Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1867 (Jahrgang 14, nr. 3-26)

1867-01-26 / nr. 22

»k. a Ko Bez vi­endblatt des Samstag, 26. Samter, Nr. 22. (Die einzelne Nummer tastet 4 fr. 5. 33) ‚loyd. Welt, 1867. el, Depeschen des „Pester Lloyd.“ Wien, 26. Jänner. Oxriginaldepefde) Eine Taiferliche Verordnung beschränkt die körperliche Züch­­tigung in der Armee, sowohl die disziplinarisch auf Fülle entehrender Handlungen. Konstantinopel, 25. Jänner. (R.B.) Die Ner­vierungsorgane bestätigen zu einer­ Konferenz der Grundlagen das Ende des Aufstandes Sandia. Die Verwaltung von Candia wird reorganisirt. Karlsruhe, 25. Jänner. (8.8) Am 3. Leber werden die Bevollmächtigten der vier süddeutschen Staaten der Leestellung einer gleichartigen Wehrverfassung, zusam­­mentreten. Maris, 25. Jänner. (X.­B.) Das „Mem. dipl.“ theilt mit, daß die außerordentlichen Gesandten, melche Griechenland an die europäischen Höfe beorderte, beauftragt sind, die­ Einverleibung Candia’s, der Cyflariden und eines Theiles von Thessalien in Griechenland zu verlangen. Ka­­ram verließ Syrien auf einem­­ französischen Schiffe. — Die „France“ erwähnte der Gerüchte von einem Attentate auf den König von Italien, ertlärt dieselben jedoch für ungerechtfertigt und­ grundlos. Wien, 26. Jänner. Barbörse. Kreditaktien 162.50, 1860er­­ Zofe 85.90, 1864er Zofe 78.90, Staatsbahn 206.70, Nordbahn 1595. Ziemlich belebt, aber geschäftslos. In Baluten wenig Geschäft. Napoleonsb’or 10.38. & In der heutigen furzn Unterh­aussigung wurde der Bericht des Grafen Julius Andraffy bezüglich der Ueberreichung " der " legten Unterhausadresse v­orgelesen, und die huldvolle Antwort Sr. Majestät vom Hause zu freudiger Kenntniß genommen. Dann wurde der Abgeordnete Stephan Szemzd verifizirt. Indem wir den ausführlichen Sibungs­­bericht unserem Morgenblatte vorbehalten, bemerfen wir blos no, daß die nächte Sigung 063 Unterhauses am 4. Feber stattfinden wird», indem­ die Berathungen der. 67er-Kommission, welche am künftigen Montag Nachmittags um 4 Uhr, beginnen werden, die ganze kommende Woche in Anspruc nehmen­ dürften. sz „Besti Mapló" äußert sich heute an zwei verschiedenen Stellen über die von Sr. Majestät der ungarischen Reichs­­tagsreputation ertheilte Antwort : Die Worte — heißt es an einer Stelle — gleichen dem in einem nicht eben geschliffenen Spiegel sich) zeigenden Bilde ; aus wie vielen verschiedenen Gesichtspunkten wir es ansehen mögen, eben so viele , verschiedene Gestalten zeigt es uns in größerem oder feinerem Mabstabe. Dies ist um so wahrer, je größer das Bild ist, welches reflettirt wird, je wichtiger die Worte sind, de­ren Sinn wir von verschiedenen Standpunkten untersuchen. — &3­ sei und gestattet, nur mit einigen Zügen das Bild zu ent­­werfen, welche die Worte Sr. Majestät, wie er bei Gelegenheit des erwähnten Empfanges sprach, in uns, in dem ruhigen Spie­­gel unserer Auffassung, gestalteten. . . . Se. Majestät versichert das Land seines Entschlusses, das er bereit sei, die Wünsche des Landes zu erfüllen. Wahrlich hochedeutsame Worte. Die Er­­nennung des verantwortlichen ungarischen Ministeriums stößt aber, wie Se. Majestät sagt, noch immer auf Hindernisse. Was aber heu­t­e eine Schwierigkeit bildet, muß nicht nothwendiger­­weise auch morgen eine sein. Und wir glauben seine un­­berechtigte Hoffnung auszudrücken, wenn wir den Glauben aus­­sprechen, dab nicht mehr politische und nicht rechtliche N­ücksich­­ten die Ernennung des ungarischen Ministeriums hintanhalten, sondern die Schwierigkeiten, welche mit dem Begim­e jederzeit verknüpft sind, und die um so drühender sind, je‘ wichtiger die Sache i­, in welcher die Initiative begonnen werden muß, je bedeutender die Wendung ist, welche an der Schwelle steht. Wir lauben, daß jene Schwierigkeiten in kurzer Zeit überwunden ein­werden und wir ein verantwortliches ungarisches Ministe­­rium an der Seite unserer politischen Angelegenheiten begrüßen können werden. Und wir glauben, daß dies wer Meg sei, auf welchem die meisten jener großen geistigen und materiellen Ber­ünfte wieder­­ gut gemacht werden können, welche jüngsthin die österreichische Monarchie und in ihr selbst Ungarn erlitten hat. Und von seinem Wiener Korrespondenten läßt sich "B. Mmapló" schreiben : Ohne Zweifel werden die Worte Sr. Majestät nicht ver­­fehlen, ihre wohlthätige und beruhigende Wirkung im Lande zu BAT. er gleih wie die Noresje, auf welche die allergnäpdigste Antwort erfolgte, auch größere Prinzipien im Zusammenhange mit ihrem spezifischen Gegenstande berührte; so gab auch Sr. Majestät eine über diesen hinaus sich­erstrebende Versicherung, indem er die Ernennung des verantwortlichen Ministeriums und überhaupt die Erfüllung unserer Wünsche hoffen läßt. Was die Klausel betrifft, wonach diese Wünsche dann werden erfüllt werden, wenn die Schwierigkeiten (nicht Hemmnisse oder Hindernisse) der faktischen Konstit­irung des Ministeriums beseitigt sein werden, so sind wir überzeugt, daß v diese Klausel eine andere Bedeutung und einen anderen Sinn habe, als die in den bisherigen Königlichen Reskripten enthalte­nen Klauseln, und wir hoffen, daß an das ungarische Bublitum dieselbe nicht so auffaßte. Denn in der That, nicht an dem wohlwollenden Vertrauen Sr. Majestät und auch nicht an den gegenwärtig maßgebenden Regierungsmännern liegt es, wenn etwa die Erfüllung der in den Adressen des Landtages ausge­­drückten Wünsche ein wenig auf sich warten lassen sollte. Wie ich vernehme, mangelt diesbezüglich nichts. Blos die durch die Verhältnisse und die Natur der Dinge erforderten Vorbereitun­­gen, — welche einige Zeit­ beanspruchen —­­ verzögern noch ein wenig die in der Schwebe befindliche Erfüllung der Wünste. Auch der „Peiter Korresp.” wird von mehlunterrichteter Seite bestätigt, daß für den schon in Kürze erfolgenden glückli­­chen Ausgleich solche Garantien gewonnen seien, welche über jeden Einwand erhaben sind. Diese Garantien sind : der unabän­­derliche Wille Sr. Majestät. Seine entschieden ausgesprochene Absicht. — Graf Andráffy, der vorgestern und gestern unausge­­föst mit Deát konferirte, fehrte vollkommen beruhigt hieher zu­­rück, und seinen Glauben an eine bessere Zukunft vermag die Besorgniß, daß der Wunsch und der Wille des Fürsten vereitelt werden könnte, eben so wenig als jene Besorgniß warnend zu machen, daß, während das 203 der nächsten Zukunft in unsere Hände gelegt wurde, wir selbst dasselbe vereiteln könnten. Aus Anlaß einer Wiener Korrespondenz der „Breslauer Zeitung”, in welcher allerlei Angaben über eine Zusammenkunft zwischen Franz v. Bulpfg und Schen. v. Bratobenera gemacht wurden, veröffentlicht Herr v­. Mende, wer­ diese Zusammenkunft vermittelt hat, ein längeres Schreiben, worin die Korrespondenz des Breslauer Blattes als ein Gewebe von Entstellungen bezeich­­net und folgende positive Mittheilungen gemacht werden­ . Herr v. Mende erzählt :­­ „Herr v. Pulpky näherte sich mir, weil mein Streben für einen 5-5 kg­ mit Ungarn bekannt ist — und s­prach davon, daß er es für sehr zweckmäßig hielte, wenn endlich einmal die Führer der Parteien die­ und jenseits der Leitha in nähere Berührung träten, weil dies eine Verständigung erleichtern und beschleunigen wü­rde. Der Korrespondent für die „Breslauer Zeitung“ wolle sich darüber nit wundern, daß für mich — der sogenannte „Revolutionär und Republikaner“ Pulßky von 1848, seit Se. Majestät der Kaiser, hochherzig mie immer, vonselben amnestirt hat, ‚nicht eriftirt ; — der warme ‚ungarische, und zugleich. öster­­reichische Patriot, —­ der hochgebildete Mann, welcher in der Schule des Emils große Erfahrungen gemacht — vor PBulicky, welcher auch heute in Ungarn, so viel mir bekannt, "hochgeachtet dasteht, ohne sich ein Mandat anzuma­ßen, Worte des Friedens und der Einigung ausspricht und taugliche Wege hierfür vor­­schlägt, ebenso im Interesse der Einheit und Machstellung des Neides, als wie im Interesse seines engeren Vaterlandes — dieser Bulbig war es, welchen ich mit Führern der Deutsch:Dester­­reicher bekannt machen mollte; — und das habe ich gethan ! Herr v. Pulkky aber hörte mit Interesse , was die Deutsch: Desterreicher dem Ausgleiche mit Ungarn geneigt seien, daß sie aber eben darum, auch eg von anderen Gründen, an ihrem verfassungsmäßigen Rechte festhalten wollen, weil Ungarn den Neichsrath des Jannerpatentes nie als den berechtigten gat­ter, beim Ausgleich ansehen könnte. Herr v. Bulpín theilte nach Anhörung ad an Gründe diese Ansicht , war in seiner Weise bemüht, für den außerordentlichen Neid­grath eine Lanze zu bre­­chen , sprac im Gegentheil seine Freude darüber aus, daß die Deutsche Desterreicher fi auf verfallungsmäßigem Boden einigen. Man schied in freundlicher, ja herzlicher Weise. ©o viel zur Steuer der Wahrheit — das Geringste, was man dem Gastfreunde schuldig it. Aus Fiume erhalten wir einen Bericht über die aus‘ Anlab des Heeresergänzungspatentes abgehaltene Gitung des dortigen Munizipiums. Die oft bewährten Sympathien dieser Stadt für ihren unmittelbaren Zusammenhang mit der Stephansfrone fanden auch in dieser Versammlung warmen Anspruch. Den Be­richt unseres Korrespondenten theilen wir weiter unten mit. Se. Exzellenz der Hofkanzler v. Majlath wird, wie „Beiti Hirndl” berichtet, morgen, Sonntag, in Bett erwartet. Die Ernennung des Raaber Bischofs, Johann Simor, zum Primas von Ungarn wird dem „Wort” telegraphisch berich­­tet. Wehnliches verlautet auch in hiesigen wohlunterrichteten Kreisen. Politische Rundschau, 26. Jänner. Wenn wir den Mittheilungen eines unserer Pariser Korrespondenten Glauben scheiken dürfen, so hat Herr 3­0 al b sein Portefeuille nur des­­halb niedergelegt, weil Kaiser Napoleon sich weigerte die öffentliche Meinung über die friegerischen Vorbereitungen Frank­reich zu beruhigen. Auch von anderer Seite gehen nug Andeu­­tungen zu, wonach Frankreich eben nicht von den friedlichsten Gesinnungen beseelt wäre. So schreibt man uns aus Bari vom 23. „In unseren militärischen Kreisen zirkulirt eine Anekdote, die eine gewisse Bedeutsamkeit hat. Bei einem­­ Familiendiner soll jüngst die Königin Augusta, halb im Scherz halb im Ernst, die Hoffnung ausgesprochen haben, daß die Rede des Königs bei Eröffnung des norddeutschen Parlaments die Kandidatenrede des deutschen Kaisers sein werde , worauf der König geantwortet haben soll: „Der künftige Kaiser von Deutschland muß sich nicht doch Worte sondern mit Thaten ankündigen.” Man fügt hinzu, daß die Militärpartei mit­­ viesem Wort sehr zufrieden ist. Von Herrn v. Bismarc hingegen glaubt man, daß er sich nur sehr mäßig darüber freut, und daß der Premierminister des Kö­­nigs Wilhelm in diesem Augenblicke dem etwas kriegerischen Pro­­gramm der Aktionspartei energische Opposition macht. Vielleicht stehen mit dieser Haltung der Ministers die Schritte im Zusam­­menhang, die er macht, um si­cher gegen einen neuen Krieg o. M.: Man sprach gestern bereits von einem nicht gerade freundschaftlichen Noten­wechsel zwischen B­ar­ris und Berlin aus Anlaß der preußisch-bayeriischen Al­­lianz. Heute behauptete sich dieses Gerücht ebenfalls so und übte sogar einen sehr ungünstigen Einfluß auf die Börse aus. Für die französis­che Regierung ii es ohne Zweifel ein höchst unangenehmer Gedanke, daß die Mainlinie im Wesentlichen schon überwunden sein künnte, ehe sie noch gerade die Theilung Deutschlands nach Nord und Süd als Hauptargument zur Ver­­theidigung ihrer Polität vor der Kammer bei Beantwortung al­­lenfaulfiger Interpellationen bewußt hätte. „La France” läßt ich aus Berlin schreiben , gestimmten (?) liberalen Partei zu nähern. Wie dem immer sei, 10 deuten manche Zeichen darauf hin, daß­ der Bruch zwischen Bismarc sind und. Der vielleicht schon eingetreten erzfeudalen Partei wahrscheinlich geworden, That, warum der, König in der Umgebung Man fragt sich in Berlin in der so oft wie früher empfange­n warum gewisse, mit der berüchtigten reaktionären ‚Minorität (9) des Herrenhauses sehr ku­rze Personen fast immer. des Königs fid) befinden 2. dies ragen, die man zwar noch nicht erklären kann , ‚die. aber den P­arteigängern. des. Herrn v. Bismarc, gewiß zu denken geben. Ueber einen an einem päpstlichen Zuaven verübten Meu­­chelmord liegen aus Ro­m folgende Details vor: Der Getö­tete hieß Charles Caife und war ein geborener Franzose aus einem Departement an der spanischen Grenze. Der Mörder hatte sofort die Flucht ergriffen, wurde jedoch verfolgt und es gelang den Gendarmen ihn zu ergreifen. Er nannte sie Louis Napoleon und gab eine Vorejse an, die sich als falsch er­­wieß. Dagegen ging aus seinem Bak hervor, daß er wirklich Louis Napoleon heißt. Er ist ein Neapolitaner aus der Proz­vinz Aquila und etwa 25 Jahre alt. Man fand bei ihm einen Brief seines Vaters, woraus hervorging, da­ dies nicht das erste Verbrechen ist, welches Louis Napoleon begangen. Er ist seit Kurzem in Rom, wo er eine Stelle in der Villa der Fürstin Sciarra fand. Man dringt darauf, dab der Prozeß beschleunigt werde, und um seine Zeit zu verlieren, soll der Mörder dur ein Kriegsgericht verurtheilt werden Der junge Mortara ist, wie uns heute aus Rom ges­teldet wird, als Novize in das Kloster St. Peter in­ vinculis eingetreten. Gr­it­test 15 Jahre alt. Fiunte und das Wehrpatent. 5 Von der Adria, 22. Jänner Zum­ Behufe­n ver Beschlußfasfung über das Heeresergänzungs- Pa­tent hat heute eine außerordentliche Siskung ver Muniz­ipal: Kongregation der Stadt Fiume stattgefunden. Der präsidirende Bioik­apitän Ritter v. S­mai­c eröffnete die Sibung. An sei­­ner Ansprache erwähnte er der, altbemahrten Unterthanentreue der Flumaner Bevölkerung und sprac­h die Erwartung­ aus, daß die, Versammlung ‚auch) bei der, heute­ bevorstehenden, Diskussion über eine Verordnung, welche die höchsten vitalen und materiel­­len Interessen der Stadt berührt, die schuldige Ireue für den Thron und die Grundprinzipien­ des Konstitutionalismus nicht aus dem Auge verlieren werde. Munizipalrath Dr. Med. Gi­acıi h ergreift das Wort als Antragsteller. Redner stüst sich vor Allem auf die Gin­ungsworte des Präsidenten und betont , daß die heutige Vers­ammlung eben doch die Wahrung der Gefege und durch das Beithalten an den verfassungsmäßigen Rechten ihre Treue an den Thron zu bewahren Willens sei, und dies, umso mehr , als auch Se. Majestät wiederholt in der feierlichsten Weise die Beobachtung der verfassungsmäßigen Prinzipien als Grundgefeß Seiner Regierung proklamirt habe. — NMedner ergebt ss in einem funzen Rücblice auf die früheren BVerhältnisse Fiumes und verwähnt, daß Fiume ebenso wie Triest und Ragusa von der Militärstellung­ befreit war , während diese beiden Städte sich noch im Besige vieler Begünstigung befinden , habe Fiume seit dem Jahre 1848 nebst vielen anderen Rechten und Privile­­gien auch die M Wohlthat der Militärbefreiung — er­ milse­ nicht, aus welchen Gründen — verloren. Die Folge davon­­ sei eine nicht unbedeutende Zahl von Emigrationen , indem ein großer Theil der für den ‚merkantilen Seedienst sic) widmenden Jugend auf fremden Schiffen Dienste nimmt, um sic. ver Stellungs­­pflicht zu entziehen, und wann als Rekrutivungsflüctlinge nicht mehr in die Heimath zurückkehren kann. Bisher habe das s­on­­tingent Fiumes jährlich in 20 bis 25 Nefruten bestanden , was sei für die Zukunft zu erwarten, wenn in dieser Seestaat die allgemeine Wehrpflicht durchgeführt werde ? — Die Heeresergän­­zungsverordnung vom 28. Dezember v. a. berühre­ daher den Lebensnerv Fiumes und dessen maritime Kraft auf das em­­pfindlicjite. Die Publikation dieser Verordnung sei in dieser Stadt am 16. Jänner d. 3. geschehen, ohne daß die Munizipal- Kongregation davon früher in Kenntniß gerecht wurde. Das Mus­­izivium, berufen, das Wohl und die Interessen der Stadt zu fchüben, müsse aber gegen die Durchführung dieser Verordnung entschieden Verwahrung einlegen. Die allgemeine Wehrpflicht erheilhe so große Opfer von der Bevölkerung, daß dieselbe nur bei strengster Beobachtung aller konstitutionellen Rechte durchge­­führt werden könne und dürfe, und wenn die Räthe St. Maje­stät die Verhältnisse der österreichischen Monarchie fennen wür­­den, so hätten sie niemals die Verordnung über Die Heeres­­ergänzung vom 28. Dezember v. a. der Sanktion des Monar­­chen unterbreiten dürfen. — Nießner beantragt, die Munizipal- Kongregation der Stadt Fiume möge gegen die allfogleiche Aus­führung der neuen Verordnung über die Heeresergänzung Pro­­test einlegen und, die geeigneten Schritte thun, um zu ermitten, daß diese Verordnung insolange suspendirt bleibe, bis sie auf verfassungsmäßigem Wege Rechtsgiftigkeit erlange. Munizipalrath Ritter v. Thierry begründet vor Allem das Recht der königlichen Freistadt Fiume, gegen die Durchfüh­­rung dieser nicht auf konstitutionellem Wege erlassenen Berord­­nung zu protestiren und bedauert die geschehene Publikation ohne vorhergegangene Verständigung der Munizipalkongregation. Er schließt sich im Allgemeinen den Ansichten des früheren Med­ner an, beantragt jedoch: Er sei eine Repräsentation an die königlich Kroatisch-flavonische Hofkanzlei zu richten und mit Be­­zug auf die früher bestandene Befreiung Fiumes vom Militär­­dienste die Bitte um Annullirung dieser Verordnung für diese Stadt zu stellen. Munizipalrath Martini ergreift hierauf unter allge­meiner Spannung das Wort: Ich theile im Allgemeinen die Ansichten der geehrten Worreoner, bezüglich der Ungefeglichkeit der in Angelegenheit der Heeresergänzung erflossenen Verord­­nung vom 28. Dezember v. a., kann mich aber mit einer R­e­­präsentation an die königlich kroatisch flavonische Hofkanzlei nicht einverstanden erklären. (Beifall auf den Gallerien.) Die geehrte Kongregation fennt vollkommen die gegenwärtige ganz eigenthümliche Stellung der königlichen Freie und Hafenstadt Fiume. — De­r reccte staatsrechtliche Verband, ungarischen Krone,deren integrit« gerichtlich ernannte, in Stuttgart, behufs als straf­­auf it. seinen, Premierminister, nicht mehr .

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