Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1866 (Jahrgang 13, nr. 224-250)

1866-10-19 / nr. 240

Die man, den „Narobni Lifty“ von 2% Save schreibt, , soll »cis-segnet Gy wnastalprofessvr««riffictckseden HIIXYb­EzJ­ hgungen in Eerträge und ekkxoqtische Literatur, angeklagt sein..Diese Angelegenheit ist gegenwärtig isi Agram in Verhandlung. "An Böhmen ward Graf Ebert Nostiz zum Oberstlandmarschall an Stelle des Grafen Rothlich ernannt. — Die­ Sesuiten: Affaire beschäftigt die Brager­nd immer sehr. Nun berichtet ein Prager Blatt, ta, Se. Eminenz der, Kardinal,-Erzbischof Fürst Schwarzenberg die Sefuiten nicht berufen habe. A­ Z sich ihm dieselben vorstellten und um Schuß baten, habe er getant : „In meinen Schub kann ich Du nicht nehmen — den sebigen Kampf Tämpfet Euch selbst aus — schaben werde ic Euch nicht.“ Schon seit einigen Tagen it in Brünn ein Gerücht im Umlauf, welches seines absonderlichen Inhalts wegen aufs Eifrigste, solportirt wird. Man erzählt sich nämlich in Kreisen, in denen schauerliche Geschichten immer wohl aufgenommen werden, daß gelegentlich der Desinfizirung der Sesuitenka­­serne im Keller die bereits in Verwesung übergegangenen Leis­ten­ zweier, ‚preußischer. Soldaten aufgefunden worden seien. Bisher verlautet noch seine authentische Nachricht, welche die­­ses Gerücht auf seinen wahren Grund zurückgeführt hätte. I Se. Durchlaucht der Herr Landeskommandirende ürzt Liechtenstein ist, wie wir der „Hung.” entnehmen, bereits in Ofen angelangt und hat das vom Tt. t. Militärärar in der Festung in der Herrengasse angetaufte Palais bezogen. Ueber Klapka und seine Legion lesen wie in den Wiener­ Blättern : Klapka meilte am 14. b. M. in Köln, wo sich gleich­zeitig mehrere andere Mitglieder der ungarischen Emigration, ans­cheinend zu einer gemeinsamen Besprechung, eingefunden hatten. Das Formular der Zeugnisse, welche den Klapsa-Legionä­­ren von der preußischen Militärbehörde ausgefertigt wurde, ist das­­ folgende : Daß wer aus N. gebürtige N. N. vom . . Juni bis 30. September 1366 als Gemeiner bei der ungarischen Le­­gion gedient und sich auf­geführt hat, wird ihm bei der Auflö­­sung der Legion hiermit der Wahrheit gemäß bescheinigt, zugleich wird derselbe auf den ihm hiemit übergebenen Auszug aus dem Friedensvertrag zwischen Preußen und Desterreich vom 23. August b. Je veriviefen. Das Kommando der 6. Landwehr-Kavallerie: Brigade. Beglaubigt 9. Drigalek­, — Der Telegraph z­wischen Berlin und Wien, berichtet die „Zukunft,“ arbeitet nun seit drei Tagen fortwährend, und es herrscht üben und drüben Entrüstung. Die Fahnen und die schwer mit­ God beladene Stan­­darte der Klapka’schen Hopaten sind von Klapka nach Paris ge­­­­bracht worden. Die Beziehung des FML. Gablen; in den Stand der Disponibilität soll­ folgenden Grund haben : Al Z nach Kriegsschluß eine Armeeorganisationz:Kommission niedergelegt wurde, verlangte Gablen­, das er in dieselbe gewählt werde. Dieses Begehren wurde nicht erhört. Gablenz beschwerte sich darüber, 309 fich bie durch den Vorwurf­ der Insubordination zu, und sah ih in Folge des­­sen veranlaßt, um, obige, Vergehung einzukommen, die ihm auch willführt wurde. So meldet man m wenigstens, dem „Dziennik poz­­nansti” aus Wien. EL Wien, 18. Oektober. Die Blätter melnen, daß , Graf Menabrea von Sr. Majestät dem Kaiser mit „einem hohen Orden” ausgezeichnet sei: Die Blätter befinden sich im Stethum. Gewiß läßt man hier sowohl den hervorragenden Eigenschaften des italienischen Bevollmächtigten im Allgemeinen ald: dem: Geiste, in welchem er die Verhandlungen geführt, ins­­besondere alle Gerechtigkeit widerfahren, aber es konnte in: ES möglich eine Veranlassung gegeben sein,’ ob mit" einer­ beson­­deren Auszeichnung für den Vertreter der Gegners den Abschlus eines Vertrages zu markiren, weilen Vortheile jelet­ter, und wahrlich nit auf österreichischer = liegen. Dieselben Erwägungen haben es ohne Zweifel zu Begegei­n er nach Unterzeichnung des Prager Friedeng ein Ordensaus­­tausch nicht stattgefunden, und wenn Baiern nach seiner Abstrafung und troß seiner Abstrafung Herrn v. Biämard mit seinem höchsten Orden bewachte, so zeugt das von einer so be­­wunbernswerthen Höhe von Selbstverleugnung , oder von einer so ungewöhnlichen Seinheit der Verehrung, dab dieser Vorgang kein Präzedens bilden kann. *) DI Paris, 16. Oktober. Wenn all die Reise des Marquis des Lavalette ‚nach Biarris, mit den­ römischen Ange­legenheiten in­ enger Beziehung steht , überchieß die Kaiserin den DWunih liegen sol, daß dem Papste irgend eine m­oralische Stage gewährt werden möge, so dürfte die Regierung doch kaum aus ihrer Reserve heraustreten , und die ultramontane Partei stößt deshalb überall auf den heftigsten Widerstand. So wurde Graf Mercier, der ein tatholisches Organ gründen wollte, ungeachtet seiner Verbindungen abschlägig beschieden, das ultramontane „Journal des villes et campagnes” konnte ferner die Bewilligung täglich zu­­ erscheinen unt­­erhalten und dem „Correspondant” wurde nicht einmal das zweimalige Ers­­cheinen in der Woche gestattet. « « Die Kan­ekianaklotte ist bekanntlich von der­ größten Abneigung gegen die Damen ih­rer wisset­ ung et­­füllt.Pius Iv.gab ihrziktbrek·Beruhgung zwei graue Schwestern zu Begleiterinen,die auch in dem Gefolge der Kaiserin Charlottes die Reise nach Miramar antraten.—Der Bischof von Orléans,Msgr.Dupo­n·loll Al­ber durch seine jüngsten Hirtenbriefe wieder die öffentliche Aufmerksamkeit erregt , fol ein erstaunensinwerth­­ thätiges Leben führen und seine­ jährliche Korrespondenz 6000 Briefe umfassen. Auch wird die Ele: feines Hausunwesend gerühmt und seine Mäßigkeit bei Zafel, der er nur kurze Zeit widmet, fol nicht minder rühmensiwerth sein. — Der Ankunft des Kaisers wird, im­ Falle die günstige Witterung‘ sich erhalten sollte , am 25.­d. M. in St. Cloud entgegen gesehen. j Politische Rundschau , 19. Oktober. Wir haben wie­­derholt darauf aufmerksam gemacht, daß, nachdem die venetia­­nische Frage gelöst und der für Beendigung der­ französischen Okkupation in Rom feigefeßte Termin, der 13. Dezember, im Anzuge ist, auch die römische Frage wieder in den Bor­­dergrund treten wird. Aus Paris vom 16. Diober wird uns geschrieben : Herr v. Hübner ist aus der Bretagne hier­ einges­troffen, um demnächst nach Rom zurückzukehren. Er soll­e mit Herrn v. Moustier eine offizigle Unterhaltung gehabt haben, welche sich auf die von Oesterreich um Spanien eventuell zum Lhute des Bapstes zu treffenden Maß­­regeln bezog. Frankreich dürfte, wie sich all die Dinge in Rom gestalten mögen, nicht an eine Erneuerung der Okkupation deuten ; aber es ist an nicht anzunnehmen, dab es irgend einer­ anderen Macht eine Intervention gestatten würde. Auch Graf Sur­­tiges, der gestern hier angelommen, hatte­ sofort eine Unterb­rechung mit dem Minister des Auswärtigen, die sich, ohne Zwei­­fel auf die römischen Verhältnisse besog.­ Der Graf wird nicht nach Rom zurückkehten, sondern wahrscheinlich aoch Herrn v. Malaret erlebt werden. Bezüglich der römischen Frage wird ferner ges­teldet : Der­­ spanische Minister des Auswärtigen, General de Galonje , soll an die Vertreter Spaniens in Rom, Paris und Mien Deyeichen bezüglich des, die­ römische Frage berührenden Basius in Lavalette's Rundschreiben gerichtet, haben, deren­ An­halt den päpstlichen Hof besonders befriedigt hat. Der spanische Minister soi darin nicht nur die frommen Gefühle seiner Köt­nigin, sondern mit vieler Klarheit auch die Anschauungen des *) Unserem Heren Korrespondenten theilen wir mit, daß sein Tebtes ‚Telegramm zufällig­ weggeblieben ist, D. Med.

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