unseren Kommunikationen theilweise zu beseitigen. Mach vorlie­­genden Berichten kann die Maschine durch geeignete Bremsvorrich­­tungen jeden Augenblick gesteuert und zum Stillstand gebracht­­ wer­­den, während ihr Gang so ruhig ist, daß, als bei dem OBerfude in Zürich einem Artilleriepart vorbeizufahren war, keines der Pferde im mindesten fcheute. Die Gefahr für die sogenannte öffentliche Sicherheit ist Demnach eine sehr geringe und auf dasselbe Maß mwer­­ben sich deshalb auch wohl die Schugmaßregeln befehränfen können. — Ueber die Verbreitung der Eisenbahnen finden wir in dem Handbuche der vergleichenden Statistik von ©. B. Kolb folgende Notizen : An Eisenbahnen waren 1860 im Betriebe in deutschen Meilen + Vereinigte Staaten etwa 5500, Großbritan­­nien­ 2200, Deutschland mit Preußen und Oesterreich 2000, Brank­­reich 1309, Preußen (680) , Oesterreich (Ungarn 250) (650) , Brit, Nordamerika 330, Italien 250, Belgien 220, Rußland 170, Schweiz 114. Rechnet man dazu die Bahnen in Holland, Skandinavien, Spanien, auf Kuba, in Südamerika, Ostindien und Afrika, so wer­­den wenigstens 12.500 Meilen im Betriebe stehen. Es­ ist dabei der merfensmwerth, daß die bedeutendsten Bölfer mit ihren Eisenbahnen genau in derselben Reihenfolge ersgeinen,, wie mit ihren Handels­­flotten. Die Nordamerikaner stehen auch Hier und zwar weitaus voran (wobei indessen die Leichtfertigfett in ihren Bahnanlagen nicht übersehen werden darf). Die Briten nehmen die nächst folgenden Steffen ein, hierauf folgt Deutschland und Oesterreich, und sind sich bereits ziemlich gleich gekommen. Ungeachtet der Einheit ihres Staates und der ungeheueren Anstrengung der Regierung bleiben die Tranzofen zurück. Die Gesammitmenge der befahrenen Schie­­nenmwege würde schon seit mehr als zweimal um die ganze Erde reichen , die im Bau begriffenen Bahnen dürften wohl eine dritte Sequatorlänge erreichen. Und doc sind wenig Über 30 Jahre ver­­floffen sett dem Entstehen des ersten mit Dampfkraft befahrenen Edtenentweges. (Die Bahn zwischen Liverpool und Marchester, der­­am­tlich die erste, welche mit Dampffraft befahren wurde, ft seit März 1829 dem öffentlichen Verkehr übergeben.) V. Wien, 30. Oktober. Da bereits morgen der Einrei­­gungstermin für die ausgeschriebenen Tuchlieferungen zu Ende ist, so wimmelt es seit einigen Tagen von Leuten aus der Tuch­branche, die dem Ministerium ihre Dienste so billig als möglich zur Ber­fügung stellen wollen. Die politischen Verhältnisse einerseits, so wie der Umstand, daß im vorigen Jahre keine Lieferungen ausgeschrieben wurden, berechtigen zu dem Glauben, daß der Bedarf an den betref­­fenden Artikeln ziemlich bedeutend sein wird­­; doch ist die Zahl der hier anmwetenden Industriellen eine so respertable, daß man wohl das Beflei­ungsmaterial für eine Dreimal so große Armee, als die un­­frige, aufbringen könnte, wenn man alle diese Offerten berücksichti­­gen wollte und ist also mit Grund zu erwarten, daß sehr viele för­derungslustige mit leeren Händen ausgehen werden. I in jedem Falle aber ist es im­nteresse des Staatsschaches wohl gethan, daß man von der Anfangs beabsichtigten Konzentrirung des­ Lieferungsmesens in den Händen einiger reichen Spekulanten abgenommen, weil diese zahllose Schaar keiner Lieferanten dem Aerar sicherlich billigere Be­dingungen Stellen wird, als es einige Monopolisten gethan, abgesehen davon, daß es in volfswirthschaftlicher Beziehung geboten ist, den zahlreichen Heinen Industriellen, welche ganze sonst erwerblose Ber zirke ernähren, nicht große Unternehmer vorzuziehen, die der Gesell­­schaft keine ähnlichen Bartheile bieten. Auch die anderweitig pro­­jeftirten Menderungen in der Befleidung der Armee dürften einstwei­­len noch aufgeschoben werden und beschränken sich die Offerenten auch auf die bisher üblich gewesenen Leserungsgegenstände. — Die G­eldnot h it gegen Ultimo bei Weitem nicht so empfindlich, als man gefürchtet, was wohl­ daher kommt, daß die Börse, die sich durch die neueste Wendung der ungarischen Angelegenheiten sehr be­unruhigt fühlt, ihre Spekulationen sehr besehränft und daher der Handustrie und dem Handel das gerade bisponible Kapital nicht so sehr streitig zu machen braucht, als es sonst der Fall wäre. Wie man an der Börse mwissen wollte, stehen sich die Repräsentanten der Staatseisenbahn- und der Bordbahngesellschaft in ihren Konferenzen durchaus nicht so schroff gegenüber, als man zu ERGEBEN berechtigt wäre, troß dem Art ein Arrangement kaum denkbar: „tr Siffek , 27. Oktober, Das Getret­d­egeschäft bot in den legten 14 Tagen seine besondere Abwechslung, umd der ER dba azal Geschäftsberichte,­­ rt Sept, 31. Oktober, Witterung feucht, milde Luft, bis 13% Grad Wärme, Wasserstand im Abnehmen, Getreidegeschäft E l legen neuerdings flaue Ber­­ichte von den auswärtigen Getreidemärkten vor. Ueber Köln eingetroffene Telegramme melden weichende Preise von den französischen Departementalmärkten, an denen Weizen abermals um Y—l Ste, gewichen ist; an Paris war am 28. flan und Mehl» preife haben einen feinern mäßigen Nachgang erlitten. Am biesigen Plate bleibt die Stimmung eine unverändert flaue, wozu bie nine auch erfolgte, bis zum 7. Nov. angeordnete Stim­­ung der Frachten­­annahme an der Shibahnstation ZTeteny wesentlich beiträgt. Das Geschäft war heute in allen Gattungen ohne Belang, Preise nominell, wo Auszug aus dem WUrtsblatte der „Wiener Zeitung“ vom 30. Oktober, Konkurse, Elfar Goldzwirn in Krakau, Vertreter Dr. Schönborn, bis 16. Sänner b. K­rasauer Landesgericht. Johann Weilfert in Untermeidling, Vertreter Dr. Ellinger, bis 31. Dez. b. Bezirksamt Sechshaus. Wilhelm Szácz In Nytregyhage,­ Vertre­­ter Michael Palt­z, bis 23. Oktober, "" Vergleichsverfahren.E.Ulrich in Wien­ 14.va.4 U.N.b.Notar Dr.Bernardt. en ” ETETZE

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