Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1862 (Jahrgang 9, nr. 225-251)

1862-10-27 / nr. 247

Montag, 27. Oktober. Ar, 249, Wet, 1862. (Die einzelne Nummer Foster 4 Pr, 3. 8.) Ahenahgatsdes­.. Sz, Paris, 24. Oktober, ES heißt, Herr Drouin be &huy8 habe bereits seine Antwort auf das Durando’­­se Zirkular dem Ministerrathe und dem Kaiser zur Bestäti­­gung vorgelegt. Dieselbe fol ziemlich energisch ausgefallen sein. D­ie Unterhandblungen mit Rom werden in den nächsten Tagen offiziell beginnen , da Bürst Latour d’Auvergne bereits Anfangs November auf seinen SPosten seht. Man will willen, Stantreich habe auch Oesterreich und Spanien in ihrer Eigenschaft als katholische Mächte eingeladen , sich in diesem Vermittlungsversuche anzuschließen. Es gehört mehr als Optimismus dazu, wenn man unter die­­sen Umständen die Behauptung aussprechen hört, Herr Drouin de Lhuys werde die Italiener durch eine Förderung der ver­nettantischen Angelegenheit für den Stillsland der rö­misten Frage zu entschädigen fuden. Graf Redberg rennt den französischen Minister besser und hat demselben nicht umsonst in einem Oratulationsschreiben die hohe Befrie­­digung ausgebracht, mit der ihn seine Ernennung erfüllt. — Sämmtliche neu ernannte Gesandten und Regationssekretäre sollen am 1. November nach ihrem Bestimmungsorte abge­­ben; nur die Abreise des neuen italienischen Ge­sandten ist noch auf unbestimmte Zeit verschoben. Herr Benede­tti wird am 28. hier erwartet; «8 verlautet noch nichts Über seine künftige Verwendung ; er is aber zu „anderen Funktionen berufen“, und has ist immer eine be­­renfssche Anspruchsweise. Man sagt, Herr Drouin de Chuys wolle nicht nur unter seinem eigenen diplomatischen Personal, soweit es italienisch gesinnt ist, aufräumen , sondern auch in Zurin die Abberufung des Herrn Nigra verlangen. Indes muß dieses Gerücht mit großer Vorsicht aufgenommen wer­­den. — Man beh­auptet , der Kaiser suche die besden feinbil­­den Millionäre, Notordilb und Vereire, zu versöhnen; ersterer Bőrsenfönig bat in den legten Tagen in Boraussicht des Faiferligen Besuches über 100.000 France aufgewandt, um seinen Park in Ferrières mit Wild auszu­­flatten. — Die Bemühungen Stanfreihs In London bezü­g­­t der Anerkennung der amerikantigen Konföderation haben abermals zu seinem Resultat geführt ; gestern hat das englische Kabinet beschloffen die bisherige Haltung beizubehalten und nur zu Gunsten der bri­­tischen Unterthanen , welche dur den Krieg zu Schaden bek­­ommen, Reklamationen zu erheben, vg y Yurin, 22. Oktober, Wie Bertant und Erispi berichten, die forben aus dem Barignano zurück­­gekommen, M wäre der Zustand Garibaldis dennoch nict so hoffnungslos. Bertant hegt freilich einige Befürch­­tungen, dass auch das Schienbein verlegt, vielleicht zum Theil gespalten sei und sieht für diesen Fan oflerdings 068 Edhlimmile voraus, hited glaubt er im Mehrigen, bag Ca­ribaldi eine Dnputation werde aushalten künnen; der Ap­petit des Verwundeten st befriebigenn, und au die frühere Schlaflosigkeit fegt gewichen, Märe­tte Amputetion gleich nach der D­erwuntung vollzogen worden ‚so würde der Kante nach der Ansicht Bertant’s jegt bereits sehständig hergestellt sein. Die Kugel konnte aus Berteln nicht finden obwohl er an nm mehreren Stellen zu­ 30 m tief mit der Sonde eingedrungen. Das Fort Barigrany ist den rauhen Gee­­minden sehr ausgefegt und vielleicht ist die Ichte Berschlim­­merung des Zustandes de8 Kranken wohl zum Theil diesem Um­­stande zu auftreiben. Auch wünschte Garibaldi selbst aus leicht allästigen Gründen bas Fort zu verfassen und so bat man ihn denn heute unter dem Zudrange einer großen, aber ruhigen und respektvollen Bootsmenge nach Epezzig in das dem Ma­­rineministerium gehörige­ Hotel Tori gebracht. — In Pa­­lermo hat man in­folge einer Saussuhung eine ge­­heime Druderei entdebt, in wel­er man nom mehr­­ere neue Brandproflamationen sarfann. O Wien,26.Oktober.Uebetchen.»h.Resolutio­­nen,t welche bezüglich der Adresse der sächsischen Nationsuniversität und rum attischen Petitonen erstossen sind,bringen nun die Blatter-Mits­theilungen,welche das bestätigen,was ich ihnen diesbezü­gs lich bereits vor 14 Tagen geschrieben.Wenn aber die»Presse«« angibt,es sei in der a.h.Resolution gesagt,daß,,der von der sä­chsischen Nationsuniversität ausgearbeitete Entwurf einer Landtagsordnung bei den bevorstehenden Verhandlun­­gen über die Zusammensetzung des Landtages in geeigneter Weise benütztt werden solle«,—so muß ich dem um»«so mehr widersprechen,als dies der wichtigstespunkt der sä­chsischen Borlagent war.Es wird,wie ich glaubt würdig vernehme, über den fraglichen Entwurf nur gesagt,daß er bei den Vorlagen an den Landtag,nicht aber daß er schon bei der Bildung des Landtages bes­tücksichtigtt werden solle.Bieneicht ist auch noch das Detail erwähnensswerth,daß die Beantwortzizig der sächsischen Adresse vi­­l umfangreicher ist,ale je never rumänischenspetitionen. Dienstag Morgens soll hier die Deputation­ welche den Dank des Landes für die Bewilligung dervaotbes­senbank an die Stufen des Thrones niederlegen wird, von Sr.Majestät dem Kaiser empfangen­ werden.Mehrere Mitglieder der Deputation sind schont heute hier eingetroffen. Für Siebenbürgen wird ein a.h.Erlaß bezü­lich der Organisation der königlichen Tafel und deg »sachis­cher Appellationsgerichtes erwartet, $orgad, lesen wir Herausgebers auf achttägigen Ein des Medakteurs auf dreimonatlichen Erlaß bieses bezüglich der innern Organisation der Föntglichen Tafel für Ungarn di­ soeben erfroren. == Der föntgl. ungarische Hoftanzler im „Wort“, wurde zu der Hofjagd eingeladen, welche heute nochít Trumau stattfand, bat sich früh Morgens nach Sarenburg begeben und kehrt erst Abends zurück. In der heutigen legten Nummer des „Ma­­gHyarorfag” begegnen wir folgender Mittheilung der Redaktion an die Leser : Der „zur Frage der Lösung“ Überschriebene und mit der Unterschrift Eduard Torbay’s In der am 12. Sep­­tember 1, 9. ausgegebenen Nummer des , Magyarorhág" er­schfenene Artikel wurde zum Gegenstande eines militärge­­riätlichen Verfahrens gemacht, und am 24. b. fällte das Militärgericht Über denselben das Urtheil ceríter S Instanz. Dieses Urtheil bestraft den verantwortlichen Redakteur des Blattes, Karl Szathmáry, mit fedemonatlichem (deren Kerfer, den Beifaffer des Artikels, Eduard Tordbay mit einjährigem schweren Kerfer und den Herausgeber bestessen, 94, Wodtaner mit einmonatlichem Gefängniß, mit einer Geldbuße von 2000 fl. 9. WB. und mit gänglicher Unter­­drückung des Blattes. Der E. E. Militär-Stadtkommandant,­­ General Neumarth, mildierte Herausgeber, Urteil 94. Bob Janer, bezü­glich bezüglich des leiten Arrest, und bestätigte so in seinen übrigen Theilen. Eduard Torday appellirte jenen Theil des Urtheils, welcher seine Person betrifft; der Redakteur verzichtete auf das Recht der Appellation; da fos mit der zufolge. Dieses Uripeils genelm­igt If das Erscheinen des Blattes einzustellen, so erklären wir biemit, Daß dies bie­legte Nummer des un­­ser unserer Redaktion seit dem 1. Sult 1, I. forziehungs­­weise erfögte nenen „Magyarorhäg“ it, Unseren geehrten Mitarbeitern, welche uns mit so viel freuntlicher Bereitwiligke­it auf unserer müheno­fen Laufbahn unterlügten, sprechen wir hiemit für ihre Spätigkeit,und für ihre Gefähligkeit unseren Dant aus. Und unser Seekrieg­­­e ;-- » Kerker, , Herr Graf s. Derselbe

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