Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1863 (Jahrgang 10, nr. 99-122)
1863-05-30 / nr. 122
errechnende nicht erwähnt.Die Diplomatie hosst zwar,aber es sei illusorisch,auf diese Weise einen Kompromiß herbeizuführen.—Dagegen entlehnt die,,Ostf.-Z.««einem Prisvatschreiben aus Petersburg folgende Meldung»Das hierbeistehende polnische Ministerium soll «aufgelöst und die Hauptmitglieder nach Warschaki versetzt werden.«Es liegt die Absicht vor,in Warschau ein nationales,ganz separirtes polnisches Ministerium zu "bilden."Die hier unvolleisskretzuenck bleibenden Sachen des bisherigen polnischen Departements sollen dem Senat zur weiteren Vollendung übergeben werden.Die ganze Sache ist natürlich noch im Werden.Vom Keilgeschauplatz liegen aus beiden Lagern Siegesberichte vor, doch insgesammt von geringer Bedeutung.Ein Lemberger Telegramm vom 29.d.meldet: Geste anittags erschienen an dee Tarnopolermessgrenze 2—300 Mann Insuegenten und speengiensecieeussis schtenzposten zu Szczarniewla,Palczynee und Nowagroblja.Um Mitternacht sind circa Zoobeentene Insuegenten unter Rozyckii bee Palczynce nach Galizien eingebrochen und lagern zwischen Palezynce und Toki.Wegen Entwassung der Uebeegetretenen wurde das Nördige verfügt. Aus Kopenhagen wird telegraphithirst Czartoryski hatte am 28.eine Audienz beim Könige und wurde zur königlichen Tafel geladen. An weitere Nachrichten sind eingelaufen. In Paris Halt die Wahlbewegung Ales in Athen, . Wenn wir berichten, daß die bekannten Fünf der äußersten Linken den Wählern in Marseille den alten Berryer empfehlen, so ist Damit die antiimperialistische N Richtung. der Opposition auf's. fhlanendile chrakterisiet. Auch Dupanloup hat ein Wahlmanifest verfaßt und von 6 seiner Kollegen mituntergeiäänen Tasten. “3 lautet wie ein ‚Absagebrief an den Imperialismus, wenn das Manifest die Parteilosigkeit empfiehlt, um in voller Unabhängigkeit Legitimisten, Orleanisten und Republikaner, „an aufrigtige Impertalisten” , wenn es solcde gibt, in gleicher Griede zu umarmen. — Die Wähler werden aufs Dringenddste ermahnt, in der Wahl nicht zu enthalten, es möge der Erfolg sein, welcher er wolle : „Wenn man ind Wasser fällt, so tít es nicht gewiß, ob man sich doch Schwimmen wird retten Tünnen, aber es ist gewiß, daß man ertrinken wird, wenn man nicht sewimmt. Also man muß swimmen, man muß wählen !" — Weiter heist eg: „Zwei Hauptinteressen sind in diesem Augenbs mit der Polität Stantreichs vermischt und ihr untergeordnet. Bei uns fst es die religiöse Freiheit; in Rom ist es die weibliche Unabhängigkeit des Oberhauptes der Kirche. Die religiöse Freiheit ist die erste von allen und, es muß ausgesprochen werden, in unserer so aufgerenten Gesellshaft hat dieselbe Leine bessere Stüße als die öffentliche Freiheit. Die Ausschließung einer gewien Anzahl von Abgeordneten, wilde ich dm heiligen Stuff am treuesften gezeigt haben (von der Regierungs-liite), ist eine befragenswerthe und bezeichnende Thatfadhe." Die Nachrichten aus then vom 23. lauten : Bor gefiern Madjtó wurde eine revolutionäre Bewegung, angeblich zu Gunten Bulaaris, versucht, jedoch durch Einfspreiten der bewaffneten Macht vereitelt. Die €emwaltthbaten der Soldaten dauern fort. Der Kriegsminister entlieh zwei bei dem Attentat gegen die Wienert in Tompe emittirte Unteroffiziere , worauf Seitens der französischen Gesandtschaft eine neue Note überreicht wurde. In mehreren Provinzen sind Ruhbestörungen vorgenommen. Auch die Räubereien nehmen Überhand. Im Piräus hat wilden zwei Kompagnin Rationalgarden ein Showfist stattgefunden. Kolvoccofront, erster Minister König Dito’s beim Ausbruche der Revolution, der Bieber zurückgekührt,. Der Philhellene, General Graillard, is geflorden Die Nationalversammlung beschloß, die Regierung habe geeignete Mafregeln gen otionisiiche Umtriebe zu treffen, — « n’e.iconstantinop«e"l vom ZZA Wiedde eignete Diesenennung Fuad PatcicW zum:Stosvezsee—·bevorstehend.—Die telegraphische Intwvet auf die Note der Pfoete an Runlandbeweise Pokennst ein getroffen und lautet sehr freundlich.—In T»bcisalien taucht das spaeteigäneewesenasttjf.Der HIUMEUgdeecheinlichen Albaneen,SemoJMIMandee -geiechischen Grenze Stellung.Tessauf die Kavallerieregiment tee deinnen sich aufzulösen,"da die Mepesad Idee im si ttren Abschied verlangen, um sich dem polnischen Auf Kand anzufließen, — Mahmud Varda, ehemals Freund, sol zum Generallieutenant und Befehlshaber der Armee in der Herzegowina ernannt werden. — Aus Teheran wird gemeldet, daß Herat sich hält und in Persien eine Ministerveränderung bevorstehe. — Zwischen England und der Pforte wurde eine Konvention in Betreff des indiischen Telegraphen abgeschlossen. Aus Konstantinopel ist der „Watrie“ ein, für den europäischen Handel interessantes Affenftnd aus Zirfafften zugegangen; es lautet : , von unserem Bolte mit der Regierung Ioperkeffiens betraut , des Landes, welches wir von Gott haben, heffen Befiger und unabhängige Herren wir sind von Vater auf Sohn, und das wir Niemandem abgetreten haben, unbehindert von den Anstrensungen Rußlands zu seinem Untergang und als unsere flight erkennend , für die Wohlfahrt und Bildung dieses Landes zu sorgen . Überzeugt, da wir dieses Ziel nur durch die Shoompathien und den Handel besdießlichen Europa erreichen können,, welches Überallie Bit zu verbreiten fliebt, ihm wir, Vertreter und Oberhäupter Zierkefliens, allen Europäern Fund, das Jedermann, der nach Zijderkeflien kommen will, um die gegenwärtigen Landesproduste zu verarbeiten, nämlich Gold, Silber, Elfen, Kohle, Blei, dvortrefflichen Porphyr, Fichtenholz, Talg, Wachs, Häute und Setreive jeder Art, oder jene Produkte , welche das Land Fünfzig erzeugen würde, für sein Geschüft die nöthige Erlaubniß und eie erwünschte Sicherheit haben sol C unterzeichnet : Der Mufti des Rathes Huffein, Saıfan, Ismael, Musapha und zwölf andere Mitglieder des Rathes. — Den 15. Ramazan 1279 (5. März 1863).“ N In dem Börsen- und City-Berichte der „Morning Pros” vom 27. b. M. begegnen wir der Mittheilung, daß der amerikanische Gesandte, Mr. Adams, sich nach Paris begeben habe und bag ein rieden oder wenigstens ein Waffensillstand zwischen Föderalen und Konföderirten in Aussicht genommen und in Verhandlung gezogen sei. * Wien, 29. Mai. Die Barbörse war sehr fill; Skreditakien schwankten bei unbedeutendem Geschäfte zivischen 192.50 und 192.30, Nordbahn hielten si auf 1718,1723, 1860er Role 97.70. An der Mittagsbörse waren Staatsfonds fest und zum hell etwas höher, in 1860er Lofen files Geshäaft, Grundentlastungsobligationen gleichfalls höher. Sehr bedeutende Umläge waren in Nordbahnaktien, welche abersmals um Y, pE&r, ananeiten, auf Kreditaktien bei stark fehlenden Studen antmirter, Staatsbahnaktien sehr angeboten. Elisabeth. Westbahn erholten sich um 1 fl. Stembe Wechsel statt ausgeboten und Y, p@t, billiger, Schluß : Kreditaktien 193.10, Nordbahn 1737, Staatsbahn 207, 1860er Lofe 97,85, London 110,85, Silber 110,50, (Telegr.) An der Abendbörse war das Geschäft geringfügig, Poch waren die Kurse fest, zum Teil auch höher, Kreditaltien 193,60 eröffnend, schloffen 193,90 bis 194, 1860er Lore 98 gemacht , blieben 98,10—98,15, Pordbahn á 1745 und 1749 je ein Schluß gemacht, notlzen um/ 7 Uhr 1751 Geld. Auswärtige Kurse wurden nicht telegraphirt, Berantwortiger Revakteur : Karl Weißkircher. 4 Shnenpräfendent von mi Müller, Dorotheagafe Nr. 14, Fell, 1868, — Berlag der Perler Riegparfeffihaft: wur +