Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1864 (Jahrgang 11, nr. 275-299)

1864-12-03 / nr. 277

Schnelloreffenbend von Schös u Wein, Dorothenaufte Ar. 14, Bel, 1354, — Verlag der Belter Stophaesellihaft, anders als heutez jetzt aber,wo Oesterreich­»auf sich selbst aus­gewiesen sei,da müsse es den Bund mit seinen eigenen Völ­­kern festeischließen.Dualismus wäre dem Neid­el schäd­­lich,der dänische Krieg selbst sei der beste Beweis für die Richtigkeit der neulich ausgesprochenen Ansicht,denn der Krieg habe der geographischen Lage nnd allen anderen Verhält­­nissen nach für Oesterreich keinen Wortheil bringen können,1­nd die­sa Nationen Oesterreichd konnten ihn nicht wünigen.­­ Die Abgeordneter Brinz: An der Thronrede merde zugestanden, daß die Eins­tephi unter den Bundesstaaten noch nicht her­gestellt ist, er wurde die Zuversicht ausgesprochen, daß sie sich finden wird, allein darüber, wie sie sich finden lassen werde, verlaute nicht?. Dieses Stilligweigen sei etwas, was über­haupt, besonders aber in dieser Stunde als gefährlich angese­­hen werden müsse, nachtheilig unseren Interessen_ und der Sade. P­reußen könne sich heilen, was es von Anfang an in die­ser Sade wollte, und des Willens, der sich immer mehr ent­­wickelt hat , gerade nu­ vor allen rechtshhaffenen Leuten rüh­­men. Nichtsdestoweniger finde man nirgend­ein Bestreben, dieses Wollen zu verbergen. Wenn Oesterreich die Her­zogthümer an Preußen nicht veri­enten wollte, dann gäbe es für dasselbe seine sohmebenden Verhandlungen, welche das Mi­nisterium verhindern konnten, ‚seinen Willen funozuthun. 68 müßte nie feierligste Gelegenheit ergriffen werden, um diesen seinen Willen fest und konkret auszusprechen. (Beifall) Wie er möglich sei, in diesem Augenblicke von einer Allianz mit Breu­­ben im Tone innerer Befriedigung zu sprechen, darüber finde er sich vollständig im Und­eren. Preußen verabredete sich, sagt Medner , mit Oesterreich , die Sregimenter aus den Herzogthü­­mern zurüczuziehen. Wir marschiren hinaus, wir werden in Berlin trattizt (Heiterkeit) , allein, kaum daß unsere Truppen von diesem Bantette nach Hause gekommen sind, spielt der Zer­legraph und gibt gegen die Ord­e der Mundberufung Conte orose. Breußen bejegt Fettingen und die Ctappenstraßen des­­ienigen Landes , in dem es von Anfang an nichts zu thun hatte, nämlich in Holstein. Nun müssen wir entweder Herrn dr. Bismarc die Ehre geben, zu sagen, Daß er mit offenen Karten gespielt habe, und dann konnten Diejenigen, welche so lange mit ihm umgegangen sind und solche Erfahrungen gemacht hat­ben, nur gleichzeitig mit Preußen aus den Herzogthümern mar­­sciren und das Vertrauen von unserer Seite war Kindlich verz­trauen gvoll (Heiterkeit), ober wir mällen sagen, es war daz nit und dann überleije ich es Ihnen, die Handlungsweise zu bezeichnen , die vom preußischen Premierminister ausgegangen it. Ich Stelle Die Frage, ob in einer solchen Situation Dester­­reich mit Breußen unter einer andern Bedingung in Allianz sein fan, als da­s Bolen abtritt. Der gegenwärtige Stand der Sadenf nna ber 8 bietet Mann von feinem­ Birabesiruppen fallen, das ist summa summa­­rum Dasjenige, was Breuten augenbliciik anstrebt, aus den Herzogshümern hinauszeworfen werden. Umb warum ? Preußen sagt, es werde im feinen Neten von den Bundestruppen ge­­hört. Und woher nimmt Preußen dieses Necht? Während Oesterreich zwar au mitgethan hat, sich im Friedend: traktate neben Preußen als ben Guccefior, der dänischen Nechte hinstellt, unterscheidet es sich doch in einem wichtigen Punkte von der preuknden Auffassung. Desterreig belennt sich da nur al­len Durchgangspunkt der Weitergabe der Herzog­­thümer an Deutschland, als einen Mandatar ungefähr in der Meile, wie die Abtretung der Bombardie an Frankreich geschah. Ganz anne preußen. · .­­cessor,wer die Herzogthümer zu eigenem Rechte mitchand genommen und bekommen hat.Das ist der Rechtspunkt,den Pseuden für sich in Anspruch nimmt,das ist auch der Punkt, weshabe v ein irgendetwas,geradezu das Ver­­bleiben der Bundestruppen in den Herzogthü­­mern die Folge sein muß. Die Bundesexolation war gegen den König von Dänemark eingeleitet, freilic zur Wahrung spezieller Rete,­­geringfügigerer Rechte. Nun ist an die Stelle des Kö­­nigs von Dänemark ein Successor getreten, der die Herzogthü­­­mer in einer ganz anderen und kapitaleren Wette bedroht, als es selbst der König von Dänemark gethan hat, und um begwillen sollen die Bundestruppen, um beg­ willen soll_ Deutschland aus den Herzogthümern ausgeschlossen werden. Solange der Gehanfe eines einigen Deutschlands ber itebt, solange kann man gegen Deutiland seine Bereinigung verüben lassen, oder sie zugeben; denn sie wird zu­gleich gegen d­asjenige Haus verübt, wel­ches im Besige der ältesten, der längsten und der ehrwür­digsten Traditionem des deutschen Neigesfidg befindet. Die Erklärung des Ministers pessenie­ren seine ihm nach einer näheren Wederlegung viel zu allges­­mein gehalten, als daß man sich derselben gegenüber schon in rechter Zuversicht befinden könnte, lebtere würde von der Bent­wortung noch je mancher Frage abhängen, z. B. möchte ‚er wiss­­en, ob unser kabinet nach der Kontren­bte, die von­ Geite Preußens in die Herzogthümer gegangen ist, vielleicht eine Aufs­­orderung erlassen habe, die Kontreordre wieder zu Kontramane diren, ob Oesterreich si in die Zurückweisung der Bundesteupo­pen gefügt habe, oder ob es vielleicht erklärt habe, daß eine Zurück­­ziehung der Bundestruppen nur möglich sei in dem Augenblick, da die Gc­folgefrage der­ Herzogthümer nicht bies in­ Wngriff genommen, sondern bereits erledigt ist ; er möchte willen, ob unser Kabinet vielleigt mit dem Gedanken umgehbe, al wo die 5000 Mann, die wir in den Herzogthümern haben , zurück­auziehen , das seien brennende Jagen, und ohne darüber Hat zu sein, wie das Ministerium sich dazu verhalte, sei man in der Zustimmung zu der sonst im Ganzen und Großen erfreuli­­chen Erklärung des Ministers zu voreilig gewesen (Bravo). Er wolle nicht Opposition um jeden Wreis, er werde der erste fein ber fid eines endlichen Erfolges in dieser Sache Freue, "wenn auch anders vorgegangen wurde, ab­­er ge­wünscht; aber Sprache sei vor Allem nothwendig , eine offene, entschienene, fonfreie Sprache, weil die Sprache der Geilc­ht, ohne’ von Nipts sich entwickelt. Er hoffe und könne es sich nicht anders deuten, al bas unsere 5000 Mann dastehen bleiben, wo sie sind, dak aber auf ihre Kofarde geschrieben werde, aller Welt vernehmbar und greifbar, dab sie dort Stehen zum Shuge des Rechtes, zur Erhaltung der Herzogthhümer, ihrer Freiheit und ihres selbstgemählten und aner­annten Fürsten Dann werben, diese 5000 Mann die Wucht von 50,000 erregen, dann mn werbe das theure Blut, baz auf den Schlagifeldern Nordalbingiens gefloffen it, nicht umsonst gefloffen sein, der Vater, der vielleicht von beiten seiner Söhne verloren hat, werde doch endlich sich ausführen, und der Sieg, dessen Entscheidung gerade duch die Kühnheit unserer Truppen, unserer polnischen, ungarischen, böhmischen, ialienischen und heutigen Sregimenter erfochten worden: ist, Bet­rue Redner, wird dann under Sieg sein. (Großer eifal.) — Graf MeunsdporffWoutllpy:, Kur in Kurzem will ich erwähnen, daß ich auf die frü­­her ausgesprochenen, Worte zurückkommen muß, das ist, daß es das ernste Streben der Regierung ist, die noch schwebende Erbfolgefrage in dem Sinne auszutragen‘, derber Würde Oesterreichs entspricht und der den Inte­­ressen und Rechten Des deutschen Bundes Rechnung trägt, und bak der dermalige Stand per Unterhand­­lung , wir leider nicht möglich macht, hise heute weiter dar­­auf, einzugehen. — Dann erlaube ich mir noch eine Bemeinung zu machen , die buch einen Der aechrten Herren Vorrehner­herr 63 wurde nämlich erwähnt, dab Defter­­rel­ aus „Liebhaberei“ Krieg gemacht habe. IH eleibe, daß abgesehen von der Stellung, die Dejterreich in Deutschland hat, auch die europäische Machtstellung Defterreichs «3 verpflichtete, sich an einer so wichtigen Aktion zu betheiligen, und ich weife von Vorwurf, daß Deiterreic im irgend­einer Zeit aus Lieb­­haberei Krieg gemacht hat, entschieden im’ Nanten der Nigie­­rung zurück. Verantwwortlicher Mehaltene : Merl Weisfechen, Dieses gerirt sich als soldher Sue: vorgerufen worden üt. FE i

Next