Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1863 (Jahrgang 10, nr. 223-249)

1863-10-22 / nr. 241

Donnerstag, 22 Oktober Nr. 21. Bet, 1863. (Die einzelne Nummer Loftet 4 Er, 6, Hb.) Abendschlag­ ­­anleihe zu unproduktiven Jeden verwendet wird, durch die Aufnahme der Anleihe fi mehr oder weniger verschlimmert, Bei uns dagegen, two, wie erwähnt, die ganze Anleihe aus­­s­lieglich zu produktiven Sweden verwendet wird, kann ich die Lage des Schuldners nur verbessern,, was für den Gläu­­biger eine eben nicht gleichgiltige Same ist.” Aus Spalato begegnen wir heute einer interessanten In einer umfassenden 13 Bogen starren Remonstration, welche Korrespondenz in der Pager „Politil” , der zufolge eine Aus­­ber Königlich Kroatische Hofkanz­ler durch den Präsidenten des Abgeordnetenhauses an den P Finanzaus­zug gelangen Ließ, fudjt derselbe nun die Unzulässigkeit dieser Austriche nachzu­­weisen. Geffern kam nun die Geschäftsbehandlung dieser Re­monstration zur Sprache. Hiebei stellte Dr. Gistra den An­­trag, bieselbe einfach dem Herrn Hoffangler zurü­ckzustellen mit dem Beifligen, daß der Finanzausschus seinen Bericht über den Etat der roatischen Hoffanzlei dem Hause bereits vorgelegt ' führung zwischen Kroatien und Dalmatien angebahnt werden sol ; der Korrespondent schreibt­: Transaktion ist im Leben der Völker die Grundbedin­­gung zur Berechnung. Bei uns faben sich die Annertonisten oder Untonisten (Anhänger der Union mit dem dreieinigen Königret) und die Autonomisten,, weist italienische Intelli­­gens, (Anhänger der Februarverfassung) seit drei Jahren mit arollentem Eid ans beide Parteien machten eine politische Letvensehule dar. Seit Kurzem fuhren nun die Autonomisten ih­ren Nationalen, An­em­onisten zu nähern. Herr Bajamonti, unter Bürgermeister, ist der erste, der laut seine Stimme gegen das Glück einer in die Bureaufratle aufgebenden Autonomie erhebt. Er ist nach Wien gereist, um dort mündlich Klagen gegen die Maßregelungen, die in Dalmatien gegen die treuesten Anhänger der Regierung ins Werk gefegt werden, beim Staats­­minister selbst oder noch höheren Orts zu führen. Er will aber an öffentl­ic die Wunden Dalmatiens aufheben,, und wird erstens eine örodure darüber veröffentlichen und zweitens eine Interpellation im Reichsrashe stellen lassen, welche bereits Herr Schindler zu übernehmen versprochen hat. Mit diesem Schritte ihres Führers nimmt die Autonomistenpartei eine ganz veränderte Stellung ein. Dies übersehen aber die Sla­­wen, die nationale oder untontifische Partei, deren Brogramm das in Zara erscheinende Blatt „Nazionale” ft, the, sie bewügen tiese Stimmung der Italienischen Partei zu Transaktionen und fielen auf Grundlage der Annahme und Anerkennung der Union als Berfühbnungsprogramm folgende Punkte auf: 1. Die Dalmatiner und Kroaten vereinigen sich in einen einzigen Landtag, weil er jede 3, Seision in Spalato oder in Zara abhalten sol ; 2. den Deputirten Dalmatiens ist es frei» gestellt, im Landtage der italienischen Sprache fid zu bedie­­nen; 3. daß die Grundgefege (die froattichen) auch in Dal­matien Geltung haben, freilich nur in dem Falle, wenn sich die Majorität der dalmatinischen Deputirten vafü­r entscheidet ; 4. diese hätten auch zu entscheiden, ob und wie weit sich das Gespanschaftssystem auf Dalmatien anwenden liefe; 5. die Statthalterei bleibt in Zara und hängt von der Frontischen Hofkanzlei in Wien ab; 6. der Kasfationshof für Die Gerichte Dalmatiens ist die Septembiraltafel von Agram; 7. sowohl die dalmatinische Statthalterei als die Gerichte Korrespondiren mit Wien und Agram in der italienischen Sprache, wenn sie nämlich wollen ; 8. die italienische Sprache bleibt wie bisher die Amtssprache für alle Aemter ; 9. die Gemeinden und die Munizipien entscheiden selbst über die Sprache, die sie als offt­­stelle gebrauchen wollen ; 10, bios in Bezug auf die Schulen sei das Prinzip der vollständigen Gleichberechtigung aufzustellen und dasselbe immer und überall anzustreben, wo nicht ein­ ber­­echtigtes Interesse des einen oder bes anderen beschädigt wird ; 11, jeder Nicht-Dalmatiner, der auf einen Posten in Dalma­­tien aspirirt, entweder im Richter- oder Verwaltungs- oder Lehrfa, muß beider Landessprac­hen m­ächtig sein. — Dies ist diecerste feste, jedoch noch stets abänderliche Basis der Versöhnung, Aus Anlaß der Angriffe, die der Kreuzer Ober­­gespan Butotinonies wegen seines unlängst erlassenen des TE­ER =­chien, 21. Oktober, Der Finanzausschus scheint nun geneigt, nicht blos den königlich ungarischen Hof- Kanzler, sondern auch den Kanzler des dreieinigen Königreich­s au­­f, respektive vor den Reichsrath zu zith­en: Per Finanz­­ausschuß hat nämlich einige Absichde an dem aufgestellten Erfordernisse der Kroatisch-Flanonischen Hofkanzlei beschlossen, habe, und daß es dem Herrn Hofkanzler nun freiflehe, die auf­­gestellten Positionen im Hause selb­st bei der bevorstehen­­den Verhandlung zu vertreten. Der Antrag wurde zwar nur angenommen, aber nur aus prinzipiellen Gründen, sondern aus formellen Gründen, weil man doch nicht ohne Prü­fung die Sache von fi­ weisen könne. Die Remonstration wurde Jonad Kent Berichterstatter dieser Budgetrubril , Baron Ingram, zus­gespiefen, daß er einen Antrag fiele. Es wird­ aber vorausge­­fegt, daß dieser dann zu fellende Antrag im Wesentlichen mit jenem des Dr. Gisfra Übereinstimmen werde. Es handelt sich daher nur darum, den Vorgang zu formalisiren, und es ist so­­nach vollkommen wahrscheinlich, daß auch dem Königlich Frontz­­ien Hofkanzler die mittelbare Aufforderung zugehen werde, seinen E tat vor dem Abgeordnetenhause zu vertreten. == Unser Wiener P,-Korrespondent hat bereits vor eini­gen Tagen darauf Hingewiesen , das im Falle der Reichsrath als Bedingung zur Bewilligung des Nothstandesdarle­­hens von 30 Millionen Gulden das Erscheinen des ungari­­fehem Hoffanglers in den Reicherath verlangen sollte, derselbe auf den ursprünglich von ihm gestellten Antrag zurückkommen dürfte, anstatt des Reich­s - Anlehens ein Landes - An­­lehen zu empfehlen. Im „Napls“ wird dies heute gleichfalls befürwortet, und zwar heißt es im betreffenden Artikel : „Nicht Ledermann ist geneigt, sein Geld in unbeliebten Staatspapieren anzulegen ; wer hiszu nicht geneigt ist , wird daher der Anleihe von 96 Millionen fern bleiben, welche nur in gleichmäßigen österreichischen Staatsschuldverschreibun­­gen ausgegeben würde. Dieselben Personen dürften jedoch nicht anstehen, an der Herbeischaffung der Anleihe von 30 Millionen Theil zu nehmen, bezüglich deren sie wissen, daß sie: 1.5108 zu produktiven Zwecken verwendet wird; — 2. baf der er zur Sache wird sprechen dürfen, Diese 30 Millionen ohne Widerspruch übernehmen wird; 3.baf der Rückzahlung in verhältnißmäßig kurzer Zeit ent­gegen gesehen werden kann­, dient zur Erholung von den Fol­­gen der einjährigen Mißer­nte , (und die Rüdzahlung hängt ja bies biesen ab), bedarf es nicht im entferntesten eines solchen Zeitraumes wie zur Rüdzahlung einer gewöhnlichen Staats­­anleihe, notabene wenn sie überhaupt zurückgezahlt wird. Hie­­zu muß man ao. nehmen, daß der Vermögensstand des Schuld­­ners, indem ein größerer ober kleinerer Theil der Staats­­ungarische Reichstag, sobald­­­­ . er : Birkufarfögreibens bezü­glich der Disziplinargemakt gespans in der oppositionellen Presse erfahren TA felbe in einem zweiten Erlaß an den Brzegespan.. tober, er habe die Freiheit der Meinung und REIFRAM den unabhängigen Kongregationsmitgliedern nie in Frage ge­stellt, noch irgend­wie das Medi des autonomen Homitats ver­fürgen wollen, könne und werde jedoch nie dulden, das aus diesem Grunde Personen , die ein Amt und damit verbundene Pflichten übernommen haben, ein Recht hätten, die Gewalt des Obergespans nicht anzuerkennen, al wäre derselbe ganz überflüssig und Leicht dur einen bei jeder Kongregation zu­m wählenden Präsidenten erregbar. N­ee­h Wien, 21. Oktober, SG habe Ihnen bereits am 14. und 16. b. die Mittheilung gemacht, das in der pol­it­­­denfrage die Beibehaltung der Neutralität Theorie in der Ministerkonferenz als mit den Interessen des Saiferfiantes im Widerspru ftebend erkannt worden ist. Die­­ Verhandlungen der Ministerkonferenzen sollen vol­ der interessantesten Details gewesen sein und feeint fi die Neu­­tralitätspartei große Mühe gegeben zu haben, um einen ihren Ansichten entsprechenden Beschluss zu Stande zu bringen. Auch glaube ich gut unterrichtet zu sein, wenn ich Ihnen sage, dag­eg Se, Majestät der Käu­fer selbst war, welcher sich für eine energishe Politik aussprach. Zweterlet kann demnach als sicher angesehen werden : 1. dass si Desterreich von den Meft­­madjien nicht trennen wird ; 2. daß es mit Frankreich darin übereinsti­mmt, daß keine bipßen Auskunftsmittel mehr ergriffen und die Aktion gegen Rußland genau befind­t wird. Hieraus geht hervor, daß die Hoffnungen der Feudalen auf die Wieder­­aufrichtung der heiligen Allianz leere Seifenblasen sind, ferner daß Frankreich­ die ausreichendsten Garantien gegeben hat, da ohne diese in Wien die Neutralitätstheorie wohl den Sieg davongetragen hätte. Es wird auch in der That verfi­­chert, dass der Kofser der Franzosen alle in Wien aufgestellten Bedingungen nicht nur auf das Bereitwilligste zugestanden hat, sondern sogar noch um einen Schritt weiter gegangen is, in­­dem­ er aus freien Studen­­te Erklärung beigefügt hat, das er keine Vergrößerungsabsichten habe. Diese mehrere Erklärung hat hier schon darum große Befriedigung erregt, weil man hofft, daß nunmehr ab England seine Schwierigkeiten mehr machen werde. In Bezug auf berdmische Frage scheint aller­­dings etwas im Werke zu sein. Es handelt sich hiebei aber nicht um die einfache Zurückziehung des französischen Okkupa­­tionsforpe und das Einladen der Piemontesen & la Castel­­finardo, sondern um die Wiederaufnahme des alten Gedankens Ludwig Napoleon’s , demzufolge König Bittor Emanuel mit dem Bifarrate der nach unter dem Szepter Sr. Heilig­­keit stehenden Prägungen belehnt werden sol, so daß er sie als Bilar des Papiles zu regieren hätte. Ob Ludwig Napoleon diesmal glück­er sein wird, vermag man wohl jept nicht anzugeben. Wie es scheint, hoffte man in den Tuilerien was Meu­te von der Meberrenungszunft und Dem diplomatischen Talent der Kaiserin Eugenie. Dem italienischen Kabinet ist die Mittheilung zugegangen, daß es mehr von Frankreich nicht erwarten dürfe, da es niemals dazu seine Zusimmung geben werde , den Bapsı aus Rom zu verdrängen. Was bie in Yeiterer Stadt hersfchende Stimmung anbelangt, so soll Kardinal Antonel­ti beuwte weit weniger Schwierigkeiten egen dieses Arrangement erheben, wie früher. Die Seele des fBiderstandes gegen jede Transaktion ist Kardinal Mérobe. Sein Glaubensbekenntniß geht dahin, daß der Bapst in Rom bleiben müsse,, so lange es möglich sei und nur der Gewalt weichen dürfe. Mit dem verlornen Sohn der Kirche, dem Kö­­nig Viktor Emanuel, fert eine Ver­ländigung unmöglich. Wollte der Pontifex sich in darauf bezügliche Verhandlungen einlasfen, so würde die Würde der Kite, so m würben ihre besh­aften S Interessen auf das Empfindlichfte verlegt werden, G. K, Wien, 21. Oktober. Graf Rehberg, in dessen Begleitung fi der Ministerreferent für die deutschen ‚Angelegenheiten, Gehheimrath Freiherr 9, Biegeleben, EEE TE TEE EEE EEE EEE TEE RER TITESITEST ERTEILT TEE ur run

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