Pester Lloyd, September 1862 (Jahrgang 9, nr. 201-224)

1862-09-02 / nr. 201

«sy.­Paris,29.August.Nicht nur die offiziöse Presse ist­­­ g­eneigt,in der neuen italienischen Verwicklung engli­­­schen Einfluß zu erblicken,auch in dm offiziellen Sphären macht man einernstecksicht zu dem Plutagonis­­­-mus,in­ welchen,wie man glau­bt,Etig.a31d gegen­ Frank-­reich in dieser Angelegenheit troth wird.Die englische Re­­­­gierung hat zuverlässigkei­tent thielvoll an Garibaldi’s Un­­sternehmen,»das ihr vielmehr ungereichi kommt Aber­ nach ANevans nun einmal geschehen ist,will Exiglkide jetzt­ of­­fenbar dafür einstehet,daß Frankreich es sich nicht einfal­­len lasse,die italienische Verwirx­­ung fort sich auszubeu­­ten.Daß die Muratisten hier wieder sesue Hoffnungen schö­­pfen,ist Thatsache,und daß dem Prinzchamt seine Briefe an den unbekan­nten»Herzog«in derkaiserlichen Gunst kei­­nen Eintrag get­an, steht ebenfalls fest, obwohl wir nicht be­­haupten wollen, bag die bie und da und namentlich in England auftauchenden Befürchtungen durch irgend welche positive Daten gerechtfertigt seien. In jedem Falle aber kann man sich nicht wundern , bag die enaltische SFrotte fi ebenfalls nach ven neapolitanischen Ge­wäsfern auf den Weg gemacht, nachdem vas französische Geschwarer in einem Aus genblick dahin abgegangen, wo man an der Börse sich von den weitgreifendste I­nterventionsplänen Frankreiche Uns glaubliches erzählte. Lord Bomwlen bat übrigens aus dem Zmede dieser Bewegung des englischen Geschwadters Tein Geheimung gemacht , vielmehr gestern in einer Konfes­ten mit Herrn Thouvenel ansprüchlich erklärt, das dieser Schritt zum Schuse des Prinzips der Nichtintervention ges­ceheben sei. Französischerseits Verstärkt man allmälig die römische Besatzung.Das"PayF"erwähnt diesen Abendrei­ in der ausländischen Presse verbreiteten Gerü­chte von einer even­­­tuelle Intervention Frankreichs,ohie sie direkt zu dem en­ti­em nur stellt es das Vorhandensein eiun nach Turin ge­­richteten­ auf die A­bsich­ten bezüglichen französischen Note in Abrede.Auch die»France«begnügt sich mit der De­­mentirung dieser skote­s—Der erste Sekretär derGesandti­sch CIHUROM-Herzog von Belluno,ist heute hier angekom­men.Er kann sich mit Lavalette nicht zurechtfinden und wünscht versetzt zu werden.—In dem gestrigen Minism«­­rats­ wollten mehrere Mitglieder des Kabinets ü­ber die »France"ihr Her­z ausschütten;aber der Kaiser wollte nichts davon höre 11.Laguerronnièrescheimgesiegt zu haben. Es ist sogar die Redex 8011 dem Ministerwechsel,indem Persigny, Fould und Thouvenel austreten würden, während der Herzog von Magenta und Yaguerron­­niere die Portefeuilles des Innern und des Kultus übers nehmen würden. Der Kaiser wird, wie man hört, seine Reise nach Biarrig noch aufschieben und die Kaiserin und den Prinzen vorläufig allein dorthin abreisen lassen. Prinz Napoleon trifft viesen Abend von seinem Aucflage nach der Schweiz wieder hier ein. — Die „France“ bringt Korrespondenzen aus Leipzig, Dreifus unterzeichnet, welche den großdeutschen Münchner Mitarbeiter des „Moniteur“ womöglich noch übertreffen. Auch hier ist das Grundthema : Die Deutschen haben Alles nach Menschenbegehr, Tribüne, politische Vereine, „in denen der Mißbrauch der­dere alle Schranken ver Mäßigkeit übersteigt, Einheit in Zöllen, Telegraphen, Posten u. s. w. Was wollen sie noch mehr ? Dreifus weiß die Antwort : Sie wollen sich nicht begnügen starr und einig nach Innen zu sein, sondern wollen „beraugs fordernd und furchtbar” nach Außen werden ! Die Salzfrage in Oesterreich. IL­ V Wien, im Augus. Wenn wir uns nun der Un­­tersuchung über die Bedeutung des Salzes für die Lande wirtschaft zuwenden, so haben wir zu unterscheiden­de Düngung und die Fütterung mit Kochsalz. Die­ günstigen Resultate, welche durch Düngung des Bor­bens mit Salz unter gewissen Umständen erzielt werden, sind den Desonomen seit Langem bekannt. Wir beschränken uns deshalb hier auf einige Beispiele. Mischt man z. B. dem Nepsfuchenmehl, womit man die Felder düngt , circa 12.618 16 pCt. Kod­alz bei, so wird nicht allein die Wir­­kung dess ersteren erhöht, sondern auch mehr gesichert , weil dadurch eine zu­nh­mische Zersehung verhindert wird. Diese hält nun Schritt mit der Entwicklung der Pflanzen, während sonst zu­ viel von den unwirks­amen Stoffen unbewüst davon­­geht. — Auch bei Wiesen, die mit Moos beredt sind, und nur geringe Deuerträge liefern, wirft das Rodfall günstig, indem es Moos, wie fürberhaunt die sehmwächeren Lafrauts gemwächse zerstört, und so dem Graswuchs zu einer üppigen Entwicklung Pas verschafft. Ebenso liegen auch für den Nasen der Salzfütterung zahlreiche Beweise vor. Plastische Landwirthe haben z. B. beobachtet, das Salz, in größeren Quantitäten den Pferden gegeben, dieselben besonders gesund erhält und zu auferor­­dentlichen Anstrengungen befählet. Ebenso hat man bei Schafen, die eine regelmäßige Salzgabe zu ihrem Sutter erhalten, eine Steigerung der Wollprovuktion beobachtet und gefunden, daß dieselbe im Durchschnitte innerhalb vier Mo­­naten per Stüd um 1 Df und 23 Loth größer ist, als bei den Thieren, welche das Salz entbehren. Zugleich war die Wolle länger und feivenhaariger. Bekanntlich wird auch der Vorzug der spanischen Wolle hauptsächlich der Salzfütterung zugeschrieben.­­ Nicht selten ficht sich der Landwirth ge­nöthigt, dem Vieh verdorbenes Futter vorzulegen. Hier leitet eine Beimischung von Kochfall­gang vorgigsmeire Dienste. Das Salz macht die Thiere nicht bies geneigter zur Aufnahme des schlechten Butters, son­dern es wirft auch bis zu einem geswiffen Grave von schärlichen Einflüssen ve3= selben entgegen. — Auch bei dem Mafvich wird das Koch­­salz vielfach mit Nasen angewendet. Betrachten wir nun, in welchem Umfange das Koch­salz für die Landwirthschaft benügt wird, so erhalten wir durchaus kein erfreuliches Bild. Bei einer produktiven Bodenfläche von 97.749,964 Stoden, worunter allein an MWiesen 14.569 318 Joe, ist der Berbrauch an Düng­­salz in Desterreich noch nicht über die winzige Ziffer von 5000 Zentner per Sabr gestiegen. Wahrlich ein frägliches Verhältnis. Ein nur wenig besseres besteht bei dem Viehfall. Desterreich zählt einen Gesammtsiehstand von 44.463,000 St., worunter 17 Mil. Schafe und 1.517,825 Ziegen und auf diesem tiefigen Viehstand entfällt ein Salzverbrauch von 112.000 Zentnern. Dies ergibt 8 Loth ver Sahr auf das Stüd. Man kann zwar eine allgemeine Regel darüber nicht aufstel­­len, wie viel Salz dem Thiere während eines Jahres zuge­führt werden sol, weil das Ausmaß von verflehenen fren­ziellen Bedingungen abhängig it. Beiläufig kann man aber annehmen, dan Pferde und Mastochsen per Stüd täglich 6 bis 10, Kühe, Ochsen und Esel 4 bis 6, Schafe, Ziegen und Schweine bis 1'/, Loth Salz nörhig haben. Wie ges­­agt, sind diese Anfälle nur beiläufige, die in speziellen Fällen erhöht oder ermäßigt werden müssen. Wenn man jedoch von den vorstiehenden , nur die Minimalziffern und selbst diese nur zur Hälfte in Berechnung zieht, so würde mit Berücksichtigung des authentischen Viehstandes in Oesterreich, selbst bei vielen sehr ermäßigten Annahmen, der Verbrauch an Viehsalz auf Die Höhe von jährlich 6­2 Mill. Ztr. sich erheben müssen, um annähernd den Gründlägen einer ratio­­nellen Handwirtbc­aft zu entsprechen. Es sol hier nicht geleugnet werden, dag die MWirkt'g­­fett bes Salzes für der Lanzwirthfigart von unseren Defoz nomen zum Iheil noch nicht genügend erfannt und gewür­­digt wird. Aber auch wenn diese Erkenntniß sich bereits auf die Mehrzahl der Lanpwirthe erstrecke, so würde es doch bei der theoretischen Zustimmung bleiben müssen, weil die beste­henden Sasspreise deren praktische Anwendung vereiteln. Es foftet z. B. D­iehledsalz in ver Marmaros 1 fl. 75 fl., in Zengg und Pirano, wann in Galizien 2 fl. 25 fl., in Sem­­lin, Effegg, Kupanye und Altgravista 3 fl., in Hall, Hallein, Gmunden und Aufsee 2 fl. 75 Tr. per Ztr. , Preise, die eine Ausdehnung des Verbrauches von Viehsalz schlechters­dings unmöglich machen und zu den Butterpreifen in einem groben Mitverhältnisse stehen. Oft genug hat man gehört, Daß Oesterreichs Stärke in der Naturproduktion lege, daß es in seinem Grund und Bor­den einen noch ver­höhrten Ertragssteigerung fähigen finan­­ziellen Faktor befige, wessen Belebung und Hebung allein aug­leichend wäre, dem perennirenden Staatsdefizit ein Ende zu machen. Wohlan , ist was erkannt, so möge man doch auch etwas dazu thun, und nicht Läffig Jahr für Jahr verstreichen lassen, um wenn endlich etwas gethan werden mag , die Steuern zu erhöhen. Gerade bei der Salzwirthschaft ist es dem Staate so leicht, so einträglich und wohnend, ven An­­forderungen der Bolfswohlfahrt im vollsten Maße zu wills fahren. Der Staat verkauft in Wieliczia , Bodnia , in der Marmaros und in Siebenbürgen den Zentner Steinfalz für Gabrisd;mweche mit 50 fr., und bezieht selbst bei brei­tem Preise noch einen beträchtlichen Gewinn. Würde der Preis für Biebfalz ebenso gestellt, so würde weffen Konsuma­tion fn Basel­ bedeutend steigern, und unschwer si binnen Kurzem auf 4 bi­s Mil. Ztr. vor Jahr erhoz­ben, wodurch einerseits der Landwirthschaft kräftig unter die Arme gegriffen , dem Fiskus aber eine jährliche Mehrein­­nahme von 1, bis 2 Mil. Gulden zugeführt würde. Wenn noch ein Zweifel darüber bestehen künnte, daß billiges Salz eine Grundberingung für die Entwicklung der Viehzucht ist, so wird dieser legte Zweifel mit dem Hinweis behoben, daß England und die Schweiz, jene beiden Länder, wo die Viehzucht blüht, wie sonst nirgends mehr, daß jene Länter diesen günstigen Stand zum großen Theile ber Bil­­ligfett ihres Salzes verkaufen, und es ist wohl zu beachten, das England erst seit Einführung billigen Salzes (1 Schil­­ling pro Bushel, d. i. anderthalb Zentner, somit 1 Zentner 32 Neufreuger) im Jahre 1823 zur größten Entwicklung feiner Viehzucht gelangte. Um nun auch in Oesterreich bei Viehzuch eine fürbernde Berücksichtigung angeweiben zu [as­sen, ist es aber wieder und vor Allem unerläßlich, die Preise des ES­peisesalzes so zu ermäßigen, daß die Maffe der ärmes­ten Beselferung nicht genem­igt werde. Diehledfal; für die eigene Nahrung zu verwenden, was man bei den jeit über­­spannten Dreifen nur dadurch zu verhindern versucht, lag das D­iehledfal; mit bedeutenden Koflen sigend hergestellt und mittelst allerhand Beimengungen für die Menschen ungenieh>­bar, dabei aber auch für das Vieh minder verwendbar ges­macht wird. Gleich wie beim Viehfalz Liebe sich auch hinsichtlich des Düngfalzes dur billigere Preise eine namhafte Mehrein­­nahme für den gisfus erzielen; ganz vorzüglich gilt Dies jedoch hinsichtlich des Amtufriefalz, bezüglich heffen wir die gegenwärtig bestehenden Verhältnisse in dem nächsten Artikel eines Näheren erörtern werden. b. 9. stattgefundene Rebugirung des Persomals und der Ber Z. Agram, 29. Anauf. Die im Monat Bebb­ar halte bei den Bierlandigen Komitatsmunizipien hat nach den bisherigen Erfahrungen Feine Früchte getragen. Es mag sein, daß durch jene Mairegel die Staatsverh­äls­tung, welche bis zur fünftigen Regelung der Komitatgein­­fünfte die Auslagen der Komitate vorschußweise aus der K­ammerwaffe bis Dato gedecht, einige Hundert Gulden er­­spart hat, aber die öffentliche Verwaltung hat dadurch be­­deutend gelitten und sicherlich nichts gewonnen. Damals glaubte man dem Herrn Finanzminister in Wien einen gro­­ben Gefallen zu erweisen, wenn man einige Komitatsbeam­­ten aus sogenannten Sparsam­eitsrücksichten ihrer Stellen verlustig erklärte und einige für den fichleunigen Beriebt yofsschen dem Komitate und dem­ Clubb­ídstern am flachen Lande dringend nothwendige berittene Panduren entlieh. Durch ein halbes Jahr leß man jene Sparsamkeitsmaßregel in Kraft, um zu sehen, welche Folgen sie sowohl auf den Staate­­sadel ale auf die öffentliche Verwaltung nach sich ziehen würde. Den Komitaten blieb damals nichts Anderes übrig, als sich In­vas Unvermeidliche zu fügen und gelegent­­ich der Generalkongregation gegen jene Anordnung für den nächsten Landtag eine Beschwerde zu Protokoll zu geben, vom Gange der in ihre Hände gelegten öffent­­lichen Verwaltung aber nach Möglichkeit Rechnung zu tra­gen. Ohne mag ein einziges Komitat gegen jene Verfügung eine Repräsentation an irgend welche Stelle abgesendet hätte, weil man von der Erfolglosigkeit derselben schon im Berauó überzeugt war, ist man höheren Orts nunmehr doch zur lieber­­yengung gelangt , daß die über Hals und Kopf betriebene Reduzirung des Versowald und der Gehalte eine wenn nicht durchaus verfehlte, so jedenfall eine übereilte war, und viefer Tage bat, wie ich erfahre, der königliche­­ Statthalter rerrath einen längeren motivirten Bericht an die Frontisc­­flagonische Hofkanzlei abgesendet , worin um die Erhöhung der damals reduzirten Gehalte mit Bezug auf die bierlands berriehende Theuerung aller Lebensmittel gebeten wird. Von der Einsicht und Gerechtigkeit ältebe unseres Herrn Hoffanz­­(er) ist zu erwarten, daß er dem Gegenstande die gebührende Rücsicht angeweiben lassen wird. Im ver­biefigen Franzis­kanerkirche wurde heute das Seelenamt für den verstorbenen Selemarschall Grafen Nugent abgehalten. Die Feierlichkeit war eine rein militärische, I­mirthichaft ach­ter Standpunkt Tansichaftlicher Echbabeit auf vag Entfhietenste gewahrt fl. Ferner werden d­urch Hinwegräumung der gefährlichen und gesundheitsfchärlichen Sumpfstellen der Kultur jene Streben zurü­ckgegeben, welche dur Das Mustreten des Seewassers bisher ver­lebers­chwe­mmung preisgegeben sind. Unter Einem soll­ auch der Silo-Ausfluß von der Donau bis zum Plattensee für Fleis­cere Fahrzeuge schiffbar gemacht werden. Die Kosten der Regulirung dürften ss auf 400.000 ff. bes laufen , welche aus den Beträgen der betheiligten Gesell­­schaften aufgebracht inwereett Die allgemeine Freude an der glücklichen Erlevigung einer bereits seit so lange schwebenden Angelegenheit gab sich in Füred auch da­durch zu­ erkennen, bak am Abend nach dem Schluffe der Versammlung dem Grafen Franz 31h 4 un­ter Kürsten Paul Eshterhazy ein Sadelzug­ ges bradht wurde. Schließlich erwähnen wir no , daß Die Vers­chönerung des Wlattensees nicht auf die Regulirung seines Bettes beschränkt bleiben sol, sontern daß auch die ersten Schritte zum Schmude ver frem­plicen Siegestade gesche­­ben sind. Fürst Esterházy und Graf Zidin gehen nämlich mit der Absicht um, in Füred aus dem Eigenthume des Behprimer Domkapitels Baugründe zu ermerben , um baz selbst Villen für ihre Familien aufzuführen. Dieses Bei­­spiel , welches sowohl die Verschönerung des Balaton als auch die Hebung des Rapported Fured wesentlich fürdert, wird allem Anscheine nach zahlreiche Nachahmung finden. W­­UND-—­ un­d m visant Die Plattenfeeregulirung. N Wet, 1. September. Am 28. v. M. bat ín B­ar­latonse F üred die Schlafverhandlung in der wichtigen Angelegenheit der Plattenseereguliring stattgefunden, und es gereicht und zur Befriedigung mittheilen zu können, lag eine stehende Brage, die sich beinahe durch ein­ halbes Lahrhun­­dert fruchtloser Verhandlungen hinzog, zu einem alle Theile befriedigenden Abschluffe gediehen, und Dag­eő der gegen­­wärtigen Generation gelungen, eine Arbeit zu vollbringen, die ihr als Erbtheil der Väter zugefallen. Das erfreuliche Resultat der Kürener Verhandlung wird allgemein der äußerst­­ gewannten und umsichtigen Leitung Sr. Erzellen, des Braz fen Franz Zi­ch 9 jun. zugeschrieben, welcher als küniglicher Kommissär den BVorfig der Versammlung führte, und dessen überzeugender Berechtsamkeit es gelang, die Forderungen und Giftungen der verschiedenen Gesellscaften zu Gunsten eines einheitlichen Zusammen­wirfens auszugleichen. ES darf aber auch die patriotische Opferwilligkeit Sr. Durchlaucht des Fürsten Paul Esterhházgy nicht verschwiegen werden, der in Folge der Vermittlung seines Enkels, des Fürsten Paul Ehr­terházs jun., sich bereit erklärte, die einen Werth von 200.000 fl. vertretende Mühle von Dora der Regulirung des water­ländischen Sees zu opfern. Die Versammlung war von hier der großmüthigen That auf das Freudigste überrascht und gab dieser Stimmung in begeisterten Zurufen an den jungen Fürsten Anspruch. Se. Durchlaucht erwiderte hierauf, das es ihm zur betonteren Freude gereiche, als Vermittler in dieser Sache gewirkt zu haben und daß er sich glücklich schä= ben werde, wenn ihm die Zukunft Die D Veranlassung bieten sollte, noch weitere Opfer auf den Altar des Baterlandes niederzulegen. In Folge der alseitigen Einigung konnte der königl­ihe Kommissär sogleich die Modalität der Ausführung feststellen und wurde von ihm für die feierliche Eröffnung der Arbeiten der Dritte September anberannt; für denselben Tag wurde auch die Deffnung der Schleuße von Dgora angeordnet... Die Regulirungsarbeiten werden durch ein aus den Vertretern der fünf konkuriirenden Ge­­sellschaften zusammengefegtes D­irigirendes Komite geleitet, welches seinen Amtssis in Pest haben wird. Eine der Ges­­ellschaften hat von Fürsen Paul Epterházy zum Ehrenmitgliede des erwähnten Komite’s erwählt, und der präsidirende Graf fand sich durch diese Wahl zu der bei­fällig aufgenommenen Weußerung veranlagte, da­ er wohl das eine oder andere der Komitemitglieder in Berücksichti­­gung stichhaltiger Entschuldigungsgründe, niemals aber von Sürsten Paul Esterházy von der Theilnahme an den Si­gungen biöpensiren werde. Ueber die Zeiten von Grundsäte des vereinbarten Regulirungsprogramms wird nng mitgetheilt, das­se. Erzellenz der vorfisende Herr Graf besonders den Grundtag betonte, wie es sich niemals um eine Austrock­nung (lecsapoläs) sondern stets um eine Regulirung des vaterländischen Sees handeln werde. Die Regulirung wird ven 3wed verfolgen, der Deffnung und Reinhaltung sei­­nes Ausflußbettes den Plattenfree auf den natürlichen und normalen Wasserstand zurückzuführen, ein Vorgehen, in wels dem nebf den maßgebenden Aufforderungen der Stante­ Zur Situation . Die zahlreichen politischen Nachrichten, welche uns vorliegen , sind durch die Telegramme über Garibaldi’s Niederlage vert, theild widerlegt, theils an Bedeutung gen in­­Wiener „Presse" erhält die Thatsache mitges­theilt, vas von französischer Seite sofort nach Aus­kunft der telegraphischen Nachricht von Garibalvi’s Gesans­fangennehmung nach Turin telegraphirt wurde, um die Mer gierung Bittor Emanuel’s zu bestimmen, wenn es noch mög­­lic, Garibaldi’s Abführung nach Eng­land­­ zu verhindern. Hienadh werde ber­nismus zwischen den beiden „Alik­ten” in Bezug auf Star cf. unsere heutige Sz.-Korrespondenz aus Paris. D. NR.) Alles auf der Halbinsel wieder — Aus Wien wird der zu fallen scheint. „KR. 3." geschrieben: „Die Erk­­lärung des „Montteur” in Bezug auf Nom hat in hiesigen gouvernementalen Kreisen außerordentlich befriedigt und von Glauben erwedt, daß die römische Frage über­haupt aus dem Programmb der französi­schen Regierung gefunden ist, und daß die ergriffenen militärischen Maßregeln jede Gefahr Oesterreiche in Venetien auf lange Zeit beseitigen werden. Es verlohnt der Mühe, noch einmal auf den Prozeß v. b. Hey­dt-Drefemann zurüczukommen. Unter­wägungen­, welchen das Landgericht zu Elberfeld die Freisprechung Drefemanns rechtfertigt , finden nicht daß der Paulus, nach dem Herr v. b. Heybdt ,seit 14 Jahren als Fachminister alle Wechsel ministerierter Grund­lage über sich) hat ergehen lasen" einfach eine Erinnerung der Wäh­­ler an die unbestreitbar historische Thatsade, daß Herr v. d. Heydt selt seiner Ernennung zum Minister der Reihe alfe fich folgenden Ministerien , obgleich sie zum Theil sehr verfohte denartigen politischen Grundlagen huldigten, eingetreten ist, enthält und der Berfafser hieraus den Schluß zieht, daß Herr Heydt bei den hiesigen Wählern nicht das nöthige Vertrauen vere diene, um zum Abgeordneten gewählt zu werden. In Erwägung, daß das öffentliche Ministerium in bent­­epe­ten „An die Urwähler“ überschriebenen Theil der Ansprache die Stelle: „Wäre in der Welfe sogelannt worden ist, daß der Staatsminister einer Boltsversammlung auf der Wilhelmshöhe hierselbst gender Welfe Über das preußische Königehaus gesprochen , dag er namentlich geäußert habe, und nicht, wie das öffentliche Ministerium wiederholt zuszuführen gesucht hat, auf die behauptete Heußerung, daß der Boden des Hö­nigshaufes morsch geworden sei, nicht zu beg­weifeln ist, in RN Én der Herr Staatsminister beitsliebender Mann, heimsböhe nicht gegen das edle preußische Königshaus die Landwehrleute darauf aufmerksam gemacht haben, daß der Boden des preußischen Königshauses morsdh gewor­­den sei", als eine Beleidigung und Verleumdung des Herrn 9..b. Heydt als Privatperson enthaltend hervorgehoben hat; d­aß a d­iesen Worten allerdings der thatfadh­i­e Vorwurf einer Handlung werde geeignet ist, deren Urheber dem Haffe und der Beractung seiner Mitbürger auszufegen, enthalten im Falle der Unwahrheit der behaupteten Ihatfadhe „Wir dürfen dem Könige nicht trauen, wir müssen Garantien haben, der Königsthron tí morsch gewor­­den” ; daß dieser Beweis auch offenbar so wie geschehen zuzulassen 6. gender Ansprüche er im Jahre 1848 auf der Wil­­9. b. Heydt im Jahre 1858 In das nach dem Ergebniß März 1848 nigsthaus und insbesondere bat; 9. 9. b. ein wahr­­gesprochen, ist, mithin eine Verleu­­n­­dung des Herrn v. b. Heydt vorliegen würde, daß indessen, der Beschuldigte Dresemann durch Borberscheid vom 12. Juli b. I. zu­ Beweise der Wahrheit seiner Behauptung in vert zu befőránten war, da in der inte­­rimintrien Stelle überhaupt verlegende Aeußerungen des Herrn v. b. Heydt gegen das preußisce Königshaus behauptet würden . In Erwägung, des Zeugenverhörs b. Hey­dt auf der Wilhelms­­böhbe bierfelds Rattgehabten zahlreich b­e­­fuhten Boltsyversammlung sich verLt­­hör gegen Se. Matt­­fätd den damals regierenden König Friedrich Wilhelm IV. bedient daß insbesondere durch sy­» lien auch vanurch nach so in Die würde er nicht beschwichtigt sein, in ven Status quo zuräd mit An Erwägung, so würde bag daß Antago­­den Er­­fich folgende : b. Heydt Herr 9. fehr gegen bag preufßifge die Hgen bürg, *p bung des Tagegueuigkeitm. Meft, 1. September, * „Vet Mapló" wird vom zweiten Präses des bierer­­­ A­fnahme folgender Ze­i­len aufgefordert ns Vert" Napló" brachte in seiner Nummer vom 24 in­ der ‚Rubrik" „Beschriebenes“ die jott, daß eine Petition Tk piefigen bürgerlichen Handelsgremiume , weil sie nicht in der amtlichen un­arischen Sprache abgefaßt war, ärzlich von der königl. ungarischen­tatthalterei zurückgewiesen worden sei, berufen, egen diese grundlose Beschuldigung, die dem Bernehmen nach au­fh andere Bank übergegangen ist energisch zu a si t­skggi Be Handelsgremium hat im April 1. &. eine Petition an den röntgl. ungariigen Statthalteretrath eingereicht, aber diese war in unga­­rischer Sprache abgefaßt und iR nit zurü­ckgeioiefen worden. Gelt­­dem hat sich das Gremium an die hohe Negierungsbehörde nicht getrendet. Kürzlich bat bagfelbe in Angelegenheit des Wedsel­­eiepes an ihre Erzellenzen den Hoffar Bede De­eg au SW ferte en morandum waren ungarisch abgefaßt, und e verkehren, — Mit der Bitte a en DEE. sind allein nicht zurückgewiesen worden, sondern Se, Majestät gerupten auf anzut­­ordnen, bag sie in Verhandlung genommen werden. — Nebrigens faßt das Gremium seine Stellung zu gut auf, Kuh Ba ua Seen We­ehe ’ feine OHIENITIBITEINEN G mwegenen Zwängling Alexander v. Betfey, 2. Präses, der am vorigen Samstag abgehaltenen Plenar­­Pester Magistrats 8 fommune dafür zu leisten Am wurde beschlossen, den für den bevorstehenden Erweiterungsbau des hiesigen Lutherischen Ober­­gymnasium in der Bädergasse dem genannten Zwede zu überlassen. Das sädtische Grund­­buchsamt Hat zu ermitteln, gen Hauses in Angriff genommen werden, *p der Stabt­­ift. “p Sicherem Vernehmen nach wird im nächsten Frühjahr der auf dem Rathhausplag gelegene Theil des Piaristen­gebäudes niedergerissen und der Neubau eines preift,die von einem höcír ver­­derzeit als im hiesigen Zwangsarbeitshanse be­findet, ein Meuchelmord an dem Berwalter der genannten Strafanstalt versucht. Ein Aufseher, welcher zur meisten Zeit dem­ bedrängten Verwalter zu Hilfe eilte, wurde bei Gelegenheit, als er dem Meuchelmörder das Messer aus der Hand entriß, ziemlich bedeutend verlebt, indem ihm drei Finger dur die Mord­waffe durchschnitten wurden. Auch der herbeigeeilte Konk­olor des Arbeitshauses erlitt eine Beziehung, indem er den Mörder bemältigte. Der Vermalter selbst hat einen Stich in die Unfe­reite erhalten. Zum Glück hatte das Messer , deren sich der Mörder bediente, keine Seite, meghalt die Bek­vundung Feine gefährliche geworben. * p Dem Dernehmen nach wird heuer ie Weinlese im Pester Steinbruchgebirge um die Mitte des September, somit um 10—12 Tage früher als sonst beginnen. Der ähnliche Fall dürfte auch in andern Weingebirgen der Pest-Diner Um­gebung eintreten. * In der „Magyar Sajtó­ smirb zur Hintanhaltung der Viehseuche der Vorschlag gemacht, bag man jene Gegen­­den, in welchen die Richter die Herricht, — hie fliekennen Was­­ser als Grenze nehmend — lieber in größerem, ale in kleine­­rem Umfang mit Militärkorbong umftelle, und aus dem so eingeschlosfenen Gebiet drei Monate nach dem Tekten Aranf­­heitsfall weder Vieh, noch Häute, noch Hörner oder dergleichen hin­auslaffe. « * Die Einschreibungen für das M­u­siktonseroi­torium werden nicht am 10., sondern erst gegen Ende des EM. stattfinden. Der genaue Termin wird seiner Zeit von der Direktion bekannt gegeben werden. * * In Angelegenheit der Sizfó’schen Sh fer­statuette veröffentlicht , Sarg." eine Entgegnung des Herrn Jizfó auf die fette Erklärung des Herrn Grhmwindt. Der Federstreit droht sich demnach in die Länge zu ziehen, so dag­eg [her fallen wird Demselben in allen Wendungen zu folgen. Wir glauben daher, da die Sache an Gegenstand eines Pro­­tesses ist, uns auf die allenfallfige Mittheilung des richterlichen Erkenntnisses besdjránfen zu körnen. * 7 Ueber die Geschäftsgebahrung der Lebensversiche­­rungsabtheilung der ungarischen Affeturanz im Monate August geht uns folgender Ausw­ess zu. Ausgestellt wurden 247 Stüd Poliggen. Darunter : a) 156 Stüd Po­­z Nicht alle Tage dürften sich Sale­felder Gros­muth ereignen,, wie sie neulich die Besucher eines Diner Safthauses erleben konnten . Im der Gaststube hatte durch die Unvorsichtigkeit des Wirthes ein Vorhang Feuer gefangen, Ein Hzzen auf Todesfall mit 326,600 fl., b) 91 Stüd Doliszen auf Lebensfell mit 117,450 fl., zusammen 444,050 fl. * Die gefährdete Sicherheit der Personen und des Eigen­­thums veranlassen den , Sorgeny" für die Sache der Boh­e­­erzieh­ung das Wort zu ergreifen. Die Erziehung müsse bei der Wiege begonnen werden, der erste Blick des Kindes falle auf ein Buch und nicht auf die Waffe, in sein Ohr drin­­gen zuerst die Töne des Gebetes, nicht des Blues.­­ Gleich­­zeitig seien wir in den Blättern, bag­te. Majestät zur Hint­­anhaltung der Räubereien in der Somogy 5000 fl. Taglien ange­wiesen. * Samstag Abende um halb 6 Uhr fand auf dem Georgeplag in der Festung zu Ehren St. Erzellenz des Grafen Boronini-Kronberg eine dur sieben vereinigte Militärmufikbanden erskutirte großartige musikalische Produktion statt , gespielt wurde der Rienzimarsch von Wagner, die Duserture der Oper ,die Belagerung von La Rocelle von Balyn, die Orpheusquadrille, die Schwurszene aus der Dper "Agnes Gennaro" , eine Piece aus der Oper , Hant", und schließlich der Tannhäuserwerfe. “ z In diesen Tagen ist dem Chemiser Wild. Wahl­mann die Konzession zur Errichtung einer Zündhwaaren- und hemiig-technischen Landbesproduktenfabrik ertheilt worden, für leßtere zur Erzeugung solcher Artikel, die bei der Einfuhr aus den Yolande einem bedeutenden Zolle unterliegen. Der Un­­ternehmer beabsichtigt gleichzeitig auch ein Auskunftsbureau für Berbefferungen und Einführungen neuer Erfindungen zu errich­­ten, wo vaterländischen Unternehmungen , bei nicht sehr kost­­spieligen Versuchen unentgeltlich Auskunft, ertheilt werden sol. * 27 Bei dem gestern in der Pester Schießstätte abgehaltenen Scheibenschießen sind folgende Dreise gewonnen worden : Nagelschüffe : Herr Sles für ich, Herr Pilify für sich , Vierer: Herr ZUes für Herrn Seyf, Herr Illés für Herrn Repaßky, Herr Zoller für Herrn Elfiaffer, Herr Tarcsay für Herrn Balog , Herr Pan für si, Herr Preiß für sich, Herr Krones für fid, * r­ies, waren jedoch die Brandwunden an der rettenden Hand. Der Wirth, der allgemein als reicher Mann gilt, fand es nicht für zu erkennen nöthig er war sogar so pünktlich fid die Zeche, Die unfer fagr 20 ir. betrug, bezahlen zu lassen, und erwies fr­­ebig­­lich in dem Nachrichten” einen Punkte großmüthig, mag er dem verwund­e­ten Krieger ein Heilmittel anriete, ohne dafür ein ärztli­­ches Honorar zu verlangen, kp Ueber den vormonatlichen Verkehr und die gegen­­wärtigen Bestände an Brennholz auf den hiesigen Holz­­plänen liegen und folgende genaue Daten vor : Auf dem obern Holzplage betrugen die Vorräthe mit Ende Juli 20,883 Klafter ; im August wurden zugeführt 4921 Klafter, und verkauft 2318 Klafter ; die Vorräthe betragen somit 93,486 Klafter.­­ Auf den unteren Holzplagen waren mit Ende Juli vorräthig 50,672 Klafter ; im August wurden zugeführt 2645 Klafter und verkauft 684 Klafter, wornach fs die mit Ende August verbliebenen Borräthe daselbst auf 52,633 Klafter beziffern.­­ Die Gesammtvorräthe an Brennholz Im Nayon der Stabi­l Se tragen zur Bett 76,119 Klafter, Das Halstragen statt Papier zu vertraulichen Korrespondenzen benüst werden, dürfte neu sein und vie erz­wähnen au deshalb der Konfissation solcher Halsträgen, welche heute in die Arrestlotale am Srabthause eingeschmug­­gelt werden, fellten. Besagte Halsträgen befanden sich unter verschiedener anderer Leibwäsche, welche einigen der Stadh­­hauptmannschaft in die Hände gerathenen ehr gefährlichen Industrierittern übergeben werden sollte. Sie waren sorgfältig zusammengerollt, und es ist nur einem gräflichen Zufall zu­zuschreiben, daß die von Frauenhand stammende Schrift. auf diesen Krägen bemerkt wurde. * Unter der Rubrik Lofales melden die , Ungar. Bei der am 30. August abgehaltenen Verlaufslizitation der sädtischen Gründe nächst dem Wallher-Damm murbe ein Grund, Ed der Wallherstrafe und der neu zu track­enden Galle, von Herrn Popper, die Quadratflatter zu 55 fl. 50 fl.; ein Grund an der Fronte der Waignerstrafe von Herrn I. Müller zu 44 fl. 50 fl. und ein rückwärtiger Grund von demselden Herrn zu 20 fl. 50 Mr. ; endlich ein Grund an der Fronte ber Taignere pr. Handelsgremiums In­­ vorigen Freitag zur Num­a wurde So fühle beanspruchten Raum und , berüchtigten Gaumer , welcher nit und fi Inc fennt mich melde Entschäbigung Unteroffizier Haus vor weiterem Schaden, das bemältigte rasch den Brand er als Kohn zu geben, ja für Das biese beherzte seine Erfenntlichkeit durch Wort oder und bewahrte das einzige Zeichen des Dan­­bavontrug, That That a J A j —­ If EEE in

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