Pester Lloyd, Juli 1865 (Jahrgang 12, nr. 149-174)

1865-07-01 / nr. 149

4 ,’eyTab«czügl , tån Getii dicke­«bringen. .­.-NMn-Fürämmen,«welche mit ei­nes Kabinets in Verbindung gebracht werden, un­d daraus, daß das geschäftige Gerücht manches Po; ‚mit einem halben Dutend von Hipi­anten beb Al zukünftige Ministe nannt : Graf Menzdo Metternich ; ten werben ge: uf Haras, Fürst Nibard­itter , Graf Belcredi, Baron om Mecsery, Graf Goluhomsk­ , ald J­ustizmini­­"Baron Lichtenfels, Oberstaatsanwalt Maier, Lan­desgerichtsprä­­ident Waidele v. Willingen, Oberlandesgerichtspräsident Hennet, Ober­­staatsanwalt Mende , als Handelsminister: Baron Burger, Baron Hod, Freiherr v. Kellersperg (Statthalter von Triest), v. Bode (von der Zentralseebehörde in Triest), v. Lónyai ; ala Polizeimi­­nister:: Freiherr v. Kellersperg, Freiherr v. Bode, Meczery ; als RK Kriegsminister: ML. Hauslab; ala Finanzmini­­ster: v. Plener, Almásy (Graf Moriz Almásy, Staatsrath und Direk­­tor der Österreichischen Bodenkreditanstalt), Deffetvífy (so viel wir willen, wäre der edle Graf bei dem besten Willen nicht im Stande, zur Doppelstel­­lung eines Präsidenten der ungarischen Akademie und des ungarischen Bodenkreditinstitutes noch die fast eines Portefeuilles, und noch dazu des drühendsten in der Monarchie zu übernehmen), Graf Fek­eticz, Fürst Sapieha, v. Holsgethban, Fürst Sablonowati, Hopfen, Woodianer ; als Verwaltungsminister : Graf Belcredi ; als siebenbür­­gischer Hoofkanzler : Baron Reichenstein ; als Juder Cu­­riae: Apponyi ; ad Tavernitus: Gziráty, Sennyei ; als Staatsrat­spräsident: Graf Medberg. Von den abge­­tretenen Ministern sollte Schmerling Präsident des obersten Gerichts­­hofes, Hein Präsident des Oberlandesgerichtes in Brünn, Plener Staatsrath, Graf Mensdorff Gesandter in Paris, Lafler Statthalter in Steiermark und endlich Baron Streit Präsident des Oberlandesge­­richtes in Prag werden. Was das Programm betrifft, nach welchem die Dinner der neuen Regierung vorzugehen geben sen,, so Liegen vor der Hand einige Andeutungen vor, die wir als Ergänzung der von unseren Porrespondenten gelieferten Daten hier an­führen wollen : Herr v. Majláth — so berichtet die , Brefle" — blieb seit seinem Zabernifate dem Monarchen in festem Anwenten ; man verfis­hert, daß die freimüthige M Wette seines Auftretens von besten Ein­­bruch hinterlassen hatte. 218 die Krise der Reise entgegenging, befand­­ Herr dr. Majláth in einem böhmischen Badeorte und wurde nach Wien beschieden, wo er eintraf, ohne daß sein Kommen von dem Mi­­nisterium sonderlich bemerkt worden wäre. Es wird uns versichert, daß Herr v. Majlath die Bedingungen, unter denen er Ersprießliches auszurichten hofft, genau formulirt habe, und daß dieselben auch an­­ehe worden seien. An ihrer Seite stehe das Prinzip der echte Kontinuität , aber au die Grundfüße der Reintegration der un­­garischen Krone und der Rarität beider Reichshälften in einer künfti­­gn Reichevertretung sollen anerkannt, jedoch verfassungsgefeglicher uchführung vorbehalten worden sein. In Folge dessen wird Der Bolten des siebenbürgischen Hofkanzlers zunächst schwerlich beset­zet­­werben ; selbst in Kreisen, die mit dem abtretenden Ministerium in vertrauter Berührung stehen, verlautet bab auch der siebenbürgische af voltaniler, Herr Baron Reichenstein, eine andere Bestimmung er­­halten werde. = ‘ Die Aufgabe , um die es sich derzeit handelt, oft nicht allein persönlicher Art; nicht um die Zusammenstellung eines neuen Kabi­­nett ist es angfchließend zu thun , sondern um die Vereinbarung leir tender Grundlage z­wischen den Trägern der ungarischen Seen und zwischen jenen deutschen Staatsmännern , welche mit dem Vertrauen der Krone beehrt sind. Mas wir heute hören , bestärkt uns in der Meinung, daß Graf Belcredi nicht daran denkt, sich von der retroz graben und feudalen Bartet in das Schlepptau nehmen zu lassen. "Bei dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Men­s­­dorff finden, wie wir in der „N. Br. Pfesse" seien, über­­einstim­menden Nachrichten zufolge, fortwährend Konferenzen statt ; vörgestern empfing der­ Herr Ministerpräsident dem in Wien anresenden ehemaligen Polizeiminister Baron Hübner, von dem es bekanntlich heißt, daß er in das neue Kabinet eintre­­ten solle, „ Wir Haben in unserem jü­ngsten Morgenblatte die Stim­­men der Wiener Presse angeführt, wie sie sich über die dur­che­ Auflösung des Schmerling’schen Kabinets entstandene Sttngs­ton äußern. In Folgendem wollen wir unsere Leser mit den Anschauungen einiger Prager Blätter bekannt machen : > Die „Bolitit“ bezeichnet den Fall des Ministeriums Schmerling zwar nicht als­ das este Ziel der Bestrebungen der O­pposition, wohl aber als den ersten, unausweichlichen Schritt, der gethan werden mußte, um Oesterreich aus dem MWh­rtal herauszuset­­zen. Man könne bis 1.bt die Situation noch nit in aller Klarheit beurtheilen, aber so viel sei gewiß, daß der Zentralismus, wie er in dem bisher vertretenen Gyíteme Ausbruch fan, zurüchtete gegenüber den Anschauungen jener ungarischen Politiker, die man mit dem Na­­men der ,k­onservativen" bezeichnet. Der „wageshhbote" erwartet vor Allem vom neuen Hof­­ , wenn sie Gefdiche Oesterreichs heile der öffentlichen Mei­­k­ ortiehritt im konstitutionellen Leben, in Drange einer wirklichen öffentlichen Dleinung egierung weichen. Be „Bohemica” erklärt ebenfalls , mit dem Urtheile über die Tragweite des überraschenden Ereignisses zurückhalten zu wollen, bis die Dinge sich vollständig überbliden lassen,, aber fon jept trete aus Allem, was bisher bekannt geworden, die eine Thatfache war und unzweideutig heraus , daß die Ungarn einen mächtigen Erfolg errung­en haben, daß der Dualismus seiner Verwirflichung fand, entgegen­ Phreite. Nicht die reichgräb­liche Opposition, nur die Aufregung über die Finanzmisere, Sondern ein viel tiefer greifendes Motiv, die Frage der Stellung des Neides zu Ungarn sei der Hebel, der das Ministe­­rium aus den Fugen gehoben und einen so umfassenden Portefeuille­­wechsel, wie ihn Desterreich in seiner neuen konstitutionellen Aera­no nicht erlebt, bewirkt hat. Von den fietriihen Blättern meint der autonomistische „telegraph": Wenn der Nachritt Schmerlings wirt in eine absolute Not­wendigkeit eine unbedingte Voraus­­legung zur Ausgleichung des staatsrechtlichen Konfliktes sein sochte , dann wird als zweite unerbittliche Konsequenz erfolgen müssen : die Auflösung des gegenwärtigen Abgeordnetenhauses. (?) Aus Agram wird telegraphisch gemeldet, das in Sa­mobor die Herren Suljoff und Jurcsics, und im Bezirk Yasla Herr Soricsics, sämmtlich der Opposi­­tion angehörig, zu Landtagsabgeordneten gewählt wurden, und daß Baron Kuslan Auesicht Habe, im Marktfleden Yasla gewählt zu werden. Zugleich meldet aber ein anderes Tele­gramm, daß der Obergespan des Agramer Komitates den Mar­gisteat des M­arktfledens Jasta abgefegt hat, weil b dieser die Wahl des Oppositionskandidaten Baron Kuslan zu sehr bes­günstigte und sich Hierbei Webergriffe soll zu Schulden haben kommen Lassen. X. Y. Berlin, 28. Juni. Die Entlassung des Mi­nisteriums Schmerling bildet seit gestern den Konversa­­tionsstoff in allen politischen Kreisen Berlin’3 und es dürfte für ihre Leser nicht ohne Sinteresse sein, die verschiedenen und vielfach sid­­ent» gegenstehenden Dreinungen in völlig objektiver Meile zu reproduziren. Um mit der Oppositionspartei zu beginnen, so legt man in ihren Kreisen kein geringes Gewicht darauf, dab durch die Entlas­sung Schmerlings die Revision der seberverfassung und mit dieser das Gleichgewicht der Staatsgewalt dies: und jenseits vor Leitha hergestellt wird, melde die Entwickklung des Konstitution­­alismus in Oesterreich wesentlich fördern muß. Sobald aber die österreichische Regierung den nationalen Forderungen Ungarns gerecht sein wird, kann sie das natürliche Gegengewicht einer nation­a­­len deutschen Politis nit aufgeben. Die preußischen Li­­beralen erbliden in dem Umstande, daß Graf Mens­dorff im Amt­ verbleibt, einen deutlichen Fingerzeig, daß Oesterreich seine bis­­herige­­ deutsche Bundespolitik in der schleswig holsteinischen Frage nicht aufgeben werde. Sie glauben nicht, vak Here v. Bramard ein geneigtes Ohr in Wien, Karlsbad oder Gastein finden und daß seine abenteuerlichen Mlnanzpropositionen die österreichischen Staatsmänner zur Aufgebung einer P­osition veranlassen werden, die ohne alle posi­­tive Grundlage­n­ und für die Sache Deutschlands eine wahre Iala­­mität wäre,­­ ‚dem | die Mä “­ ern non NaN DA az Tem máázet mata gm nennen nme ae mán een rennen het DE EEE ENTE N SEE EEE e sztár ÉS kg (las NS y $lovenz, 24. Juni. Heute fand die von der republikanischen Partei ausgeschriebene‘ Volksversammlung statt, in welcher gegen die Un­­terhandlungen mit Rom Einsprache erhoben werden sollte. Die Ver­­sammlung war offenbar unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht mehr ganz zeitgemäß. Es wurde allerdings an im Grunde die Gen­dung Regezzi­a selbst nur kurz berührt. Man erklärte im Allge­­meinen jeden friedlichen Vergleich mit dem Papst für unmöglich, die Bekämpfung des Papstes und zwar nicht blos als SHerricher , sondern auch als Haupt der Katholizismus für unumgänglich nothwendig, wie denn überhaupt der ganze Geist dieser Versammlung sich als außeror­­dentlich feindselig nicht bloß gegen Rom, sondern gegen den ganzen K­atholizismus erwies. Diesem Hafse gaben beson­ders der Sizilianer Afonso Chitasrizza und der Römer Biancani beressen Aug­­deud. In den von dem Benetianer Dario verlesenen Beischlüssen, die einstimmige Annahme fanden, wurde unter Anderem Die Ablegung der Regierung ausgesprochen, deren größtes Lob­buch sicher eben in der Möglichkeit solcher Versammlungen liegt. Ba BIETER 1er Ana nee an ne a U NW a water MET­ER Lernen nun mine a nr m in EGE ÉS ESEETA bedroht sein. Aus Florenz 23. wird in dieser Beziehung vo­­­­­­n zu den Gründen des Gees 001 geschrieben : „Die Partei Rattazzi”s arbeitet ohne Un “ [N­onetpontenea" gibt au­­terlaf daran, eine Umgestaltung im Rath der Krone zuf­olg­e der Deaxiall­eDont wege zu bringen. Von Paris aus wird sie mächtig­ gefragt ha­but, um dem Tante die Man Hat bereits in Umlauf gefegt, daß ein Ministerium Mata §­­­x­e Regie ) «hat­te: « Fujis­­vierEUn Fessiuiswokuts ,tionen,fichv UeFSW disse viet worgele­­­­­­­­­­se schrieben.Er soll nämlich Begezzt für die Sendung rgch Rpm Pteßvnschklomb­­ud | zuerst zugesichert Haben, daß die Gesegnerlage über Abs­affung t, sie I­n­­der religiösenikörperschaften und Einziehung des gkikftlichen spst e. b. 43 Vermögens nicht mehr bor das Parlament gebracht h­erden ! Das W­IA pesienigen, bei würde, während er nach den meuesten Erfahrungen von der­­! Anblid­a Ahnen zu speohe, Pr Harabe Unthunlichelt solcher Nachsichtnahme für Nom überzeugt sein | G' i Bau Are­m Geranten, ol­. Wir sind in der That j.gt einem Werbepunfter nahe, ziemn Wie ejepiche Da unt­­stabt auch Das politische Element Mittelitaliens im Gan­g Staatsangelegenheiten zu einer besondern Bedeutung gelangen so, oder ob die Einflüsse unterhalb der Alpen auch noch fer­ner tonang­bend bleiben werden. Hier ist zu den römis Verhandlungn kein günstiger Boden. Wir vermögen ein liberales Organ der Presse hiesigen Ursprungs anzugeben­, dag die Minister nur einigermaßen zur Bertregung dieser Verhand­­lungen ermuntern könnte." In Frankreich werden am 22. Suli die Munizi­­­palmahlen vorgenommen werden. Der „Moniteur“ uhen, was 30 veröffentlicht ein Dekret, welches die Munizipalräthe auflöst. b­ber geilliert Dat Ein Rundschreiben des Minisers Tapaletle meine ÜRES, bemerkt, daß blos Fotale Fragen Hierbei im Spiele seien, und br Nr Ét empfiehlt, die Wähler sich frei aussprechen zu lassen und nur Ratholiiemus dann zu interventiven,, wenn vallage fente versuchen sollten, deent und den Charakter der Wahl zu verändern , indem sich dieselbe auf tonstitutione das politische Terrain hinüberziehen. lé Ueber die bevorstehende Erneuerung beg belgisden: Fremdengefeges wird aus Brüssel geschrieben : Die Disfussion de Fremdengefeges vom Jahre 1835, dessen Verlängerung auf drei Jahre von der Regierung begeht wird, dürfte mit Annahme des Gefeßes enden. Der Charaker vieses Gefeßs, welches die auf belgischem Boden weilenden Fremden ohne die Möglichkeit einer Vertheidigung oder Berufung an die Gerichte der administrativen Willkür und damit allen „reundnagbarlichen Sefäls “ r ; ep. Brief — u ligferten" Preis gibt, it genugsam befannt. Der gewöhnlichen Gaz­tathen, als Ob­s­tantien der Rechtspflege ist die summarische Zustiz der Negierung des­­ freien Belgiens den Fremden gegenüber vollständig bar, und da der einfache königliche Erlaß, welcher einen jeden Auswärtigen ohne alle­digung des Kriege nähere Motivirung des Landes verweilen kann, der gewöhnlichen amt­­i A «­lichen Veröffentlichung entzogen wird,so ist die Kontrole des Park­e­s bei ihr als eine um­­mente und der Presse bei allen derartigen Maßnahmen der Erelativ­­­ filavenhaltenden Kaft­gewalt rein illusorisch. Der allgemeine Widerwille gegen das Gefeg die Abschaffung de vom Jahre 1835 war denn auch so start, daß die Regierung , als­­ Aristokratie von SH dasselbe vor sechzehn Monaten abgelaufen war, dessen M Wiederermiedung­­ turen, so wird sie iy nit zu beantragen wagte. Warum sie heute das traurige Gefeg zu Blute der freien St HART, verlängern fordert ? ist eine Frage, deren Antwort jenseit der Grenze ! Gen, Die Sklaven halt“ — und nicht der deutschen liegt. Aber wenn traurige 704 mungen ‚den Nürerene wendigkeiten eine Regierung zwingen können , ihren Grundlägen also­­ Sreigstellung der Neger­ei untreu zu werden, so hat Dody das Parlament eine andere Linie ZU | eine umfassende Ueberstellunge befolgen. Kein äußerer Drud kann auf die freien Vertreter eines | Sipen erreichen läßt, wenn zug freien Volkes ausgeübt werden, und ihnen liegt in Belgien nunmehr | gig unabhängig werden. Unter die Pflicht ob, die Gaftlicheit, in gemilsem Sinne sogar die Unab: | yonstitutionellen Amendement — mid. rag pe jr na hag iR: re zn ven Stand fegen with, jeblvebe, dien täten oder vilegien für die Fremden , aber vie Gerechtigkeit Der: RA «­ « langt, »F fi Stilen abgetban Bermummung zurückzuführen strebende Mg ie offen. gerichtet und nicht im b Kösz­­­iR­­ zu beseitigen it die Sache ber 3 werben. Intervention der richterlichen Gewalt, Berufung an­­­­ Einfeitungsmorte der Unabhän­gER .. ikektBI-­­dichrichte-vas istAlles,was dieoffentliche Meinung ans­­« strebt und was die Negierung leider mit Hartnäckigkeit verweigert.Sie SMMYF tan ein Bm­u Ki will unumidräniter Herr über Sein over Nigptiein der gremben ' = bleiben und bezeichnet die gewünschte Interventionsb­erichte als das VerhaltnißOesteMschSJMPP in. ir entneht Ehre der Nation zu genügen , indem man für ersteres Heren­.gr­ifterium it AR 7 PN. en ein, iie es um eine mtiren, wird sie sofort bit in Prinzip entoutf affele e dien periodenmetle daß ud im Lande grobe $ „beiten ymD ' ven, bevarf, zul Biele zu m En nom 3 ESTER” KET TRI ESTERE . 'A- .-- - s-« ...­­ : Sähfiige Sch­wiegermutter, abgeschlossen für sich Hinarbeitend, macht aller seiner natürlichen Leidenschaftlichkeit in einer Mischtung Luft. In der Ehe, im Haus, im heiligen Kreis der Familie tobt er. Die sächslichen Bauern in einer erschredenden Anzahl heirathen , wie es scheint, nur um zu einem Eheprozeß die Gelegenheit zu erhalten. Der Heine Krieg bis zum Messer zwischen den jungen und alten Eheleuten, unter dem stabilen Kommando der Schwiegermütter, geht aus" deit Haus zur­ Pfarre und weiter in das „Kapitel“, wo die Ehegerichtsbar­ felt die Hände voll hat. »Unsere S Kapitelsverbrüderungen sind für fort .zu eben so vielen Eheprogen-Provinzen geworden. Die neue ‚Kirchenverfasftng der Augsb. E. B. Hat ihnen ohnehin allen fon­­ftigen­ Wirkungspreis genommen. Sie haben ihre verschiedene Autonomie in der Ausigung dieser Gerichtsbarkeit. Sie halten an eigenen Gebräuchen im rich­terlichen Vorgehen und Aburtheilen der Cheprogesie. Im den vierteljährlichen Kapitelöverhandlungen treten die Symptome der Ungesundheit in unseren Bauernfamilien nach; Ort und Umflän­ 94 wünschte, wir besäßen eine Geschichte und Statistiz der jährlichen Eherichtspflege. Es ist nit zu zwei­feln, daß in denselben ein erschrecendes Bild im Einzelnen und im Ganzen vor uns treten mü­rte. Aber wir würden uns ver­­anlaßt fühlen, der Sache mehr und tiefere Aufmerksamkeit zu sdjenzen — der Abhilfe wegen, die gewiß sehr dringend ist. Die Eheprogesse nehmen hier in erstaunlicher Weise zu. Dorf und Markt liefern das Hauptkontingent von zerrltteten Ehen. Selten kommen sie in der Stadt vor. Mir Haben es also fast aus­­schließlich mit der Landgemeinde zu thun — m­it jenem traurigen ‚Gebiete des jährlichen Zweilinderfustemsd. Gehen file body Hand in Hand, die Zweie , Tünftliche $Kinderlosigkeit und die Ehenros zeffe. — Wir sind bereits zum Gespötte der Welt geworben mit diesen Vorkommnissen in unserem­­ Bauernthum. Bei den Gedhten fommet zwanzig Dial mehr Egeprozesse vor, als bei den übrigen Bölferschaften im Lande. Ich mußte mich schämen, als neulich unter wohlgefianten Männern von biesem Cdhmusflid am füchsi­­schen Namen die Nebe war und ein Ungar ausrief : „Die Gad Thon felt Wochen bei geschiedenem Haushalte im Eheprogeß lebt. Wie sie si freimplch in’3 Antlig schauen !" Also, was ist denn das für ein Eheprogeß ? frug ich. — Der Pfarrer antwortete : „Die die Gasse“ einmengt, dann ist es gewöhnlich um den Frieden ge­­shehen. Die gefränsten Eltern bes einen Theiles fhiden das fremde Kind and, Die jungen Leute sind dann allemal auch ich, taten er auf ein tanzendes Paar zeigte: „Miche da, mie her­fen, sonst so fetedfeitig, Haben "wi­eicht mur die Koucage, mit ihren Finnen und Schwiegermüttern zu ante." Ir, die Schwiegermutter ! Ich stand neulich neben dem Ortspfarrer in Y., während wir nach der Gustav-Adolph-Vereins­­versammlung uns an dem Anblicke der tanzenden Bursche und Mädgen erfreuten. Jade ich eben don der geringen Anzahl der versammelten jungen Leute sprach, im Verhältnis zu der Fami­­lienzahl und dem großen Adergebiete des Ortes, welches dresmal so viele Meenschen leicht ernähren konnte, so rief der Marter plüg- mitt so „Lahnlafet" —— wie der Oesterreicher sagt, mb trene 5 König Ludwig von Baiern hat die deutsche Lustspiellite­­ratur mit einem trefflichen Stück aus dem Spanischen : „Rezept gegen Schwiegermutter” bereichert. Ein solches Rezept wide wohl dem Sacfenwolfe in Siebenbürgen Noth thun. So uitheilen wir wenigstens nach einer Schilderung, welche die „Hermannst. Big.“ von einem Krebsschaden entwirft, der an dem Mark tieses Biebe­­ren. Boltsstammes nagt. Das genannte Blatt äußert sich näm­­lich über „das soziale Krankheitssystem der Eheprozesse unter den Sachen auf dem Land“ folgendermaßen : Ein Vulkan Frankgarter sozialer Leidenschaftlichkeit glüht und sprüßt unter der Dede des fächsishen Boltslebens. Dieses Bölt- Iein, in feinen unteren Schichten, im Bauernstand, so fill und­­ den, verschieden hervor, junge Ehemann mit seinem hübschen Weibchen tanzt,mit dem er allein ihre Eltern dahinterstecken.Die Jungen sind bei ver steis­ten gedankenlosen Sitte auf dem Land und da sie von den Eltern die Erbschaft erwarten,zu sehr abhängig.In dieser Abhängigkeit hei­­rathen auch die jungen Leute größtentheils nur nach den Abma- Nach ihrem zähen Willen trennen sie sich­­ auch wieder. — Diese Trennungen sind allerdings öfter auch die Folge eigener Fehler unter den Eheleuten. Der Mann geht vielleicht gern ins Wirthshaus und kommt trunken nach Hause. Dann gebrauch , daß die jungen Chefente regelmäßig auf dem Hofe bei! Zusammenleben mit den Eltern. Die jungen Leute leben nicht so Eltern des jungen Ehemannes, welcher Hof ja ohnehin „auf ihn faut", wohnen bleiben. Es ist natürlich, daß die junge Frau, die auch gewöhnlich noch ein halbes Kind ist, der Herrscherin im Welt. famm­engewachene Eheleute trennen sich nir, wenn auch der Betz fuer herantrete in einigen Schwächen des einen oder des andern T­eiles und in der dummbösen Einmengung einer Schwiegermut­­ter und dergleichen.­­ Ich habe darüber nachgedacht und finde,die Quelle des Uebels sitzt an einer tiefinneren Stelle unseres Bauernlebens. Lehren und Predigen allein helfen nicht.Von der Sitte und vom Erwerb aus wird besonders der Bauer beherrscht.Hier muß geholfen werden.Ich möchte nicht mißverstanden werden,doch glaube ich,es ist zu viel der Absonderung,zu vieler verknöcherter Gebrauch aus unseren Dörfern.Es fehlt an einem gewissen Grad der Auffrischung im Geist und im Blute,an einer gewissen Er­­weiterung des sozialen und wirthschaftlichen Horizontes.Es stehlt dem­ Bauern an,daß er seine Ortssitte bewahrte.Aber auch hier gibt es ein Maß des Guten.Immer fromm­ und gut beim Alten bleiben,hat Nachtheile.Der Bauer hängt dann ebenso am schlechten Alten,wie am guten Alten.Warum gehen z.B.die Burschen vom­ Land nicht auch auf ein Handwerk in die Stadt? Dieses ist wir besonders im Binnenland aufgefallen,wo Kr­on­s stadt so viele Mmschen beschäftigt Unter den Wollwebern und Tuchmachern,Pfleischhackern,Hutmachern,Seilern,Riemern u.s. w.haben viele Fremde daselbst bis heute einen guten Platz ge­­funden.——Nie findet man ein sächsisches Bauernmädchen im städtischen Dienste zu Kronstadt,wo doch Tausende von Szähle­­rinen sich ein ansehnliches Heirathegut verdienen und mit den Erfahrungen aus braven Bürgershäusern versehen,ihrer Versor­­gung daheiminderC Sik zu Hilfe kommen,nachdem sie in Kron­­stadt zugleich in den Häusern und Werkstätten sich verwendeten, und so die Werthe für sich und ihre Mitmenschen schaffen halfen. —Die sächsischen Bauern würden sich gewiß entschließen,mehr als ein oder zweis Kinder in ihren Familien gerne zu sehen, wenn sie deren einen Theil in der Stadt und durch die Stadt verforgen würden.»In dieser Hinsicht muß man anzuregen suchen und entgegenkommen»Hauptsächlich aber sind es unsere agrarischen Zustände,welche den Bauern in die steife Ansicht und Nothwendigkeit bau­en,daß er nicht anders fortzukommen ver­­möge,als in demselben Ackerbesig und Betrieb,in dem er seinen Vater und Großvater begriffen sieht.Diese mittelalterliche Drei­­felderwirthschaft mit dem gemeindeweisen Herdengang auf allen Aeckern der Gemarkung,liegt wie ein Alp auf unseren Dörfern. Wenn wenigstens diese stimmung getroffen würde,daß einkom­­massirtearmd von etwa fünf sochumhegt und aus dem Flur­­zwang gehoben werden dürfte,so würde es möglich sein,daß ein kmsichimikhassenstchun Hühmsmemzeß,wiesleixkzigimdschtigverzweixevpdsrvritterohn,Derdpsstatkistos und die Schwiegermutter ist wieder der diabolus rotae."Die jungen·changen der Elterns wirken sich schon verstehen. Doc m­orgen werde ich einmal die Leute gründlich vornehmen." So geht es in vielen der fächlichen Chestreitigkeiten. Ich sprachh weiter mit meinem gebildeten Freunde, dem­ erwähnten Pfarrer, über die Duelle dieser häuslichen Stnd­­hhaftigkeit auf unseren Dörfern. Zunächst stimmten wir in der Ber shachtung überein, daß Uebel entspringe aus dem südsischen Boltsz Haufe, der Schwiegermutter, sich zu fügen hat; denn sie wird si Dody von dem „unerfahrenen Ding“ nicht beirren lassen. Die Schwiegermütter gehen indessen allemal zu weit. Der junge Mann selbst kommt in dem gemischten Haus­­halte nicht zum Bemwußtsein und zu einer Freude an selbststäni­­ger Hänglichkeit, denn er bleibt, wie vor, ein bloßes Anhängsel seiner Eltern in allen von häuslichen und wirtschaftlichen Din­­gen, welche besonders im Bauernhause die Glieder begreiben an­­einander Fetten. Alte und junge Eheleute wohnen da öfter in einem Zimmer zusammen. Da kann man sich denken, wie den Alten es unangenehm sein mag, wenn gar die junge Frau bald und vielleicht rasch nach­einander Kinder gebärt. Noch diese Sche­­rerei und der Lärmen hat der Schwiegermutter gefehlt ! — Dar­gegen mußten Mittel ersonnen werden, Sie sind gefunden ! Fir wahr, Niemand sonst, als die Schwiegermu­tter in herzloser Ver­­bindung unter sich, haben auf unseren Dörfern das Gittendogma erfunden und festgelegt , daß es eine Schande sei für ein junges Eheweib, wenn es im ersten Jahre der Ehe ein Kind bekommt. Sie halten in fchmählicher Selbstsucht fest an diesem Dogma. Da hilft sein Reden und Zurfun. Der Unsinn läßt sich nicht abstel­­len. Hat die junge Frau das Kind zu einer Zeit und in einer Zahl, die der Alten nicht recht ist, so ist der Unfriede fertig und er muß geschrieben werden ; die Alte will es so. — Der junge Ehemann ist gewöhnlich auf Seiten seiner Eltern. Er konnte sich unter der Wachsamkeit seiner Mutter noch ger nu­ im das Gefühl der innigeren Zugehörigkeit zu seiner Frau einleben, weil er von seinen Eltern abhängig ist und bleibt. Er geht sofort „aufs Scheinen“. Die junge Frau flieht zu ihren Eltern ins Haus. Die Ständerei über die Anzahl der Gegen­­stände, die sie für sich mitnehmen darf, geht­­ 08. Wegen der Ehetrennung wird beim geistlichen Gericht, wegen des gesonderten Haushalts und der Alimentation beim weltlichen Gericht gestritten. Aufregungen, Klarsehereien, Zeitverflumnisse bei Nichtern und Ad­­vokuten, allerlei Kosten, wirthschaftlicher Ruin — sind die Gäste, die von Tag zu Tag fleißiger in den beiden Häusern einsprechen. — — — 68 ist etwas besser, wenn­­ der umgekehrte Fall ein­­tritt, nämlich wenn die jungen Eheleute im Osternhaus des Wei­­bes bleiben. Der Höfe -M Weiberstreit tritt zwischen Mutter und Toter nicht leicht ein. Die Männer verlommen sich leichter. Mein sich aber die andere Schwiegermutter dennoch hierher „über Mehrzahl der Heder nicht erben zu könne ehelichung von den Eltern oder Schwil­maflirten einzelnen Grund erhalten oder und wire sich dahin anfiedeln und unab germutter seine Wirtschaft gartenartig anle­­igt, daß er auf diesem­­ selbstgeschaffe­n Segen des Fleißes im Korn, Gemüse­ un­tiger Viehzucht im Stalle zu einer Hebe und zum Eheprogeß jo L­icht kommen mein Sevenfalls würde mit solchem Bor | Jugend und des Gemeindelebend dadurch Unsittlicheres kann er ohnehin nicht mehr g­linderfüften und die zahllosen Cheftrei­s Sie kommen eben in den starr gesclossenen nit in der Stadt und den wenigen Meie Fingerzeig, dass dort der Weg offen steht, Nahmud­s bei häuslichen Sittenverknähern bösen Schwiegermüttern glüclich, zu ertein. Unsere Bauern gehen und zu @umbe und Berrumpfung. Ab- und Zufluß weben­d neues Leben bringen. Dann werden sie natü­rliche Urbern von Lebenskräften fr­ei und wirthsheftligen Aufschwung zu Atatte Noth thut. 1 4 * Die Engländer haben nun fürh Sieg teur” Mevandre genommen. YT 2|fand nd Boulogne ein großer Criclet:Wetiampf ! 83 englischen 73. Linienregimentes hin den 9 ! | zu einem Kampfe herausgefordert. Dieranzosen, hörten, freuten sic­h den auf diesen Apf, den Franjen, d. h. der Bariser Klub, muss­­e auch siegreich aus demselben hervorgehen, englisch« aber nun Sieger , und wenn sie auch floren hä Triumph doch nicht für die Franzosenewesen , 7 präsidirt. Ein sehr glänzendes Bublitujobni darunter an der Kaiser und die Kail. Bei sie von Herrn Sparts , dem Sekretär! Vere sie nach einem Zelte geleitete , das eig für richtet worden war und wo ihnen LG uggi Die N­egierung üt überraf erathung der Kutscher geheim bleibet daß 144 Kutscher (o. bh. einer aus jed­­en von je zwölf im großen Café Fra­uen. eve Gruppe wählte zwei Vergin , , gewählten 24 Vertrauensmänner wählii; fen waren, mit dem Direktor Ducour KT omega­­­nten, /und pot on

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