Pester Lloyd, November 1865 (Jahrgang 12, nr. 252-276)
1865-11-08 / nr. 257
"eitung zusammengetreten ist. Wie man in Toronto glaubt, gehen die Fenter mit dem Plane um, einen Streifzug nach Canada zu machen. Der Bericht von dem auf Jamaica ausgebrochenen Niegeraufstande gründet sich auf das in Halifax erscheinende Blatt „Sun" (vom 25. Oktober), der „Hal fax Reporter" vom 26. bemerkt dazu , es sei weiter nichts von dem Charakter der Empörung bekannt, als daß sie in dem östlichen Bezirke der Ansel ausgebrochen, und daß die dortigen farbigen Truppen nicht darin verwidelt seien. Die Nachricht ist Über Cuba und Newport nach Halifar gelangt. Wie man sich auch die Zukunft Italiens denten mag, so erscheint es doch immer als gewiß, das bas neue Parlament ein Wort von Redentung zu sprechen haben wird. Mir brauchen blos an die römische und die finanzielle Frage zu denten, um und der Stellung des Parlamentes Tar zu werben. Unter diesen Umständen dürften die folgenden Mittheilungen über die Statietit der neuen Kammer einiges Iinteresse befiten. Die italienische Kammer gruppirt sich, wenn wie von der linken Seite anfangen, in der folgenden Weise: 1. der verlorene Posten der Mazzinisten als äußerste Linke ; 2. die Vltionspartei; 3. d8 linie Zentrum; 4 die ministerielle Bartei, zugleich die bisherige Majorität. Den Kern derselben bildete jene große Fraktion, die man in Italien die Gonforteria zu nennen pflegt. Sie gruppirte sich um die Häupter der Ministerien Ricassoli und Minghetti-Beruzzi. Die Chefs dieser Kabinete waren zugleich die Fahrer dieser Fraktion. 5. Die katholische Partei al äußerste Rechte. — Die neue Kammer trägt nun eine wesentlich andere Bhnsiognomie als ihre Vorgängerin. Die größte Veränderung hat die bisherige Majorität erlitten , ihre Macht it gebrochen. Mas entschieden für die Ungunst, welche über die Conforteria hereingebrochen ist, spricht, it die Thatsache, bab ihre Chefs smeiten Ranges, voran Buoncompagni, der Führer der Majorität, der Mehrzahl nach ganz durchgefallen sind. Sie haben in der Gesammtheit die Sünden desjenigen ihrer Kollegen büßen müssen, die ihre einflußreiche Stellung zu sehr im eigenen Vortheil ausgebeutet haben. Die jenige Majorität it damit gebrochen, sie wird nicht mehr im Stande ein, ein parlamentarisc gangbares Ministerium aus ihrer Mitte zu bilden. Die beiden anderen großen parlamentarischen Parteien sind die des linken Zentrums und der äußersten Linken, die sogenannte Aktionspartei, welche lettere durchaus nicht mit der Mozzieviden , so weit diese noch an ihren republikanischen Tendenzen festhält, zu identifiziren ist. Beide haben bei den Wahlen aerwonnen, am meisten die Akionspartei, deren Zumahl und Besammtstärke ein sonst wohlunterrichteter Korrespontest der Bariser Bresse auf beziehungerweise 40 und 120 Mitglieder angibt. Die Stärke des linken Zentrums gibt dieselbe Depeiche auf 102 an. Allem Anschein? nach, bildet jcht diese BPartai die geteiloffenste von allen und diejenige, melde am letztsten im Stande it, Mitglieder anderer Scattirungen , so wie die Mehrzahl der vielen neuen Deputirten (gegen 100) en fid) zu ziehen. Bon ihre wird also wesentlich die Gestaltung des nächsten Ministeriums abhängen. Ihrem Kern bilden die Pismontesen, die sich fast sämmtlich in Folge des Septembervertranes der alten Majoritätentagengestellt haben. Ihre Führer sind Graf San Marino, Dipretis, er 2; auch Mattazzi möchte sich ihnen zuzählen lassen. San Narvnn, früher fonservativ, bat Segibie der Äußerten Linien bedeutende Avanca nemacht; au Crispi, der alte Freund Garibaldi’s, dürfte solchen beiden Parteien vermitteln. Eine Brüde nach der anderen Seite nimicch ze äußerten Riten würde vielleicht Lanza schlagern können Auf Birrem rogten Flügel stehen die spratfischen Rasthölfen. So find numerisch jeder Schwag, da sie ez Alles in Allem Ihme Uh auf mehr als ein Dupenn Mitglieder gebracht haben werden. Yard gewinnen sie einige Erneuturg bald) , hab siz sich mit dem Könige in dem Wunsche einer gründlichen Are Bag mit dem PB vít begeasen. Nur wenige von ihnen sind Gegne der italienischen ubit, was sie wollen, ist eine Machtstelung der römischen Rheatanusch ld. des Einheitsstaates, bei melcher Italien zur katholischen Vormacht gemacht werden würde, aber freilich auf Rollen der freien geistigen Entwicklung der Nationw. Ihre beiden namhaftesten Persönlicheiten sind Vonder Reggio und GCesar Cantu. Antinationale Ultramontane zählt die Kammer vielleicht kaum einen. Ebenjo wo... kommt der krafse Maszintemus in Betracht, wofern er an zwei Orten als sich nicht etwa aus der NEM Erwählten zerrutirt. Mazzini selbst ist Banvivat aufgestelt, an beiden aber durchgefallen ; in Genua, das wilden Daszizismus und Klerikalismuscwankt, unterlag er einem katholischen Aristolsaten, doch siegte dieser allerdings nur mit wenigen Stimmen über ihn. Bezüglich der italienischen Wahlen ist noch zu bemerken, daß, um sofort bei dem ersten Wahlokt als Sieger hervorzugehen, man nicht allein die absolute Majorität der bei dem Alt Betheiligten, sondern auch mindestens ein Drittel aller stimmberechtigten Wähler haben muß. Bleibt diese Abstimmung ohne Resultat, so erfolgt acht Tage später eine zweite, das Balfotement über die beiden Nandivaten, welche bei der ersten die meisten Stimmen erhalten haben, und hier entscheidet einfach die Majorität der anmwesenden Wähler. Es wird nun erklärlic, wegye ie Wahlgang nur ein so unvolkündiges Resultat gehabt hat. ; in e e scheint in Italien große Unzufridenheit zu herrschen. So wird aus Florenz geschrieben : An dem Königlichenfamilienrathe zu Turin hat man mancherlei über die römische Frage hin und her überlegt, das scheint gewiß, und eben so gewiß dürfte sein, daß diese Der hatten die hohen Betheiligten fammt und sonders nicht befriedigt haben. Der König ist unverfennbar in übler Tanne nach der Hauptstadt zurücgekehrt, wer Prinz Napoleon gibt unter bereitwilliger Zustimmung seiner Gemahlin den ursprünglichen Neffeplan auf und die Königin Pia, die Übrigens eigentlich einer weniger ausgeprägten kirchlichen Nichtig Huldigt als ihre Schwester, bleibt mit ihrem Höchst auffallender Welfe noch einige Wochen in Turin, während man sie hier erwartet. Im Ganzen macht dieses Bort gehen immer dem hiesigen Publikum einen schlechten Eindruck, der vielleicht in seinen Folgen sich bemerkbar machen könnte, wenn die portugiesischen Majestäten unsere Stadt endlich beehren werden. Der König wird offenbar von äußeren Einwirstungen sowohl, wie von subjektiven Beweggründen nach verschiedenen Seiten hingezogen; aber er wird sich in Diesem Kampfe schwerlich matt fegen lassen, sondern auf dem Posten aushalten, den errungen zu haben sein Ruhen bleibt. Er wünscht, übereinstimmend mit Fransgeid,, die Unterhandlungen mit Nom so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Diese Absicht wird auch für das gegenwärtige Kabinet insofern von unwesentlicher Bedeutung sein, als der König vor allen Dingen gern sieht, daß Lamarmora auch den zweiten Berfuch unter seine Wegie nehme. Der General, dessen Haltung von Frankreich ebenfalls gebilligt wird,önnte daher eine bedeutende Zahl seiner Kollegen überleben und vielleicht auch mit Vegezzi zusammen das schwierige Unternehmen wieder beginnen. Bis jegt tot, troß aller gegentheiligen Gerüchte, noch nichts in jener Richtung geschehen. Die Anwesenheit des Migr. Narbi, die sehr bemerkt worden, ist bis jetzt wenigstens nur zuch rein kirchliche Angelegenheiten bedingt gewesen. Noch bestimmter spricht sich eine Bartjer Korrespondenz vom 4. November aus, die wir nacsgehend hier vergeben. Obgleich, die Allianzpartei bei den Wahlen einige Grfolae hatte, so hat dieselbe, und besonders, wenn es sich, um einen bewaffneten Aufstand handelt, im Grunde genommen nur einen sehr geringen Anhang. Die Italiener, unter der Last der Steuern beinahe erliegend, sehnen sich ernstlich nach Ruhe und würden in ihrer großen Majorität ein Abkommen annehmen, welches auf einige Zeit ihren Wirren ein Ende machen könnte. Dies geht deutlich aus Londoner Briefen hervor, die Mazzini, dem es, ungeachtet dabei sehr leidend ist, weder an Energie, noch an Unternehmungsgeist fehlt, als gänzli entmuthigt darstellen. Auss, was er in der legten Zeit unternahın, und nicht allein die Bildung einer großen geheimen republitasnischen Gesellschaft,, sondern sogar die Subskription, die für ihn gesmacht wurde, scheiterte bis fest an der Gleichgiltigkeit seiner Landsleute, die sich auf keine gewagten Unternehmungen mehr einlassen wollen. Dazu kommt noch, dab unter den verschiedenen Führern der italienischen Akionspartei seine Einheit herrscht, und wenn man auch annehmen will, daß sie sich bei dem Ausbruch eines Aufstandes für fort verständigen, so haben sie doch nichts dafür geshhen, um die untergeordneten Clemente zu organisiren, die zu einem solchen Hufftante unumgänglich nothwendig sind. Ein von Garibaldi hervorgerufener Aufstand würde daher, und so behaupten Londoner Briefe, unter den gegenwärtigen Umständen wenig Anklang finden und derselbe höchst wahrseinlich den nämlichen Ausgang haben , wie die Affaire von Aspromente. Einen großen Anhang hat übrigens die Willenspartei in Neapel , aber die Bevölkerungen des ehemaligen Königreichs sind nur energisch und muthig genug, um bei einem Aufstande den Ausschlag geben zu können. Wenn derselbe nicht sofort Anklang in den besagen, höchstens dazu bienen, dem dortigen Räuberwesen neue Nahe Stande kommt, Garibaldi einen Putsch versucht , dessen Sieg aber oder gar eine Intervention Frankreichs in Italien muß als ein reiches Hirngespinst betrachtet werden. In Kopenhagen hat die mehrere Wochen andauernde Ministerkrifis, wie telegraphisch berichtet wurde, mit einem vollständigen Ministerinwechsel geendet. Aus Kopenhagen wird in Bezug auf die neue Kombination geschrieben . Das Haupt des neuen Ministeriums ist der Srf Frijs-Frijsenborg. Dieser reiche Grund ‚ befiger findet einen Hintermann im Schwager des Königs, dem Baron Bliren-Fineche, der befamtlie die Schwester der Königin Auguste geheiratet hat. Seine früher so intimen Beziehungen zum Grafen Biernard sind heute Niemandem ein Geheimnis mehr. Die näcste Kombination des neuen Ministeriums ist mithin „Setje-Blixen.“ nördlichen Provinzen findet, so würde er, wie die Londoner Briefe , gleichfall ein Opfer gefordert. Ein französiiges Ficher bot, die ,Bichtung zu geben. Es kann daher sein, bek ein Konkordat mit Rom zu . tormen aus Havre, ist auf eine Sandbant geschleunert worden, welche : Schon manchen Schiffen weißen Yarmonth und Nowih Berderben gebracht hat. Die Mannschaft, die 20 Köpfe zählte, machte einen vergeblichen Rettungsversuch ; eine hohe Sturmwelle riß sie fort, ehe Hilfe von der Küste nahen konnte und nur einer wurde gerettet. — In Mersey hat heute morgen ein Zusammenstoß zweier Schiffe, „Cullos , Ken" und „Rover“ stattgefunden ; beide tanten. Ungefähr 20 Menschen seien mit ihnen untergegangen, nur fünf in Sicherheit gebracht worden sein. .* Folgendes Beispiel von Hundetrewe wird bei Gelegenheit eines in Danzig kürzlih vorgenommenen Todesfalles dur Ertrinken mitgetheilt. Der Verunglückte Kela einen Hund, welcher seinen Heren fast immer auf seinen Gängen begleitete. War dieser Pest-Neupester Strafeneisenbahn. * k Meft, 7. November. Wir haben bereits erwähnt, daß der Vertrag, welcher das Verhältniß zwischen der Strafeneisenbahngesellschaft und der Stadt endgiltig regelt, am 30. 9. M. abgeschlossen wurde. Wir sind nun im ber Lage, biefern Vertrage, dessen unerwartet rascher Abschluß der Energie des Oberbürgermeisters, Herrn Leopold Nottenbiller, zu danken ist, die nachstehenden Hauptbestimmungen zu entnehmen . Im Sinne der Konzession übergeht das Gesammteigenthum der Bahngesellshaft, mit Ausnahme der Pferde, nach Ablauf der auf vierzig Jahre festgelegten Konzessionsdauer in das Eigenthum der Stadt. Eine Selbsung für die zur Seguna des Bahngeleises olfupieren Straßen und Blage bezahlt die Gesellschaft nicht, melde blos als Anerkennung des Eigenthumsrechtes der Stadt, jährlich einen Dukaten in die sädtiiche Kammerkasse zu entrichten hat. Die Gesell«schaft hat die etwa für ihre Smede nothwendige Henderung des Pflasters selbst zu besorgen, Fann jedoch das vorhandene städtische Eselmaterial, insoweit es sich als brauchbar erweist, verwenden. Dagegen fällt ihr die Verpflichtung an, das Pflaster des Bahnkörpers stets in gutem Zustande zu halten und die Reinhaltung desselben auf eigene Kosten zu besorgen, so We jene Straßentheile, die durch den Bau der Bahn eine Veränderung erleiden, zu planken. Die Führung der Bahn selbst, ursprüngli ih der Mitte der Straße projektist, geschrieht auf der linken Seite der Fahrbahn, da hierlich die Fahrfraße selbst nicht durchsgritten,, somit der allgemeine Verkehr nicht im Geringsten gehindert wir ; durch Führung der Bahn inmitten der Straße wäre die Gesellschaft dem Uebelstanne ausgefegt gewesen, hab ihre Trace gerade oberhalb des großen Kanals gelegen, also ihr Verkehr jedesmal unterbrochen worden wäre, so oft der Kanal reguriert werden mußte, inweflen auf der linten Seite weder der Berkche, wo auch jeder Betrieb der Bahn gestört wird. Aus demselben Grunde ist die Anbringung der in der Nähe der evangelischen Kirche alle EEE nothwendigen Ausweiche zwischen der Sachs und Gittergasse bei&bois 7 zerfrägung inliebigen Borschlage, Angesichts der gegenwärtigen Gassen worden. Den Plänen der Gesellshaft gemäß sind in der Stadt Doppelschienen angebracht, die vertieft, daher in ganz gleicher Linie mit dem Pflaster liegen, und deren Rinne so eng it, bab ein geswöhnliches ad nicht hineingeradhen Tann ; Demnach können gewöhnliche Zuhhtwerte längs oder quer der Bahn ebenso ungehindert passiren als auf jedem anderen Theil der Straßen. Die angeregte Verbreiterung des Dammes beim Staatsbahnhof ist für überflüssig befunden worden, da die Begehungskommission auch genaue Messungen die Webterzeugung gewonnen, daß die Straße, selbst wenn man den Bahnlöcher und das Trottoir ganz abrechnet, noch immer breit genug ist, daß zwei beladene Vollwagen einander aussweichen können. Da die Gesellschaft außer dem Verkehr nach Neupest auch noch einen Loialverkehr einzurichten nedentt, soll ihr die Aufführung der nothwendigen Remise für Neservewaggons auf dem neben der Heinen Bierhalle befindlichen städtischen Grunde gegen einen jährlichen Prachtfeilling von zwanzig Gulden gestattet worden. Von der Heinen Bierhalle bis zur Newporter Grenze wendet die Gesellschaft nur das System der Einzelschienen an, doch hat die Gesellschaft die Verspflichtung, an allen Bunien, wo die Bahn durch Straßenzüge gekreuzt wird, doppelte, nicht über das Straßenniveau hervorstehende Schienen anzuwenden. Dieses sind die wesentlichsten Punkte der Bestimmungen, welche in der vorigen Woche im Plenarmagistrat verlesen und seitdem bereits dem hohen G Statthalteretvab vorgelegt worden sind. Es steht daher das Auslebentreten des für die Bequemlichkeit des Verkehrs so wünschenswerthen Unternehmens in nächster Aussicht. Delegr. Depefche des Perler Floyd. Wien, 7. November. Abendbörse. Krevitastien 158.50, 1860er Xoje 84.35, 1864er 75.40, Nocobahn 1650, Karl-Zubrwigssbahn 186, Staatsbahn 174.60, Anfangsrente 68.37, Credit Mobilier 861 , Staatsbahn 402, Konsold 88”,. Deutsche Bläge fett. In London werden folgende Unalüozfälle gemeldet : Eine Explosion, melde, was den Berlust an Menschenleben und den geschehren Schaden betrifft, viel schlummerer Natur war als die Explosion der Pulvermagazine von Erith farb in der Gasfas brit bei Mine Elm3, melche den fünfwettligen Theil Londons mit Gas versieht, statt. Ein Meterhaus flog in die Luft und zugleich erproscirte ein großer Gasometer ; die an der Stelle beschäftigten Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Ein zweiter Gasometer hatte gleichfalls Feuer gefaßt, erploverte aber nicht, sondern brannte als ein riesenhaftes Flammenmeer ruhig aus. Die Erschütterung der Crplosion wurde Meilen weit verspürt ; in den näher Metenen Häusern brachen Seitenwände ein und eine Scheibe blieb in den Fenitern. Ebenso wenig wie man von der Ursache des Unglückes etwas weiß, läßt sich jet Ihon eine Schägung ver Zerstörung geben. Sieben Leichen sind gefunden worden, eine Menge Berwundeter (14—16) und Hospital gebracht worden. Bon legieren sind bereits zwei gestorben und mehrere andere Schweben in großer Gefahr ; auch befürchtet man, daß die Trümmer noch mehrere Leichen bergen. — Der Sturm bat wachte ihn, ließ er auch nicht zu, dab ein Vorübergehen der seinen Herrn berührte. In man von Verunglückten tobt aus der Rabaune 300, fand man bei ihm auch seinen Hund, ebenfalls tobt, mit den Zähnen in die Kleider des Ertruntenen verbissen. Ohne Zweifel ist dieser seinem Herrn, als derselbe in das Wasser stürzte, nachgesprungen, „ ihn zu retten, hat indessen seine Treue mit dem Zode bezahlen mössen. * Die Brüder Davenport, — schreibt man aus Paris Saale Herz gaben, wieder Fiasko gemacht. Einer der Anwesenden zilt plöglich eine der Tharen ihres Schrankes auf, und man konnte dahn vom 4. d., — haben am legten Montag bei einer Vorstellung, die sie im Kunden waren, ganz frei bewegen konnten. Der Skandal war wiedergehen, daß sich die Davenporta , troßdem sie an ihre Stühle feiiger , fürchterlich, das Publitum wurde wüthend, fing an, Alles zu zertrümmern, via der Polizei-Kommissär ließ wieder den Saal räumen, in Bildniß des Sultans. „Die Kultur, die alle gab dem Sulten ein,en französischen Maler Guillesmet, der im Kloster der griechischen Mönche auf dem Fresten zu fertigen hatte, nach Konstantinopel rufen und sich von ihm porträtiren zu lassen. Die Muhamedaner scheuten es bisher als ekel und und irreligiös, Bildnifse von ich zu fisen, Meft beledt' er" Athos einige Tagesweuigkeiten. Meft, 7. November. 4 . Der Präsident der ung. Akademie der Wissenschaften, Graf Emil Deffemffy, Hat in einer an den Fönung. Statthaltereirath berichteten Eingabe das Anfuchen gesteht, daß die von der Mlademie herausgegebenen vaterländischen Geschichtsquellen umb alterthümlichen Künstventmale hinfort im größerer Ausdehnung und auf Kosten des Lanbesfonds in Drud gelegt und herausgegeben werden mögen. Auf bieses vom fön. ung. Gtatthalteretrathe defikitiooıtete Einschreiten is nun von Seite deruf. ung. Beflanzlei der Bescheid herabgelangt, da die Nealisirung biefer, an und für si voller Anerkennung und der märmsten Uns Land ausdehnen solbeitete Statutenentwurf vorgelesen und angenommen. «Gestern Mittags ist der hiesige bürgerlichellhtmiicher Anton Juventius in seinem 80.Lebensjahresstoran,z f Am 3.d.hat die feierliche Eröffnung der neu errichteten landwirthschaftlichen Lehranstalt in Keßthely stattgefunden,bei welcher Graf Georg Festetich,Obergespan des Zalaer Komitats und Präses des ungarischen Landes Agrikulmr-Bereins,als Königlichers Kommissär fungirte.Am Vorabend der Eröffnung war Keßthely beleuchtet und wurde dem Grafen Georg Festetich ein Fackelzug gebracht,wobei Athrastics in einer gediegenen Rede der Freude Keßthelyes darüber,dein es gleichnamiger Enkel ded edlen Patrioten,welchernast dae berühmte Keßthelyer Georgicou gegründet hatte,nun die neue landwirthschaftliche Lehranstalt eröffne,beredten Ausdruck gab.Graf.Festetich antwortete kurz und kräftig.Am 8.fand nach vorangegangenem Wisni sandte im Saale der neuen Lehranstalt die feierliche Eröffnung statt,bei welcher Gelegenheit Gmf Festetich und Herr Ladislaus v.Korizmics zwei ausgezeichnete Reden hielten.Hierauf folgte die Besichtigung der für die höhere landwirthschaftliche Lehranstalt bestimmten Gebäude-und endlich Jovis-saugenden Beilage. teriellen Behältnisse des Landes, welche die möglichste Schonung der Eicverpflichtigen und die thunischste Beschränkung der so vielseitig in Anspruch genommenen Mittel des Landesfondes erhetfen, nur in dem alle erfolgen künne, wenn die diesfälligen sich auf mehrere Jahre erstrebenden Ausgaben von dem ehestens zusammentretenden Reichstage, melcher auch über derartige außerordentliche Ausgaben des Landesfondes zu entscheiden berufen ist, gutgeheigen würden , weshalb diese Angelegenheit bis dahin zu vertagen sei. "z Aus der am 6. b. abgehaltenen Sigung der belletristischen und philologisgen Klassen der ungarischen tarschemie wird uns berichtet : den Böllerschaften. . Herr Bamberg hielt einen Vortrag über diegengraphische Eintheilung der tartisdsrtataris Eie zerfallen vor allem in drei Hauptgruppen : die erste derselben bilten die Böllerschaften , welche auf russischem Gebiete leben; die zweite besteht aus den Ofßmanli ; zur dritten Hauptgruppe gehören die zentralasiatischen Türken. Diese legtern können wieder in die aferbeipihanischen , turkmenischen , Tara tumwaiischen, öpbegiichen, t ajartichen oder Tirgisischen und Eipthaliichen Stämme eingetheilt werden. Herr Vambsry behandelte in feinem Bors trage bloß die zentralasiatische Hauptgruppe etwas ausführlicher, ohne jedoch ein anschauliches ethnographisches Bild von den betreffenden Boltestämmen zu geben. Das Ganze war blos ein Schema mit einigen eingestreuten Rötigen. — Herr Paul Hunfalvy hielt dann einen in Vortrag, in welchem er die fortfegung der von Mar Müller in England Elogiárát philologisgen Vorlesungen Fritish beleuchtete. — Hierauf las er einen Bericht des philologifi Komits3 vor, in welchem die Herausgabe der von Ferdinand Barna, Bibliothekanmritten am Rationalmuseum, verfaßten Weberzegung des finnischen Epos Kalemwalcn befürwortet wurde. Die Akademie nahm den Vorfolag des philologischen Komites an und beschloß die ungarische Welterregung der Kalewela auf ihre Kosten bruchen zu lassen. Schließlich lag Heer Professor Toldy einen andern Bericht der philologischen Komits vor, in welchem mit triftigen Gründen dargelegt tourde, Daß es bei dem jedigen Stande der ungarischen Philologie und besonders der Lemtographie höchst nothwendig sei, ein historisches ungarisches Wörterbuch zu verfallen , in welchem der ganze Wörterkcing , welcher in den alten Schriften und Dolsmenten enthalten ist, lerikographisch bearbeitet werden sollte. Herr Florian Mátpás behäftigt sich schon seit Jahren mit Diesem Gegenstande er wäre also vas geeignetste Andividuum , ein solches Wörterbuch zu schreiben. Zu diesem Uunwede müßte er jedoch in Pest wohnen. Nun hat der Herr Bibliothekar erklärt , dab das Personal an der Bibliothek der Akademie nothwendigerweise mir werden müüste, wenn die Bibliothek tem Publitum geöffnet werden sol. Das philologische Komité machte also den Antrag, den Herrn Florian Mátyás an der Bibliothek als zweiten Unterbibliothekar anzustellen und ihm zugleich den Auftrag zu ertheilen, das historische Wörterbuch auszuarbeiten. Der Antrag des Komites wurde angenommen. — Hierauf machte ner Here Bräsident Baron Sötvos die Anzeige, dab u BAER ERDE 2: de am Sepzember stattfinden werde, wurde eine Buschrift der Witwe des verstorbenen Mitgliedes Hans Bugat verlesen, worin dieselbe der Akademie die hinterlassenen Manustripte und eine Anzahl finnischer Bücher ihres seligen Gatten zum Geshent anbot. Dieses Geschen wurde mit Dant angenommen. * z Die Wähler des Herrn Emerich Csengeri haben ihren Kandidaten mit einer geschmachvollen goldenen Feder überrascht, welche von dem hiesigen Goldarbeiter Herrn Armin Gier angefertigt wurde. sv Der hiesige Privatingenieur Paul KDczös hat auf die Erfischung einer Berbefferung der Fruchtflander ein anschließendes Privilegium auf die Dauer eines Jahres erhalten. . . * Die Mitglieder des Vereines für bildende Künste ; werden am 19. b. zu einer Generalversammlung zusammentreten. nit von der Stelle, so faßte der Hund neben ihm Botto und des betrunfen, was nicht selten vorkam, und konnte derselbe auf der Straße Der Ausflug des forben genannten Vereines hat im feinerlegten Situng beschlossen, im Laufe der fünftigen Jagdjunge wieder einen Künstlerball zu arrangiren. Bis Am verfloffenen Sonntag Vormittag hat im großen Saale des Stadthauses im Interesse des projektirten Fimbelhaufes unter dem Borsige des Grafen Leopold N&ädam bH eine Versammlung stottgefunden, im welcher über die bezüglich dieser Angelegenheit Bisher gethanen Schritte Beirät erstattt wurde, einen Verein für Findlingsangeleganze und wurde ber zu diesem Umwede ausgearmte Bersammelten bescloffen genheiten zu gründen, beffen Wirksamkeit sich über das sj . . + Fát S RECHNER Bei Eduard Kummer in Leipzig it soeben erschienen beziehen _bur 514 Carl Grills dndhandlung (vormals e sp Golbkixzky Nagelec Wischsu in Ofen,C.F.Wig«qnviu Pre-ßeneg und A.Esszz in Mett, Christoph Blag Nr. A. Zeyring in Diedenburg : Hauslehron der Gesundheitslehre für Leib und Seele. Ein Familienbuch von Dr. med. 9. Eklende. Zmet Theile, gr. 8. geh. 67 Drudbogen. Preis 6 fl. 30 fr. In lertalischer Form behandelt hier der rühmlich bespannte BVerfasser das Ganze der geistigen und leiblichen Diätetik. 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Dftav á 1 fl. 80 Ír, = SB Die Wirte Friedrich Hebbels erscheinen zum ersten Male in & = einer Dejammi-Ausgabe und glauben wir, daß es seinen vielen Verehrern wie jedem Literaturfreunde erwünscht sein muß, das Wirken vieles ausgezeichn u neten Dichters in einem Totalbilde übersehen zu können. a „Sudith” bis zu den „Nibelungen“, überall teitt uns sein emig =nenter Dichtergeist mit gleicher Kraft entgegen Würdig reihen sich feine & Bind 1-6 werden feine Dramen enthalten, 7 u. 8 Gedichte und anze wird nach und nach in möglichst kurzer Zeit außgegeben 031 3 Werke nen Meisterwerken unserer Boesie an. eriass, u bierBrosaischen Schriften. 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