Pester Lloyd - Abendblatt, August 1866 (Jahrgang 13, nr. 175-199)

1866-08-04 / nr. 178

verösterreichef dienstcjxåtsschulid bon dem Königreiche Italkerts übernommen werde, und endlic­h, da Iebteres seine vermeintlic­hen Ansprüche auf das Trientinische Gebiet aufgibt. Geht Italien auf diese Bedingungen ein, so würde die birette Abtretung des Landes an das Königreich Italien keinen weiteren Schwierig­­keiten unterliegen. Sollte das Florentiner­kabinet für das Fe­stungsvierer eine entsprechende Kompensation nicht leisten wol­len, so wide man hier darauf bestehen, daß sämmtliches Kriegs­­materiale aus den Festungen in das Innere des Reiches ge­­bracht und die­ Festungsiwerte geschleift werden. Um viele Punkte drehen si dermalen die Verhandlungen, doc, sie gesagt, scheint eine Verständigung sehr zweifelhaft, wenn auch ein Gerücht wissen will, das RicaroLli seine Entlassung nehmen wolle. Das in dem Feldzuge gegen Breuken in Berlast gera­­tbene Artilleriemateriale ist bereits wieder ersett. Es sind 55 neue Batterien aufgestellt worden. — | — Die Preußen seinen nun ernstlich, entschlossen zu sein, sie mit den den Mittelstaaten gegenüber­­ erworbenen Forbern zu begnügen, und in angeborener Gutmüthigkeit auf jeden­ weiteren Bruch des Waffenstillstandes zu verzichten. Nach einer Mittheilung der „Bairischen Zeitung” hat ein weiteres Vorgehen der­ preußischen Truppen über M­eichelsdorf (bei Niren­­berg) hinaus nicht stattgefunden. Ansbach ist von den Preußen nicht belegt. In Baden sind sie bis nach Mannheim und Heidel­­berg (auf gleicher Höhe mit Nürnberg) vorgedrungen, von Würt­­temberg scheinen sie gar nicht3 oder nur einen sehr kleinen Ge­­biethstheil belekt zu haben. — Nachträglich werden folgende zwei Schreiben veröffentlicht, welche der König von Preußen an den General Stem­mes, den Kommandanten des 5. preußischen Armeekorps, gerichtet : Schloh Sihrow bei Turnau, den 1. Juli 1866. Durch die Mit nunmehr zugegangenen Meldungen des Kronprinzen seines Sohnes als Kommandirenden der 2. Armee ermessen sich die 4tägigen Siege, welche Sie, Herr General, mit Ihrem tapfern, ausgezeichneten 5. Armeekorps erfachten haben, von solcher Wichtigkeit und Entschiedenheit Hr die Operationen der gesammten Armee, zugleich aber von solchem Umfange am 27. und 28., daß mit einer, selbstständig gelieferten zweitägigen Schlacht gleich­kommen, so daß Ich Ihnen für Ihre ausgezeich­nete Führung und Leitung derselben Meine königliche Anerken­­nung im höchsten und­ vollsten Make hiermit BR sanak muß. Nur Ihrer­ Energie und Ihrer Einwirkung, auf Ihre­­ braven Truppen it es zugusschreiben, daß dieselben durch ihre Ausdauer und Tapferkeit täglich frishen und überlegenen feindlichen Korps die Stirne bieten konnten und jedesmal besiegten.­­ Und Sie, Here General, haben­ somit die­ Chre, die ihm vier Kae Operationen, größtentheils gelungen zu machen, die ich bez­eg­ammten Arm­ee gestellt hatte, deren Konzentration aus Schle:­en und Sachsen in Böhmen zu bewirken. Als Anerkennung ihres hohen Verdienstes, solche in Aus­erkennung der heldenmüthigen Zei­tungen ihrer Truppen verleihe ich Ihnen meinen hohen Erden des schwarzen Molers, sowie das dazu gehörige Drohkreuz des rothen Noler-Divens, dieses aber mit Schwertern. Jh bin, fiol­ darauf, diese höchste Auszeichnung zum ersten Dale seit meinem, bodseligen Vater und Könige, wie er dies in dem Verreiungskriege vermochte — für hohe Aus­­zeichnung vor ven Sende verleihen zu können ! Armee und Na­­tion wird dadurch auf Ihrer Brust lesen, was Sie durch und für­ sie leisteten. Ihr dankbarer, treu ergebener König, 95. Wilhelm. Gzernabora, 18. Juli 1866. Vergeblich suchte ihn Sie am glorreichen 3. Juli auf dem auf amerem Vormarsche in ‚ihre Nähe zu fommen, um ali ihnen meinen Sch­warzen Adler zu übergeben. Leider hat sich dies nicht ermöglichen boten, und nur so sehe ich mich nunmehr genöthigt. Ihnen biete so body verdiente Auszeichnung dur meinen Sohn zugehen zu lassen, jedoch immer innig ber dauernd, daß ich nicht seh­rt den Helden jener Tage ich Tonnte. Ihr treu ergebener 93. Wilhelm. Haben Sie mein Telegramm vont: 29. aus Berlin erhal­ten, in welchem ich Ihnen meine Anerkennung ausspreche "und Aufgab Ihrem Korps meinen Dank zu sagen ? Das Festungskommando in Krakau hat aus Anlak des eingetretenen Waffenstillstandes die Schifffahrt auf der Meichsel­fieber freigegeben, und verfügt, daß vom 1. August ab die Ihore ver Festung zur Nachtzeit bis auf Weiteres nicht mehr abge­­sperrt werden. Politische Nundfehan, 2. August. Im Laufe der sethten Tage ist über die Friedenspräliminarien so viel mitgetheilt ‘worden, daß die offizielle Veröffentlichung wenig Neues mehr zu bringen vermag. Zur Vervollständigung der bisherigen Mittheilungen reproduziren wir den folgenden telegraphiscen Auszug aus der , Brov.:Rorr.", melde die Friedenspräliminarien in offizieller Form veröffentlicht hat. Demnach bestehen die „Präl­liminarien“ aus folgenden Bänd­en : Oesterreich tritt Venetien und den Mitthe fis von Schleswig-Holstein ab. Sachsen be­hält seine territoriale Integrität vorbehaltli­ceiterer Entschei­­dungen über seine Stellung in dem Nordbunde. Desterreich zahlt an Preußen 40 Millionen Thaler, von­­ welchen 20 Millionen als Kriegskosten und Kosten der Ok­upation in wer une ftein in Abrechnung kommen werden. Böhmen und bren bleiben bis zur Zahlung der 20 Millionen belegt. Oesterreich zieht sich aus der Union mit den deutschen Staaten gänzlich urüd und erkennt die Bildung eines engeren Bundes der Nords fion unter der Leitung Preußens an. Die Vereinigung der Südstaaten und die Begehrung ihrer Beziehungen zu den Nord­­staaten bleibt dem freien Einvernehmen "dieser Staaten vorbei halten. Oesterreich erkennt die Be­igänder­­ungen,welche in Nord­deutschland vorzus nehmen sein werden, an. 63 handelt sich hiebei um die Maßnahme, welche Preußen bezüglich Hannovers, Kurhessens, eines Theile von Hesssen-Darm­­stadt,Nassau 8 um Frantfurte ergreifen mir. Kraft des Ab­eggrechtes ist der König von Preußen ermächtigt, diese Länder zu­ behalten, ohne mit ihren früheren Besigern unterhandeln zu müssen. Die Wiedereinfegung eines der Lebter­ten wäre ein Gna­dbenatt der Krone Preußens ; jedoch würde die Wiedereinfegung einiger derselben von den Bevölke­­rungen, wahrscheinlich mit Kummer betrachtet werden und hätte bedauerliche politische a­en. 63 ist demnach zu wünschen und zu vermuthen, daß diese Länder mit Preußen vereinigt bleiben werden. Diese Angaben sind in den Friedenspräliminarien nicht enthalten, welche Preußen in dieser Beziehung freie Hand zu und festsehen, dab Oesterreich das anerkennt, was "preußen thun wird. Ferner enthält die "aufzustellen. , BrovzRorr." hinsichtlic­h den Lage die nachstehenden wichtigen Bemerkungen Kaiser Jung einnahm, bat er für Stanfreid) und fid) selbst der pofiti­­: Die Vermittlung drantreichs hat fi) große Verdienste um die befriedigende Lösung des Friedenzwerklegs erworben. Der Kaiser der rátett hat fi) der ihm durch den Appell Oesterreichs zugefallenen Mis­­sion in großmüthiger und um eigenmüßiger Bike und im Geiste eines wahren, unparteiischen und billigen Vermittlers unterzogen. In der wichtigen Stellung, die der bei der Berhand, nichts aus­gestrebt, als die Ehre und den Ruhm, seine Autorität zu Dum­sten eines billigen Friedens geltend zu machen. E 3 war ihm gestattet, an der Vollendung des großen Wertes, welches er uns­ternommen, an der Herstellung eines ae und freien S­t­ar l­ens mitzuwirken. In demselben Geiste, welcher ihm dieses Merk Schaffen lieh, hat er bereitwillig Preuß­en mit Hand geboten, um gesicherte Grundlagen, eines geeinigten­ Teutschlands­­

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