Pester Lloyd, August 1863 (Jahrgang 10, nr. 174-197)

1863-08-01 / nr. 174

-Prånumerationsbureau. Wa Mir ersudren unsere geehrten Derren Po­st-Präanumeranten, deren Pränumeration die Pränumerationen spät einlaufen, leicht ohne unter Die Pränumerationspreise sind, mit Postversendung in frankirten Briefen einzusenden an das mit Ende Zult abläuft , ihr Abonnement je zeitiger erneuern Berfchulden Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten können. : fünfmonatlich 8 fl. 40 Er., vierteljährig 5 f., zweimonatlich 3 fl. 40 Er., monatlich A A, 70 Er. Die Beiträge sind zu wollen, indem sonst, wenn EEE ERGEBEN ER SEE ET S TSTESÁ BT S ORNTGTBTGYIZJEA EGE ETENÉOBÉ HERMÉSZ VE GVSÁGÉTA DENT LOCTTTEUTH ANREGEN RENTNER Zur Tagesgeschichte. Det, 31. Suli. Die Ansicht jener, welche glaubten, daß der in den legten Tagen in Bewegung. gefetze Eilzug der Diplomatie bald in den gemäßigten Lauf eines gewöhnlichen, an jeder Station anhaltenden Zuges übergehen werde, hat bald ihre­­ Bestätigung gefunden. Mehrere Nachrichten, unter Anderem ein Artikel des „Botsch.“, heffen Verbindungen mit dem österreichischen Ministerium bekannt sind, kündigen einen Stillstand in den Verhandlungen über die identischen Noten an. Die „Presse“ gibt für diese Thatsache folgende Erklärung : Während man Sdeen und Entwürfe über Formulirung der nächsten nach Petersburg zu richtenden Note austauschte, erkannte das Zuiler­en-Kabinet ganz richtig, daß jede Vereinbarung über einen derartigen Schritt der praktischen Bedeutung ermangelt, so lange die drei Mächte sich nicht vorher darüber war geworden sind , was in dem Falle zu geschehen hat, als Rußland seinen in den Antwortdepe­­rchen des Fürsten Gortschakoff entwickelten Standpunkt auch gegenüber den erneuerten Reklamationen der drei Mächte aufrechterhält. We­­sentlich mögen zu dieser Erwägung die Berichte der Gesandten Eng­­lands (Napier) und Frankreich (Mo­ntebelo) über die Erklärungen beigetragen haben, die sie vom Fürsten Gortscharoff über seine Ant­­­wortbeperchen verlangten. Diese Erklärungen wegirten bekamntlich in bestimmtester Weise das Recht einer Einmischung der Westmächte in die polnische Trage, und besehränften dasselbe einzig und allein auf die Theilungsmächte. Angesichts des Berichts des Duc de Montebello über seine Unterredung mit dem Fürsten Gortschakoff scheint nun das Zud­erten-Kabinet die Erzielung eines Einverständnisses der drei Mächte Über die oben erwähnte Vorfrage für wichtiger zu halten und die Unterhandlungen fertigen eine ganz andere Richtung ein. Es handelt sich liebei um die schon früher erwähnte Konvention, welche bei ihrer ersten Vorlage in Wien und London wenig Anklang fand, und auf welche Drouin de Lhups jeit wieder zurückgreift. Er ver­­sucht in diesem Augenblick, das englische Kabinet zur Unterzeichnung eines Protokolls zu bewegen, worin die Punkte, in welchen die Ver­­ständigung in der polnischen Frage erzielt is, paraphirt werden. Mit Defterreich wird hierüber noch nicht verhandelt ; das Zufleb­en-Kabi­­net will zuerst mit England ins Reine kommen, und hofft dann auch zu einer Verständigung mit Defterreich zu gelangen. Wie wir ver­­nehmen, hat der französis­che Minister des Auswärtigen bei dieser Verhandlung , welche als Vorverhandlung in Bezug auf die Haupt­­frage des nächsten Schrittes in Petersburg betrachtet wird, eine ähnl­­iche Uebereinkunft im Auge, wie er am 30. Oktober 1862 England und Ausland bezüglich der Vermittlung zwischen den Nord- und Südstaa­­ten von Amerika proponirte. Die Berichte Napier’s und Montebello’s waren ihren respektiven Negierungen vor der Ned­berg’schen Note vom 19. d. M. zugegangen, welche als nächster Anlaß zu dem Projekte identischer Noten anzusehen ist, können daher nicht wohl zur Erklärung herbeigezogen werden. Vielmehr muß man den Grund der geänderten Richtung der diplomatischen Aktion in einem neueren Sartum suchen, vielleicht in dem­ jüngsten Antrage Preußens. Das Berliner Kabinet hat nämlich den Kabineten von Paris, Wien und London den Vorschlag zu einer Konferenz der fünf Groß­mächte behufs­ter Entscheidung über die bekannten jede Punkte gemacht. Offenbar ist dies auf Betrieb Ruslands geschehen, und Frankreich mag es nothwendig finden. Dieses Projekt durch eine Konvention zu vereiteln, welche ihm die Allianz Englands und Oesterreichs sichert. In der heutigen „Morgenpost” finden wir nachstehende Bemerkung : . Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Reihe von Auszeich­­nungen, denen es nicht an einer ge­wissen politischen Bedeutung fehlt. Diese Auszeichnungen betreffen nämlich eine Anzahl von galizischen Beamten, die sich seit dem Ausbruche des polnischen Aufstandes in hervorragender Weise an der Erfüllung der Pflichten der Neutralität gegen Rußland betheiliget haben und gegen die, in der polnischen Streife namentlich, deshalb vielfache Angriffe geführt wurden. Man wird aus der Thatsac­he der Ordensverleihungen an die betreffenden Persönlichkeiten den­ Schluß ziehen dürfen, daß diese in ihrem amtli­­chen Wirkungskreise und ihrer Shätigkeit den Sinstruktionen der Ner­gierung genau nachgekommen sein müssen und die Absichten derselben vollkommen erfüllt haben. Namentlich wird die Verleihung des Leo­­poldordens, eine der höchsten Auszeichnungen für Dienste in der Ad­­ministration, an Herrn v. Merfl, viel bemerkt werden.­­ Aus Warschau wird ver . 6.­R." geschrieben Die Ernennung des „Bürgers“ Wladislaw Czartory ifi zum diplomatischen Generalagenten der „polnischen Nationalregierung” in London und Paris hat hier großes Aufsehen und V­erwunderung erregt, lassen wir das Wort „Bürger“ dahingestellt sein! Die Haupt­­sache ist, daß Durch diese Ernennung die „geheime Regierung” zu M­arshau , deren große Macht in ihren Kreisen unleugbar ist, den Westmächten gegenüber aus ihrer Anonymität heraustritt. Man betrach­­tet ferner das Sartum insoferne als wichtig, als die Möglichkeit geboten, ist für Verhandlungen von Seite der Westmächte mit der „National- Regierung” , und daß die Westmächte von dem polnischen Komite Verpflichtungen fordern künnen, die not­wendig sind, um die Waffen­­stillstandsforderung an das russische Kabinet mit Nachdruch erneuern zu können. Alles wird darauf ankommen, und man ist sehr gespannt, wie diese Ernennung in Paris und London aufgenommen erben, und ob man, zwar gewiß nicht in öffentlicher Form , wie sich das ohnehin versteht, aber doch durch Verhandlung mit dem „Bürger“ Ezartory ist der „geheimen Nationalregierung” irgend eine Agnoszi­­rung ihres Daseins und Wirkens zusammen lassen wird. Das deutsche Handelsgeseßbuch. *­ 1. R—r­­est, 31. Juli. In den Ländern, wo der Betrieb des Handels einer Konzession unterliegt, machen die bei dem Handelsgerichte in ein Register eingetragenen Kaufleute in protokollirten Firmen) eine besondere Klasse uun gleich­­sam die Elite des Handelsstandes aus. Ahnen sind gewiisse Begünstigungen, als das Recht zur Ausstellung von troces­nen MWechseln , das Vergleicheverfahren bei Fallimenten so, geießlich vorbehalten, auch die Essempteanstalten pflegen, sei es in Folge ihrer Statuten , oder nach einem bloßen Hek­­­ommen, nur die Wechsel protokollirter Kaufleute zu berüch­­figtigen. Wie wir febbudh auch Pflichten diese Personen febbudjes Kaufmann bereits erwähnten, febt das Handelöge­­die Freiheit des Handelsgewerbes voraus, daher ihm solche Unterscheidungen fremd sind. Zwar stellt es die Gesschäftsleute mit geringem jene, deren Be­­­rieb an der Grenze zwischen Handel und anderen Gewerben steht, si (Schiffer, Fuhrleute, Wirthe 96.) in ihren Rechten und eigentlichen sind denn geschlossen. Aber wer im in welches ging durch das Umfabe oder Protofollierung nicht nicht gleich, und auch von der Protofollirung aus­­ist bei jedem Landelsgerichte Grundbuch über bes Handelgger Pflicht in das Handelsregister eintragen zu lassen ; das Gefes­­buch betrachtet Die als einen Ast, wel­­cher dem Kaufmann gewisse Vorrechte verschaffen sol, son­­dern als eine Maßregel zur Sicherung aller jener, die mit ihm in Geschäftsverbindung treten. Nach der Borschrift des SB deutschen Handelsgeseßbuches ein Handelsregister zu führen, die gefeglich vorgeschriebenen Eintragungen auf­­genommen werden. Dieses Register erhält seine Beglaubi­­die Autorität des Gerichtes, seinen praktischen Nugen durch die unbedingte Gestattung des öffentlichen Ge­­brauche, wie oder Grundstic es Aufschluß gibt und so fül das Handelsregister die Beringung aller Handels­­­­geschäfte eine ähnliche Sanktion übernehmen und die Duelle sein, aus welcher man über die Verhältnisse jedes Kauf­­mannes im Handelsgerichtsbezirke, soweit sie das allgemeine S Interesse berühren, verläßliche Auskunft erhalten kann. Als solche Verhältnisse, deren Eintragung den Inhalt des Handelsregisters bildet, bezeichnet das Gefes vorzüglich­­ die Firma des Hauses, die allenfalls ertheilte Pr­or fura, die Errichtung einer Handelsgesellscaft und die Namen der Gesellschafter, und zwar ist ebensowohl die Begrü­ndung der Firma, Gesellschaft Ic. als jede in der Folge eintretende wesentliche Veränderung und ebenso die gänzliche Auflösung dieser Verhältnisse im Handelsregister einzutragen. Er versteht sie übrigens von selbst, waß all die eigenen Schriftzüge aller jener Personen in das Register aufzunehmen sind, welche für eine Firma als Eigen­­thümer, Gesellschafter,­Profuristen Je. zu kontraberen das Recht haben sollen. Von besonderer M Wichtigkeit ist noch ein Berhältnis, dessen Eintragung zwar nicht der ursprüngliche Teit des Handelsgesebuches, aber das Österreichissche Einführungsge­­fe vom 17. Dezember 1862 verordnet : wir meinen die Ehepatte des Handelemannes. Es fallen nämlich nach Ungarns Nothstand, die Be­wässerung und Baumpflanzung. + Dr. Sch. Baden, 28. Suli. In England pflegen bei Hanvesfalamitäten Berufene und Unberufene ihre Rath­­schläge in den „Times” zu veröffentlichen. Mir gibt der der die anhaltende Trockenheit hervorgerufene Nothstand in einem großen Theile Ungarns Anlaß, nachgehende Bemerkungen der Würdigung fachkundiger Männer zu une­terbreiten. Bei vielen Jahren habe ich in dem Flaffischen Werke: „Spanien und die Spanier” und in Nussegger’s „Reisen in Egypten, Syrien” u. s. w. einige interessante Notizen über die Mittel gefunden, wodurch man zum Theil schon in den ältesten Zeiten in jenen Ländern ähnlichen Kalamitäten dauernd vorgebeugt hat. In Spanien hatten schon die Mauren ein später vervollständigtes Wafferrechts­­gefett, wonach auch aus denjenigen größeren Bächen und Stüffen, welche zum Betriebe von Mühlen und anderen Industriewerfen benäst wurden , das Wasser zur Bewässer­­ung von Grundflächen während der Bedurfszeit regelmäßig an jedem Sonnabend nach Sonnenuntergang durch etwa 24—30 Stunden mittelst Kanäle Ic. abgeleitet wurde. Ia,­­der Fluß Guadalquisir soll für Zwecke der Landeskultur bisweilen gänzlich in Anspruch genommen worden sein. — Was Egypten und Die Lombardei noch heutzutage ähnlichen Anstalten verdanken, ist bekannt. Ruffegger aber beschreibt jeher anschaulich die oft meilenlangen landwirthschaftlichen Bewässerungskanäle der alten Völker Kleinasiens. wäre daher die Frage ganz unangemessen , ob nicht für Ungarn, namentlich für das Gebiet zwischen Der Donau und der Theiß, welches seit drei Jahren regelmäßig an einer viel­­leicht Durch die gewiß zweckmäßige Theißregulirung vermehr­­ten Dürre leidet, ähnliche Einrichtungen am Plate wären ? Könnte das Wasser aus der Donau und Theiß, vielleicht sogar aus der Maros, nicht gleichfalls mittelst gemauerter in den Theißufernämmen angebrachten Kanäle ac. den dor­­tigen wasserbedürftigen Grundflächen zugänglich gemacht werden . Bei Theresienfeld (nächst Wiener-Neustadt) hat lediglich die Bewässerung ein ne vor 30 Jahren bestan­­dened Steinfeld in fruchtbare Aeder umgestaltet. Kürzlich las ich in einem Wiener Blatte folgende Stelle : „und einer der größten Schafzüchter hat den fast verzweifelten Ausweg ergriffen, seine 30.000 Stück zählen­­den Herden, mit ungeheueren Kosten natürlich, nach Der Moldau zu übersieveln." — Ich möchte hiebei die Frage anregen, ob dieser Gevanfe nicht etwa in größerem Maß­­stabe ausführbar sei, ob sich nicht vielleicht auch einige von der Dürre verschonte Distrikte Ungarns zur zeitweiligen Weide für die heimgesuchten Herren eigneten, natürlich muß ic die Beantwortung dieser Frage der Beurtheilung der mit den örtlichen Verhältnissen Vertrauten überlassen ; ich möchte nur daran erinnern, daß schon längst der Uebertrieb sieben­­bürgischer Viehherden nach den Donaufürstenthümern durch Staatsverträge mit der Türfet geregelt worden. Auf zwei, wie mir scheint, zur Abwehr eines f­ünfti­­gen ähnlichen Nothstandes geeignete Mittel möchte ich noch aufmerksam machen. Es ist bekannt, dag Baumpflan­zungen für regenarme Gegenden von großem Nagen sind, indem sie den Niederschlag vermehren und die Ausz­urocknung vermindern. Es ist ferner bekannt, daß Der zu Alpenpflanzungen häufig verwendete Kastanienbaum (aesculus hippocastanum Linné) die NRoßkastanie, auch wilde Kastanie genannt, eine gleichnamige Frucht liefert, welche im Prater zu Wien, mit großem D­ortheil zur Fütterung von Stiffchen verwendet wird. Weniger be­­­annt ist, daß diese Frucht nicht allein ein Äußerst nahr­­haftes, s­ondern zugleich zumal für die Schafe und andere M Wiederkäller der Gesundheit aus dem Grunde sehr zuträg­­liches Futter liefert, weil sie vermöge ihres Extrastiv- Bitter) Stoffes prophylastisch wirft, die übliche Beimen­­gung von Dentiana (Enzian), Kalmus und anderen bitters­­toffigen Pflanzen zum gewöhnlichen Schaffutter entbehrlich, ja selbst die Salzlede minder dringlich macht, mag ferner Die Schale dieser Frucht reich an Gerbestoff i­. Durch die Aus­pflanzung von Roßsastanien in dem baumarmen Distrikt zwischen der Donau und der Theiß fünnten Tausende von Merinos und anderen Schafen, sowie Ochsen reichliches und gesundes Futter erhalten, zugleich aber jene mohrthätigen klimatischen Wirkungen erzielt werden. Schon vor vielen Jahren habe ich mich aus eigener Anscheuung überzeugt, welchen Nasen Beftier von Mertnog- Herden aus der Anpflanzung von Roffasranienbäumen zie­­hen künnen. Pflanzt man bieten Baum in der Nähe der Schafstallungen oder der Schafweiden , so erspart man viel Kosten des Transportes und die Schafe seien die abgefal­­lene reife Frucht begierig vom Boden auf. Wäre es nicht eine traurige Erfahrung, daß der Mensch oft sehr spät zur Erkenntniß der ihm häufig ganz nahe liegenden reichen Bar­ben der Natur sümmt und noch später zur allgemeineren Anwendung solcher Erkenntnig, es müßte in der That be­­fremden, daß die Viehzüchter von der Frucht des Großkasta­­nienbaumes so gar selten Gebrauch machen, die Pflanzung dieses Baumes so sehr vernachläsigen. — Bedenft man, vag dieser Baum fast in jeder Bodenart geweiht, daß er z. B. bei Hamburg , bei München , bei Nürnberg sowie in vielen Gegenden unseren Baterlandes einheimisch ist und fast al jährlich reiche Früchte trägt, daß ein einziger ausgemachfes­ter Baum jährlich durchschnittlich mindestens einen Zentner reifer Früchte liefert, daß man den Bitterstoff unschwer be­­festigen und die Brucht sodann auch z. B. für Pferde, welche sie wegen des Bitterstoffes verschmähen, nusbar machen kann, daß die Schale ver Srucht wegen ihres Gerbestoffes als Ger­­bemittel verwendet werden kann, und wie ich höre, auch verwendet wird, daß endlich Dieter Baum wegen seines blüthen- und schattenreichen Blätterschmuches allerorts beliebt , dem eben genannten Gefege die­ser Ehefrau eineg protoz Driefe aus Rom vom 25. zeigen an, daß der Kardi­­nal Reisach dem Kater von Oesterreich ‚einen eigenhän­­digen Brief des Papstes übergeben und­ saß er: eine Mission in Bezug auf Polen übernommen hat, . 58 vom polnischen Kriegsschauphase wird ge­meldet : Die Abtheilung Chmtelinski’s kämpfte am 28. b. bei Sec­e­­min glücklich mit den in der Stärke von zwei Bataillonen ange­­rückten Ruffen. Am 24. bestanden die Polen bei Pionter unweit Szterniewice ein Gefecht und schlugen die Ruffen, welche die verlangten Bek­lärfungen zu spät erhielten. Eine am 29. Früh nach Bolhynien übertretende eh angeblich von Wisniewski geführt, wurde nach einem Gefechte bei Luczyce theilweise auf Österreichisches Gebiet zurückgedrängt. Sechzig Flücht­­linge wurden angehalten und nach Sofot gebracht, außerdem noch fünf Verwundete, Nachrichten aus Newyork vom 18. b. melden. Die von Lincoln bekanntlich zurückge­wiesene Mission des Vizepräsidenten der Südstaaten, Stephen, bezweckte nicht den­­ Vorschlag von Friedensbedingungen, sondern ein Kartell behufs Auswechslung der Gefangenen und einer Kriegführung auf dem Fuße zivilifirter Nationen, follirten Kaufmannes durch die Ehepafte eingeräumten Verz­mögensrechte ebenfalls protokollirt werden, die Ehepatre mö­­gen schon vor oder erst nach der Eintragung der Firma ger­schlossen worden sein. Diese Verpflichtung gilt nicht blos für den ausschließlichen Eigenteh­mer einer Firma, sondern auch für den öffentlichen Gesellschafter. Was nun die Frage betrifft, durch welche Mittel die Eintragung erzwungen wird, wenn sie der Kaufmann aus Sorglosigkeit oder gar absichtlich unterlassen würde, so hat das Handelsgefeb ein gemischtes System befolgt. In einigen Fällen begnügt es sie damit, die Betheiligten zur Eintra­­gung durch Or­dnungsstrafen anzuhalten, so z. B. bei der Annahme einer Firma, der Ertheilung einer Profura , oder der Errichtung einer offenen Handelsgesellschaft. Hier ist die Unterlassung der Protofollirung ohne Einfluß auf das Rechte­­verhältnißg selbst, welches durch die Eintragung zur Kennt­­niß des Handelsstandes hätte gebracht werden sollen. Die nicht protofollirte Profura oder offene Gesellschaft steht rechtlich der protofollirten gleich. In anderen Fällen ist die Eintragung in das öffentliche Register die Bedingung zur Giftigkeit des Rechtegeschäftes gegenüber von dritten Perso­­nen. So ist er z. B. im Falle einer Veränderung in der Person des Inhabers der Firma, wer mit den Haufe in Geschäftsverbindung tritt, braucht er um eine solche Berz­änderung nicht zu befümmern, und „der­­ bisherige Sinhaber der Firma bleibt ihm verhaftet, bis die Eintragung im Handelsregister erfolgt ist. Dieses zweite Mittel, die Ungiftige Erklärung der nicht protokollirten Rechteverhältnisse, ist insbeson­­dere in Rücksicht ver Ehepatte angewendet worden. Es heißt darüber im Gefege : „Die Rechte der Ehefrau sind den Handelsgläubigern gegenüber erst von dem Tage wirksam, an welchem die Eintragung der Ehepatte in das Handels­­register stattgefunden hat. Im Falle eines Konkurses stehen die Nechte der Ehefrau den schon vor dem Tage der Ein­­tragung begründeten Forderungen der Handelsgläubiger des Ehemannes in Ansehung des gesammten Vermögens desselben nach.” Auf diese Art tritt man dem so häufig vorkommen­­den Betruge der Kridatare entgegen, welche ihren Frauen den größten Theil ihres Vermögens verschreiben, und von Kle­bigern das leere Nachsehen lassen. Der Grund, warum das Gefäß nicht jede unterlassene Eintragung in gleicher Art behandelt, ist leicht zu finden. Die Protofollirung gereicht entweder dem Kaufmann selbst vorwiegend zum Nasen, oder sie ist ihm machtheilig und kann seinen Kredit verringern. Zu den ersteren Fällen ge­­tört die Protofollirung der Firma, welche den Kaufmann erst in die Handelswelt einführt, die Protofollirung der Pro= fura, welche es seinem Bevollmächtigten möglich macht, für das Haus abzuschließen so. Hier kann die Protofollirung der Aufmerksamkeit des­ Kaufmannes überlassen werden, der sie im eigenen Interesse nicht versäumen wird ; höchstens wird er einer Disziplinarstrafe beworfen, um den Vollzug der geieglichen Vorschrift zu siltern. Bei den Thatsachen aber, welche geeignet sind, den Kredit des Hanpeldmannes zu sehmachen — und dazu gehören insbesondere Cheparte, durch die ein größerer oder kleinerer Theil des Handlungs­­fondes den Ansprüchen der Chefrau ausgefegt wird — fordert das Interesse der Gläubiger eine besondere Sicher­­stellung. Hier erzwingt das Gefes vie Eintragung, indem es dem Kaufmann die B Vortheile entzieht, welche er von der Verheimlichung erwarten kann, es erklärt nämlich jeden nicht protokollirten Ehepaft gegenüber den Handelsgläubigern für unmirfsam­, den ven thum eines dem Nealfredite zur Basis dient, für Haufes ist, Handelsleuten » o Personalfredit als [ien Sinne hat auch das Necht und die das igen­­ *) Um für die auf den Nothstand im Lande bezüglichen Mit­­theilungen Raum zu gewinnen, mußten wir diese Artikel unterbrechen, deren Reihe fest fortgelegt wird. D. NR. Etwas über die Auffindung unterirdischer Wasserläufe. OD Die Kunst, verborgene Quellen zu entbeden, läßt sich bis ins hohe Altert­um Hinauf verfolgen, und es gibt sogar Leute , welche bei Moses , der dem Wüstenfeld den labenden Wasserstrahl entlodte, geologische Ausgauungen vermuthen, die mit den Dok­rinen der neuen Naturforscher in vielen Punkten übereinstimmen. — Im Mittelalter sind ebenfalls mehr oder minder glückliche Duellenfinder aufgetaucht , meist Araber, oder spanische Suden, Schüler der Hochschule von Cordona, an der dher Avicenna und Antere über Aristoteles, Strato und He­­rodot Vorträge hielten, In solcher Mmuellenfudter fiel im S. 1522 in die Hände der heiligen Inquisition, und wurde zu Sevilla als Zauberer verbrannt. — — Die Geologen sind darüber einig, daß unsere Erdoberfläche durch vulkanische Erhebungen von Innen aus ihre gegenwärtige äußere Bestattung erhalten habe. Diese Er­­hebungen und Bergzüge, bestehend aus Granit, Gneiß, G­lim­­merschiefer — and­ergebirge genannt —, bilden den Grund­­bau unserer Erdrinde.In der Regel treten die ebenaufge­­zählthrgesteine nur in ihren höheren Prominenten zu Tage und sind weiter unten größtentheils von jüngeren Ge­bilden, den Produkten atmosphärischer Niederfhlige, ma­n­­­telförmig überbechts; die Sohlen der größeren Thäler, sowie die Ebenen bestehen in ihren tieferen Lagen aus zerstör­­ten, herabgerollten oder abgefwenmten Besandtheilen der üb­er ihnen liegenden Gebirge, welche tiefere Lagen wiederum — dur Die sogenannte Humusschichte, den Standort unserer­­ Pflanzenwelt — überhödt werden. Die großen Flächen, die ich nur wenig über dem Mee­­resniveau erheben, nennen wir Tiefebenen , sie sind dies jedoch nur relativ, denn auch der vom Ozean bederte Theil unseres Erob­les hat Berge, Tyäler und Ebenen, es können daher nur diese unterseeischen Ebenen unbedingte Tiefebenen ges nannt werden. Wir willen, daß unsere Quellen dem Verdun­­ften der Flüsse, Seen und Meere ihre Entflehung verdanken, diese Wasserdünfte verdichten sich, wie bekannt — in der At­­mosphäre, und strömen als Regen, Schnee oder Than auf die Erde nieder. Pohle Räume innerhalb, oder zwischen den Felsmassen, aus welchen die erhabenen Partien der Erdoberfläche bestehen, bilden die Sammelorte der feuchten Niederschläge , — die, von diesen hohlen Räumen ausgehenden Riffe und Spal­­ter Seiten bis zu ihrem Ausgange das Wasser fort, welcher Ausgang theils über theils unter dem Meeresspiegel liegt. Alle Dieser Kategorie angehörigen Duellen sind fast, und — mit Ausnahme der Säuerlinge oder Soolen — au­fü. — Die heißen Duellen haben mit den Falten gleiche Entstehung, nur treten dieselben an die Erdoberfläche, na­ch­­dem sie vorerst, wohl in­folge der perpendiculären Schich­­tung jener Selenaffen, durch melche sie ablaufen , bis in jene Tiefen der Erdrinde gelangen, welche bereits durch das Zen­­tralfeuer erhißt werden und von dort aus — oft bis zur Grenze des Verdampfens gebracht — wiederum durch nach Schreiten wir nun zur plaftischen Anwendung . Die Erfahrung lehrt, daß die Gebilde späterer Entstehung, nämlich Kalk, Thonschiefer, Sandstein u. f. mw. den aus Granit, Gneiß, Glimmerfiefer bestehenden Urfels meist mantelförmig über­­lagern, es werden tiefe Heberlagerungsschichten in dem Maße mächtiger, d. h. leider, als sie sich von der Gebirgshöhe den Schäfern, Ebenen oder der Meeresfläche zuneigen. Es befinden sih nun innerhalb aller dieser Schlöten — auf z­wischen den späteren Gebilden und dem Urfels, — die verborgenen Refer­ * Anläßlich der T­hatergespenster, merde nun auch bei uns ihren Einzug gehalten, bringt ein Berliner Brief der „Wel­­tg.“ folgende Reminiszenzen : Über das Erstlingsrecht dieser Er­­findung läßt sich mancher Zweifel erheben, da die Geschichte des acht­­zehnten Jahrhunderts uns eine Reihe von Geistererscheinungen bietet, welche höchst wahrscheinlich mit Hilfe ähnlicher Apparate beiwerfstel­­ligt worden sind. Außer dem berü­h­tigten Caaliostro, der in Paris die vornehme Welt mysifiziste, machte der deutsche Geisterbeschwörer Schröpfer, ein heruntergekommener Gastwirth aus Leipzig, ein unge­­­wöhnliches Aufsehen. Derselbe sef unter Anderem im Palaste des Herzogs von Kurland in Dresden in Gegenwart des sächsischen Mi­­nisters von Worms, eines pietistischen Schwärmers, des Baron von Holts und Ninntale des Regenwassers, welche dann je nach dem größeren oder geringeren Neigungswinkel der Ge­­steinsschichten, entweder am Gehänge oder am Fuß­ der Mas­­fengebirge als Traggemellen entspringen, oder unter den Thalsohlen und Ebenen ihren verborgenen Lauf fortfegend, im Dean, — oft tief unter dessen Spiegel, — ausströmen. Tritt der erste Fall ein, so Höfen mir unsern Durst aus Duellen, die wir nicht erst aufzusuchen brauchen. Wo die­­ser Sal nicht eintritt, müssen wir die unter unsern Füßen verborgen liegenden Quellen auffugen und der Tiefe entladen, wir müssen eben Brunnen graben oder bohren. Die gewöhnli­­chen Brunnen in unseren Ebenen liefern nur selten ein wirkli­­ches, von höheren Punkten herabkommendes Durlimasser, meist nur sogenanntes Seihwasser, in welches Innerhalb der Dammerde angesammelt, sehr oft durch organische Stoffe aber auch Salze, z. B. Natron, verdorben wird, oder gar bei anhaltender Dürre verfiegt . E­s ist daher die Auffindung perennigender Was­­serläufe, welche ihre festen Bestandtheile großent­eils schon in den Durchlaufrinnsalen abgesebt haben, und bahnreh geläutert wurden, die eigentliche Aufgabe des Quellenforschers. Die Theorie desselben dürfte sich in folgenden zwei Hauptpunkten zusammenfassen : Erstend Fe entfern­­ter die Bergkette,­­aus deren Innern das zu erbohrende Wasser verborgen abläuft — von jenem Orte der Ebene, an welchem der Brunnen abgetenft werden sol, gelegen ist, desto tiefer muß das Bogrlod oder der Brunnen gegraben werden, um Wasser zu erhalten, gleichwie auch am ei­­tens,je geringer der Neigungswinfelpe als Wasserreservoie betrachteten — Gebirges gegen die an dessen Fuß liegende Ebene, in welcher der Brunnen gegra­­ben oder gebohrt werden soll ist, in teile gerin­­gerer Tiefe C im Berhaltaik zur Entfernung vom Gebirge) — wird man auf Duellmafler stoßen. Me EEE Hohenthal, des Kammerherrn von Hopfgarten und des Adjutan­­ten von Bröben auf Wunsch des Herzogs den Geist des Che­­valiers de Care erscheinen, wobei er nur die Bedingung machte, daß keiner der Anmwesenden ein Wort sprechen oder seine Apparate berühren durfte. Nach den artenmäßigen Berichten fand die Bor­­stelung auf dem Privattheater des Herzogs statt. Saal und Bühne waren ganz duntel und wurden allmälig durch einen matten, blen­­cen Schimmer erhellt. Aus dem Hintergrunde der Bühne­ stieg das täuschend ähnliche Bild des Gestorbenen empor. Beim Anblik sei­­nes todten Verwandten stieß der Herzog einen lauten Schrei aus, die Erscheinung machte eine abmahnende Bewegung mit aufgehobe­­nen Armen und beklagte sich mit dumpfer, hohler Todtenstimme ü­ber die Störung der Orabesrufe. Der Eindruck dieser Worte war so mächtig, daß der Herzog in seinen Stuhl zurückfand, und sich einer Ohnmacht nahe fühlte. Dennoch raffte er sich empor und einen Augenblik schien sein Muth und seine Vernunft über das Entfegen seines Aberglaubens den Sieg davon zu tragen. Gewaltsam riß er sich empor , Indem er aufsprang und gegen das Gespenst seinen Degen 309. Aber im nächsten Augenblicke entfant die Waffe seiner gelähmten Hand, von einem elektrischen Schlage getroffen. Die Gestalt war versehmwunden und rings herrschte die tiefste Finsternis. Schröpfer machte dem Herzog die sehwersten Vorwürfe über sein Benehmen, wodurch er die Geister erzürnt habe. Erst später wurde der Abenteurer als Betrüger entlarvt und töbtete sich in Gegenwa s einer Sänger durch einen Pistolenshuf im Rosenthale bei Leipziger Seine Apparate gelangten in die Hände seines Schülers, des General Bischofswerder, der unter Friedrich Wilhelm II. an dem preußischen Hofe befamntlich eine sehr einflusreiche Role spielte und den schwa­­chen König durch seine Geisterbeschwörungen im Verein mit dem ber­­üchtigten Minister v. Wöllner und der Liederlichen Gräfin v. Lichtenau vollkommen beherrshte. Iin dem Palaste der Legieren „unter den Kinden” fanden ähnliche V­orstellungen statt welche einen tiefen Eindruc auf den abergläubischen Monarchen machten. Derselbe hatte verlangt, den Geist Eäfar’s und deg berühmten Philosophen Leibnig zu sehen, die ihm als wirklich mit Hilfe der von Bischofswerder und seinen erge­­benen Werkzeugen dirigirten Apparate gezeigt wurden. Ein andermal mußte ihm auf Veranlassung der Gräfin Lichtenau sein und ihr gestor­­bener Sohn, der Graf v. d. Mark, den er zärtlich liebte , erscheinen und ihn ermahnen, daß er die Mutter nie vergeffen sollte. Dieses freche Gaufelspiel" wirkte so mächtig auf den König, das er mit Schweiß bediedt in eine tiefe Ohnmacht feit und in krampfhafte Ausfungen verfiel. Mit Hilfe dieser und ähnlicher Kunststlle gelang 88 den damaligen Rosenkreuzern und Pietisten, am preußischen Hofe einen höchst verderblichen Einfluß zu gewinnen. — Noch vor wenigen Jahren lebte in Berlin ein früherer Hausdiener Friedrich Wil­­helm’s II., der als Helfershelfer bei diesen Geisterbeschwörungen eine wichtige Rolle gespielt hatte. Leider beobachtete der verschlossene Mann über jene Vorgänge ein tiefes Stillschweigen ; nur seinen nack­­ten Vertrandten , die noch gegenwärtig in Berlin extrtíren­­ es er­ahnen, daß er durch einen furchtbaren Schwur gebunden sei. Vor seinem Tode vernichtete er verschiedene Schriften und Briefschaften, die sich unwahrscheinlich auf sein früheres Treiben bezogen. Bi­s zu seinem Ende erhielt er eine höchst ansehnliche Pension, die in seinem Verhältnisse zu seiner ehemaligen Stellung stand. — — In den vierziger Jahren unseres Jahrhundertes lieg die französische Regierung in der Heinen Sahara, am süd­­lichen Abhange des Atlas, Brunnen bohren, die mitunter fon in einer Tiefe von 130 Fuß reichlich Wasser gaben. In neue­­ster Zeit erregen die Duellenfindungen des Abbe Richerd Auf­­sehen ; seit Kurzem trat Herr Ingenieur Henod, sonst als tüchtiger Geologe bekannt, in die Rußstapfen des französischen Geistungen. Wir sind überzeugt davon, daß diese beiden Herren bei ihren Forschungen am Wenigsten auf die Vegetation oder an­­dere äußere Erscheinungen reflektiren, sondern die geologische Struktur der Gegend , in welcher sie Duellen suchen , zum Anhaltspunkte ihrer Forschungen wählen. Ebenso glauben mir, daß der rationelle Duellenforscher nach allgemeinen unwissenschaft­­lichen Grundlagen vorgeht, die in sehr einfachen Thesen ihren Ausdrug finden. Wir wollen nun versuchen, unsere Theorie des Duellen­­suhens darzulegen, wo fei uns zuvor geflattet, ein geologis­­­ches Erpose vorauszusenden, welches zwar lediglich Ansichten » Olweit ausgehende Gesteinsrisse empor­dringen. erhält,die dem gebildeten Leser bekannt sind­—c­it welchems Erpofe jedoch die beim Duellensuhhen anzuwendende Theorie dergestalt­bar hervorgeht, daß es genügen wird, Durch einige ganz kurze Säche tiefelbe dem Leser anfhaulich zu machen. | — 1 man ER­­EE TELKERET SATZIBI nn una na LTD BETNVNEERRE TEE VONÁSOK TOR ETV TON BÁTOR ERBEN ALLE TRE ELVOSRONT TEURER RETTET UNE SAE LT ENE RŐK men . "

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