Pester Lloyd - Abendblatt, November 1862 (Jahrgang 9, nr. 252-275)

1862-11-24 / nr. 270

) « Montag, 24. November, Hr. 270. (Die einzelne Nummer Fortet 4 Er, 6. 46.) Bel, 1862, C­e ter Lioyd, S. K, Wien , 23. November. Unse­rZurimner Korrespondent mil gangverläßli erfahren haben, daß In einer Dipesihe, die der italienische Gesandte in Par­ris Herr 9, Nigen vor zwei Tagen nach Turin fandir, der bevorstehende Rücktritt drnwin de Ehuye antrirt gewesen wäre, St. Paris, 21. November. Die Ansammlung von staatsmännlichen Notabilitäten in Comptegnie gibt natür U zu verfchtenen atigen Gerichten V­eranlassung, Die alle in der unbestimmten Behauptung übereinstimmen, das wichtige Dinge dort geschehen würden. Zunäcst fordert allerdings die griechische Frage eine ernstliche Berücksiátigung , da die Stellung Tranfreichs zu England dur­ch­felde von Tag an Tag mehr modifisiet wird. Us erste Frucht tic­er Ber­rabhungen wird morgen eine Note im „Mountteur" erscheinen, welche das Prinzip der Nichtintervention als 148 allein ma­ßgebende erklärt und die Aufrechthaltung dr8 Pro­­tofolls von 1832 verlangt. Dies ist also auf England abge­ münzt, obwohl dieses schwerlich­ch so weit mit den G­riedjen wegen des Prinzen Alfred eingelassen hat, als die hiesigen offiziösen Blätter versichern. Die amerikanissche und die Italienische Frage bieten ebnfalls mehr als genügenden Stoff zur Erörterung, und Staien wird nir schwerlich all diesen Verhandlungen zu gratuliren haben. Die Herren Dr­o­­ttgney, Balenstijn Drouin de Thuy , wer­­den Äibrigens nur biz zum neudsten Mittwoch in Compiegne bleiben. "Es bestätigt Nch, bak der Prinz und die Prinzeffin Napoleon nur einfachen Besuch in Ermpis;ne machen, in Folge einer persönligen Einladung, weile die Kaiserin Tüngst an die Prinzefftin Klotilde gerichtet. Die Brochüre bes Pringen oder bis­her Hubatne ist heute dennoch erschienen ; dieser Umland ft­en sich wichtiger als ihr Anhalt. Es heißt, im Piräus fi Tl­den es zu einen sehr heftigen Konflit zwischen französischen und­ englischen Seeoffizieren gekommen;man sucht die Sache auf gütlichem Wege beizulegen.Das Linienschiff­ Bastiglione­­ist becciti von Toulon nach Athen abgefahren.Auch eins italienisches Geschwisver trifft Anstalh dorthin abzusegeln.Heer Nigra hat zu Ehren Benedetti’s ein großes Diner veranstaltet. Die neue Umgestaltung von „La Preffe” ‚wird diesem Journale unter Gu­rardin’s Auspizien einen anderen politisch­n Charakter geben; nament­­ich) Heißt es: Die „Preffe” würde ih­rer Italientigen Kon­­föderationsidee ergeben. Die meisten der bisherigen Mitar­­beiter verlassen das Blatt. Inf­ratour d’Auvergne wird am Montag oder Dienstag auf seinen Posten nach Rom abgeben. Die Anauguration des neuen Boulesvards wird in der That ein oft von den großartigsten Dimensio­­nen, bei dem sammiliche großen Gtantsförperschaften vertre­­ten sein werden... Die Arbeiter des Faubourg St. Antoine, die nicht zur Nationalgarde gehören, wünschen, das über­­haupt die Nationalgarde nicht herangesogen werden möge ; sie sind nahe Betheiligte, Insofern die Feier in ihrem Quar­­tier stattfindet. Herr Benedetti hat unmittelbar nach seiner Ankunft eine Zusammenkunft mit­­ dem Minister des Auswärtigen gehabt, welcher selbst heute nach Compiegne gereist it. Herr Benedetti läßt dem Benehmen nach dem Kaiser ein Memoire über die Situation vorlegen, welches vom Standipunkt seines Berfaffers aus beweist, daß Italien verloren sei, wenn Frankreich bei seiner bisherigen Politik in Bezug auf Rom noch länger verharre. Des Pay­st hat der Kaiserim zu ihrem Namenstage ein werthanlles Re­­fhent gemacht : ein römisches­ Mofalt,, die heilige Eugenia vorstellend, y. Turin, 19. November, Die angebliche Bari­balbi’sche Proslamation Hefert noch immer Stoff zu der Tagespolemis. Man hat das Gericht von die­­sem Altenstüd 518 auf den General Türr zurückführen wollen, eine Behauptung, welcher der General ein entliehenes De­­ment­ entgegenfest. Nad, Allen, was man neuerdings aus Nom hört, feint an einen Rückrit­t Antomelli’s und Mérode 8 nit mehr gebadjt werden zu künnen, 2 Wien, 22. November, Ich habe ihnen jüngst die erste Mittheilung ‚über die Mission einer Bertraensperson des Staatsministeriums nach Pest gemacht und meine Mit­­theilung, die mit awed entsprechender Vorsicht auftrat, bat sich wohkommin be wahhsheiist. Ich glaube auch heute nit flecht unterrichtet zu sein, wenn in Ihnen die neuerliche derzeitige Anwesenheit eines Delegirten des Staats­­ministeriums In ejt melde Der Zusammenfluß der nlängenpfien Notabilitäten des Landes und Parteifüh­­rer,­­die Träger der öffentlichen Meinung Ungarns anläßlich der Generalversammlung der Podentrenitgesellschaft scheint auch von dem Staatsminister nicht unbeachtet geblieben zu sein, und wenn es vieleicht auch viel gesügt wäre, daß man­­ neuerlich Anknüpfungspunkte zum Musgleich suche, 10 glaube ich, daß sich auch der Gtantsminister über die politischen Meinungsströmungen auf verläßliche und vertrauenswerthe Weise unterriten und ven Rapport für eine künftige Bek­­­ündigung nit gänzlich vrilieren will. Diesmal m wurde nicht diefische Persönlichkeit nach Pest gesendet , welche das legte Mal zu dieser Million verwendet worden ft == Einer Meldung des , Hornet" zufolge sol­ge, Eminenz, der Furf-Primas am 22. b. nach Wien gereift sein und morgen nach Gran zurückkehren, — Dem ab. Taple" schreibt man aus Behprim : Man erzählt allgemein, tag ein Sy Kk­aly-S­abadiner Komponfertor ver­­haftet und unter Militäreskorte abgeführt worden sei, Politische Ku­ dfchen, 24. November Aus Athen vom fragt, 22. vdl. Tiegt Heute ein wichtiges Tele­­gramm vor ; 68 meldet : Der britische Gesandte, über die Kandidatur des Prinzen antwortete, sich in die Wahl Griechenlands nicht einzumengen ; Orichenland künne frei wählen. Die Die Wahrscheinlichkeit für die Waht des Prinzen Alfred ist groß. — Von älterem Datum wird berichtet: An den verschiedensten Orten Griechenlands beabsichtigt sehr flürmisch werben. Zwei Mlubhs suchten in Athen die provisorische Ne­­gierung wechselweise zu domi­iren. Der Aufstand in Pa­­­­tra­s sol nichts zu bedeuten haben, da er von einem Theile spricht man sich für den Prinzen Alfred aus; in Athen selbst warb eine Manifestation zu seinen Gunsten nur durch einen Protest des englischen Gesandten Hintangehalten. Die „Brance" will wissen, der Prinz werde Ende November in Korfu landen, wo ihm zu Ehren ein Bankett gegeben werden sol. “ Kranktreich, berichtet ,­­ nächstens die­ine Note zu veröffentlichen, in welcher es sein Verhalten gegenüber­ den Ereignissen in Griechenland angeinanderfegen wird. — Den mehteren Berichten in Bezug auf Griechenland einnehmen wir; Die Wahlen werden wahrscheinlich bes REN Wahlen beginnen am Alfred 6. Dezember und endigen am be­­10. „Opin. nat", der Auckl annesinei wie beikdrte, Die der alte Silsas u­nd perduart bare, am ib elar bulbe Autonomie Zu ere trog­en ; nun Grioas rdet HE, hat die p­ooiforiihe R ge­zung kids Sp­init ölelem wiflnsel, General Hale ist ein enthufiattifaer Anhänger der neun Ordnung, Die Wahl mehhrerer Regierungssandidaten wid angegriffen. In mehreren Städten hat man ich geweigert, die von der pro­­visortfaen Regierung ernannten Präfekten anzunehmen. Dan befürchtet auf mehreren Punkten Unruhen. Aus Ertest wird berichtet, daß Conte Metarı am 21. d. mit Deperdien für Korfu und Athen von London bar selvst eingetroffen, Ueber die Turiner Rammerfigung vom 20. b. liegt uns nun der nachstehende detaillierte Berit vor . Der Antrag, eine während des Belage­­rungszagfandes in Stillen vorgenommene Dep­u­­ttetenwahl für ungüftig zu erklären, gab zu einer län­­geren heftigen Diskussion Anlas. Rattayyi behauptete, durch den Belagerungszustand sei die Wahlfreiheit­­ nicht be­­schränkt worden. Ertspi mwidersprach auf das entschie­­denste und behauptete unter Anderm, die Ordonnanzen der Generale Ricotti, Arduino u. a. hätten an Wil für jene ver­brut­hen und beurbonnigen Generale Übertroffen. Der Kriegsminister wies diesen Vorwurf mit Entratung anrüb, wer das Herz beschimpfe,, könne nur den Ruin des Baterlandes beabsichtigen. Shliefish erklärte die Kam­­mer die betaffende Wahl einstimmig für ungü­ltig. Mud jene des bekannten Dichters Pratt, die ebenfalls in den Südprofingen erfolgte, wurde, unter lauten Belügter, aus dem leiben Grunde annullirt. Nun erhob sich Buon­­conpa­­­ni. Er begann mit einem Rückblik auf die E­r­­eignisse bei Aspromonte,. Die Vertreter der Nation und die Mehrheit des Landes seien ohne Zweifel über den Sieg des Geieges erfreut gewesen, der bei Allen trete das Bedenken auf 009 die Politik des gegenwärtigen Ministeriums nicht zu jenen traurigen Vorfällen Anlaß gebo­­ten. Er wolle biz ziviítven dem Präsidenten des Ministerra­­thes­ und Garibaldi getroffenen Verabredungen nicht näher erörtern, welcher Art ffr­au gewesen , es seien dadurch im In- und Muslande Besorgnisse erregt worden. Nach den Vorrälen in Sarnico habe Rattazzi ein Gefeg gegen die unbe fugten Anwerbungen versprochen 53 bieses sei aber nicht in der einem so wichtig­e Gegenstande gebührenden Borm erschehen. Später wurde das königliche Weotlam erlass­­n, aber die Handlung­ der Regierung nahmen dem Lande nit die Meinung, daß ein heimliches Einverständnis zwischen ihr und Garibaldi bestehe. Er frage nun­, was die Regierung gethan, um Garibald­i an der Bel­­stehung seines Planes zu hindern. Ferner, warum sie nach dem Kampfe bei Aspromonte das Parlament nicht ein­­berufen. Seine dritte Interpellation endlich beziehe ss darauf, daß die Regierung, nachdem sie den Belagerungszu­­stand verkündet — was seiner Meinung nach nicht hätte ge­­heben sollen — nit verstanden habe, die geeignetsten Mit­­tel zu benügen, um die Ordnung herzustellen. Dann unter­ 408 der Redner die auswärtige Politik­ des Mi­­nisteriums einer Kritik und billigte zwar die Allianz mit Frankreich. Schod nur unter der Bedingung, bag sie von beiden Seiten uneigennügig und von seiner fervil fet. Schließ­­e sprach Buoncompagni seine Mederzeugung aus, das­ gegen­­wärtige Ministterium könne nicht länger am Ruder bleiben, ohne sich selbst und dem Lande zu fchaben. Hierauf ergrif Mordini das Wort, um sich über seine und seiner Kollegen Verhaftung zu­ beschweren und die Ungefeglichkeit des Belagerungszustandes barzuthun. . Unter Anderem führte er den Belpluß an, welchen seinerzeit, die piemontessche Kammer gefaßt, als General Lamarmora nach dem Falle Roms Garibaldi in Genua verhaften­­ ließ. Damals habe selbst Haftarzt zu Gunsten des Legieren das Wort ergriffen und die Kammer habe einsti­mmig ein Tadelde­votum angenommen. Am­ Schluffe seiner Reden sagte Mor­­bini, die Ungefriedenheit mit der­ gegenwärtigen Verwaltung sei in gang S Italien, allgemein ; in der Lombardei und in Toskana besige das Dim­ssterium nicht einen einzigen Freund und die Shoproninzen seien in einem­ Zustand der­­ Gewalt­­samkeit, der Ungefeglichkeiten alles Art, Verhaftungen in ABER

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