Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1863 (Jahrgang 10, nr. 275-298)

1863-12-01 / nr. 275

ihrem Bedauern nicht in der Lage sehe,den Kongreßvor­­schlag,wie er in dem Schreiben des Kaisers Napoleon vom 4.d.M.formulir­t ist,suacceptivem Dem Gerüchte,daß Viktor Emanuel zur Taufe­feier seines Enkels,s­es Sohnes des Prinsen Napoleon nach Psu­s kommen solle,wird in beiden Theilen aus«­Ent­­schieden sie widersprochen.—Der heilige Stuhl und die preu­­ßische Regierung sind übereingekommen,daß am Berliner poc ein päpstlicher Nuntius atkredktitt werde.Der Unterstaatssekretär,Monsignorre Berardt ist bereits für­ diesen Posten ernannt Sz.sparis,28.vaember.Man spricht von lebhaften Verhandlungen­ welche in diesem Augenblicke zwischen hier und Petersburg geführt werden und wonach Frankreich Nuß­­land vorschlage,sich dessieler Hafengzu bes mächtigen.Der,,Monde­«läßt ebenfalls in einem Arti­­kel dieses Gerücht durchblicken und meint,einskrieg gegen­­ Rußland wäre für Deutschland in den gegenwärtigen Verhält­­nissen höchstwünschen­werth,da derselbe die kleinlichenswk­­­schkeiten aufheben würde.Allein an dem Gerücht e ist wohl schwerlich viel Wahresz wenigstens stimmt die Haltung bei Anweisung­ presse nicht damit überein.Auch die tiefe Mißstim­­mung,welche gegen England herrscht,läßt auf eine solche Haltung­ Frankreichs Deutschland gegenüber nicht wohlschließen. Was heute das Publikum am meisten beschäftigt,ist ein­­­ sktirel im"Konstitutionnel",überschrieben»England und der «Konzeß.«Die Börse ist in spanischen Schrecken gemehen über­­ die Macht des offiziösen Blattes.Es scheint,als wenn man nicht blos England,sond­ern besonders auch Oesterich das Scheitern des kaiserlichen Planes zur Schuld legt.Der­ Ai­­tikel im,,«Sonstl­uttonnel«hat,wie leicht erklärlich,große Aufregung gemacht und das „Zusammengehen" mit England hat in der Meinung des Yapid­ums für immer ein Ende. Der Finanzbericht des Herrn Sould wird nach den Wahlprüfungen der Kammer vorgelegt. Man versichert, der­­selbe fürlage eine Anleihe von 550 Millionen Francs­ vor ; 200 Millionen sollen auf die merk­antische Expe­­dition verwandt und 350 Mil. für die Bedürfnisse des Landes verbraucht werden. Wegen der Folterlichen Genehmigung ber findet sich Herr Fould augenbliciich in Compiègne. Politische Nundihan, 1. Antworten insgesammt, Dezember, Der Kongreß, die auf die Einladung Louis Napoleon’s erfolgten Antworten, ver Briefwechsel zieifen Frantreich und England, in Folge der zur bekannten Ablehnung davon eingetretene Verflim­mung Brantreiche, die ich insbesondere im „Brance" “und gibt , das den auch wir um terifirt werden „onstitutionnel" die Heute uns zugenommenen In der so ausführlicher behandeln können, als die wichtigsten, auf den dänisch deutschen Konflit Bezug habenden Mitstellungen schon in unseren obigen Origi­­nalkorrespondenzen aus Berlin und Wien enthalten sind, Gehen wir also zunächst an die S­kizzirung so weit mit dem 28. Nov. in Darts bekannt waren, und von der „Patrie” als Antwort Europas in den nachstehenden Zeilen Marat : Wir glauben, daß die französische Negierung heute Antwort sämmtliper europäischer Staaten auf den Brief Kaisers­teine. Nur der König­schaftliche Frankreich seinen Einfluß bie bes der Niederlande hat seine Meinung noch nicht eröffnet, was übrigens besonderen Hindernissen zuzuschreiben ist und auf das fortdauernd frem­d“ heute (28) erwartet. Man’ weiß indessen, da d­ie­ Hoheit in einem Gespräche mit unserem Gesandten in Konstantinopel seine Zu­­stimmung ungieldeutig aussprach, mit der Bemerkung, daß es ihn freue, aus diesem Anlaß die persönliche Belanntfraft des Senifers Napoleon zu machen. Die Antworten der Staaten zweiten Ranges ft U zustimmend und unterfeiden si­chlos im Ausbr nten erklärt sich bereit, obwohl es Fein wichtiges zu vertheidigen habe, an dem Kongresse theilgenehm an dem großen Werke des­­Weltfriedens mitzuarbe­teter Cat findet sich an in der Erklärung Por wieder, Es it zu bemerken, daß der Brief der Kö­mpanten in ihrer Muttersprache verfaßt is. 9 mehr als irgend ein Staat von dem Nußen des überzeugt, gibt seine unbedingte Zuslimmung. Die des heiligen Bater 8 if vollkommen zuflim beffen spricht das Oberhaupt der Farholtsschen Kirche der Nothunwendigkeit, daß alle Bilder sich mit berfel nigen, betrauert die schwere Zeit, in welcher fest b fi) befindet, und beruft sich auf frühere Verspreche ihm gemacht worden sind und die ihm alle zur Zukunft hinehmen müssen. Die Schweiz ist bereit kongres theilzunehmen, der ihre Neutralität noch er bürgt. Bon Chablais und Faucigny ist in der Ant Rede, Schweden und Dänemark treten die Hoffnung, das der Kongreß über die Deutsc-dänd­ verhandeln werde, Belgien erhärt seine 3, ganz einfach in fünf Zeilen, zu suchen. Der Brief des Königs von Preußen It Der König erinnert sich mit Vergnügen an seinen Enmpiegne und würde gern wieder nach Bars fomm hält er eine Ministerfonferenz für zweckmäßiger als ei ftenkongreß. Die Verträge von 1815, heift es mei noch nit ganz zerrissen; wären auch einige Ihrer E­hen verlegt, so müsse man doch an ihren Grund­ähe­ren. Medrigens erkennt wer König an, daß Europa er Bölferrechteg bedürfe. Die Antworten der Könige von Bayern,­sen, Hannover und Württemberg fü­m die Verträge von 1815 betrifft, mit der preugtfáje überein. Diese Fürsten bemerken übrigens , daß sie ihrer Stellung auf die Politik der deutschen Großmä fligt nehmen müssen. Die Antworten Württem­bergs u­fens sind in besonders gefälligem Tone gehalten, Oesterreic beglückwünscht den Kaiser des großartigen Gedankens , seine Antwort geht aber­­ weiter. In der Wirklichkeit fürchtet es den Kongreß,­­ Bemerkungen laufen darauf hinaus : Die zur Berhan brachten Fragen sollen entweder Oesterreich gar nicht, oder zwischen diesem Staate und Frankreich vorläuft macht werden, so daß die übrigen Mächte nur beizutrete Das Vorgehen Englands if fon bera unterliegt dem Urtheile der Welt. Die Königin kauft Antwort dem Kaiser und gibt ihm Beifall, aber sie b auf ihre Pflicht, im Ministerium zu Rathe zu die Minister beschränken sich darauf, die Schwierigte Nachtheile des K­ongresses hervorzuheben und ihre Zuft über das was sie In der polnischen Sache gethan, aus. Was nun den französisprengb­ Briefwechs­el betrifft, der­ene Ablehnung so bringen die Pariser Blätter folgende telegraphife Infe aus den Veröffentlichungen der offiziellen , Gazette" : Eröffnet ist die Korrespondenz mit dem Gö­sungsbriefe Napoleons und einer Not fells an Cowley vom 11. November, in der : „Leber Borfanlag des Kaisers wird von ung fbete ernste Betrachtung gezogen. Der­jenige wird sobald a­uch beantwortet werden.” Am 22. schreibt Rutf Cowley: „Die Königin erachtete die Kongresevila einen Beweis des Interesses des Kaisers Für das Europas. Die englische Regierung glaubt, daß träge von 1815 no­cn Kraft sind und dat das wicht Europas noch immer auf dieser. Basis beruh­­en die Aenderungen, die an gemissten Thellen biefer wer .Verhältniß ist der raue dieses bat. Die schriftliche Antwort de Sultans wird. GSioff, feines Blätter gefüllt Fürsten und führte, bie und find, sie am und Landes zu !

Next