Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1867 (Jahrgang 14, nr. 27-49)
1867-02-21 / nr. 43
Abendblatt - Pester Lloyd. Donnerfing, 21. Feber. ESTER Nr. 43. (Die einzelne Nummer Toftet 4 ff. d. 85.) Tel. Depeschen des „Pester Lloyd. Bien, 21. Feber. Originaldepesche) Die „Kölner Zeitung“ meldet aus Madrid von der Königin verbannt, weil er diese vom Thron stürzen und seine Negentscheft proflamiren wollte ; er soll im MBefite wichtiger die Königin kompromittirender Die , Preffe" schreibt : Prinz Humbert werde noch im Feber in Wien eintreffen. Die „N. Gr. Pr.“ meldet, Graf Taaffe werde zum Minister des Inneren ernannt. " (Originaldepesche.) Gincic, Matkovic, Starveli wurden berlegten Finmaner Vorgänge wegen Aufwieglung in Untersuchung gezogen ; Balushing ist flüchtig und wird verfolgt. Marseille, 21. Feber. (K.-B.) Nachrichten aus Athen vom 14. b. melden: Der Dampfer „Panhellenion“, auf seiner eisten Reise nach Kreta von einer türkischen Fregatte verfolgt, flüchtete nach Cerigo, Jamina“ mit Gewalt den zu begleiten und Gewalt vertreiben. Diese Anordnung des Königs wurde den fremden Gesandten in Athen mitgetheilt. Bern, 21. Feber. (R.-B.) Der Bundesrath eröffnet eine Substription auf eine Anleihe von sech Millionen. Mew:Norf, 19. Feber. (R.-B.) ES wird versichert, Suarez marschire gegen Mexiko ; der Kaiser wird die Hauptstadt mit dreißigtausend Mann vertheidigen. Wien, 21. Feber. Barbörfe. Krevitastien 190.90, 1860er Lofe 90.50, 1864er Lore 83.50, Staatsbahn 213.20, Nordbahn 1652. Still, aber sehr fest. Napoleonzvor 10,20. Paris, 20. Feber. (8:8) Mehelmarkt. * Gehe: Marken pr. Leber 72.75, pr. April 73, vier Monate vom März an 73.25, vier Monate vom Mai an 74.50. Am Gertreidemarkt erfuhren die Preise einen Nachgang von 1 Ft. 40-45 Cent. Marseille, 20. Feber. (RB) Getreidemarkt. Einfuhr 1000 Hektoliter. Markt ruhig, Marianopeler Weizen 41—42, rumelischer 35—36 Fr. *) Wir bemerken, daß die hier telegraphirten Preise mit unserer im heutigen Viergenblatte mitgetheilten Privatdepefche nicht vollständig übereinstimmen und namentlich der Federtermin um 1 Fr. niedriger angegeben if. D. Ned. ber, publizirt werden. — Die „Zukunft“ enthält eine Mittheilung über größere Truppenbiglofationen, die in Böhmen stattfinden sollen. Bei dem beunruhigenden Charakter dieser Notiz hielt ich eine Anfrage an kompetenter Stelle für angezeigt. Die mir gewordene Auskunft bezeichnet diese Mittheilung als ganz unbegründet und wahrscheinlich dadurch veranlaßt, daß die in Böhmen vislozirten ehemals italienischen Regimenter nunmehr ihre Nefruten aus den ihnen zugewiesenen neuen Ergänzungsbezirken in Polen und Ungarn an sich ziehen. — Der greise Feldmarschall Heß, der es sich nicht nehmen ließ, seinem Waffengefährten Grafen Wratislaw die rechte Ehre zu erweisen, hat sich bei diesem Anlasse eine Gefältung zugezogen und liegt nun an einer Leberentzündung so jehwer darnieder, hab man die ernstlichsten Besorgnisse beat. * Berlin, 19. Feber. Nach voraufgegangenem Gottesz diente in der Schlofkapelle und in der katholischen St. Heiiwigsfire wird der König am Sonntag Nachmittags um 1 Uhr im Meißen Saale des Stadtschlosses die Eröffnung des Reichstages in Berlin vollziehen. Von den 296 Abgeordneten, welche das Parlament bilden sollen, werden am Eröffnungstage mindestens 34 fehlen, da in Folge von vier Doppelwahlen und Mangels an absoluter Stimmenmehrheit 34 Nachwahlen nöthig geworden sind. Außerdem wird der in Ostpreußen zum Abgeordneten erwählte Prinz Friedrich Karl voraussichtlich das Mandat ablehnen, trogdem von den Behörden und prinzlichen Pächtern lebhaft für dessen Wahl agitirt wurde. Von den 262 erwählten Abgeordneten bilden die Reaktionäre die stärkste und eichsoffenste Partei ; sie zählt nicht weniger als 92 Köpfe. Drei nächst stehen die Altliberalen in einer Stärke von 23 Mitgliedern, von denen nicht weniger als 14 vor der Wahl als Regerungskandidaten empfohlen worden sind. Dann kommen diegenannten Nationalliberalen , zu welcher Partei die alten Provinzen nur ein Kontingent von 7 Köpfen geliefert haben, während Hannover 8, Braunschweig 3, Hessen 2, Nassau 3, Sachsen ebensoviel und andere Kleinstaaten entsprechend Vertreter von derselben Farbe hieher senden. Welche Haltung diese Elemente , die Altliberalen und National-Liberalen,, sowie die 20 Fortschrittsleute dem vorliegenden Bertaffungsentwurfe gegenüber beobachten werden , ist schwer vorherzusagen , da seit dem Tage von Königgräß der Kultus der Machtanbetung bei diesen Leuten alle politischen Gründfäße über den Haufen getworfen hat. Wir fürchten daher sehr, daß die " Boltszeitung" sich nur einer leeren Täuschung hingibt, wenn sie hofft, daß das Parlament den vorliegenden Entwurf auf sich beruhen lassen und die Meidsverfassung zur Grundlage seiner Arbeit machen werde, obwohl jeder aufrichtige Liberale ihr darin beipflichten muß, daß dieser Entwurf seine Behalfung im allgemein bekannten Sinne dieses Wortes it, sondern nur ein Fürstenbündniß mit unverantwortlicher Regierung. Entschiedene Opposition hat die preußische Vorlage nur zu erwarten von von 7 Kleritalen aus den alten Provinzen, den 20 Partikularisten aus den neuen Provinzen und von den Großdeutschen aus Sachsen und anderen Bundesstaaten. An den inneren Einrichtungen des Sigungssaales wird inzwischen Tag und Nacht gearbeitet. Der Ministertisch, rechts vom Präsidentenstuhl, und der Tish für die Bureaubeamten des Hauses sind Sisen für die Abgeordneten gewichen und den unterhalb des Präsidentenstuhles befindlichen Palas, da, wo bisher die Rednerbühne stand, bereden fest die Sessel für die Regierungsbevollmächtigten, während die Abgeordneten in Ermangelung einer Rednerbühne nur vom Pla aus sprechen. € 3 ist das auch eine dem Napoleon’schen System entlehnte Neuerung im Interesse der Reaktion. Genau den Verhältnissen in Paris entseift auch der Raum für die Zuhörer, der kaum 100 ersonen fassen wird, nachdem für die Journalisten mit Mühe 27 Pläße hergerichtet worden sind, der Brust verschlossen bleiben mußten , kamen zum Ausbruch ; das Wort des hochherzigen Monarchen hatte die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft wieder belebt. Nach Einbruch des Abends fand eine allgemeine Lumination statt ; mit Ausnahme der Negierungsgebäude waren fast alle Zenter beleuchtet, und viele Häuser schmückten sich mit sinnreichen, der Feier angemessenen Transparenten. Die Bevölkerung promenirte bis gegen Mitternacht am Korso und trat der allgemeinen Erregung fand nicht die geringste Unordnung statt; es war ein wahrer Festtag , die Auferstehungsfeier eines durch 18 Jahre unterdrückten Volkes, an welcher Alles vom Größten bis zum Kleinsten Antheil nahm, mit Ausnahme des Zivilkapitäns Ritter v. Smalc. An den Fenstern des Gouvernementsgebäudes, welches, einstens Wohnung der ungarischen Gouverneure, nunmehr vom Zivilkapitän Nitter v. Smaic bewohnt wird, prangte seine Fahne und die Fenster blieben unbeleuchtet. CS konnte auch nur anders sein, denn während die Bevölkerung Siume’s das Manifest seines Souveräns mit der reinsten und aufrichtigsten Freude feierte, stellte Nitter v. Smaic im Einvernehmen mit dem kroatischen Vlabkommandanten Major Cenadat an den Kommandanten des hier garnisonirenden Lägerbataillon 3 das Ansinnen, das Einziehen der Fahnen und das Auseinandertreiben des Umzuges duch Militärkräfte zu bewerkstelligen. Auf die vermittelnde Verwendung des hiesigen allgemein hochgeehrten Hafenkapitäns , Ritter v. Littrom, erwiderte Herr v. Smaic, daß die Duldung ungarischer Fahnen seine Beamtenkarriere kompromittive , worauf ihm Littrow bemerkte, daß persönliche Interessen nicht maßgebend sein können und es immer besser sei, wie Titus statt wie Caligula zu handeln. Nachdem auch der Kommandant des Lägerbataillons erklärte, daß er nur dann, wenn thatsächliche Unruhe stattfand , einschreiten könne, mußte der Zivilapitän Fiume’s auf die Ausführung seines Vorjabes verzichten. Obwohl die Details dieser Verhandlungen hinter den Rouriften schon Abends bekannt wurden , so hörte man dennoch nicht einen Laut des Unmillens, und die Bevölkerung Fiume’s endete die Feier der Morgenröthe einer lange ersehnten besseren Zukunft mit versellten Ruhe, mit welcher sie begonnen wurde. — Die Stadt hat heute ihr früheres stilles Gepräge, 004 prangen von allen Fenstern die ungarischen Fahnen. Die muthmaliche Ankunft des Monarchen in Pet und die Giderleistung der Minister werden wieder mit einer Festmesse und großartiger Korfo-Bromenade gefeiert werden. sein. Myram, fische Fregatte bohren, König von Griechenland , 21. Weber, droht den entsendete zu : König Granz anläßlich „Panhellenion“ wenn derselbe nach Syra zurückkehren sollte. „Panhellenion“ ist Papiere Die türin Grund zu der die Kriegsbrigg „Sa- = Der Minifterpräfident Graf Julius Anpräffy trau heute nicht aus Wien zurücgekührt und dürfte die nächte Lisung des Reichstages erst am Montag stattfinden. Die in Belt anmwesenden Obergespane haben, wie „Hirnel“ berichtet, gestern Nachmittag eine Konferenz abgehalten, in welcher sie beschlossen, in corpore ihre Meiter in die Hände der neuen Regierung niederzulegen,, damit das Ministerium bei der Belegung dieser wichtigen Aemter freie Hand habe. Dem gut unterrichteten Wiener Korrespondenten des „Naple” zufolge hätte sich die Slavenfonferenz für die Anerkennung des Dualismus entschieden : Das Losungswort — schreibt der Korrespondent — wäre demnach: „Man muß die Deutschen ifoliren“. Die Slaven werden sich demnach nicht allein mit den Errungenschaften Ungarns zufrieden geben, sondern denselben wo möglich Sympathie befunden. Deshalb ließen sie in ihrer Konferenz seine Vertretung des dreieinigen Königreiches zu, weil dieses ein integrirender Bestandtheil der ungarischen Krone ist ; deshalb Liegen sie keine solchen Slaven zu, die Mitglieder des ungarischen Reichstages sind , sondern Konferirten mit ihnen konfidentiell zu dem Behufe, damit jene, die es angeht, von den Beischlüffen der Konferenz schleunige Nachricht erhalten konnten. Demzufolge wollen sie Ungarn seinen Anlaß bieten, daß es gegen die Slaven feindselige Desinnungen hege und hoffen hiemit erreichen zu können, daß wir in dem Kampfe ver Deutschen und Slaven wenigstens neutral uns verhalten werden. Diesen Kampf wollen die cisleithanischen Slaven dann aber auch mit aller Energie beginnen. Der Zwed des Kampfes wäre die Hintanhaltung der cisleithanischen Zentralisation. It ídon auf dem Gebiete der ungarischen Krone ein gewisses Maß der Zentralisation unausweichli, so erkennen die Slawen sie auf Grund des historischen Rechtes als berechtigt an, wollen aber wann für die beiden Hälften der Monarchie nicht die Gemeinsamkeit der Form, sondern der Rechtsbasis begehren. Die , Gazeta Transilvania” fordert, in Hinsicht auf das Zustandekommen des ungarischen Ministeriums , die Rumänen zur fereinigen Abhaltung einer Nationalversammlung auf. In diesem Artikel wird als bisheriges Hindernik ähnlicher ‚Bersammlungen geradezu Baron Schaguna hervorzuheben gesucht. A Wien, 20. Feber. Im Staatsministerium sowohl ‚als im Handelsministerium haben heute die kommissionellen Betathungen zum Behufe der Ausscheidung der fortan dem ungarischen Ministerium zuzumeilenden Agenten unter Zuziehung der betreffenden Referenten der Hofkanzleien begonnen. Die ungarische ea ve hofft binnen 14 Tagen mit dem Abschluß der Geschäfte und der Uebergabe derselben zu Ende zu kommen. Bis dahin wird natürlich noch der bisherige Geschäftsgang beibehalten. Die Personalfragen, die sich an die Neuorganisation knüpfen, sind bis zur Stunde wo nicht entschieden. Die Ernennung der Mitglieder des ungarischen Ministeriums dürfte Samstag, keinesfalls früh hert, 1867. a EEE EEE Finme’sS Festtage. L. 7. Sinme, 19. Feber. Ich schreibe Ihnen unter dem Cinorude der allgemeinen Freude und Begeisterung, mit welcher in Fiume das könngl. Neskript über die Wiederherstellung der ungarischen Verfassung und Ernennung des Ministerpräsidenten Grafen Andrásív gefeiert wurde. Schon in den Vormittagsstunden des gestrigen Tages waren die Hauptstraßen der Stadt ziemlich bewegt und Alles harrte in ängstlicher Spannung auf das Anfangen des erwarteten Pester Telegrammes. Kaum mar dieses,, ungefähr um 1 Uhr,eingetroffen, so ertönte ein gehaltendes Eljen- und Goviva:tufen von einem Ende der Stadt zum anderen. Mit elektrischer Geschmindigkeit war die Schmüdung der Stadt mit den ungarischen Reichsfarben bewerfstelligt. Tausende von Zähnen flatterten von allen Fenstern und Balkonen und Alles eilte dem Theaterplage zu, woselbst sich ein feierliche Festzug improvisirte. Die ungarischen Fahnen, welche das Licht des Tages durch viele Jahre hierorts nicht erbliden durften, wurden hervorgeholt ‚’ die Zünfte erschienen mit ihren Fahnen und so vereinigten sich in wenigen Minuten viele hunderte größere mitunter rostbare und prachtvolle, sowie feinere Fahnen unter dem Zujauchzen der Bevölkerung. Nachdem sich eine sinnreiche Fahnengruppe, umgeben von den Patriziern der Stadt, gebildet hatte, feste sich der Zug, ungefähr um 2 Uhr, in Bewergung, begleitet von einer unabsehbaren Menschenmenge und der städtischen Musibande, welche abwechselnd die österreichische Volkshymne, das Szózat, den Räfóczy, den von unserem braven Musikvirertor Scaramelli für dieses Seil eigens Tomponisten Death-Marich, sowie auch populäre Boltsmäride spielte. Der Festzug bewegte sich vorerst über den Korso, die Braida, dann längs des Meeresufers zum Standbilve des Monarchen, woselbst unter begeisterten Rufen die Vollshymne gespielt wurde, sodann über den Urmenyipla nach der Fiumera, hierauf nach St. Beit in die obere Stadt und langte um 6 Uhr Abends wieder am Theaterplage an. — Die Ausbrüche des Enthusiasmus in allen Straßen, der melde der Sets sich bewegte, zu beschreiben, ist unmöglich. Fortwährend erschallten, allerseits die Rufe: „Evviva il nostro Re constituzionale, Eljen Deák, Evviva Fiume, Evviva la sanzione pragmatica, Evviva la nostra patria ungharese“ u. |. w. Die älteren Männer und Frauen weinten vor Freude und stürzten aus den Käufern, um die Fahnen zu tüffen und die sie umgebenden Patrizier der Stadt zu umarmen. Die Gefühle, welche durch so viele Jahre im Innern politische Rundschau, 21. Feber. „La Breffe" macht ss heute zum Organe der Befürchtungen, in welche die Pariser Bevölkerung in Unruhe versehen . Das zumeilen offiziöse Blatt bemerkt, daß das Stillichtwesen der Thronrede über die Weltausstellung das Bublitum in Un Grade überraschte. Die Exposition universelle sei nicht nur ein Werk der Industrie, sondern befsse auch eine, eminent politische Bedeutung. Das Jahr 1866 war zum Rortheile Preußen, das Jahr des Zündnadelgewehres ; das Jahr 1867 follte zum Vortheile Frankreich das Jahr, einer großen Friedensmanifestation sein. Auf der einen Seite der Krieg in Telítet erschütternden Entwicklung ; auf der anderen Seite die Arbeit mit ihren fruchtbaren Ergebnissen. So dachte alle Welt, als der Zeitpunkt der Weltausstellung sich nahte. DE welchem Make werden diese Hoffnungen sich erfüllen ? Diese Frage — sagt „La Breffe” — ruft im Bublitum eine gewisse Wengstlichkeit hervor und wir nehmen Feinen Anstand, sie der allgemeinen Konversation zu entlehnen, um sie öffentlich zu stellen. Die Interpellation ist direkt an den „Moniteur” gerichtet ; wir wollen sehen, ob das offizielle Organ darauf eine genügende Antwort ertheilen wird. Das telegraphisch signalisirte Manifest der italienischen Oppositionspartei lautet, wie folgt : · An die Italieneri Als einfache und freie Bürger, nicht mehr als Repräsentanten der Nation,kehren wir in die Mitte unserer Wähler zurück, mit der Sicherheit eines überzeugten Gewisens und der Befriedigung, unsere Pflicht erfüllt zu haben. Die Kammer ist aufgelöst, an euch ist es nun, euch auszusprechen. Hervorgegangen aus den Wahlen im Jahre 1865 mit der Bedeutung eines Protestes gegen die schlechte Regierung und die verschwenderische Noministration, hat die Kammer von ihrem Beginn an mit der Unterbrücung der religiösen Korporationen eine Reform entschieden, die allgemein als eine Errungenschaft aufgenommen wurde und welche ein Gefegvorschlag, wer den schädlichen Charakter eines Widerrufs an fi trägt, heute in ihren schäßbarsten ökonomischen und bürgerlichen Resultaten vernichten möchte. Die Kammer hatte eben ihre Thätigkeit von Finanzmaßregeln zugewendet, als sie in ihren Arbeiten plöglich doch jenen großen Kampf unterbrochen wurde, für welchen es weder an moralischen und mit wunderbarer Selbstverleugnung verreirten materiellen Mitteln gefehlt hat, noch auch am erhabenen und einmüthigen Aufschwung der Nation, der nur unglücklicherweise paralysirt worden der Irrthümer jeder Art, doch die Schwankungen einer furchtsamen Politik, durch den Unverstand der strategischen Pläne, durch den ungeordneten, langsamen und komplizirten Mechanismus in allen Zweigen des öffentlichen Dienstes. Nach dem Unglück einer Demüthigung, melde ungeachtet der Restitution eines fostbaren, theuren Theiles Italienz, der zugleich die furchtbarste Verschanzung des Fremden gebildet, alle Gemüther mit Erbitterung erfüllte, hat die Kammer, als sie wieder zu ihren Arbeiten berufen war, dringend verlangt , diese Arbeiten durch eine aufmerksame Prüfung des Budgets zu inauguriren, um so zu einer Reduktion überflüsiger und zur Unterbrücung unnüßer Ausgaben zu gelangen, bevor noch neue Auflagen bdisfutirt und genehmigt würden. Dank den intelligenten Bemühungen ihrer permanenten Kommission, waren auch die Vorstudien bereits beendet und sollten bedeutende Ersparungen vorgeschlagen werden. Die Unordnung unserer Finanzen stammt nicht erit von heute; schon seit jede Jahren hat die parlamentarische Opposition vergebens ohne Aufhören eine Revision der Staatsrechnungen gefordert ; immer hat sich die Regierung hartnädig geweigert, die Budgets zu gehöriger Zeit vorzulegen und niemals hat sie die definitiven Rechnungen vorgelegt, welche das Geheimnis der schlechten Verwaltung und die Nothunwendigkeit dringender Reformen hätten aufheben können. er‘ Gegen alle Erwartung aber da: da: Ministesium bie 7 ..