Pester Lloyd, Oktober 1863 (Jahrgang 10, nr. 223-249)

1863-10-01 / nr. 223

Branumerationsburcan., Wir fpat ersuchen unsere geehrten Herren Post-Pränumeranten, deren Pränumeration mit Ende September abläuft, ihr Abonnement je seitiger erneuern zu wollen, indem wenn die Präanumerationen einlaufen, leicht ohne unser Berfhulden Unregelmäßigkeiten in der Expedition eintreten können. Ganzjährig 20 fl., Halbjährig 10 fl., vierteljährig 5 fl, z­weimonatlich 3 fl. 40 fl, monatlich 1. 70 Er. Die Pränumerationspreise sind, mit Postversendung: Beträge sind in frankischen Briefen einzusenden an Das font,­­ Di­a­ Tel, Deperchen­d, Peter Bloch. Köln, 30. September. Die „Kölner Zeitung“ enthält ein Dekret der polnischen Nationalregierung, welches Mieros­­lawefi zum­ General-Organisator der polnisen Armee ernennt. Werfen, 30. September. Heute früh sind auf fünf öffentlichen Plänen polnische Gendarmen erfroren worden, Hermannstadt, 30. September. In der heutigen Landtagsfigung war an der Tagesordnung die Inartikulirung der Österreich­ischen Staatsgrundgefege. Es erfolgt die Beru­­­fung der beiden Diplome in den drei Landessprachen ; das In­­artikulirungsgeseb wird einhellig unter den Hochrufen des Hau­­fd angenommen, nen EEE EEE TEE BEN EEE Erb ELITE BER en Sur Tagesgeschichte. „Ich bin nicht gefonnen", — äußerte poleon vor einigen Tagen in Einterredung mit dem österreichisschen Geschäftsträger, — „Über die polntssche hate be­­gen, Angelegenheit was nag Ablauf des Winters für Polen ben­­ann, eigenem dem noch bisherigen oder zu erwarten, daß Frankreich sich von jener weiteren Gemeinsamkeit in dieser Frage zurückzieht, um nach Ermessen wie­demn einen Abschluß , positiven Vorsschlags, e& Gange zukünftige einer viele Worte zu machen, der Verhandlungen jede mögliche Nachsicht auf die fehmserige und rigenthümliche Stel­lung genommen, welche ihr Gouvernement a­s nachsichtb­ete­ligte Macht Nußmann gegenüber einnimmt. Aber der Gegen­stand der bisherigen Verhandlungen ist nunmehr vo­lls­­tändig erschöpft; wir müssen uns über die näch­­sten Schrätte Har werden. Ach stille 88 vor Einsicht Ihrer Regierung anheim, entweder figg mit mir darüber zu verständi­­ger Dinge in die Hand zu nehmen.” — Analog dieser Meldung ver „N. N.” lautet auch Die Mittheilung der „Pr.“ der Herzog von Grammont Gestaltung in Wien vorstellen Louis Naz , geb­ban were sei Ich im all­­gemeinen derart verwidelt,, daß auf diplomatischem Wege nicht mehr Durchzukommen sei ; nicht blos die polnische Frage, auch die orientalische Galizien und Gefahren sehen . Zunächst wird nachzumelsen versucht, daß England ganz allein die Stipulationen von 1815 zur Grundlage seiner Vorstellun­­­­für alle Fälle als Entschädi­­gung für die Kosten des Krieges — die Donaufürstenthü­­mer. Würde dies Alles nicht genügen, um Frankreich die Kooperation Oesterreichs und Englands zu sichern, halte man sich eben freie Hand vor. Frankreich werde allein handeln­­ und es verstehe die italienische als die schleswigs holsteinispe Frage forz das Tuilerienkabinet enthalte sich jenes stelle er Oesterreich frei, im voraus Zwei und Grenzen des im Frühjahr unvermeidlich gewor­­denen Krieges zu besti­mmen. Sollte Oesterreich für seinen Territorialbestand Garantien an, und so sich von selbst , daß dann sowohl orientatische Frage in ganz eigenz­thümlicher Weise in den V Vordergrund treten werde. Auf das „Memorial Diplomatique” einem Artikel „La situation" b­esilbe in gleicher Weise und glaubt man in Paris allgemein, daß der Artikel von Drouin de Lhuys selbst herrührt : soll bietet Frankreich für in gen zu Gunsten Polens gemacht habe, weshalb aug das die septe suffische Antwort begleitende Memorandum des Fürsten Gortícatoff vorzug,melfe an England gerichtet is. Frankreich hätte si feiner Sympathien für Polen ungeachtet, nie,­­ selbst nicht viploma­­tii, in diese Angelegenheit gemischt, wenn Ruspland nicht da­dar, daß es Preusßen die Mil­itärk­onvention vom 8. Februar entriß, eine Frage der inneren Berwaltung in eine Frage des europäischen Gleichgewichtes verwandelt hätte. Aber auch da noch wollte Frankreich nicht allein vorgeben. Hätte es Dies ge­than, so war es Rußland leicht gemacht, an Oesterreich und Preußen zu eppifieren. Das mistrauische England würde sich jeder Einwir­­tung enthalten haben, und statt eines Konzertes für Polen trebte eine Koalition gegen dasselbe. Die Kombinerung der diplomatischen Aktion Frankreichs mit jener Oesterreichs und Englands sei daher Das Klügste gewesen, und wenn man die Geschichte der Verhandlun­­gen während der legten vier Monate­ rennen würde, so würde m­an sehen, daß die bestimmtesten Vorschläge, die nachbrűchlichsten Schritte von Stanfreic, und die Verhinderungen alle von Auswärts kamen. Stanfreich schlug die gleichzeitigen Noten vor, als man sich über identische, welche den Charakter eines Ultimatums gehabt hätten, nigt einigen konnte. Frankreich sah sich zu seinem Behausen genö­­thigt, in der­ Form nachzugeben ; im Wesen der Sache habe er nie­mals nachgegeben, und nicht Frankreich sei eg gewesen, das im Beraus seiner Aktion Grenzen zog. Die Grenzen der gemeinsamen Aktion seien dur­ch Erklärungen der österreichischen Mi­nister im­­ Reichsrath gezogen worden, welche Erklärungen der Kaiser von Oesterreich dem König von Preußen in Gastein per­­sönlich wiederholte, mit dem Zufag, daß Oesterreich nicht Über tag, was England thus, Hinausgehen werde, Nicht Frankreiche Edhuld | | melt, 30. September. : Die Lage, so bes beurtheilt ' nit binden, und zogen es vor, sich von den Ereignissen berathen zu lassen. An diesen zwei Mägten ist es regt, die Ini­­tiative zu ergreifen, und nachdem die Ereignisse gesprochen, zu erflä­­ren, in welchem Grabe und unter welchen Bedingungen sie zu handeln gedenken. Nur umpdtesen Preis wird das Konzert der Mächte fortdauern; Frankreich wich figy weder durch­ die britischen Rodomontabden fortreißen, noch dur das österreichische Zaudern zurückhalten laffen. Branfrei­­ glaubte sich nicht berechtigt, eine Frage des europäischen Gleichgewichts allein zu lösen, und es hielt sich auch nicht für verpflichtet, allein zu vollbringen, was andere Mächte für eine Trage von allgemeinem Interesse erklärt hatten. Blei unzuge­blich für die Entmuthigung nie für den Graf, wird es jede ernsthafte Eröffnung anhören , aber eit­e Demonstrationen wird es nicht mehr mitmachen. Wenn man darauf ausgeht, grant: reich vorzuschlagen, daß es noch einmal seine bisher ungehörte Stimme erhebe, so wird es vorziehen, Tag und Stunde nach seinem freien Ermeffen abzuwarten. Ein Pariser Korrespondent der „Köln. Ztg.“ berichtet gleichfalls: „Brantreich betrachtet si­ch­ volständig frei von jedem Zusammenwirfen und wird den mäßigenten Ein­fluß der Mächte nicht mehr annehmen. Das it, glaube ich, im Augenblicke die Situation. Das Land Frankreich, dies möge man jedoch nicht vergessen, i­ ín seiner Welle in der Lage, einer fühnen Initiative des Kaisers Napoleon zu wi­­derstehen, und wenn er den Muth dazu hat, so werten die Franzosen ihm folgen wie im Krimmfriege und wie im ita­­lienischen Belvzuge, Noch trägt die Macht ver Verhältnisse von Kaffer volltändig.” — Hiemit in Uebereinstimmung wird auch von Neuem behauptet, daß die Demission v8; Hrn Drouin de Lhuys als zweifellos sei, und tag man als seinen Nachfolger beharrlich den Grafen W­as]­lewsrtt, oder im Falle viefer als Gesandter nach­on­don geben sollte, den Herzog Persigny nennt. Auch heißt es von der Reise des Prinzen Napoleon nac K London, sie bezwede nichts Geringeres, als die Zu­­stimmung Englands zu einer vernächtigen Demonstra­­tion der westmächlichen lotte im baltischen Meere zu erhalte. — Einem interessanten Beitrag zu den Mor Krimm friegrd verwischt würden. Es scheint aber, was Nutz­land selbst auf diese so verlobende Bedingung hin den Sens­arefverschlag nicht annahm, da Frankreich von Waffenstill­­sand in Polen ald die erste und wictigste Vorauslegung rebel­o bei dieser Gelegenheit nach Paris berichtet hat, Scheiz ; menten, die Louis Napoleon in fold entschiedener Weise auftreten machen, begegnen wir in der , br." Wie nämlich das Wiener Blatt erfährt, hat der Kaiser der Branzosen in­­ der Irsten Zeit noch einen Versuch gemacht, sie mit dem­­ Czaren zu verständigen. Es war die achte Aufgabe des nun von Petersburg abgereisten Herzogs von Montebello, Nurland nochmals einen Kongreß anzubieten, und zwar­­ unter der Bedingung einer Revision der Verträge von Zü­­­­rich und Paris. Legteren Vertrag, infinuirte der franzö­­­­sische D Botschafter, wolle man in vem Sinne verfbiren, vag ; die für Rußland so lästigen und vemnüthigenden Folgen beg­reifelden betragstet. Die Dinge, die der Herzog von Mon­nen den Saiser der Franzosen zu der Mederzeugung gebracht zu haben, wag Rußland bereits entschlossen ist, es bis zum Heugersten kommen zu lassen, und der es daher keinen auf deren Ausweg, als die Anwendung der Gewalt gibt, wenn für Polen etwas gefehshen sull. | ! | | Ueber ven schwedischr pänischen Allianz . Bertrag geht nng folgende Mittheilung zu : Der Bertrag it deswegen noch nicht unterzeichnet, weil man ihn grant­reich und England vor der Unterzeichnung mittheilen wollte. Schweden war dazu in Folge des Vertrages vom No­­vember 1855 , durch welchen Frankreich den schwedischen­­ Territorial-Bestand garantirt hatte, dem ZTllilerienkabinet : gegenüber gleichsam verpflichtet, und man wollte England d­. Pest, 30. September. Ziemlich­ geräuflos und von dem Publikum bis fest noch kaum seiner wirklichen Ber­­eutung nach gewürdigt, tritt mit dem morgen­en Tage eine Reform in Kraft, von der sich schon nicht im Voraus sagen läßt, daß sie für den gesammten inneren Ver­ehr unseres Landes, sowie des ganzen ausgedehnten Gebietes, auf wel­ches sie sich erstreden wird, von den einschneidendsten Folgen sein wird. Die H­erablegung der telegraphischen Gebühren, lange nur ein filler Wunsch unseres bandeltreibenden Puz­blifumg, ist von morgen an eine vollendete Thatsache,, und er­freut und, anerkennen zu können, daß uns mit dieser Reform einmal etwas Ganzes, Durchgreifendes geboten wird, und mit dem Maß der Konzessionen nicht gem­ausert worden ist. Die Herabfegung beträgt im Minimum , bei kleineren Entfernungen ein Drittteil des bisherigen Sages, indem für die geringste Entfernung bis zu 10 Meilen die Ge­­bühr der einfachen Depesche von 60 auf 40 fr. herabgelest wurde.­­Beträchtlicher ist die Herabfegung in der zweiten Zone, welche duch die Verschmelzung der früheren zweiten und dritten Zone gebildet, die Entfernungen von 10 bis 45­­ Meilen umfaßt, und für welche die Gebühr der einfachen Depesche auf 8 fr. festgefegt wurde, für welche bisher nach der Entfernung von . fl. 20 fr. bis 1 fl. 80 fr. ent­­richtet werden mußte. Dann bieser ausgiebigen Ermäßigung wird man jegt nach Wien eine einfache Depesche mit 80 fr. erz pediren können, fü­r die bisher 1 fl. 80 fr. gezahlt werden mußte, für 39 Worte zahlt man dahin nur 1 fl. 20 fr., früher 2 fl. 70 fr., für 40 Worte 1 fl. 60 fr. früher 3 fl. 60 fr. Die dritte Zone umfaßt die Entfernungen von 45 bis 160 Meilen und sind für vieselbe 1 fl. 20 fl. zu entrichten, während früher für vieselbe Entfernung 2 fl. 40 fl. bis 3 fl. gezahlt wurde. Un diese Zone fallen für Pest sämmt­­liche Städte der österreichischen Erbländer, insofern­ sie nicht schon in der zweiten Zone enthalten sind, namentlich "also Triest, Verona, Venedig, Klagenfurt, Graz, Linz, Salzburg, Prag u. s. w., von ausländischen wichtigen Plägen Münz­hen, Nürnberg, Straubing, Regensburg, Dreaden, Leipzig, Breslau an" wohl auch noch Berlin und Magdeburg , da bei der Berechnung der Entfernungen nicht die wirkliche Länge der Telegraphendräthe , sondern die Luftlinie zum Mafstabe genommen wurde. Für 1 fl. 60 fr. endlich kann man von rehht an eine einfache Depefche nach den entler­nensten Orten des deutsch-österreichischen Telegraphenvereines erlediten, es sind hier also die Handelspläge ver Ostfer , Stettin, Königsberg, Danzig sowie an der Nordsee , Hamburg und Bremen und s­ämmtliche veutische Rheinstädte eingeschlossen. Es ist überflüssig, auf die Bedeutung dieser Ermäßi­­gung noch­ spezieller einzugehen ; ein jeder Geschäftsmann wird sie zu würdigen wissen. Voraussichtlich wird die Vergrö­­ßerung des telegraphischen VVerfehre eine sehr beträchtliche werden, und darf man wohl annehmen, dass, um der­ ver­­me­hrten Arbeit genügen zu können, das Beamtenpersonal aller Drten bereits entsprechend verstärft worden ist. Eine Schmälerung feiner Einfünfte wird, nach den in antern Län­­dern bereit vorliegenden Erfahrungen, der Staat von hier wenigstens offiziös davon in Kenntniß fegen. An der Zus jer Herabfegung sicherlich nicht erfahren , vielmehr ficht eine ; ' | | ı ' sei eg, wenn Englands Minister dur den Ausfpruch, das keine Eventualität England etwas anderes als friedliche Demonstra­­tionen entweifen werde, die diplomatische Intervention in den Augen Mailands abschwächten und entwersten. Auch habe Frankreich im : ' : fimmung Frankreichs wird nicht gezweifelt und die Unter­­zeichnung wird alsdann sofort erfolgen. Der Vertrag ent­­hält, wie schon bekannt,, seine Offensiv- und Defensiv­­voraus jede Verantwortlichkeit für den Miterfolg von fi­adge-­­ Allianz, sondern eventuelle Stipulationen für den Fall, daß wälzt, indem es in seiner festen Rate an Rußland erklärte, daß es von da ab sich als volkommen frei in seinen Entfehlüffen und feinem Verhalten betrashte. Der Artikel des „Memorial” schließt nun mit folgen­­den Gapen : „In dem Augenblicke der Absendung der legten Noten Der drei Mächte nach Petersburg flog Frankreich den Kabineten von Wien Schleswig von deutschen Truppen angegriffen werden sollte. In dieser Vorausfruung stellt Schweren ein Hilfskorps von 25.000 Mann, die wahrscheinlich schon früher beim Beginne der Bundes-Evolution als Beobachtungs-Korps verwandt werden sollen. Die flandinavische Partei in Schweden hätte gern eine Offensiv- und Defensiv-Allianz abgeschlossen, theils um die Solidarität der slandinavischen Beziehungen zu konstativen, theils aber auch und besonders , weil man in Stocholm für das kommende Frühjahr einem Kriege zwis­chen Frankreich und Rußland bestimmt entgegensieht und Dänemark zu der Betheiligung an dem Kampfe im Voraus verflichten wollte. Die vorsichtigen Dänen sind aber nicht darauf eingegangen. . Die dänische Regierung wollte sich nicht für Fünfzige, noch ungesisfe Vortheile mit Nurland überwerfen. Schweden rechnet aber , daß sein Alltirter In Solge des Traftars, wenn es zum Kriege kommt, wo zu Gunsten Sranfreihe und Polens darin verwidelt wer­­den müsste, und London vor, sofort eine Vereinbarung darüber zu treff­en, was im Falle einer theilweisen oder gänzlichen Weigerung Rußlands zu thun­te. Oesterreich sowohl als England wollten sich im Voraus­­ ; we­g ; Die Herabfegung der Gebühren für telegra­­phische Depeschen.­ ­ Steigerung derselben zu erwarten, die dann wohl einer wei­­­­teren Herabfegung die Wege bahnen wird. Will wann die­­ Post nicht ganz und gar dem Zeitgeift nachhinten, so wird sie ihre Gebühren für die Brickbsförderung, die jedenfalls einer sehr bedeutenden Ermäßigung fähig sind, ebenfalls herabfegen müssen. Schon­ fest würte sich die Einführung­­ eines Einheitstages für jede Entfernung mit­ Ausflug der Lokalpost im Betrage von etwa 5 fr. empfehlen. ; Für den ungarischen Verkehr berechnen sich die­ Ber­­ühren einer einfachen Depesche nach den einzelnen Telegrap­phenftationen wie folgt : Bemerkenswert i­st es, daß für das nicht zum Gebiete des deutsch-österreichischen Telegraphenvereines gehörige Aus­­land die bisherigen Gebührentage vo­n­ aufrecht­erhalten­­ werden. So wird demnach eine Depesche nach Bufurest wie bisher 3 fl. 60 fr. , nach London wie bisher 7 fl. 50 fr... foften. Der Verein will durch­­­ieses Verfahren auf die fremden Gebiete eine Art moralischer Pression ausüben, dem Bereine, wer schon ein so ‚gewaltiges Gebiet umfaßt, ebenfalls‘, beizutreten und bei dem allgemeinen Streben nach Reformen auf dem Gebiete der materiellen Interessen legt es sehr im Bereiche der Wahrscheinlichkeit, bag sich aus demselben in nicht zu ferner Zeit ein, alle Kulturstaaten. umfassen ver. In­ternationaler Telegraphenverein bilden werde. . | : « | ı VERLEGER ő MAL KZDOKE­S TEN OZÓ NOS TOT KOCOHN ETTÉK TEN . rast Das deutsche Handelsgeseßbuch. Wil Hei, 30. September. Der Theil des Handelegefrubuchts „Von den Handele­­geschäften” enthält auch die Vorschriften, welche das Verhält­­ni zwischen Schuldner und Gläubiger im Allgemeinen regeln, gleichsam das Schuld- und Kreditgefes für den Handel. Der Handel fordert um des Kreditod willen strenge Schuldgeber, und fordert sie um so dringender, je mehr sich. der Verkehr intensiv und ertensiv entwickelt. Das gewöhnliche Zinilrecht ist in allen Ländern sowohl in seinen materiellen Bestmmun­­gen als in seinen Prozeßformen von einer Milde gegen den S­­chuldner inspirirt, welche die neuste rechte wissenschaftliche Theorie entschieden ver­w­rft. Feinesfald paßt eine große Nachicht für die Verhältnisse des Handels, wo jeder Gläu­­biger zugleich Schuldner zu sein pflegt, und nur dann ein guter Zahler sein kann, wenn er an feine Schuldner sind.­ Urbrigens lehrt jede unbefangene Betrachtung, daß die strenge Sicherung und Durchführung des Rechtes der Gläubiger eine Wohlthat nicht nur für diese, sondern auch für die wah­­ren Interessen der Schuldner varbietet, welche dadurch von einer leichtsinnigen Geschäftsführung abgehalten, und an die­­ Dordnung ihrer Angelegenheiten wie es zu spät ist, gemahnt­­ werden. , Die Skrupel des Pfarrers, Nag dem Englischen des B. Wilfie Collins, (Bortregung.) Der Rettor und seine Frau leten mehr als zwei Jahre zusammen, ohne bag tin übles Wort, oder ein Bild des Miß­­verständn­ises von ihnen gemechtelt worden wäre, da mit einem Male mage M. Carling den ersten Schritt gewon­nene fatale Zukunft, die ihm das V­erhängn­ig vorbehalten. Und dieser erste Schritt, sollte man es glauben, war die gewiß harmlose Ab­­sicht eine religiöse Broschüre zu schreiben. Seit mehreren Jah­ren fand er nämlich in Beziehungen zu einer großen britichen Propagandistengesellscaft und nahm an der Verwaltung jenen Untheil, der einem Geistlichen aus der Provinz zufallen konnte. Um die Zeit, von der wir preisen, leraten einige einflußreiche Mitglieder der fraglichen Gesellschaft einen Plan in Borná lag, welcher auf eine bedeutende Entwicklung des eingenommenen Wirkungsk­eiles hinausging . Die aus den neuen Maßnahmen resultirenden Mehrausgaben sollten durch den mehr oder min­­der mahrscheinlichen Zu­wahhs an Jahressubsklipionen gedicht werden. Diese Frage wurde übrigens nicht zum ersten Male angeregt. Sie wurde bereits acht Jahre früher gestellt, und damals hatte man die endgüftige Lösung einer künftigen Zeit vorbehalten. Die Wiederaufnahme des vertagten Projektes spaltete, wie dies in ähnlichen Fällen fast immer zu geihchen pflegt, die Gesellschaft im zwei Lager : In dem Einen befan­­den sich jene Mitglieder, welchen ihre Klugheit riet­ , ih­m­ gar keine Gei­er zu begeben, das andere Lager war von Pers­sonen ausgefüllt, welche nach einer unfehlbaren Zukunft zu biiden glaubten, und die das Selingen im Vorhinein alle etwas Unzweifelhaftes erklärten Mr. Carling stand auf der Seite vor Entpuffeften, und seine Brodhüre hatte ich zur Aufgabe ge­­sellt, den Eifer der Subsfundenten anzuspornen, und ihre mas valide wie materielle Unterfrügung zu Gunsten des neuen Pro­­jektes anzurufen. Er hatte mühsam die ersten Serien seiner Heinen Kunft ausgearbeitet, und befand si bereits in der Hälfte seines Ela­­borates, als er sich plögisch gehemmt sah, weil er sich an­ge­wise­thatfachen, die sich gelegentlich der ersten Diskussion der Trage vor acht Jahren ereigneten, in bestimmter Weise nicht mehr zu erinnern vermochte, und weil die Anführung dieser Thatsahen not­wendig war, um seiner Argumentation eine festere Basis zu geben. Anfangs badjte er daran, dem Seles­ar­ten, doch später erinnerte er sich, daß bitter erst seit zwei Jag ten im Amte, und daher nicht in der Lage sei die verlangte Aufklärung zu geben. Er zog sein Tagebuch zu Rate, dort­­ war ihr niederbeugte,­­ schönsten Tagen während der Beziehung gethan. Als er ihr die Ursache erzählte, welche ihn zur Unterdeschung seiner sterari­­schen Arbeit gemethigt, hörte sie ihn an, auf den gefenft in Au­­­genliedern ne­ben Eindruc tes­chen empfangenen KHufles tra­­gend, sie hörte ruhig zu, bis zum Augenblide, wo er von sel­­nem Tagebude sprach und von der Aufklärung, die er daraus bezügli­cher „Time 6" erhalten hatte. Kaum hatte er den Titel des Journale genannt, als Ah die Physiognomie seiner Frau mit einem Male verän­­derte. Sie sichtete Die Augen nach­­hm und sah ihn an mit einem ernsten und vollen Blid. „Weißt du, meine Tgruerste, fuhr er fort, irgend ein Mittel, wodurch ich der Nothwendigkeit enthoben wäre, in Diz­­ier ranhen Jahreszeit tír NReffe nach fonton anzutreten ? Die Aufklärung, von wer ich tír gesprochen, ist mir unen­behrlich, und so viel ih­m weiß, ist London der einzige Ort, wo ic­h offen ann, eine Sammlung der , Times" zu finden “ — Eine Sammlung der „Times“, wiederholte sie. — Ja eine Sammlung, die bis auf acht Jahre zur , rüdzeh‘, der Gesellschaft zu schreiben, um die nöthigen Daten zu erhol- Die legten Worte hatten kaum fine Lippen verlassen, als er das Antlig von Mifted­ Carling von ZTopfenbläffe be­­dakt las, ihre Augen waren auf ihn mit einer sonderbaren Starrheit gerichtet, die bis jegs mit der Arbeit belästigt­­e­­­fass er eine in allgemeinen Ausbrüchen abgefaßte Denkschrift, in deren Schlußzeilen eine Anspielung auf den Bericht der „Times“ und auf einige „Eingesendet” an den Redakteur dieses mächtigen Journals enthalten war. M. Carling schöpfte­­ Flacon heraus, da er eine Ohnmacht befürchtete ; Me jedoch hieraus Die Ueberzeugung, daß er seine Brodüce nicht werde beendigen künnen, ohne In den Besich jener „Zimes"-Nummern Es geschah dies im Winter, wo er inmitten seiner Arbeit « auf dies ermahnte hinderniß stieß.Nur um­ den Pktk Hehner Reise ko­nte er in den Besitz der nöthligchimes­z nummern gelangen,und diese Reise hatte nicht viel Anziehcis bes für ihn. Doch, wollte er das Ziel erreichen , so gab es keine andere Nnternative für im. Nachdem er Darüber ein wenig nachgetacht, ohne zu einer befriedigenden Entsehliegung zu ge­­langen, verlag er sein Kabinet, um sich nach dem Cajon zu­­ begeben, wo er seine Brau zu Nathe ziehen wollte. Er fand sie­­ in emsiger Arbeit vor dem Kamine fihen, wo ein anmuthiges­­ Beutel floderte. Sie schien ihm so glückigh und so wohl, in­­ ihrer Schönen Spihenhaube, der braunen mit rothen Bändern aufgepußten Morgenrobe, und in der Schwanenverbrämung, die sich um ihren Hals windend, auf den Yufen niederfiel, sang er se­hv sanft und reizend, bag er, bevor er sie not anredete, sich um sie zu umarmen, wie er es in den­­ hob das Fläschchen, das er ihr barreichte, bei Seite und zwar mit einer Hand. Deren eisige Berührung eher an einen ! gelangt zu sein, melde sich vor acht Jahren mit dieser Frage ! Leiche , beschäftigten, umgemahnte,und sagte mit halblauter Stimme: Ein Fieberschauer,theurschreund....nichts wei­­ter....lasse mich hinaufgehen Ich möchte mich ein wenig niederlegen. Er führte sie nach ihrem Zimmer,und nachdem er ihr ins Bett geholtenn­aßte sie seine Hand,und sprach meist­ bei­­der Stimme:»Du mußt mich hier zurücklassen,du entsagst deiner Neise nach London?«« Er beeilte sich ihr das Versprechen zu geben, dag ihn­­ nichts von ihr trennen könne, so lange sie nicht hergestellt sein­­ werde,dann begab er sich in das Erdgeschoß,um nach einem Arzt zu schickem Diefer tam und erklärte, wag Mistred Carr Mag ganz einfach an einem Nervenanfall leide, daß keine Urs Tuch­ zur Unruhe vorhanden sei,und daß bei gehöriger Sorg­­falt ihre Wiederherstellu­ng in einigen Tagen erfolgen werde. Das Ehepaar war gerade s u­m diesen Abend zum Diner eins geladen­­.Carling wollte absagen um bei seinerquzn " bleiben. Über Me wollte von ihm um seinen Preis das Opfer annehmen, und da au der Arzt empfahl, die Kränte ver Obhut ihrer Rommerfeau anzuvertrauen, so gab Carling diesen Rats­­chlägen nach, b­at das Möglichste, um seiner Unruhe 108 zu­­ werden, und ging zu seinem Diner. Unter dm Gäste,mit welchen der Rektor zusammentraf, z befand sich auch ein Gentleman NamensNambert,ein Zuscher Junggeselle,der in der Umgebung von Penlidly wohl­­ bekannt war als Eigenthümer­ wes der schönsten Landsitze,und salg BesitzerIiner prachtvollere Bibliothek.M.Rambert,zu­­dem M.Carling in ziemlich lebhaften Beziehungen stand, Z drückte sein freundschaftliches Bedauern aus über den langen­­ Zeitraum, der seit ver Teten Begegnung verstrichen, und fügte : hinzu, lag er jene Bibliothek jüngstens mit einigen sehr sel­tenen und höcst eigenthümlichen theologischen Antiquitäten bes­treichert habe, und daß es den Rektor vielleicht freuen werde,­­ die Bekanntschaft derselben zu machen. M. Carling , werfen­­ Gebarten im Augenblide bei seiner Broschüre verweilten ,­ er­­­­widerte sicher und, lag der Zweig der Literatur, der­­ ihn im­­ Augenblide am meisten interefsire núcht den Romanen , am­­ wenigsten mit der Theologie zu schaffen Habe. Tiefes Ge­­findniß rief einige Erklärungen hervor, und als sie gegeben wurden, hatte Mr. Carling­bag Vergnügen, von seinem Freunde es befriedigendste Auskunft zu erhalten. Sie sennen , antwortete er, noch mit die Hälfte der Londoner t­­­­ wesenen Hände fielen auf die Knie, und ein un­willfürlicher Schauer durchrieferte ihren ganzen Körper. Er sprang rasch herbei und 308 aus der Schublade ihres Arbeitstisches ,­­­­ Hilfegurk­en, welche meine Bibliothek bietet, sonst hätten sie nimmer gedacht in London zu suhen, was Sie bei mir finden können. Eine ganze Seite in einem meiner Ormäder is für die pe­riodische Literatur bestimmt. Ich Habe dort vollständige Samm­­lungen von Revuen, Magasinen in drei Wochenblätter, und ; — was ihrem gegenwärtigen Vorhaben mehr entspricht. — Ich­­ habe die 15 [egten Jahrgänge der „Limes“ in riesigen Bän­­­den von Scemester zu Semester aufgestapelt. Geben Sie mir diesen Abend das Datum der Nummer , die Sie suhren , und­­ morgen sollen Sie dieselbe haben. — Die in so verbindlicher­­ Form verlangte Auskunft­ wurde sofort gegeben, und Carling,­­ dessen literarische Besorgung gelegt war, begab sich frühzeitig nach Hause, um sich von dem Zustande seiner Frau zu überzeugen. Dirse war ein wenig eingeschlämmert , ohne jedoch in einen vollständigen Schlaf zu bverfallen. Alles in Allem war ihr Besinden ein ‚besseres, denn sie nahm an der Erzählung­­ vom Diner den lebhaftesten Antheil und so erfundigte sich ber­züglich ver Gäste mit jener bis in das Heinste Detail gehen­­­­den Neugierde, welche Frauen im ähnlichen Bällen an den Tag legen. Sie hatte das Gesicht ihm­ zugewendet und die Augen auf die feinigen gerichtet, bis zum Augenblice, wo der Strom von Fragen, mit welchen sie ihn überflürgte,, eine Antwort nach sich zog, in welcher er sie von der glücklichen Entbehung unterrichtete, die er im Gespräch, mit M. Rambert, gemacht,­­ dessen wohlversehene Bibliothek­­ hin gestatte, seine Arbeit bei Als er seine Frau von­­ diesem interessanten Umstande in Kenntniß feßte, gab fe plöß­­ch ihrem auf dem Kiffen ruhenden Haupte eine Wendung, die sie dem Anblide ihres Gemahls vollends entzog , mund, er konnte sich von der Bewenung der Fußdede Überzeugen, bag der Schauer, welcher am Morgen das Erscheinen der Krankheit ang­rünt ist, sich wieder eingestellt hatte. Nichts als ein wenig Frof, sagte fir, Hafig das Haupt unter der Dede verbergend. — Er fehellte nach der Kammer­­frau und er eine Eiderleune bringen, Er bemerkte, daß sie den und habe, nicht mehr geflört zu­ werden und versuchte eg­wader beim Weggehen nicht, ihr Gericht zu senthüllen, sor­­dern begnügte sich damit, sie am Kopfe zu streicheln und ihren Scheitel mit den Lippen zu berühren. So leicht auch diese Bewegung war, so brachte sie doch bei ihr ein sehmerzliches Zusammenzuden hervor ; er fig­here mit dem fitten Entfehluffe, den Arzt wieder Holen zu Lassen wenn sich nicht bald eine Befseiung einstellen sollte. Nach Vau ‚einer halben Stunde brachte ihm jedoch die Kammerfrau bi beruhigende Meinung, da­ Misfrey Carling eingeschlafen war (Fortfegung folgt.) ein nicht Trank und allein. | |­reits am nächsten Tage fortzufegen. ; E] sure ZETT

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