Pester Lloyd, Januar 1867 (Jahrgang 14, nr. 3-26)

1867-01-04 / nr. 3

Der außerordentl­iche Reich­ Beneh. Pest,3.J­änner. Die durch das heute Veröffentlichte kaiserliche P·C­ tent vollzogene Einberufung einer»außer0«1«chtkli»­­d­en Reichsrathsversamm«IU·UgLUIVEUsLst Feberd.J.bezeichnet ein­en neuen Leibschnitt in der Be­fassun­gs­­geschichte der Länder­ jenseits der Lecthai Wlkkonstatulsen nkoch­­mals,wie aus dem Wortlaute des Patentes,den nur wFFFW unten folgen lassen,ersichtlich,d·aß nur die Vertr­eter 1e·ne1·2cms­­dereinberufenc werden,welche nicht zur ungarischen Krone gehöre11.Die bisherigen nichtangarischen Landtage werden vermöge des kaiserlichen Patentes aufgelöst und Neu­­wahlen angeordk­et.Am 11.­Feber treten die­ neuen Landtage zusammen, ausschließlich zu dem Zweck, um die Wahlen für die „außerordentliche Reichsrathenersammlung” vorzunehmen. Die Reichsrathenersammlung selbst hat die „Berathung der Berfaf­­fungsfragen als den „alleinigen Gegenstand ihrer Thätigkeit zu betrachten.” Es ist nicht umsere Absicht den Allerhöchsten Alt in­ sei­­ner ganzen Tragweite und nach­­ allen feinen Beziehungen zu erörtern ; wir tollen uns vielmehr im ersten Augenblick nur auf die nothwendigsten Bemerkungen beschränken. Die durch das Septemberpatent ausgesprochene Siftirung wird durch das Patent vom 2. Jänner nicht aufgehoben , die Politik der „freien Bahn“ dadurch unmittelbar nicht in Frage gestellt. Im Ge­gentheile wird ein „tarrestenthalten an dem formellen Standpunkte”, morumatr wohl mit die von zentralistischer Seite zur Geltung gebrachten Bedenden verstanden sein können, im Vorhinein perhorreszirt. Die Negie­­rung hietet sich auch sorgfältig, irgend­einen bestimmten Stand­­punkt zu acceptiren ; sie will die Stimme der jenseitigen Ge­­sammtvertretung vernehmen und sie behält vollkommen freie Hand hinsichtlich des Systems, das sie sich aneignen will. Das fette Ziel der Regierung ist auch aus dem vorliegenden Pat tente nicht zu ersehen. Dennoch , obwohl das Jännerpatent sich jedem Partei­­standpunkte fernzuhalten sucht, wird die Regierung mannichfache Schwierigkeiten zu überwinden haben. Die schroffen Zentralisten werden, das von Ungarn hochgehaltene Prinzip an falscher Stelle zur Anwendung dringend, auch für das Federpatent Rechtskon­­tinuität verlangen ; sie werden sich unweigern, eine Versammlung ad hoc zu besoiden. Die extremen Föderalisten werden es ta­­deln, daß nicht den Landtagen die Entscheidung über die Ber­­faffungsfrage eingeräumt wird. Das Patent sieht diese Weben­­den voraus, und es enthält daher gleichzeitig einen Appell an die jenseitigen Länder, welcher sans phrase auf die Lage der Monarchie und die Gefahren des Moments hinweist., Der außerordentliche Reichsrath wird berufen, „um das Gesammt­­reich in seinen Lebensbedingungen zu schirmen." Diese Worte werden dem künftigen Geschichtsschreiber einst mehr sagen, als alle Reden , in welchen die Verhältnisse der Monarchie mit noch so brennenden Farben geschildert werden. Auch die Gegen­­wart wird in den Worten des allerhöchsten Patents ein Sym­­ptom jenes gewaltigen Ringens sehen, mit dem Völker und Regierung in Oesterreich sich abmühen­­ um einen Ausweg zu finden. Seit jede Jahren sucht der Konstitutionalismus sich in den jenseitigen Ländern zu befestigen ; seit jede Jahren blieb alle Mühe vergeblich. Wird der gegenwärtig in Szene gereiste Versuch zu einem glückicheren Resultate führen ? Von den Wiener Journalen sprechen ich bereits einige über das Patent vom 2. Jänner aus. Die „Presse" geht mit einigen greifenden­ Worten über das Affenstüc, hinweg, und for­­dert in kaum zweideutiger Weise die Wähler und Ge­wählten auf, „der ihnen­ zufallenden Pflicht, gerecht zu­ werden”. Der „Wand.“ nennt die neueste Maßnahme des Ministeriums eine Döftroph­ung und sagt : Der Standpunkt der Regierung Died, wie jenseits der.­­ Leitha ist ein gleich unlogischer und unkonstitutioneller , da sie dort soll die, Ver­fassung erst dann reaktivirt werden, wenn sie­ nicht mehr zu Recht­­ be­­steht, wenn sie bereits abgeändert worden ist, und der Unterschied liegt nur darin, daß man in Ungarn diese Aenderung von der verfassungs­­mäßigen Vertretung verlangt , während man sie hier einseitig vollzieht. Um den vierseitigen Reichsrath zu Stande zu bringen, können nämlich die Landtage eine Abänderung der Wahlordnung beschließen. Dies ist aber ein Beschluß , der eben nach dem Blaren Wortlaute der Gejege vom 26. Feber nicht in die Kompetenz der Landtage , sondern des Reichs­­rathes fällt. “ k Das „Neue Hremdenbt." dagegen nimmt das Patent in seinen Schuß, welches, genau­ betrachtet, nicht einmal im beste­­hende Verfassungsrechte eingreift, sondern dieselben zur Zeit noch unangetastet läßt und sichIsm­al s einen Versuch kundgibt,­eine Lösungsc­erfassungswirren vorzubereiten.— Am ausführ­­lichten spricht sich die „N. Sr. Presse" über das neue Patent aus , welches über Tritte Hinwegschreitet : Als die Siftirungspolitist — heißt es am Schluffe ihrer Betrach­­tungen — proflamirt wurde,­­ spra­chen Votbehalt aus, da­ Matent möchten wir, die fiftirte Verfassung Neichstab­eversammlung zusammentreten auf dem jekt eröffneten Mege nicht erreicht werden wählt, fafung verfügt worden in Oesterreich würde, über die allerleßte Gewinn vieser neuen­­ Methode Staatsmännern, melde Mittel mit fchonungslojem das Septemberpatent den legalen Vertretern der Länder diesseits der Leitha vorgelegt wer­­den w­ürde, um deren „gleichge­wichtiges Votum“ einzuholen. Ein Jahr lang warb um bdiese „legalen Vertreter” gestritten. Heute gibt ein neues : ihr Votum wird­ ausdrüclich mit Ungarn außerordentlichen Reichsrathsversamme­lung sollen wir unsere legalen Vertreter suchen. Da wir, die als sole nie eine andere Körperschaft, als die verfassungsmäßige Neidht­­vertretung anerkennen dürfen, vermögen, nun ‚auch, das neuerfundene Sueragat nicht für echt gelten zu lassen. ‚Mag eine außerordentliche wird erst einer Nazifikation dur den ordentlichen Neidsrath bedürfen. So fürten wir denn ernsthaft, dab die Erwartungen auch des neuesten Patentes in der schon recht ansehnlichen Reihe unserer Beh­atz­­ungspatente nicht befriedigt und daß zumal eine AB Lösung ein an nur Einer der Landtage abweichend von der Verfassung bereit. Abgeordnete so können die Abgeordneten aller anderen Landtage, wenn am „ders ihre Verfassungstreue die Brobe bestehen soll, mit jenen nicht ge­­meinsame Sache machen und müssen einer Versammlung­ fernbleiben, welche sich Rechte arrogiren durch die Ver­­gewiß der das Eine das Grperiment erforden haben, voraussagen, dab sie nun die Deutschen in Oesterreich dazu aufgefordert haben, sich die ‚Erfolge, welche Ungarn und ihre obstinate Haltung fest erringen, zu Herzen nehmen­ hatte, davor nicht zurückzuschieden, das Ministerium zu beweisen, wird mit an den Deutsch-DOesterreichern sein, darüber nicht täuschen können, daß ihnen das Watent von uns "eines Legitimen nur noch als der Wiener transleithanischen Völker angeht, steht Journale sie, dem engeren oder dem weiteren Neichrath allein die sie ent­­zieht, was sie mit dem eberpatent mühsam gewonnen und bescheiden festgehalten hatten: Das Männerpatent it die Bollftrebung heijen, was im Septemberpatent drohte. Damals ward die Berfassung flirt und wir sollten trösten, daß die Siftirung noch nicht die Aufhebung bedeute ; heute,erhebt sich die Siftirung zu ‚einem Staatsrechtsprinzip und, die „Verfassung wird ein rein , formeller Gesichts­­punkt“ gewürdigt und­­ zurückgewiesen. Dies die Besorgnisse , und weil dieselben sich auf eine Angelegenheit beziehen, die zumdichst als Necht vertheidigt hat, die es uag nicht an, ihre Ber­de nie zum Gegenstande unserer Kritik zu machen. ‚ Eine Ber­­erfung sollen wir jedoch nicht unterdrücken. Diejenigen Don­nale, welche das Patent von dem Standpunkte besümpfen, weil die Duna Vertretungskörpers vindiziren, wergeffen, daß sie dem engeren Neichsrath das Recht, eine Aenderung der Berfaffung vorzunehmen , abgesprochen hätten , und daß der weitere Neichsrath als das verkörperte Prinzip der Kontumazi­­rung kaum berufen sein dürfte, das Werz des Ausgleichs zu inauguriren.­­ Weit entfernt sind wir schließlich von jedem Ge­fühle der Schadenfreude, wenn wir fonstativen, wie die Nemesis die Schildträger des zentralistischen Grevantens ereilt hat. Sie, die dem ungarischen Reichstag stets einen Vorwurf daraus ge­­macht haben, daß er den Boden der Rechtskontinuität nicht verz­­affen­ wollte, sie bestehen jetzt mit derselben Zähigkeit auf ihrem sechsjährigen „Scheine“, mit welcher Ungarn fein tausend jährt­­— Von einem unserer hiesigen Korrespondenten wir uns berich­tet, daß übermorgen­ (Sonnabend) ein königliches Reskript an den Reichstag herabfangen wird. Dasselbe dürfte, wenn der in einem heutigen Wiener Blatte enthaltenen Andeutung zu glauben ist, den Reichstag auffordern, die Berathungen über die gemeinsamen An­­gelegenheiten mit möglichster Beschleunigung zu Ende zu führen, damit das Resultat der jenseitigen Vertretung vorgelegt werden könne. Aus dem Krafiser Komitat geht uns die Mittheilung zu , daßs die Wähler des Bogfanyer Wahlbezirkes, welche der deutschen und ru­mänischen Nationalität angehören, an ihren Abgeordneten Georg Joan­­novitz ein Vertrauensvotum gerichtet, und habn sie denselben auf­­gefordert haben, Franz Deäf den Dant und das Vertrauen dieses M Wahlbezirkes auszusprechen. Horváth Boldisfár, der Abgeordnete des Steinamangerer Bezirkes im Eisenburger Komitat, hat von seinen Wählern­ gleichfalls ein Vertrauensvotum erhalten. I und Ob da3 fität die Definition , die von den durch das Ergebnig in ein ist, der vor Verhandlung Beschleunigung , das diesen gewählten Recht sein, zum wird und nur Mutter zu Slaven heute thun Kaiserli­chs Patent vom 2. Jänner 1867, giltig für Böhmen, Dalmatien , Galizien und Lodomerien, mit Krakau, Österreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol, Vorarlberg, Istrien, Görz und­ Gradissa, und Triest mit seinem Gebiete. MWirigranz,dofephrer Erjfte, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Böhmen u. s. w. fand und zu willen : nn Auf Grund des Patentes vom 20. September 1865 hat Unsere Regierung zur Ausgleichung widerstreitender Rechtsansprüche in Betreff der verfassungsmäßigen Institutionen des Reiches die Verhandlung mit den Vertretern der Länder Unserer ungarischen Krone eingeleitet. Im Hinblick auf den Stand dieser Verhandlung und in der Absicht, eine gründliche, allseits gerechte und möglichst beschleunigte Lösung der hoch­­wichtigen Aufgabe zu­ erzielen, haben Wir beschlossen, die Vertreter Un­serer anderen Königreiche und Länder zur Mitwirkung zu berufen. So gerne Wir geneigt sind, den­nen Bestandtheile Zeitverhältnisse, die Lage­rechtsanschauungen der einzeln des Kaiserstaates Unsere Beachtung zuzuwenden, so betrachten Wir es doe als Unsere erste und heiligste Pflicht, hiebei den gesicherten Bestand der Monarchie und deren Sesammtinteresse als Ziel und Grenzpunkt unverrüdt festzuhalten. Die welche nicht zur ungarischen ver Neiches erfordern es gleich unabweicslich, daß die Verhandlungen über die Verfassungsfrage in der möglichst kürzesten Zeit zu ihrem Abschlusse gelangen, und daß sonach die verschiedenen Rechtsanschauungen und Ansprüche der Königreiche und Länder, gehören, unter dem stets einer gemeinsamen Versammlung ihren Auftrag finden. Ein starres Festhalten an einem formellen, die Verfahrungs­­weise in dem Ausgleichswerte einzig und allein beherrschenden Gesichts­­punkte würde die Lösung der Aufgabe stören, das Konstitutionelle Prinz­­ip, — welches Wir entschieden gewahrt und für die Zukunft gesichert wissen wollen, — ernstlich bedrohen zu schreiten, und der definitiven Regelung der inneren staatsrechtlichen Verhältnisse gewichtige Hemmnisse entgegenstellen, so daß hiedurch die Gefahren für den Gesammtstaat, anstatt gebannt” nur erhöht werden würden. Indem wir Uns daher bewogen fühlen, die Vertreter der er­­­wähnten Königreiche und Länder zu einer anderordentlichen Reichsrathkörpersammlung zu berufen und die Berufung auch auf Unser Herrenhaus auszudehnen, wollen Wir die Beachtung der Ansprüche, welche duch eine mehrjährige Wirksamkeit der­­ Vertreter dieser Länder, auf Grund der Bestimmungen des Reicherathsstatutes vom 26. Feber 1861 erworben wurden, mit der Anerkennung des Rechtes verbinden, welches Unser Diplom vom 20. Oktober 1860, bei Fragen von gemeinsamen Interesse, den Landtagen zur Entsendung ihrer Vertreter einräumt. 63 ist Unser Wille, daß die Zahl der zu entsendenden Mitglie­­der in jedem Lande derjenigen entspreche, welche daz Gejeg über die Reichsvertretung festlegt, und daß von einer Anstrastion Vertheilung ab­­gesehen werde. Die dringende Nothwendigkeit, das Ausgleichswerk zu fördern, gebietet jedes Hemmniß ferne zu halten. Bezüglich der Oeffentlichkeit der Sitzungen und des Geschäftsver­­kehrs beider Häuser, deren Präsidenten und P Vizepräsidenten Wir Uns zu ernennen vorbehalten, so­wie auch in Betreff der Berechtigung Un­­serer Minister und Chef­ der Zentralstellen, an den Berathungen Theil zu nehmen, werden die Bestimmungen der Gesete vom 26. Feber und 31. Juli 1861 maßgebend sein. Da die sechsjährige Wahlperiode für die Landtage schon in näch­­ster Zeit abläuft und da­mit Unseren Völkern bei einer so hochwichti­­gen Aufgabe die erneuerte Ausübung des M Wahlrechtes gewahrt twisten wollen, finden Wir Uns betrogen, eine Neuwahl der Landtagsmitglieder eintreten zu lassen. Indem Wir sonad auf den patriotischen opferwilligen Sinn Un­­serer Völker zählen, indem Wir erwarten, was in Miürdigung des tie­fen Ernstes der Lage die Einzelinteressen sich willig dem Einen großen Ziwede unterordnen werden : das Gesammtreich in seinen Lebensbedin­­gungen zu Schirmen — verordnen Wir nach Anhörung Unseres Mini­­sterrathes, wie folgt Art. I. Die Landtage von Böhmen, Dalmatien, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Bulowina, Mähren, Schlesien, Tirol, Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradissa sind aufgelöst. Art. H. 63 ist unverzüglich zu Neuwahlen für diese Landtage Art. III. Die auf Grund der velogenen Neuwahlen zusammen­­tretenden Landtage, dann der Stadtrath von Triest, sind auf den 11. Feber laufenden Jahres in ihre geieglichen Versammlungsorte ein­­berufen. Art. IV. Die Mittheilung vieses Unseres kaiserlichen Patentes und die Aufforderung zur Wacht für die außerordentliche Reichsraths­­versammlung haben die alleinigen Gegenstände der Vorlage und be­ziehungsweise der Wirksamkeit der einberufenen Landtage und des Stadtrathes von Triest zu bilden. Art. V. Der außerordentliche Reichsrath wird auf den 25. Feber laufenden Jahres in Unsere Haupt: und Nesidenzstadt Wien einberufen. Art. VI. Die Berathung der Verfassungsfrage hat den alleinigen Gegenstand der Thätigkeit dieser außerordentlichen Reichsrathsversamm­­lung zu bilden. Gegeben in Unserer Haupt: und Nefidenzstadt Wien am zweiten leitenden Gesichtepunkte Krone der Festigung des Bestandes der Monarchie in Yanner im Cintaufendachthundert sieben neunzehnten Jahre. Stanz Iofe Beuft m. p. Belcredi m. p. La Wüllerötorf m, p. Sol Der Staatvoranfı z West, 3. Yanner, Die deren Zeugen wir im verfloffenen an dem österreichischen Kaiserstaat Spuren ihres unheilhaften Ak­fens Gebiete aber mufte sich dieser Einfl­uss bei den Finanzen des Ige,­ten konnte, durch den unglücklich­­e Zerrüttung verfeßt werden mußten, richtete sich daher die Aufmerksamfe voranschlag, der, wie bereits früher des alten Jahres veröffentlicht Werd Wir haben denselben nunmeh stehen wir eg , die trüben Befürcht gerechtfertigt erm­iefen, wenn auch den man vermuthet. Das Bild, w­er er in seinem Voranschlage von entwirft, ist fein erfreuliches. Trot des Herrn Finanzministers, daß für Rettung noch möglich ist, immer jed­lichen Borbedingung, das dem Staat dem hochwichtigen Werte seiner poli Neugestaltung umbeirrt von äußeren Ernte zu widmen. Wenn daher in die rechte Einsicht und wer aufrichtige dann, aber auch nur dann, wird die Annahme, daß nicht ganz unberechen binationen durchfreuzen, hoffentlich an Graf Larisch Hat mit den ge­den gegebenen Verhältnissen geleistet werden konnte ; wir glauben, bie je seiner Seite verweigert werden. Wir reich jemals geführt hat, Steuerkraft die Mittel zu beschaffen, hinein, daß dieses scheinbar glänzend Schaffung eines neuen Staatspapiers. Doch kann man daraus dem Finanzm­­orwurf nicht machen ; er ergriff welches sich ihm darbot, zu einer Zeit­quellen ihm ihren Dienst versagten. Graf Laritch veranschlagt das b­nik auf 433.896.000 Gulden, wogege nur 407.297,000 Gulden belaufen im Finanzjahr ein Defizit von 26.599, jet auseinander, daß dieser Dora oder nach Abschlag des Erfordern 74.025,000 Gulden niedriger it, al zeigt nun weiter, wodurch dieses ver­reicht wurde. Es kommen bei den­­ Militärbudget und das Erfordernis Frage, von denen ersteres, und wir 1 rechnen, um mehr als 15 Millionen sich erscheint, wogegen sich die Er­parti­ments, im Betrage von nahezu 40 M den Wegfall der Zahlungen an die Bf baff­en. Außerdem wurden bedeutende höchsten Hofstaat, 2,3 Millionen, in Millionen und in der Regie der Staat­­eu in Aussicht gestellt. Rücksichtlich läutert der Herr Finanzminister, daß hauptsächlich durch "Minderausgaben bei­beigeführt werden, dessen starre Vorräth deutende Einschränkungen im Ankauf dieser Weise gelangt der Finanzminister beimi, von 74 Millionen gegen ven Br­troffene Fahr in Aussicht zu stellen, tro Abgang von 26­­, Millionen, welcher­­ Ausgabeheft vom alten Jahre im­mel durch dis bereiten Mittel vollständig g weist Joger nach, daß nach Derfung dir ges seine verfügbaren Mittel noch durch und ihm außer den Beständen per ZOC ana reeree Die zur Pariser Ausstellung bestimmten unga­rischen Kunstwe­;. (Ausgestellt im Verein für bildende Kunst, Akademiepalast). K. G. Die Männer, welche in Ungarn Sadge leiten, für die Interessen der Kunst — gleichviel ob gut oder schlecht in die Weder führen, Laffen sich dabei ausschließlic­huch, ihre Begeisterung für die gute jedem Anlaffe , ihr Streben nach dem fernen Ziele währender Kampf um die Existenz, es sei ein fort­­die Emanzipa­­latt bekommen. Die­­ treuen Nitter der Kunsteman­­zipation machen fid) in dieser Beziehung auch Mufton, und nur ein nicht die geringste sie zur Aus­­dauer in dem erschöpfenden Werke des Meauerbrechens : die Hoffe jener Namen und Rang, durch wirkam eingreifende Autoritäten in ihrem sauren Tagewerk abgelöst werden. Aber so lange das Interregnum jener, wir den all mandarinenhaften Gleichh­­altigkeit, lächelnden Raffivität SKumnfttriebes alte Vieh immer von gegen alle Manifestationen in voller Schimmelblüthe fortbe­­steht ; so lange möge man uns gestatten das Neuem anzustimmen und Minen zu graben in jeder noch sc Heinen , wo einige finde an der Soige derselben stimmten Pet war mit dem 15. Dezember abgelaufen, 15 Delgemalve eingelangt, 20 Fuß Breite Umfang die Beu­rtheilungsfom­­11 zugelassen wurden, deren Gesammtfläche dem für die ungarischen Aussteller bemrossenen Naume von 300 Qua­­dratschuhen entspricht. . Eine Wandfläche von mittelgroßen ein weiteres Bugeständnis in Wien nicht zu erwirfen war, so entfällt schon aus diesem Umstand jeder weitere Grund, über die spärliche Theilnahme der ungarischen Künstler zu sagen. Die vaterländischen Kunst­­werke werden in der Weltausstellung feine besondere Gruppe bil­­den darü­ber könnten, wie ung allenfalls noch trösten, [er nahezu bedauernswerth ist der Umstand, daß sehr namhaften ungarischen Künstler, ihen Kunstproduktion fi _durc­ _die zügelnde Haltung des Wiener Zentralsomites gegenüber der Pester Filial­­­ommission, verhindert wurden, mit ihren Werten der Das Pester Filialsomite Landsrenten­tion inägung. Es muß es : Das dürfte unbestreitbar sein, dem refepublitum , allerdings Kunstwerte, verzeichnet. Der gar leicht zu bededen, und da der vaterländischen Kunst ning, Mächte von Daher jener , jederzeit polemische Ton rollendes Kettengeraffel vernehmbar macht, bis dahin unser jeufzerihmnweres Amen ! Nun bin ich bereit zur ‚Tagesordnung fich mit mission tenden, hatte im ihn sie von Raum würden. des vaterländischen Körner ist einziger eines mit Spalte Sprengpulver Pla finden, um seiner Zeit den ganzen chinesischen Thurmban unseres Luft zu sprengen. zumartenden Quietismus in die Vielleicht bringt uns das neu begonnene Jahr, das Jahr der Weltausstellung die lang ersehnte Katastrophe. Wir­d ein Einverständniß angestrebt, und namentlich von den in Min­­chen lebenden ungarischen Künstlern Wagner und Vigen mah Hyerx befriedigende Zusagen erhalten. Beide wollten mit Derfen von mehr oder minder nationalem Charakter in die Schranfen treten. Wagner bearbeitete die bekannte Szene aus einem Kavalleriemanöver auf der Schmelz, woher ein Hußa­­renwachtmeister den durch eine plögliche Wendung des Neiterregi­­ments überraschten Knaben mitten im laufenden Galopp beim Kragen faßt, in den Dattel hebt und ihn so vom sicheren Tode errettet. Ligenmayer wählte ein Sujet von höherer psychologischer Berentung. Sein Bild vergegenwärtigt den interessanten M­o­­ment, in dem die K­aiserin Maria Theresia im Garten zu Schön­­brunn,­­ erfaßt von menschlichen Erbarnen, dem Säugling einer armen kranken Frau die eigene Brust zur Nahrung darreicht. Beide Bilder werden nun wohl das Ausstellungskontingent der Mindener Künstlerfreife bereichern. Ueber ven Gegenstand und das Shidjal des Madaräaß’schen Bilder, wer seit Jahren in Paris wohnhaft, gleichfalls zu exponiren gewenft, willen wir ab, folgt nichts Näheres zu berichten. Die Delgemälde, melde birett von Pest aus, an die Pari­­ser Ausstellung gelangen, bleiben bis etwa gegen Ende dieses Mo­­nates im totale des Vereines für bildende Künste im Akademie­­palast ausgestellt. Die meisten derselben sind wirdige Vertreter der ernsthaft vorwärts strebenden Kunst in Baterlande. Wir wollen sie ihrem Inhalte nach bekannt machen , ohne uns in eine detaillirte Kritik derselben einzulaffen da es uns nicht beifällt dem­ Urtheile einer Million Menschen vorzugreifen, welche in eini­­gen Wochen Gelegenheit haben werden, zwischen unseren Produk­­ten und dem Dreiten, was innerhalb der legten 5 Jahre im Ber­reiche der Malerei auf der ganzen Oberfläche , unseres Planeten geleistet worden, eine Parallele zu ziehen. Am reichten, d. i. Durch drei seiner Arbeiten finden wir S.6tely Bertalan vertreten. — Die erste, und in ihrer Art­ wohl auch bedeutendste, ist das große Bild der wollten dieselbe mit lauten Säbelrufe begrüßen und wiederholen Schlacht bei Mohács, welches unseren Lesern theils aus persönlicher Anschauung, theils durch die eingehende Wü­rdi­­gung desselben aus eben diesen Spalten bekannt sein dürfte, das andere betitelt sie die Witwe, und stellt in lebensgroßer Halbfigur eine trauernde junge Mutter dar, welche gleichsan als einzigen Trost ihr Kind an die Brust drückt. Es ist ein Bild voll tiefer Bewegung und äußerst sympathischer Stimmung, worin der Gram der Witwe ungemein ergreifend sich in den Zügen des unbewußt mitfühlenden Kindes reflektirt. Das dritte Bild Szételys ist eine erzählende Komposition in drei Abtheilungen. Als Del­bild ein gewagtes Attentat gegen die bestehenden Regeln der Kunst, welches eben nur durch den Erfolg gerechtfertigt erscheint. Auc i N diesem Bilde spielt das Muttergefühl, das nahende Mu­tterauge, Die Hauptrolle. — Im ersten Bildtheile se­­hen wir einen jungen­ Naben, am Rande des zeigenden Baches, Nofelenten spielen. Er figt auf der überhängenden Winzel eines­­ Baumstrunfes, weisen Ah­nfischfell mit einem Pferdefopf­er mit großer Freude entdebt hat, und auf den er min umgeachtet der unterhalb lauernden Gefahr mit unendlicher Begeisterung [ospeiticht. In der mittleren Komposition­­ hat er bereits den luftigen Nitt mit einem Sturz in kalte Waffer gebüßt, doch die Mutter Hat die Gefahr erspäht, im rechten Moment noch erk­ennt sie mit ent­­feteng voller Gebeine am steilen Uferrand. — In der dritten Ab wovon dieser Beziehung mit unseren auswärtigen oder anzureihen. Eie fühlen doc­­h bald larmoyante Gedanke schönen „Tages unserer durch bald fei von Unverstäm­pniß oder Gering­­aber ihrer Artikel, welcher sich den Veser wie In­­ diesem Zone läßt nice lange verkehren­ , farkastliche, bestimmt und Journale nur einigen Bildern und es größere unterländi­­langweilig zu sein, Einsendungstermin überzugehen, und die zur­ Bariser Weltausstellung be fiir sind etwa gerade 15 Fuß Höhe von die im Ausland und über ge­­‚ theilung hat sie ihr Kind, bereits gerettet, und trägt es, den trie­­fenden Körper mit ihren Riffen erwärmend , das Ufer hinan. Wegen der geldjichten Verbindung der Panpschaft, melde in allen drei Abtheilungen scheinbar ohne Unterbrechung durchläuft, wegen der raschen Entwicklung der Handlung, die dennoch in formeller Beziehung lebhafte Abwechslung bietet : — wegen dieser und an­­derer Vorzüge wilde ich den gemü­thvollen Künstler — füge es auf mein Votum an — von der Anklage des Hochverraths gegen die graue Theorie der akademischen Regeln ohne Weiteres Lossprechen. Durch eine sehr würdige Leistung betheiligt sie Than Mór an dem allgemeinen Weltkampf. Das Sujet seines Bildes ist dem Märchenfreise der ungarischen Volkspoesie entnommen und wahr­­scheinlich auf dem Wege seiner Studien zu den Nedoutenfressen entstanden. CS stellt die Picbe der Nymphe oder der „Deli­­ba b" (Fata Morgana) zum Sonnengotte dar, welcher strah­­­enbefränzt auf dem geflügelten Noffe dar, die Lüfte führt, wäh­­rend die liebende dee mit sehnsuchtsvoller Geberde sich zu ihm hinaufschwingt ; ihr Schleier wallt in ichön geschwungener inte herab zur Erde, schmebzt über Chili und Wasser , gleich einem dünnen Möbelstreifen bis an den fernen Horizont der Pußta und bildet daselbst diejenige Naturerscheinung, welchem das ganze Märchen Ursprung und Namen verdanft. Die Durchführung hier­­er gewiß malerischen und völlig neuen Yoce ist ungemein zart und sinnig, und wird ergänzt durc die Jünglingsgestalt des „Windes“, welcher im Vordergrunde, im Schatten eines Bufches schlafend, dargestellt erscheint. Auch das ist als Allegorie vollkom­­men richtig , denn beim ersten Stoß des erwachenden Windes hat die flimmernde Erscheinung und damit der ganze Liebesfond ein Ende. Neben diesen bereits wohlaffrekttirten Künstlern von bewähr­­tem Rufe dürfte es für den Besucher unserer Ausstellung von doppeltem Interesse sein, das Erstlingswort eines blutjungen Künst­­lers zu betrachten, dessen Name , meines Wissens, noch nicht in die Oeffentlichkeit gedrungen. Nur Wenige wußten von seinem Dasein, noch weniger von seinen mit anhaltendem Fleiße verfolg­­ten Studien an der Münchner Akademie, woselbst ihm durch sein Talent, seine Ausdauer und sein bescheidenes Wesen die Achtung und Theilnahme seiner Lehrer sonwohl als seiner Mitschüler in un­gewöhnlichen Grade zu Theil geworden. Seit einem Jahre unge­­fähr in Lulius Benczur das ist sein Name — Kompositionsschüler des Professor Karl Piloty , und sein­ erstes Debut — ein ziemlich umfangreiches Delgemälde mit halblebens­­großen Figuren, den Abshid Hunyady FAKLHS von sei­­nen Freunden, während des s­chweren Ganges zum Schaffet, dar­­stellend, bezeichnet eine Nuance­ zwischen den historischen Genre­­bild und dem Historienbild par excellence. Wir dürfen uns nicht wimdern, daß dieser so junge, und durch das Beispiel sei­­ner Umgebung vielleicht noch allzusehr impressionierte Kinstler sich gleich in seinem ersten Bilde der etwas blutdürstigen , und dem äußerliche tragischen Pathos zuneigenden Nichtung der Pilotyschule bedingungslos hingibt. In seiner kü­nstlerischen Deukungsweise ist der Funfe des echt Dramatischen noch nicht entzündet, die unmit­­telbaren Faktoren des Wirksamen erblidt er noch in der Perspek­­tive auf den rothbewamrten Henfer mit dem Nichtsehrwert, in der vor Hunyady aufgerollten schwarzen Trauerfahne und anderen Ne­­bendingen, während er die echten, aber freilich­ weitaus schwierige­­­­ren Mittel des wahrhaft Ergreifenden seine Kraft noch nicht ausreicht. Wir sagen n­oc nicht, — Nichts weiter angedeutet haben, als daß der Komposition in diesem Bilde als Darstelluug des trüibseligen Vorganges 1 steht, mache der junge S Künstler in der seines Vorwurfes entschieden und zwar n dem Cridge bereits erreicht hat, Die 5 der That ganz erstaunlich flott und fiche wohlthunden Gegentat zu bilden im , unserer älteren Künstler, in deren Werk der Meterion durch den Mangel an cd fict ersgeint. Wenn ich mir nun — dennoch, jene kritische Bemerkung in Re­position entschlüpfen ließ, so glaube ich miüsfen, erstens weil dabımd­ unsere­­­r auftaugende Talent begrüßen, nicht im­­ werben soll ; zweitens weil ich bei möchte daß für Benczur — da er alle zer Fuft sich Alles angeeignet haben wi mie 31 erlernen möglich ist — eine­­n das Sennenlernen anderer. Richtungen, Schul des Lebens von vortheilhafterer das­­ ingere Verbleiben in einem Atefie und in Folge dessen zwingende Gewalt Selbsftändigkeit untergraben würde. Von einem anderen ungarischen­­ Närder, der gleichfalls, ohne viel­­­chen, eine mehrjährige und tüchtige Le­­­ich n Nom, durchgemacht, sind zwei­­ mensonen angemeldet. Das eine berei , hen in­ lebensgroßen Figuren darstellen | im Ber eine fü­r bildende Künste bereits hat darin die Absicht verrathen, die | Blondine und einer Brimette vn gle zu machen. Wir künnen nicht jagen, | dem, so viel mir erinnerlich, besteht des Bildes eben in dem durchsichtigen­den die zarten Tonunterschiede in Sinuenleiber unverwischt bestehen (vg. Bild, nachdem er dasselbe an dem fes­tietlungskommission vorgelegt, wieder licht, um in demselben noch einige 9­it gleichzeitig damit beschäftigt, auch einer historischen Komposition, welche £ 04­­8 zum Gegenstande hat, die­seb Diese beiden Gemälde sind also ge­sellungslofale nicht zu sehen, dürften Rekektion immer noch einige Tage a Újbhászgy derencz­erponirt Folofiale pyramidalisch aufgebaute Kon­­ archäologischen Zierwert, goldenen, gen, die Basis aber aus höchst appe maffen gebildet wird. Ujházy Teiftet vorzügliches ; auch dieses Bild ist ga führung sieht man jedoch in einigen spenst des allzu kurz gestehten Einlief beffen eine gemisse Eilfertigkeit an , |

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