Pester Lloyd, Dezember 1866 (Jahrgang 13, nr. 293-317)
1866-12-01 / nr. 293
k Mr. 303 Dreizehnter Jahrgang. m - Pränumeration : Mit tägl. Postvers. Morgen- u. Abendblatt gänzj. 22 A., halbj. 11 fl., viertelj. 5 A. 50 kr., 2monatl. 4 f., 1 monatl. 2 A. ö. W., mit separater Versendung d. Abendblattes monatlich 80 kr, mehr. — Für Pest-Ofen ins Haus gesandt: ganzj. 20 fl., halbj. 10 fl., viertelj. 58., Imonatl, 14.80 kr. 5.W. — Man pränumerirt für Pest-Ofen im Exped.-Bureau des „PESTER LLOYD“, ausserhalb Pest-Ofen mittelst frank, Briefe durch alle Postämter.— Einzelne Morgenbl. 6 kr. bei G. KILIAN. — Expeditionsbureau : Dorotheagasse Nr. 14 im 1. $t. Insertion: Der Raum einer siebensp. Petitzeile wird bei einmaliger Insertion mit 11 kr., bei zweimal. mit 9 kr., bei mehrmal. Insertion mit 7 kr., an Sonn- u. Feiertagen um 2 kr, theurer, am1[1che Jkolikungen der Pester Banren und Effektenbörse,| ·z·n·er»nkUr. ff | 1 \ anftag,1. Dezember. im „Offenen Sprechsaal“ die vierspaltige Petitzeile mit 25 kr. berechnet, — Der Insertionsstempel beträgt 30 Nkr. — Inserate werden im Expeditionsbureau angenommen, — Für’s Ausland übernehmen die Herren KR. Geibel, Buchb. u. N. Engler, Eugen Fort in Leipzig, sowie Haasenstein - Vogler in Hamburg-Wien-Berlin-Frankfurt a. M.-Basel-Paris die Inserate, ·v.29. "-.«.-TE«J-v.29.anizia..«J"-122Im.90.-M.bd. « Staatesredit und Eisenbahnen. Heft, 30. November. Die Hebung des Staatsfredites ist unstreitig eine der allerersten Vorbedingungen einer gedeihlichen wirthschaftlichen Entwickklung eines Volkes, denn sie ist auf das Engste verknüpft mit den persönlichen Leistungen des Einzelnen für die Zede des Staates: 63 ist dies auch in unserem Lande fü allgemein anerkannt, daß er überflüssig erscheinen könnte, darauf, neuerdings hinzusteifen, wir sind aber doch nicht der Ansicht,, denn die Macht der Gewohnheit hat auf die meisten Menschen einen derart abstumpfenden Einfluß, daß man selbst die abnormsten Verhältnisse mit ruhiger Ergebung als gegebene Thatsachen hinnimmt , ohne im Mindesten bar nach zu streben, eine Nenderung dieser Verhältnisse herbeizuführen. In unserem Lande war man schon früher geneigt, eine 59/6 betragende Garantie des Staates für eine neu zu bauende Eisenbahnlinie’als etwas Selbstverständliches zu halten, und da seitdem " der Staatskredit erheblich gefunden ist und es daher nicht mehr möglich erscheint, um den Preis von 5 % die Betheiligung des Kapitals zu erlangen, so sieht man sich genöthigt, seine Zugeständnisse fort und fort zu steigern. Gegenwärtig — wir erinnern an das Arad-Fiumaner Brojett — hat man bereit, die 79 überstiegen , denn auf 71. "4 werden sich in Wirklichkeit " die Interessen der Prioritäten belaufen, welche mit 5.94 verzinglich zum 'Kurse von 70. ausgegeben ‚werden sollen, und wo läßt sich durchaus’ nicht sagen , daß damit das mögliche Maximum bereits erreicht sei. Wie hoch fi die Ansprüche des Kapitals belaufen werden , wenn erst einmal zu dem Ausbau der projektivten großen österreichischen und ungarischen Bahnneke geschritten werden wird, deren Realisizung kaum auf: längere Zeit wird hinausgeschoben werden können , das bleibt jedenfalls abzuwarten. Wir fürchten aber eine weitere Steigerung verselben, wie fürchten, daß unser Land sich damit eine Last aufbürden wird, die er nur sehr scmwer zu tragen im Stande sein dürfte. Man wolle und nicht mißverstehen. Wir sind zwar prinzipiell Gegner der Staatsgarantien, weil sie dem Bau unwirtbschaftlicher Linien Vorschub leisten , und weil sie unter Anderem auch den Schlendrian befördern , indem sie die Ueberhandnahme des Bureaustatismus begünstigen, an dem unser Verehrsinwesen leider auch jekt [chon nur allzu sehr Krantt , wir wollen aber einräumen , daß die Staatsgarantie zur Zeit vielleicht das einzige Mittel ist, das Kapital, einerlei ob einheimisch oder fremd, für den Bau neuer Bahnlinien in unserem Lande zu interessiren. Deshalb erheben wir zur Zeit gegen die Staatsgarantie seine Ciníprade , umso mehr aber muß danach betrachtet werden, diese Garantie so treuer wie möglich zu vermerten, oder was dasselbe it, das Kapital so wohlfeil wie möglich für unsere Zwecke heranzuziehen. Wie es in einem geordneten Staatswesen in dieser Beziehung aussehen sol, dafür liefert der preußische Staat einen recht schlagenden Beweis. Auch in diesem Lande hat man , um den Bahnbau zu fordern, das System der Staatsgarantie in Anwendung gebracht. Das garantierte Zinsenerträgniß war aber überall und durchgängig erheblich unter dem Niveau der österreichischerseits verliehenen Garantien, dergestalt, daß der größere Theil der mit Garantie versehenen preußischen Bahnen mit einem zu nur 31% garantirten Kapitals gebaut worden ist, wobei überall’ nur das effektiv verbaute Kapital einer Garantie theilhaftig wurde Man siebt, der Unterschied in der Leistung ist ein sehr beträchtlier , und da hat es in Preußen nie an Kapital zum Eisenbahnbau gemangelt , und fehlt es auch jeit nicht daran, obgleich in neuester Zeit, und zwar mit vollkommenem Rechte, das System der ausschließlichen Privilegien gänzlich fallen gelassen * est, 30. November. Witterung trübe und feucht, zu Schnee und Regen geneigt. MWaslerstand zunehmend. Getreidegeschäft. Einer Depesche aus Wien zufolge, welche heute an ein hiesiges Haus gelangt ist, ist die Expedition von Getreidesendungen nach Lindau, Romanshorn und Rorschach wegen Ueberfüllung des Lindauer Bahnhofes in Wien eingestellt worden. Diese neue Verkehrsstörung scheint am heutigen Markte noch nicht bekannt gewesen zu sein. Das Geschäft war an demselben ein recht, lebhaftes, und wurden bei guter Nachfrage für den Export nach der Schweiz wie zur Spekulation und einem Umsatz von 25—30,000 Ms. notisrte Breite voll bewilligt. Man verkaufte 89pfo. Brima:-Theißweizen & 7 fl. 10 Ér. , besgl. pr. Dezember 88/891//pfo. & 7 fl., Beides Kaffa. — Von bosnischem Hafer m wurden 3300 Mt. zur prompten Lieferung A1 fl. 95 Tr begeben. — Mais. Pr. Maiguni wurden 5000 Mt..441% fl. verschlossen. D. Sula , 28. November. Diesee ‚Stimmung der oberen Pläge verfehlte ihre Wirkung an auf die Preise unseres Getreideicht , doch sonnte bei der vorgerückten Jahreszeit und murften in den schwachen Lagern das Geschäft seine größeren Dimensionen annehmen. In Weizen wird alles Zugeführte von Konsumenten, Müllern und Mehlhändlern vergriffen, und der geforderte Preis von 5 fl. 60 fl. gern bewilligt. Im Hafergeschäfte herrscht weniger Kaufluft, und war nur geringer Umsjac_ zu dem Preise von 1 fl. 67 tr. Gerste und Kufurur werden von Konsumenten & 2 fl. 67 fl. und 3 fl. 47 tr. bezahlt. Von Heverich sind zwei größere Partien á 3 fl. 33 Tr. an Delmühlen übergegangen, für, Hanflamen wird von denselben 2 fl. 80 kr. angelegt. Die Witterung ist regnerisch und kalt, der Meizensanbau geht allenthalben schön auf. M. Safchau , 28. November. Die animirte Stimmung an unserem Getreidemarkte hält fortwährend an ; anl die Umgegend wird von fremden Käufern bereist , um außer der zu Markte gebrachten Frucht auch anderweitige Partien abzuschließen. Selbstverständlich gehen unter, solchen Umständen die Preise fortwährend in die Höhe, und wurde heute die gesammte Zufuhr zu nacstehenden Preisen rasch verkauft: Weizen von 4 fl. 70 fr.—5 fl. 10 8., Kom 3 fl. 40—80 fr. , Gerste 2 fl. 60—80 fr. , Hafer 1 fl. 60-80 fr. , Mais 2 fl. 80 f.—3 fl. 20 fr. , Bohnen 5 fl.—5 fl. 40 Er. , Linsen 5 fl. 50 fr.—6 fl. 20 fr. , Exbien 5 fl. 60 fr.—6 fl. 40 fr., Hirfe 5 fl.— 5 fl. 40 Er. pr. Mb. s. Medienbericht über den Stand der Gewerbe in Pests Der matte Geschäftsgang, welcher in dieser Woche in allen ‚Gewerbebrandhenft) bemerkbar machte, kann als Borbote der um einen Monat zu früh beginnenden Wintersaison, das heißt jener Mitperiode betrachtet werden, in welcher es in sämmtlichen Werkstätten mehr oder weniger stil zu werben pflegt. Die ihrem Ende nahende Herbstsaison hat nur einige Donengeschäfte auf kurze Dauer lebhaft in Anspruc genommen , aber bei den meisten Gewerben, und besonders im Abfall von Surusartikeln , ließ das Resultat viel zu wünschen übrig. In Folge der milden Witterung und der theueren Melzwerkvreife ist bei Kürsecnern eine verhältnißmäßig geringe Nachhrage und bleibt das Geschäft großentheils auf Umfäße im Detailverkauf beschränkt. Dei den Schneidern ließ das Kundengeschäft nach, und wurden theils Arbeiter entlassen,, theils wird die Arbeitszeit reduzirt. Das Verkaufsgeschäft dagegen hat in mehreren größeren Etablissements einen befriedigenden der Firma verzeichnet ; die Vertreter veranschlagten den Werth der: . . . . . . grundesstehenden Staat gehört eine solche nicht zu den Unmöglichkeiten und vielmehr die Konkurrenz der Linien möglichst befördert wurde. Dabin kann aber nur ein Staat mit geordneten Finanzen gelangen, und um deswillen besonders auch ist die Hebung unseres Staatsrechtes eine der allerersten wirtsschaftlichen Nothwendigkeiten. Unter den mannigfachen Mitteln, welche zu dem Behufe in Anfwendung gebracht werden müssen, figurirt aber in erster Linie die Abschaffung des Defizits im Staatshaushalte. Für einen am Rande des Ab: . .... . .. « für das blttere MUßex istt MIMA der Hinsicht derartige Dinge über al das ah des guten Willens unserer Staatssenter. Nach den unsere Hoffnungen allerdings seine überspannten. N b B. 22. | felben ov·m—er DIE-W-27885658 Mit Recht bemerkt der Ekonomist«'«Solche Ziffern an 70-80Cngewachsen s BUSchUhmaeMVezwarmerk' bedürfen feines Kommentars, und do bezeichnen sie air den Rerlust, beit, aber. doch sind die Aufträge nicht so belangreich, als es der „Jahreshaupt nicht ‚die man Unmöglichesten nennt. Wir sind gespannt darfiepiraffien 1158.80 153.50 152.70 153.60 184.—1151.90 151.601—2.20 | wie erst Zeit der Weitergabe des Geschäftes an die neue Gesellschaft | it pro merlen BOB ; lauft abe)RN auf, inwiefern der demnächst zu erwartende österreichische Boranschlag | Nordbahn 11510 1510 1518 11540 |1543 (1530 11538 |-++28 veranschlagt ward, während der wirkliche Verlust noch weit größeren BB eingestellt "Bei Bugbindern, ehe mauer A diesem Grund fatz entsprechen werde. Er wird den Prüfstein abgeben: —-—-.- »sp. | war. Alles in Allem betrachtet, haben Doverend, Gurney u. — | Comp. ein Wunder an Ruin zu Wege gebracht, das sogar noch größer | [dwad, dad find einige fo. misesung ein U ' aan ist, als das Wunder ihres großen Kredits. Sie ruinirten eine früher | dur Mitternagtästunde gearbeitet wird. Yabhbinder sind gut bei halbem Finanzprogramm bereit darüber gegebenen Andeutungen sind in | Bantastien 1717 —718.— |715.— 714.— 715-713 — 711 6 fast unbegreiflich gute Firma durch so unerklärlich schlechte Gescäfte, | Hat, und haben fortwährende_ Bestellungen Hk en a befon: 50»Metall.58.7058.6058.4058.1058.——s57.7557.60—1.10 geringen Ausdehnung des Geschäftes schukßen;vkinn die Essettenkukse« Mchosseswekk Ik Mw Hält Fibitek Jallassm- Wattmacher sind V.Wien,29.November.In den letzten Tagen stand die»inö.W.54.1054.53.8053.8053.80.53.6053.60—0.50 haben auch heute keine irgenderhebliche Veränderung erfahren,auch den ? N tten erben offenes ihre eu heroendide Börser unter dem entmuthigenden Gindrude der Andrekdebatte des Nationalanl. | das Silberagio hat seinen gestrigen Stand behauptet, während die en a SEEÉeten oder, Hid Tét a a Se nieders österreichischen Landtages. Während die freimüthigen Reden, in | Ung. Grventl.| 72.—| 72.—] 72.25] 72.25] 72.50 72.50] 72.50-40.50 | Devise London um "oa %, Dulaten um !/s fr. fid vertheuerten. ur zu. ER se © AT 91 Schmiede Wagner und Es denen dort der lang verhaltene Unmuth des Volkes zum Ausdruch kam, „ fandbriefe Berlin, 29. November. Böhmische Westbahnaktien 61?, Galizier Due er ale Seven A Kige Das ntarbo ie durchaus schlecht, vom Publisim mit lautem Beifall begrüßt wurden, wirkten diese Er: | Silber | 85%, , Staatsbahn 107 ,41/59/," freiwillige Anleihe 98%, „,5% :Metalbaben fühlbaren Mangel an Aufträgen. Da und Wiener Frieden, mit dem Dualismus, wie das legte Nestript ihn | 3% Rente 69.771 69.621 69.45| 69.67| 69.651 69.651 —,—1—0.12 | reichliches matt, Fonds ımd Bahnen fell. | Beft, 30 Novembeus 4" 9 über mal, zunehmend, Minhtt und mit VerstUnd—-Befindichekeitsabgsfünden-Undfühce»KvaDls88788871ZSVI887288",««-881X-«—.—-——«Frankfurt,29.November.Neues steuerfreies Ansehen 44V-,Preß»b11rg,29.November;03 unter Nikll,zunehmend ganze zu brechen für das angeblich sich durch die erregte Behandlung theilweise so fataler Dinge höch unangenehm berührt. Die gehaltenen Neben, die, so wirksam sie auch sein mögen, hob manche Blößen für eine eingehende Kritik bieten, einer solchen wirklich zu unterziehen , it nicht unsere Aufgabe. Nur die Aeußerung eines Medners , des niederösterreichischen Landmarschall-Stellvertreters und Bürgermeisters der Reichshauptstadt Wien, des Herrn Dr. Andr. Belinta, erlauben wir uns hervorzuheben, weil sie ihrem Inhalte noch unmittelbar in ein Börsenreferat gehört. Herr Dr. Zelinka hat nämlich in der Aozendebatte das Wort ergriffen, seineswegs um auch nur mit einem einzigen Worte der Interessen des von ihm vertretenen, großen Gemeinwesens gerecht zu werden, sondern lediglich um eines von der Regierung verloste Privilegium der — Kaiser Ferdinandg3s Nordbahn! Wir reflamiren daher jene Rede als ein Eigenthum der Börsenkreise, wenn wir gleich einen Irrithum vorausfegen und wahrnehmen müssen , daß Dr. Zelinfa gemeint’ haben mag, er spreche im Rathssaale der Nordbahn, deren Verwaltung Brather ist. Auch von journalistischer Seite hat das Monopol der Nordbahn seine Verfechter gefunden, und die Börse nahm die Konzessionirung der Konkurrenzlinie der Staatsbahn zum Vorwand ihrer gesprähten Haltung. Wo die persönlichen und egoistischen Interessen so breit hervortreten , da ist es wohl geboten, daß unabhängige Blätter die Entscheidung der Regierung , die ohne ein Recht zu tränfen dem allgemeinen Wohle Rechnung tragen will, unterstühen. Daß der Druck, den die Nordbahn durch die verstand, und rücksichtslose Ausbeutung ihres Monopols auf die Verkehrsverhältnisse fast ganz Oesterreich ausübt, ein unerträglicher: ist, daß alle Vorstellungen gegen ihre Tarifpolis zut vergeblich blieben ,hat der „Peiter Lloyd” oft genug überzeugend bargethan. Was aber die Sjournale sind der Wiener Bürgermeister sagen, die die Regierung über die Konzessionsansprüche der Staatsbahn hätte, die Gerichte entscheiden lassen sollen , it geradezu unverständlich.. Bisher bat Niemand Ursache die Gerichte in Anspruch zu nehmen , nicht die Staatsbahn, die ihr Hecht erhält, nicht die Staatsverwaltung , die von einem Negierungsbefugnisse im Sinne der bestehenden Gewebe (Septemberpatent) Gebrauch macht. Wie käme die Regierung dazu, bei Gericht Hilfe zu suchen. Wen sollte sie sagen und weshalb ? findet sich die Nordbahn beeinträchtigt in ihrem Nedie, so mag Sie Klage führen, über den Ausgang des Prozesses kann bei dem Haren Wortlaute der Privilegiumsurkunde ohnehin sein Zweifel sein. Was aber die Börse betrifft, die in den Nordbahnakten das non plus ultra eines Bahnpapieres erblicht, so hat sie sein Recht von dem allerdings plöglichen Nachange derselben (binnen einigen Tagen um 12 %%) so sehr überrascht zu sein. Als rechnende Körperschaft mußte sie willen, daß das Agio von sechzig Perzent bei Nordbahnakien allein berechtigtes, daß ein Erträgniß von 13 und 16 Perzent als fein verdbientes betrachtet werden kann, bei einer Gesellshaft,, die, nach dem von ihr so heftig verthengten Privilegium überhaupt nur noch 191, Jahre zu leben hat, nachdem das am 4. März 1836 ertheilte fünfzinjährige Privilegium am 4. März 1886 zu Ende geht. "Die Börse mußte sich sagen, daß das finanzielle Gebahren der Nordbahn, die glänzende Dividenden zahlte und daneben noch heute den Baufonto fortwährend erhöht, die außer der Brioritätenschule von 20,5 Millionen, ein Aktienkapital von 59 Millionen Gulden zu verzinsen hat, von dem bisher noch gar nicht amortifirt wurde, daß diese Finanzgebahrung seine forrette ist, und früher oder später zum Bruch führen muß. Da aber man der „Liebhaber” der Nordbahn meinen könnte, daß mit dem Ablauf der Privilegiums doch nicht die Berechtigung zum Fortbetriebe der Bahn erlöschen künne, so fegen wir den Artikel 10 der Privilegiumädur: Tunde ansprüchlich hiehter, welcher lautet : „Nach Ablauf der fünfzig Privilegialjahre kann der Unternehmer, mit den Neal= und Mobiliar: Zugehörungen der erloschenen Unternehmung als: Gigenthümer. frei halten, über deren Ablösung mit dem Staate oder privaten in Unterhandlung treten, und wenn er selbst oder die Abnehmer jener Zugehörungen sich zur Fortlegung der Unternehmung melden sollten, und diese als nüsich sich bewährt hätte, wird die Staatsverwaltung seinen Anstand nehmen, si zu einer Erneuerung des Privilegiums herbeizulassen.” Von einer Erneuerung des Monopol wird nun im Jahre 1886 allerdings Feine eve sein; aber selbst die Einheilung einer neuen Fahrlonzession wird von Bedingungen abhängig gemacht werden, die es einst für die Nordbahn als Ahr bedauerlich dürften, erscheinen lassen, daß man ihr Kapital so hoch hat anwachsen lassen, als műre die Unternehmung auf die Cmigkeit berechnet und vor einer Entwerthung, Bedur die fonzeslionirten neuen Linien eintritt, ganz und gar eficiert. 1 Hinsichtlich der im Laufe dieser Mode eingetretenen Kursändes tungen beziehen wir uns um nachstehende Tabelle und behalten uns vor, zu derselben no einige Bemerkungen nachzutragen. Best, 30. November. — Bei Gelegenheit der Besprechung des neuen zwischen der Staatsverwaltung und der Südbahngesellschaft vereinbarten Tarife machten wir Einwendungen gegen einige Bestimmungen desselben , welche die Linie Triest-Wien vor der Linie Triest-Ofen in Bezug auf den Frachting begünstigten. Wie wir nun einer Rundmachuna der Betriebsbirektion der genannten Bahn entnehmen, ist diesen Beschwerden insofern abgeholfen worden, als vom 1. Dezember angeangen die im Konzessionstarife Nr. 12 Abth. II u. IV genannten Artikel, welche beim Transport von Triest oder Fiume (St. Peter) in der Mictung nach Wien eine Begünstigung genießen, auch dann in gleicher Weise begünstigt werden, wenn sie von denselben Absendestationen nach Stationen der kroatischen ,ungarischen und färntbnerischen Linien erpedirt werden. Er — Eine Deputation der Nordbahn it, unwahrscheinlich in Süden des Streites mit der Staatsbahn, geltern vom Kaiser empfangen worden. Die Konzession für die Staatsbahngesellschaft soll Wierner Nachrichten zufolge, die kaiserliche Unterschrift noch nicht erhalten haben. · —Die Telegraphenstationen der Lemberg-Czernowitzer Bahn sind vom Dezember an zur Annahme und Beförderung telegraphischer Privats und Staatsdepeschen ermächtigt.Ueber die diesjährige Tabackersnte am Rheine und namentlich in der bairischen Pfalz und über das Geschäft in diesem wichtigen Handelsgemächse wird dem»Fortschr.«unterm 27. November von dort berichtet:Was die Quantität der Ernte betrifft, so weist diese einen Ausfall von 25 Perzent gegenüber dem Jahre 1865 nach,also etwa 100.000 Zentner des sogenannten Pfälzer Taracks. Hinsichtlich der Qualität ist bekannt,daß die raube regnerischt Witterung in den Monaten Juni bis August. die Hoffnung auf eine gute Ernte,trübte, daß aber dennoch in Folge eines günstigen Witterungsewechsels die Pflanze sich rasch erholte und namentlich ein schönes Dechblatt lieferte. Dieses ist nun an in Folge Mangels in den beiden vorhergegangenen Jahren sehr gesucht und der Einkauf schon lebhaft, ja wild. Die Piomiere, welche dieses Jahr das Geschäft eröffneten, waren die alten Veteranen Kloos , Traumann , Hirschhorn und Neuburger in Mannheim, Landfried und Arders in Heidelberg. Zuerst wurde die badische Hard — Friedrichsthal, Spoody, Stafforth, Büchenau, Blankenrod 2c. — mit 20—25,000 Bentnern & 16—21 fl. abgeklopft, nachdem inzwischen an die Orte in der redgtoseitigen Nedars und Rheinebene :Heddesheim , Käferthal, Virnheim , Loh 2c. mit ihrem Schneidgut 4 10—13. fl. und ‚Umblatt & 13—14 fl. erobert waren, zusammen mit 14—15,000 Bentner. An der Bergstraße von Heidelberg bis Sulzbach dauert seit länger als vierzehn Tagen der Kampf; Doffenheim wurde gestürmt ; "er lieferte den edelsten Zabad , an die besten Jahrgänge erinnernd, und wurde Gundi mit 20—21 102 Daten mit 22—28 fl., eine Partie sogar mit 30 fl. bezahlt. Neuenheim und Handihuchsheim haben noch wenig abgehängt und halten sich zumarztend; in Schriesheim und Leutershausen ist er beinahe sämmtlich noch am Dache ; Großfadhlen , Hohlahlen,, Lüßelfahlen erhielten 18, 19—21 fl.; Weinheim bis Sulzbach fordert 17—21 fl. Heute , ‚am frühen Morgen, ist das Gros der Armee von Mannheim aus in dieser Gegend eingezogen. Sedenheim, Nedarau und Veudenheim sekten noch wenig ab; Grnteres, dessen Erträgniß schlecht im Brande und mehr als andermorts unangenehm im Geruce i, weil seine Produzenten seit einer Reihe von Jahren fast nur mit Stadtmist düngen , erzielte für eine Kleinigkeit 16 fl. Zu Friedrichsfeld Edingen , Nedarhausen ging etwas schon blattiger Zabad á 14—16 fl. in den Kauf, An der Rheinebene it die Bewegung wo nicht sehr lebhaft. “Blantstadt, Schwesingen , Oftersheim hängen noch nicht gerne ab , deshalb schleppender Geschäftsgang. Brühl, Keith 13418 fl. ‚Hohenheim schöne rotbbraune Sorten 18—12 fl. Im Breisgau, in der Necargegend, sowie im baierischen Pfalzkreise regt sich das Geschäft nur langsam ; bemerkbar machten sich in leihterem Harthausen und Hanhofen mit 10-12 fl. Das fieberhafte Treiben der Käufer scheint durch größere auswärtige Dordres auf bedeutende Bolzen veranlaßt zu sein — man spricht von Oesterreichs scheint , daß die österreichische Negie das feine süddeutsche Dechblatt dem ungarischen und preußischen (Udermärter) Tabad vorzieht weil dieser ihr zu stark sein wird. Der Grundzug des diesjährigen inlaufes läßt sich in wenigen Worten dahin zusammenfaffen :Dedblatt sehr gesucht , alle anderen Sorten wenig begehrt, sogar theilweise vernachlässigt. — In Betreff des Falliments von Dverend, Gurney u. Comp. haben dieser Tager in London die Verhandlungen vor dem Vizekanzler begonnen und gewähren bereits einen klaren Einblick in die schiedenerregende Leichtfertigkeit, mit welcher die Geschüste der weltberühmten Firma schon seit längerer Zeit geleitet worden waren, als die Medertragung derselben an die neue Gesellschaft stattfand. Damals standen 13 große Konti’ mit 3.500,0652. In den Büchern laffen auf die Fortdauer der in den legten Tagen beruihenden |igues 45/4, National. 51 °/ı, Krevitlose 67%/, 1860er Sole 62 °/,, 1864er Lofe 391/2 ,Silberanleihe 59 , Kreditattien 58%, , Wien 773/4, Defter: 59/ Metall, — , Anleihe vom Jahre 1859 58 ° , Wien 91”, , Bantaltien 653, 1854er Lofe 571/,, National 50%, , Staatsbahn —, Kreditaltien 137, 1860er Lofe 63, 1864er Lofe 67, Silberanleihe —, Amerikaner 7459, Wien —. lau. Amerikaner fest. «« Hamburg,29.November.Nationalanlehen·5«2, Kreditakien 571% , 1860er € oie 621%, Wien — , rufsisches Prämienanlehen 851/4, 80, Amerikaner 68. Flau. Valuten behauptet. Paris, 29. November. Schlufturfe: 3% Rente 69.55, 41/29/, Rente 98.—, Staatsbahn 405, Credit Mobilier 597, Lombarden 396, 1860er Lore —. Neue österreichische Ansehensobligationen 313, ital. Rente 55.85, Konsols 88*/, gemeldet. ,,»NewysrthvemberJlbends.,WechselluLsJquoddvU 10972Gold,Goldagio42,Bonds109,Baumwolle34.—Letztwöchentlicher. Baummolleneingang. 64,000 Ballen, tot in Liverpool, 29. November. Baummwollmarkt. 8000 Ballen. Georgia 14, Nemwr Orleans 141%, Fair Dhollerah 11, Mirvling Fair Dhollerah 101% , Mtivoling Dhollerah 10, Bengal 7 °, Newemra 11, Scinde —, egyptiihe —, Pernam —. D-D.S. |470.—469.—|466.— 468.— 470.— 470. —|471.—|+1.— | hab bieselben faum hätten, schlechter sein können, wenn man es darauf · a . &börsen: und Handelsnachrichten. s plosionen der öffentlicen Meinung’ auf das Börsepublikum ungünstig zurüd, denn dieses hatte sich , raschlebig wie es ist, mit dem Prager | Hofschäftsberichte, aber nur mit 711,500 8., also mit einem Verhaft von | Verlauf gehabt. Die 3abl eg ist reis | Mebt en te an et ts Beftelungen überhauft, va fer ich bis Ke ER a en pe 3 he en en ur D Sk en hi a. Be Matnsheilen ara, aufweämet —Die von der heutigen Wiener Börse telegraphirten PØUlchoffer Bm, a rn De Er LE sú un Bol hallák ftütten ER ur 0 Befelle kt beschäftigt. Yu in | TT ge — Was soerstand