Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1863 (Jahrgang 10, nr. 223-249)
1863-10-10 / nr. 231
Schnellvressenbrailepst Nil Müller-Volpiseaaaceskt.14.ses.1868.—Perle-der Nester LIMIIMNCM will.Estereö wenigstens scheint auch die Meinung der deutschen Regierungen zu sein.In der Frankfurter Bundestagssitzung vom 8.d.M.zeigte die vier durch Bundesbeschluß vom 1.Oktober mit der Exekution beauftragten Regierungen an,daß sie eintretenden Falls diesem Beschlusse nachkommen werden.Für den Fall daß die Exekution Widerstand fände, erneuert Divenburg seinen früheren Antrag, die Stipulationen von 1851—52 als er Ioiegen zu erklären. Die neue Anleihe. Wir sind in der Lage, den in unserem Morgenblätte telegraphisch angezeigten Artikel der Frankfurter "Europe" nach seinem wesentlichen Inhalte in Folgenden mitzutheilen : Oesterreich, sagt „Europe”, if im Begriffe, eine Anleihe zu Zentralosten, Der Finanzminister v. Plener, eines der ehrenwerthaften Werkzeuge der Regeneration der habsburgisschen Monarchie, hat hiezu den Plan gefaßt unter dem dreifachen Einflusse der innersten und durchbacsten Ueberzeugung, der erprobten Bertrefflichkeit seines Finanzsystems, der unwiderlegbaren Zwecmässigkeit einer Anleihe und schließlich der vielfachen Nüßlichkeit der Verwendung der Fonds vieser Anleihe. Die „Europe” behauptet, daß die Gesammtsumme einer solchen Anleihe mindestens für fest auf 100 Millionen Gulden bestimmt sei; sie behauptet an, daß diese wichtige Finanzoperation , wenn sie stattfinden soi, dieses Jahr stattfinden werde. Nachdem Herr v. Plener dem Parlament die Steuerreformen nun unterbreitet hat , wird er von dem erleuchteten Patriotismus der Österreichischenertreter die Ermächtigung zur Kontrahirung der Anleihe verlangen. Dies wird ungeräumt stattfinden. Indem die „Europe“ noch andere Fragen, welche diese eventuelle Finanzoperation betreffen, beantwortet, gibt sie ein Erpass der Finanzlage der österreichischen Monate. Sie sagt, das man mit dem größten Vergnügen wahrnehme, das das durch das parlamentarische und liberale Regime regenerirte Desterreich Ii von der ungeheuren Haft erleichtert finde, unter welcher es sich zerbrödeln fühlte. Die Staatsschuld, sagt Die , Europe" , ist allerdings auf eine respektable Ziffer gebracht, aber man wird leicht zugestehen, daß diese Schuld ziemlich unter jener solcher europäische Mächte steht, welche der ersten Play einnehmen und die erste Rolle in der Zivilisation und der Industrie der ganzen Welt spielen. Andererseits, sagt die „Europe”, hat das Budgetbefiszt von 33,539,846 fl, nichte , was besorgnisserregend wäre, selbst in den Augen der Xengstlichsten. Wenn eine Monarchie wie Oesterreich so entfehloffen den Weg des materiellen und moralischen Sortieprittes betritt, ohne das der Uebergang von dem alten Stand der Dinge zum neuen größere Opfer £oftet, so muß man glauben, daß die finanziellen Hilfsquellen Desterreichs sich mindestens parallel mit den Erfordernissen seiner neuen Situation und zum Vortheile seiner neuen Gefhtde entteideln werden. Die „Europe” glaubt, daß die Anleihe von 100 Millionen unwahrscheinlich im Wege einer Subskription des europäischen Publikums erfolgen werde und billigt die Verwendung, welche Herr 9. Plener von dem Gelde dieser Anleihe zu machen gebenft. Die „Europe“ bezeichnet in "nahe folgender Weise Die Bestimmung dieser Anleihe : 331%, Millionen Gulden sind ,nothwendig zur Deckung des Budgetdefisite , welches Herr v. Niener dur eine Anleihe beden zu müssen von fett Yange angekündigt hat, 30 Millionen für Ungern, um Steuerrücstände zu been und in kürzester Zeit den dort vom Unglücke Betroffenen Darlehen zu geben, jn einigen unter diesen sogar unverzinsliche Darlehen zum Anlaufe von Samen, Werkzeugen und Vieh. Es gehört — sagt Die , Europe" — zu den Pflichten wie zu den Rechten einer liberalen und gemissenhaften Regierung, den Ungarn in ihrer Nothlage die Hand zu reihen und dies mit um so mehr Herzlichkeit, als der Moment für die Zentralgewalt ein feierlicher ist, um bittere Serthümer zu vergeffen! Die Regierung des Kaisers Franz Joseph Tann keine politischen Hintergedanken a dem Augenblicke, wo sie Ungarn Hilfe spendet, wohl aber if gestattet zu glauben, mag das ritterliche ungarische Bolt weniger denn je daran denken wird, eine Hand zurüdzustoßen, melche nur dazu sich öffnet, um Wohlthaten demselben zuzumenden. Herr 9. Plener gedenkt auch von der Summe der projektirten Anleife 12 Millionen dazu zu verwenden, um die Zehnfzeuger-Müngsbeine aus der Zirkulation zu ziehen. EG erübrigt dann noch eine Summe von 24%, Millionen Gulden, welche Herr 9. Plener dazu verwenden will, um die auf die Salinenhypothezidte schwebende Schuld, welche gegenwärtig 100 Millionen beträgt, um 15—20 Millionen zu verringern. Die " Europe" schließt ihren Artikel mit folgenden Worten : Die mächtigsten Garantien der Wohlfahrt für die Monarchie der Habsburger bestehen vor Allem in den so. freimüthig bekannten, weiten und liberalen Doktrinen der Regierung, des Kaisers Franz Joseph. In der Innern und auswärtigen Politit scheinen die Minister des Halfers wunderbar durchrungen von der Wahrheit, daß Oesterreich dasjenige, mas es heißt, nur unter der Berdingung erhalten Fan, bag ed das erwirkt, was ihm fehlt. Man könnte demnach, indem man ein altes französistiges Sprichwort verändert, bezüglich, bet von Herrn v. Diener projektrten Anleihe von 100 Millionen und der von ihm beabsiätigten Verwendung derselben sagen, dag „derjenige welcher ausleiht, sich bereichert." * Wien, 9. Oktober. In Folge starker Kontremineberungen war die heutige Barbörse für Spekulationseffekten sehr animirt, S Kreditaktien stiegen an derselben von 187,60 auf 188,80. Nordbahn wurde mit 1652—1656 abgegeben, in 1860er Hofen wurden 98,75—90 gemacht. Um 111% Uhr. notirten Kredit 188,30. Nordbahn 1652. An der Mittagsbörse trat eine fillere Haltung ein, Kredit 188,30, 188,20, 188,40, 188,10, Nordbahn 1651, 1646, Staatsfonds wenig verändert gegen gestern , National 82, 5prz, Metalliques 76, 5perzentige in österreichischer Währung 72, 1860er Sore 98,60, Bankaktien 796, Donaudampfstff-Aktien 431, rebit- Iofe 136.20, Pardußiger 128.20, 128.50. Destien und Valuten, anfangs "/s Perzent billiger, schliefen beinahe wie gestern, Zondon 111,30, 111,50, Dufaten 5.34, Napoleonsch’or 8,93, Silber 111.75, Halb ein Uhr, Kredit 188.10, Nordbahn 1646, Schluß ziemlich belebt und fest. Krechstatt, 188.40, Nordbahn 1646, Staatsbahn 180, Südbahn 248 , Banfaktien 796, Dampfläiffatt, 430, 5pr. Metall, 76.1020, Nationalanleife 82,10—15, ungar. Grundentl. 76,255 Pfandbriefe, ungarische 10jährige 99.50, verlosbare 38,75, 1860er Kofe 98.65, Kreditlose 136, London 111,50, Silber 111,50, (Selegr.) , Trog der Höheren Berliner Notizungen (Kredit 841/4) und sonstiger günstigen Berichte, war die Abendbörse durch den „Europe’-Artikel, in sichtbarer Verstummung, $rebitaltien gingen rasde ‚von 188.70. .bis 188 zurüc so Waare bleibend. 1860er Lofe Anfangs 98,70 gemacht schloffen 98—98.10. Nordbahn 1642—1643, Die Rente , br wohl gerüchtweise 68 und höher zuführte, wurde offizie nicht befannt. Hamburg, 8. Oktober, Krebitakt, 32%. National 73%, 1860er Lofe 87, Ziemlich fest." Amsterdam, 8. Oktober, Dort verzinslich 8574 5perz. Metalliques 63W/ıs. 2V/sperz. Metalliques —, Nationalanlehen 69, Wien 102%. Lebhaft. . London,8.Oktober.Schlußtonso 15937«.Silbe 61-8.med.Eis.-Akt.2!-«. « Verantwortlich per Redakteurg Karl Weißkirchif