Pester Lloyd - Abendblatt, November 1865 (Jahrgang 12, nr. 252-276)

1865-11-08 / nr. 257

einzelnen Budgetkapiteln vorgenomm­en werden sollen.In sol­­che Fällen kann man höchstens die Absicht loben.Will man ernstliche Reduktionen und solche,von denen das Land eine stuel­tbare Nachwirkung führen kann,so muß man die Axt an die unyroduktiven Kapitel legen und man muß beispielsweise dem Kriege­baö versweigern, was uns der Krieg nie wieder zur rück erstatten wird. Nicht die großen, sondern die unproduktiven Ausgaben find­et, welche uns erschreden. « »La Presse«will damit die Pläne des Herrn Hauß­­mann in Schutz nehmen,wer das Kaiserreich zu überschwäng­­lichen Ausgaben treiben will.Das genannte Blan sollte aber bedenken-daß das Gleichgewicht zwischen Ausgabenm­inn­­nahmen die erste Forderung ist,die man an ein vernünftiges Budget stellen kann. In einer Korrespondenz der»W.A.«aus der italieni­­schen Hauptstadt werden Vermittbungen über deanhalt der Thronrede ausgesprochen,womit Viitor Emanuel am 15.d.­as neue Parlament eröffnen wird. Man glaubt, dass der König mit einigen Worten die Nision, die der Advok­t Regeszi in Rom verfolgte, erwähr nen und sein Bebauren über­ige Michlingen mit dem Bemerzen anssprechen wir, da­ sie im Grunde nur kirchliche, keineswegs aber politiige Fragen berührte. Auch der Hoffnung auf einen künftigen Ausgleich mit Rom sol dem Vernehmen nac) in der Thronrede Ausdruck gegeben werden. Der b. Stuhl werde der Aufrichtigkeit inne werden, mit welcher die königliche Regierung im Sinne der Septemberkonvention ihn vor fremden Angriffen Iringen wolle ; er werde sich dann sicherlich gefügiger zeigen. Soweit die Kombination bezüglich Noms. Geht sie in­ Erfül­lung, so würde der König mit solchen Worten das bekannte Botum der vorigen Kammer, womit sie Nom ala Hauptstadt Italiens proklamirte, annullirt haben. Aller Wahrfgsinlligkeit nach wird man ferner bemaßt sein, dem König bezüglich Beneziend Worte in den Mund zu legen, durch die ver­übte Eindruck, wen die Verzichtleistung auf Rom in der demokratischen Kammer machen muß, abgeschwächt werden sol. Man wird Eielt zu machen suchen und in einem Archem von der Nothwendigkeit den italienischen Ausbau zu vollenden und von der Tapferkeit der Armee sprechen, die ihrer Aufgabe unfehlbar im geeigneten , freilich fest wo nicht bestimmbaren Moment gewachsen sein werde. Derlei Worte sind wohlfeil und schmeicheln der Kammer und der Gallerie, die Kriegerinnhen ih­­nen gerne hordat und sie stets mit lärmendem Beifall begrüßt. e der inneren Fragen dürfte der König von den neuen Geistbüchern sprechen, die baldige Erörterung des Budgets und Sparsamkeit in den Ausgaben anempfehlen­­ die Vorlage der Gelegentwürfe über Aufhebung der geistlichen Korporationen und die Modifikation der Besteuerung beweglichen Gutes an­­zünbigen und so jeder der verschiedenen in der Kammer vertre­­tenen Parteien etwas Angenehmes zu sagen bemüht sein. Das Berliner Obertribunal erkannte gegen den Mbgeordneten T weflen wegen dessen Theilnahme an den Ber felaffen "des Mirgenrenetentages vom 21. Dezember 1863 auf die Ertheilung eines Verweises. In der ersten Instanz erfolgte veflen Freispregung. Der „Bair, Ztg.” zufolge hat der Minister beg Junern v.Neumayr aus Gesundheit Prädhihten am 4. b. M. um seine Enthebung gebeten. Der König hat einen Entschlub noch nicht gefaßt. Der Austritt Neumayr’s wäre als ein Sieg bed reaktionären Clemens aufzufallen. Pet, 8. November, (Beiter Waaren: und Effettenbörse.) Diener Börsenpeperce: Kreditastien 158 40,1860e er 1864er Sofe 75.75, Korbbahn 1650, Karl:Ludwigs* bahn 187.20, Staatsbahn 174.60, Anfangsrente. 68.25, Stats­bahn 407, Credit Mobilier 867, Lombarden 401. Amerikaner. in Frankfurt 6974 Boluten wahrscheinlic fest. An Brodutren ruhiger Verkehr, Schweinefett un­­verändert flau, kein Abschluß befannt. Zweiichlen matt. Rohez bel steigend, 29 fl. G, 29%, fl. @., doppelt zaftinirtes 31482 fl. ©., 32 fl. W. In Spiritus zeigt sich etwas rez neuer Verkehr, Vreife jedoch blieben unverändert, 41 fr. ©, 414, fr. 98 in Efferten war die Börse in ruhiger Haltung bei gut behaupteten Kursen. Beichäftsbericht der Kornhalle Die Stimmung für Weizen und Roggen blieb heute bei geringem Beriehr ruhig, alle anderen Körnergattungen fl. Y Wien, 7. November. Die Nachricht von dem Ri d­­tritte des Grafen Larish erhält sich und spricht man von einigen wichtigen damit in Zusammenhang stehenden Finanzmachregeln. Andersen bedarf dieses Gerücht noch sehr der Bestätigung. Herr v. Bele­it bisher wohl allerdings. Fein alüdlicher Unterhäupler ge­wesen,, aber die Fertigkeit der Börse beweist jedenfalls , daß sie an das Scheitern der Anleihe nicht glaubt und vorerst noch weitere Nachrichten abwarten will, ehe sie dem Gevanten Raum gibt, daßs der Chef des mächtigsten Bankhauses der Welt die kaiserliche Ne­gierung drei Monate lang hingehalten und im Momente ver Berlegenheit in Stich Infien wil. 34 glaube auch noch erwähnen zu sollen, daß man dem Gerüchte, als wollte die Regierung eine Bmangsar­­leibe von 150 Millionen Gulden ausschreiben , keinen rech­ten Glauben schenkt, weil weder die Lage der Industriellen und der Kaufleute, noch viel weniger die des großen Grundbesitzes zu dieser Annahme berechtigt. H­ ute it hier eine Broschüre, als Entgegnung auf die R­echtfertigungsschrift des Grafen Zichy aus­­gegeben worden. Man bedauert , bab die Freunde des fürsten Echterhäsn zu so heftigen Ausfällen gegen Männer, die dem fürstlichen Hause jedenfalls große Dienste geleistet, Veranlassung gefunden und erwartet, daßs die Betreffenden nun gleichfalls nicht die Antwort schuldig bleiben werden. * Bien, 7. November. An der heutigen Barbörse bereichte vollkommene Geschäftsiostzeit, weder die­­ besseren Baz­zifer Kurse, noch die Mehreinnahme der Staatsbahn von 60,381 fl. vermochten den Verkehr zu beleben. Bei übrigens fester Stimmung wurden Staatsbahnak­ien zwischen 174.80 und 175.20, Karl-Lußwigsbahnaktien zwischen 183.40 und 183.70, Kreditaktien zwischen 159 und 159.20 umgefegt, von o­en kamen nur 1860er zu 84.65-84.55 in wenigen Schlüssen vor. Um halb 12 Uhr wurden notirt : Sieditaktien 159.10—20, Staatsbahnaktien 175.10­—20 , Karl-Ludwigsbahnaktien 183.50 bis 183.60, 1860er Lore 84.5)—60 , 1864er Lose 75.7580. Auch die Mittagsbörse war sehr unbelebt, Kreditartien hielten sich bei 159.20, Staatsbahnaltien bei 175.10, Nordbahn­­aftien zwischen 1651 und 1653, Karl-Ludwigsbahnaltien, an­­fangs 184, gingen auf 1%3.50 und behaupteten, sich bei statt fehlenden Stüden. Die Minkereinnahme im Oktober beziffert ich mit 16.000 fl. Zofe still, aber fest, 1860er 84.60 , 1864er 2o­e 75.80, verzinsliche Staatsfonds wenig verändert , Natio­­nalanlehen, Aptil-Zinsen, 69.65, fünfperzentige Dial-Metalliques 65.20, gewöhnliche Metalliques 64.80, Denisen und Baluten zu den gestrigen Kursen mehr gefragt als angeboten. Kurse um halb 1 Uhr: Kreditaktien 159.20, Nordbahnaktien 1652, Staats­­bahnaktien 175, Karl-Lup­wigsbahnaktien 183.60, 1860er Jofe 84.60 1864er Qofe 75.25, Schlup in Kreditaktien 159.10, Nordbahn­­aktien 1650 Staatsbahnaktien 175, Süßbahnaktien 176.50, 1860er ofe 84.50, 1864er fole 75.70, Kreditlose 115.70,­­ Rondon 108.50 , Silber 107.75. T, 2. Cesert, 6. November. Getreidemarkt. Ver­kauft 6000 Gt, Weizen Öbirka Opelfa 116/115pfp. für Mühl­len zu 6 fl. 10 £ e., 6000 St. ungar. 115/117prog. pr. Dezem­­ber: Sinner auf Spekulation zu 5 fl. 70 bis 75 fl. 9000 Et. Mais banater neu 113/112pfb. pr. Juni-Yuli_ auf Spekula­­tion zu 5 fl. 75 fl. Mandeln An Folge günstiger Preis­­berichte aus Waaglien zeigte sich heute starke Frage für Man­­deln und wirken 3000 &. zu 48 fl. mit gewöhnlichen Skontos ebgesplossen , während einige Gigner selbst zu­ bietem, Aufs­chlage nicht abgeben wollen und vorziehen, weitere Berichte, abzuwarten. Gleiche Stimmung, bericht für D­er Be­richte aus Puglien fielen Wurmschaden in Aussicht, in Folge wefsen ,wurden 550 Dr. Puglien, Communes und Speised­, zu 33—34 fl. mit gewöhnlichem Skonto verlauft. Früchte: Berlauft 600 3tr. rothe Mofinen Creme in Fäschen und Säden zu 17—18 fl. 700 7tr. Feigen Calamats zu 974—10 fl. 2600 Schiln. Sultaninen zu 26-23 fl. Argelommen 1000 3tr. Sul­­taninen, 800 tr. rohe Rosinen verfh. Dual., 2000 Ztr. Ko­­vinthen und 2000 Ztr. Feigen Calamata. Bredlan, 6. November. Ekleefaat rothe behauptet, ordinäre 11—12%,, mittel 13—13%, , fein 14—14%, hocfein 15 — 15%, Thle. , weiße sehr fett, ordinäre 1814 — 15, mittel 151% bis 16% , fein 17% —19, fochfein 1914 — 21%, bir. Weizen pr. diefen Monat 59 Thle. 6. Roggen böcher, pr. diefen Monet 4347. Thle. ©. , pr. April:Mai 1866 44! Thlr. bez. Gerste pr. diefen Monat 38 The. B. Hafer pr. diefen Monat 36% Thlr. 6., pr. April» Mai 38—381/ Thle. bei. Nep 8 pr. diefen Monat 128%, Thle. Br. Rüböl höher, loto 15% Thle., pr. April: Mai 15% — Ys Thle. bez. u. B. Spiritus matt, loto 13% Thle. B.,.pr. April: Mai 1866 18%: Thle. B. u. G. Zink fest. Berlin, 6. November. Roggen matt, November 49% tir. , Nov. = Dezember 4974 Thlr., Dezember:Jänner 48% Thie., April: Mai 4814 Thle Rüb5L behauptet, Novem­­ber 15 Thle, Eine: Mai 15 The Spiritus matt, November 13%, Thle., November-Dezember 1815 Thle., Des­zembers S Jänner 137 1: Thlr. April-Mai 147/24 thle. Köln, 6. November. Getreidemarkt. Wette: Trübe Weizen ruhig, loto 6 Thle. 15 Gar. Br., pr. November 5 Thlr. 29 Ser, pr. März 6 Thlr. 13 Sar. Br. Roggen ftiller, loto 4 Thlr. 20 Gar. B., pr. November 4 Thle. 21 Sur. B., pr. Mir 5 Thle. B., pr. Mai The. Sp. Spiritus loto 18 The. Mabel­felt, loto 16 Thle. 15 Sgr., pr. November 16 blr. 3 Sgr. Leindl foto 13 Thle. 18 Ser. Stettin, 6. November. Getreidemarkt Wels­zen loto 60—69 Thle., pr. November : Dezember 69 Thlr. B., pr Zenleiahe 74 Thle. Roggen loto 47—48 Thle., pr. November- Dezember 47 °­, Thle., pr. Frühjahr 1866 48%, Zbir. Rüba! Into 15% Thle Br, pr. November: Dezember 15%:, Thle., pr. Srühjahr 14% The. Spiritus Toto 13% A Bi November- Dezember 134, Thle, pr. Frühjahr 1866 8 17 5155 (Stingesendet.) 1­ 2 Heute am 8. November übersiedelte die Leib­­bibliothek von Robert Lmmm­­ler (Sisher Herrengasse im Servitenkloster) in das neue BuchhandlungsLokal, Waisnergasse 12, Mocsonyi’sches Hand. Das Abonnement kann jeden Tag beginnen. Die Bedingungen sind Neueste wird sofort angeschafft. Die billigsten, das Nr. 6 (Singef endet,) : „Die Wunder der Beugung des Menschen“. Dritte Auflage bietet in seiner Art ein» ist socken wie­ ­ 5061 Schiffgaffe Nr. der eingetroffen ! Wichtig für jedermann!! weiße Im Depot billiger Bücher in Beft, zig ,dastehenden Werkes. Populär dargetellt von Dr. Hildebrand. Mit Illustrationen nach der Natur. Heft nur 30 Nr, franco per Per 50 Mir. Berantwortlier Redakteur : Karl M Weißlircher. " 1, im „weißen Schiff‘, 1­ 1 Scnelpfeifendrud von Eberw. 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