Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1864 (Jahrgang 11, nr. 224-248)

1864-10-01 / nr. 224

Eumftcig, 1.0ktober. Nr. (Die einzelne Hummer Fortet A Er. 6, 33.) FIT Veit, 1864, Telegr. Deperdhen­ces , Mester Lloyd,“ Paris, 1. Oktober. Das „Rays meldet: Die Anerkennung Italiens durch Spanien ist als eine vollendete Thatsache anzusehen. Die Turiner Negierung wird dieselbe wahrscheinlich dem Parlam­ent vorlegen. Turin, 30. Septem­ber Abends. Die Amtszeitung veröffentlicht folgende Meinisterliste:: Yamarmora Präsi­dent und Aeußeres, interimistisch auch Marine ; Lanza Inneres ; Facini Arbeiten ; Petitti Krieg; Selle Finanzen; Natoli Unterricht. Das M­inisterum erließ eine Broflamation, besagend : Das Ministerium nimmt die Konvention und die Uebertragung der Hauptstadt an, wird übrigens das Brot jelt der Kammer unterbreiten. 8 wird einen Mittelweg vorschlagen, um den Schaden Turin zu erleichtern, ohne vom Termine abzugeben, den die Konvention für die Räu­­mung Roms festgelebt. Vierter Waaren: und Effektenbörse, melt, 1. October. Bei völligem Mangel an Besuchern war die Börse geschäftslos. — Auch die Wiener Börsendepeiche ist ausgeblieben. Getreidebericht der Kornhalle, Det, 1. Oitober, Des teraelitischen Feiertages wegen hat heute sein Geschäft stattgefunden. * Wien, 50. September. Die Börse verharrte all im heutigen Morgengeschäfte in ihrer flauen Haltung. Der Umras war klein, denn die Zeit wird von der Unterbrin­­gung von Gifetzen in Anspruch genommen. Geld etwas flüssiger ols gestern. Kreditaktien zu 183.50 beginnend, waren bis 183.10 rückgängig ; 1860er Lose eröffneten zu 91.40, 1864er zu 82.70, leitere wurden bis 32.50­­ abgegeben. Graatzbahnaktien waren zwischen 206.25 und 206.75 im Verkehr, Karl:Lup­wigbahnaktien siehen 241.25 und 241.75. In Nordbahnaktien kam sein Schluß vor. Um halb 12 Uhr wurden notirt : Krebitattien 183.30, Staatsbahnaktien 206.50, Karl-Lupwigsbahnaktien 242, 1860er Lore 91.40, 1864er 82,50— 82.70, Nordbahnaktien ohne Verkehr. Das Mittagsgeschäft nahm einen etwas günstigeren Verlauf, da Geld si hinlänglich zeigte und der Ultimo auch in der merzantilischen Welt ohne Störung vorüberzugehen scheint. Zur Erklärungszeit waren Streditaktien 183.50, Staatsbahnaktien 2067, Nordbahn 1915, Karl-Ludwigbahnaktien 242.25, 186Ver­lofe 91.50, 1864sr 83. Staatsfonds wurden etwas billiger ab­­gegeben. National bis 78.80 , fünf perzentige Kouvertirte sind 66.25 angeboten. Devisen wurden etwas steifer gehalten, Gold wie gestern. Kurse um 1 Uhr : Krevitastien 183.30, Staatsbahn 206.75, Nordbahn 1913, Karl-Lup­wigsbahn 242.75, 1860er Loje 91.60, 1864er 83. Schluß in Krevitaftien 183.40, Nordbahn:­aftien 1912, Staatsbah­n 207.25 , 1860er Loje 91.40, 1864er Loje 82.80, Srebitloje 127, London 116.05, Silber 115.75. 3 — In Magdeburg haben G. £. Ewert und Komp. mit 70,000 Thle. Bastiren ihre Zahlungen eingestellt. Die Aktiven sollen si auf 60.000 The. belaufen. Aus Paris, 29, wird gemeldet. In dem eben erschienenen Moden-Banfausmweise wird eine Vermehrung des Metallvorrathes um 21% , des Bonnefeuilles um 23, der Vor­­shhüfle um 1%, der Bankbillets um 6%­ , des Banktresors um 8 und der besonderen Conti um 111% Millionen Francs nach­gewiesen. Amsterdam, 29. September. Der Banfvistento tt auf 6 p6t. erhöht. Paris, 28. September. Mehl 6 Marken visponibel und September Fr. 49, Gept..Dez. Fr. 49.50, YJänner-April 1865 gr. 50.50. Rü böl niedriger, digp. und Sept. Fr. 111, pr. Ott. Fr. 111.50, Ränner:April 1865 gr. 113. Berlin, 29. September. Getreidemarkt. Wei­ „en gehäftsios, Iofo 48—56 The. Roggen Ihmwanfen“, Sept.:Oft. 32%, Dit. : Nov. 32%, Nov.:Ddg. 33, April-Dai 34%,­­ Spiritus still, Sept.-Oft. 13%, DE.-Nov. 137/13, Nov. De. 1834, , April-Mai 14a. Rübal fill, Sept. Dit. 1242, April-Mai 127%. Bredlau, 29. September, (Amtlichr Brodustens Börsenbericht) Weizen pr. September 50 Thle. Br. Roggen­felt, pr. September 30% Thle., April : Mai 32 The. Gerste pr. September 31 Thle. Br. Hafer pr. September 33%, Thlr. Neps pr. September 99 Thlr. Br. Hübel felter, Info 12% bfr. Br., pr. Nov. = Dezember 121% Thle. bez., April : Mai 121% Ihe. Spiritus felter, Info 1848 Thle., November-Dezember 12 °/; Thlr., April-Mai 1311: —1% Thle. Go. Zint ohne Umfab. x Heute Vormittags um 10 Uhr fand die Eröffnungs­­feier der von uns aufs Wärmste begrüßten ersten unge­­rischen Gewerbebank statt. Zur angegebenen Stunde mahnten die Gründer, die Direktion, die Ausschüsse und sonsti­­gen Theilnehmer des neuen Arb­itinstitutes, sowohl Reiter als Diner, in der Stadtpfarrirche einem Hochamte bei, worauf die Bersammelten ih­m­ die Loyalitäten der Gemwerbebank ver­­fügten. Der Sisungesaal konnte die zahlreichen Theilnehmer kaum fallen. Zunächst schilderte Herr Johann Fabiny in mar­siger Rede den Verlauf der Gründung der Bank, wobei er die Bedeutung und Wichtigkeit der Gewerbe nachwies , zugleich aber die brüderne Lage des Ge­werbestandes hervorhob, dem zu seiner Entwicklung nicht genügende Geldmittel zu Gebote stehen. Um diesem Weberstande abzuhelfen, sei Die 3bee der Gründung einer Gewerbebank zuerst in einem bescheidenen Privatkreise auf­­getaucht. Sie habe allerseits Anklang und Unterfrügung ge­­funden, und heute nun feiere der Pest-Ofner Gewerbestand mit gehobenem Bewußtsein die Eröffnung der Bank, um deren Zu­­standekommen js der Präses des Institutes, Herr Leopold Nottenbiller, unvergebliche Verdienste erworben habe. Nachdem die dem Präses ausgebrachten Eisenrufe ver­­stummt waren, und Herr Ignaz v. Havas eine kurze Aus­­prache gehalten hatte, worin er der Verdienste der Gründer ges dachte , beantwortete Herr Rottenbiller die Eröffnungs­­rede, er wünschte die Verdienste der Gründer der Bank gleich­­falls gebührend anerkannt zu sehen, ermahnte zur allseitigen Unterstüßung des noch schwachen und jungen Institutes, damit es gedeihe und erstarte, wies ferner darauf hin, daß besonders­­­­ ba ver Bank konzessionirte Sparlassengeschäft der Weg sei, auf

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