Pester Lloyd, Januar 1867 (Jahrgang 14, nr. 3-26)

1867-01-26 / nr. 22

AdresfeundJnterpellation. Pest,25.Jänner. Wetthmanvrauch plateaubritischer Freiheit aus,das bewährte Teleskop des englischen Staatsrechts vor dem Auge, ber­ Tribüne. Sie sollten die glänzenden­­ Neben wieder hören, die ihnen selbst unter den Bourbonen nicht gefehlt­ hatten und auf welche sie unter der Sub­monarchie so stolz waren, als auf­ die Abresse gelegt, fegen : die Freiheit der Presse, die Freiheit der V­ersammlungen. Der Engländer kann si auf seinen Meetings aussprechen, kann ohne Furcht vor der Polizei politische ZTonfte ausbringen. Der Franzose mußte froh sein, die Wahrheit einmal im Jahre den, welche das französische Bolt zahlt, rechnet man ihm die Zeit nach , in welcher es dem freien Worte im geld­gebenden Körper Tauschte ! Der sarg zugemessene Genuß wird dem französischen Wolfe nun entzogen. Am Erfag dafü­r wird ihm das Sinterpellations­­recht geboten, Preisreiheit und Vereinsrecht versprochen. Würte wäre wohl für den Beruust der Abwegdebatte ein Erlag geboten. Denn die freie und allgemeine Diskussion während des ganzen Jahres ist mehr werth, als die Diskussion der zwanzig Mitglieder der Opposition während weniger Wochen, der Abzeigdebatte und den aus derselben entspringenden Resul­­taten trennen), das dem Rechte des brieften Verkehrs mit der über irgend­welche Vernachlässigung oder Gesetwwidrigkeit ent­­spricht, für dieses Recht wäre selbst in regelrechten Verfassun­­gen schwer ein Erfa zu finden. Von allergrößtem Werthe aber ist dieses Recht in Frankreich, wo gerade der Kaiser ver­­antwortlich und somit der birefte Verkehr mit dem Souverän eine Nothunwendigkeit ist. Durch das Dekret vom 19. Jänner den Kopf voll von Erinnerungen an die magna charta und dieses Versprechen in liberaler Weise ausgeführt werden,so die bill­ ofrights,wenn man in solcher Stellung die Ver­­fassungsveränderungen in Frankreich eines prüfenden Blickes unterziehen wollte,so könnte man leicht Béranger’s Bitton von der Welt der Zwerge zu sehen vermögen; man könnte, wie jener Wolfsdichter, verwundert darüber, daß in Frankreich Alles Hein Für das hochwichtige Recht der Apfeffe­­ bag wir von geworden, die Geduld verlieren, einen Britischen Maßstab an­­legen und über die Geschöpfe lachen, die von Verfassung, Re­form und Freiheit sprechen und die solche Dinge, wie das Yan­­- Krone, der Appellation am Kiefelbe und der Beschwerbeführung werbefrei des Kaisers Napoleon, einer Diskussion werth halten. It ein Parlament, dem man bag Necht, die Thronrede durch eine Adresse zu beantworten, entziehen Tann, überhaupt noch wü­rdig, diesen Namen zu tragen ? Was soll ein „gefeßgeben­­der Körper”, dem man seine Geschäftsordnung von oben her freib­t, überhaupt noch bedeuten? Bei dem Stuhle des Spre­­ers im englischen Unterhause Liegt das Szepter als Zeichen wird der Kaiser wieder unnahbar ; die Minister treten wie im Das tolfe Parlament zu Sommernachtstraum als sprechende Wand zwischen ihn und der souveränen Parlamentsgewalt. Oxford erklärte bereits 1258 : „Das Parlament ist die höchste Gewalt. Es ist stets von gleicher und­ absoluter Autorität. Es­­pellationen gerichtet werden, wenn die Septeren den Weg durch erkennt nichts Höheres auf Erden an." Und auch in Rändern, wo die parlamentarische Negierungsform nicht eine ähnliche Ausbildung wie in England erlangt hat, gilt wenigstens der Grundfag, daß die konstitutionellen Körper Richter in ihren eigenen Angelegenheiten seien und sich seiner fremden Diszipli­­nargewalt unterzuordnen haben. In jedem konstitutionellen Lande beruht die Frage, ob das­recht der Interpellationen ein ausreichendes Aequ­ivalent für die Entziehung des Adreßrechtes sei, auf unmöglichen Vorauslegungen ; denn beide Rechte sind besitt, als andermorts, eben zur Handhabung der parlamentarischen Wirksamkeit un­­entbehrlich. Im Frankreich ist diese Frage in Folge der neuen Reformen Gegenstand ernster Erwägung. Zunächst mag, indem wir auf diese Frage eingehen, fonstatirt werden, daß die Adresse als Antwort auf die Thron­­rede in Frankreich eine viel höhere Bedeutung besigt, als ander­­wärts. Das Streben der Napoleon’schen Politik geht dahin, die Allgewalt des Thrones durch den Glorienschein demokrati­­ver Grundlage zu mildern, den Konstitutionalismus aber als pellation 120 Stimmen gehören, so darf man ohne Zögern ein Werkeug der Anarchie und des Ehrgeizes Einzelner in das Urtheil fällen, daß die Franzosen mehr verloren, ald ge Mißfrevit zu bringen. Der Kaiser, den der durch das allge­meine Stimmrecht zum Anspruche gebrachte Wille der Nation auf den Thron erhoben hat, repräsentirt die wahre Volfssou­­veränetät ; er allein ist auch dem Wolfe für den gemissenhaften Gebrauch der ihm ertheilten Macht verantwortlich. Die Minister sind als Diener Sr. Majestät frei von jeder Verantiwortlichkeit. Die Kammern sind ungefähr das, was der Senat unter den römischen Kaisern war : eine Erinnerung. Bis zum 24. November 1860 hatten nun die französischen Kammern die Aufgabe , die Thronrede anzuhören, ohne sich über die allerhöchste Offenbarung ein Urtheil gestatten zu dür­­fen; durch das Dekret von diesem Datum erhielten sie jedoch die Erlaubniß zur Erwiderung der Thronrede durch eine Adresse,­­ partement der Seine, Herr L­angon mit Namen, hat erst Wer sollte nicht fühlen, daß damit die Kammern dem Throne näher gebracht oder, wie Napoleon in dem Briefe an Rouher vom 19. d. fid. ausbrach, in „unmittelbarer Weise der Regie­­rungspolitik beigeseizt wurden ?" Die Fiktion der­­ Verantwort­­lichkeit des Souveräns wurde durch das Recht der Abreise gleichsam praktisch verm­erthet. Doch das war es nicht , was die Franzosen entzüchte. Sie sind noch immer feine Freunde fünftlich zusammengefeter Theorien ; sie lieben das Klare und Vorrechte befite,, daß der Geist des Verderbens sich in biefer sie gegen wenig Werth auf Prinzipien , wenn daraus nicht für­­ Bersammlung einmifte, daß sich Koterien bilden, welche sich in fort­greifbare B Vortheile entspringen. Wofür die Franzosen sich die großen Staatsangelegenheiten mischen, ohne dazu ein Necht begeisterten , das war die scheinbar wieder gewonnene Freiheit zu haben, in den festen Tagen ein Buch erscheinen Taffen, in welchem er nachzuweisen sucht, daß in Frankreich immer die Freiheit durch die parlamentarischen­­ Versammlungen zu Grunde gerichtet wurde. Herr Langon sagt nicht nur alle gefeßgebenden Versamm­­lungen Frankreichs seit 1789 bis 1852 an und behauptet, daß ihnen der politische Geist gefehlt habe; er geht weiter und­­ findet, daß auch das gegenwärtige Corps Legislatif allzu große Die neuen Reformen scheinen im Geiste des Herrn Langen erlassen worden zu sein. Aus Treue gegen das Konsti­­tutionelle Prinzip wurde weder die Preßfreiheit noch das Ber: Der Senat wird darüber zu beschließen Mit­­ einsrecht oftropirt: einem Worte, es wurde größerer Werth auf die Adreßdebatte,­­ haben und es it gewiß, daß aus dieser reaftionären VBerfamm- Die Adreßdebatte mußte Alles er­­_ lung sein Liberales Gefeß hervorgehen wird. So fehler es aber auch tut , den neuen Reformen eine günstige Seite abzugewinnen, so bilnft es uns doch unmöglich, daß dieselben nur durch das Motiv biktirt worden seien, um die öffentliche Meinung hinsichtlich des Verlustes der Aorekdebatte zu hören. Dem geießgebenden Körper wird jegt ein Vorwurf " zu beruhigen. Aus den Speen, die wir ü­ber Abreffe und Interpella­­daraus gemacht , daß die Apreßdebatte sechs Wochen und­ ein­mal sogar zwei Monate in Anspruch nahm. Für die Milltar­­die B Wolfsvertretung. An diese Minister künnen nun Inter die Abtheilungen glücklich zurücklegen. Das Interpella­­tionsrect entspricht genau dem Prinzipe der Minister­­verantwortlichkeit. Nun erklärt aber der Kaiser eben in seinem letzten Briefe, daß er dieses Prinzip perhorreszive. Ziehen wir nun, um zu einem Resulta­t zu kommen, die Bilanz, so ergibt sich : Den Kammern wurde ein Recht genommen, das gerade in Frankreich den größten Werth hatte ; es wurde ihnen dafür ein anderes gegeben, das in Frankreich einen geringeren Wert. Es wurde ihnen die Freiheit genom­­men, sich, unbedingt bei Beginn der Seision über die gesammte Lage und über alle möglichen Fragen auszusprechen ; und sie haben dafür nur­ die Ausfit gewonnen, irgend­einmal über eine einzelne Angelegenheit ihre Meinung äußern zu können. Bewenft man nun, daß die Majorität des gefegebenden Kör­­pers nur den Wilsen der Regierung gehorcht, daß die Oppo­­sition im allergünstigsten. Falle nur auf fünfzig bis sechzig Stimmen zählen kann, daß aber zur Anbringung einer Inter women haben. Wir wollen damit seiner subjestiven Meinung über die Wichtigkeit verschiedener konstitutioneller Prinzipien vorgreifen. Da das Ad­eßrecht fast nirgends mehr in Frage gestellt ist, das­nterpellationsrecht aber mit dem noch immer vielfach­ bestrittenen Prinzipe der Ministerverant­wortlichkeit zu­­sammenhängt, so werden Viele geneigt­ sein, die Französischen „Reformen“ als etwas Großes anzusehen. Man kann dies jedoch nur dann, wenn man auf die Eigenthümlichkeit der fran­­zösischen Verhältnisse seine Nacsicht nimmt. Die wahre Tendenz der neuen Reformen läßt sich auch unmöglich verfemnen. Man wollte die Freiheit der Tribune zerstören und das ist Alles. Ein Rath der Präfektur im De­­tion entwickelten , geht hervor , daß wir es wirflich mit einem Systemwechtel eigener Art zu thun haben. Kaiser Napoleon hat ein Buch zur Berherrlichung des Clarismus geschrieben. Er mag nun finden, daß nicht nur­ die Kronen konstitutioneller Könige, sondern auch die ver Cäsaren sich in Dolmenkronen verwandeln können. Er findet es für den Wortbestand der Dmastie zuträglicher , wenn der Zorn des Wolfes sich mehr gegen die Meinister und etwas weniger gegen den Souverän fehrt. Indem der Kaiser die Minister in die Kammern Schicht und Interpellationen gestattet, tritt er selbst mehr in den Hin­­tergrund. Die Reformen bedeuten den Bruch mit dem Cäsa­­rismus und die Annäherung nicht an die Freiheit, sondern an den Scheinkonstitutionalismus. Daher sind die neuen Refor­­men streng genommen eine Amfonsequenz und die Krönung des Gebäudes ist eigentlich nur ein verfehlter Kompromiß mit den alten konstitutionellen Sdeen. Kaiser Napoleon hat den Glau­­­bhen an die Sterne seiner Vergangenheit verloren ; er streift die olympischen Gewänder ab, um ein Feines Nichts konstitutionel­­ler Verantword­lichkeit einzutauschen. THF Wien , 24. Jänner. € 3 ist mehrfach behauptet und ge­­glaubt worden, mag Desterreic bei seinem Streben, die Verfehrer­beziehungen zu Italien in jener Weise zu erleichtern, italienischerseits nur auf denselben guten Willen, vielleicht sogar auf ein entschiedenes Webelwollen stoße. Das ist indes nicht der Fall. Man hatte in Wien einen glatteren Gang der Verhandlungen mit Preußen erwartet und in dieser Erwartung schon in den ersten Tagen des neuen Jahres die Unterhandlungen in Florenz eröffnen zu können geglaubt. Von Florenz aus ist nun vor Kurzem angefragt worden, welches die Gründe einer Verzögerung seien, die die italienische Regierung ihrerseits lebhaft be­dauere, und die Antwort aus Wien hat, mit Hin­weisung auf die zu Tage getretenen Hindernisse der Verständigung mit Berlin, die einfache Bereicherung enthalten, daß der diesseitige Unterhändler in demselben Augenblick die Reise nach Florenz antreten werde, wo er (der Mini­­sterialrath de Pretis) bei ven jet noch hier schwebenden Verhandlungen abkömmlich sei. Der Altgraf Salm, bisher der Gesandtschaft in Madrid zugetheilt und mit einer vornehmen Spanierin vermählt, ist zum Gesandtschafts­­sekretär in München ernannt worden. * Berlin, 23. Jänner. Die Konferenzen der norddeutschen Regierungsbevollmächtigten sollen morgen geschlosfen werden nachdem vorgestern die Unterz­eichnung ds Bundesvertrages erfolgt und der preußischen Regierung die Bollmagt ertheilt worden ist, im Namen des Bundes den Beigetag zu berufen, jenen vor_dem legtes­ten zu vertreten, diesen zu vertagen, zu schließen oder aufzulösen. € 3 könnte auffallend erscheinen, dab die Bundeskonferenz der preußischen Regierung eine so weitreichende Vollmacht ertheilt hat, ohne daß es gelungen i­, den Verfassungsentwurf zu vereinbaren und über­ die wich­tigste Frage, nämlich die Budgetfrage, eine Verständigung zu erzielen. Diese Bedenken erledigen sich indes durch das preußischerseits gemachte wichtige Zugeständniß, daß die definitive Feststellung des Budgetrechtes dem Neichetage vorbehalten bleiben soll. Eine Erklärung darüber wurde heute von den Konferenzbevollmächtigten erwartet und scheint auch ger­geben zu sein, da die „Kreuzzeitung“ bereits von dieser Entscheidung als von einer feststehenden Thatfache sprigt und Andeutungen darüber sich auch in einem Artikel der „P­rov.:Korresp.” vorfinden. Damit fin­­den denn auch natürlich die Desiderien der Einzelheiten ihre Ausglei­­chung, die übrigens, was ich beiläufig bemerke, auf dem Wege der Se­­paratverhandlungen zur Kenntniß unserer Regierung gebracht­ worden sind. Weberhaupt sollen alle Verfassungs- und­­ Vertragsangelegenhei­­ten , insofern diese von der einen oder der anderen Bundesregierung beanstandet wurden, zum Gegenstande von Separatverhandlungen außer­­halb der Konferenzen gemacht sein, während man sich in diesen auf eine formelle Zusammenstellung des Ergebnisses jener Spezialverhandlungen beschränkte. Wie es scheint, will die Regierung den Zusammentritt des Parlamentes beschleunigen­, worauf an die Eile hindeutet mit der man die Umarbeitung des für den Reichstag bestimmten Sikungs­­saales im Herrenhause betreibt. — Der König hat sich am Montag auf der Jagd so stark erfaltet, daß er vor gestern Abend nicht in einem engeren Zirkel bei Hofe erscheinen , geitern und heute keine Vorträge entgegennehmen konnte und daß die auf morgen angefegte Cour im Schlosse abgesagt werden mußte, züge". Um wicht zu „Pester Correspondenz“ hervor, daß öft e­rst im Laufe der legten Tage in einem Privatgespräche jede Eroberungssucht in Abrede stellte und in und darauf seine Berechnungen baue, auch kein Ge hebt eine Petersburger Mittheilung bei Gottschatoff längerer Erörterung nur das bekannte Programm von 1862 als heute noch für Rußlands orientalische Politik maßgebend hinstellte. Es un­­terliegt übrigens seinem Zweifel, daß Rußland allein nicht den Krieg wegen der orientalischen Trage eröffnen wird. Das fchliert nicht aus, daß er auf Berwidelungen von anderer Seite rechne Der „D. A. 3." wird aus Belgrad, 17. Yänner,­­ bruch von geinbseligteiten an nach rt : außen hin ie­ge ; mit den eigenen Unterthanen, erwartet. Welche Vorbereitungen sie selbst­­ für diese Eventualität trifft, welche dagegen Serbien ihr gegenüber vor­­­­nimmt, jagen nachstebende Einzelnheiten. In unserm ! Krieges Ministerium Die Militärschulen den Kasernen und in : Offizieren, Unteroffizieren und Gemeinen nicht praktiicher, Kriegswissenschaftlicher an diesen Vorträgen zu betheiligen haben scheinen aus den entferntesten Bezirken die dritte Serie der einberufenen Militärs für den Preis von 10 sprach, als sie sich den. Er sprach , jüngst zu den Studenten Serbien fanıı 160.000 Krieger stellen , doch Unterricht und die Geladlenen­usbildung ben­nen. Das Kriegsministerium bestimmt in jedem einzelnen Falle, melde Kompagnien fi­el: Gegenwärtig i­ da. Gemehre neuer Art sind massenhaft in Arbeit, und die hiesige sowohl wie die Kra­­ge aktuellen­pulverfabrik ruhen, weder bei Tag noch bei Nacht ; demnach k­­ommen aus Oesterreich Arbeiter in großer Zahl hier an,­­welche gegen fl. pr. Stüd unsere alten Gewehre in Hinterlader um­­fallen. Was dies Alles bedeuten soll, geht am besten aus den Orten hervor, welche der Oberstlieutenant A­­­ct, in praxi die Rechte unseres Kriegsministers unserer Hochschule an den kriegswissenschaftlichen Vorlesungen im Bar­radesaal der Akademie, font der Saal der Volksversammlung, "betheil ligten. „Das Vaterland wird ihren Arm in Kürze braus ist aber die höchste Zeit, hat das von den Vätern begonnene Befreiungsnwert zu Ende diese brauchen intelligente an Ra „Deswegen seien Sie, mir gegrüßt, Sie Jünger der Wif­­d­art ! Auf Canthia scheinen die Dinge seinen für den Aufs­­tand glücklichen DBerlauf zu nehmen. Aus Athen, 23. 5., wird gemeldet : DVierhundert Freiwillige von der Insel Kreta sind auf einem französischen Dampfer und von türkischen und egyiptischen Dampfern geleitet im Piräus eingetroffen und wer­­den in ihre Heimath gefchk­t. Aus Paris schreibt man in Bezug auf die neuen Reformen : Man sagt den eigentlichen Sinn des angeblich neuen Regime’s in folgendem Sat zusammen : mehr That, weniger Worte. Das nee Regime märe also der Ausgangs­­punkt einer neuen Aktionspolitik, was auch die gegenwärtigen Minister des Krieges und der Blotte, sehr gebiegene und ener­­gische Männer, anzudeuten scheinen. Ueber die Verlobung des Königs von Baiern wird aus München, 23. b., Näheres mitgetheilt : Die Verlobung Sr. Majestät des Königs mit 9. Tt. H. der Herzo­­gin Charlotte Auguste, jüngsten Tochter Sr. T. Ho­­heit des Herrn Herzogs Maximilian in Baiern, ist gestern zur Thatsache geworden, und wird sicherlich im ganzen Lande mit freudiger Theilnahme vernommen werden. Die hohe Braut ist geboren zu München am 22. Leber 1847, und vollendet sonach im nächsten Monat ihr 20. Lebensjahr. Gestern Abend wohnte Se. Majestät der König mit Ihrer Majestät der Königin-Mut­­ter der Vorstellung im Königlichen Hoftheater bei. Nach dem ersten Akt begaben sich beide Majestäten in die herzogliche Loge, und holten von dort die Herzogin Charlotte zu fi in Die Kai­serloge herüber, wo sie dann zwischen dem König und der Königin- Mutter Bla; nahm. Heute hat Se. Moajestät durch ein eigen­­händiges Schreiben dem erhabenen Großvater Sr. Majestät dem König Ludwig I. nach Rom von der erfolgten Verlobung Anzeige erstattet. Leider ist der Katarrh des Könige so heftig geworden , daß Se. Majestät auf den Rath des königlichen Reibarztes Geheimen Naths dr. Gretl heute zu Bette bleiben mußte. Das auf heute anberaumt gewesene militärische Ban­­fet mußte daher auch verschoben werden. s nannte Dfatt Krieges ertalten und­­ geschrieben denn auch spricht ‚von einer „Profiamirung von ‚einer „Vollendung zu beweisen,, jet, [egen : Aus vielen Anzeichen ist zu ersehen, dag berricht die die wir jest wie Pilze Lofalitäten ber Serbien denkbar erftehen jehen, Hodidule find in die des heiligen des Werkes der Kreis daß auf diese Aeufe, ungen eifrigste Thätigkeit, eröffnet, worden. An ist noch nicht frei; e3 in­­ Belgrad, diesen wird nur theoretischer, ertheilt, geführt des were. Zur Tagesgeschichte. Belt, 25. Jänner. Wir haben bereits gestern erwähnt, daß die Artikel des „Sonnal de St. Petersbourg” sich neuerdings durch eine auffallend kriegerische Sprache auszeichnen. Das ge­­ = Der Entwurf des Fünfzehner-Subsomites. Nachstehend fahren wir in der Mittheilung des von Bas­ton Remény veröffentlichten Kommentars Über den Majo­­ritätsentwurf des genannten Subsomites fort, und zwar sehen wir uns zu einer beinahe wörtlichen Wiedergabe der r­ichtigen I ST TTTKTTTTTTT ÁT TTTTTTTÉTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTATTTKT TÁTATKTTTTTTTTTTTÉ KT TT [TÉT JT ATEOTTT TTI Ginevra Amieri, von Therefe Bulkty, (Shluf. ) IX. Schwer hastete die Luft auf Florenz im Frühling 1348 ; die Straßen waren verödet. Das Gespenst der Pest zog mit schwillem gelben Nebel ein und verscheuchte die Bürger von den Plagen im ihre Häuser , die Großen aus der Stadt in ihre Billen. Arme Weiber mit kleinen Kindern schweiften auf den Straßen umher ; furchtlos sammelten sie die Kleider und die Deden , von den Dienern aus den ausgestorbenen Wohnungen hinausgeworfen. Auf den Stufen der Kirchen saßen zusammen­­gelauerte Gestalten, traurig entstellt, und täglich sah man Antonio Rondinelli si, sollten nahen und sie zum Spital geleiten. Auf diesem Wege sah er eines Morgens Ginevra ; mit leisem Gruß tritt sie an ihm vorüber . Von diesem Gange heimkehrend fühlte die junge Frau sich mehr als gewöhnlich erschöpft und aufgeregt. Sie hatte die Nacht bei ihrem Vater gemacht, dessen Kräfte in dem seßten Monat abge­­nommen hatten ; die Furcht vor der Pest wirkte gewaltig auf ihn ein. Die Zocter hatte versagt , ihn zu bewegen, sich auf eine seiner Villen zu begeben, doch konnte der Alte sich nicht ent­­schliegen, fern von seinem Kinde zu weilen, und Ngolanti’s Ge­schäft hielt ihn in Florenz nicht weniger, als Ginem­a’s Wunsch, die Batterstadt nicht in der Gefahr zu verlassen. Doc, sei, als sie den Vater leiven sah, ward sie besorgt und schlug dem Gatten vor, aufs Land zu gehen, wenn er mit Affunta sie begleiten wolle. „Ich werde sehen, es einzurichten“, erwiderte Francesco, und seltene Befriedigung erhellte seinen Blick. War’s ein Wen­­depunkt ? Verließ Cineora denn nicht freiwillig die Mauern, wo Antonio in der Gefahr zurückblieb ? Er ging hinunter zu der Tante und gebot : „Vergiß nicht von dem Eleriv­au heute in Ginevra’8­rant zu milden, es scheint zu wirken.“ — Ein Schrei, ein Hilferuf dringt aus dem oberen Stodwerfe herab ; Francesco eilt hinauf, die alte Frau ihm nach) ; Ginevra siegt auf dem Boden leblos ausgestrebt , die Hände im Starrkrampf gefaltet, die Lippen blau, das Antlig wie von Wachs. „Du hast zu viel vom Jeh­r hineingemischt, du hast sie vergiftet !“ mwitthet Francesco und hebt die Todte auf mit starkem Arm. „Nein, sie hat die Pest in’s Haus gebracht, Jesus Maria, zu Hilfe“, fahren­ Affunte und flürzt zur Ehüre hinaus. Das Gesinde Läuft zusam­­men, Ginevra wird auf's Bett gelegt ; Aerzte, Amieri, Fra An­­gel werden herbeigeholt ; die Nachbarn forschen , was geschehen sei? „Mt die Pest eingelehrt ? da ist’s umsonft, auf Rettung zu hoffen! Der Leichnam muß je eher entfernt werden.“ Die Aerzte räuchern und reiben die faiten Glieder stundenlang, uns sonft , fein Pulsschlag, feine Wärme ‚­Tein Zeichen von Empfin­­dung. Verwandte und Bekannte fragen bei den Nachbarn : „It eg die Pest ? „Ya wohl, es kann sein Zweifel sein.“ „So muß man sie bestatten , ehe die Berweiung eintritt ; sonst wird die­ ganze Umgegend­ verpestet. Der arme Mann hat ganz den Kopf verloren, Amieri auch , wir, die Verwandten, müssen fol­­gen.“ Und sie laufen in der Stadt herum und suchen einen Sarg, doch ist feiner gleich zu haben, denn der Todten sind viele. Man geht zur Misericordia, begehrt eine Bahre und ordnet den Leichenzug an. Agolanti , Amieri und Fra Angelo weigern sich, Giora so shhleunig zu begraben, die Aerzte aber dringen darauf die Tochte­rei freilich wenig entstellt, allein die Zelt zeige sich unter so verschiedenen Gestalten. Mit gutem Gewissen könne man nur wenige Stunden mit dem Begräbniß zögern ; alle Mittel seien vergebens angewendet worden. Der Abend war duntel — der Mond ging erst spät auf — und der Fadelzug und die offene Bahre, mit dem feidgentudje nur beliebt, bewegte sich langsam zum Kirchhofe des Domes hin, wo die Leiche eilig in der Gruft der Agolanti’3 beigefegt wurde. Schauerli­n war’8 anzusehen , halb offene Gräber mit Todten dicht aufeinander gefchichtet und kaum mit Erbe zugebedt. Aus den Gruben drang er st­dend ber­ Hand der Berweiung . Schnell wurde die Bahre hinabgelassen, ein kurzes Gebet von Fra Angelo gejagt, während die Todtengräber ungeduldig drängten, den Grabstein hinzuschieben und sich zu entfernen. X. Hell war der Klang der Glocen um die elfte Stunde, als der Mond aufging und seinen Glanz über den hohen Dom und Still war’s überall ; heilige Ruhe Dede sind die Straßen, weithin ist Alles stumm. Doc­hord,­­ Dumpfes Stöh­­nen dringt aus der Gruft der Agolanti’s. Ginevra schlägt die Augen auf; geblendet durch den matten Schimmer, der durch einen Riß des Grabfteind dringt, schließt sie schnell sie wieder zu. Sie hebt den Kopf, die Glieder sind ihr steif. Wo ist sie? Es Aft fe enge, fie athmet fam­m. Sie fühlt eine Last auf ihren Ar­­­­men, so fchwer, als wenn im Traum der Alp sie brühte. Träumt sie denn wirklich ? sie nimmt ihre ganze Kraft zusammen, schleus­tert das Seidentuch von sich und erwacht , erwacht betäubt, nur halb bewußt. Der Trieb der Selbsterhaltung drängt sie, aus dem engen Naum sid zu befreien ; sie hebt ihr Herz zum Schö­­pfer in Angst und Gebet und fragt sich auf die Hände, und, auf den reiten Arm gelehnt, wendet sie sich um und Flieht Hinauf die erste Stufe und steht im weißen Mondenschein noch mehr Stufen und strengt sich an und klettert höher empor und sucht den Stein zu bewegen, den sie für die eingestürzte Dede ihres Zimmers hält. Sie stenmt si dem Stein entgegen, sie brücht sie an die Mauer und stößt verzweifelnd mit geballter Faust — umsonst ! wo einmal! der Stein weicht eine Hand breit, der Hand der Grabesmauer aber brödelt sich. Sie Hammert sich daran ; er [öst sich mit Getöse ab ; sie athmet reine Luft ; sie schleppt sich eine dritte Stufe hinauf ; sie badt sich nicht genug und stößt heftig mit dem Kopf gegen den Iodieren Rip im Stein, große Stücke rollen hinab , der Ausgang ist geöffnet, sie stürzt hinaus, stürzt ohnmächtig auf die Erde. Die fahle Luft stärft sie bald, sie erwacht, ihre Glieder zittern ; sie hält sich in ihr langes Ge­wand ; sie fcheut umher, blickt zu den Sternen auf. It sie im Paradies ? ist sie erlöst ? am Eingange vor Gottes Reich ? An­mälig taucht das volle Bewußtsein wieder auf und Schatten­­bilder des entschwundenen Tages. Antonio’s Bild im Glanz der Morgensonne ; ihr fahles Haus, Brancesco’8 Antlig ; dann wurde es eng in ihrem Schlaf gemacht ; sie fühlte sich so her, dann eifig fast ; sie mahnte, die Dede ihrer Stube stürze ein, sie fehrie und sie verlor die Sinne. Und jest ? jeht ist sie wieder aufgewacht ! wo aber ? wo ist sie ? wo war sie ? sie fehrei­ miez per auf! sie war im Grab! lebendig eine Tochte. Sie rafft sich auf und durch die enge Straße längs der Misericorbia eilt mit wilder Haft, als wollte sie vor sich selber fliehen, zum Corso degli Adimari zu Agolanti’s Haus. Francesco sah noch in der Loggia fassungslos, abgespannt , finster vor sich blidend und murmelnd : „Die Alte hat sie vergiftet, und ich habe zugesehen. 7 Tausend Meffen will­ig Ieien lassen für ihre Seele." Er schaut auf. Um Himmels willen, er ist Ginevra’s Gespenst, das ihm drohend winkt. „Mach, auf, laß mir ein,“ hört er, nein, er wil’g nicht hören, er stürzt in das Haus, schließt fest das Thor, verriegelt seine Thüre , Löscht die Lampe aus. Ginevra ringt die Hände und schwanft mit unsicherem Schritt zum Arcivescovado hin, dort frift sie nieder, sie kann nicht mehr, sie ist erschöpft. Mach kurzer Frist aber erhebt sie sie wieder und findet den Weg zum Baterhaus ;. dort ist schon Alles finster; sie Hopft, sie klagt: „Bill mich denn Niemand hören ? Der alte Diener erscheint am Fenster mit dem Licht, er öffnet das Fenster und steht den Kopf hinaus , vorsichtig , denn er fürchtet, ein Pesttrainer in die Hilfe. Da trifft sein Auge Cinem­a’s meiße Gestalt. Die Lampe füllt ihm aus der Hand. „Was gibt’8“, hört die Tochter die schwache Stimme des Baters fragen. Der Diener aber schlägt das Fen­ster zu. Ginevra Hammert fi an das Gesimse, da fühlt sie falte Tropfen auf ihre Stirne fallen, sie blickt hinauf und sieht den Diener aus dem Fenster des oberen Stodwerfes hervorge­­lehnt, wo der Weihfeffel an die Säule angemauert ist und hört ihn stottern: „Vadi in pace anima benedetta.“ Da­ber mächtigte sich ihrer eine seltsame Empfindung. Verstoßen von allen ven Shrigen, frei von den Banden dieser Erde, ist’s ihr, als könne sie fliegen, als müßte sie zu Antonio eilen, von Fiebergluth sind ihre Wan­­gen geröthet,, entfesselt wallt ihr langes Haar herab ; sie geht nicht, nein, sie fliegt am Dom vorbei, durch die Straße San Lorenzo, hin zu Rondinelli’s Haus, dort fehrei­ sie gellend: „Ans­tonio“ und stürzt zusammen an der Schwelle. Der junge Mann saß noch in seinem Zimmer ; er hört den Ruf und eilt hinab, schließt die Leblose in seine Arme und trägt sie zu der Mutter in’s Sclafgemach. Monia Maria hört das Geräusch und eilt mit der Lampe entgegen. Die Kranze wird ins Bett gebracht und gepflegt. Doc der Krampf hat sie abermals erfaßt, die Glarr­­heit des Todes weicht nicht ; die Mägde flüstern einander zu, es sei vergebens, Moria Maria’s Hoffnung schwindet, doc nicht die Antonio’s ; er hofft als Liebender, und er vertraut als Arzt den Kräften der Natur. „Sie ist nicht topf“, so tröstet er die Mutter. Die Sonne geht indessen auf, doch der Tag vergeht und der Abend schwindet, und noch immer sein Lebenszeichen von Ginevra. Maria weicht nicht von ihrer Seite, Antonio läuft in der lautlos stillen Nacht; da steigt der Mond herauf und Ginevra’s Tippen beben, es schlägt der Pulg — ein Athemzug, er zuht das Herz,­­ hämmert das Bewußtsein — „bein in Ewigkeit“, stfpelte sie mit geschloffenen Augen. Drei Tage und Ginevra lebt, bleic) und schwach ; doch sie lebt und sie ist glücklich wie in der Kinderzeit ; die mütterliche Freundin ihr zur Seite, die sie aufhaut mit feuchten D wird. „It er noch nicht genommen ?" fragt Ginevra vom Schlummer erwacht. Und im dem Augenblick öffnet Fra Angelo Seife die Thüre, Maria winkt ihm und entfernt sich ; er bleibt allein mit der jungen Frau. Promm faltet er die Hände mit den Worten : „Sofegnet feiert du, Auferstandene! Gelobt seides Herrn Gnade!“ Ginevra aber richtet si­­ch auf und sprigt mit Mühe: „Se, Bater, auferstanden durch; Gottes Gnade zu neuem Leben, befreit von allen Banden. Francesco hat mir nicht aufgethan, das Bat­terhaus blieb mir verschoffen,, zum zweiten Male war ich) dem Tode preisgegeben hätte der Allmächtige mich) nicht Durch deg­­eliebten Hand gerettet ; ihm hat Gott selbst mich zugeführt ; was Gott vereint , das darf der Mensch nict trennen." „Ein Wunder ist geschehen,“ erwiderte Fra Angelo: „Doch es zu deu= XI. In Agolanti is Haus ging eine große Umwandlung vor. Nach dem Begräbniß der jungen Frau war Affunte­ aufs Land entfernt worden, das Haus geschlossen, Geschmeide und Einrict­­richtung der Eirche geschenkt und Alles, was Ginem­a gehört hatte, den Arm­en. Agolanti ordnete seine Geschäfte und begab sie nac S. Marco, um als Novize aufgenommen zu­­ wer­­den und nach vollendeter Prüfungszeit in den Orden des heili­­gen Dominicus zu treten. Monia Maria hatte dies vernom­­men und war begliffen, Alles, was ihr Liebling besessen hatte, für sie zurückzulaufen, und als sie nach Furzer Sunft gewesen war, b­at sie ihr ein festliches Kleid an und führte sie zum Hochaltar des Domes. Er war am Dottersonntag ; der Erzbischof selbst hielt das Amt zur Vesperzeit. Obgleich unter dem Einfluß der durct vor der West seine große Menge herbeigeströmt war, so waren doc, mehr Andächtige versammelt, als er seit langen Wo­­chen der Fall gewesen war. Der Psalm , „In exitu Israel“, (beim Auszug Israel’s), war verflungen, und der Erzbischof sagte : „Auditam facite vocem laudis Dei“ (Laftet Gottes Xob­erta­­nen) ; eine helle weibliche Stimme antwortete : „Qui posuit animam meam ad vitam“ (der meine Seele in’s Leben gefeht), mit solchem Madorud, daß viele Augen sich vom Gebetbuch, er­­hoben und auf die hohe, weibliche Gestalt in der Nähe des Al­­tars blicken. Da stürzte ein alter Mann aus einem Betstuhl mit dem Ausruf : „Cineora, meine Tochter !" und ein blaffer Novize folgte seinem Schritt und fing den warlenden Greis in seinen Armen auf, während er betroffen das schöne Weib an­­flarrte . Ginevra aber kniete vor dem Bater nieder, seine Hände raffend. Blisshnell verbreitete sich die Kunde : Ginevra, die Todte, sei auferstanden. Die Aufregung stieg so gewaltig, daß der Gottesdienst unterbrochen wurde ; der Erzbischof sah erstaunt auf das Getümmel. Da nahte sich ihm ein Mönch und flüsterte ihm einige Worte zu. Ginevra aber erhob sich und sprach mit Kraft : „Urtheilt, erhabener Kirchenfürst. Treu blieb ich diesem Manne, Francesco Agolanti, dem ich angetraut war, treu big in das Grab ; als Gottes Macht mich daraus einvedte, kehrte ich zu ihm zurück ; allein der Tod stand zwischen ihm und mir, schaudernd floh er mich. Da fiel ic unfehlbar dem Tod anheim, wenn mich nicht die Hand des Geliebten, Antonio Nondinelli’s, entrissen hätte , gehöre ich jegt nicht ihm dich Gottes Gnade ?* Lautlos harrte die Gemeinde auf den Ausspruch des Erzbischofs. Dieser wandte sich zu Agolanti mit der Frage : „Spricht sie die Wahrheit und nur die Wahrheit ?* „Es ist, wie sies gesagt“, bestätigte Francesco. Da sprach der Erzbischof feierlich : „Was­­ der Tod getrennt hat, ist aufgelöst für Diese Erde.“ Ein Auf­­sehrer des Jubels folgte diesen Worten ; die mächtigen Orgeltöne fielen ein, und die Menge begleitete Ginevra frohlobend zu Non­­dinell!’s Haus. Und Heute no, nach fünfhundert Jahren, lebt im Anden­­ken des Bolfes von Florenz Ginevra Amieri, die aus dem Grabe auferstanden, bei Mann und Vater umsanft um Obpad­ flehte und nur vom Geliebten willkommen geheißen ward ; ihr Geflecht ist vor einem Jahrhundert ausgestorben, dog ihr Name bleibt unvergessen in ihrer Baterstadt. — 4 ein Engel im Reich der Todten. , die nieveren Gräber breitete, in der Skathedrale, wie auf dem Gottesadel. - | ; sie ; \ ! | | ten, geziemt nur dem Erzbischofe , daß der Herr ihn erleuchte.“ bete und hoffe, meine Tochter,

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