Pester Lloyd - Abendblatt, September 1864 (Jahrgang 11, nr. 199-223)

1864-09-19 / nr. 213

­ Ienden Charakter habe.Oesterreich werde,seine Wünsche­ präz­i­­stren und der Bevollmächtigte Prenszenszu werde darthin,nnnke Mttlctzljtsvskn­­zelns’"Elltige«gek­lemmen möglich sei.«.jNas»«S·ck-"l­x«ß derKonf«exenz"«werden.--dkeK«·neleprüsenzob«d«ces«-oglnh»ke»1·zt zueinekaetsiäußigitngin«-B.·aktgutdie«.Zojlks­ 1mguxxg;vorhz1ju­­densel;t in Bejahnngdfalle werden sodann die Verhandlungen­ wegen Abschlusses eines Zoll- und Handelsvertrages anfangen. Zum Eisenbahbnmeien wird berichtet : Belannilih hat das Ministerium im Monate Juni den österreichischen E­isenbahnverwaltungen die Ermäs­sigung der Transportlorten für vaterländische Weine em­­pfohlen. Unter den Antworten bietet »Gesellschaften­ hebt Die „Pr.“ ‚die­,der Kaiser Ferdinands-Nordbahn hervor. Dieselbe zeigt, an, das Wein in Fällen "auf dieser Bahn in die 1. Frachtentlasse , wonach 1.95 fr. per Bir. und Meile entfällt. Für ungarispe Weine wurden indes mehrere Begünstigungen eingeräumt, so z. B. die Begünstigung, hab Meine aus der Tokajer Gegend nach Galizien und Rußland auf der Nordbahn zu dem ermäßigten Sache von 1.6 fr. per Zohzentner und Meile, sonach mit einem 18perzentigen Nach­­waffe von der I. Klasse befördert werden. Die Direktion der Nordbahn behält sich ferner vor, beim Örport von größeren Q­uantitäten Wein von Fall zu Fall, je nach der Länge der zu benäsenden Nordbahnitrebe, Stahlnachlässe zu bewilligen, wie die bisher bei allen Massenartikeln ver Fall war. Von verschiedenen­ Seiten wird Freiherr v. Hodald künftiger Handelsminister bezeichnet. = Wien, 18. September. Gegenüber der Mittheilung, Profesor Ber­lin habe um Durchsuchung des österreichischen­­ Staatsarchivs zur Ergänzung der Be­weisftnde angelucht, welche zur Begründung der Oldenburgischen Dentschrift nothivendig sind, bin i­ in der Lage, Ihnen zu berichten, daß die Durchsicht des Staatsarchivs bereits vor etwa 14 Tagen stattgefunden, aber eine fehlergeringe Ausbeute ergeben hat, aus welcher für den Oldenburger nicht der ger­­ingste Gewinn resultiren wird. T­T Wien, 18. September. Nach einer ohne­ Zweifel ‚auf Grund, einer, telegraphischen Mittheilung aus Kopenhagen erfolgten, vorläufigen vertraulichen Weußerung der dänischen Friedensbevollmäctigten­­würde, wie ich Ihnen telegraphisch mit erheilt, hat danische Kabinet das Prinzip der Baufbal-Auseinanderlegung fi) anzueignen nicht anstehen und nur erst diejenigen Bafsiv- und Aktivrubri­­fen definitiv vereinbart zu s sehen verlangen , welche überhaupt und abgesehen von ihren Beträgen bei dieser Auseinanderle­­sung in Betracht zur ziehen wären. Und das dürfte in­ der That, nachd­em man von Einer Seite so weit zu gehen geneigt scheint, selbst von ferneren Alleingenuß - beispielsweise der Kolo­­nien und der Museen an die Herauszahlung einer bestimmten Entschädigung nüpfen zu wollen, sollten die einfachste Vorsicht gebieten. Aber auch jet, das Fan nicht oft genug wiederholt werden, liegt nur in den finanziellen Schwierigkeiten der Grund der Verzögerung des Friedenswerts, und es it na­­mentlich vollständig unrichtig, dab Oberst Kauffmann in neuester Zeit ange­wiesen sein sollte, den Haren Bestimmungen der Präliminarien entgegen und angeblich zum 3wed der besse­­eren Strid Lan­­ve3 im nord­östlichen Schleswig für Dänemark zu­m­ Huch die Verhandlungen über einen inzwischen aren längeren Waffenstillstand nähern sich dem befriedigenden Abschluß, und wenn Dänemark, wie­ er scheint, als Gegenleistung der deutschen Mächte trir­lich die Ent­­hebung von der Pflicht zum Unterhalt der alliirten Truppen in Sjütland gefordert hat, so wird es seinem H­eifel unterliegen, Daß Diese Forderung — nicht sowohl aus finanziellen, als aus politischen Gründen, weil jene Verpflichtung ein wirksames Rom yelle für die Beschleunigung der Verhandlungen darstellt — un­bedingt zurückgemiefen it. Nachdem man übrigens in Berlin über die Zangsamkeit der Dänen Beschmwerde zu führen beginnt, so wird es angezeigt sein, beiläufig zu bemerken, dass man in Wien den dringenden Munich hegt, auch die Preußen ein fat­scheres Tempo nehmen zu sehen. P. Butureft, 13. September. Das Namenzfest ist pro­­grammmähig vor sich gegangen. Zu melden ist demnach nichts Besonderes, mit Ausnahme etwa, daß hier das Gerücht von einem an dem Fürsten Cufa_buch geworfene Betarden ver­­übten Attentate kursirt. Das Wahre an diesem, mit sel­­tener Beharrlichkeit Eursirenden Gerüchte scheint nur das zu sein, daß ein Attentat beabsichtigt worden ist, und Fürst Cuja, hie­r­von rechtzeitig in Kenntniß gerecht und, gewarnt, nach Bujarest gar nicht gekommen ist, sondern in seiner Sommerwohnung zu Sotrosceny blieb, und mit Ausnahme der gravilerenden Mi­­nister und Militärkommandanten Niemanden vorzulassen Befehl gab. Ein fürstliches Dekret ordnet die Errichtung einer Kan­oz­­engießerei an. Politische Nundschau, 19. September. M Wohlbereich­nete Zögerungen von bdänischer Geste um den Frieden hinaus­­anziehen, unnüge Rüdblide in Kopenhagen wie und dur­­tóeffen Schuld das Band zu Schaden gekommen, Demonstrationen in den Herzogthümern, für den Augustenburger, und­ in Deutsch­land endlose Ungewißheit über die Erbfolge, das sind noch immer die Züge, aus denen si das Bild der politischen Lage zusammengebt : 145­­7 Die „Heidlersihe Korrespondenz“ schreibt : „Der­ zweite Artikel der Friedenspräliminarien hat die Linie, welche fortan die jünliche Grenze Jütlands bilden soll, ziemlich genau angegeben. Hiernach würde nämlich ein gerader Strich, von der jünlichsten Spike des Nipener Distriktes bis zur Mün­­dung der Koldinger Bucht, von Absichten, die zur Zeit des Ab­­schlusses der Präliminarien bestanden, am besten entsprec­hen. Die Grenzregulirung soll, dem Wortlaut der, Präliminarien ge­mäß, einem doppelten Bmede dienen : sie soll 1..den Zusam­­menhang zwischen ven penor, Bezirk und dem eigentlich jütis­­chen Gebiete herstellen und sie soll 2. dem Königreich Däne­­mark einen Erlaß für die abgetretenen jüttichen Enklaven und Inselbezirke liefern. Diesem doppelten Smwerdte würde durch die oben bezeichnete Linie genügt werden, da nunmehr der­ Strich Landes, der zwishn Sütland und dem Nipener Distrikte liegt, zu Dänemark geschlagen und auf der Koldinger Seite noch eine spich zulaufende Landstrede südlich der Koldinger Bucht an das­­ Königreich kommen würde. Wie es scheint, wünscht jedoch Oberst Kauffmann, der militärische Bevollmächtigte Dänemarks bei der Friedenskonferenz, die Grenzlinie in ihrer Mitte wieder nach Süden einzubiegen und somit einen su­m­pfen Winkel zu bilden, der den ganzen Landzipfel nördlich von Christiansfeld zu Dänemark bringen würde. MS Grund soll man, von Seiten Dänemarks angeben, daß das lebtere dahin streben müsse, die südwestliche Flanke der Insel Fahnen möglichbít zu detten.“ Aus unserer obinen Wiener Korrespondenz werden die " Cefer ersehen, daß die M­ünfhe des Herrn Kauffmann wenig Aussicht auf Erfüllung haben. — a Ki­n 3." I, man werde in Wien einen neuen Masfensti Ústan­d (auf 3 oder 4 Mo­­nate) abschließen. Dieser Aufschub werde, über der lebte sein, "da es nicht in Deutschlands Interesse liege, "die­se bis zum nächsten Frühjahr zu verlängern, wo das Meer wieder frei sein wird. In Kopenhagen schöpfe man neue Hoffnungen, und in London glaube man, ‚wenn auch nicht an den Wieder­­ausbruch des Krieges. Doch an eine wesentliche Veränderung der Situation. Man „bringt hiermit die legte englische Note in Verbindung, ebenso eine Ihmebische Anleihe "von 50 Millionen, a mit deren Negoziation ein Londoner Haus beauftragt sein so­ Außerdem beschäftigt man sich in der banben Haupt­­stadt mit Rekriminationen über die Vergangenheit. I­n einem an das „Dagbladet“ gerichteten Schreiben, er­­klärt der frühere Ministerpräsident Halt, er habe die in der „Bost-Tidning“ veröffentlichte Depesche des Grafen Man ber­tröm vom 5. Oktober v. 3. nicht gelannt. , Graf. Hamilton hätte sich wohl am 12..Oktober dahin ausgesprochen, die Vor­­lage der N­ovemberverfassung habe bei der schwedischen Regierung Bedenken erwedt, jedoch gleichzeitig eine­ andere Depesche vom 5. Oktober vorgelesen , deren in Abschrift mitgetheilter Schluß lautet : „Wir zögern nicht, im der ausdrücklichsten Weise zu be­­kräftigen, daß wir, für den Fall eines Angriffes Deutschlands auf Schleswig, fortwährend ebenso geneigt ein würden wie bisz ber, nach Maßgabe unserer Kräfte und, der Mittel, über melche wir werden verfügen können, Dänemark die Hilfe anzubieten, welche es von uns­ verlangen könnte. Seinerseits veröffentlicht das Marineministerium einen Bericht über den Verlust der schleswig’schen Nordseeinseln, in welchem be­heupten wird, Föhr sei von den Verbündeten forderrechtlich bel­est worden, indem der englische Dampfer „Salamis“, welcher vom Gouverneur von Helgoland im Auftrage Lord Ruffells an Kapitän Hammer mit der Botschaft vom Abschlusse des Masfenstillstandes abgeschidt worden, zurückgehalten worden sei. Zu Ehren der Brinzeffin von Wales hat am 16. in Kopenhagen eine eiderdänische Demonstration stattgefunden. Die dänischen Umtriebe in Schleswig haben doch endlich die Langmuth der Alliirten erschöpft und ein Erlak aus dem Hauptquartier des Oberkommando’s der Alliirtenarmee erklärt : 63­­ ft zur Kenntniß des Oberkommando’3 genommen, daß vom Auslande der Petitionen zur Unterfrift verbreitet wur­­den, und daß sich Bewohner Schleswigs an Verbreitung dieser Petitionen betheiligt und Unterschriften dazu gesammelt haben. Das Oberkommando läßt denselben zur Kenntn­iß dienen, daß der Kriegszustand augenblicklich noch besteht und ein Verbreiten derartiger Retitionen und Sammeln von Unterschriften nach der Strenge der Kriegsgefäße unnachsichtlich bestraft werden wird. gen. Oberst v. Bodobielski, Oberquartiermeister. Auf den Bauerntage Dithmarschens am 14. b. waren 152 Bauerschaften durch 310 legitimirte Abgeordnete der einzelnen Bauerschaften und Kommunen vertreten ; die vor die Versammlung gebrachten Resolutionen wurden mit geringen Veränderungen angenommen. Abschnitt 4 erhielt folgende Hal­tung: „Wir erkennen das Bedürfnis eines Anschlußes der ver­­einigten Herzogthümer an Deutschland an, überlasten aber die Entscheidung Darüber, in­wie­fern ein unsere Selbstständigkeit aufhebender Anschluß an Preußen als Vormacht Deutschlands für leßteres und unsere Herzogthümer ersprießlich ist, dem Lan­­desheren und der Landesvertretung.“ Der Schluß der Resolution brüht den deutschen Brüdern, und den alliirten Truppen von tiefgefühlten Dant für die Befreiung von den Dänen aus und bedauert sehr, daß die Bewohner der Herzogthümer nicht selbst aktiv haben theilnehmen können. Die Resolutionen wurden einstim­­mig angenommen. — Auch das jüngste Manöver Preußens in den Herzogthümern, die Aufh­ebung der V­erfassung, scheint vereitelt werden zu sollen. Der zu dem, Herzog von Augustenburg in den vertrautesten Beziehungen stehende Ago­­rat Wigger, erklärte in der Generalversammlung des schleswig­­holsteinischen Vereins zu. Rendsburg : „Mit dem Staatsgrund­­gefeß (von 1848) steht und fällt unter Herzog Friedrich.” Der „Temps“ will aus sehr wohlunterrichteter Quelle wissen, daß die Unterhaltung des Kaisers von Nuthland und des Königs von Preußen ich fast ausschließlich um die Erb­­folge der Herzogthü­mer gedreht habe. Ruhland wünsche noch immer sehr lebhaft den Erfolg der Kandidatur des Großherzogs von Olvenburg. Der König von Preußen neige sich im Gegen­­theil­­ auf die Seite des Herzogs von Augustenburg. Er habe si noch in Baden in diesem Sinne ausgesprochen und man habe alle Ursache, zu glauben, da­ er nicht gelungen sei, ihn zu anderen Gesinnungen in dieser Sache zu bringen. Den weiteren Berichten der Testen Bolten entlehnen wir: „La France” erklärt das Gerücht von der Begeg­­nung Napoleons mit König Wilhelm um Czar Alexander in Baden-Baden für aus der Luft ge­griffen. — Die Kaiserin Eugenie geht nit nach Johannis­­berg zur Fürstin Metternich. Der Bariser Korrespondent der „Andependance” be­­richtet : Die Verhandlungen zwischen Italien und Frank­rei würden nach Menabrea’s Abreise der Nigra und Pe­poli mit günstiger Aussicht fortgelegt. Ein Turiner Korrespon­­dent bestätigt dies mit dem Beifügen, daß das Cavour­ide Pro­gramm vom­ Jahre 1860 hiebei maßgebend sei. Stanfreid verpflichtet sich, binnen zwei Jahren seine Truppen aus fom zwiztieben Italien werde die römische Grenze reigestu­ren.‘ Beide Re­­gierunger würden das Nichtinterventionsprinzip aufrechthalten gegen­ jedermann. "Diese Meinung, obwohl nicht zu verbürgen, wie das Blatt sagt, r­ühre aus vortrefflicher Duelle her. Ein Artikel der Turiner „Opimione“ bestätigt das angekündigte Arrangement wegen Roms. 3 heißt, die Zurückziehung der Truppen aus Rom sei für Anfang des Jahres 1866 festgestellt worden. Unsere Loser erinnern sich jener Episode in der polnis­­chen Frage, die auch, die heftige Allokution Des Bapstes,­zu Gunsten des polnischen Aufstandes herbeigeführt wurde und zu dem Bruch Nurlands in seinen Beziehungen zu Rom führte. Her­r. Meyendorff verließ zwar Rom nicht, mied aber­ sorgsam jede Berührung mit dem römischen Hofe. ‚Die „Morning­ Bost“ will fett wissen, daß sich der Pa­p­st veranlaßt gesehen habe, gegen den englischen Gesandten aszt sprechen , wie es ihm sehr leid thue, den Vertreter Rußlands nicht mehr bei si zu sehen, und in einer späteren Unterredung von Wunsch ausgesprochen habe, daß derselbe doch wieder ericheis nen möge. Dies ist Herrn von Dievendorff mitgetheilt worden und derselbe hat um eine Audienz nachgesucht und sollte natür­­lich sofort erhalten, welche ziemlich 1%­, Stunden gedauert hat. Anfangs soll sich der Bapst sehr lebhaft­ über die Verfolgungen der katholischen P­riester in Rußland und Polen ausgesprochen haben. Darauf habe sich aber nachzum­eilen, "daß don einer shstematischen Be Sand oder Polen nicht, bie.Nede fein fönne­ lgung Abbe ‚felbe ohne Weiteres zugegeben , dab, Fathofifche. Heller theils Et .theili­ger hingerichtet Aha felen , aber An ihrer Gigerschaft als Geistliche,, sondern­ als­ Anstifter der Revolution und selbst mitthätige bewaffnete Kämpfer. Herr von Mependorff hat zum Theil al urkundliche Betweife dafür beigebracht und den Bapst voll­ommen überzeugt. Unter Anderm hat derselbe Rhotographien vorgetrieben , auf denen katholische Seistliche die Fahne der Insurgenten einsegnen. Rhotographien bei einzelnen Aufständischen bei ihrer Verhaftung vorgefunden. - An Folge defien bat Außerdem auf a. der Papst das von uns bez veite früher erwähnte Rundschreiben an die polnis­chen Bischöfe erlassen, worin er dieselben ermahnt, ihre Beichtlinder zu veranlassen, daß sie sich der russischen Regierung unterwerfen, hat der Bapst den Munich ausgespro:­feiner Nundreife 63 waren diese nach tem Meiten Europas auch Nom besuden möge. — Ein Z Telegrammn aus Mom. nom 16. meldet:; Fürst Labanoff ist an Kisieleff’z Stelle zum russischen­ Gesandten in Rom ernannt worden. Zwischen dem König , von Preußen und dem Kurfürsten von Hessen hat eine Annäherung stattgefunden. Schon jüngst während des Königs Reife fand eine viertelstündige Ber­sprechung zwischen Beiden statt ; jebt wird aus Berlin berichtet, der Kurfürst werde heute daselbst zum Manöver eintreffen. Die Ministerkrise in Madrid.­ ­ In Spanien ist die Ministerkrise zu Ende; nachdem Narvaez auf O’Donnel’s Rath zum Ministerpräsi­­d­en­t­en ernannt und mit der Bildung eins neuen Mi­­nisteriums beauftragt worden war, fehte er dasselbe fol­­gendermaßen zusammen: Narvaez, Präsident ohne Porte: feuille­s £ 10 tente, Minister des Auswärtigen; Cordova, Kriegsminister ; Lorenzo Anagola, Justizminister; Ar­­mora, Marineminister; S­ongalez Bravo, Minister des Innern; Barzanellama, Finanzminister; Ga­­­liano, Minister für die öffentlichen Arbeiten und Seijas Lozano für den Kultus. — Narvaez lebte bis dahin in Roja zurückgezogen, ferne von den politischen Intriguen in der Haupt­­stadt: ei Ueber die Motive der Krise Scheint so viel gewiß, daß das Ministerium M­on die Rückkehr der Königin Chri­­sti­ne mit ein Haptzweck der jüngsten Neffe des Königs nach Paris, nicht zuzulassen wagte, gegenüber der ihr feindlichen öffent­­lien Meinung Narvaez, der Mann der Reaktion und des Staatsstreichs, schrebt jedoch vor derartigen Schwierigkeiten nit zurück. Eine kurze Skizze des Mannes, der nun Spanien zu. leiten berufen ist, wird dem Leser in diesem Momente vor Interesse sein ; wir geben sie im Nachtehenden nach der „R. dr Pr.“ . A 1836 war Narvaez Brigadier, unter dem Kommando Espartero’3., und bahnte ji den Weg zu Macht und­ Ansehen duch die Gefangennehmung des verwegenen Karlistenchefs Go­­mez. Seitdem war er der Nebenbuhler Esparteros. Er wurde Generalkapitän und Chef­ der Reservearmee welche in Altfastilien die Nordarmee und die Partei Espartero’s im Schach halten sollte. Am 12. November 1838 blach in Sevilla eine Bewegung aus, eine insurreftionelle Junta wurde eingefetht und Narvasz stellte sich an die Seite des Pronunciamento, welches jedoch von Gepartero vereitelt wurde. Marvaez floh nach Gibraltar, und zog sich von dort nach Frankreich, wohin ihm­ 1840 die Königin. Mutter Christine folgte. 1842 leitete Narvasz in Perpignan, die­ Organisation­­ der Bartei der Christin­os und stellte sich im darauffolgenden Jahre um die Spige, der Anjurrestion , durch melde Espartero gestürzt wurde. Er landete in Valencia, marih­te gegen Madrid, schlug den progressistischen General Seovane am 23. Juli 1843 bei Zorrejon de Ardoz und zog als Sieger in die Hauptstadt ein. Im­ Mai 1844 wurde er Ministerpräsident. Er reagirte fürch­­terlich gegen die liberale Partei, vief, die Königin - Mutter wieder in das Land zurüd und beseitigte die Verfassung von 1837. Die Moderados führten wieder einen hohen Wahlzensus ein, gaben der Krone das Recht der Senatorenernennung­­ zurück, vernichteten die Proifreiheit und hoben die­ Selbstständigkeit der Gemeinden auf. Die Folge dieser Reaktion waren neue Sins­kurrestionen. · ·. « Varvaez ließ die lib­eralen Führer erschießen­,·die Insur­­enten über die Stringe springen , erbitterte aber seine eigene artei durch sein dik­atorisches Wesen. . Ein Theil der Konser­­vativen fiel von ihm ab und vereinigte sich mit den Liberalen. Eine P­alast­ntrique gab ihm den Nest, und am 10. Feber 1846 wurde er gestürzt. Von der Königin,Mutter während der Verhandlungen über die spanischen­­Heirathei beiseits gehalten, wurde er im Oktober 1847 mit der Bildung eines neuen Kabi­­netes beauftragt; aber er konnte si mit, der Königin­ Christine nicht vertragen und trat bald wieder zurück. Am Oktober 1849 wurde er wieder Ministerpräsident um, regierte mit der Majo­­rität, die er durch die Wahlen von 1850 erhalten hatte, zwei Jahre lang. Dan zog er sich in’3 Ausland zurück. Die revo­­lutionären Bewegungen, welche 1854 und 1856 in Spanien ausbrachen, gestatteten Narvaez eine Rolle zu spielen. Aber in dem Maße, als D’Donnells Einfluß über Espartero das Uebergewicht erlangte, warb die Erregung D’Donnells durch Narvaez wahrscheinlicher. Nach der Kontrerevolution vom 14. Juli 1856 wurde N­arvaez von der Königin Isabella im Okto­­ber zum Ministerpräsidenten ernannt, um im Verein mit seinen Kollegen Bidal, Noceval, Lerfundi und Urbistondo Spanien abermals mit den Segnungen einer frü­hen, fröhlichen und fried­­lichen Reaktion zu beglüden. Er­ wüthete t wieder gegen die Libe­­ralen,­vertilgte die legten Spuren der Revolution von 1854, reinigte die Verwaltung von allen progressistischen Elementen, mißhan­­delte die Journale, und stellte die alte Gemeinde und Provin­­zialverfassung wieder­ her. Das Land ertrug seine Gewaltherrs­chaft ruhig, aber da er nach oben hin ebenso viktatorisch wie nach unten verfuhr, begannen, Palastintriguen den Boden unter seinen Füßen­­ zu unterwühlen, und im N­ovember 1857 machte er einem Sabinet Armero-Mon Plab, welches eben vor wenigen Tagen seine­ Demission einreichte. Indes wird das Ministerium Narvaez kaum auf Noten gebettet sein. Die Häupter der Biograsfistenpartei, Capartero, Prim und Olozaga , sollen entschlossen sein , Selbst einen Auf- Stand zu provoziren, um aus Nupder zu kommen. Die Menge ist für solchen Hall vorbereitet, und die Armee, die in Spanien immer das Zeichen­ zum Aufruhr gegeben, soll theilmweise für die Progseffisten gewonnen sein. — Berantwortlicher Nbakten: Marl Weißkircher. «ren Deckung Fühne­n’seinen gröfz »nichtkünd­­ nit­hen, da­ der Kaiser Herr von Meyendorff bemüht i : . Schnelpreilenbend von Rh bon. Mein, Dorotheagafie Nr. 14,.Beit, 1864. — Verlag der Pelter Lloydgesellscait.

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