Pester Lloyd, September 1862 (Jahrgang 9, nr. 201-224)
1862-09-18 / nr. 214
Zackc xggissggcistiss Veit, 17. September, Des. Hein Lagueronnidre’s Idee der Aufleisung des von Frankreich, England, Aurland und Preußen anerkannten „Königreichs Italien", und Sheilung tesz selben ítt einen Norte, Mittel- und Eüostaat hat in Paris zwar nit Aufsehen gemacht ; gleichwohl wollen tiefer Bliz fende ihm seine größere Bedeutung betreffen, wäre es auch nur aus dem Grunde, weil England nie und nimmer einem Murat oder Leuchtenberg den Thron von Neapel Überließe, — Franz II. aber faum. son Frankreich selbst unterfragt werden dürfte. Die „Patrie" erhebt denn auch bereits in ihrem heutigen Leader die Stimme gegen Lagueronniere und sucht den Herrn Senator ad absurdum zu führen. Indem sie im Wesentlichen sagt: „Es handelt sich um eine Konföderation, nicht um jene von Billafrenen, welche Österreich rücksichtlich Vensßigs mit begriff, sondern um ei neues Projettt , welches die Mitte Stalleng dem Papile läßt, und weiter zwei Staaten bildet, einen im Norden und einen im Stiven, Warum biefe Thek lung 2 Die Natur, sagt man , verlangt sie. Stalten ruft, bak 8 eins sein will, man antwortet Ihm, eg müsse awet feln. · Man verlangt die Theilung im NamenYicapels. Neapel,sagt man,verabscheue die piemontsische Unterdrückung.Es hat zur Vereinigunn genngewillig,als diese auch Rom umfassen sollte,erhält mch Nom nicht,so will es seine Nationalität wiederhabeie.Wir wollenichr nicht auf dein sonderbaren verbmachtes Wortcthionalität bestehen, aber verbürgt dasim daß ski sapel allein zurücktritt.Auch Toskana die RomagIx1,dies Herzogthümer haben sich nur mit der Aussicht auf risk Erwerbung Roms mit Primorit vereinigt, und wenn sie fest auch erklärten, mag sie Ihre Selbstständigkeit zurüidverlangen ? Dem päpstlichen Stuhl wird sein sebiges Gebiet zugestanten. Warum nicht mehr ? Der Papst, hat bekanntlich protestirt und will nichts von einem Arrangementchen, welches er einst Beraubung nennt. Aber, ante wortet man ihm, die Annerion der Marken und mbrieus mit Piemont ist eine vollendete Thatsache. Aber if die Anz nerion der beiden» Shilien nicht auf eine vollendete Thatsache ? Solche Vorschläge gehören nicht mehr der Politik, sondern der Phantasie an. Man sieht vag besonterd , wo bag Project auf Benetien kommt Die Einheit, heißt es, ft nicht möglich , solange diese Provinz dem Hause Hacheburg gehört. Das is wahr , aber it unter dieser Bedingung eine Konföderation möglich ? Die Zeit, versichert man, wird am sichersten Venedig befreien. Allerdings,, wenn atal gen Staat ft, aber das Konföderationsprojekt "fenel 18 für immer von Stalien aus. Wer is, fragt man endlich, der Meister, wer Stalien in diese neue Form. gießen sol? Europa, in einem Konare vereinigt. Wer Aft vieses Europa ? Das ist erstlich Srankfreth, welches noch vor Solferino, im Jahre 1856, mitten in der alten Politik, die Unabhängigkeit staend auf die Tagesordnung feste. Das ist ferner Enge fand, welches in den Protokollen des Pariser Vertrages die Auferstiehung der Halbinsel sanktionirte, im Jahre 1860 das Königreich Italien anerkannte und jegt Rom für das felbe zur Hauptstadt verlangt. Es ist Rußland, in welches zu gleicher Zeit mit Preußen in der Anerkennung eines monarchischen Staliens eine Bürgschaft der Ruhe für Europa erbliche. Endlich it es Desterresch, welches Venetien festhält und sich selbst als befangen von dem Nichteramte ausschließen würde, wäre es nicht schon im Vorhinein durch die öffentliche Meinung ausgeschlossen. Dies sind die Mächte, welchen man die Zerrettung Italiens übertragen will. Wir fragen einmal, melde Art von Volitif fest man denn, hier voraus ? Von Seiten Frankreichs wäre sie unvorzichtig oder unrönlich ; bei England müßte eine Schwäche eintreten, wie die britische Geschichte sie nicht fennt; von Rußland und Preußen hieße es verlangen, daß sie sich selbst Lügen strafen, Oesterreich allein könnte zufrieden sein. Wenn man dies beabsichtigt, so möge man es herausragen.“ Melcher Art die Aufregung in England gegen das DBerfahren Frankreichs in Italien ft, zeigt ein Bericht der , Pr." über das vorige Woche zu Newreastle abgehaltene“ Caribald - Meeting. Der S Korrespontent berichtet über dag In der Stadthalle abgehaltene Meeting . Herr Newton (Stabirath) eröffnete Die Verhandlung mit einer Rede, worin es unter Anderem hieß : „So lange Stalten unfrei, ist feine Freiheit in Europa möglich. So lange Frankreich eine große Armee im Zentrum von Europa hält, existirt Feine Garantie, selbst für die Stetbetten, beren wir uns fest rühmen. Man muß seinen Augenblick vergeffen, daß die wahre Urfahde des Unfalles, dei Garibaldi betroffen, nicht so sehr in Italten als vielmehr in Paris zu suhren. Der französische Herrscher ist der wahre Urheber jenes Mifaefhides. (Großer Beifall.) Es it dieselbe Gewalt, welche die Prefse, die Tribüne todtgeschwienen, wo die ganz Franfreihh erfuct, gefiebelt, entmannt hat. Es gehört große Mederewindung dazu, ruhig von Franfreichs Haltung gegen Italien zu sprechen. Stets, seit der Zeit von Charles VIII., war es damit beschäftigt, Italien zu zerstören und Italien am Vorwand europäischer Briedensbrüche zu machen . . . Ich habe irgendwo gelesen, daß die alten Römer mit dem Prozeß gegen Manlius nit angesichts des Kapitols vorzugehen wagten. Gibt es einen Zo ila- Fargbalei Erbe , der einen Prozeß gegen Garibaldi ertragen Die Riss Sof Comwen stellte den Antrag, den Lord Ruffell in einem Memorandum aufzufordern, daß die englische Regierung den französischen Kaiser zur Räumung Roms urgire, „Rom“, sagt er, tut die alte ehrmwürtige Hauptstadt Italiens..... Bie kommt dieser alte Síp ber Zivtlisation dazu, von den Truppen eines fremden Gmalthabers gefangen gehalten zu werden? MWelbeg größere Nedt befigen französische Truppen auf Rom, als auf Neapel, Turin oder London ? (Großer Beifall.) Der Papst war geflohen, weigerte si zurückzukehren, Leß Rom, während drei Monaten ohne Regierung. Darauf wählten die Römer si selbst eine Tiere den Truppen zu Toulon, die si gegen die Vernichtung einer Schwerterrepublik sträubten,, eklärten , es gelte der Kampf nicht gegen Rom, sondern gegen Oesterreich , sogen sie. Nachdem die Armee in Emitaveckhia gelandet, zogen sie wieder, indem sie sich dem Bolfe nicht als Feinde, sondern als Freunde anfündigten , und beuchlerisch französische und italienische Flaggen durcheinander wanden! Der französische Besollmächtigte und seine Unterlinge logen, als sie in den Zugang zu den Triumphen bahnten , auf den Vorwand von Unterhandlungen, in der That aber, um den Stand der Vertheidigungswerke zu untersuchen. General Dubinot log, als er sich verpflichtete, die Stadt nicht vor dem 4. Sunt anzugreifen, sie in der That aber am 2. angriff und so die Römer Überraschte. Das ganze Betragen der Kranzofen in diesem verrichten Werke war das Überlegter und Heuchlerifeher Falschheit, (Rärmender Beifall) , von Louis Bonaparte bis hinab zu seinen niedrigsten Agenten täuschten sie alle Rom, das französische Bolt und Europa, Louis Bonaparte hat nie ein freies Stalten gewünscht., Was er mitt, ist ein farbinisches Königreich im Norden, ein anderes Königreich im Süden unter Murat, und ein drittes im Zentrum für Better Plon-Plon. (Beifall und Gelächter.) Diese drei reinen Monarchien, alle der Familienbande mit dem Hause Bonaparte verknüpft, alle ihre Inspiration ín den Tuilerien ruhend , m würden dem Louis Bonaparte großen Machtzuwachs in Europa sichern. Der Plan war nicht übel, und seine Ausführung hätte seiner Gefähilichkeit Ehre gemacht, aber Gariballet hat ihn vereititt. (Stürmischer Beifall.) Garibaldi selbst ist augenblicklich entwaffnet. Umso mehr wird es die Pflicht des englischen Volkes, den Uebergriffen des französisn Despotismus ein Ende zu machen und die Tore Noms gegen die prätorianischen Horden des Staatsstreichs zu fließen . .. .. Der Bonapartismus ist der Duell allen Unbeils in Europa. Sedoch die Tage seiner Macht sind gestählt .„ .„ . Ein unerbittlicher Wille, Hunderttausende von Soldaten, alle tödtlichen Instrumente des Krieges im Ueberfluß, ein Senat, vollgepackt mit servilen Stellenjägern, ein von Gendarmen und Präfekten zusammengetrommeltes Repräsentantenhaus — aber auf der andern Seite steht die Menschennatur, die ihre ewigen Rechte zu wahren hat! (Stürmischer Beifall.) Herr Bomnen motivirte und verlas sodann das an Lord Ruffel gerichtete Memorandum, das einstimmig angenommen ward, nach oten deim Versuch eines gewissen Herrn Rule, Partei „für unseren erhabenen Allitrten jenseits des Kanals“ zu ergreifen, unter die Sturm von Zirhen, Gellen, Grungen und Laden begraben worden. Herr Rutherford (ein protestantischer Geistlicher) stellte hierauf den zweiten Antrag, dahinlautend : Dies Meeting ladet den General Sartbaldi ein, seinen Wohnplan in England aufzuschlagen, und versichert ihn der beständigen und wachsenden Bewunderung von Gesten des englischen Volkes." In der Motivirung seines Antrages bemerkt Herr Rutherford unter Anderem : „Sollte der Papst Rom zu heiß finden, so wird auch er ein Asyl in England finden. Wir werden ihn sogar bewillkommnen, nicht als weltlichen Fürsten, sondern als das Haupt einer ungeheuren Kirche.“ Der Antrag passirte einstimmig. Der Borfigende f Loß die Verhandlung mit einer heftigen Moortepoche gegen „den Despoten zu Paris.” „Er folle sich erinnern des alten Staltens mit feinem Brutus und Cafsius ; er folle sicer Nemesis erinnern, die ihm auf den Fersen sie; er folle, gleich Macheth, bedeuten, bag ein bewaffneter Arm und ein gewappnetes Haupt Mitten aus der Erde aufsteigen könne, und er solle nicht vergeffen, dag nit allen Offint der Kopf abgeschlagen sei." So Herr Stadtrath Newton. Nicht unpilant ist die Meldung, wie sich’S mit der vielbesprochenen falschen Deperce ver „France” in Betreff der Garantirung des jrsigen päpstlichen Territorialbestandes verhielt oder doch nach den römischen Enthüllungen der „Option nationale” verhalten haben sol. Der Kardinale Antonelli Bruder Jutgi hat eine hübschte junge Frau, zu deren Anbetern ein Mitglied der französischen Gesandschaft gehörte, das als Zeichen seiner Verehrung die geheimen Instruktionen seines Gesandten mitzubetten pflegte. Da Herr v. Lasalette Verdacht schöpfte, so bat er in Paris im speziellsten Vertrauen um Zurentung einer falschen Depesche, die er an die gewohnte Stelle legte . Plöglich erschien jenes römische Telegramm ver „Srange”, das so großes Aufsehen machte. Die bestellte falsche Depesche aus Paris war laut der „Opinion nationale“ nämlich sofort durch jene zweite Hand in die des Kardinals Antonelli gelangt, vor seinem Vertrauten in Paris bei der „France“ sofort Wind gab. Einige Tage später erschien Lavalette im Datifan und wurde, als er sich nur im allgemeinen Nerdengarten erging, von Antoneli endlich gef fragt, ob er nichts mitzutheilen habe. „Nichts, Eminenz!" — „Aber Ihre Regierung sol tod in einer Note sich erbieten, das Gebiet, das wir noch besigen, verbürgen zu wollen .“ — „Davon ist mir nichts bekannt.“ — „Sonderbar! Die Note wurde vod in der "grance" angezeigt.“ — „Allerz Dinge, to aus welcher Duelle wohl?" — „Gewiß vom Nuntius.” — , Bom Nuntius also! Das werde ich sofort nach Paris berichten.” Als Antonelli mernte, daß er Monsignore Chigi in Verlegenheit bringe, gab er seinen Gewährsmann an. So das Pariser Blatt. Unsere Leser wert ven sich, erinnern, daß der erste Sekretär der französischen Gesandtschaft, Fürst von Belluno, auf Lavaletie d ansprüchlichen Wunsch von Rom abberufen warb. Saribaldi sol ein Schreiben an den König gerichtet haben, wessen Inhalt im Wesentlichen folgender sei : Garibaldi verlangt nach seiner und seines Sohnes Genesung ins Ausland zu gehen, weil es ihm unmöglich sei, für das monarchische Italien ferner zu wirken. Sollte er vor ein Gericht gestellt werden, so werde er die Fragen desselben nicht beantworten und ein absolutes Schweigen beobachten. Schließlich sagt der Er-Diktator , daß er stets für ein wolfsbeimliches freies Italien, aber nicht für eine von Antriquanten und Ausländern her herrschte Monarchie gefochten habe, welche die Idee der Einsheit an Mißfreddt und Viktor Emanuel um seine Krone bringen wird. Den Turner Journalen ist die Erwähnung des berührten Briefe untersagt worden. — Andererseits wird gleichzeitig berichtet : Rittor Emanuel hat an Gazribalot einen vertraulichen Brief geschrieben , aber Gazribalot it so leidend und so eraltirt, daß seine Tochte Teresita noch nicht gewagt hat, ihm das Schreiben des Königs zu übergeben, weil sie fürchtet, er möchte ihn zu tief erregen. Der „Ort d. p." wird aus Turin als „verbürgte Nachricht“ mitgetheilt , daß Rattazzi sich mit dem Könige DBítter Emanuel über den Moment verständigt hat, wo er seine Demission einreichen wird und das man im Stillenen Ministerium Ricafolt vorbereitet, der Hoffanzleierlaß in der Form von dem Gutachten der Kurie vortheilhaft unterscheidet, indem Ansichten, über welche ARSUSEH TECK tantagar BROT T nn eze ee KEZE ET u —— T—— forwohl die Theorie als auch die Piazisten Stab gebrochen, seine Aufnahme fanden. Namentlich gibt sich Die Hofkanzlei seine Mühe zu beweisen, was die Tagfakungsanordnungen ebenso fchmel zum Ziele führen wie die Erlassung von Zahlungsaufträgen, so wie Dag der Personalarrest, seiznen wesentlichen Bestandtheil eines Wechselgefeges bilde und der Seulzenarrest überhaupt ein mit dem ungarischen Rechsbewußtsein unvereinbarliches Erolutionsverfahren sei. Da, indem sie eine Renterung des Gefetes hinsichtlich dieser Punkte ganz einfach ter Legislative vorbehält,, erkennt auch sie Hillschweigend die Sweckmäßtigkeit der gewünschten Movisirationen an, und den Hans verständen muß es große Befriedigung gewähren „ da, in dem Erlaffe nicht nur nicht von einer Gefebtesunkenntnis gesprochen wird , heffen sie die Kurie zeibt, sondern des Memorandums als eines gründlichen und mit Sachkenntniß geschriebenen Operates ansprüchlich Erwähnung geschieht. Zu den praktischen Erfolgen es Memorandum , als welche die authentischen Interpretationen mehrerer Bestimmungen des ungarischen Wechselgeietes anzusehen sind, geselt sich noch die nicht zu unterschägende Verfügung der Hofkanzlei, wer zufolge alle Komitats-, bezüglich Distrikte=leiter beauftragt wurden, dafür zu sorgen, daß in Orten, wo nicht ein Vizegespan oder Stuhlrichter, bezüglich ein Biiefapftän seinen Síß hat, die Zustellungen durch die, im Sinne begr. 9 Gesekart, XX. : 1836 hiezu befugten, bereideten Gemeindepersonen , Gemeinvenetäre u. |. m. und zwar ohne Verzug und unter Verantwortung der Betreffenden vorgenommen werden. E. Meft, 17. September. Ueber das Memorandum vor Peter Handelsstände h Hinsichtlich mehrerer Mängel des ungarischen Wechselgefeges und die hieran geknüpfte Bitte um Beseitigung derselben im nun auch von Seite der hohen Fünigl. ungarischen Hofkanzlei mit dem Erlaffe vom 5. August I. 3. die Antwort herabgelangt. und im Wege des städtischen Magistrates den Borständen der beiden Handelsgremien zugemittelt worden. Dieselbe flimmt Teiver dem Werfen a vokommen mit der bezüglichen Neuerung der hoben königlichen Kurie überein, welche wir seinerzeit in diesen Blättern vollständig mittheilten und mehrere Hauptmomente versehlen einer frengen Kritis unterwarfen. Dagegen gestehlten wir gerne, Pap fid Die Drbitte der preußischen zweiten Kammer, welche vorgestern Über das Militärbunget stattfand, ist uns bereits für ein Telegramm charakterisirt worden. Wir teilen die wichtigsten Neven Dieses dritten Kampftages im Auszuge mit : » Graf Bethusy-Huc eröffnete die Debatte. Er beginnt mit der Behauptung, daß bis seit der Regierung eine Beraffungsmißbrig fett von Feiner Gelte Bvore geworrten werde. Allerdings befinde man sich außerhalb des normalen Zustandes des konstitutionellen Fahrwassers. Die Regierung habe daran nur insofern Schuld, als sie ein Proniforium angenommen habe. Er befrage es deshalb an, das die Regierung das Budget für 1863 eingebracht habe, ohne zugleich das zugesagte Seies vorzulegen, also das Provisorium aug für 1863 verlange. Er sei übrigens der Meinung, daß die angerenten Fragen in Ber treff der Reorganisation bei dem Etat für 1863 entschieden werden könnten. Sest handle er sich aber nur darum, ob die Krone berrfhen soll oder das Parlament Er wolle auch nicht, daß vollendete Thatsachen entscheiden sollten. Dagegen werde er sich stets energisch erklären. Es sei eine Regierung gegen den Willen des Landes nicht möglich, ebensowenig aber sei es möglich, die bereits vollendete Reorganisation rückgängig zu machen, die Regimenter wieder aufzuldsen, die Fahnen in die Beughäuser zu feiern. Wenn das Lestere gelchebe, so werden die Soldaten „mit den Zähnen Inirichen.” Das preußtfe Bolt set und müffe fein das Bolt in Waffen. · Dunckeke Dieses Haus hat in dieser Frage pölligfeese Hand und wirbaben das verfassungsmäßige Recht dir Ablehmung der Reorganisation. Dur die Äeußerungen der Regierung und ihrer Presse sei die Frage an einer Verfassungsfrage geworben. Das Haus muß einstehen für die Verteidigung seiner Rechte dadurch, daß alle liberalen Fraktionen für die Kommissionsanträge flimmen. Reichensperger will vor befeglicher Regelung Indemnität anbieten, obgleich doch nicht Sünden vergeben werden können , so lange der Wille besteht, weiter zu sündigen. Nebner geht hierauf auf eine Kritik der Reorganisation ein. Den Landwehroffizieren sind Zumuthungen gestellt, die mit ihrer bürgerlichen Stellung unverträglich sind. Der Verteidiger Walder’s mußte als Landwehroffizier zurücktreten ; Schönfeld ist entfernt wegen demokratischer Gesinnung. Die Kluft sifdjen Heer und Bob itt nicht im Wolfe entsanden. Redner verliert Einiges aus dem Leben des Generalauditeurs Fricetus, zum Beweise, mag das Bestreben, die Landwehr in eine untergeordnete Stellung zurückzudrängen,, den in den Siebheitskriegen vorhanden war. Die Reaktion gegen die Landwehr begann bald nach dem Kriege, und jegt steben wir am Ende dieser Reaktion, jet, wo die Landwehr bald ihr Jubiläum feiern sol, t wird uns zugemuthet, sie durch ein Budgetvotum still zu begraben. Das Landwehrgefeg ist das erste konstitutionelle, aus der Initiative einer Volfsvertretung (der ostpreußischen Stände) hervorgegangene Sefeg Preußens, die einzige vollendete Schöpfung jener folgen Tage. Wir müsen daber mit allen Kräften daran festhalten. Man kann uns entlassen, wie Stein 1806, es wird aber die Zeit kommen, wo man uns zurückruft. « Der Finanzminister tügt die Vorlesung einiger Stellen aus seinem vertraulichen und durch ein Berbredden zur Oeffentlichkeit gekommenen Eichreiben; die Regierung wünde, das Haus möge sich nur mit den offiziellen Erklärungen betoffen. Es sei der Regierung die Ungefeigltichkeitt ihbresDBerfahrens wieder vorgeworfen, es habe Niemand nachgewiesen, wie die Regierung anders hätte TE m nf Tagesweuigkeiten, Heft, 17. September, * „ Wir Haben bereits erwähnt, bag die Verhandlungen wegen Entfernung der Pulverthürme aus der unmittelbaren Nähe unserer Stadt von Seiten der Stadtbehörde neuerbingd aufgenommen wurden, und darf man sich dieses Mal um so eher der Hoffnung eines beruhigenden Ausganges hingeben, als auch die Staatseisenbahngesellschaft in Folge ihres gefährdeten Eigentums ihre B Vorstellngen mit denen der Stadt vereinigt hat. Die gefahrbrohende Nähe der Pulvertherme ist am besten aus einem und vorliegenden von dem städtischen Ingenieuramte angefertigten Situationsplane zu ersehen, auf in welchem die Distanzen der Hervorragendsten Bauobjekte unserer Stadt hinsichtlich der Lage der beiden Pulverthürme in Wiener Klaftern angegeben sind. Demzufolge liegt der Bahnhof nur 900, das Stadtwälndchen 880 , das Neugebäude 1400, das Rochusspital 1700 * z 68 legen und abermals Probenummern zweier im Erscheinen begriffener belletristischer Blätter vor, „Umemzedek", ein von Dalegh Zoltán redigirtes ilustsirtes Wochenblatt, in welchem sich die jüngeren das deutsche Theater 1740, das Invalidenpalais 1800, die Uellder Harferne 2320 und das Ludoviceum 2580 Klafter von den Pulverthärmen entfernt. Die wissenschaftlichen Berechnungen, welche über die zerstörende Kraft des Pulvers angestellt wurden, getten, wie verhängnißvoll, mit Rücsicht auf die oben angeführten geringen Distanzen, eine Erplosion für unsere Stadt werden könnte. Nach den von Bunsen und Schifokoff in neuester Zeit ausgeführten Untersuchungen entwickelt nämlich eine Explosion von 1000 Zentnern Spießpulver uoch auf die sehr bedeutende Distanz von 1000 Klaftern einen Druck von 1165 Zentnern auf die Quadratflatter , mithin nahezu zwei Atmosphären. — Im Falle daher in den Pester Pulverthürmen eine Explosion geschähe, so wäre nicht nur die ganze Theresienstadt und Leopoldstadt dem totalen Nuin preisgegeben, sondern es würde auch unfehlbar der größte Theil der innern Stadt, Josephstadt und ein Theil der Franzstadt zerstört werden und abgesehen von den Menscenleben ein Vermögensverlust an Immobilien von vielen Millionen Gulden zu besragen sein. * Baron Anton Baldacci hat , wie der „P. Hirner" mittheilt , sein Gesuch um die Konzession zu einer Eisenbahn von der Christinenstädter Zunnelmündung bis in das Autvintel bereits eingereicht. * „Sürgöny" erwähnt nun auch die Mittheilung der „Med. Wochenschrift”, nach welcher in jüngster Zeit der Vorschlag des Ton. ungarischen Statthaltereirathes, daß an der königl. ungarischen Universität in Pest die Schulgelver abgeschafft und die Semestralprüfungen wieder eingeführt werden mögen, Gr. Majestät zur a. b. Entscheidung unterbreitet wurde. 5" Der Diner Magistrat hat zwar den Anfang der Beirlese auf den 18. b. festgefebt, dabei jedoch die Weingartenbefißer aufmerksam gemacht, das es in ihrem eigenen Interesse.ege, so spät als möglich zu seien. In mehreren Weingärten, deren Befither die Yefe begonnen hatten, ohne den vom Magistrat zu bestimmenden Termin abzuwarten ,wurde der Most mit Beschlag belegt, Illerarifigen Kräfte der Nation tummeln sollen, und das von Baron Koloman Zöfifa redigirte Wochenblatt „Szep müvészetek csarnoka", dem spezielle Tendenz sich wohl im Verlaufe der folgenden Nummern herausstellen dürfte. Beide Unternehmungen empfehlen sich nur eine elegante Ausstattung. * z Der Bau der „Pannonia"-Dampfmühle wird sicherem Bernehmen nach schon am nächsten Montag in Angriff genommen werden. Mit der Ausführung des Baues ist der Baumeister 3. Wechselmann betraut worden. Am 12. b. M. wurde der Jahrestag der Umtaufung des Sehengiberges von mehr als Hundert Personen in stiller Weise gefeiert, indem sie den betreffenden Dentstein bedrängten. „Magyarorság” hebt hervor, das die meisten Brauen, welche dabei anmwesend waren, aus der Schweiz und aus Deutschland flammen, ihre Pflichten gegen ihr neues Batterland jedoch gemissenhaft erfüllen und ihre Kinder zu patriotischen Ungarn erziehen. to Für die Ausgrabungen in Stuhlelweißenburg sind wieder folgende Beiträge an die Museumsdirektion eingesendet worden : Das hHochw. Waidner Karpitel 10 fl, Herr Moritz Wodianer 15 fl., die Herren Friedrich und Philipp Koppely je 10 fl. * Die Stantsprüfungen der Forstamtskandidaten haben dem „Id. Tanuja" zufolge am verfroffenen Montag in Ofen ihren Anfang genommen, Präses der Prüfungskommission im Herr Ladislaus v. Korizmics, der auch in ungarischer Sprache eraminirt; die beiden anderen Mitglieder der Prüfungskommission bedienen sich der deutschen Sprache, weil sie der ungarischen nicht hinreichend mächtig sind. Es haben si zu diesen Prüfungen 21 Kandidaten gemeldet. *7 Die Einschreibungen der Lehramtszöglinge an der israelittigen Lehrerbildungsanstalt in Pest beginnen am 1. Oktober und dauern bis influsive von 21. Oktober b. 3. *e Unter den Opernmitgliedern des Mationaltheaters zerfährt ein Subskriptionsbogen, um dem zu Ende dieses Monate scheidenden Kapellmeister Karl Doppler ein passendes Andenken zu überreichen. *z Herr Wilhelm Eramann, Kompagnon der Buchhandlung Kugler u. Komp., hat von der Statthalterei die Konzession zu einer Kunst- und Musicalienhandlung erhalten. *hon dem bekannten Komponisten und Biolinpirtuosen Heren Ritter v. Übelburg werden demnach fünf jener Quartette, welche er kürzlich in Pest und Leipzig in musifalifen Kreisen mit großem Beifall zu Gehör brachte, bei Kahnt in Leipzig in Stich erscheinen. Der junge Künstler befinderte gegenwärtig in Vevey am Genfersee, uum daselbst seine fünfartige ungarische Oper „Zrinyi“ zu vollenden. * z Unsere gestrige Mittheilung über eine gefundene Ordensdeloration haben mir Dahin zu berichtigen, daß sich der Berlustträger nicht an Herrn D. Blaf, sondern an Herrn Stiemund Blaf, in der Tabakgasse Nr. 1, senden möge. + Die archäologische Kommission der ungarischen Akademie hatte auf ihrem Ausfluge in das Zalaer Komitat, wie Herr 3. Romer dem „Magyarortag” schreibt, in Nede- Itch, unweit Esaktornya, am 13. b. ein Räuberabenteuer zu bestehen. Nach einem ziemlich anstrengenden Tagwerke befanden sich die betreffenden zwei Reisenden beim Medelliger Domherrn Sranz Blastonics beim Nachtmahl, als größlich die Hofhunde müthend zu bellen begannen. Der Hausherr eilte an die Thüre und als er in der Vorhalle zwei Bewaffnete erbliche, rief er aus: Es sind Räuber Hier, Halten Sie die Thüre zu. Die beiden Neffenden kamen der Weisung eilig nach, während Herr Blaskonics in ein benachbartes Zimmer Tief, Gersehre herbeibrachte und aus dem Fenster nach den Dorfbewohnern rief. Die Räuber mochten erfahren haben, das der Kaplan nicht zu Hause sei und vermutheten wahrscheinlich den Pfarrer allein zu treffen. Als sie nun bemerkten, das Gäste anmwetend seien , machten sie keinen Angriffeversuch und gingen davon. In Hofe verwundeten sie durch einen heftigen Schlag einen Set, der den einen Räuber festhalten wollte, am Kopfe. Im Ganzen waren es fünf Räuber gewesen, von denen drei das Dienstpersonal in der Küche beisammen hielten, zwei aber wollten, wie angedeutet,in die Zimmer des Pfarrers gelangen. Die Dorfbewohner hatten das Nufen vernommen und eilten in großer Zahl herbei, doch waren die Räuber schon fort und an eine Verfolgung k konnte nicht gedacht werden, da die Bauern seine Waffen hefften. Je In Erlau, wo so viel und so vortrefflicher Rothmwein gedeiht, beginnt heuer die Meinlese am 1. Oktober. Die dortigen Weinzüchter haben sich eben nicht über Die Theuerung der Arbeitspreise zu beklagen, nachdem laut einer Magistratsverordnung jeder Leser für einen Tag 16, jeder Buttenträger nur 24 Kreuzer erhält und die Medertretung dieser Berordnung in jedem einzelnen Falle mit einer Strafe von 10 fl. geahndet wird. + Der sen. Sommissär des Liptauer Komitates hat zufolge der auf seiner amtlichen Rundreise gemachten Erfahrung, daß die Friedhöfe in den meisten Dortschaften sich in einem verwahrlosten Auflande befinden, an die betreffenden firchlichen und unweltlichen Organe die Verordnung ergehen lassen, daß die Friedhöfe nirgends mehr als Weide bewüst werden dürfen, und überall mit einer Mauer oder mit einem hinlänglb tiefen Graben umgeben und mit Bäumen bepflanzt werden müssen. + Auf der Pußta Görgeteg im Sümeger Komitate traten, wie dem , Sb. tanuja" geschrieben wird, am 8. d. Abende nach 9 Uhr 4 Räuber in das Haus des rechnungsführenden Schäfers des Bischofs von Belprim, melche das vorhandene Geld desselben wegnahmen und dann den jungen Schäfer erschoffen, welchen sie im Verdach hatten, das er sie verrathen wolle. Beim Fortgehen drohten die Räuber : In kurzer Zeit wird es eurem Herrn eben so ergehen. " Aus dem Hatduftendiftrift soreibt man dem , Sargeny", bag nicht der Difrift selbst, sondern die einzelnen Städte desselben $ommissionsfibungen auf 1848er Basis halten, freilich Tüdenhaft und unvollzählig. Aber diese unvollzähigen Versammlungen wollen das Selbstverwaltungsrecht in so weitem Sinne ausüben, daß sie in einzelnen Städten die Verordnungen des Distriftleitere achtungsvoll bei Seite legen, blos zur Kenntniß nehmen und nit vollziehen. Oft kommen auch Anträge und Verordnungen vor, die vor seine Ausschubung gehören und werden Beschlüsse gefaßt, die im Falle einer höheren Revision nur Tadel und Annullirung nach sich sieben mürben. Einer Mitteilung der farbinischen Postverwaltung zufolge künnen nach dem päpflichen Posgebiete von nun an auch refommandirte Briefe abgesendet werden, bis beide bei der Aufgabe bis zur päpstlichen Grenze frankiert werden müssen, ist einzuheben : die Refommandationsgebühr von 10 Mfr., das österreichische Porto zu dem Grenztarpunkte St. Maria-Maddalena, das an die farbinische Postanstalt zu vergütende Porto von 16 Nr. per Loth. Für einen abhanden gekommenen refommandirten Brief leistet die farbinische Postverwaltung dann Er> fat, wenn fs der Verlust nicht auf dem päpflichen Gebiete ergeben hat.Mit Ende dieses Monats wird der Verkauf der von dem Verwaltuugsrathcder Kaiserin Elisabeth- Westbahn für Besucher der Londoner Ausstellung zu ermäßigten Preisen bewilligtet Fahrkarten eingestellt, ferlenenen Schrift des Kaprera“ erzählt sehr wenig , ja, Bette. Während Schmerz verzehrt Seite umschlug, bemerkte er mich und fragte: „Was gibt es 2" — „Wir haben Sie plöglich traurig werden sehen und können nicht ausfindig machen, aus welchem Grunde , darum fürchten wir, Sie möchten frank sein und uns dies verbergen wollen.” — Er verfanf wiederum in seine Träumerei. — „Sollten Sie irgendetwas bedürfen ." — Er antwortete nicht, Endlich sah er mich scharf an und sagte, als spräche er mit sich seläst : „Armer Süngling ! Am Buße eines Thrones geboren und ag, niefleicht um der Sünde seiner Väter willen, aus seinen eigenen Staaten verjagt ! Sa auer wird den bittern Reid vorbereitet zu baden!“ — „Duält Sie Sie glauben, dies sei wenig ?" — „Aber zu verewigen, sonst aus der Einheit Italiens alles Irdische jensgűte dieses Menschen, mich nicht wenn Antonelli, hierüber ; Bedgy ,Bartbatlbt auf folgende italienischen Bolkspelden charakteristisge Szene : „Eines Abends traf ein Telegramm des Ministeriums ein, das dem General die Uebergabe von Gaeta mittheifte. Er Iasel auch mich dasselbe lesen zu Laffen und mögliche Neuigkeit derer Bürgermeister von Maddalena NEWTONBeim Abendessen that er dieselbe mit strahlendem Angesichte all’unseen versammelten Feeundenen folgenden Worten kund:»Der Bürgerkrieg hat aufgehört,Bialdini befindet sich mit den unfetigen feinen Becher Mich und sprach er mich anreden möge, ich wünfte,, das Wunder verrichten künfte, jene Szene Verredung , welche ich soeben gehabt hatte, der General tot fätte fein und in Elend gerathen würden einmal sich darauf nichts 27 — „Und Marsala gegangen ?" — „Es war unsere Pflicht, tun; was wäre ; aber , für das Gemüth des in Gaeta ; von jegt an werden Italiener nit mehr von Italienern erwürgt werden." Er trank nicht wie gewöhnlich und ging früh aller und jegt von zu, werben. Dennoch war, außer den Karabiniers, die das Telegramm der Regierung überbracht hatten, nichts, weder Zeitungen noch Besuche, angenommen.nes Mitbehagens sein? Was Fonnte die Urfadje fetzu Nach vielem Hin- und Herreden kamen wir überein daß ich zu ihn gehen und versuchen sollte, die Ursache seiner befremdenden Niedergeschlagenheit zu ergründen. Er Ins die „Times“. Ich Hueb mit dem Hute in der Hand am Kopfende seines Bettes stehen und wartete darauf, daß er eine sind Sie nit selbst und daß su geworden ?" — Ib verlieh dies geweihte Gemach mit tiefgerührter Seele, Die Zeit verwischt nach und nach Worte und Gedanken; sie werden fast und ersterben wie meine Feder auf dem armen Papier so, Here ich einen Augenblick später bie Unmeinen Freunden mittheilte, waren alle gerührt, außer Sruscianti, welcher sagte: „Ich wundere daß, ohne Zufluchter sie nicht nur in Carrera aufnehmen, sondern ihnen sogar sein Zimmer und sein Bett einräumen würde.” * Im Laufe des nächsten Monats erscheinen in London Memoiren von Lady Morgan und ihr Literarischer Nachlaß, herausgegeben von Heymworth Diron, Redakteur des „Athenäum,“ für berlei Briefe, Entfernung wollen x Ant ber kürzlich bei 3. A. Brodpaus Oberlin der Verfasser er rauchte er sonst stets heiter tft, ber Verbannung trinten als unvergängliches Zeugniß War Als er Frans, . . . wetter so bitten fehlen , ohne rang II, oder selbst Pius IX, nach der In gelpzig , biefe gfü diesen Weg und rief mich zu fi A, ohne eg uns gestehen der wunderbaren Erft ab ere