Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1863 (Jahrgang 10, nr. 123-146)

1863-06-03 / nr. 125

—­­­ a­a )­­ eine Ahnung bieven Hatte. haben dies gelungen, machte der Emifsar selbst die Anzeige, daß ein bourbonisches Kom­­pilot im Orte gesphiedet werde, an dessen Spite der Kon­­tularagent firhe : an das Pulverdeput bri vem Yeieren wurde nicht vergessen. Der Agent, von dem Mibir des Dites darüber befragt, verlangte selbst die Haus­übung und ba­bag gefundene Pulver von Verdacht zu bestätigen fchten, leß der Mudir den Hoch und die Kawallen des Agenten, ferner den Jonter und einen Beamten der Rloybgesellsschaft, sowie die Türken, welche bag Pulver erkauft hatten, verhaften und nach Sanina führen. Spt hat die Pforte auf die biesfällige Borsteiung des­ Tf E Sinternuntius sofort auf telearc­hi­­schem Wege die Freilassung der unter den W verhafteten ber findlichen Österreichiigen Unterthanen, seiwie br$ Joniers als englisien Unterthans angeordnet. In der Turiner Deputistensamme­igung vom 29. Mai trat der provisorische Präsident Lenoyardi ben V­orsig an den neugewählten Präsidenten Boffinis ab, und sprac­h bei diesem Arnlaffe „sein tiefes Bedauern“ aus, das er die Vertreter von Rom und Venedig noch nicht in der Sammer fehe, „melde Gebiete doch die anfehnh­aften ,tie­­ber ber genen italieniigen Familie seien." Er hoffe jetoch eine Kugel flog fcheinh sollte nu nur in die Luft gefeuerte Schreckschüsse fein-denn Niemand wurde getrossen,nur meine angrenzend Apotheke,jedoch ohne Schaden aus­zurichten. Jud­r.,Gen.­.Korr.«lesen wir: Auf Krakau wird unsein Aktiobeerutalität gemeldet.Am 30.Mai verfolgte ein Polizeisoldat einen flüchtig gewordenen Arrestantenzein alter Bauer aus dem nahen Dob­­rowodiza stellte sich dem Fliehenden,ohne zu wissen,um wa­ ssich handle,entgegen und ohne ihn fest­­zuhalten.Der­ zögerte er doch dessen Flucht,sodaß die Arres­tikung des Entsprungenen möglich wurde.Am selben Nach­­mittag wurde nun der alte Mann in seiner Wohnung von vier bisher unermittelten Personen überfallen und ihm bag eine Uhr abgefänitten. Es ist ‚anläßlich dieses gegen einen hochbetagten Mann begangenen verabreuungsunwürdigen Fre­­vels die gerichtliche Untertuung bereits eingeleitet, bo konnte die ausführliche Einvernehmung des fohner Befcjűvige­ten wegen eingetretenen Wundfiebers bisher nicht vorgenom­­men werden. Dieser Borfal bietet einen sehr bedauerns­­werthen und traurigen Beleg, mit welchen Mitteln die ge­­heimen Anhänger der Menge zu terrorisiren versuchen. Es sind solche Vorgänge tief zu bedauern ; selbst der polnischen Sache werten sie ge­­wiß nichts wügen, ja die Wiederholung derartiger Genen­­­ationspartei zu operiren wie die eben erwähnte, die Mithandlung und Tüchtung des Pootographen Zolumski in Lemberg, ferner andere In Kra­­kau wie in Zarnom vorgenommene Fälle verübter Lynchjustiz wirken die für den Schuß der persönlichen Sicherheit e­rfor­­derliche Einleitung strengerer Sicherheitsmaßregeln unab­­weist manen.” An weiteren Berichten Liegen uns vor : Ueber die Hausdurchsuchung bei dem österreich­­fen Konsularagenten in Balona (Rl­be­­nien), wobei eine verdächtige Quantität Pulver und Waffen vorgefunden worden sein sollen, ü­­bie „Donau“.” „auf Grund der aus authentiseer Quelle geschöpften Daten in der Lage zu erklären, dag die ganze Angelegenheit nur auf einer nie­­­deren Intrigue eines ín Balana vefindlisen Italtent den Emilfärs beruht. Es zeige si nämisch , daß Die Hausdurch­­suchung bei dem ufereei@ischen Konsularagenten auf sein eigenes Verlangen vorgenommen, und dab im Ganzen nur zwei Säde Pulver, aber Ehine Waffen vorgefunden wa­­ben‘. — Mir eine Konstantinopler Korrespondenz desselfen Blattes aus­­führlich erzä­hlt, Hatte jener, namentlich nicht bezeichnete Emif für die Rolle eines Agent provocateur gespielt und in Balona einige Neapolitaner für Iranı II. angeworben, auch durch einen Sonier eine Duantität Pulver anlaufen lassen, welche er dann in ein Magazin des öfterreichigen Konsular­­agenten Salzavara einzuschmuggeln wußte, ohne daß dieser werde, weil die Geldjide Ataliens sich erfüllen werden. — Die legten Hindernisse der Annahme des griedhifichen Thronmes von Gelte des Prinzen Wilhelm sind be­­feitigt, — König Leopold als Eliteberater in der | . | „Monitenr" Bericht enthält folgende Mitteilungen : Am 2. April hatte man sich mehrerer Häusergruppen bemächtigt; vom 2. bis zum 19. April, beim Abgange der Poll, war man weiter gegen das Innere der Stadt vorge­­rückt. Die Artillerie, welche dur ihre Geschiclichkeit und Aufopferung die relative Unzulänglichke­it der Aktionsmittel zu erregen mußte, hat eine Art Blodhaus auf Rädern err­bauen lossen, das eine Berghaubige mit Berienungsmann­­schaft und 5 bis 6 Scharffüsen faßt. Während die K­anone auf die Barrifaden feuert und biz Straßen bestreidet, damit ft in denselben feine Truppen zusammenziehen, wird bag Blodbans mit reichter Mühe von einigen Beuten vorwärts geruft, ohne daß Die darin befindlichen Soldaten von den Kugeln getroffen werden können. Man rückt auch in den Straßen unter dem Gewehrfeuer mittelst fliegender Schug­­räder vor, die aus beweglichen, auf dem Plage selbst zu­­sammengefügten Fächern befischen. Jedes Had m wird von Soldaten, denen er als breiter Schild dient, getragen. So vermochte man sich der Reihe nach mehrerer Duabras an bemächtigen. Am Tage des Abganges der Soft hatte General Douay mit den Truppen seiner Division, deren An­­gekin auch nit einen einzigen Augenblich Ad verleugnet hat, deren zwei genommen, und man darf nach Allem hoffen, dag unsire Erfolge mit jedem Tage zafcher und entscheidendber wer­­ben, je weiter wir gegen den Drittelpunkt der Siadt vorbrin­­gen und je besser wir biesen Straßenkampf fennen lernen. Bei Abgang der Fofl dauerten die Belagerungsarbeiten mit gleicher Energie und Thätigkeit fort. Um dur eine doppelte Offensive die Streitkräfte des Feindes zu t­elfen, lädt man gleichzeitig dur San Mario und dur Morelos vor. General Douay, der ih mit seinem Stab in dem Gefängnißge­­bäude befindet, leitet den Angriff Uns. General Bazaine, der mit den Angriffsarbeiten rechts beauftragt is, hat jenseits der San Balthazarkirche Vertheidigungsunwerle und Batterien aufgeführt, die ihm gestatten, die Straßen in ihrer ganzen Länge dur­f ein Geflgfeuer zu beherrschen. Der Oberge­­neral ertheilt dem Geniekorps, das mit so muihiger Aus­­dauer gegen die Schwierigkeiten einer solchen Belagerung an­­kämpft, das höchte Loch. Am 12. April hatte General Yorcy gegen Atlesco einen starren Herognoszirungstrupp unter Obrist Brin­­court ausgefdidt, der ein D Bataillon des 1. Zuavenregi­­ments, 500 Fußgänger von Marquez, drei frangöftfäe­­ Schwadronen, die verbündete Schwadron ders Obersten de la zusefiätliß, bei diese Küde fin beid ausgefüllt zeigen : Penna und zwei Gebirgsnefhüge befehligte. Im Laufe des 1á. filed Oberst Brinegart bei Atlesco auf Eihegaray , den Stabe def Comonfort’s, und Carbaiel, die auf vertriebenen Wegen auf diese Stadt losgerückt waren, und ihre aus 1000 Pferden , 2000 Fußgängern und 3 geangenen Gefhügen her , und hie ı­­ Differenz zwischen England und Bras­ilien ge­wählt, sieht auf dem Punkte, seine Entscheidung zu fällen. Man glaubt, daß dieselbe zu Gunsten Brasiliens ausfallen und England gendt­igt sein werde, seinen Gesandten in Rio Janeiro zu besanouiren. Nach der Berliner „Rollezeitung”­­wird er­zahlt, daß die Tagesberichte und Rettungsaus­züge für den König seit einigen Wochen von Herrn Robert Bürkner, dem Redakteur des „Kleinen Reaktio­­nar“, abgefaßt werden. Die Franzosen in Merito. Die Belagerung von Puebla zieht ss in die Länge, die Laufgräben wurden am 23. März eröffnet, allein obwohl die Franzosen bald in die Stadt eindrin­­gen konnten, bietet das Innere detseiben unerwartete Hin­­berriffe dar. Puebla besteht aus lauter einzelnen Häuser­ |­uppen (Cuabras), die durch rechtiinfelig fi fhneidende Strafen getrennt sind. Diese Straßen sind recht start ver­­­ hanzt und werden hartnädig von den Merikanern ver­­theibigt, so Daß die Franzosen die Stadt stadtweise erob pern müssen. Der jüngste, bis zum 19. April reichende

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