Pester Lloyd - Abendblatt, September 1863 (Jahrgang 10, nr. 198-222)

1863-09-17 / nr. 211

EEE an die einzelnen deutlichen Zünften zu erwarten sein, deren unser Berliner X. Y.-Korrespondent erwähnt, und melde das Signal zu einer Annäherung der Partei des Nationalvereins an Die österreichischen Vorschläge geben sol. — Die Ausbeute an sonstigen Neuigkeiten ist gering: Im „Moniteur” finden wir die bereits telegraphisch be­­kannt gewordene Ernennung Persigny's zum Herzog. Der Kaiser motivirt diese Erhebung mit der Erwägung, er wolle dem Grafen Persigny „einen Beweis seines Wohlmolens für die dem Staate erwiesenen Dienste und für dessen Anhäng sich­­fett an seine (des Kaisers) Person ertheilen.” Diese Ernen­­nung wurde seit geraumer Zeit erwartet; indem sie im jenigen Augenblide erfolgt, unterliegt sie verschiedenen Auslegungen : steht Persigny’s Wiedereintritt in das Kabinet besor oder ist er zur­­ Wieverbefestigung Des englischen Bündnisses abermals für den Posten in London bestimmt, oder aber ist diese Ehre eine Abfindung und Berfegung in Ruhestand ? Gewiß ist, daß Persigny’s Ansehen am Hofe Durch seine legte Thätigkeit als Minister des Innern einen schweren Stoß erlitten hat; übrigens nimmt der Kaiser den Eintritt einer verstärkten Oppo­­sition in den geiesgebenden Körper sehr ernst, und so ist Per­­signy sehr nichts weniger als der Mann des Augenblicks. Der „Sonstitutionnel” widmete der Erhebung seines ehemaligen Patrons einige anerkennende Worte und fügt denselben seine Ansichten über den Charakter der französischen Demokratie in folgenden Worten hinzu : „Indem der Kaiser Herrn b. Der­figny ein so hohes Zeugniß seines erhabenen Wohlmollens ge­­geben hat, hat er wieder einmal gezeigt, wie sehr sein Herz dem Herzen des Volkes entspricht. Unsere Demokratie gleicht in der That keiner anderen, sie hat weder die Leidensichart des Neides noch den Banatismus der Gleichheit ; sie steht Diejenigen, welche sich über sie erheben, indem sie ihr dienen, und in den Auszeichnungen, welche ritterlichen Charakteren und Männern angetheilt werden, welche der Wohlfahrt und dem Ruhme des Landes ergeben sind, sieht sie mit Stolz ihre eigene Erhöhung.” Dass die jepige französische Demokratie „Feiner andern gleicht”, wird man dem „Eonft,” ohne Streit zu geben. von den Amerika betreffenden Nachrichten heben wir heraus: In New York wird versichert,, der amerikanische Konsul in Frankfurt habe auf eigene Verantwortung die meri­kanische Flagge aufgezogen. General Birınfive befeste King­­stown an Tennessee, General­ Steel vertrieb die Konföderisten aus Kansas. Die Panzerstiffe der Unionisten haben bei ihrem Angriffe auf die Forts Sumter, Wagner und Moultrie hie­r exfren­ beiden starf beschädigt. Die Uouverneure von Kentudy haben fch in ihrer Antrittsadresse gegen die Bewaffnung der Neger und für eine Verständigung auf Basis der Ver­affung ausgesprocen, tahme In Paris wird fest in Betreff der Beschlag der „gloriba” eine lebhafte Polemik In den Journalen . Der Advokat des Fonfaderisten Kapitäng hat in einem die Sache so dargestellt, als habe der Kapitän des französischer Schiffes , Brémontier" freitwillig eine Anzahl Passagiere 901 der „Siorida” übernommen, um sie zu Pernambuco ans Land zu sehen. Dem widerspingt nun geradezu der Bericht des französischen Kapitäns. Der „Bremonter” wurde zweimal von­­ dem fonföderirten Schiffe in sehr bedrohlicher Weise angehalten und zur Nebennahme eines Theiles der Mannsc­haft von bret im offenen Meere verbrannten amerikaniten Schiffen genüthigt. Mad­ ber Hussane dieses Kapitäns hatte die „Finriva” damals schon 14 Schiffe zerstört. Der Kapitän der „Sloriva“, ein ge­wisser Maffis, protestirt in einem Schreiben an die französi­­schen Journale gegen die Bezeichnung „Korsar”, die ihm von vielen Seiten beigelegt sei. Die „Slorida” sei ein der Kon­­2ondon 111.20. föderation des Südens angehöriges und unterhaltenes Schiff, das direkt vom Ministerium von Richmond seine Befehle em­­pfange. Da aber die Südstaaten als kriegführender Theil von den Westmächten anerkannt seien, so künne man die „Sioriva” auch nicht als einen Korsaren, d. h. ein von S Privatpersonen ausgerüstetes und von einer Regierung zum Kapern ermäch­­tigtes Schiff ansehen und behandeln. Es ist bemerkensmwerth, Maffis sich vollkommen aneignet, 201 telegraphirt. — Anfangsrente 20 Cent, Schmäcer (68,95), »­­Schlußrente nicht bekannt, daß der»Moniteur««von gestern(16.)die Gründe des Herrns e! Das lang erwartete Flottenmanöver in Che­r­­bourrg wird nun doch stattfinden, aber in so reduzie­­rem Maße, daß aller demonstrative Charakter verf­in­­det. Der Anfang wird am 20.— 25, 9. M. stattfinden und die Panzerschiffe, welche an den Berfuhhen theilneh­­men sollen, sind jebt sämmtlich vor Cherbourg versam­­melt. Es sind „Solferino" ,­­ Magenta” , „Gloire”, „Souronne", „Invincible" und „Normandie." .« ; | | . . . | | : . : s fl. aló (Eingesendet.) Von dem Bant­­u. Wechselgeschäfte des A. Herzberg, Dorotheagafse, netes Häuserviered Nr. 3, werden empfohlen : Promessen auf Kredit:ofe, Ziehung 1. Oktober, Haupttreffer 200,000 f., auch verlei Lose auf monat­­liche Ratenzahlung mit 12 erste Rate, RE Aufträge aus der Provinz werden prompt effertwert. (Eingesendet.) In der Wechselstube der Wilhelm Goldberger ( Sohn, Watsnergafse Nr. 18), sind zu der am 1. Oktober erfolgenden Ziehung der Kredit:Lofe, Haupttreffer 200.000 fl., Originale, Phromefsen und Notenbriefe billigst zu haben, BE Aufträge aus der Provinz werden bestens besorgt. (Eingesendet.) wird als Vorfauß auf alle Gat­tungen ‚Staats- und Privatlose, An der Wechselstube der Gefer­­tigten derart gegeben, daß man den sollen Tageskurs erhält und die Rüczahlung im­ mo­­natlichen Raten gefchicht,. — P­romefsen auf Kredit Iofe.& 3 fl. 50 tr. und 50. tr. Stempel, gegen Ma­­tenzah­lungen L Rate 104, KH Morgenstern, Romp, Mechtelstuhe, gr. Brüdgaffe Nr. 9. 16. September, Die heutige Vorbörse war sehr matt geflimmt, N Krebitartien gingen an derselben von ‚192,90 auf 192.20 aurüd, Nordbahn widen vo 1680 «auf 1675, 1860er £ dfe drüäiten sid son. 100,20 auf 99.90, — An der Mittagsbürfe machte die weichende Tendenz weit­tere Sortiöritte. Starke Aufgebote in Nordbahnaktien von Seiten eines großen Spekulanten briühten den Aurs­cherselben von 1676 auf 1661­5 Siebitaktien, hievon beeinflußt, wiedhen sont 192,10 auf 191,60, Staatsfonds ziemlich fests National 83,10, Operzentige Metalliques 77, Operzentige in Österreich,­­ Währing 73, Bankaktien 796, Kreditlose 136,50, 1860er £ ofe 99,60, Devisen und Baluten genau wie gestern : London 111,25, Dulaten 5,32, Schluß in Kreditaktien 191,90, Nordbahn 1663, Staatebahn 186,50, 1860er £ ofe 99,60 , Sielettlofe 136,60, (Zelegr.) Auch die Abbendhärfe war in matter Haltung. In Kreditaktien kamen einige Schlüffe zu 191,80 and 199, in 1860er ofen zu 99,60 und 99,75 zu Stande, — . Schluß : Kreditaftien 191,80—90 , 1860er Lore 99,70—75, Nordbahn 1664—1665. — Kreditaftien waren von Frankfurt Verantwortlicher Redakteur Karlt Weißkircher. ten, Hismulvress und ms vpn d­ Winter-Domheimse An­le­ists-.lipsspVerluste-Vesic-Landgeselschaft.»

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