Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1862 (Jahrgang 9, nr. 100-124)

1862-05-26 / nr. 121

Unbetracht feiner ein gewöhnliches ernermen wollen, in er er sektionellen Stellung bad nit por ericht zitieren könne. (@) Heber die Thätigkeit des Reichsrathes in Wien gegen folgende Nachrichten vor: Die 3. Sektion des Finanzausschusses hat am 24, die noch rüdständigen Bestimmungen des Bankist­atuts erledigt, 3u §. 26, welcher der Dank bas Net einräumt, Gelder in laufender M­ednung anzunehmen, wurde nach dem Antrag des Grafen Kinsty Folgender Zusag angenommen : „Die im Gr­­eogefälte an die Bank gelangenden Beträge Eost dieselde nicht weiter in ihren anderen Geschäften (Essemptirung von Medieln, Bereihen von Sandpfändern 91.) verwenden.“ §. 27, 28 wie §. 29 tourden unverändert beibehalten, $. 30, welc­her die von der Bank einzuhebenden Gebühren betrifft, wurde mit Zust­­mmung des Vertreters der Regierung in folgender wesentlich veränderten Fasung angenommen : „Die Bank ist verpflichtet, gefepftde Sibermünzen oder Silberbarren mit 45 fl, in Banknoten für das Münzpfund, feinen Silbers bei ihrer Hauptwaffe in Wien auf Berlangen jederzeit einzulösen. Die Bank ist berechtigt, biebel eine Provision von 1% pt, und bei Silberbarren Überdies bie für Guldenfi­­de som hatf, fö nigl.. Hauptmünzamte jeweilig festgefegten Prägungssosten in Abzug zu bringen. „In allen übrigen Fälen bestimmt die Bank, ob und welche Gebühren bei den verschiedenen Ber­ghäften erhoben werden,” §. 31 endlich m wurde genehmigt. Damit ist Die Berathung Über das Bankstatut in der Sektion beendet. — In der nächsten Ligung am Montag wird die Sektion noch die $$, 45. bie 57 des Bankreglements erledigen. Am selben Tage hat der Finanzausfluß die Bera­­thung des Airmeebubdgets begonnen. Borfigender der Sektion, welcher den Gegenstand vorzuberathen hatte, If Dr. Wiefer, Beri­ptesstatter Dr. Oisfra, Der Bericht umfaßt 99 Drudseiten, Das Material i­st in folgende Abtheilungen ge­­bracht + Armeestandsgruppen 5 Armeeaufwand ; Zentralleitung; Armeeauslagen. Von den allgemeinen Wünschen, welche die Sthion zur Annahme empfiehlt, heben wir folgende hervor : Der Regierung gegenüber sol der dringende Wunf Des Laufes ausgesprochen werden, es mögen die diplomatischen Bestrebungen dahin gerichtet sein, daß die italienifen An­­gelegenheiten, so weit sie Oesterreich betreffen, zum definiti­­ven Abschluffe gebracht werden, damit die Starkwendigkeit einer größeren Truppenkongentierung in und nächst dem som­­bardisch venetianischen Königreich entfalle. Man glaubt, hat nur dadurch eine größere Reduktion der Armeeaussagen und in zweiter Linie die Herstellung des Geleilige­wichtes zwischen Einnahmen und Ausgaben im Staatehaushalte ermöglicht wird. Die Sektion verlangt ferner, dass in Zukunft das Erforder­­ni für die EP, Landarmee mit der zur Einfiut und Hel­­fung der Anlage im Einzelnen nöthigen Ausführlichkeit vor­gelegt werde, ebenso, wie es schon Diesmal bei andern Thei­­len des Erforderniffes im Staatshaushalte geschehen is. Das Friedensbudget wird im Berichte derart festgestelt, dab sich dasfelde auf nicht mehr als Jah unid 82 Millionen Gulden und unter Vorauslegung der Einkünfte der Militärverwal­­­tung von 8 Millionen Gulden, der Zuschuß aus den Finanzen auf nicht mehr als 74 Mil. fl. belaufen sol. Insolange es nicht möglich sein wird, bieten Sriedengetar vollständig durch­zufüßsen, solen ale auf das Nordwendigste zu betränken­­den Mederfärel­ungen in der bezüflichen Vorlage als außer­­ordentliches Erfordernis angegeben und ausgewiesen werden. Der Binanzantrug nahm, wie gesagt, den Bericht entgegen. Ueber den Antrag der Sektion, aus dem Bedarfe beiläufig 8 Millionen zu fireudden, erhob sich eine lebhafte Debatte. Scälteptih wurde dir Untrag mit 21 gegen 19 Stimmen an­­genommen, Tshabushnigga beantragte eine weitere Streichung von viert Millionen. Der Herr­n Kriegsminister Graf Degenfeld gab darauf die Erklärung ab, da­ es ihm nach Annahme dieses Antrages unmöglich sein würde, sein Ministerium weiterzuführen. unch sprach er sich gegen die Bet­rung eines Zadels aus, dahingehend,­ daß das Haus es tabelnsm weich findet, bab nicht soon rüber, mit bedeu­­tenden Ersparungen im Armerbudget vorgegangen worden sei. Der Antrag Trabufnigg’s wurde schließlich abgelehnt, dagegen das Tabeleyoium angenommen. Damit endete die seite Beratung des Finanzausschusses Über das Armeebudget. Die bereits früher Angeküindigten Beränderum­­gen in ben höheren Verwaltungssphären werden nun in folgender W­eise im amtlichen Shelle der Wiener Btg." bekannt gegeben : ... Ge. Tt, 8, Apostolitäte Majestät Haben mit dem Aller­­höchsten Handftreiben vom 21. Mai b. I. ben. Statthalter von Mähren Gustav Grafen 9. Ehorinsty auf den Dor­fen des Statthalter von Niederösterreich allergnä­digst zu überlegen und den Sek­ionscef im Staatsministerium Adolf Breiteren 9. Do­de unter gleichzeitiger taxfreier Verleihung des geheimen Raths wurde zum Statthalter von Mähren aller­­gnädigst zu ernennen geruht, Se, T, ft, Apostolife Majestät haben mit Ailerhög­ sem. Handfüßreiben som. 22. Mai b. 3. den Statthalter in Oberösterreic Eduard Steipern v. Bach über seine Bitte seiner gegenwärtigen Dienstesftelung in Gnaden zu ientheben und unter YANG der­ geleisteten treuen­ und eiftigen Dienste mit dem­ Vorbehalte in Diesponibalität "am verfegen gerußt, feine bewährte Beschäftstenntnis und Erfahrung Dur feine Wiederanfelung im aktiven­ Staatsdienste Bei" geeigne­­ter Gelegenheit in Anspruch zu nehmen. Ueber das Befinden Ihrer Majestät der Kaise­­rin sagt die geistige „Med. Woenschrift": Ihrer Mas, Sesundheit entspingt nicht den Erwartungen, zu melden der längere Aufenthalt im Süden berechtigen sollte. "Der Hofwundarzt Dr. Jungd ist zur Diensteistung nach Reichenau gefätet worden. Professor Skoda wurde ‚bis fest noch nicht zu Mathe gezogen, dagegen fol. Professor Dopolezer, der geflern von Bicenza, wohin er zu dem er­­frankten Erzherzog Albrecht rreifte, zurüc­gek­hrt­et, morgen in Reichenau mit den Leibärzten Seeburger und Fritz, und dem aus München hier anmwefenden Leibarzte der Herzogin Max, Hofrath Dr. Bircher, eine Konsultation abgab­en. Dr. Fischer Hat auf den Munsch des Haisers die Behandlung der Transen Monarin übernommen und i­ird zu diesem Behufe einige Wochen in Reichenau verbleiben. Politische Rundschau, 26. Mai. Man schreibt aus Paris: Der Halfer Napoleon hat Herrn Thom­­nenel beauftragt, Herrn Nigra zu sagen, er sei überzeugt, das energische Einschreiten gegenüber den jüngsten Ber­­fucten gegen Tirol werde Italien in den Augen der europäischen Kabinete mehr nüßen, als viele Unterhand­­lungen. Die Stimmung der Bevölkerung ist, wie wir sowohl aus italienischen als aus französischen Duellen erfahren, der Regierung in dieser Angelegenheit durchaus günstig : Ritter Emanuel wurde bei seiner Ankunft in Turin mit dem Rufe : „Es gebe der König! Es gebe die Ar­­m­ee­ empfangen. Garibaldi hat ein Belmwichtigungsfäret­­ben an den Mailänder: „Pungolo” gerichtet, das Taut einer Turiner Depesche vom Anend beg 22, im Wesentlichen lautet : „Einige Personen haben meinen Pinter, den ich im „Diretto“ veröffentlichte, falsch ausgelegt. Da íg ja selbst Italienifer Soldat. bin, so konnte es nicht meine Abfigt sein, Vereidi­­gungen gegen die italienische Armee auszuflsgen, melde der Ruben und die Hoffnung der Nation if. Was zu geschriehen, m­sste dies besagen, dag die Soldaten die Feinde des Bitter­­landes und des Königs bekämpfen und nicht wehrlose Bürger Hätte der Befehlehaber in Brescha seinem Herzen folgen können, so würden wir feine Opfer in den Reihen eines hochherzigen Balles zu Deflagen haben, Unser Plag ist an den Grenzen und auf den Schlacht­­feldern, und nicht anderwarte”, Garttatbt sollte am 23. eine­­ Unterredung mit dem König haben. Einem Schreiben der „Opinion nationale” aus Rom zufolge, hat­ der Dapst beim Apfehlen des Generals Goyon Thränen vergoffen. Der General habe sodann in voller Uni­form einen Abschiedsbesuch bei soD gemaßt, der Ans­talten treffe, seine Residenz nach München au verlegen , base ; verwunden und niedermachen sollten. L-—

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