Pester Lloyd - Abendblatt, September 1863 (Jahrgang 10, nr. 198-222)

1863-09-01 / nr. 198

d . 111,70, offenbar.Was hat bi-jetzt Frankreich gethan?Ge hat sich darmit beschränkt,von der Ferne den Bere­hti1ungen Ist-Kon­­­gresses­ bisizunsol,men.Unbetheiligt an den Debatten-solange sie sich in den Schranken eines ixoneken Abkommen Schustzungei mem­brerien­,das Deutschland allein angeht,bewahrt­e Unsere Regierung eher noch eine wohlwollende­ A»IS gleichgiltige Hal­­tung.Da nun aber diese Schranken überschritten worden sind, so mußte auch unsere besorgte Aufmerksa­m­keit rege werden und www-Annahme einer andern Politik bes­­timmen.Oestreich beharre­ daraus ausdeanbingungen hek­­«auszutretenJnnerhalb welcher wir ihm gestattet haben sich zu bewegen,und sofort wird die Hand,die,um­ ihm aufzuhelfen, si freundschaftlich tom entgegenstrebte, sich zurückziehen. Dann aber wird das ganze Gebäude der Macht, dag es Miederauf­­zen und zu vergrößern sich anfihiete, Ins Wanfen gerathen, österreich sei es nicht vergessen, dur das Einverständnis mit uns ist.e8. wieder zu so hohem Ansehen (prestige) gelangt. .&s verlege uns und die Prinzipien,­­ welche das europäische Recht berühren, sofort wird seine Rage mieder eine verfängliche (precaire) werden, — Mir hätten nur den Wunsch auszuspre­­chen, und Rußland so gut wie Preußen würden sich eifrigst um das Einverständniß mit uns bewerben, Italien würde dasselbe thun, und das Haus Oesterreich fühe sich plöglich Holirt, ge­rade in dem Augenblid, in dem es seinen Sieg allzu hab) an­­feltige (sur­erait). Sfücklicherweise sind wir noch nicht so weit, mad Deperchen aus Frankfurt vom 27. 9. wäre der Artikel 8 in dem Sinne umgeändert worden, daß er nur noch eine Um­­schreibung des Artikels 47 der Wiener Schlußaffe wäre. Wir glauben außerdem, daß die Regierung des Kaisers Franz Jo­­seph eine Ahnung der Gefahr­ gehabt hat ; ihre hohe geschäft­ Üce Einsicht und ihre Klugheit werden das Wehrige thin.” Wir müßten besorgen­, den Deutschen Fürstentag zu beleidigen, könnten wir daran zweifeln, daß viefes Krä­­hen des gallischen Hahns ihn in seinem Einigungsstreben nur no mehr festigen wird.“­­­Unter den anderen Mitteilungen heben mir die des „Bour, de Dim." hervor, wornach Sarít Gortsch­ar­toff die lechten Depeschen der drei Mächte Feineswege mit jener Reserve entgegengenommen hat, welche er bei „der ‚Uebergabe der früheren Depeschen zu beobachten für sguti fand. — Ferner wird berichtet : In einer Korrespondenz des „Wild,”’ sefen wir : „Die ‚Sinsläutungen in Wilna und Kowno dauern fort. Die Zahl der in Wilna inhaftirten Gutsbeftser be­trägt über laufend, Die Uebertragung­ der Militär­­gerichtebarfeit über das Gouvernement Au­g­usto­wo an den Generalgouverneur von Wilna hat in Folge einer zahl­­reichen Bauerndeputation stattgefunden, welche aus dem Augu­­stowo’schen Gebiete sich zu dem General Muramieff begeben und denselben um Schub gebeten hatte. Man­ bringt diese Maßregel, welche in St. Petersburg genehmigt wurde, mit der Abreise des Großfürsen Konstantin aus B­arschau in unmittelbare Verbindung. Thatsächlich liegt aller­­dings ein­ Eingriff in Befugnisse des Großfürsten- Statth­alters vor." — Adud nad Warschauer Made Tidsten At die Entlassung des Großfürsten Konstantin als Statthalter des Königreiches Polen als befinttin zu betrachten. General Berg übernimmt die Statthalterschaft, >... Allein­ trog aller NRadsichtslosigkeit mit der nun die zuffische Regierung auch im Königreich Polen auftreten will, wird der Befehl des Ezaren, die Infurreftion in 20 Tagen zu erbrüden, umerfüllt bleiben. Die Infurreftion geht vielmehr soeben daran, den Winterfeldzug vorzubereiten. In Belgien, der Schweiz, Frankreich u. s. w. wird bereits statt an den Ausrüstungsgegenständen gearbeitet, m während anderer­­seits alle Männer von 18—40 Jahren für die Zukunft ausge­hoben und konstribirt werden. Da natürlich zu al­ nem sehr viel Geld nöthig ist, so werden die Steuern mit unerbittlicher Strenge von der revolutionären Regierung eingetrieben. Sogar jene Polen, welche außerhalb der Heimat wohnen, sind ber Tanntlich mit einer sogenannten Ahmwesenheitsabgabe belastet, er von den Ahmwesenden ein Jahreseinkommen von 800,000 polnischen Gulden (200,000 fl. ö. W.) hat, entrichtet 8 Pft., von 400.000­ polnischen Gulden zahlt man 6 pCt, dagegen ff eine Jahresrente von 5000 polnischen Gulden nur mit 1 HE. besaftet, Im solder Weile Hat «8 die Holnische Mationalie« an (guoniogards) ghpahssgan gauga Hnjam 109 “uabungint Göhneßpeerenbrug on­­­aterung auf ein jührliches Einkommen von 37 Millionen Rubel gebracht. Eine neue Verordnung der „Nationalregierung“ unter­­sagt die Ausübung der Zensur in Warschau; demgemäß hat der Zensurpräses Sobleszczanski bereits seine Entlassung eingereicht. Der „Courrier du Dimandye” veröffentlicht eine Analyse der besonderen Note des Herrn Drouin de LHuys, welche­ die Deperche des Kabinels von Paris beglei­­tete und worin besonders die Stellung der drei intervenirenden Mächte den Beiträgen von 1315 gegenüber einer ge­­nauen Prüfung unterworfen wird.­­.Diese Note sucht zuforderst au bemerken, daß die Stipulationen zwisc­hen den dern Thei­­lungsmächten erst das geworben sind, das sie sind, nachdem sie von den beim Kongress anwesenden Mächten angenommen wor­­den waren , und daß diese Stipulationen , ob sie gleich in be­sonderer Weise Rußland , Preußen und Oesterreich angeben, doch einen wesentlich europäischen Charakter bewahren. Es geht Übrigens aus dem Art. 118 der Schlafarte hervor , daß die Verträge, Konventionen, Erklärungen, Reglements und andere besondere ihnen annerk­te Alte, namentlich der Vertrag zwischen Rußland und Oesterreich vom 21. April (3. Mai) 1815, und der Beitrag zwisen Rußland und Preußen (selbes Datum) als­­ integrirender Theil der Anordnungen des Kon­gresses zu betrachten sind.“ Indem sich die Note darauf mit der Auslegung des Art. 1 derselben Schlußarte beschäftigt, er­­innert sie daran, 1. Daß das russische Kaiserreich fid) verpflich­­tet hat, dem Königreiche Polen eine konstitutionelle und beson­­dere Regierung zu geben ; 2. daß, indem es fid) vorbehielt die­­sem Staate eine Innere Ausdehnung zu geben, von nichts Ande­­rem, als von den polnischen Provinzen die Rede sein konnte, welche außerhalb des Königreichs geblieben waren. Aus dem Vergange des Wiener Kongresses und aus der Art und Weise, wie die Verhandlungen dort geführt worden sind, geht also, in den Augen der französischen Regierung, hervor, daß die unter­zeichnenden Mächte der Schlafaktz "Heute ein direktes und posi­­tive Recht haben, seitens Rußland , Polen zu Gunsten , die treue Erfüllung der Verträge zu fordern. Die hier analysirte Note bietet ein doppeltes Sinteresse dar, zusörderst als diploma­­tisches Dokument, und als weil die Art, wie der erste Artikel der Schlußakte dort ausgelegt ist, in gemeissen Punkten sich von den Betrachtungen zu unterscheiden fehetnt , welche zu Anfange vorigen Jahres von Herrn Billa­ult vor die Tribune des Senats gebracht wurden. Dasselbe Blatt gibt auch die Analyse eines Zirku­­lars über die Angelegenheit Polens, welches Herr Droutinde thuys am 19. August an die Repräsentan­­ten Frankreichs im Auslande hat ergeben lassen. Der Minister beginnt damit, in einigen Worten den Charakter und die Ten­­denzen der Depeschen der drei Mächte zusammenzurassen. Er erinnert­ daran, daß sie mit völlig identischen Schlußfolgerungen abschließen, indem sie der zufftischen Regierung die Bedenklichkeit der Lage zeigen und ihr die Verantwortlichkeit für die Folgen, welche eine längere Dauer des Kampfes nach sich ziehen könnte, zuschieben. Indem Herr Drouin de Lhuys zu allgemeinen Be­­trachtungen übergeht, bestrebt er sich in schwungvoller Sprache zu zeigen, das die Haltung des Kabinets von St. Petersburg seine andere Folge gehabt hat, als die, das Einverständ­­ni­s Frankreichs, Englands und Oesterreichs zu stärken, „Das Einverständniß, führt der Minister fort, tst ein Unterpfand der Ansichten, welche nicht aufgehört haben, die drei Höfe, und vorzugsweise die Regierung des Kaisers, welche sie von Anfang an angenommen hat, als Richtfehler ihres Auftretens zu leiten. Die Regierung ist von dem wesentlich europäischen Charakter der polnischen Frage durchbringen und sie wird fortfahren den Ereignissen mit der Sorgfalt, welche sie in gleichem Maße von allen Mächten fordern, zu folgen. Der von den unterzeichnenden Mächten der Schlafarte des Wiener Kon­­gresses gefciehene Bettritt zu ihrer Politik sichert es zu, daß sie in Gemeinschaft mit den andern Kabineten vorangehen wird auf der Bahn, welche als den Prinzipien des Öffentlichen Rechtes und der Nothunwendigkeit der Lage als am meisten ent­­sprechend erachtet wird.” Der französische Gesandte in Frank­furt, Baron de Salignac-Fenelon, hat der Regierung der freien Stadt nagdrädische Vorfellwngen harliber ges macht, daß sie dem nordamerikanischen Konsul gestatte unter der Unionsflagge auf die merika­nische Flagge Inarez’ zu führen. (Eingesendet, Kredit­ und Palffy-Kote, deren Drehungen demnächst erfolgen, im Original, auf Promelien und gegen Tratenzahlungen billigst bei Adler , Pirnnger, Weöfelstube, Dorothengaffe Nr. 10, und Verlauf von Staats-, Industrie- und Rotteriepapieren, Grundentlastungen, Gelforten sc. V Wien, 31. August, die üsler­­reihi­ge Staatsbahngesellschaft eine neue Emifation von 75,000 Sü­d Prioritäts­­ohligationen veranstaltet hat, war gewiß geeignet. Die Aktionäre Nachricht dürfte aber noch eine weitere Ilustration duch Mittheilung des Fat­­tums erhalten, daß jene 75,000 Stüd Prioritäten sich noch gegenwärtig im Refige der Staatsbahn befinden, weil die beab­­sichtigte Veräußerung derselben bisher nicht durchgeführt werden konnte. Der Wiener Play hat seit jeher wenig Interesse für Staats­­bahnprioritäten bewiesen und in Dester­­reich untergebrachten ganz unbedeutend­ sein. Die Pariser Börse dagegen, an welcher dieses Papier bisher tat ausschließlich. lie­­­st momentan mit ähnlichen Werthtrei­ungen der­­namhaften Posten von Eisenbahnprioritäten, denen überdies noch zum Theile die Zinsengarantie mangelt, zu pla­­berechtigt. insoferne von der Emission zu sprechen, als er der Verwaltungsrath für gut hat, diese noch unbegebenen Prioritäten an der Verlosung. theilneh­­men zu laffen — ein Vorgang, deffen. Berechtigung * Mien, 31. August, Das an der Bürre verbreitete Ge­­rücht, der preußische Premier treten, veranlaßte Kreditaktien 192,60, 162,40 steinigfeit billiger, sei von seinem Posten zuriolge­­an der V­prbörse eine gü­nstigere Stimmung, hoben fi im Borgeschäft von 191,50 auf 192. In Nordbahnaktien wurde 1703 gemacht, 1860er Kofe 101,35, Um halb 12 Uhr notirten Kredit 192, Das Mittagsge­­schäft war ziemlich belebt. Ein erstes Haus soll als Käufer für Nordbahn und Kredit aufgetreten ,. Nordbahn 1708 Napoleonsd’or 8.9215. , , 126,70, fein, Devisen Kredit 1707, : Staatsfonds waren fest, National 82,70, 5p&t.: Metall, 76,85, 1860er Eofe 101,35, Bantattien 794, 795 , Kreditiofe 185,25, böhmische Weltbahn 162 , Pardubiger 126,90 und Baluten eine 111,65, Dulaten 5,32%, in Kreditaktien 192,90 ,Nord­­ bahn 1712, Staatsbahn 186,50 , Südbahn 244, 1860er £ofe 101,40, Kreditlofe 135,40, London 111,70, Silber 111,25, (Telegramm). Bei sehr animirter Stimmung variirten an Abendbörse Kreditaktien zwischen 192,90 und 193,80, Schluß 193,50—193,60 , 1860er Lofe 101,40—101,45, Nordbahn 1716—1717 nominell, Anfangsrente 25 Cent, höher 68, Bei von halb 2 Uhr 68,05, Kredit Mobil, 1140, Schluf­­rente feplt, Verantwortlicher Redakteur : Karl Weißkircher. BE En geben wurde, den übrigen einen einen. Hegt, so derselben zu malen überfluthet, Daß: gi­ber ift man doch es sehr Schluß Wenn aber auch der Die Nachricht, da dürfte die Zahl der überraspen, Diese Chance in die Beruofung bargethan werben müßte, London fehmwierig Rest der bis dato noch unverfauft in der Kaffa Prioritäten befigern, «die. ler­ geworden is, noch gegenüber Staatsbahnprioritäten Gesellschaft dadurch befunden bereit theilweise leer zu fallen verlustig werden, — erst­­ 191,90, Emil MÜILEN, Dorothengafe Mr. 14 Meß, 1868, — Merlad bei Beer Slopb gesellshaft, ; | PART: VE IDOERDIE: zes: _—

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