Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1862 (Jahrgang 9, nr. 26-49)

1862-02-25 / nr. 46

Dientag, 25. febr, Nr, MS. (Die ein­zelne Stummer fortet 4 fr. 5. 8.) del, 1862. Abendblatt as Pester Llo 4 I Wien, 24. Becher, Cs geschehen Zeichen. und Wunder oder — Wenn man in Anbetracht unszrer Boltatriant­­fichen Zelt den Clauden an Munder nicht mehr gelten lassen wirt — Zeichen allein, aber sehr merkwürdige Zeichen,­­Sie wilsen, bat das Abgeordnetenhaus des Netherathes für­ die Einführung des Deutschen­­ Handelsgefeges eine Kommission niedergefegt. Diese Kommission , aus fh­ben Mitgliedern ber ítehbend , hat den Dr. Mühlelfeld zu ihrem Obmann ge­­mählt, und in einer ihrer Testen Stgungen simmte Mühlfeld mit Dr. Krazaf und Rieger (dem Böhmen) gegen die Kompetenz des Reichsrathes in dieser Trage. Dr. MÜLI­feld findet den Reichsrath in irgend­einer Trage nicht mehr, Kompetenz und zwar unter ansprüchlicher Betonung der Nacsicht auf Ungarn! Mühlfeld befindet sich in der­ Kommission allerdings in­ der Minorität; aber sein BDotum charakterisirt den Umsch­wung , welcher er in der An­­schauung jener Sra­tion der Linken vorbereitet, die es­ im Grunde mit den liberalen Prinzipien, dem faktischen Konstitutionalismus ehrlich meint und des bisherigen Parla­­mentspielens Überdrüßig zu werden anfängt, — Mod mert­­wiürdiger is, Daß Wersonen, denen Die Strömungen des Reiherathes bekannt zu sein pflegen, mir mit alter Entschie­­denheit versichern, es sei gar nicht zu zweifeln, daß das Ab­­geordnetenhaus das Uebereinkommen des Finanzmi­­nisteriums mit der Bank verwirft Ich muß geste­­hen, das tür einige Zweifel nicht unterbrüchen kann. An der jüngsten Lisung des Unterhauses waren die Großösterreicher und die deutschen Autonomisten selbt im­mereine mit den Nationalen nicht im­ Stande, der um jeden Preis und unter jeder Bedingung ministeriellen Partei das Nebelgewicht abzu­­gewinnen, um wie viel ihmwäher müßte sie also sein, wenn die Nationalen, wie er allen Anschein hat, sich in den Fra­­gen des Budgets der Abstimmung enthalten. Indessen ist mir jene Angabe von wegen der Duelle, aus welcher ich sie er­­halte, beachtenswerth genug, um sie zu verzeichnen, K.K Wien, 24, Beber. Se, Majestät der Kaiser wird am 2 März in Benedig erwartet. Der Herzog Ernst von Gacsen-Coburg-Gotha is in Begleitung seiner Bemahlin auf seiner Reise nach Afrika beute hier eingetrof­­fen. — Fürst-Erzbischof Kardinal Schwarzgenberg in Prag hat die Zuschrift der­ böhmischen Statthalterei bezüglich der am 26. ober zu veranlassenden Kirchlichen Feier nicht einmal beant­wortet. Kirchliche Rücksichten könnten bieber wohl nicht maßgebend gewesen sein, da in diesem Punkte das Vor­­geben des Kardinals Rauffer wohl alle Bedenken befesti­­gen mußte. Es scheinen also wohl Gründe der nationalen Politik zu sein, welche den Drälaten bestimmt haben. — An der Gyíge des Abendbatttes der „Wiener tg.“ hieft man : Der Landesausschuß in Oberösterreic­h­ mit der eingebrachten Resignierungsklage gegen das £. E. Xe war bezüglich der Benügung des Präsidiaftraktes im Landhause in ein­er Infang zurückgewiesen worden. Das Staats­­minsterium hat sich aber dessen ungeachtet zu einer güt­­h­en Derlegung bereitwillig gezeigt und zu diesem Ende einen landesfürstlichen Kommissär nach Linz gesendet. Durch dessen Vermittlung it die Angelegenheit unbeergadet der definitiven Austragung im verfassungsmäßigen Wege einstweilen befrie­­digend ausgeglichen worden. · S.K.Wien,25.Feber,anverläßlicher Handeln hab­en wir nachstehenderzeilen,die in möglichst objektiver Weise ein Streiflicht auf die jü­ngilen Vorfälle in Griechenland werfen: ,,Nach den in den letzten Tagen eingelangten Nachri­bs­sen ist zwar alle Aussicht vorhanden-dass durch das energische Auftreten des Königs Otto die Militärrevolte in Nauplia nomentan keine weiteren,die Sicherheit des Thrones und der D­onastie gefähr vendexe Konsequenzen nach sich ziehen werde, nicht eben­oweniger soll dennoch die Situation in so hohem Geabe «bedenklich geworden sein,daß der Eintritt ähnlicher,w­enn nicht gar noch schlimmerer Ketasteonden als jene von Nauplia vorherzusehen is, wenn nicht Berufung Nauplia, Kandidaten Fräftig Sturm Dies allein, was Zu dem­ Ganzen und Deflerrei, die der König entweder nicht in so hohem Grade, daß sich rafüj eines neuen Kabinets und einer neuen Kammer mit der burg den Ausgang der legten Ministertrife fehmer beleidigten ultranationalen Partei ver­­fegnt oder auf Mittel und Wege denkt, der sogenannten AroP- befenischen ‚Valtation entgegengurirfen. Geht viel zu dem jüngsen Ausbruche der nicht blos über ganz Srieher­­land, sondern auch weit über dessen Grenzen hinaus vergeweig­­ten Verschwörung sür das Verhalten des Königs in der Yegten, beiläufig vor drei Wochen eingetretenen Ministerkrisis' beige­­tragen haben. Gegen das regige Kabinet Hat sich bereits­ zu wirbelhoften Malen ein erhoben, wer aber stets er­­folglos geblieben ist. Diese Lanoierung der Wünsche der Groß­­helsenischen Partei hat sowohl in Athen als auch in den Die­vinztelstädten sett Langer Zeit große Mitstimmung verursacht. Dieselbe erreichte aber ihren Gipfelpuntt , als vor ungefähr 3 Wochen der König, nachdem er endlich Miene machte den Forderungen der Öffentlichen Meinung gerecht werden zu wol­­len, der nationalen Wartt Ranarts, einen Sohn des berüh­mten helferischen Sechelden , mit der­ bildung eines Sabinetes beauftragte, denselben jedoch sehen nach 24 Stunden seines Auftrages unter dem DBorwande, daß Kanaris das Kabinet zu Fompletttren im Stande sei, gleichsam als eine Provokation gedeutet wurde, und das auf küniglichen Befehl erfolgte wei­­tere Verbleiben des alten Kabinets steigerten den Unmuth und die Di­pstimmung zweiten Ranges bei Husbruch in eine verfrüßte Erplosion gerwesen is,­h­en die unmittelbarste Folge mard. Ausnahme Englands und andere Mächte dem Hofe von Athen gegenüber eine nichts weniger als freundlige Haltung bewahren.” St. Baride, 22. Feber,. Der Adreßentwurf des gefeggebenden Körpers if nun auf er­schienen. "Im Bezug auf Italien äußert er si günfliger als die Senatsabreife, oder wenngftens In gemäßigterem Tone : „Lafen Sie sich, Sire, weder durch andauernden Widerstand nó Dur ungeduldige Wünsche entmuthigen‘. Die Senats­­abreise furadh befann sich von ungemäßigten Prätentionen. — Herr Havin, Direttor des „Siscle”, welcher von Herrn Ségír Wangyeffran eine speziele Berücksichtigung erhalten hatte , antwortete Geute dem ehrenwerthen Senator in einem offenen Briefe, der unter Anderem eine Rede des Grafen aus dem Jahre 1849 zitirt, die mit einem Hof auf die Re­­publik endigt.­­ Heute Nacht Halb zwei­er ist aufıder­i ye- Genyipyromenane Feen ausgebrochen und in der Dortige five abgebrannt. Die „Temesv. Ztg." berichtet: Schor Samstag Abends hat die Bega die niederliegen­­den Waffen der Vorstadt Babrit unter Wasser gefegt. Um 10 Apr Nacis drang das Maffer in ab­ dem Ueberschwem­­mungsrayon zunberl­iegenden Käufer, An sielen Straßen durch den entband, welcher übrigens erwiesenermaßen kommt noch­ , daß mit übrigen Großmächte

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