Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1867 (Jahrgang 14, nr. 27-49)

1867-02-23 / nr. 45

€ WER N W rn N Abendblatt Nr. 45. des Pester Lloyd. Belt, 1867. (Die einzelne Nummer Toftet 4 fr. ö. 35.) ELT RET ZER EE MMSE TT ET TTI EEE Tel. Deperchen des „„Defter floyd." maris, 22. Teber. (8.-B.) Interpellation bezügl­­ich des Rundschreibens Vandals: Pelletan greift das Runds shreiben an, Bandal erwidert, Picard replizirt. Nouher erkennt die Unregelmäßigkeit an ; den Wortbeamten steht seine Innitiative zu, sie haben Weisungen abzuwarten. Martel sagt, die Opposition habe nichts mehr vorzubringen, nachdem Kouher das Rundschreiben mitbillige. ES wurde die einfache Tagesordnung angenommen. Mom, 21. Feber. (R.-B.) Im heutigen Konsisto­­rium präfonieirte der Papst 32 Bischöfe, darunter 5 un­garische. Wien, 23. Feber. V­orbörse. Krebitastien 189.70, 1860er Lore 90.10, 1864er Lore 83.75, Staatsbahn 213.10, Nordbahn 1672. Seit, aber wenig Geschäft. 3% Rente 69.80, Credit Mobilier 500, Staatsbahn 421, Lombarden 417. Napo­­leon 3 d’or 10.211. a Manchester, 22. Feber. (X.-B) Garnmarkt fortwährend flau, Breite unverändert.­en London , 22. Feber. (8.­B.) Dele lebhaft, Leinöl 35 s. 9 d., Rüböl 86 s., Talg 42 s. 9 d. £ In der heute um 11 Uhr Vormittags eröffneten Unterh­ausfisgung zeigte der Präsident vor Allem an, daß der Aba. Graf Stephan Keglevic sein Mandat nieder­­legte. Sodann wurde die nachstehende, an den Präsidenten des Unterhauses gerichtete Zuschrift des Ministerpräsidenten Grafen Julius Andrasfy vorgeb­en : Mr. 3. Dem ungarischen Ministerpräsidenten. Hochgeborener Herr Vräsident i ch have die Ehre, die beifolgende, von mir fontrasignirte allerhöchste Entschließung Gr. faiserl. und avostol. fönigl. Majestät vom 19. o. M., womit die Mitglieder des ungarischen Ministeriums ernannt werden, Em. Hochgeboren zur gefälligen Kenntnisnahme , mitzutheilen. em­­pfangen Em. Hochgeboren die Neuerung meiner besonderen Hoch­­achtung. Wien, 21. Feber 1867. Graf Julius Anpräfig m. p. Die erwähnte a. b. Entschliefung St. Majestät lautet folgendermaßen Auf ven Boschlag Meines ungarischen verantwortlichen Ministerpräsidenten ernenne 34 hremit :, den Grafen Georg Fejtetich, Obergespan des Zalaer Komitates, zum Minister um Meine Verfon , den Baron Bela Wendheim, Ober­­­gespan des Bétéjer Komitates, zum Minister des ineren, den Abgeordneten Melchior v. Longgay zum Minister der Landes­­finanzen, den Abgeordneten Baron Fojeph Ed uv­d , zum Mi­­nister für Kultus und Unterricht, den Abgeordneten Balthasar v. Horvath zum Justizminister den Abgeordneten Grafen Emerich Mi 6 zum M­inister für öffentliche Arbeiten und Kom­­munikationen und schließlich den Abgeordneten Stephan v. G­­­­rove zum Minister für Aderbau, Industrie und Handel­­ in Ungarn. Die Agenden des Ministeriums für Landesvertheidigung übertrage Ih bis dahin, wo die feinen Aufschub erleidende Umgestaltung­ des gesammten Wehrstandes auf konstitutionellem Wege festgestellt „und gleichzeitig Alles genau betimmt sein wird, worauf sich in vielen Angelegenheiten ver Wirkungsfreis Mei­­nes ungarischen Ministeriums erstrebt, unter unversehrter Auf­enthaltung Meiner, auf die Führung, Leitung und innere Organisation der Armee bezüglichen königlichen Nechte, provisor zu­ dem Präsidenten Meines ungarischen Ministeriums. Mit der Durchführung dieser Meiner Entsäließung be­­traue ich Meinen erwähnten Ministerpräsidenten. — Wien, am 19. Yeber 1867, kér . Franz Josepp, Graf Julius Anpraffp. Das Haus begrüßte die einzelnen Ernennungen mit lau­­ten Eisentufen. — Der Ministerpräsident zeigte hier: ‚auf an, daß er die Minister bei den Häusern des Reichstags zu Anfang der kommenden Woche vorstellen, ferner daß die Dant­­ragungsdeputation des Neichstages von Sr. Majestät in Oien empfangen werden wird, indem Sr. Majestät in den ersten Ta­gen des kommenden Monates in der Landeshauptstadt einzutref­­fen ,beabsichtige. — Diese Mittheilung wurde mit Eisenrufen aufgenommen. Hierauf beantragte Rößermenyi, von der äußer­­sten Linken, daß in einer Aoreffe Se. Majestät um Auflösung des Reichstages gebeten werden möge. Die Motivirung dieses Antrages ist unseren Lesern aus den Mittheilungen über die legte Klubfigung der Linken bereits bekannt. Der Antrag wird in Druck gelegt werden , am Fünfzigen Donnerstag aber wird das Haus im Sinne der Geschäftsordnung darüber entscheiden, ob es ihn zur Berathung zuläßt. Im Oberhhaus, in welchem die Ministerfauteuils, je zwei an einem Tisch , heute bereits aufgestellt waren, wurde nach 12 Uhr Mittags ebenfalls eine Zuschrift des Ministerprä­­sidenten und die oben erwähnte a. b. Entschließung unter begei­­sterten Eljenzufen verlesen. " Im . B. Napló" begrüßt heute Baron Sigmund Re­mény die durch die Ernennung des Ministeriums inaugurirte Aera mit folgendem Artikel : Indem unser König in den lebhaften Rundgeb­ungen des Rechtsgefühls der Nation kein Umsturzverlangen argwöhnte, son­dern darin ein auf noch dauerndere Befestigung jener Beziehun­­gen, die seit mehr als dreihundert Jahren den Ungar an die Dynastie krüpften, gerichtete Streben erblichte, hat er seiner Weisheit und defen Auffallung ein der Zeit tragendes und ewig dauerndes Denkmal gejeht. Eines der glänzendsten Blätter der Geschichte wird die aufeinander folgenden Geschlechter über die Tragweite des 17. Feber aufklären , und während es die selte­­nen Berbienste ver Nation, die für einen großen Zweck zu dub­ben, zu leiden und zu resigniren verstanden, vollständig würdiz­gen wird, wird es in glänzenden Farben jenen großen Akt her­­vorheben, durch welchen der Herrscher, die Höhe seines Ranges noch duch den Adel der Gesinnung übertreffend, den seit 18 Jah­­ren gestörten Inneren der Monarchie wieder herstellte, um die Machtstellung verselben, die duch die Sünden des Bad­ Schmerling’schen System bereits gefährdet war, in kurzer Zeit wieder beseitigen zu können. Sobald sich die Nachricht von dem großen Ereignisse des 17. Feber verbreitete, flammte die Begeisterung von einem Ende zum anderen im Baterlande auf ; unsere Städte und größeren Kommunen begannen zu wetteifern in Kundgebungen überströ­­mender Freude; ein ganzer Schwarm von Telegrammen ließ Begrüßungen zum Eintritt der neuen Wera herfliegen, Anerken­­nungs- und Dantesaugprüche an Deäf, den großen Sohn des Baterlandes, und an den Grafen An­­dbraff 2 für ihr Verhalten. Noch jebt strömen uns Madrid ‚ten von Iluminationen und Begrüßungen zu, und wie sich ver­­ne läßt, hat die Begeisterung ihren Zenith noch nicht erreicht. > Selbst die Aufmerksamkeit des Auslandes fängt an, sich in besonderer Weise uns zuzumenden, und nach ven Vorzeichen zu urtheilen,, läßt sich fast mit Gemeißheit annehmen , daß der 17. Feber mit seinen Folgen sich einer günstigen Aufnahme er­­freuen wird. Ein großer Theil der Wiener Journalistik hat er mit der Idee des Dualismus ausgesöhnt und sich bei dem Akt der vollen­­ Wieverherstellung unserer Rechte zufriedengegeben. Selbst die Vollblutzentralisten halten es nicht mehr für ein weites Verhalten, um doftrinärer und lebloser Theorien willen eine Jloh­rung des deutschen Elements herbeizuführen. Und in­­dem wir den transleithlianischen Parteien Er­wähnung thun, müssen wir an der Pforte der neuen Wera mit besonderer Achtung der Autonomisten gewenten, die zur Zeit, als das Federpatent erschien, die Wichtigkeit der un­­garischen Frage einfaden und mit der Zeit, mit immer mehr Aufmerksamkeit und Übeinahme unsere Kämpfe verfolgend, end­­li ihre politischen Ansichten in beinahe völligen Einklang mit den unseren zu bringen verstanden und in deren Herzen unsere Freuden und Leiden ein treues Cho fanden. Diese Partei wird uns auch weiterhin ihre guten Dienste nicht verweigern. Für einen glücklichen Zufall halten wir au den Umstand, daß ge­­rade, ala Oesterreich nach dem ungünstigen Ausgang eines ver­­heerenden Krieges die alten Traditionen seiner Staatsmänner für abgenügt ertannte, dab gerade damals der Name B­e­u­­te in Erinnerung gebracht wurde — eines Staatmannes , der, wenn er gleich als Fremder die Verhältnisse weniger stupirt haben mochte, als seine Vorgänger, doch dieselben auch nicht so grü­ndlich mißverstand und auch sein Interesse hatte, sie um der Antezedentien willen verkehrt aufzufallen. Beust, der im Laufe des Ausgleichs zum österreichischen Ministerpräsidenten ernannt wurde, wandte nicht, wie es bis­­her Brauch gerwesen, seinen Einfluß gegen ung­­­leich Scharffinn begriff vielmehr vollkommen den Zusammenhang , soonach die Erfolge der auswärtigen Politik Oesterreichs von dem vollständigen Ausgleich bedingt sind. Ermst und mannhaft bemühte er sich, den Weg zur­­ Verwirklichung der hohen Absichten Sr. Majestät zu bahnen und die noch­ auf­­stoßenden Hindernisse wegzuräumen. Diese Anerkennung dürfen wir ihm nicht versagen. Und indem nun Graf Andrásfy, der ungarische Ministerpräsident, im Angesichte Sr. Majestät von Cid abgelegt hat und die Ernennung des für ihn gebildeten Ministeriums sozusagen vor uns steht, haben wir nur noch von Wunsch, daß dieselbe Eintracht, die in den Jahren des Kampfes "und der Prüfung in unserer Partei geherrscht, al dann noch unser Verhalten charakterisiren möge, wenn — wie wir hoffen — nit mehr Mißgefuhd und Gefahr, sondern die Hoffnung auf Erfolg, die durch vereinte Kraft erreichten Errungenschaften und der Nahm des Kampfpreises nun zusammenhalten werden. „Magyarorkág”, dessen Wiedererscheinen nach mehrjähriger Unterbrechung wir mit Freuden begrüßen, weil sich dieses Blatt den besonnenen Kämpfern für das­­ Verfassungsrecht anzureihen verspricht , widmet in seiner ersten Nummer gleich­falls dem Ministerium einen Artikel. Indem BPompasry, der Leiter des Blattes, die von demselben übernommene Auf­­gabe flizzirt, äußert er sich folgendermaßen : Kaum hat eine Regierung je eine schmerere Aufgabe und zugleich schönere Mission gehabt, als das verantwortliche unga­­rische Ministerium, welches in diesen Tagen die Regierung des Landes in die Hand nimmt. Das Vertrauen des Vaterlandes und des Monarchen hat viesem Ministerium die Regierung und Regelung eines Landes anheimgegeben , in welchem außer dor Anhänglichkeit an das Geieg und dem unverbrüchlichen Rechts­­gefühl nur noch die allgemeine Zufriedenheit die Patrioten stets vereinigte. Das ungarische verantwortliche Ministerium nimmt jet die Negierung eines Landes in die Hand, in welchem das verwegene, die Zukunft der Monarchie auf's Spiel fegende Sy­­stem unglückeliger Staatsmänner alle Interessen verlegte, in welchen selbst die Regierungsmänner der jüngsten Periode troß der Aufrichtigkeit ihres Wollens an nicht einmal eine einzige Munde zu heilen vermochten.. Daß sie die so viele Jahre bin­­der geschlagenen Wunden heilen, so viele Unterlassungen gut machen werde, das ist es, was das Land von seiner Negierung fest erwartet. Kann dies das Merk eines Augenblicks , eines Tages, einer kurzen Zeit sein? Wenn es die Aufgabe der Re­­gierung ist, die Ordnung herzustellen, den gejeglichen Zustand zu befestigen,­­ so ist es andererseits die Aufgabe des Landes, der Patrioten, wenn an nicht endlose Geduld, so dio gewiß gutwilliges, besonnenes Zumwarten an den Tag zu legen, die Regierung zu unterstüßen, die verantwortliche Regierung zu un­­terftügen, in welcher der Wunsch der Nation in Erfüllung ge­gangen ist, und deren Mitglieder mit Recht auf das Vertrauen des Landes Anspruch machen können. Wenn doch die Regierung nur die eine Aufgabe hätte, welche jede nationale und konstitutionelle Regierung auf fi hat, die Aufgabe nämlich, alle Sorge der Entwicklung der mo­­ralischen und materiellen Wohlfahrt des W­aterlandes zuzumen: 63 ist aber diesem Ministerium auch die Aufgabe zuge­­ben. fallen, mit Unterftügung des Landes jkon jekt eine solche Ord­­nung der Dinge im Lande herbeizuführen, welde das Herz der Freunde Ungarns mit Freude erfüllen, die gerechten Erwartun­­gen des Fürsten rechtfertigen und unsere zahlreichen Feinde be­­r . Diese Aufgabe der Regierung it auch Aufgabe es Landes. Auf uns find­­et die Augen der gebildeten welt­gerich­­liberalen Völker bliden mit Theilnahme auf die Ra­­tion, welche die Sache des Konstitutionalismus und der Freiheit in einem langen, schweren, doch geießlichen Kampfe zum Triumphe gelangen ließ, zergebauten Doc mit jener Aufmerksamkeit unsere Schritte. Und künnen wir glauben, da, die den Sieg des Rechtes mit Ergebung acceptiren . . . entsagten, ohne­hin­­Diese Geg­­ner wünschen nicht, daß der Lohn der Erwartung der Patrioten der sei , melden die ungarische Regierung anstrebt : geordnete Zustände, Bastrung der Zukunft auf starre Grundlagen. Diese Gegner werden sicherlich Alles aufbieten, wamit die Negierung ihre Schwere Aufgabe nicht lösen könne, ohnehin fectwierige nur noch­­ mehr erschwert wü­rde ; Emies spalt, der den Yived auf das Spiel legen würde ; unbesriebigte Titelfeit , ‚neidische Intrigue Iofigfeit wären den Bundesgenossen garns Verfasser und die Irthüimer der Gedanken: ten der Feinde des Konstitutionalismus, weist Jovann auf die unausbleiblichen Kämpfe hin, und betont die Nothwendigkeit, die Kräfte zu ber­einigen. Man müsse unseren Gegnern die Ueberzeugung bei­­bringen, das Ungarn, welches den Bestand der Monarchie auf­ tichtig wünscht, mit seiner Selbstständigkeit die gemeinsamen In­teressen nicht verlegt. Dieses Streben will „Magyarorbig“ un­­terfragen. „Mein Leitstern — so schließt der Berfafser des Ar­tikel 3 — ist die starke Ueberzeugung, welche star­­die Absich­­die schwache Kraft aud­ stählt, mein Verbündeter­ ist die Unterftügung meiner Prinz­­ipien genossen.“ In der reformirten Kirche zu BVelt wird mor­­gen,­am 24. b, um 10 Uhr, aus Anlaß der Wiederherstellung der Konstitution ein Danffest gefeiert werden. (e) Bom Tt. „ Obersthofmeisteramte ist bereits voz Avifo b herabgelangt, daß über Bestimmung Sr. Majestät des Kaisers ber L­eichnam des Herrn Erzh­erz 30oges Stephan nach Ofen gebracht wird, um im Schlosse in der erzherzoglichen Familiengruft beigestellt zu werden. Die Vorbereitungen zur Beistellung in der Gruft wurden angeordnet mit dem­ Bemerken, daß wegen der Vorkehrungen zum Leichenbegängnis selbst eine weitere M­eifung des E. E. Obersthofmeisteramtes abzuwarten ist. Der­ Herr Erzherzog, welcher sich, noch während er mit der Baz Yntinalwürde befleidet war, selbst einen Blag in ver Familien­ geuft neben seiner Zwillingsschwester, Brinzeffin Hermine, reservirte, hat an dem Schloßprobst ein Schriftstüd in Ber­­wahrung übergeben, welches die Aufk­unft führt : „Sleih nach meinem Tode zu eröffnen”. Dieses Schriftstüd, unwahrscheinlich den legten Wunsch bezüglich des Leichenbegängnisses des Herren Erzherzogs enthaltend, wurde sofort an das E. E. Hofmeisteramt nach Wien gesendet. Beim Schlusfe unseres Blattes erfahren wir, das Die sterblichen Weberreste des Graherzogs Stephan mit dem heutigen Triester Morgenzuge nach Oien überführt und in aller Stille in der Schloßkapelle zur ewigen Ruhe beigefeßt wurden.­­ Heute Nachmittags 3 Uhr begibt sich der große Aus­­schuß der Theresienstädter Wählerschaft zu Herrn Stephan b. Gorove, um demselben anläßlich seiner Ernennung zum ungarischen Handelsminister zu gratuliren. tet, die Gegner des ‚ Unruhe, befördern. Der Arbeit der Negierung daher verfolgen auch unsere Gegner des Fürsten beugen­d und würden nur Konstitutionalismus sic) dem Willen Maßlosigkeit der Zukunft und wodurch die die zwar unbewußten, aber dennoch der Reaktion der Freiheit und Un­ A Wien, . 22. Feber. Im Zusammenhange mit Der Neugestaltung der Dinge, wie sie duch die Mieverherstellung der Verfassung Ungarns geboten erscheint, bereitet sich au in der allerhöchsten Kabinetskanzlei Sr. Majestät des Kaisers eine nicht unwesentliche Veränderung vor. Es sei nämlich auch hier, für alle­ Ungarn betreffenden Angelegenheiten eine eigene, selbstständige Abtheilung errichtet werden, als deren­­ Vorstand man in gut unterrichteten Kreisen Herrn v. Bapay, bisherigen Referenten für Unterrichts- und P­reßangelegenheiten 2c. in der königlich ungarischen Stofkanzlei, eine in vielfacher Beziehung hervorragende Kapazität, nennt. Nach einer anderer Version wäre mit dieser Stelle zugleich die Funktion eines Bro­­tofollführers im Ministerrathe verbunden, welche Herr v. Bápan bei der legten Konferenz der ungarischen Minister unter dem Borlige Sr. Majestät des Kaisers allerdings versah. — Der Eintritt des Grafen Taaffe — der, nebenbei bemerkt, vor nicht gar langer Zeit in Ofen als Statthaltereikonzipist funktionirte — in das Ministerium, it allerdings als gesichert zu betrachten. Irrthümlich ist aber die Erwartung, daß­ diese Ernennung sehor demnächst publiziert werden soll, zumal Herr v. Beust Der aus­­gesprochenen Absicht it, mit der­ Kompletirung des Kabinets nicht vor­ Zusammentritt des Neid­grab­es vorzugehen. Graf Taaffe wird den Titel „Minister und Leiter des Minister­­iums des Innern für die Länder diesseite der Leitha” erhal­­ten, wodurch die Vermuthung nahegelegt erscheint, daß derselbe angeriehen it, gewissermaßen als Miniter ohne Portefeuille im Reihsministerium einen Gib einzunehmen. Politische Nundfehen, 23. Feber. Ir Buluref Scheint fs neuerdings ein Umsturz vorzubereiten. Es ist fest Ge­nau ein Jahr, daß jene merkwürdige Basaltrevolution statthalte,; .

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