Pester Lloyd, November 1866 (Jahrgang 13, nr. 268-292)
1866-11-22 / nr. 285
Berfaffung mit dem Libanon, d. 5. einen Griftlichen Gouverneur zu geben. Mir sind Überzeugt, daß dieser Borjálag auf den Kretern, welche ja anfangs nicht im mindesten um eine Losreißung von der Türkei dachten, nicht unangenehm sein wird, folgende zwei Kategorien aufstellen:LGraf BUmarch General v.Roon,Generalv.Moltke,deren jedem eine Dotation von einer Bleichelmillion Thaler zu gewähren sein würde;2.den Generalen Bogel v.Falckenstein,Herwarth v.Bittenfell,v.Gtelunitz,sowie die Genes kakstabschefs während des Krieges,VoigtS-Rhehuudslumenthat,für jeden 150.000 Thaler.——Eine andere Ansicht möchte einen Kompromiß dadurch herbeiführen, daß die Namen der zu betrenden Heerführer in das Gefeg aufgenommen werden, die Vertheilung der Summen soll dagegen, der königlichen Laitiative überlassen werden. Aus Frankfurt wird jegt der 5. Manteuffel vom 20. Juli mitgetheilt, in welchen von werben. ber Der Brief lautet wörtlich: „Ew. Sohwohlgeboren werden hierurch aufgefordert, zu veranlassen, bag eine S Kriegskontribution von fünfundzwanzig Millionen Gulden binnen 24 Stunden die elbfliegetaffe der Main-Armee hier eingezahlt wird. Der Oberbefehlshaber der Main-Armee. (© r.) 9. Manteuffel.“ gegen Preußen Im ihrer heutigen Nummer entwirft sie folgendes Bild, dem die russisch-preußische Allianz zum Hintergrunde dient. t und die persönlichen Ideen des Tel. Depeichen b. „Better elod." Königs Bilden in Wetradt he Eine Dee an den ruf: Monarchen nicht bins eine politische IS and AsÉK Áe Jane Die Familienallianz der besten tage : «@ottorp und Hohenzollern tt durch vielerlei DBezier bandat pafleonter tenftlet sr feitgefittet worden. Der verstorbene König von Preußen hat es sich immer als Feigheit und Ber tatb vorgeworfen und Gemissenschiffe darüber gefühlt, daber Rußland von den akirten M Westmächten vernuthigen ließ. Bei seinem Nachfolger sind diese Empfindungen nicht minder lebhaft und start. Die beiden Souveräne von Ruhland und Preußen haben über sie ein gleich großes Interesse und liegen gleich großen Abscheu bezüglich Polens. Dazu kommen die eigenthümlichen religiösen Gesinnungen des wie Bei dem verstorbenen König war der Pietismus mit dichterischer Phantasie und mit Liebhabereien eines CTHÉ Archiologen verquict ; bei König Wilhelm ist der religiöse Eifer durch soldatische Entschiedenheit verstürzt. Man erinnert sich an die Nachrichten, wie der König vor Ausbruch des Krieges gefastet und gebetet und um örtliche Geleuchtung gefleht haben sol. Der Sieg bei Sabowa warf König Wilhelm’s Augen eine Offenbarung und Belohnung zugleich. Der König ist überzeugt, Träger einer von Gott aufgetragenen Mission zu sein. Er hält sich für den Streiter Gottes, den neuen Karl den Großen. Er nahm daher die Ratbsschläge zur Borsicht und Klugheit, welche Bismard ertheilte, nicht freundlich auf; er hielt sie für eine Unwantbarkeit gegen den Himmel, der Preußen so sichtbar beitrüge. So kamen die Fäden der Politik einigermaßen aus den Händen Bismard’s, und daher die Gerüchte, die kürzlich zirkulirten, hab Bismarc in Ungnade gefallen wäre. Die ganze Umgebung des Königs, der Hof, die der tiftofratie, mit einem Worte Alle, die dem König nahestehen , sahen in der zuffischen Allianz die gesicherte Konformirung der preußischen Eroberungen, die stärkste Garantie für die Zukunft. Der König glaubte ‚gerne, daß Klugheit und Politik denselben Weg führten, auf wen sein Herz ihn drängte. Die Ueberlegung kam erst, als man sich den inneren Schwierigkeiten gegenüber befand, die durch die Anneronen aparabel warten. Die Safe uag in Europa, als man Preußen der russischen Allianz utreiben sah, hatten ebenfalls eine heilsame Wirkung. 63 kamen Rats:chläge zur Klugheit aus London, auf die man Gewicht legte, weil man die Entente mit England wünscht. Den stärksten Eindruck machten aber die Nachrichten über die Stimmung in Frankreich. 63 erfdhien demnach nöthig die etwas zu lebhaften Allüren abzulegen ; die preußsischen Agenten im Süden Deutschlands wurden angemieten, ihren Eifer zu mäßigen und sich unzeitiger Demonstrationen zu enthalten ; Disitation der eroberten Gebiete, Fortschritt im Innern, feierlich topaganda, so lautete das mot d’ordre und das offiziöse Programm der preußischen Politik, und so fehr man einige Wochen früher die Lösung brügklrch zu wollen sochen, eben so fehr scheint man heute zu Speen bed Temporisirend zurückgekommen zu sein. Doch diese Modifikation des Verhaltens nur eine oberflächliche, und er ist im Grunde nichts andere geworden. Die Periode der Aktion wird unfehlbar auf die heutige Periode des Beobachtens folgen. Rußland ergänzt inzwischen seine Armee und die Vereinigten Staaten fertigen ihm Gewehre an. Am allerwenigsten ist „aber wie die offiziösen Berliner Erklärungen, daß die Reife des Kronprinzen in Petersburg blos ein Gourtotfieberuc sei, Gewicht zu legen. Ein Prinz im Alter von 35 Jahren, der seit 10 Jahren mit allen Angelegenheiten vertraut ist, und ber fhon heute oder morgen seinem beinahe 70 jährigen, Vater auf dem Thron nachfolgen kann, wird feierlich mehrere Wochen im Kreise eines verbündeten Hofes verweilen, ohne über etvas, was man in Berlin wünscht und in Petersburg münden kann, den Mund zu öffnen. " In der "N. Fr. Pr." lesen wir: Nachdem der Kabel- Telegraph die Nachricht von der am 23. Oktober erfolgten Abreise des Kaisers Maximilian von der Stadt Mehlo nach Bela Genz noch immer nicht dementirt , andererseits aber in Wien und Paris die Nachricht von offiziöser Seite als apotepph bezeichnet sirb, so wollen wir vorläufig wenigstens mittheilen, aus welcher Duelle die New-Norser Nachricht von der erfolgten Abreise Marimilians it. Der Yuarez’sche Gesandte in Bashington, Herr Romero, erhielt aus Bera-Bruz einen Brief, batirt vom 20. Oktober 1866, worin es heißt: „Kaiser Marimilian verließ am 23. o. M. die Stadt Mexiko, nachdem er mündliche zu Gunsten des General Bazaine resignirt hatte. General Bazaine versuchte den Kaiser zu überreden, seine Abreise um zwei Tage, bis zur Ankunft des Generals Castelsmatt, zu verzögern ; aber der Kaiser lehnte dieses ab und begab sich, von 800 Desterreichern esfortirt und, um ein Zusammentreffen mit Gartelnau zu vermeiden, Pf Ummegen nach Drizaba. Lesteren Ort erreichte der Kaiser gestern (25. Oktober) und er wird hier (in Vera- Engeute erwartet. Der Kapitän der österreichischen Korvette , Danpolo, sagt, der Kaiser wolle sofort nach seiner Ankunft nach Europa regeln. Es heißt, Raifer Marismilian werde heute in Orizaba ein Manifest veröffentlichen. General Castelnau langte in Mexiko (der Stadt) Fur; nach der Abreise des Kaisers an, nahm sofort Besit vom Palaste und ergriff die Zügel her. Regierung. Die französischen Soldaten , welche unter Mammilien’s Fahne getreten, werden von General Castelnau dazu veranlacht, nach Frankreich zurückzukehren. Der juaristische General Borfirto Diaz hat die Stadt Caraca eingenommen und sämmt siche Artillerie, Munition, Beratung und Proviant erbeutet.” Momero — bemerkt die „N. Fr. Pr." Bien — hat diese Information dem Staatsserreur Seward mitgetheilt, und man zweifelt umso weniger an der Richtigkeit derselben, da die Entfernung Mamimilian’6 mit jedem Tage wahrscheinlicher wurde. Diese Details wurden den Neiwporter Blättern vom 6. b. unterm 5. November aus Washington telegraphirt, und es ist ganz unbegreiflich, daß seine europäische Regierung mittelst des Kabel-Telegraphen eine bestätigende oder entkräftigende Nachricht erhalten haben soll. In Paris wird man wohl wissen, woran man fit, und daber , Moniteur" schweigt, so wird Nomero wohl gut unterrichtet gewesen sein. Der "A. A. 3." gehen aus Bern sehr traurige Berichte über die Art und Weise der osmaniscen Kriegführung zu. Die Zufluchtsorte der Weiber und Kinder werden horzzugsweise aufgespürt . Umnbewaffnete umb selbst solche, welche si bereit ergeben hatten, werden ohne Rücksicht getötet. Der amerikanische Konsul hat fest eine Frau aus Kephala unter seinen Schuß , welche nach Vamos mit eilf Männern ging , legiere wurden, ohne irgendeinen Antheil am Aufstend und umbetwaffnet, nur im Begriff, ihren Familien Nahrung zu bringen, unterwegs von türkischen Truppen angehalten und sofort umgebracht. Die Frau wurde vor den Pascha gebracht, um verhört zu werden und entging mit Mike dem Tode doch die Aussage einiger Egyiptier , denen sie vor wenigen Tagen Brot gegeben hatte. — In der Nachbarschaft von Kephala entdecten die Truppen eine Höhle, im welcher über 200 Frauen, Kinder und reife sich verstect hielten. Sie wurden alle ermordet. Türkische und griechische Aussagen bestätigen in gleicher Weise den Thatbestand. Zahlreiche Personen wurden auf alle erdenkliche Weise gemartert, um den Berstedt ihrer Habseligkeiten anzugeben ; in einem Sallet wurde ein Mann und eine Frau der Einwirkung von Feuer zum selben Behuf ausgefegt. — Dörfer, welche beim Durhmarsche von Truppen, ohme weiterd ihre Unterwerfung Tundgegeben, wursten sofort verwüstet und ihre Einwohner getöbte. Ein Europäer, welcher den Aufstand von 1821 und 1830 mit Kurdja gemacht, versichert, daß die Verheerungen, die Barbarei und der Sanatismus diesmal ohne gleichen sind. Die Delmühlen, welche damals verschont wurden, sind diesmal sammiíich verbrannt worden. Während seinerzeit Frankreich die Verbindung von Kreta mit Egypten offen anstrebte, hat jet England, welchen das französische Projekt wegen des Surz-Kanale nicht souvenirte, vorgeschlagen, von Kretern eine ähnliche Wien, 21. November. (Originalbereiche) Indem die „Wiener Abendpost“ die Stimmen ber Pester Blätter über Das Königliche Neskript vefumirt , sagt sie : Obwohl aus allen diesen Ausführungen die bedingungslose Uebereinstimmung mit dem Inhalte des Rejfeipts nicht Hervorgeht, Themen wie doch ebensowenig die Möglichkeit weiterer ruhiger fachgemäßer Erörterung auszuschliegen. Glücklicherweise sind auch andere Auszeichen vorhanden, da die Grundlagen einer derartigen Erörterung hoffentlich bald als gesichert anzusehen sein dürfen. Die „Korrespondenz Schweizer“ hört, dem SFreicheren v. Beust sei nunmehr der erste Rang unter den Ministern verliehen worden, wie folcher bisher dem Minister des Aeußeren und des kaiserlichen Hauses im Ministerrathe zustand. Agram , 21. November. (K.-B.) Landtagsfigung. Die zwischen der krontischen und ungarischen Regniklardeputation in Wert geführten und schriftlic aufgenommenen Verhandlungsarten wurden vorgelesen, deren Druchlegung und Verteilung unter die Landtagsmitglieder beschlossen. Florenz, 21. November. (R.B.) Die heutige „Italie* sagt : Die italienische Regierung wird den verhältnismäßigen Antheil der päpstlichen Schuld, wie sie bis 1860 angelaufen ist, übernehmen. Die Schuld wag 1860 wird fonsolibirt, Italien zahlt davon 6108 die Interessen. Nur die Zinsen beglegten Jahres werden bar ausgezahlt werden. Admiral Perjano erscheint am 1. Dezember vor dem Gerichtshof. Belgrad, 21. November. (2.B.) Serbien verlangt unmittelbar von der Pforte die Räumung fünstlicher Rettungen, besonders aber die Belgrads. Wien, 21. November. Abendbörse. Krebitastien 155.10, 1860er Lore 81.20 , 1864er Lofe 74.20, Storobahn 1533 , Staatsbahn 208.80 , Karl-Luwigsbahn 221, Napoleonsd’or 10.19, Anfangs matt, Schluß fester. Anfangsrente 69.50. Berlin, 21. November. Getreidemartt Disponibler Weizen wenig beachtet, umfaglos, Lofelieferung unverändert. Lolos soggen gut behauptet, Lieferung lahmend, Preise schwantenb. Hamburg, 21. November. Getreidemarkt lebhaft, höher, Lolomeizen 3 Thaler theurer. Roggenfest. Tesmine behauptet. * In Lancashire und Yorkshire haben die starren und anhaltenden Negengüffe verheerende Ueberschwemmungen zur Folge gehabt. Schon am 16. erregten die hochangeschwollenen Flüsse Jewell, Lek und Medlod, die durch Manchester fließen, lebhafte Besorgnisse ; am 17. Morgens führten sie bereits Trümmer von Gebäuden, landwirthschaftliche Geräthe, Schweine und Schafe, Fäfser von Del und Maaren titten in ihrem Laufe mit sich. Ununterbrocen steigend, rette der Jewel bald den tiefer gelegenen Theil von Mancester und Salford unter Wasser , und BEKmasz. Hunderte von Menschen wurden mit großer Anstrengung der Kähne und seine Flöße gerettet. Bon Stalybridge , Walefield , Leeds treffen ähnlich lautende Berichte ein. Gärtenhäuser und viele industrielle Stablissements sind überschwemmt ; da hört man nur in vereinzelten Fällen von Berlusten an Menschenleben. In der Umgegend von Preston hat sich der Nibble, welcher zu einer seit dreißig Jahren nicht erreichten Höhe angewachsen ist, über eine Öde von vielen Duadratmeilen hin ergoffen, der eigentliche Lauf des Yuffes und seines Zuflusses Darwen ist in der weiten wogenden Fluth nicht mehr zu erkennen. Viele Fabriken müssen ihre Arbeit einstellen und die Eisenbahnverbindung hat an manchen Punkten eine Sinterbiegung erlitten. In der Stadtbibliothek von Philadelphia wurde unlängst (wie das Athenäum meldet) eine interessante Masse geschichtlicher Briefe entwedt. Man zeigte sie einem Touristen als einfache Autographensammlung. Dieser jedoch erkannte darin auf den ersten Blick einen fehlenden Theil der Instruktionen (Welsungen) vom eheimen Staatsrath Yalob’3 I. an den Lord-Statthalter von Yıland. Die Altenfunde — viele hundert an Zahl — für ein Lordkanzler, der sich zurückzog, in der unruhigen Zeit Wilhelm’ III. von Irland mit fortgenommen haben. Für die Stadtbibliothek von Philadelphia haben sie weniger Werth als für das englische Staatsarchiv, dem sie ohne Zweifel werden gegdaehelt werden. ak * A Theater Ristori in Berona wurde am 12. November zum ersten Male aufgeführt : „Der Herzog von Neichstadt (Napoleon II.) in Wien.” Personen : Franz I., Kaiser von Oesterreich ; der von Reichstadt ; Dr. Malfatti, Hofarzt ; Fürst Metternich ; Prinzessin Elisa Napoleon ; Ebe, eine Tänzerin ; Walped, Hoflaker u. s. w. Die Szene spielt in den zwei ersten Alten in der Wiener Hofburg, in den anderen in Schönbrunn, in der Zeit 1880 bis 1832. (!) * Die „Zimes” hatte einen eigenen Festbeschreiber nach Petersburg gesandt. Von der wunfellodigen Großfürstin Dagmar, oder Maria Feodorowna, wie sie nun heißt, ist er ganz entzüdt, und ruft byronisch : „Sie wandelt in Schönheit gleich der Nacht.” Und der Bräutigam erschien als seines stattlichen Vaters stattlicher Sohn — „etwas starr für sein Alter”. „Die Braut stand neben ihm wie eine a im Schatten der Eiche.” Zugleich ist der Engländer eine lange Beschreibung von Petersburg, das er ihn den Ginprud macht wie auf frühere Neisende — großartig, aber, auch abgesehen von der Winterkälte, steif und frostig. Die Bevölkerung sieht Durchgehends gesund und kräftig aus ; auffallend ist nur Die „paucity of nose" — die por» bereichen geringe Entwicklung des Riehergang. * Ein amerikanischer Missionär soreibt aus China, daß die berühmte alte Jaupentolonte in Kai-fungssee, der früheren Hauptstadt des Himmlischen Reiches, zerstreut und ihre Synagoge zerstört ist. Er besuchte den Ort und fand an der Stelle der Synagoge einen Stein vor. Auf der einen Seite derselben stand eine Inschrift mit dem Datum der Erbauung der Synagoge, unter der Regierung der Sung. Dynastie im Jahre 1163. Die erste Ankunft der Juden in China führt die Inschrift auf die Dynastie Hon, 200 Jahre n. Chr., zurück. Die andere Seite erwähnte den Wiederaufbau unter der Dynastie King vor ungefähr 300 Jahren. Er entwedte einige Abkömmlinge der Kolonie und hörte, daß sie jeit etwa 500 Seelen zählen. Nach ihrer Erklärung hätten sie das Baumaterial ihrer Synagoge verkaufen müssen, um sich die nothwendigsten Lebensbedürfnisse zu ae Alle waren arm. Einige waren Geldwechsler, Andere bertäuften Obst und Kuchen, und noch Andere handelten mit alten Kleidern. Sie befigen einige Wirischriften jüdischer Werke und eine Gefegrolle, verstehen aber Die hebräische Sprache nicht. Der Missionär sah den Sohn desiegten Nabbi, mit dessen Tod die Kenntniß der heiligen Sprache verloren ging. Die Bersonen, welche diesem interessanten Meberreste angehörten, waren nicht im Stande, den Stammbaum ihres Stammes zu verfolgen, sie hielten seine Verzeichnisse und versammelten sich nie als Gemeinschaft. * An der tatl. Akademie der Wissenschaften zu Wien legte dieser Tage Dr. Schrauf die Gewichtsbestimmung des großen Diamanten des kaiserlich österreichischen Schafes (genannt „der Florentiner“) vor. Derselbe wiegt nach einer genauen Bemessung 133%, Karat. Wollte man nun nach diesem Gewichte den Werth des Diamanten bestimmen, so müßte der Preis eines Karats 80 fl. mit dem Quadrat des Gewichstes 17,853 multipliziet werden, und man erhielte dann für den „Florentiner" einen Werth von 1.428,240 fl. «Der Ausschuß des ungarischen Landesvereines filkbildende Künste hat in seiner am 15.v.M.abgehaltenen Sitzung,um ein kascheres Erscheinen des Vereinsalbums zu ermöglichenden Konturs für die drei Prämienblätter des im künftigen Jahre herauszugebenden Albums bereits ausgeschrieben und den Einsenchungstemin auf den 31.März k.s.festgestellt. In derselben Sitzung wurde angezeigt,das Graf Leopold Pálffy in die Reihe der gründenden Mitglieder des sereb nee getreten ist.Der sereiumvaktenr Gustavseleitends leherrscht dielulsgarnbewilligten-bildende Mußte, 1 fort. Stadt 25 am Millionen Brief des Generals Kontribution Charakter gefordert La Breffe" führt um ihrer Agitation ihres dressen bis zum 15.Dezember entweder an ihn werfenn (sa»sse Nk.8)oder an die pasptagenlschaft des Bereiches,im« Nebemlepalaste,einzsienden,damit sie in das Jahrbuch des Beteineo aufgenommen werden können. Ileenes gegründete Coucordmempfmühle hat dieser Tage ihren leitenden Direktor erhalten, und hat der Ausschuß insoferne eine gute Wahl getroffen, als er diesen wichtigen Posten dem in den hiesigen kommerziellen Kreisen auf das Vortheilhafteste bekannten früheren kommerziellen Betriebsinspektor der Staatseisenbahngesellschaft, Herrn Raphael Strauß, anvertraute, * 2 Das Dramenbeurtheilungsfomud des Nationaltheater hat die Originaldramen : „Albert utódai" (AL: Nacfolger), „Peter király Dornen der heiligen Krone) zur Aufführung nicht angenommen. * g , Hogy vezessük jövőre a hazai közoktatásügy statistikáját" (Wie sollen wir in Zukunft die Statistik der vaterländischen Unterrichtsangelegenheit führen) ist das neueste : " Zroftbenle an Peter und seine Höflinge) und : A szent korona tövisei (Die Dt. Sebe und einen rothen Died an der Nase binnen 14 Tagen verloren und empfehle dabei dieses Mittel allen Leidendgefährten. Fr. Berger. *) 1 Dose 40 ff. bei 3. Pferhofer, Apotheker und Privilegiums: Inhaber in Wien, Ottakring, in Bet bei Jofr v. Törös, Apotheker, Bet Schuarcz Ogulas betitelt, welches bei Karl Stolp erschienen und sich im eingehender Weise mit den Mängeln der unsere Volksschulen betreffenden statistischen Ausweise beschäftigt. * z Wieber den Stand der Cholera im ganzen Lande liegt ung heute ein die Bode vom 14. bis zum 21. b. umfassener Ausweis vor. Die Krankheit nimmt in Folge der eins getretenen faiten Witterung einen günstigen Verlauf. Im Ganzen sind in der vorigen Mode 7115 Personen erkrankt, so das der Krankenstand bis zur Höhe von 13,270 gestiegen ist. Von diesen sind 5808 genesen, 3470 gestorben und 3992 in Behandlung verblieben. Im 450 Ortschaften ist sein einziger Erfrankungsfall vorgekommen , in 731 Ortschaften aber ist die Sende gänzlich erloschen. Während der ganzen Dauer der Epidemie sind in Ungarn 133.848 Personen an der Cholera erstranzt, von diesen sind 69,361 genesen, 60,495 gestorben und der Rest in Behandlung verblieben. Die meisten Opfer hat die Seuche im Neutraer und Preßburger Komitat dahingerafft. * 5 Am künftigen Samstag, Vormittag 11 Uhr, werden in Neupest die zwei Dampfschiffe, melde daselbft in der Filial-Schiffswerfte des Finmaner „Stabilimento tecnico“ auf Nehnung der Dampfschifffahrtö gesellhaft für die mittlere Donau gebaut wurden, unter einer entsprechenden Festlichkeit vom Stapel gelassen werden * k Bei dem Ofner Magistrat ist eine Klage wegen Sperrung der öffentlichen Feldwege am Martinsberg dur einzelne Grundbefiger anhängig gemacht worden, indem durch diese eigenmächige Sperrung die anderen dortigen Weingarten und Realitätenbefiger gänzlich gehindert sind, mittelst Fuhrwerken auf ihr Befigthum zu gelangen, wenn sie nicht im Gnadenwege von den Schranfeninhabern so in jedem einzelnen Falle erst die Erlaubniß niezu erwirken. Die auf solche Weise von der Kommunikation ekommunizirten Realitätenbefiger beanspruchen daher energisch die Sicherung des freien Verkehrs und begründen ihre Forderung nur nur mit der gleichen Last der Steuerpflichtigkeit, sondern auch noch das duch, daß bereits mehrere verlassene Grundstücke am Martinisberg nur wegen dieser willkürlichen Privatsperrung des Verehrs von Käufern gemieden und dadurch, dieson oftmals beabsichtigte Erbauung von Villen zum wesentlichen Nachtheile der Beschönerung dieser Gegend und deren Wertherhöhung unterblieb, was auch die Kommunalinteressen fon insoweit gefährdet, als dadurch die Entstehung neuer Steuerobjekte verhindert wird. * k Die längere Zeit unterbrochen gewesenen Sammlungen für den Franzstädter Kirchenbau werden nun neuerdings wieder aufgenommen. Herr YI hat auch bereits im Auftrage des Magistrats die Detailpläne und Kostenüberschläge vorgelegt, in Folge weifen die zum Kirchenbau erforderlichen Vorarbeiten an Zimmermannss, Maurer-, kleineren Tischler-, Schoffer-, Anstreicher-, Glaser- und Hafnerarbeit im Wege einer am 26. b., Nachmittags 3 Uhr, im Magistratssaale abzuhaltenden Minnenholizitation den Mindestfordernden zur Ausführung überlassen werden. Die Vorarbeiten werden dann sofort in Angriff genommen und, je nachdem es die Witterungsverhältnisse gestatten, auch während des Winters fortgefegt. Dem Architekten Herrn Emerich Stempl, dessen Baupläne zumeist aus dem Grunde nicht acceptirt werden konnten, weil selche zu spät eingereicht wurden, ist für seine Mühe Seitens des Magistrats ber Dant votirt worden. *z Derömische Meilenzeiger aus der Gegend des Palatingartens, von dem wir unlängst berichteten, ist durch die emergische Verordnung des Herrn Baron Graffenried bereits im Souterrain des Nationalmuseums aufgestellt. Dieses Faltum registriren wir fon darum mit größerem Bergnügen , weil die besprochene Berweigerung des Steines auf einem Irrtium beruht, und der Eigenthümer denselben mit freundler Bereitwilligkeit überließ , sobald er über den edlen Zwec gehörig verständigt wurde. — Zugleich ist es unsere Pflicht zu erwähnen, daß auch ein anderer römischer Inscriftstein aus der besten Zeit, der seit Jahren auf dem Blodsberge inmitten des Gerölles eines Steinriegels der Witterung ausge fert war, der die Vermittlung des Herrn Barons und auf besten Kosten der Sammlung des Museums einverleibt wurde. "5 Der Unterffügungsverein am hiesigen Gymnasium der P. Piaristen hat sich für das laufende Schuljahr bereits Tonstituirt. Dieser Berein hat im verfloffenen Schuljahre Substriptionsbogen emittirt, deren mehrere an den Bersein nicht zurücgelangt sind, und da es si mittlerweile herausgestellt hat, das mit diesen Substriptionsbogen Migbrauc getrieben wurde, ersuhht der Berein das Publikum, in dieser Beziehung vorsichtig zu sein und allenfalls wahrgenommene Betrügereien zur Anzeige zu bringen. WIE authentisch sind blos jene Substriptionsbogen zu betrachten, welche mit der Unterscrift des Präses, Johann Scitorfiy, und des Ausschußmitgliedes, Johann Bohhus, ferner mit den Siegeln des Gymnasiums, sowie des gebadsten Unterstlgungsvereines versehen sind. 1 z dus $.: Mi .:Báfárbhely wird uns von einem räuberischen Unfall berichtet , der gegen einen dortigen wohlhabenden Insassen unternommen ward. Glücklicerweise tam der Angegriffene mit mehreren Kopfhieben davon , indem die Räuber auf den entstandenen Lärm , ohne etwas mitzunehmen, die Flucht ergriffen. Bezüglich des Eisenbahnunfalles, welcher am versloffenen Sonntag in der Nähe von Pilis flattgefunden, bringen bie „Bövarofi fapot“ eine von der ersten Mittheilung abweichende Bersion. Diesem Blatte zufolge hat nämlich sein Zusammenstoß zweier Trains stattgefunden, sondern wurde der betreffende Zug duch den Umstand,, da an einer Stelle die Schienen beschäbigt waren, in seinem Laufe plöglic aufgehalten. In Folge dessen fließen die hinteren Wagen heftig auf die vorderen. Die Handgepächsfuüde stürzten bei der plöglichen Hemmung der Fahrt von den Ständern , und aus deimselben Stunde geriethen auch die Köpfe vieler Reisenden in ein unangenehmes Karambole. Auf einem Lastwagen erhielt ein Rondutteur eine ziemlich schwere Verlegung und zwei mit Getreide beladene Waggons erlitten bedeutende Beschäbigungen. Der Unfall verursachte eine Verzögerung von einer halben Stunde. + Baron Franz Fiäth hat dem landwirthsgaftlicen Bereine des Behprimer Komitates einen auf dem Börögberényer Promontorium liegenden Weingarten geschenkt. Kert’s . . / Tageswenigkeiten. Heft, 21. November. Auf allerhöchste Anordnung wird für weilende königliche Hoheit Dom Miguel, Infanten von Portugal, die Hoftrauer heute Mittwoch am 21. November angezogen und durd am Tage, d. i. bis einschliegig 28. November, ohne Abwechslung getragen. * Wie „Idol Tanuja" von vollkommen glaubwürdiger Seite erfährt, wurde der hochwütchigste B íchof Vinzenz v. 9estelfaluffy zum Diözesanbischof von Stuhlweigenburg ernannt. Mach einer angeblich aus authentischer Duelle veshöpften Mittheilung des „P. Hirner“ wurden sämnitlche Steuerbeamte in Ungarn beauftragt, ihre Dienstausweise einzureichen, welche Verfügung zu den verschiedensten Kombinationen Anlaß gab. Bei diesem Anlasse erwähnen wir auch, daß die im heutigen Abendblatte enthaltene Mittheilung über die Konferenz der Linien, dem „Bon“ und mit dem „Dirndl“ entnommen war. 5488 Refevereinen , 1—1 Leihbibliotheken und Literaturfreunden sieht ein großes Berleichung billiger Bücher in ungarischer, deutscher, französischer, englischer und italienischer Sprache aus der Buchhandlung von ZUM ERERn in BP est gratis zu Diensten. "5490 1-1 Dant der ausgezeichneten Wirkung von JI. P’ferhofer’s ésudvarnokai* (Mönig «Eroftbalsam*) habe keine langjährige erzige Kinderfleider sn. 1-1 für Knaben und Mädchen, Tragmäntel, Balett8, Jaden ud Hüuben infänfter Auswahl zu den billigsten BPreifen, empfiehlt das Kinderfleischeretablissement der Frau Julie Polklmil«, Wurmgafse, nächst dem Hofephplag, neues Häuserviered. 57 Offener Sprechsaal.*) — Der Gefertigte versicherte sein Haus Bierorts am 1. November I. 3., am 2. November wurde dieses Haus ein Raub der Flammen, und schon heute bezahlte die Bereicherungsbant „Hungaria"buch ihre Agentur in Dr..Kifinda den Schaden nit nur prompt, sonderm gemerds, wofür ich mich verpflichtet fühle meinen Dant auszubrliden. Gr.-Kifinda, am 18. November 1866. Anton Molidor ha dt die Re Kg, Run rg A unter Kiefer Rubil folgenden ist Vergnügungs-Anzeiger. Nemzeti szinház. „Tevedt n5° (La Traviata), opera 4 felvonásban, irta Piave, forditotta Pataki, zenejét szerzette Verdi, — Kezdete 7 órakor, Peter Stadttheater, , Diavoletta, die Höllentochter", phantastisches Zauberballet in drei Aufzügen nach einem älteren Sujet. Mufit von verschriebenen Meistern. In: Szene gefegt vom Balletmeister 3. Freisinger. Hierauf : „Leichte Kavallerie", Tó mis die Oper mit Tanz in zwei Bildern von Karl Cotta. Mufit von Franz v. Suppe. “ Anfang 7, Koaffaeröffnung 6 Uhr, Donner Stadttheater, „Der geheime Agent“, Tustspiel in vier Aufzügen von ©. 28. Hadländer. — Anfang um 7, Kaffaeröffnung um 6 Uhr. Der Thiergarten ist täglich von 8 Mär Morgens bis € Mär Abends zur Besichtigung geöffnet. Entrde 20 fr, Kinder unter 10 Jahren 10 Tr. — Zu sehen über 500 seltene in: und ausländische Thiere. Men angenommen : Eine prachtvolle Samuts lung Hühner, ale Gold und Silber, Brabanter, Hondam, vers fiebene Bantam, Honplane, Laflede, Exrolve, Comer, Codinhing, Shanghai, Dorking und mehrere andere. — Omnibusse verkehren vom Elisabethplag, Deatplag, Yosephplag und Gebartianiplag. Fremdenlifte Hotel Frobner, ©. Bfeffer, Kim. v. N. Kalld. B. Mader, Bmtög. v. Wien. 2. Branvets, tett, v. Prag. A. Kohn, Reif. v. Arad. 3 Sälejinger, Kfm. v. Wien. u eb Kim. v. Maigen. . Sobel, Kim.v. Hamburg. A. Banczál, Orbb. v. Nicereptes. Grünbaum, Dr., B.: Gyarmat. Meber, Priv. v. Wien. Marner, Majdin. v. Kronstadt. Pfeiffer, I. Regimentsarzt. , Steinfeld, Kfm. 0. Debreczin. | ©. Berlovis, Kfm. v. Homonna. Stadt Senden, M. Kransthor Kaufmann von | N. Lendvay, Gutsbefiker von Bös Homonna, Jögberény., . 8. Spira, Kfm. v. Bilego. U. Kummer, Zabr. v. Wien. 2 dítein, Kfm. v. Wien. 2. Kolosváry, Adv. v. Raab. . jutaim v. 6.Kitinda A. Bau, Kfm. v. Graz. úeih, Kfm. v. Debrecsin. 3 Rugifa, Schloffer v. Preßburg. . Hefner, Kfm. v. Dresden. . Schauer, Kfm.v. Wien. 2. Löwinger, Kfmn. 0. Wien. 3. Brohller, Main. v. Baiern. 3. 2 Inn under im AR ra a. Pat Wirth v. nee, . nbrunn, .. en. .Knauer, Wirth v. Hermannstadt. 3. Mosenberg, Kfm. v. Kaposvär. 1 te 2; meintelg . mt, nekv.iena. commmmw A·Bor,SchusterV.Erlat. Grafs.8ichv,21blegat vou Sz sonu· L.Karacsonvi,Obergespan von G.Becsletek. sinlgluvouanlaudp BaronL.Ambröiy,Ablegalv. Temesväe. M.Uth-Gtsbsv.Szal-olcö. Baron 3. Hammerftein, Gt3b. v. 3. Eötvös, Abl. v. Munfäce. Komoren. 3 Bentö, Gtsb. v. 6.:Balhás. | R. Szirmay, Gt3b. v. Tolaj. . Zumadp, Gtöb.v.Abonv. L.Tipa,Gtsb.v.Großwarveln. G.lek,Gtsl.v.Pazony. A.Nagy,0tev.v.Csur. Z. 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