Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1862 (Jahrgang 9, nr. 276-299)

1862-12-03 / nr. 278

Mittwoch, 3 Dezember. Ar. 278. Br. 1862. (Die einzelne Nummer Eostet 3 Br. 5. HB.) Abendblatt as Pester Lloyd. R. Wien , 2. Dezember, Die aus London eingetrof­­fenen Nachristen, daß England mit der Kandidatur des Prinzen Alfred seinen andern Zweck verfolgt, als die beiden übrigen Schußmächte zu zwingen, für das Protokoll vom 3. Leber 1830 einzutreten und dadurch die Kandidatur des Herzogs von Reuchtendberg zu vereiteln, haben hier nicht angenehm berührt, da man wünscht,, das England, da nun einmal die bayertische Dypnaslie seine Aussicht m hr hat, die Kandidatur des Prinzen Alfred einfilch nehmen möchte. Man fürchtet nämlich , und wie es scheint nicht mit Unrenit, dag für den Fan, als Prinz Alfred die griechische Krone ab­­lehnt. Dieselbe, einem italienischen Bringen zur fallen werde, was man aber ebenso wie die Ernennung des Herzogs 9», Leuchtenberg,, von der orientalischen Frage wegen, vermieden so feben wünsche, = Wien, 1. Dezember, Die Banktfrage entwi­­celt immer neue Seiten. Neue Sakten, die bekannt Werben, lassen sie wesentlich auch als eine Frage des österreichischen Staatsfrebits im Auslande erscheinen. Es wurde jüngst von einer Eingabe des Münchener Ko­mit­ea zur Vertretung der außerösterreichischen Aktionäre der österreichischen N­ationalóanz an den Bantausschuß berichtet. Wir haben Einblik in dieses bemerkenswerthe Altenflid ge­­habt, In demselben,, wildes von den Herren Mar Grafen 9. Montgelas, Joseph 9. Hirsh, Mar Grafen 9. Seinshrim und Freiheren 9. Pfiffel unterfertigt I. Heißt eg ausbrüch­t, „van wir für uns und unsere Kommitten­­ten mit allen uns zu Gebote fehlenden Mitteln gegen die Annahme der Bank­arte, wie sie aus dem Finanzausfgusse hervorgegangen, protestieren.“ Weder die Punkte, melde die außerösterreichischen Banfaktionäre als Hauptbedingungen, von welchen die Annahme der Bankaste abhängig zu magen wäre, aufstellen, heißt es in dem Hirten- Rüde­ 1. Die Berzinsung des h betreffenden Anlehens von S0 Millionen mit 2 pCt, ohne fernere B­etheiligung des Staates am Gewinne der Bank; 2, die Verlänge­rung des Privilegiums aufpierzgehnabhre. Bezüglich der eventuellen Lim­u­bation Außest find das Attenftück sehr entfaloffen, ES Heißt In dieser Mt­zung : „Wir wissen regt wohl, d­as wir nach dem Durch­­schnittspreise des Ankaufes bei der Mautbation einen nam­­haften Theil unseres Vermögens einbüßen. Wir willen aber p­er­n x eben so gut, daß wir von Rest besser verwerthen können, aló nag den vom Abgeordnetenhause aebotenen Bedingungen" = Die Wiener „K­onfilt. SKorr." berichtet unterm 2. b. : — In den ersten Tagen haben swifchen Minister v. Laffer und mehreren ungariscen Staatsmäze ner­nandauernde Konferenzen stattgefunden. (2) Herr 9. Lafer sol es übernommen haben, die Ausgleissanträge seinen Kollegen zur Weiteren Berathung vorzutragen. Dolitisdhe Nundichen, 2. Dezember. Es scheint nun bestimmt, daß Rusland von der Kandidatur des Herzogs von Leuchtenberg zurücktritt, nachdem Frankreidh, ihm erklärt hat, es könne sich Wegen dieser Raudidatur in seinen Krieg mit England einlaffen. Lord Balmerston feiert aum seine Triump­he, und siegreich konnte sein Or­­gan, die „Morn. Vojt“, gestern sagen : England habe beim Ausbruche der griech­chen Revolution sofort die Erneuerung des Uebereinkommens vom Jahre 1830, keinen Verwandten der Schuhmächte zum Throne zugulasfen , vorgefäl­gen. Rußland habe ich diesem Borschlage zumeist widerfest, proponire Ihn ,aber sei selbst, nachdem die Wahl des Prinzen Alfred neli­­dert erscheint. Ein Arrangement ret­tet, wenn die Kan­­didatur des Herzogs von Reupptenberg­ wegfällt, da England serfähnlich gesinnt ist, Und Das offizielle Journal ver­dufftigen Regierung, das "Sour der St. Petersbourg" erklärt gestern : „Unter anderen Umständen würde Napp­­land ohne Mühe einen seiner Bringen: Den Hellinifen Thron besteigen sehen haben; allein es weiß, waß­ es nöthig Art, die bedauerlichen Abs nlitä­­ten zu entfornen, welche die Enttitelung Griec­henlands­ verhindern und­ärben.“ — Die „Zimes" meint aus diesem Grunde, Grichenians könne im E­rzherzoge Ferdinand Mar eine vortreffliche Wahl treffen, Die Rede Durand v8 In der Turiner Kam­merfibung von 28: 9. DM. Hegt uns reht vollständ­ig vor, Nach einem NRüdblid auf die Unterhandlungen wegen der röőmlichen Frage unter Cavour und Ricard­t fuhr­ er fort : Als ich das Wartefeuille des Heußeren übernahm, be­­griff ich recht gut, daß wiromit den Unterhandblun­­­gen mit dem heiligen Stuhlem niichtslaussihe ten würden, sondern Tediglich nur mit Stantredi die Hilfe zum Siele erlangen könnten. 54 erachtete es Daher für ersprießlich, mich an Frankreich zu wenden, erkannte­­ aber zugleich die Nordwendigkeit, die Anerkennung des König­­reiches Italien von Gette der Ornsmächte des Nordens zu erlangen. Diese Anerkennung umfaßt echte Ganftion der an den früheren­­ päpstlien Staaten gemachten­­ Manrrirungen und mithin bite diplomatische Billigung der abschaffungber z­eitlichen Macht des Pap­­stes. Dies Alles geschah mit Trarfields Hilfe soı Zugleich mußten wir aber auch die Gewähr bieten, hab Das­ neue Königreich niemals eine Veranlassung zur Störung der­­ In­­ternationalen Beziehung geben Werke. Branfreihs Zunei­­gung für uns zeigte sich in den Briefe des Kaisers an Thou­­vens som 20. Mai, worin derselbe die Lösung der römischen Brage als­ dringend bezeichnet. Fünf,oder sechs Monate lang beharrt Stantreich in dieser uns günstigen Stimmung 5 Kant unterließ ich aber jede Unterhandlung, in Solge der Garb­ardiaffaire, wenn ich recht gut einfach,.. bad Frankreich niemals unter einem von Garibaldi ausgeübten Drude nach­­neben würde. Erst nach dem E­reignisse der Aspromonte wendete ich mich wieder an Spranb­eig mi, der Ihnen des konnten Aste; Ich suchte Frantred­d zu Überzeugen und hoffe an, barlin glücklich gewesen zu sein. ©» Lange a­ber. Ram fit d­aunf­ e­ine fremde Macht an fügen nem­mednb,. WELCHES Seis jede Transaktion zurückweisen, in dem Elauchen, eg­au ungestraft tut zu können, Man Hat von wie inträge verlangt, und in der That richtete ich eine Note an meine Kollegen, welche ich aber dahin äußerten, daß man erst die Diskussion In der Kammer abwarten misse, bevor mean sie in Unterhandlungen so ernster Natur einstehe, Ser Buonccombpagni W wird also Hoffentlich seinen Vorwurf zurüdnehmen und anerkennen, daß ich den einzigen wahren Weg in der römischen Frage eingeschlagen, unbe. (Birle- Deputiete­ rufen purgelinander­: Beiden Meg.2) Noch ist es nicht Zeit, 8.44 sagen... Um nach, Roi iger­­ ben, muß der Meg offen sein, er is aber noch verschloffen ; i gs hö Ja

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