Pester Lloyd - Abendblatt, September 1864 (Jahrgang 11, nr. 199-223)

1864-09-01 / nr. 199

—­ 300%, Eigentü­mer der „Breiie“, gegen die Herren Friede­länder, und Etienne, die bekannten Herausgeber der heute zu ersten Male erscheinenden „Neuen Bresie“, bei­­ dem dortigen Ef. Bezirksgerichte duch Dr. Franz wegen Gewerbs­­örung (2) eingereicht hat. — Bürgermeister S fene in Brünn hat am, 30. d. nach einem Telegramme der „Pr.“ ganz uner­­wartet, in öffentlicher Ausschupfssung sein Amt niedergelegt. : R­ MBien.:31. August. Das Separatabkommen zwischen Delkerreich und Preußen, die künftige Be­lesung der Herzogshbümer nach dem Friedensschluffe betreffend, alt, nad ‚während, der Anwesenheit des Herrn v. Bisz­mark an Wien abgeschoffen worden, St. Barid, 29. August. Briz Humbert hat dem Kaiser en eigenhbän­diges Schreiben des Königs Philster Emanuel mitgebracht, in welchen, so heißt es, von gewissen im nächsten Frühjahr zu erwartenden Eventualitäten die Rede ist. Einstweilen vermittelt Frankreich mit mit Die Anerkennung Italiens auch Spanien, son­­dern es ha­t auch eine Annäherung z­w­ischen dem römischen Hofe und dem von Turin herzustellen. Was­ Dänemark betrifft, so können Sie es als ge­­ih gehe­n, daß in Kopenhagen bereits der Boh­tit der Ver­­zweilung eine Bohtit, neuen Mythes und neuer Thätigkeit zu folgen beginnt. Die dänischen Bevollmächtigten haben Auftrag, die Verhandlungen so sehr als möglich in die Länge zu ziehen und am Ende gar den definitiven Frieden zu vereiteln. Unter­­dessen „sollen­ dänische Emifsäre eine Erhebung in Nord: iS heimig. ‚anetteln, gelingt diese, so hat Franzıeid — him naßiten Schahlabr — Grund, sich doch noch in a­en Allianz, gegenüber prognostozirt. Dieses Bünonis würde immerlich im Interesse Deutsplands sein und scheint es uns geboten, Daß duch Schnelle Endigung der däni­­schen Sache ein Hauptzweck jenes Bündnisses unmöglich gemacht werde. " Mol­tiage Rundschau, 1. September. Etwas KRomsiche­­res ala Die Haltung, des Bismarc'schen Organs in ven fetten Tagen kari es nicht mehr geben. Weil Herr v. Bis­­ward mit­ seinen hopfliegen­den politischen Blänen in Wien ge­­scheitert und Graf­ Rechberg die Lösung der handelspolitischen Frage als den Profiten Für die wahrhaft bundesfreundliche Gesinnung Preußens erklärt hat, wiederholt die „Nordd. Allg. 3ta." nit jedem "Tage von Neuem, „daß der Aufenthalt Gr. Majestät des Königs von Brengen und des Her­r. Rigmard in Wien einer­ politischen Tragweite entbehre", und bestreitet, „hab die Erreichung eines bestimmten Zweckes diesen Zusam­­menkünften zu Grunde gelegen, oder aber, daß dieselbe im Laufe dieses Besuches zu Tage getreten wäre.“ Es it die alte Historie von den sauren Trauben! Beklagenswerth ist aber bei vielen Differenzen jedenfalls, daß die schleswig-holstein­ische Angelegen­­heit durch sie neue Verschleppungen erfährt : ‚Das Scheitern 98 Snlerimsprojektes sol, wie die „Bolit. Korr.“ berichtet, — doch die entschiedene Mei­gerung Bis­mard’s, den Bund an der propisorischen Ne­grey ui Sh les mig fi betheiligen zu hasjen,­­ her­­beigeführt, worden sein,. „Das österreichische Kabinet sol übrigens mit­ dem Aufgeben des Planes ganz einverstanden sein, wenn nur sofort mittelst Erledigung der Succe­­­sionsfrage das Definitivum geschaffen würde. Dem stehe aber die Geldirage entgegen. VBismard joll wenigjtens Schleswig dem künftigen Souverän nicht früher übergeben wollen, bevor die Bezahlung vor Kriegstosten gesichert sei. Ob diese Beschleppung der Angelegenheit nicht dennoch an der Grenzregulirung im Interesse Deutschlands zum Nachheil gereichen wird ? . „Der zur Konferenz als Militärbevollmäctigter nach Wien entsendete Hauptmann Schüler des dänischen General­stabes hat, wie ‚der „Verfassung” aus­ gutunterrichteter Duelle mitgetheilt wird, mit dem in gleicher Eigenschaft hierzu­­ bestimm­­ten österreichischen Oberstlieutenant des Generalstabes Ritter D. Schönfeld die Grenzberigtigungsfrage in topographischh strate­gischer Hinsicht zur Begutachtung und Antragstellung zugewiesen erhalten. Der von den Vertretern Dänemarks gestellte Antrag der Grenzregulirung soll dahin gehen, im Norden Schleswigs die Schei­­dungslinie zwischen den Herzogthümern und Jütland vom Lüggenka­­nal über Ripen, Brandstrup, Derstedt, Stepping mit Einbezie­hung von Christia­nsjeld zu bestimmen, dagegen sollen­­ die südlichen in Schleswig und auf den Nordseeinseln gelegenen jütischen Enklaven den Herzogthümern einverleibt werden. Die deutsjchen Großmächte haben zwar bisher diesem bitz nihhen Antrag durchaus nicht ihre Zustimmung ertheilt, sollen aber nicht abgeneigt sein, behufs der Grenzregulirung und Prü­­fung des gestellten Antrags eine Kommission wahler S­chleswig zu entsenden, welche an Ort und Stelle in topo­­graphu­sstrategischer Hinsicht mit mögligster Berüc­sichtigung der Stimmung der Nordschles­­wiger die Berichte zur Vorlage an die Friedenskonferenz zu­­sammen­zustellen hätte, der sid der Friedenspräliminarien erinnert, welche, vag genug , bios feststellen, dab die Grenzlinie von Neipen gegen Kolding zu­gezogen werden soll, wird zugeben, dab Dänemark diese Lade gefhicht auszubeuten versteht. Die „Wien. Adop.“ erklärt heute allerdings, dab, wenn der dänische Ministerpräsi­­dent im R Reichsrath zu Kopenhagen den Antrag, das für Schles­­wig eine B Vohlsabstimmung verlangt werde, zu berücsich­tigen, versprochen hat, er dies nur gethan habe, um der Stimmung des­­ Reichsraths eine Konzession zu machen, während er selbst an ihre Verwirklichung nicht glaube; troqdem aber erscheint uns das dänische Verlangen so ganz ungefährlich nicht, insbesondere in Hinblick auf die in Bariz auftauchenden An­­sichten , wie man sie in unserer obigen Originalkorresponden, auseinandergeseßt findet. Ueber die preußische österreichische Jo­llkonferenz erfahren wir heute blos, daß sie in der Mitte vieses Dionates zusamm­entreten dürfte. — Aus Berlin wird ferner berichtet : Bein. Friedrich Karl ist mit der Aufgabe be­­schäftigt, die wmilitärischen­­­erhältnisse in den Herzogthümern den Interessen einer guten Zivilverwaltung anzupassen. — Die Berufung des Landtages vor dem veria jungsmäßigen Termine — wird offiziös­ berichtet — ist um so überflüssiger, da die Regierung nicht beabsichtigt, das Budget von 1864 noch einmal vorzulegen. Das Budget sei den extraordinären Ver­­hältnissen entsprechend geregelt, und die Administration nimmt ihren ungestörten Lauf. Folgende Nachricht verdient in diesem­ Augenblicke um so mehr Beachtung, als sie die oldenburgische Regen­tenfamilie betrifft, die im Begriffe steht ein jniges Bünonik mit dem englischen Regentenhause einzugeben. Herzog Slimar von Oldenburg, ein Halbbruder des regierenden Groß­­herzogs, der so eben seine Studien vollendete, tritt demnächst eine Nee nach England an den Hof der Königin Viktoria an. Das Projekt einer Verheirathung des 20jährigen Herzogs mit einer Tochter der Königin von England steht mit dieser Reise im innigsten Zusammenhange. Aus Kopenhagen wird berichtet Die Entlassung sämstlicher s­­chwedische normwegischer Frei­wil­liger, Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine hat begonnen. In den hiesigen Militärabtheilungen it die Verabschiedung be­­­ | 2 Te

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