Pester Lloyd, Oktober 1865 (Jahrgang 12, nr. 226-251)

1865-10-19 / nr. 241

Das Recht der Selbstbesteuerung. Pest,18.Oktober. Stets von Neuem vernehmen wir aus zentralistischem Lager Angstrufe über das kühne Verlangen Ungarns,ein eige­­nes Steuersystem­ für sich haben zu wollen.Man ist außer sich vor Entsetzen,daß für die gemeinschaftlichen Ausgaben eine Quote ausgesetzt werden soll,imUechtigen aber es dem Reichs­­tage und der ungarischen Regierung überlassen bleibe,für die Einbringung dieser Quote zu sorgen.Man sieht in einem Ausgleiche auf solcher Basis die größte Gefahr für die Mon­­archie und den,,Quell der verderblichsten Mißverhältnisse«. Wir selbst sehen aus diesen Aeußerungen,daß die Zentralisten nichts gelernt und­ nichts vergessen haben,daß sie nach wie vor die wirkliche Lage der Dinge nicht zu erkennen vermögen, daß ihnen die konstitutionellen Prinzipien heute noch ebenso fremd sind,wie unter dem Ministerium Schmerling. Ungarn will den Ausgleich und Groß einzelner Stimmen wünscht­­ die öffentliche Meinung im Ganzen und Großen nichts sehnlicher als die Verfähnung mit der anderen Hälfte der Monarchie ; aber Ungarn will auch den Ausgleich nur unter solchen Beringungen, daß es ihn vor der Mit- und Nachwelt verantworten künne ; daß es damit seine Treulosig­­keit begehe an seiner durch­ahrhunderte hindurch ruhmvoll vertheidigten Selbstständigkeit. Zu den ersten Forderungen­ Uns­garns gehört nun das Recht auf einen Reichstag, auf ein eigenes Parlament. Ueber das, was ein Parlament ist, gibt es für uns feine Ifusionen ; ein Parlament muß auch in finanziellen Dingen mitzureden haben und zwar in solcher Art, daß es die Negierung wesentlich zu influenziren im Stande sei. Die Steuern müssen in den Händen der Volksvertretung sein ; sonst ist das Parlament machtlos, wie der niederöster­­reichische Landtag ; er hat weniger Einfluß als der Wiener Gemeinderath, denn wer hat doch wenigstens die Befugniß der Exe­­kutive. Alle noch so künftlichen Argumentationen werden Ungarn keine andere Heberzeugung beizubringen vermögen. Mean kann uns nicht sagen, daß wir durch Si und Stimme in einem „Gesammt “. Reichsparlamente" Gruag für die geopferten Rechte finden würden; denn nur leichte Oberflächlichkeit kann verlangen, daß wir jene Rechte, welche tief mwurzeln im Bewußtsein des Wolfes und dadurch ihre Storfe erlan­­gen , vertauschen sollen gegen Rechte einer Institution , der alle Sympathien der Nation abgehen‘. Das ungarische Volk ver­­mag sich für die konstitutionellen echte der ungarischen Krone zu begeistern und es kann in einem Verfassungsstreite mit jener Energie auftreten, welche den Sieg verbirgt ; ein soge­­nanntes Zentralparlament, eine Schöpfung Ähnlich dem Neid­e­­rathe , ohne nationalen und geschichtlichen Anhalt, wird nie eine parlamentarische Stärke besigen. Wäre aber auch das in Vorschlag gebrachte Zentralparlament starr und festbegrün­­det wie das englische, auch dann könnte nur Uebelwollen uns tab­en, einer Institution zu entsagen, welche allein im Stande it , dem öffentlichen Leben der Nation eine feste Grundlage zu bieten. Das Recht der Selbstbesteuerung ist von allen ion­­stitutionellen Völkern immer am höchsten gehalten worden ; selbst Schriftsteller, welche in streng absoluftischem Geiste schrie­­ben, wagten die Existenz dieses Nechts nicht zu Bestreiten. Die Zentralisten aber stellen die kategorische Forderung an uns, dieses Recht aufzugeben , woflt ? Für eine DVerfassung, die erst erfunden werden soll und deren Anfänge sich vielleicht in den bezüglichen Paragraphen des Federpatents finden. Die „Ostd­eutsche Bost" stellt folgendes inter­­esssant singende, aber nichtsdestoweniger echt doktrinäre Nats­sonnement an : „Im Quotensysteme liegt das Aufgeben des wichtigsten­­­eichsrechtes, des Rechtes der Besteuerung. Das Impividuum, welches erwirbt, der einzelne Reichsbu­rger und das Objekt, welches das Einkommen abwirft, sind dem Welche zur Steuer verpflichtet, nicht aber Das Land oder der Distritt, wo das Iindividuum wohnt oder das Steuerobjekt liegt." Wir wollen diesem, seineswegs mit den Wällen der Logik ums­­gebenen Naisonnement die etwas einfachere Gewanfenfolge ent­­gegenstellen, welche in Ungarn gang und gebe­n­. Bei uns besigt jener Körper das Recht der­­Besteuerung, welcher die Steuern bewilligt ; da aber nach ungarischem Rechte zufälli­­ger Weise der Reichstag die Steuern bewilligt, so Befigt auch­­ er das Recht der Besteuerung. Wenn wir uns dennoch deu­­ten, daß die Höhe der betreffenden Quote in dem zur Bem­­­­thung der gemeinsamen Angelegenheiten bestimmten gemeins­­amen Körper vereinbart wird, so ist Dies eben ein Opfer, das wir der Machtstellung der Monarchie Bringen. Wenn aber das zentralistische Organ und das Recht der Selbstbe­­steuerung absprechen will, so Huldigt es von Neuem der Theorie der R Rechtsverwirkung. Die "Oftd. Post" macht auf die Nachtheile aufmerkam, welche aus dem Quotenfliften entspringen. Sie sucht zunächst das Individuelle Spntereffe aufzustacheln und sagt wörtlich : „Wird das Tribut­ oder Quotensystem beliebt, so bestehen, feine Neihe­, sondern nur Landessteuern und Abgaben. Die einmal festge­­stellte Quote muß gezahlt werden ; wie sie aufgebracht werde, ist Sache ves tributären Landes. Seder Zumwahl der G Steuerkraft im Lande kommt nur dem Lande, nicht dem Reiche zu Gute und vermindert die Last jedes einzelnen Landessteuerträgers. Umgekehrt wird jeder Rück­schritt in der Steuerkraft Einzelner zur Last, die auf die übrigen Steuerträger im Lande fällt und von ihnen getragen werden muß. Bestehben aber Reichssteuern, die überall das Individuum, die einzelne steuerpflichtige Person oder Sache treffen, so muß die A­are Steuerkraft des Einzelnen allen Steuerträgern im Reiche und dem Reiche selbst zu Gute kommen , das wegfallen einzelner Steuerkräfte aber von Allen im Reiche und nicht von dem Kreise Steuerpflichtiger des einzelnen Landes getragen werden.” Diese ganze Argumentation würde nur In jener idealen Zukunft Sinn haben, wo der Staat sich in der Lage fühe, die Steuern zu vermindern. Auf dem Wege der Zentralisa­­­­ten wird dieses Ziel aber sicherlich nie erreicht werden. Für den Augenblick kommt der Zuwachs der einzelnen Steuerkraft eben nur den Staatseinnahmen zu Gute und trägt im leeren Falle zur Verminderung des Defizits bei. Wird aber Ungarn einmal eine bestimmte Steuerquote zu zahlen haben, so kommt allerdings eine Vermehrung der Steuerkräfte ausschließlich den Ländern der ungarischen Krone zu Gute.­­ Allein eine V­ermin­­derung der Steuerkräfte würde auch nur diesen Ländern zur Last fallen, und so gleichen­ sich Vortheil und Nachtheil voll­­ständig aus. DL „Wer soll die Ränderqu­oten bestimmen ?“ ruft die "Ost­­deutsche Post" aus: „Wenn irgend, so muß bei der Ausmit­­telung ein bellum omnium contra omnes sich erheben. Es ist gar nicht möglich, mit der Sicherheit der Gerechtigkeit die richtige Quote a priori und auf irgend­eine Periode hinaus zu bestimmen, selbst in Staaten nicht, wo die Steuerkraft in allen Theilen des Staates auf gleicher oder fast gleicher Stufe steht und Kultur und Verkehrsleben sich gleichmäßig in allen Reichstheilen entwickelt haben. Syn Desterreich aber vollends nicht, das im allen diesen Beziehungen solche Ungleichheiten aufzuweisen hat, wie kaum ein anderes Reich." — Die „Ost­­deutsche Post" vergißt, daß dieses Argument nicht sowohl ge­­gen die Selbstbesteuerung Ungarns, als gegen die Feststellung der Steuerquoten auf dem Wege der gemeinschaftlichen Bera­­thung spricht. In diesem Sinne ist dasselbe — wie unsere Leser wissen — auch von den Kandidaten des Komorner Wahlbe­­zirkes in Anwendung gebracht worden. Sollte es sich wirklich herausstellen, daß eine Vereinbarung unmöglich ist, dann müßte eben die ganze, die Gebiete der ungarischen Krone berührende Steuerfrage dem ungarischen Reichstage zufallen, der seine Be­­fchlüffe so einzurichten hätte, daß die­ntereffen der Monar­­chie dadurch nicht gefährdet würden. « Wahrhaft verhängnißvoll klingt das Work dessen sich das zentralistische Organ bedient,indem es sagt,daß ein»sol­­cher Ausgleich-wobei die Verab­ung der Steuerquote allein der gemeinsamen Kommission,die der Besteuerungsart dage­­gen dem ungarischen Reichstage zukäme—schlimmer wäre als Alles was Oesterreich je anderbm Schlägen erfahren.«« In der That,mit solchen Auseinandersetzungen,wie diejenigen der»Ostd.P.«,bahnt man die Herrschaft eines hoffnuungslosen Pessimismus um Das schlechteste Mittel den Ausgleichen zubereiten,ist es,Verdächtigungen auf die gegnerische Partei zu hö­ren.Es wird Ungarn nicht beifallen—wie das Wie­­nerlatz infiniirt—­—die Last der Staatsschuld Von sich ab­­zuwälzenz es hat ebenso wenig die Absicht,in der Rekrutenstel­­lung oder in Bezug der Steuern die anderen Länder der Monarchie zu übervortheilen.Das Versprechen des Deut­­schen Osterartikels,daß Ungarn alle Konzessionen machen wolle, welche der Fortbestand der Monarchie verlangt, dieses Versprechen m wird auch gehalten werden, sobald man dem kon­­stitutionellen Prinzip und den Rechtsformen auch jenseits der Leitha gerecht wird. Man muß nur bestrebt sein, die Nei­­gung zum Ausgleiche auf beiden Seiten zu fördern, und es werden sich die allerdings nicht geringen Schwierigkeiten über­­winden lassen. Wil man dagegen im zentralistischen Lager die alten Prinzipien zur Geltung bringen, so ist es uns un­­verständlich, warum man dort je die ungarische Frage berührt hat! Das möge man si aber nicht träumen lassen, daß man ohne Ausgleich mit Ungarn je zu einem wirklichen Par­­lamentarismus in Oesterreich gelangen künne. Die Fiktio­­nen des Scheinkonstitutionalismus würden mit der Realität des Absolutismus abwechseln ; die geträumte Einheit würde nur durch eine kostspielige, aber schwerfällige und wirkungslose Bureaufratle personifizirt werden. Unter der dünnen Dede eines Schein-Friedens würde die innere Zerrüttung fortauernd ihre zerstörende Wirkung üben. Diese Zukrift “würden Diejenigen der Monarchie bereiten, welche sich für die­­ Vertheidiger der „Reichs­i­nteressen par excellence halten. Ein Wort über das Effegger Bahnnet. I Weft, 18. Oktober. Ye lautet der Ruf nachh Export, als die wichtigste Parole für die Entwickklung unserer volks­­wirts­chaftlichen Zustände ertönt, um so mehr reift auch die Nothwendigkeit heran, durch den Ausbau des Bahnnetes auf dem rechten Donauufer die Verbindung der großen Produk­­tionsgebiete unseres Vaterlandes mit dem Meere herzustellen. Eine neue und beredte Fürsprache hat dieses Bedürfung in der soeben erschienenen, vom Grafen Edmund Zip verfaßten Broschüre : „Ein Wort über das projek­irte Effegger Bahnweg” erhalten. Der Verfasser erzählt uns vor Allem die geschichtliche Entwickklung der in seiner Brochlire behan­­delten wichtigen Verkehrsfrage. Er erzählt uns, wie im Jahre 1858 die „Orientbahn“ dem Verlaufe der Südbahn geopfert wurde, und führt alle jene vergeblichen Versuche an, welche bisher zur Vervollständigung des für ungarischen Bahnm­­­eßes unternommen wurden. „Alle Bemühungen — sagt der Berfasler — diese Bahnen ins Leben zu rufen, scheiterten bisher an der mutterihfen Haltung der Süßbahngesellschaft und an dem Schuße, welcher dieser Gesellschaft von der bis­­herigen handelsministeriellen Politit im Widerspruche mit den Bedürfnissen und nteressen des Landes zu Theil ward.“ Von den veränderten BVerhältnissen hofft Graf Zicih jedoch eine erfreuliche Wendung unserer Verkehrspolitik, sind in dieser Zuversicht unternimmt er es, wiederholt auf die Wichtigkeit unseres fünöstlichen Bahnnetes Hinzumeifen : „Awiscen der Staatsbahnlinie Bäzing-Szegedin-West und der Südbahnlinie eher — schreibt er — liegen ungefähr 1600 Quadratmeilen Landes, welche bis zur Stunde die Segnungen schneller und sicherer Verkehrswege , die Wohlthaten , die sich an die Ausfüh­­rung und den Betrieb von Eisenbahnen knüpfen,, nur dem Namen nach Tonnen. — 3 sind die fruchtbarsten Benenden, e3 if die einstm­e Kornkammer Curopa’3, das Banat, das Alföld , die Somogy und Baranya, Gegenden, die neben dem vorzüglicsten Getreide die edelsten Deine erzeugen ; es ist da schon unter den Römern blühende Syrmien, die herrlsichen Waldungen Slavoniens und der Militärgrenze ; das sind die Landstriche, welche in den legten Dezennien successive ifolitt, vom allgemeinen Weltverfehre dur den Mangel zeitgemäßer Kommu­­­­nisationsmittel abgetrennt , der volkswirtsch­aftlichen Bek­umpfung preisgegeben und demzufolge verurteilt wurden, nach und nach immer nu­r mehr zu verarmen und dabei buchstäblich im eigenen Fett zu erftiden. Eine Abhilfe und einen raschen Aufschwung dieser bis­­her verwahrlosten Produktionsgebiete verspricht sich der Ver­­fasser von dem Effegger Bahn­weg. Welche Verkehrslinien unter dieser Benennung verstanden werden , ergibt ich am besten, wenn wir im Folgendem die von der Broschüre angeführte Trace der einzelnen Linien wiedergeben : „Die Linie von Stuhlweißenburg berührt die Hauptpunkte Szeg­­färd und Mohrid und vereinigt sich in Baranyavár mit der Groß­­wardein—Ejlegger Linie, welche über Caaba nach Wederfegung der Theiß zwischen Väsärhely und Szegedin, festeren Ort berührt , dann über M.­Theresiopel an die Donau geführt wird und dieselbe bei Ber­­dan mittelst einer stehenden Brüde überfegt. Nach der Vereinigung in Baranyavar zieht sich die Linie über Darda und vereinigt sich nach Nederfegung der Drave mittelst einer stehenden Brücke über Bijega mit der Semlin— Friumaner Bahnlinie. Der Semliner Bahnhof sol an der Donau neben den Stablissements der Donau­ Dampfi­ififahrtäge, Jenfchaft errichtet werden, und die Bahn ent­wickelt sich dann in fast gerader Linie über Ruma, Bintovce bis Djärovar, welches den Ver­­einigungspunkt für die Zweigbahn nach Brood und die über Ci­egg nach Groß­wardein und Stuhlweißenburg zu führende Hauptbahnen zu bilden bestimmt ist. In der Richtung Diakovar— Fiume passirt Jonann die Bahn die Wasserscheide gegen Pozega mittelst zweier Tunnels, und nimmt dann über Palrac, Kutina die Richtung gegen Sifief , von wo sie nach an der Save und Kulpa am rechten Kulpaufer an­­ Stanlovac und Semnive nach Karlitani geführt wer­­n sol. Das Ministerium hat diese Trace bereits bestätigt und zugleich die F­ortlegung nach Fiume im Prinzipe ausgesproc­hen. Die volfswirthschaftliche Nothwendigkeit dieses Bahnweges gehe jedoch aus dem Umstande hervor , daß das Alföld eine durchschnittliche Produktion jährlicher 6 Millionen Megen Getreide (worunter mehr als die Hälfte Weizen) lie­­fert, während das Schyrmisch-Banater Produktionsgebiet jähr­­li 7 Millionen Degen Getreide erzeugt und die Linie Stuhl­weißenburg-Eisegg gleichfalls ein Produktionsgebiet von 3 Mill­ionen Megen durchschneidet. Die großen Umwege, auf wel­­chen die Produkte in Folge der mangelhaften Kommunikation neu angetriesen sind, machen es, wie der Verfasser sagt, be­­greiflich, „warum das ungarische Getreide seine Käufer findet und daß in Triest das rufsische Getreide aus Opelta zu billi­­geren Preisen verkauft werden kann, als das Banater Ge­­treide, dessen Berwerb­ung am Erzeugungsorte durch die hohen­­ Transportlosten ganz unmöglich wurde." Bis zum Jahre 1810 war es das Banater Getreide allein, welches im über­­seeischen Handel Epoche machte, jetzt habe uns Rußland über­holt und auch den Wiener Plan drohe uns die durch Erwei­­terung des nördlichen Bahnweges erstarkte Getreidespekulation in Galizien streitig zu machen. Die Ausfuhr nach dem adriatischen Meere allein, und zwar auf einer jo bh­eft als möglich herzustellen­d­en Eisenbahnlinie nach Fiume, künnte dem Banater Getreide den natürlichsten Abfluß sichern. Auch der nun brachliegende Waldreichthum Kroatiens und Slavoniens, wefsen Fußhauben einst ein gesuchter Artikel im südlichen Frankreich waren, erwarte von dieser Bahn seine dankbare Berwerb­ung. Unter solchen Umständen werde sich die Staats­garantie für diese Eisenbahn mehr als bei irgend­einer andern Bahn in Oesterreich als eine nur nominelle er­­weisen, und dürfte dies um so eher der Fall sein, als der Handelszug aus den Donauländern, welcher bis jett die Nich­­tung nach dem schwarzen Meere einschlägt, nach Ausbau der Flumaner Bahn sich des kürzesten und sichersten Weges nach dem adriatischen und mittelländischen Meere bedienen wü­rde, was wieder eine Erhöhung der Staatseinnahmen durch Ent­­richtung der Transitzölle in Aussicht stellt.­­ A : un­d FRTR EmaEan Bere BIRIER TER ra WERTET SEE Po ai EEE RS KEREDRT ET ENEEEETITTERENTER, Prinz Eugen von Sapvopen, # Heute den 18. Oktober, als am 52. Jahrestage der Leipziger Schlacht, wird in Wien mit festlichem Gepränge das Denkmal enthüllt, welches einem der glorreichsten Helden Oester­­reichs,­ dem Prinzen Eugen von Saprohnen, auf dem Plage vor der Kaiserburg errichtet ward. Weder die Jugend Eugen’s, den das Fied als von „ed­en Nitter“ verherrlicht, und dessen große Kriegest­aten einem Reiche gegolten, dem er nicht auch die Geburt angehörte , dürften folgende geschichtliche Daten im Augenblick von Interesse sein. Eugen wurde in Paris am 18. Oktober 1663 geboren als der fünfte Sohn des Prinzen Eugen Mori; von Savoyen-Carignan und Olempia Mancini’s, der Nichte des­­ Kardinal de Mazarin. Die Mut­­ter Eugen’s war der Mittelpunkt der glänzendsten Gesellschaft, sie fes­­selte den König ihren Jugendgespielen, und Louis XIV. war längere Zeit ein täglicher Gast im Palais Soiffond. Die schöne la Balliere und nahher die Marquise de Montespan gewannen ihr jedoch den kö­­niglichen Verehrer ab und alle Intriguen Olympia’s vermochten nicht den Einfluß dieser Damen zu beseitigen. Kein Strahl mütterlicher Liebe und Sorgfalt erhellte die Jugend des kleinen Eugen, der im Alter von zehn Jahren den Vater verloren hatte, und sein anderes Erbe hinterließ Olympia bei ihrer Flucht nach Brüssel (1680) al­len Haß ber, Höflinge.­­ Unter der Obhut seiner Großmutter wuchs Eugen heran, «ifrig von Studien der Kriegswissenschaft obliegend. Wiewohl er vom Könige wegen seines schwächlichen Körper zum geistlichen Stande bestimmt war und seit seinem zehnten Jahre den Titel und Einkünfte eines Abbé besaß, hing er mit Zähigkeit seinem Liebling de Nane nach, in die Reihen der französischen Armee zu treten und ein Mießiger Nachfolger Conds’3 und Turenne’3 zu werden. Deshalb w mit Begierde im Curtiuß die Beschreibung der Kriegszüge El­ohr3 des Grohen und suchte unablässig die Grundlage Bau­­ban 3 Ab, Befestigungen, Sauveur’s Lehre der Geometrie sich anzu­eignen. 5 aut­eine AbbE war gleich seinen japoyischen Vorfahren, Die Ib­­­it bis auf Wittefind zurückführten, von unbeahmbarer Kriegslust . Sie, er, wollte gleich Karl Emanuel dem Großen, Phi, Üben, Reheita ‘yie, Gleich Thomas Franz, der in allen Ländern des De­batt mischten , Kriegsruhm erwerben. Mit Kanonen Schießen , Be Ramyies Methalödhen läuten,, auf Schachtfeldern im Kran äfeit Brevier DU Sieg und Ruhm streiten, statt in stiller­ne Angling Ba ,da8 war sein Herzenswunsch. Der gatiehnlähglar na­he ferrei seine Wahl zwischen Kreuz und Sc­hert ,­­ wünft—Gelegenheit,sich OWUUUHM schwer-waserge«­ichnet und ein neues dankbares Paterno. An den ewig vnwöhtn Kaden der großen Kantengefahr des Jahres 1683, da Kara Mustapha Wien bedrohte, trat Prinz Eugen vor Kaiser Leopold I., der sich nactig zu Linz aufhielt, und bat um Aufnahme in die Armee. Diese warb ihm bewilligt, und fon in dem ersten Treffen bei Vetronell legte er Proben seiner Tapferkeit und eines unerschrochenen Muthes ab. An allen Gefechten, welche von Ent­­laß den von Rüdiger Starhemberg heldenmüthig vertheinigten Wien vorbereiteten , nahm der junge Prinz rühmlichen Bu­ ‚ und nach dem die Stadt durch Sobiesti und die deutschen Hilfswerter befreit war, erhielt er zur Anerkennung seiner Tapferkeit die Ihaberstelle des Dragonerregiments Kufstein,, welches bis auf diesen Tag den Namen seines einstmaligen Obersten führt. Die großen militärischen Erfolge, welche Prinz Eugen seit­­dem errang , die Zahl seiner Siege, unter welchen die an den Ufern der Theiß und der Save auf den weltberühmten Schlacht­­feldern von Zenta und Belgrad erkämpften am glängendsten strahlten , sind eben­so bekannt , wie die Früchte seines stanze­­männischen Wirkens, unter welchen die pragmatische Sanktion von den gesammten Belfern der Monarchie wohl als das größte und­iegensreichste Vermählung des ftantemän­­nischen Helden gefeiert wird. Prinz Eugen starb im Jahre 1736 in Wien, wo seine Gebeine unter dem Gruftgewölbe bei St. Stephansdomes ruhen. Sein in Erz gegossenes Monument erhebt sie auf dem Burgplage , gegenüber der Reiterstatue, welche zum Ruhme eines anderen Hel­denprinzen, des Erzherzoge Karl, er­­richtet ward. Zur Tagesgeschichte­ Metz, 18. Oktober. Das Geheimnis der Brüder Davenport rennen mir. Was sie als Spiel der Geister ausgaben, das führten die Herren mit eigenen Händen aus. In dem Kasten war eine Heine Vorrichtung angebracht ; sobald man diese entdeckt hatte, war das Näthfel gelös. Was ist das Geheimniß des Gra­­fen Bismarc ? Wodurch ist die übermächtige Stellung be­gründet, die er gegenüber seinem Könige, gegenüber dem preußischen Wolfe, gegenüber dem deutschen Bunde, gegenüber Doesterreich einnimmt ?_ Verfolgen wir einmal die Geschichte dieses Stantemannes und wir werden bald das Richtige fin­­den. Graf Bismarc kam ans Nuder mit der ausgesproche­­nen Tendenz die Liberale Partei in Preußen zu demoralisiren, zu vernichten um­ die Herrschaft der feudalen Prinzipien und des Kunifertiums für Jahrhunderte zu sichern. Graf Bie­­mard wurde bei diesen Bemühungen nur die Zielscheibe des preußischen Wiges, der zuweilen eine sehr unfeine Gestalt annahm. Das dauerte so lange, bis die erste Kanone gegen Dänemark abgefeuert wurde. Bei einem Bolfe, das wie das preußische, gewohnt ist, seine politische Initiative strenge nach den Weisungen der Behörden zu regeln, dem das Untertha­­nengefühl angeboren ist, mußte eine solche That einen immensen Eindruck machen. Wie konnte aber Graf Bismarc auch wirklich sa­­gen, den Krieg gegen Dänemark zu eröffnen ? War es nicht denk­­bar, daß der erste Schuß den drohenden Mund der zehntau­­send Steuerschlünde öffnen wirde, welche auf den Schiffen der französischen, englischen und rufsischen Flotte den europäischen ‘ Frieden bewachen ? Graf Bismarc wußte, was er that ; an Seite der preußischen Truppen zogen auch die österreichischen Truppen in Holstein ein und sicherer hat der Schild der Mi­­nerva nicht den Uniffes gebec­ als die Allianz Oesterreichs den Frieden des preußischen Staates. Einen Krieg mit bei­­den deutschen Großmächten könnte eine einzelne europäische Macht nie und nimmer wagen. So erreichte der Einfluß Bis­­marc’s auf den Schultern der österreichischen Allianz eine ungeahnte Höhe. Mit Desterreichs Hilfe lähmte er den deutschen Bund und vernichtete er die deutsche Volksbewe­­gung. Nachdem die europäischen Großmächte einmal den Ein­­flug Bismarc’s auf Desterreich nannten, sahen sie in ihm nicht mehr den Vertreter Preußens , sondern von Vertreter der österreichisch-preußischen Allianz ; war es ein Wunder, daß man einem Manne von einer solchen Stellung gehörige Rück­­sicht zollte ? Wie hat Preußen die Liebesdienste Oesterreichs vergol­­ten ? 8 begnügt sich keineswegs mit den Wortheilen, welche ihm aus der sogenannten Befreiung der Herzogthümer erwach­­sen. Im Gegentheil will er die gute Gelegenheit bewußen, um im Fuge die deutsche Frage in dem Sinne zu lösen, daß Doesterreich seinen Einfluß in Deutschland verliert, daß ganz Deutschland in die Hände Preußens fällt. Und um diesen gro­­ben Plan auszuführen, fest Graf Bismard Himmel und Erbe in Bewegung : die orientalische Frage, die italienische und die bergische Frage. Als ob er der erbittertste Feind Oesterreiche wäre, agitirt er persönlich am französischen Hofe und in glei­­chem Charakter hüpft er Relationen mit dem Italienischen Hofe an. Seine Organe verschmähen es nicht die Zukunft Doesterreichs in jeder Richtung zu Kompromittiven. Wenn diese Anstrengungen nur geringen Erfolg haben, so ist er­ vor­­züglich dem Umstande zuzuschreiben, daß jede Macht überzeugt ist, Preußen werde als Alliirter ihr die Irene eben so halten, wie er sie Oesterreich gehalten hat. Wir glauben aber, daß man in Wien sehr leicht sich von den Sorgen befreien könnte, welche die Brernard’schen Kombinationen einflögen. Man dürfte nur den Muth haben ver preußischen Alianz zu entsagen, und man wirbe sehen , wie bald der politische Einfluß Preußens auf seinen wahren Werth reduzirt würde. Wir geben diesen Betrachtungen im Hinblick auf die Wiederannähe­­rung Preußens an Oesterreich Raum, welche von mehreren Seiten als bevorstehend angekü­ndigt wird. So schreibt der Wiener Korrespondent der „Hd. B.H." : “­­,MCU will bevlut­scht zu geben,waß Frankreich sich in irgend einer Weile Preußen gegenüber engagirt habe, in der Herzogthümer:: frage schon jegt eine bestimmte Position zu nehmen. && scheint diese Mederzeugung eine so tiefe hier­zu ein, daß man nicht einmal die Möglichkeit einer derartigen Eventualität selbst für den Fall ausklaffen geneigt ist, daß die Angelegenheiten Italiens zu neuen Verwidelungen zwischen Desterreich und Frankreich führen sollten. E83 mag sein, daß Frankreich, ein Anteresse habe, Oesterreich noch mehr durch Streitig­­machung seines italienischen Belisthums zu schwächen ; dies könne aber dem anderen nteresse frankreichs seinen Eintrag thun, darüber zu­ wachen, daß die preußische Nachbarschaft Feine allzu mächtige werde. An eine Kompan­ieskaft­ des Kaisers der Franzosen mit Herrn dr. Bismard behufs Revision der europäischen Karte will man hier aber am allerwenigsten glauben,­n weil Herr v. Bismard Ba­amt seiner großen staatsmännlichen Talente dem Kaiser der Franzosen boch kaum die genügende Gewähr bietet, dach schließlich in Berlin Alles nach seinem Kop’e gehen mühe. Man will also absolut die angebliche u­ömiichspreußische Verbrüderung hier­für nicht mehr als eine ber­ealistrung erst bedürfende Idee gelten lassen. Die Sicherheit hierin geht so weit, daß man nahe mit Sicherheit auf das baldige Hervor­­treten von Symptomen rechnet, welche positiver bemessen dürften, daß als v. Bismarc in Biarrig nicht an das Bier feiner far gel­angt sei. Bu­ch diesen erwarteten Symptomen zählt die wahrscheinlich im Laufe der nächsten Zeit zu gemärtigende freundlic­here Haltung, melche Preußen mieder Oesterreich gegenüber annehmen dürfte, nachdem diese während der legten Zeit, wahrschein­­lich als Polar der eigenthümlichen Tendenzen der Politik des Herrn v. Bismard, mehr oder weniger verloren gegangen ist.“ Nun, wenn man in Wien sich gegen Bismard’sche Um­­triebe geschiitt glaubt, wozu noch ferner eine Allianz suchen, von deren zweideutigem Charakter wir so deutliche Beweise haben. ER Die bevorstehende Himfung Ro­m's beschäftigt Noch immer die auswärtigen Organe. Aus Rom, 10. d., wird in Bezug Hierauf geschrieben : Heute ist u v. Sartiges hier eingetroffen, und auch General Montebello wird in kurzer Zeit hier anfangen. Die nänste Aufgabe dieser politischen und militärischen Vertreter ne bes trifft die Abmachungen mit der päpstlichen Regierung hinsichtli­­­cher Belebung ber a an der südlichen Grenze von Srofinone bis an das Meer (bei Terracina). Die dur die päpstlichen Truppen ab­zulösenden französischen Detachements längs jener Linie betragen­en Regimenter Infanterie und eine Schmwaleroen Husaren, welche nebst einer Abtheilung Artillerie nach Frankreich zurückehren sollen. Die Einschiffung in Civitavechta wird aber erst Anfangs Dezember erfol­­gen, um mit den übrigen Garnisonsmechlern zusammenzutreffen, welche um diese Zeit in Frankreich und Algier stattfinden. Die päpstliche Linieninfanterie ist in Bereitschaft sofort an die von den Seangelen zu verlassenden Grenzposten vorzurüden, während die Zuaven bestimmt sind, hinter denselben eine Reservelinie zu bilden. An der nördlichen Grenze gegen Toscana und Umbrien haben die Franzosen nur wenige Wosten inne, und die päpstlichen Truppen werden also vorzugsweile im Süden zu verwenden sein, wo ihre ulpache namentlich anfänglich, eine sehr mühevolle werden dürfte. Es ist höchste Zeit, daß die Aus­werbungen möglichst rasch betrieben werden ; hiezu dürften die Einger­borenen kaum ausreichen, obwohl si­bieselben_zahlreiger, ala man erwartet hatte, zu den Werbebureaus ge­­m 6. d. allein wur­­den 65 Gingeborene angeworben. Man glaubt daher vorläufig von Ausland üben zu können, in der Ve einengund, daß im Nothfall — ob aber nicht zu spät ? — ein Ruf nach Brüssel, Bern oder­­ Man« den sofortigen Erfolg haben werde. —­­Aus Baris vom 15. Oktober wird geschrieben : Die Beschleunigung des Abzuges der Truppen aus Rom­, der­ zus vorberst 3700 Mann Infanterie und Artillerie betrifft, ist­­ um so überraschender, als gerade in den legten Tagen wieder von neuen Fristen für die römische Kurie die Rede war. ‘Der Umstand , daß der Kolonialminister Verstärkungen für Alge­rien zur Hand Haben muß, tag zu dieser Beschleunigung mit» gewirkt haben ; denn in Algerien sieht er wieder schlimm TESTER SE­­­ine “ zen inet — . Römische Alterthümer. Auf der Altofaer Schiffswerft-Insel berufcht nicht allein Gege Thätigkeit im Fortschrittesinne des 19. Jahrhunderts sondern man denkt auch zwischen dem Knarren der riesigen Krahne, dem betäubenden Schnurren der Brettersägen, dem weittönenden Gejurre der Kesselschmiede an die auf dieser großartigen Industrieansied­ung befindlichen und im Bette des später hier eingedrungenen Donauarmes begrabenen Ueberreste des weltbeherrschenden Nömerthums. Diese archäologische Thätigkeit ist das Verdienst des Ber­­walters dieses berühmten Etablissements des Heren Joseph Ritter in Schröäll, der nicht allein die Befitigung des Nömerbades jedem Gebildeten freundlichst erlaubt , sondern auch für die Konservirung der bereits gefundenen und die Auffindung neuer Gegenstände stets besorgt ist. Von meiner Terienreise zurüikgekührt, fand ich einen Brief meines verehrten Freundes in Ofen vor, des umermüdeten Alter­­thumsforschers Salob v. Rupp, in dem er mir für die archäologische Chronik den Fund mehrerer interessanter Gegen­­stände mittheilte,, die beim Baggern einer Stelle unter, der auf die Insel führenden Brite gefunden wurden. Vorigen Donnerstag machte ich mich in Begleitung des Bildhauers Izf6 an die Besichti­­gung dieser Gegenstände. Unter denselben ist wohl ein Selüibbe- Altar als der interessanteste Fund zu betrachten, weil er zugleich ein historisches Denkmal is. Der Optio, Hauptmanns­­stellvertreter der frommen, glücklichen zweiten Hilfslegion, Lucius Septimius Constentinus, fetze diesen Denkstein dem Wohle seines Kaisers M. Aurelius (der Zuname ist wie gewöhnlich ausgefragt) Garacalla. Unten, wo das Konsulat des Kaisers Macrinus mit ADVENTVS vorkommen sollte, ist wieder der Name unwegge­­[habt — aber gerade dieser Umstand dient dazu, den Gebensstein noch näher zu bestimmen und vonselben in das Jahr 218 nach Christi Geburt zu fegen.­­Indem ich mir die nähere Beschreibung dieser Gegenstän­de für die»archäologischen Mittheilungen«vorbehalte,erwähne ich UUVDCBUrch an derselben Stelle ein Ziegel gefunden wurde, der zweimal den Stempel leCENTlA trägt,denselben Stem­­pel­ den ich sowohl im Vorwerke Trangaquincum(das Castrum, nahe aUdSM Einflüsse des Råkosbaches in die Donath wo aber seit einem Jahre die Zerstörung derart zunimmt,daßich selbst kaum den Ort mehr während des verflossenen Sommers erkannte) fand, wie auch an einem großen Dachziegel befige, der in Oran beim Graben eines Fundaments des Sparkassegebäudes gefunden wurde. Indem nun die große Grundmauer, in deren Nähe biese Gegenstände gefunden wurden, 40 Klafter unter der Brücke lie­­gend, beinahe dieselbe Richtung mit dem über dem sogenannten Badhaufen liegenden Transquincum hat, da ferner Ziegel mit gleichen Stempel am beiden Stellen gefunden wurden, und das Konsulat ds Adventus genau das Jahr angibt, um wel­­ches biese Bauwerke aufgeführt wurden , glaube ich diesen Fund ala einen sehr wichtigen erwähnen zu dü­rfen. Außer diesen Denkmälern fand ich noch ein steinernes Wer­den, vermutlch­ den Theil einer Handmühle , eine Terracotta mit abgebrochenen Füßen , vorkommt und als oberer Theil der Abwehrsteine an den Eden des Altonaer Präfektoratsgebäudes zu sehen ist ; endlich zwei ehr­bübsche Bronzefiguvren, deren eine ist 71­, Zoll had, Sig­er an den etruskischen Priapen ein Gatyr, der auf dem abgebrochenen rechten Fuße schwebt ; die rechte Hand und der eine Fuß sind auch während des Baggerns zerstört wor­­den. Die andere ist ein figender Merkur, dahin abgeführt 5, Zoll hoc ; der ist aus Bronzeblech, an den Seiten mit einem runden Tode. Beide gehören in die bessere Zeit römischer Kunst ; habe, daß sie so verstümmelt sind. Ale diese Gegenstände sind von Herrn Ritter v. Schröll für das Pester Nationalmuseum bestimmt und von nächster Tage auf mein Bitten werden. Wirklich zur toten Zeit, indem man noch bei der Aufstellung der Steinmonumente den Altar am passenden Orte einreihen kann. Herr Verwalter Schröll hat sie durch dieses wichtige Gesdient den Dant unseres Museums im größten Maße verdient. Obgleich die ereiten nur römischen Alterthümern gewid­­met sind,möchte ich doch einen Ehrenstock aus dem bein­­harten Holze des Kornelkirschbaumes(Dientlholze)nicht mit Still­­schweigen übergehen,den ein einfaches Zimmer war Udek"Schlosss­­werfte,Franz Serközy,Herrn v.Schröllaus Dankbarkeit schnitzte. An dem oberen,dickeren Ende ist der Kopf des Aristides,darun­­ter eine Wage,als Zeichen der Gerechtigkeitsliebe seines Ehe.­ Unter dem Ritterembleme des Ordens der eisernen Krone windet sich zwischen Laub auf einem Spruchbande die Widmung.Die Arbeit ist rein,die Schrift ganz korrekt,die Komposition edel und hat auch den Beifall meines Begleiters gefunden.Das ein­­fache Geschenk läßt uns vielleicht bedauern,daß das Schicksal unseren Särközy dazu verdammte,die­ Hacke des Zimmermanns zu schwingen,statt den Meißel des Bildhauers zu führen,ist aber jedenfalls ein erfreuliches Zeichen dessen,daß auch bei uns verhandwert er oft Sinn für eilere Schöpfung­­ hat.Römer. Larve ; einen geflügelten Genius oder Amor einen Pinienzapfen, wie ... PIRATEN

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